Standortanalyse Hildesheim Strukturmerkmale ... - ies
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Abbildung 29: Jährlicher* Wandersaldo der Stadt <strong>Hildesheim</strong> 1997 – 2001<br />
innerhalb Niedersachsens<br />
Wie schon erwähnt, ist die Wanderungsmobilität in den Altersgruppen zwischen knapp 20 Jahre und gut 40 Jahre konzentriert. Für<br />
<strong>Hildesheim</strong> zeigt sich das typische Muster aller Städte, dass die Zuwanderer überproportional zu den jüngeren, die Abwanderer<br />
überproportional zu den etwas älteren Personen d<strong>ies</strong>er Altersgruppen gehören (vgl. Abbildung 18). Der Vergleich der Wanderungsbäume<br />
in Abbildung 18 und Abbildung 19 legt die Vermutung nahe, dass der Landkreis von den Abwanderungen der 30-<br />
45jährigen profitiert und dass es sich dabei vor allem um wohnungsbezogene Umzüge handelt. Verschiedene Untersuchungen zu<br />
Motiven der Stadt-Umland-Wanderung 6 kommen zu ähnlichen Ergebnissen und zeigen auch, dass es sich dabei nicht nur um Familien,<br />
sondern in nennenswertem Umfang um 2-Personen-Haushalte und z.T. auch 1-Personen-Haushalte handelt. Die Befragungen<br />
haben ergeben, dass viele der Abwanderer nicht vorsätzlich in Umlandkommunen abwandern. Vielmehr führt erst der Mangel an<br />
ihren Vorstellungen entsprechenden Wohnungen in den Kernstädten zumWohnortwechsel. Neben dem Wunsch nach besseren Wohnund<br />
Wohnumfeldbedingungen ist auch der Eigentumserwerb eine wichtiges Motiv. Aber seine Bedeutung ist geringer als vielfach<br />
angenommen, denn rund die Hälfte aller Abwanderer aus den Städten wohnen auch nach ihrem Umzug weiterhin zur Miete.<br />
6 vgl. u.a. Heitkamp, T. 2001: Motive und Strukturen der Stadt-Umland-Wanderungen im interkommunalen Vergleich, in: vhw-Forum Wohneigentum, Heft 1<br />
2002, S. 9ff; Stadt Hannover 2001: Wanderungsbefragung 2001, Schriften zur Stadtentwicklung 86, Hannover; Hauff, T. 2001: Wanderungsumfrage 2000<br />
Münster, in: Stadtforschung und Statistik, Heft 1 2001<br />
<strong>Standortanalyse</strong> 35<br />
5 Wohnungsleerstand in <strong>Hildesheim</strong><br />
Die Untersuchung von Wohnungsleerständen in <strong>Hildesheim</strong> dient nicht nur der Einschätzung der aktuellen, sondern auch der<br />
zukünftigen Situation auf dem lokalen Wohnungsmarkt, insbesondere auf dem Mietwohnungsmarkt. Die Leerstandsuntersuchung<br />
setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Im ersten Teil wurden Daten zu Wohnungsleerständen des Energieversorgungsunternehmens<br />
in <strong>Hildesheim</strong> ausgewertet, im zweiten Gespräche mit Vertretern der drei größten Wohnungsunternehmen in <strong>Hildesheim</strong> zur Leerstandssituation<br />
in ihren Beständen geführt.<br />
5.1 Leerstandsermittlung über die Energieversorgung<br />
<strong>Hildesheim</strong><br />
5.1.1 Verfahren<br />
In der Stadt <strong>Hildesheim</strong> werden alle Privatwohnungen von der EVI-Energieversorgung <strong>Hildesheim</strong>, einer Tochter der Stadtwerke <strong>Hildesheim</strong>,<br />
mit Strom beliefert. Durch eine Sonderauswertung wurde dem <strong>ies</strong> von der EVI ein Datensatz aller Privatwohnungen zur<br />
Verfügung gestellt, in dem der Wohnungsleerstand in der Stadt <strong>Hildesheim</strong> an einem Stichtag Mitte Oktober 2002 gekennzeichnet<br />
ist. Der Definition von ’Wohnungsleerstand’ liegen folgende Informationen zugrunde:<br />
• Abmeldung ihres Stromzählers durch Mieter bei Auszug aus einer Wohnung, ohne dass sich ein Nachmieter anmeldet;<br />
• Abmeldung aus dem System der monatlichen Abschlagzahlung.<br />
Letzteres ist Ausdruck eines kostenbewussten Verhaltens von Wohnungseigentümern, die ihre Wohnung nicht nutzen.<br />
Mit d<strong>ies</strong>en beiden Kategorien, so die Annahme, nähern wir uns den tatsächlichen Wohnungsleerständen weitgehend an; er wird allerdings<br />
effektiv etwas höher liegen als die Daten aussagen. Die Dunkelziffern liegen wahrscheinlich mehr im Eigentums- als im Mietwohnungsbestand.<br />
Die Sonderauswertung enthält neben der Information über die Stromzähler und die Zahl der Wohnungen pro Gebäude jeweils Straße<br />
und Hausnummer jeder einzelnen Wohnung. Somit konnte der Datensatz um weitere qualifizierende Informationen ergänzt werden.<br />
Von der Stadt <strong>Hildesheim</strong> wurden zu jeder Adresse Merkmale zur Lage (Stadtbezirk), zum Siedlungstyp und zum Baualter der<br />
Gebäude nachgetragen. Dabei wurden zum Siedlungstyp folgende grobe Differenzierungen vorgenommen:<br />
• überwiegend Einfamilienhäuser<br />
• überwiegend Geschosswohnungsbau (Mehrfamilienhäuser) bis einschließlich 4 Geschosse<br />
• Hochhäuser ab 5 Geschosse<br />
• Mischgebiet (durchsetzt mit Läden, Büros und Praxen)<br />
• Zentraler Innenstadtbereich<br />
Beim Baualter wurde danach unterschieden, ob Gebäude in der Nachbarschaft