Gesamte Ausgabe als PDF-Datei herunterladen - Ärztekammer für ...
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Ausbildung<br />
Leserbrief<br />
Sehr geehrter Kollege Haas!<br />
Als von Deutschland zugewanderter<br />
Kollege und seit sechs Monaten in Feldkirchen<br />
niedergelassen, bin ich vom Engagement<br />
der <strong>Ärztekammer</strong> Kärnten<br />
äußerst angenehm überrascht.<br />
Ich habe in Deutschland selbst 24 Jahre<br />
eine Klinik geleitet und sehe heute,<br />
gut ein Jahr nach meinem Weggang, wie<br />
diese Klinik innerhalb kurzer Zeit von einer<br />
Kaufmannsclique zugrunde gewirtschaftet<br />
wird, käufmännische Prinzipien<br />
der Gewinnverbesserung brutal auf Kosten<br />
einer guten und gewissenhaften Medizin<br />
durchgesetzt wurden. Das Ergebnis<br />
ist, dass diese Klinik, die früher monatelange<br />
Wartezeiten und einen nationalen<br />
und internationalen Einzugsbereich hatte,<br />
heute bereits über leerstehende Betten<br />
verfügt. Die zuständige <strong>Ärztekammer</strong><br />
Westfalen/Lippe hielt sich trotz Hilfeersuchens<br />
der Ärzte vornehm zurück, obwohl<br />
die Machenschaften der Geschäftsleitung<br />
teilweise kriminell, denunzierend und gegen<br />
medizinische Prinzipien und Anstand<br />
verstießen.<br />
Deshalb möchte ich es nicht versäumen<br />
Ihnen <strong>für</strong> Ihr Engagement und bei der Unterstützung<br />
des gefeuerten ärztlichen Leiters<br />
meiner vollen Sympathie und Unterstützung<br />
zu versichern.<br />
Es kann doch nicht sein, dass Kaufleute<br />
gegen jede medizinische Verantwortbarkeit<br />
Personal reduzieren, somit bei den<br />
überlasteten Kollegen Burnouts provozieren<br />
und <strong>für</strong> die Patienten nicht verantwortbare<br />
Risiken. Es kann erst recht nicht<br />
sein, dass ärztliche Leiter, die diese Missstände<br />
anprangern und sich hinter ihre<br />
Mitarbeiter stellen, fristlos gefeuert werden.<br />
Da tut Soldarität gut und ist notwendig,<br />
wenn wir uns nicht zu Bütteln der Geschäftemacher<br />
entwickeln wollen.<br />
Vielleicht würde ein vorübergehender Zuweisungsboykott<br />
der geschlossenen<br />
Ärzteschaft in das Klinikum die Wiedereinstellung<br />
des Kollegen beschleunigen und<br />
eine Umbesetzung der Geschäftsleitung<br />
erwirken.<br />
Wie auch immer – Danke <strong>für</strong> Ihren Einsatz!<br />
Mit freundlichem Gruß!<br />
Klaus Helling<br />
Präsident Dr. Othmar Haas:<br />
„Ich erinnere die KABEG-Direktorin Ines Manegold daran, dass sie ein durchgehendes<br />
Ausbildungskonzept <strong>für</strong> Ärztinnen und Ärzte in den Landesspitälern<br />
zugesagt hat. Zwei junge Kolleginnen merken leider nichts davon!“<br />
Nach Protest: Land lenkt ein<br />
Mit Erfolg hat Präsident Dr. Othmar Haas Geld <strong>für</strong> die Ausbildung von<br />
Fachärzten reklamiert. Nachdem die FPK-Mitglieder der Gesundheitsplattform<br />
im September die benötigten Mittel noch abgelehnt hatten,<br />
genehmigte sie nunmehr Finanzreferent Harald Dobernig <strong>als</strong> neuer<br />
Vorsitzender der Plattform.<br />
„Erfreulicherweise hat nun die Vernunft<br />
gesiegt. Kärnten muss <strong>als</strong> Standort <strong>für</strong> junge<br />
Mediziner attraktiv bleiben. Sonst<br />
droht dem Land langfristig ein Ärztemangel“,<br />
erklärte Dr. Haas.<br />
Er hatte im September in einer Pressekonferenz<br />
davor gewarnt, dass angehende<br />
Fachärzte Kärnten verlassen könnten,<br />
wenn nicht gewährleistet ist, dass sie ihre<br />
Ausbildung in allen Fächern vollenden<br />
können.<br />
