TALIS Architekten und Bauingenieure Berufsstart 20018/2019
TALIS - der Karriereratgeber für junge Architekten und Bauingenieure, für alle die durchstarten wollen.
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EXISTENZGRÜNDUNG<br />
Interview<br />
Stuhlrohquartier Hamburg – <strong>Architekten</strong>: raumwerk<br />
Renderings gegen Langeweile<br />
von Özlem Özdemir<br />
Der Architekt Felix Volland hat sich mit dem „rendertaxi“ selbständig gemacht. Der Name<br />
stand zu Beginn für den Traum, einen Bulli zum mobilen Büro umzurüsten <strong>und</strong> durch Europa<br />
zu reisen. Doch unsere Autorin hat den rendertaxi-Gründer dann doch in seinen festen Büroräumen<br />
besucht, wo er <strong>und</strong> sein Team täglich Architektur visualisieren.<br />
Laurent Théaux von Luxigon, einem Büro für 3D-Renderings<br />
<strong>und</strong> Architektur-Visualisierungen, sagt in einem<br />
Interview: „Mir war es langweilig, in Architekturbüros<br />
zu arbeiten, weil die Projekte oft viele Jahre dauern. Das<br />
ist mir zu lang. Ich brauche eine Herausforderung pro<br />
Woche.“ Würden Sie sich dem anschließen?<br />
Felix Volland: Ich kann das bestätigen. Aber wir hatten einen<br />
anderen Impuls. Weil ich aus dem Studium direkt diesen<br />
Job übernommen habe, war ich gar nicht erst in der Situation,<br />
mich zu langweilen, sondern ich habe direkt angefangen.<br />
Sie waren aber vorher doch in einigen Architekturbüros<br />
wie kadawittfeldarchitektur?<br />
Felix Volland: Aber im Prinzip schon immer in der Funktion<br />
des Visualisierers, z.B. bei der Wettbewerbsbearbeitung oder<br />
immer in den ersten Phasen. Da habe ich es tatsächlich schätzen<br />
gelernt, dass diese kurzfristigen Projekte ihren Reiz haben.<br />
Wenn Sie auf die Zeit damals zurückblicken: Wie sehen<br />
Sie sich jetzt im Vergleich zu Architekturbüros, die ja oftmals<br />
ihre ‚internen Spezialisten‘ in Sachen Visualisierung<br />
<strong>und</strong> Renderings haben?<br />
Felix Volland: Die Frage begleitet uns schon seit 15 Jahren. Das<br />
steht immer wieder im Raum, ob es eine Konkurrenz ist. Aber<br />
wir erleben dadurch keinen Druck <strong>und</strong> es beeinflusst nicht unsere<br />
Aufträge. Die Leute, die zu uns kommen, wollen andere<br />
Qualitäten <strong>und</strong> eine andere Zuverlässigkeit. Ein Mitarbeiter<br />
kann ja auch mal krank werden, ein externer Dienstleister ist<br />
eine größere Garantie. Das ist so ähnlich wie die Frage nach<br />
den Dienstleistern aus dem Osten bzw. aus Asien, die für ei-