Standortanalyse Hildesheim Strukturmerkmale ... - ies
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Die Nettokaltmiete der gbg liegt zwischen € 4,10 und € 4,60 pro qm. D<strong>ies</strong>es durchgängig niedrige Mietniveau kann nicht aus-<br />
Definition: Leerstand in der gbg: schließlich auf die niedrige Ausstattungsqualität der Wohnungen zurückgeführt werden,<br />
Erfasst werden marktbedingte Leerstän- sondern reflektiert auch den Anspruch der gbg, preisgünstigen Wohnraum anzubieten.<br />
de. Alle Wohnungen, für die es bereits Im August 2002 waren knapp 4% des gesamten Bestandes nicht vermietet. Unter ’markt-<br />
einen Nachmieter gibt oder die moderbedingten Leerstand’ fielen aber nur 2,6% der Wohnungen. Nach der Definition der gbg<br />
nisiert werden, gelten nicht als leerste- werden unvermietete Wohnungen, die modernisiert werden oder modernisiert werden<br />
hend.<br />
sollen, nicht als Leerstände erfasst. D<strong>ies</strong>e Gruppe des modernisierungsbedingten Leerstand<br />
betrug 1,3%. Die höchsten Anteile marktbedingter Leerstände hat die gbg in Drispenstedt (4% im August 2002) und in Fahrenheit.<br />
Als Hauptgrund für Leerstände werden Ausstattungsmängel insbesondere im Sanitärbereich und bei den Heizungssystemen (Ofenheizung)<br />
genannt; für einen erheblichen Teil der Wohnungen hat sich in d<strong>ies</strong>er Hinsicht ein ’Modernisierungsstau’ aufgebaut. Darüber<br />
hinaus werden Lagenachteile und städtebauliche Mängel als Ursachen für Leerstände angeführt; d<strong>ies</strong> gelte insbesondere für<br />
Drispenstedt, einem Quartier an der städtischen Peripherie und mit einem hohen Anteil an Wohnungen in unattraktiven Hochhäusern.<br />
Dagegen bestehen in der Innenstadt und den angrenzenden Stadtbezirken wenig Vermietungsprobleme.<br />
Da Wohnungen auf dem freien Markt besser zu vermieten sind als gebundene Wohnungen, hat sich in der gbg die Praxis durchgesetzt,<br />
länger leerstehende Wohnungen mit Belegrechten aus der Sozialbindung freizukaufen. Ein anderes Verfahren zur Minderung<br />
des Leerstands ist die Veräußerung. D<strong>ies</strong>er Strategie folgend, wurden im letzten Jahr rund 600 Schlichtwohnungen aus den 50er<br />
und 60er Jahren an eine Genossenschaft verkauft. D<strong>ies</strong> hat die Leerstandsquote der gbg von seinerzeit 5% in etwa halbiert.<br />
Für die Zukunft wird von Vertretern der gbg mit steigenden Leerständen in ihren Beständen gerechnet. Sie erwarten nicht nur sinkende<br />
Bevölkerungs- und Haushaltszahlen, sondern auch eine negative wirtschaftliche Entwicklung und somit einen Rückgang der<br />
Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt in der Stadt <strong>Hildesheim</strong>. Maßnahmen, durch die ihr unattraktiver und nur noch eingeschränkt<br />
marktgängiger Wohnungsbestand den veränderten Nachfragemustern angepasst werden soll, beziehen sich in erster Linie auf die<br />
weitere Modernisierung; es sind aber auch Grundrissänderungen und die Zusammenlegung kleiner Wohnungen geplant, und auch<br />
der Rückbau von Hochhäusern wird als Möglichkeit gesehen, unattraktive Mietflächen aus dem Angebot zu nehmen.<br />
Beamten-Wohnungs-Verein (BWV)<br />
Als zweite große Wohnungsbaugesellschaft in <strong>Hildesheim</strong> ist der Beamten-Wohnungs-Verein (BWV), der 1908 als Genossenschaft<br />
gegründet wurde, Eigentümer von ca. 3.000 Wohnungen.<br />
Der Bestand des BWV streut hinsichtlich Lage und Größe der Wohnungen sehr breit und umfasst vom Alter her das gesamte letzte<br />