Ein Fachärztepool des Gesundheitsfonds<br />
finanziert jene Zeiten, die nicht im Stammhaus<br />
absolviert werden können. Er ersetzt<br />
der Ausbildungskrankenanstalt (Klinikum<br />
Klagenfurt oder LKH Villach) die Gehaltskosten<br />
der auszubildenden Ärzte.<br />
Lücke.- Für heuer und 2011 ergab sich in<br />
diesem Topf eine Lücke von knapp<br />
200.000,– Euro. Würde diese nicht gefüllt,<br />
könnte sich die Ausbildung von mehreren<br />
Ärztinnen und Ärzten verzögern.<br />
In seiner Eigenschaft <strong>als</strong> neuer Vorsitzender<br />
der Gesundheitsplattform – eine Folge<br />
der kürzlich beschlossenen Gesetzesänderungen<br />
– gab kürzlich Finanzlandesrat<br />
Harald Dobernig (FPK) bekannt: „Wir<br />
erhöhen 2011 die Mittel <strong>für</strong> den Facharztausbildungspool<br />
um 130.000,– Euro auf<br />
502.300,– Euro. Außerdem werden <strong>für</strong><br />
das laufende Jahr zusätzlich benötigte<br />
Mittel <strong>für</strong> die Facharztausbildung in Höhe<br />
von 63.000,– Euro durch interne Umschichtungen<br />
bereitgestellt. Damit leisten<br />
wir einen wichtigen Beitrag <strong>für</strong> die qualitative<br />
Gesundheitsversorgung in Kärnten.“<br />
„Eine hochwertige Facharztausbildung ist<br />
ein wichtiger Bestandteil einer optimalen<br />
Gesundheitsversorgung in Kärnten. Daher<br />
stellen wir mehr Geld <strong>für</strong> die Facharztausbildung<br />
zur Verfügung. Letztlich<br />
kommt diese Maßnahme den Patientinnen<br />
und Patienten in Kärnten zugute“, teilte<br />
Dobernig mit und bewies damit auch<br />
seine Lernfähigkeit gegenüber seiner Ablehnung<br />
von September.<br />
„Es scheint doch nicht jede Hoffnung auf<br />
einkehrende Vernunft bei Teilen der FPK<br />
verloren“, meinte dazu Dobernigs Vorgänger<br />
LHStv. Peter Kaiser. Er wies darauf<br />
hin, dass er, Kaiser, <strong>als</strong> damaliger Vorsitzender<br />
der Gesundheitsplattform, es war,<br />
der die Forderung nach eine Umschichtung<br />
der Mittel im Kärntner Gesundheitsfonds<br />
um 130.000,– Euro von derzeit<br />
372.000,– auf 502.300,– Euro zur Ausweitung<br />
der Fachärzteausbildung gemeinsam<br />
mit Dr. Haas erhoben habe.<br />
Misere um Turnusärztinnen.- Präsident<br />
Dr. Othmar Haas weist aber darauf hin,<br />
dass ein zweites Problem, das er im September<br />
ebenfalls aufgezeigt hat, nicht<br />
behoben wurde. Hier sei einmal mehr<br />
die KABEG-Vorstandsdirektorin Dkff. Ines<br />
Manegold säumig. Es geht um die Ausbildung<br />
von Turnusärztinnen im Klinikum<br />
Klagenfurt.<br />
Zum Unterschied zu anderen Häusern vergibt<br />
das Klinikum an Turnusärzte nur befristete<br />
Verträge. Wenn eine Medizinerin<br />
während des Turnus schwanger wird, ist<br />
ihre gesamte Ausbildung gefährdet, weil<br />
sie nicht weiß, ob sie wieder aufgenommen<br />
wird.<br />
Haas fordert, dass diese frauenfeindliche<br />
Praxis in Klagenfurt endlich beendet wird<br />
und erinnert Manegold daran, dass sie in<br />
der Gesundheitsplattform versprochen<br />
hatte, dies zu ändern.<br />
Es sei ein Armutszeichen <strong>für</strong> das Klinikum,<br />
noch dazu unter einer Frau <strong>als</strong> Chefin des<br />
KABEG-Verbundes, dass Ärztinnen durch<br />
eine Schwangerschaft in ihrem beruflichen<br />
Fortkommen massiv behindert würden.<br />
Es gebe sogar Fälle, bei denen sie<br />
ans Ende der Warteliste gereiht werden“,<br />
kritisiert Dr. Haas.<br />
Wieder seien zwei junge Kärntner Ärztinnen<br />
von dieser frauenfeindlichen Vorgangsweise<br />
des Klinikums betroffen.<br />
