Gefährdungsbeurteilung in Kleinbetrieben - Kensche Technische ...
Gefährdungsbeurteilung in Kleinbetrieben - Kensche Technische ...
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Für kle<strong>in</strong>e Unternehmen eignen sich besonders branchenbezogene<br />
Checklisten und Kataloge, die bereits<br />
viele betriebliche Arbeitssituationen abdecken. Besondere<br />
betriebliche Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesen<br />
Checklisten jedoch nicht enthalten. Diese müssen im<br />
Bedarfsfall entsprechend ergänzt werden.<br />
Stärkung der Eigenverantwortung<br />
Mit der Neuordnung der Rechtsvorschriften <strong>in</strong> den letzten<br />
Jahren s<strong>in</strong>d viele Detailforderungen, z. B. über physikalische<br />
Maße, Grenzwerte und Prüffristen, weggefallen.<br />
Die gesetzlichen Vorgaben formulieren <strong>in</strong> der Regel<br />
nur noch Schutzziele. Die Erfüllung der Schutzziele nach<br />
dem Stand der Technik liegt alle<strong>in</strong> beim Unternehmer.<br />
Wie er dieser Forderung nachkommen kann, ist häufig<br />
nicht mehr im E<strong>in</strong>zelnen geregelt. Dabei können technische<br />
Regeln, berufsgenossenschaftliche Regeln und<br />
Informationen sowie Normen behilflich se<strong>in</strong>. Im<br />
Bedarfsfall muss der Unternehmer entscheiden, ob die<br />
festgelegten Maßnahmen ausreichen oder ob zusätzliche<br />
Beratung erforderlich ist.<br />
Diese Entwicklung neuer Rechtsvorschriften berücksichtigt<br />
wesentliche Punke der politischen Forderung –<br />
weniger Bürokratie und Deregulierung. Der Wegfall<br />
vieler konkretisierender Vorschriften fordert auf der<br />
anderen Seite e<strong>in</strong>e größere Eigenverantwortung der<br />
Unternehmer. Die <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong> ist e<strong>in</strong> wichtiges<br />
Instrument, dieser Verantwortung nachzukommen.<br />
Vorteile erkennen<br />
Welche Vorteile hat e<strong>in</strong> Unternehmen von der Durchführung<br />
der <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong>?<br />
Rechtssicherheit<br />
Die <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong> ist e<strong>in</strong> wichtiges Instrument<br />
zur Erfassung der Gefährdungen der Arbeitnehmer<br />
und der daraus abgeleiteten Schutzmaßnahmen. Zum<br />
e<strong>in</strong>en kommt der Unternehmer mit der Dokumentation<br />
der gesetzlichen Forderung nach, zum anderen kann er<br />
damit jederzeit die Ergebnisse se<strong>in</strong>er Festlegungen für<br />
Überprüfungen durch die zuständigen Behörden vorweisen.<br />
Passiert trotzdem e<strong>in</strong> Arbeitsunfall oder besteht bei<br />
e<strong>in</strong>em Mitarbeiter der Verdacht e<strong>in</strong>er berufsbed<strong>in</strong>gten<br />
Erkrankung, kann der Unternehmer belegen, welche<br />
Arbeitsschutzmaßnahmen von ihm für Mitarbeiter und<br />
Tätigkeit festgelegt wurden. Dies kann ihn dann auch<br />
vor eventuellen Regressansprüchen schützen.<br />
Wirtschaftliche Vorteile<br />
Die Festlegung von Schutzmaßnahmen für bestimmte<br />
Tätigkeiten br<strong>in</strong>gt dem Arbeitgeber durch s<strong>in</strong>kende<br />
Ausfallzeiten der Mitarbeiter zusätzlich auch e<strong>in</strong>en wirtschaftlichen<br />
Vorteil. Auch wenn dies <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Betrieben<br />
manchmal nicht direkt messbar ist, so zeigt doch e<strong>in</strong><br />
Blick auf große Unternehmen, dass durch gezielte<br />
präventive Maßnahmen <strong>in</strong> Sachen Arbeitsschutz häufig<br />
