Die |SONDERKLASSE| der VORSORGE - FSG-HG1

36 Statement
Melitta Fichtinger, Renate Winkler
Ohne Gewerkscha� wäre
das nie gelungen
Wir arbeiten in der Küche des Ausbildungszentrums
der MAG ELF Lindenhof in Eggenburg. Hier werden
männliche Jugendliche in verschiedenen Lehrberufen
ausgebildet. Aus den Lehrwerkstätten für Fleischerei, Bäckerei
und Gärtnerei bekommen wir die Zutaten, aus denen wir für
die 60 Burschen Montag bis Freitag Jause und Mittagessen
zubereiten. Wer will, kriegt auch vegetarisches Essen.
Man kann sich vorstellen, dass das eine Menge Arbeit bedeutet.
Weil die Köchin aus unserem Team in Pension gegangen ist
und ihr Posten ein Jahr lang nicht nachbesetzt wurde, standen
wir stark unter Druck. Dazu kam, dass immer wieder die Rede
davon war, die Küche könne zugesperrt werden. Dann hätten
wir uns neue Jobs suchen müssen!
Wir sind beide seit 25 Jahren Mitglieder der Gewerkschaft,
haben bisher aber nichts gebraucht. Wir waren aber immer
„starke“ Mitglieder, die sich mit den Anliegen ihrer Interessenvertretung
identifizieren.
Als wir dringende Unterstützung benötigten, war die Gewerkschaft
sofort zur Stelle – immer mit einem offenen Ohr! Sie
hat durchgesetzt, dass die Küche nicht geschlossen und der
Arbeitsplatz der Köchin nachbesetzt wurde. Wir beide wurden
befördert, wohl auch, weil wir zeigen hatten können, was in
uns steckt: Die eine wurde von der Küchenhilfe zur Hilfsköchin,
teamwork
Nr. 04/2010
Sponsoring-Post
Verlagspostamt 1010 Wien
Zulassungsnummer
GZ02Z030516S
DVR: 0046655
teamwork 04/2010
Erstmals nach 25 Jahren Mitgliedscha� haben Melitta Fichtinger und Renate
Winkler Hilfe gebraucht – und bekommen, was sie sich gewünscht haben.
die andere von der Hilfsköchin zur Köchin umgereiht. Und die
Arbeitszeiten wurden nicht verschlechtert, wie das im Raum gestanden
hatte. Das alles hätten wir ohne die Hilfe der Gewerkschaft
niemals erreicht.
Melitta Fichtinger, Köchin, und Renate Winkler, Hilfsköchin
Bild: © Andi Walter