Standortanalyse Hildesheim Strukturmerkmale ... - ies
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2.1.3 Wirtschaftskraft<br />
Die Kaufkraft der Bevölkerung nimmt Einfluss auf ökonomische Parameter wie beispielsweise das Steueraufkommen und die Binnennachfrage<br />
bzw. das Konsumpotenzial in einer Stadt oder Region. Sie wird daher als Indikator für die Wirtschaftskraft der regionalen<br />
Einheiten verwendet. Daten zur Kaufkraft stehen i.d.R. einwohner- und haushaltsbezogen zur Verfügung. Für den Vergleich der<br />
regionalen Einheiten wird in erster Linie die Pro-Kopf-Kaufkraft herangezogen, um Verzerrungen durch unterschiedliche Haushaltsgrößen<br />
zu vermeiden. Üblicherweise verfügen Städte aufgrund geringer Haushaltsgrößen über eine hohe Pro-Kopf- und ländliche<br />
Bereiche wegen größerer Haushalte über eine höhere Haushaltskaufkraft.<br />
Abbildung 14: Kaufkraft je Einwohner 2000 in Euro<br />
Die Kaufkraft lag 2000 in der Stadt <strong>Hildesheim</strong> bei etwa 17.400 Euro je Einwohner. Im Städtevergleich liegt die Stadt <strong>Hildesheim</strong><br />
damit rund 300 Euro unter den Werten der Städte Hameln und Hannover sowie rund 800 Euro über den Werten der Stadt Peine. Der<br />
Abstand zu Peine erklärt sich z.T. durch einen höheren Anteil größerer Haushalte. Als ländlich geprägter Raum verfügt der übrige<br />
Landkreis <strong>Hildesheim</strong> über eine verhältnismäßig hohe Pro-Kopf-Kaufkraft und erzielt bei der Haushaltskaufkraft sogar den höchsten<br />
Wert aller Einheiten. D<strong>ies</strong> spricht sowohl für verhältnismäßig große Haushalte als auch für eine relativ hohe Wirtschaftskraft<br />
der Bevölkerung. Die Kaufkraft in der Stadt <strong>Hildesheim</strong> liegt dagegen im Mittelfeld der Vergleichseinheiten.<br />
<strong>Standortanalyse</strong> 19<br />
2.1.4 Wohnqualität<br />
Die jedem Einwohner durchschnittlich zur Verfügung stehende Wohnfläche gibt Hinweise auf die Wohnqualität in einer Stadt oder<br />
Region. Dabei zeigt sich üblicherweise ein Muster, bei dem Wohnflächenverbrauch und Siedlungsdichte negativ miteinander korrelieren,<br />
d.h. die Wohnfläche pro Kopf nimmt mit steigender Siedlungsdichte ab.<br />
Abbildung 15: Wohnfläche je Einwohner in qm 1995 und 2000<br />
Die Stadt <strong>Hildesheim</strong> weist für die beiden Referenzjahre 1995 und 2000 die niedrigste Pro-Kopf-Wohnfläche aller Vergleichseinheiten<br />
auf. Damit liegt sie nicht nur deutlich unter den Werten der Städte Hameln und Peine, sondern überraschenderweise auch<br />
unterhalb der Pro-Kopf-Wohnfläche in der dichter besiedelten Stadt Hannover. Der übrige Landkreis <strong>Hildesheim</strong> mit seiner ländlichen<br />
Prägung erreicht rund 1,5 qm mehr Wohnfläche je Einwohner als die Stadt.<br />
Bei den Steigerungsraten zwischen 1995 und 2000 liegt die Stadt <strong>Hildesheim</strong> dagegen mit rund 7% in der Spitzengruppe. D<strong>ies</strong>er<br />
hohe Zuwachs relativiert sich jedoch beim Vergleich mit Peine, das ebenso eine Steigerung von 7% erzielte. Während Peine im<br />
betrachteten Zeitraum Einwohner hinzugewann, kam es in <strong>Hildesheim</strong> zu Einwohnerrückgängen, die ohne Änderungen im Wohnungsbestand<br />
zu einer moderaten Steigerung der Pro-Kopf-Wohnfläche beitragen. Deutlich günstiger schneidet <strong>Hildesheim</strong> im Vergleich<br />
mit der Stadt Hannover ab. Bei einer ähnlichen Bevölkerungsentwicklung während des Betrachtungszeitraums lag der Pro-<br />
Kopf-Wohnflächenzuwachs in Hannover rund zwei Prozentpunkte niedriger als in der Stadt <strong>Hildesheim</strong>.<br />
Trotz d<strong>ies</strong>er positiven Entwicklung verfügt die Stadt <strong>Hildesheim</strong> über ein niedriges Niveau an einwohnerbezogener Wohnfläche. Ein<br />
Grund hierfür liegt sicherlich in den großen Wohnungsbeständen aus den 50er und 60er Jahren mit ihren überwiegend kleinen<br />
Wohnungen. Hier deutet sich Handlungsbedarf zur Steigerung der Wohnqualität an. Von der Größenordnung her würde die Erhöhung<br />
der Wohnfläche pro Kopf um einen Quadratmeter zusätzlich knapp 1.300 Wohnungen je 80 qm erfordern.