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EVENT JOURNAL - SOMMER 2018

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10 event journal<br />

VON<br />

BIS ZAPPA<br />

INTERVIEW MIT DAVID RAUTERBERG<br />

EJ: Herr Rauterberg, Sie sind<br />

der Erfinder des Rudelsingens,<br />

das Sie vor einigen Jahren erfolgreich<br />

ins Leben gerufen haben.<br />

Reden wir doch über die<br />

Veränderungen, die sich mittlerweile<br />

ergeben haben.<br />

DR: Wir sind deutlich größer<br />

geworden. Inzwischen sind wir<br />

mit 10 Teams in tatsächlich<br />

über 100 Städten regelmäßig<br />

unterwegs. Wir singen monatlich<br />

mit ca. 10.000 Menschen<br />

und erschließen uns nach und<br />

nach neue Gebiete. Dieses<br />

Jahr waren die neuen Bundesländer<br />

im Fokus und wir merken,<br />

dass wir da noch mehr<br />

Aufbauarbeit leisten müssen.<br />

Mittlerweile können die Menschen<br />

in beispielweise<br />

Nordrhein-Westfalen und<br />

Rheinland-Pfalz mit dem Begriff<br />

Rudelsingen schon mehr anfangen,<br />

auch wenn noch nicht<br />

alle wissen, was es genau ist.<br />

Wir haben es aber geschafft,<br />

den Begriff Rudelsingen zu<br />

etablieren und das freut mein<br />

Team und mich ganz besonders.<br />

EJ: Ihre Idee ist absolut fantastisch<br />

und raffiniert. Als Musiker<br />

vor Menschen Musik zu machen,<br />

berührt viele und manche<br />

singen mit. Aber beim Rudelsingen<br />

ist das doch noch etwas<br />

anders.<br />

hintereinander. An beiden Tagen<br />

hatten wir komplett das<br />

gleiche Programm. An dem einen<br />

Tag hatten wir ein Bombenwetter.<br />

Die Leute kamen<br />

bestens gelaunt an und es war<br />

von Anfang an eine tolle Stimmung.<br />

Es kamen jeden Abend<br />

um die 900 Menschen. Am<br />

nächsten Tag war das Wetter<br />

schlechter und es sah nach<br />

Regen aus. Es fing schon an<br />

der Kasse an. Die Leute waren<br />

schlecht gelaunt, nölten herum.<br />

Dann merkt man schon, es<br />

braucht ein bisschen. Man<br />

muss das dann erst mal "wegsingen".<br />

Dennoch war das ein<br />

sehr berührender Abend. Die<br />

EJ: Gibt es<br />

mittlerweile<br />

schon<br />

Veranstalter,<br />

die Rudelsingen<br />

kopieren?<br />

DR: Ja<br />

natürlich.<br />

Das ist<br />

dann auch<br />

meine<br />

Aufgabe nachzuschauen, wer<br />

unseren Namen benutzt. Den<br />

Namen "Rudelsingen" haben<br />

wir schützen lassen. Sollte<br />

dennoch jemand davon Gebrauch<br />

machen, schreibe ich<br />

staltungen sind für<br />

maximal 100 Teilnehmer möglich.<br />

EJ: Wie sieht es mit der GEMA<br />

aus?<br />

DR: Ja, ich zahle gerne GEMA.<br />

Gerne und viel. Das war von<br />

Anfang an das erste, was ich<br />

DR: Auf jeden Fall. Die Menschen<br />

erleben sich auch selbst<br />

ganz anders. Das besondere<br />

ist, dass sich die Menschen als<br />

Mitwirkende erleben. Und das<br />

macht die besondere Atmosphäre<br />

aus. Die Menschen gehen<br />

nicht in die Konsumentenhaltung,<br />

sondern werden selbst<br />

aktiv.<br />

EJ: Stehen Sie beim Rudelsingen<br />

auch noch selbst auf der<br />

Bühne?<br />

DR: 120 mal im Jahr.<br />

EJ: Sie haben also nach wie<br />

vor Spaß daran.<br />

DR: Nach wie vor. Ich habe mal<br />

nachgezählt und es sind tatsächlich<br />

mittlerweile über 1000<br />

Veranstaltungen, die ich gemacht<br />

habe. Jeder Abend ist<br />

anders. Es sind immer andere<br />

Leute. Letzte Woche hatten wir<br />

ein großes Open-Air, zwei Tage<br />

Leute brauchten erst einmal ein<br />

wenig Zeit anzukommen, sich<br />

darauf einzulassen. Dafür war<br />

der Abend dann viel emotionaler.<br />

Gleicher Ort, gleiches Programm<br />

und trotzdem anders,<br />

das ist dann auch für uns das<br />

Verblüffende, dass es sich nicht<br />

wiederholt.<br />

EJ: Machen Sie alles alleine,<br />

oder ist auch Ihre Familie involviert?<br />

DR: Meine Frau ist an der Organisation<br />

beteiligt. Mein großer<br />

Sohn hilft bei der Technik mit.<br />

Dann haben wir noch eine Teilzeitkraft,<br />

mit der ich die Teams<br />

organisiere und losschicke.<br />

Familienbetrieb.<br />

eine freundliche email mit dem<br />

Hinweis, dass sie sich doch<br />

was anderes einfallen lassen<br />

sollten.<br />

Natürlich habe ich kein alleiniges<br />

Recht auf Mitsingformate.<br />

Das Potential ist groß genug.<br />

Es gibt im Kölner Raum eine<br />

Frau, die alleine unterwegs ist,<br />

und im Norden eine Band mit<br />

Chor, die das aufwendiger aufziehen.<br />

Es gibt so etwa drei bis<br />

vier, die aber auch ihr eigenes<br />

Ding gefunden haben. Tatsächlich<br />

gibt es auch einige, die das<br />

dann nachmachen und alleine<br />

losgehen wie zum Beispiel ein<br />

Gitarrenlehrer mit seinem Instrument.<br />

Damit möchte ich uns<br />

aber nicht vergleichen, da dort<br />

die Dynamik fehlt. Diese Veran-<br />

David Rauterberg<br />

gemacht habe. Ich habe bei der<br />

GEMA angerufen und mich erkundigt,<br />

wie das abgerechnet<br />

wird. Ich habe einen Rahmenvertrag<br />

und habe natürlich auch<br />

meine Rabatte wie andere<br />

auch. Wir leben ja davon, dass<br />

andere Menschen Musik komponiert<br />

und geschrieben haben.<br />

Natürlich sollen die dann auch<br />

das Geld bekommen. Dafür<br />

nehmen wir den Eintritt, zahlen<br />

Steuern und die Miete für die<br />

Veranstaltungsräume. Es leben<br />

ja auch viele Leute davon. Das<br />

ist dann auch der Grund, warum<br />

wir Eintritt nehmen. Viele<br />

fragen: Warum muss ich denn<br />

eigentlich was bezahlen? Ich<br />

singe doch selbst. Aber es ist<br />

ein ganzer Apparat der da be-

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