TALIS Architekten und Bauingenieure Berufsstart 20018/2019
TALIS - der Karriereratgeber für junge Architekten und Bauingenieure, für alle die durchstarten wollen.
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BEWERBUNG Ingenieurbüro 45<br />
Min.<br />
Max.<br />
30.000<br />
20.000<br />
10.000<br />
0<br />
27.100<br />
32.100<br />
Niedersachsen<br />
25.500<br />
32.000<br />
Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
24.100<br />
30.600<br />
Berlin<br />
25.400<br />
32.000<br />
Hannover<br />
Jahreseinstiegsgehälter, die Ingenieurbüros in<br />
verschiedenen Regionen zahlen (Niedersachsen/<br />
Mecklenburg-Vorp.: bis zu 50 Mitarbeiter,<br />
Übrige: bis zu 25 Mitarbeiter).<br />
Datenquelle: MLP Finanzdienstleistungen<br />
nur in Bezug auf die berufliche Qualifikation, sondern auch<br />
darüber hinaus.“ Wer die Regelstudienzeit weit überschritten<br />
habe, ohne es im Anschreiben zu begründen, müsse damit<br />
rechnen, dass seine Bewerbung aussortiert wird. Michael Werwigk<br />
erklärt, dass ein derartiger vermeintlicher Makel manchmal<br />
sogar eine Qualifikation darstelle: „Wenn jemand ein Jahr<br />
auf Reisen in Australien verbracht hat, dann weiß ich, dass er<br />
sich im Ausland bewegen kann <strong>und</strong> fließend Englisch spricht.“<br />
Fremdsprachenkenntnisse sind ein ganz wichtiges Kriterium.<br />
Wer sich bei Bollinger + Grohmann bewirbt, der sollte<br />
den Masterabschluss haben <strong>und</strong> der englischen Sprache mächtig<br />
sein. Eine zweite Fremdsprache – Französisch, Russisch<br />
oder eine asiatische Sprache – sei aufgr<strong>und</strong> der internationalen<br />
Ausrichtung mehr als nur gern gesehen, berichtet Ulrich<br />
Storck, Mitglied der Geschäftsführung <strong>und</strong> für das Personalwesen<br />
zuständig. Thorsten Helbig erläutert, dass Fremdsprachenkenntnisse<br />
nicht nur für Projekte im Ausland benötigt<br />
werden: „Wir haben hier Bauzeichner aus den USA, aus Taiwan,<br />
einen Praktikanten aus Indien – die sprechen englisch miteinander.<br />
Auch wir tun das, wenn wir bürointern ein Projekt<br />
vorstellen oder mit unserem New Yorker Büro telefonieren.“<br />
Boris Peter, dritter Geschäftsführer <strong>und</strong> geschäftsführender<br />
Gesellschafter von Knippers Helbig Advanced Engineering,<br />
ergänzt: „Bewerber sollten sich hier nicht verkrampfen. Wenn<br />
man Spaß an der Arbeit hat, kommt man schnell in die Sprache<br />
rein.“ Spaß an der Arbeit ist für Helbig <strong>und</strong> Peter das A <strong>und</strong> O.<br />
Was sie tun, sei weit mehr als ein Job, <strong>und</strong> folgerichtig erwarten<br />
sie auch von den Mitarbeitern, „dass sie Interesse an spannenden<br />
<strong>und</strong> herausfordernden Projekten haben“. Wer einfach nur<br />
einen Job suche oder seine Bewerbung nach dem angenehmsten<br />
Arbeitsweg ausrichte, der sei in diesem Büro falsch.<br />
Ehrlichkeit siegt<br />
Darüber hinaus müsse die Bewerbung vollständig sein, Zeugnisse<br />
<strong>und</strong> Entwürfe beinhalten. Im Lebenslauf zu tricksen<br />
oder Lücken zu kaschieren, lohne sich nicht. Zum einen falle<br />
das auf, zum anderen gebe es meist Gründe für die Lücken:<br />
„Wer keine Unterstützung erhält <strong>und</strong> während des Studiums<br />
arbeiten muss, der braucht natürlich länger bis zum Abschluss,<br />
beweist aber gleichzeitig, dass er belastbar ist“, sagt<br />
Werwigk. Richtig bei sbp sei, wer neben einer guten Ausbildung<br />
Spaß an der Entwicklung von Tragwerken, ihrem Erscheinungsbild<br />
<strong>und</strong> ihren Details habe. Wer durch seine Unterlagen<br />
den Eindruck vermittelt, über den Tellerrand hinauszublicken,<br />
während des Studiums vielleicht schon an Entwurfs-Wettbewerben<br />
teilgenommen hat, längere Auslandsaufenthalte<br />
aufweisen kann oder auch neben Englisch eine zweite Fremdsprache<br />
spricht, kommt schnell in die engere Wahl. Weitere<br />
Pluspunkte seien eine zusätzlich zum Studium abgeschlossene<br />
(Handwerks-)Ausbildung oder auch ein ehrenamtliches Engagement.<br />
Letzteres sei ein Indiz für soziale Kompetenz des<br />
Bewerbers. Im Vorstellungsgespräch werden fachliche Aspekte<br />
abgefragt, der Kandidat sollte aber auch auf Fragen zum<br />
Unternehmen vorbereitet sein, etwa welche sbp-Bauwerke er<br />
kennt oder bei welchem Projekt er gern mitgearbeitet hätte.<br />
Oft präsentiert der Bewerber einen eigenen Brückenentwurf,<br />
Pläne oder eine Abschlussarbeit, wozu Werwigk Fragen stellt:<br />
„Dabei erkenne ich, ob jemand in der Lage ist, Dinge schnell<br />
<strong>und</strong> präzise zu erklären, oder eher dazu neigt, sich zu verzetteln.“<br />
Einige Antworten ließen zudem Rückschlüsse darauf zu,<br />
ob der Bewerber ein Teamspieler ist oder wie er sich gegenüber<br />
Kollegen <strong>und</strong> Auftraggebern verhält. Gerade wenn ein Mitarbeiter<br />
gesucht werde, der viele Außenkontakte hat, sei es wich-