„Im Paradoxen erscheint die Wirklichkeit.“ – Das Groteske in ...
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e<strong>in</strong>er Schicksalsgött<strong>in</strong> (<strong>in</strong> der Person der Claire) zu suchen ist, vielmehr <strong>in</strong> der „Masse<br />
Mensch<strong>“</strong>.<br />
Dürrenmatt entwirft hier e<strong>in</strong> Bild der totalen Verlogenheit, Verblendung und des auf<br />
andere und sich bezogenen Betruges. Dürrenmatts Komö<strong>die</strong> hat <strong>die</strong> Aufgabe <strong>die</strong> Divergenz<br />
zwischen Handeln und Denken des Menschen herauszukehren. Man kann von Humor<br />
reden, aber nur wenn man <strong>die</strong> Boshaftigkeit, das Dämonische und den Spott nicht außer<br />
Acht lässt; von e<strong>in</strong>em Humor, der nichts Apologetisches <strong>in</strong> sich trägt, ke<strong>in</strong>e goldene Zeit<br />
durch e<strong>in</strong>e Selbstanklage der Menschheit heraufbeschwört, nichts durch <strong>die</strong> Komik<br />
erträglich machen möchte. Denn <strong>die</strong> Heiterkeit ist gedämpft: durch <strong>die</strong> Trauer. Die Welt<br />
wird von Dürrenmatt zwar weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> all ihrer Schrecklichkeit gesehen, aber <strong>in</strong> der<br />
Darstellung wird ke<strong>in</strong> Moment der Verzweiflung auff<strong>in</strong>dbar se<strong>in</strong>.<br />
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