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akzent – DAS GRÖSSTE LIFESTYLE- & VERANSTALTUNGSMAGAZIN VOM BODENSEE BIS OBERSCHWABEN
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SEE-LEUTE<br />
A – Götzis | rue. Die Akrobaten der Vorarlberger<br />
Gruppe Zurcaroh versetzen<br />
ihr Publikum in Staunen, wo immer sie<br />
auftreten, und ernten tosende Beifallsstürme.<br />
Jetzt setzen sie zu einem neuen<br />
Höhenflug an: Ende <strong>August</strong> stehen sie<br />
im Viertelfinale der weltweit größten<br />
Casting-Show „America’s got Talent“.<br />
Sie sind allesamt Amateure, zwischen sieben und 40 Jahre alt, gehen<br />
noch zur Schule oder stehen mitten im Berufsleben. Sie mischen Tanz<br />
mit Akrobatik, überwinden bei ihren Sprüngen für lange Momente die<br />
Schwerkraft, driften wie wogende Wellen auseinander und finden zu<br />
einem Gesamtkunstwerk wieder zusammen. Ihr ebenso spektakulärer<br />
wie ästhetischer Sport hat der 50-köpfigen Gruppe schon hohe Auszeichnungen<br />
eingebracht: 2013 gewann Zurcaroh bei der „Gym for<br />
Life World Challenge“ in Kapstadt den Weltmeistertitel. 2015 durfte<br />
die Gruppe bei der Welt-Gymnaestrada in Helsinki den Gala-Abend<br />
gestalten. In der Fernsehshow „Incroyable Talent“, der französischen<br />
Variante des „Supertalents“, ergatterte Zurcaroh 2017 den „Golden<br />
Buzzer“.<br />
Ihr jüngster Erfolg war im März 2018 ihr Auftritt in der US-Show<br />
„America’s got Talent“. Die Vorarlberger Akrobaten hatten sich nicht<br />
darum beworben – sie waren eingeladen worden. Das Publikum jubelte,<br />
die Jury war begeistert und die Moderatorin Tyra Banks drückte<br />
enthusiastisch den „Golden Buzzer“. Das bedeutet, dass Zurcaroh<br />
die nächsten Runden überspringen darf und direkt ins Viertelfinale<br />
einzieht. Auf diesen Auftritt am 28. <strong>August</strong> in Los Angeles – und auf<br />
das vielleicht folgende Halbfinale am 4. September – bereitet sich die<br />
Gruppe um Trainer und Choreograf Peterson da Cruz Hora jetzt vor.<br />
Der Brasilianer hat im Jahr 2009 die Vorarlberger Gruppe Zurcaroh<br />
gegründet, die zur Sportgemeinschaft Götzis gehört. Bis zu fünfmal in<br />
der Woche trainieren die Mitglieder. „Spezielle Voraussetzungen gibt<br />
es nicht“, sagt Evelyn Martin, die sich um organisatorische Angelegenheiten<br />
kümmert. Zurcaroh sei offen für jeden, der in die Gruppe passt<br />
und ihre Ziele mitverfolgt, die da lauten: Zurcaroh will das Publikum<br />
mit unterschiedlichen Formen der Akrobatik und des Tanzes begeistern<br />
und die Show perfektionieren. Dafür braucht es „viel Teamgeist, großes<br />
Vertrauen zueinander, ganz viel Übung und Präzision. Die Gruppe kann<br />
nur gemeinsam stark sein“, sagt Evelyn Martin.<br />
Seit dem Erfolg bei dem Auftritt von „Amerika’s got Talent“ dreht sich<br />
die Welt für Zurcaroh freilich ein bisschen schneller. „Wir bekommen<br />
täglich Anfragen aus der ganzen Welt und sind momentan dabei, diese<br />
zu ordnen und abzuklären“, berichtet Evelyn Martin. Für Zurcaroh sei<br />
es jetzt ganz wichtig, auf dem Boden zu bleiben und Schritt für Schritt<br />
neue Herausforderungen zu suchen und anzunehmen. Vorrangig sei<br />
im Moment, bei den nächsten Runden der US-Show „top vorbereitet<br />
unser Bestes zu geben“. Danach tritt die Gruppe wieder in heimischen<br />
Gefilden auf: nämlich im September beim Österreichischen Gemeindetag<br />
(27./28.09.) in Dornbirn.<br />
Peterson da Cruz Hora hat aber auch seine Wurzeln nicht vergessen<br />
und plant einen Besuch von Zurcaroh in Brasilien. Er möchte Kinder<br />
und Jugendliche motivieren, solche Gruppen auch in ihrer Heimat zu<br />
gründen. Er will ihnen damit eine Möglichkeit zeigen, von der Straße<br />
wegzukommen und sich sinnvoll zu beschäftigen.<br />
www.zurcaroh.com<br />
FOTO (GROSS): JOSÉ HOLSTER (KNGU, NETHERLANDS)<br />
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