der Krankenstand und die Zahl der Unfälle deutlich<br />
gesenkt werden konnte.<br />
Mitarbeiter, die <strong>in</strong> Folge von Arbeitsunfällen oder<br />
berufsbed<strong>in</strong>gten Erkrankungen fehlen, bedeuten <strong>in</strong>sbe-<br />
sondere <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>betrieben e<strong>in</strong>e starke Mehrbelastung für<br />
die Kollegen. Dies kann dazu führen, dass Aufträge<br />
nicht term<strong>in</strong>gerecht ausgeführt werden und Neue nicht<br />
übernommen werden können. Zudem entwickeln Mitarbeiter,<br />
welche <strong>in</strong> Sachen Arbeitsschutz im Betrieb beteiligt<br />
s<strong>in</strong>d, häufig e<strong>in</strong>e viel höhere Motivation, wenn sie<br />
feststellen, dass ihre Gesundheit für den Arbeitgeber<br />
wichtig ist und dieser darum entsprechende Festlegungen<br />
für bestimmte Tätigkeiten trifft.<br />
Wer ist verantwortlich?<br />
Die Erstellung der <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong> ist<br />
grundsätzlich Aufgabe des Arbeitgebers. Je nach Größe<br />
und Organisation des Betriebes kann er Teile dieser Aufgaben<br />
an Vorgesetzte oder Abteilungs- und Bereichsleiter<br />
delegieren, welche im Rahmen ihres Verantwortungsbereiches<br />
die <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />
durchführen. Dabei werden sie, wo notwendig und vorhanden,<br />
durch die Fachkraft für Arbeitssicherheit und<br />
den Betriebsarzt unterstützt. Diese sollen mit ihrer fachlichen<br />
Qualifikation den Unternehmer beraten und ihm<br />
helfen, se<strong>in</strong>er Verantwortung auf richtige Weise nachzukommen.<br />
In Kle<strong>in</strong>betrieben ist der Unternehmer <strong>in</strong> der Regel<br />
direkt <strong>in</strong> die Betriebsabläufe e<strong>in</strong>gebunden. Er kennt<br />
jeden Mitarbeiter persönlich und trifft alle unternehmerischen<br />
Entscheidungen selbst. Von daher ist die Unternehmensstruktur<br />
nicht mit der e<strong>in</strong>es Großbetriebes vergleichbar.<br />
H<strong>in</strong>zu kommt, dass Unternehmer kle<strong>in</strong>er<br />
Betriebe sich häufig für das so genannte Unternehmermodell<br />
entscheiden, <strong>in</strong> denen sie selbst zum Thema<br />
Arbeitsschutz geschult werden. Die Entscheidung für<br />
das Unternehmermodell bedeutet allerd<strong>in</strong>gs, dass sich<br />
der Unternehmer um alle Belange des Arbeits- und<br />
Gesundheitsschutzes <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Betrieb kümmern und,<br />
wenn nötig, das notwendige Fachwissen extern e<strong>in</strong>holen<br />
muss. Grundlage für die Entscheidung, die Sicherheitsfachkraft<br />
oder den Betriebsarzt h<strong>in</strong>zuzuziehen, ist die<br />
<strong>Gefährdungsbeurteilung</strong>. Die E<strong>in</strong>zelheiten des Unternehmermodells<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Anlage 3 zur Unfallverhütungsvorschrift<br />
„Betriebsärzte und Fachkräfte für<br />
Arbeitssicherheit“, BGV A2, festgelegt.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d aber auch alle Mitarbeiter verpflichtet,<br />
nach ihren Möglichkeiten alle zur Verfügung<br />
stehenden Arbeitsschutzmaßnahmen anzuwenden und<br />
den Unternehmer bei der Umsetzung zu unterstützen.<br />
Die Vorgehensweise – es ist ganz e<strong>in</strong>fach<br />
Die Beurteilung der<br />
Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />
erfolgt <strong>in</strong> mehreren<br />
Schritten.<br />
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