4 Dezember 2010 · presse@aekktn.at · www.aekktn.at<br />
Dr. Petra Preiß:<br />
„Die Realitätsverweigerung aktuelle Situation im größten<br />
der KABEG-Vorstandsdirekto- Kärntner Spital.<br />
rin Ines Manegold verschärft Ärzte-Betriebsrätin Dr. Petra<br />
die Krise im Klinikum Klagen- Preiß unterstützt die Ankündifurt.<br />
Die Stimmung der Ärztingung des Zentralbetriebsobnen<br />
und Ärzte ist auf dem Tiefmannes Arnold Auer: „Wenn<br />
punkt angelangt. Denn trotz die KABEG die angekündig-<br />
deren Proteste und Warnunten Einsparungen tatsächlich<br />
gen will Manegold Dienstpos- umsetzt, wird es zu Protestten<br />
und 7,4 Mio. Euro einspamaßnahmen kommen. Für die<br />
ren. Ihre Antwort auf die Reso- Ärztinnen und Ärzte ist das<br />
lution der Ärzteschaft lässt nur Maß des Zumutbaren über-<br />
zwei Deutungen zu: Entweder schritten.“<br />
will Manegold die Ärzte brüs- Ihre Unzufriedenheit wurde<br />
kieren oder sie hat wirklich kei- durch die Antwort Manegolds<br />
ne Ahnung, was in diesem Spi- auf die einstimmige Resolution<br />
tal alles schlecht läuft. Beides der Ärzte-Betriebsversamm-<br />
ist gleichermaßen befremlung vom 11. November zudend.“<br />
So beschreibt der Präsätzlich gesteigert. Manegold<br />
Betriebliche sident Vorsorge der <strong>Ärztekammer</strong> A5 quer 09.09.2005 <strong>für</strong> bestreitet 13:35 darin alle Uhr Kritikpunk- Seite 1<br />
Kärnten, Dr. Othmar Haas, die te, welche die Ärztinnen und<br />
Dezember 2010 · presse@aekktn.at · www.aekktn.at<br />
„Es ist frustrierend, wenn man täglich mit Problemen im neuen Haus<br />
konfrontiert wird, die Vorstandsdirektorin aber dann alle Mängelberichte<br />
vom Tisch wischt und behauptet, alles sei bestens!“<br />
KABEG-Chefin verschärft Klinikum-Krise<br />
Unzumutbare Einsparpläne und brüskierende Antwort auf Ärzte-Resolution<br />
Ärzte aufgrund ihrer täglichen<br />
Praxis an den Betriebsabläufen<br />
vorgebracht haben. „Es ist<br />
frustrierend, wenn man täglich<br />
mit Problemen konfrontiert<br />
wird, diese dann äußert, aber<br />
die Antwort von oben lautet,<br />
dass ohnehin alles bestens ist.<br />
Was bleibt einem dann noch<br />
übrig“, fasst Dr. Preiß die Enttäuschung<br />
zusammen.<br />
Widerspruch.- Der Sprecher<br />
der angestellten Ärzte, Kurienobmann<br />
Dr. Boris Fugger,<br />
zeigt einen Widerspruch auf:<br />
„Vor wenigen Tagen hat der<br />
Vorsitzende des KABEG-Aufsichtsrates<br />
Kurt Scheuch bei<br />
einer Radiodiskussion ausdrücklich<br />
festgestellt, dass es<br />
im Klinikum Klagenfurt ver-<br />
ICH SORGE VOR. MEIN UNTERNEHMEN SORGT VOR.<br />
SO ODER SO. REDEN WIR ÜBERS LEBEN.<br />
ÜBER MEIN BETRIEBLICHES VORSORGEMANAGEMENT ZUM BEISPIEL.<br />
UND DARÜBER, WIE SIE ALS UNTERNEHMER FÜR SICH UND IHRE MITARBEITER OPTIMAL VORSORGEN.<br />
gleichsweise wenig Ärzte<br />
gebe und sich dies ändern<br />
müsse. Trotzdem will man nun<br />
von diesem geringen Ärzteperson<strong>als</strong>tand<br />
weitere 15 Planstellen<br />
streichen und überdies<br />
die Zahl an Überstunden, die<br />
nur gemacht werden, um den<br />
Dienstbetrieb zu gewährleisten,<br />
reduzieren.“<br />
Die Vertreter der <strong>Ärztekammer</strong><br />
und Frau Dr. Preiß appellierten<br />
an die Expertenkommission,<br />
dass sie dieses Sparbudget<br />
des Klinikums Klagenfurt<br />
genau prüft. Sie sollte das<br />
Potemkinsche Dorf, das jetzt<br />
auch Manegold wie bereits<br />
ihre Vorgänger aufrechterhält,<br />
nicht zum Maßstab <strong>für</strong> eine Zustimmung<br />
nehmen.<br />
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