1. Historische Merkwürdigkeiten - Heinrich-Lanz-Schule II
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„Extraklasse – Schülertheaterabonnement“ ff.<br />
Gleich die erste Vorstellung in unserer diesjährigen Auswahl<br />
bestätigte das Mahler-Zitat: „Die Physiker“ von Friedrich<br />
Dürrenmatt hatte ich zum zweiten Mal in unser Programm<br />
aufgenommen, da es die vielen neuen Abonnenten noch nicht<br />
gesehen hatten. Im Vergleich zur Vorstellung vor drei Jahren<br />
fielen mir einige Unterschiede auf: Die Schauspieler<br />
interagierten anders und in der neuen Inszenierung hatte der<br />
Regisseur aktuelle Bezüge eingearbeitet. Beispielsweise<br />
skandierten die Schauspieler: „Yes, we can!“ - der<br />
international bekannt gewordene Wahlkampfslogan Barak<br />
Obamas. Außerdem wurde der Song „Lean on me“ am Ende<br />
neu hinzugefügt, den wir alle nach Vorstellungsende noch vor uns hin summten und so jeder<br />
ein Stück Theater mit nach Hause nehmen konnte.<br />
Das zweite Stück hieß „Herrenbestatter“ von Theresia<br />
Walser und war eine Uraufführung unter der Regie des<br />
Schauspieldirektors Burkhard C. Kosminski, somit auch<br />
eine „Neugeburt“. Wir finden uns in der Herrenabteilung<br />
eines Kaufhauses wieder: Es ist der letzte<br />
Arbeitstag von Herrn Ellenbeck, dem nach 20 Jahren<br />
gekündigt worden ist. Während sich der Zuschauer bei<br />
„Die Physiker“ mit der Frage nach der Verantwortung<br />
von Wissenschaft und Forschung konfrontiert sieht,<br />
wird hier der aktuelle Bezug zu unserer heutigen<br />
Arbeitswelt deutlich, wo Menschen sich täglich mit<br />
Zukunftsängsten auseinandersetzen müssen, sei es<br />
durch drohende Insolvenzen oder betriebsbedingte<br />
Kündigungen.<br />
Nummer drei war „Amerika“ nach Franz Kafka. Der Argentinier Alejandro<br />
Tantanian hatte hierfür Regie geführt. Der Protagonist, Karl<br />
Rossmann, gespielt von zwei Schauspielern, wird von seinen Eltern<br />
nach Amerika abgeschoben, um Arbeit und vielleicht seinen „American<br />
Dream“ zu finden. Stattdessen muss er sich dem Gefühl der<br />
Heimatlosigkeit und der Suche nach seiner Identität stellen. Dem<br />
Spielleiter gelingt es dabei, das surrealistische Moment aus Kafkas<br />
Romanfragment durch malerische Tableaus und schemenhafte Szenenwechsel<br />
auf die Bühne zu bringen.<br />
Franz Kafka<br />
geboren am 3.7.1883 in Prag als Sohn<br />
eines wohlhabenden jüdischen Kaufmanns.<br />
Er starb am 3.6.1924 an Kehlkopftuberkulose<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2009/2010 Seite 62