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GesteinsPerspektiven 06/18

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E 43690 Ausgabe 6/20<strong>18</strong><br />

Offizielles Organ des Bundesverbandes<br />

Mineralische Rohstoffe und seiner Landesverbände<br />

WIRTSCHAFT Gebündelte Kraft<br />

Mitgliederversammlungen 20<strong>18</strong> als Spiegel der Branchensituation<br />

PRAXIS Gefeierte Anlässe<br />

Von Jubiläen und den Geschichten der Unternehmen dahinter<br />

LAGERN Gepufferte Körnungen<br />

Falls das Silo schlapp macht oder etwas Leichteres gewünscht wird<br />

ARBEITSTIERE Gestärkte Flotten<br />

Bagger und Radlader für Gewinnungsbetriebe auf neuer Evolutionsstufe


Industrial Solutions für die Schotter- und Bergbauindustrie<br />

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Wenn’s hart auf hart kommt!<br />

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unter härtesten Einsatzbedingungen, höchste Zuverlässigkeit und erstklassige Produktqualität.<br />

Er bewährt sich in der Schotterindustrie bei der Sekundär- und Tertiärzerkleinerung von<br />

Granit, Basalt und anderen Hartgesteinen; darüber hinaus wird er erfolgreich in der Erz- und<br />

Zementindustrie eingesetzt.<br />

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Kontakt: smb.tkis-rt@thyssenkrupp.com


LE ITARTIKEL<br />

1<br />

Foto: jis<br />

Die Zukunft wird<br />

so, wie wir sie<br />

heute gestalten<br />

In den vergangenen fünf Jahren hat sich MIRO neu ausgerichtet.<br />

Unter Beibehaltung der Interessenvertretung im technischen<br />

Bereich, also der Mitarbeit in Normen- und Vorschriftengremien,<br />

erhielt die politische Arbeit mehr Gewicht. Gerüstet mit neuen<br />

Produkten zur Information und Ansprache von Besuchern bei<br />

öffentlichen Auftritten, wie Roll-ups, Messestand und der Gesteins-<br />

Depesche, einem regelmäßigen MIRO-Informationsdienst für wichtige<br />

politische Akteure, wurde die Neuausrichtung eingeleitet.<br />

Nach erfolgreichen Testläufen, unter anderem 2017 auf diversen Bundes-Parteitagen,<br />