Jahrhundert. Entsprechend ist auch die Mietpreisspanne recht groß; die durchschnittliche Monatskaltmiete beträgt etwa € 4,40<br />
<strong>Standortanalyse</strong> 43<br />
pro qm, für attraktive Wohnungen werden aber auch bis zu € 6 und in Einzelfällen auch bis zu € 8 verlangt. Nur 100 Wohnungen,<br />
das sind 3%, unterliegen einer Sozialbindung.<br />
Auch unter den Mietern des BWV ist der Anteil alter Menschen überdurchschnittlich hoch: ein Drittel ist älter als 65 Jahre. Der Vertreter<br />
des BWV w<strong>ies</strong> darauf hin, dass besonders die älteren Mieter eine ausgeprägte Bindung an ihre Wohnungen haben und entsprechend<br />
lange in den Wohnungen verbleiben. Dass die Fluktuationsrate in den letzten Jahren dennoch zwischen 12% und 14%<br />
liegt, hängt mit der Bewohnerstruktur in den kleinen Innenstadtwohnungen zusammen. D<strong>ies</strong>e werden häufig als ’Erstwohnung’ von<br />
jungen Leuten genutzt und, sobald sich ihre Lebensbedingungen ändern, schnell wieder aufgegeben.<br />
Definition: Leerstand des BWV<br />
Leerstände sind alle Wohnungen, die<br />
zum gewählten Stichtag nicht vermietet<br />
sind, d.h. auch Wohnungen die modernisiert<br />
werden und für die die Nachmie-<br />
Die Leerstandsquote der Wohnungen des BWV liegt bei ca. 2%. Als Leerstand werden<br />
beim BWV nicht nur die marktbedingt, sondern auch die modernisierungsbedingt nicht<br />
vermieteten Wohnungen bezeichnet. Letztere werden auf etwa 1/3 des Leerstands<br />
geschätzt.<br />
ter schon bekannt sind.<br />
Leerstände konzentrieren sich zum einen stadtweit an unattraktiven Standorten wie<br />
größeren Durchfahrts- bzw. Ausfallstraßen und zum anderen in der Nordstadt, die auf Grund ihres Images als Arbeiterviertel keine<br />
bevorzugte Wohngegend der <strong>Hildesheim</strong>er ist.<br />
Die Leerstandsquote hat in den letzten Jahren wenig geschwankt, der Wert von ca. 2% ist seit 1999 relativ konstant; davor lag er<br />
allerdings deutlich darunter. Auch für die Zukunft erwartet der BWV für sich keine gravierende Änderung der Leerstandssituation.<br />
D<strong>ies</strong> setzt allerdings voraus, die Wohnungen weiterhin der Nachfrage anzupassen und zu modernisieren, sowie neue Angebote im<br />
Bereich von Service und Nachbarschaftsdiensten zu entwickeln.<br />
Kreiswohnbau <strong>Hildesheim</strong><br />
Der Kreiswohnbau gehören rund 570 Wohnungen in der Stadt <strong>Hildesheim</strong>. Der Schwerpunkt ihrer Aktivitäten und ihres Bestandes<br />
liegt außerhalb der Stadt in den anderen Kommunen des Landkreises. Mit 260 Wohneinheiten ist fast die Hälfte der Wohnungen in<br />
der Stadt <strong>Hildesheim</strong> in den Bezirken Himmelsthür und Ochtersum konzentriert, die übrigen streuen über die Bezirke des Innenstadtbereichs.<br />
76 Wohnungen unterliegen einer Sozialbindung, das entspricht 13%. Das Gros der Wohnungen stammt aus den 50er<br />
bis 70er Jahren des letzten Jahrhunderts und wird für einen Mietpreis von durch-<br />
Definition: Leerstand der Kreiswohnbau schnittlich etwa € 4,50 pro qm vermietet. Landkreisweit liegt die Fluktuationsrate bei<br />
Als Leerstand werden alle Wohnungen 15%, ist aber in der Stadt <strong>Hildesheim</strong> höher als im übrigen Landkreis.<br />
gewertet, die zu einem gewählten<br />
Stichtag gekündigt wurden und noch Bezogen auf alle Wohnungen im Landkreis beträgt die Leerstandsquote der Kreiswohn-<br />
nicht wiedervermietet sind.<br />
bau rund 5%, innerhalb der Stadt <strong>Hildesheim</strong> liegt sie aber deutlich darunter. Dort stan-