startete in diesem Jahr nun die „Berliner Epoche“ von<br />

MIRO, welche sich mit der Einstellung einer Geschäftsführerin für Politik<br />

und Kommunikation und einer Geschäftsstelle in Berlin konkretisierte.<br />

Parallel haben wir das wichtige Thema Aus- und Weiterbildung forciert.<br />

Informationsmaterialien, Auftritte und das erfolgreiche Grundlagenseminar<br />

sind dabei nicht alles. In Kürze geht der von MIRO<br />

und weiteren Partnern vorangetriebene Weiterbildungskurs „Industriemeister<br />

Aufbereitungs- und Verfahrenstechnik IHK“ an den Start.<br />

Auf diese greifbaren Ergebnisse sind wir wirklich stolz. Schließlich ist<br />

das, was Verbände tun, von außen meist schwer zu beurteilen. Ich<br />

kann Ihnen allerdings versichern, dass hinter all dem Sichtbaren und<br />

auch dem Unsichtbaren jeweils Hintergrundarbeit steht, über die zu<br />

berichten manchen Rahmen sprengen würde.<br />

Warum schreibe ich das? Es ist eine kleine Bilanz, denn ich<br />

verabschiede mich von MIRO, um ab September aus einer anderen,<br />

eigenständigen Perspektive den Belangen der Gesteinsindustrie<br />

zu dienen. Wir verlieren uns demnach nicht aus den Augen. Viele<br />

haben meine Tätigkeit in den vergangenen Jahren wohlwollend<br />

und unterstützend begleitet. Dafür bedanke ich mich herzlich:<br />

Es war eine Freude, mit ihnen zu arbeiten.<br />

Meinen bisherigen Kollegen wünsche ich anhaltenden Erfolg im Sinne<br />

der gesamten Branche. Die Voraussetzungen dafür sind gut.<br />

Glück auf!<br />

Ihr<br />

Dr. Olaf Enger<br />

6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


2<br />

INHALT<br />

TITELANZEIGE<br />

Der größte Radlader von<br />

Volvo Construction Equipment<br />

Der auf Effizienz ausgelegte L350H hat eine Hydraulik<br />

der nächsten Generation und wird von einem D16J-<br />

Motor gemäß Stufe IV angetrieben, der bereits bei<br />

niedrigen Drehzahlen ein hohes Drehmoment bereitstellt.<br />

Der L350H ist auf maximale Leistung ausgelegt.<br />

Mit seiner Volvo-Original-Felstrapezschaufel eignet er<br />

sich ideal für die Arbeit im Steinbruch.<br />

Die neue, lastabhängige Hydraulik harmoniert optimal<br />

mit dem Antriebsstrang zusammen. Das verbessert<br />

das Ansprechverhalten (erhöht die Hebeund<br />

Senkgeschwindigkeiten und verkürzt die<br />

Zykluszeiten um fünf Prozent). Die Verbesserungen<br />

an Hydraulik und Antriebsstrang gekoppelt mit der<br />

neuesten Motorentechnik von Volvo bewirken, dass<br />

der L350H bis zu zehn Prozent weniger Kraftstoff<br />

verbraucht als das Vorgängermodell L350F.<br />

Der L350H beherbergt die neueste Technik hinsichtlich<br />

der Reduzierung von Kraftstoffverbrauch und<br />

Motoremissionen. Das vollautomatische Getriebe<br />

(„Fully Automatic Power Shift“, FAPS) von Volvo sorgt<br />

dafür, dass die Maschine, abgestimmt auf Geschwindigkeit,<br />

Kickdown und Motorbremsung, stets im optimalen,<br />

kraftstoffsparendsten Gang arbeitet. Es wird<br />

ergänzt durch das ECO-Pedal, welches den Fahrer<br />

durch einen mechanischen Druckwiderstand im Gaspedal<br />

darauf hinweist, dass die Drehzahl den sparsamsten<br />

Betriebsbereich des Motors verlässt. Sobald<br />

der Fahrer diesen Widerstand spürt, kann er den<br />

Druck aufs Pedal verringern und im kraftstoffsparenden<br />

Bereich weiterarbeiten.<br />

Bei der umfassenden Überarbeitung des L350H stand<br />

der Komfort des Fahrers ganz weit oben auf der Liste.<br />

Die in der Branche beispiellose Volvo-Kabine bietet<br />

eine hervorragende Sicht, minimale Geräuschbelästigung<br />

und Vibrationen sowie eine automatische Klimaanlage<br />

für ein angenehmes Klima in der Kabine. Die<br />

Bedienelemente können den persönlichen Vorlieben<br />

des Fahrers angepasst werden.<br />

Weitere Informationen:<br />

Volvo Construction Equipment Germany GmbH<br />

Oskar-Messter-Str. 20<br />

85737 Ismaning<br />

www.volvoce.de<br />

32 Großkaliber: Ein nicht alltäglicher Elektro-Miningbagger<br />

ging vor Kurzem in einem bekannten Steinbruch an den<br />

Start. Gängigere Modelle kommen ab Seite 52 zu Ehren.<br />

LEITARTIKEL<br />

1 Die Zukunft wird so, wie wir sie heute gestalten<br />

ZUR SACHE<br />

4 Eine unterschätzte Branche mit großer Wirkung<br />

Ganzheitliche Rohstoffsicherung braucht ein festes Fundament. Was<br />

ändert sich mit einem Rohstoffbeauftragten der Bundesregierung?<br />

Wird sich die Politik für angemessene Rahmenbedingungen einsetzen?<br />

WIRTSCHAFT<br />

Mitgliederversammlungen der Landesverbände<br />

8 Gemeinsam für die Zukunft Bayerns (BIV)<br />

11 Gute Bilanz und Warnung vor künftigen Engpässen (ISTE)<br />

13 Bilanz im wirtschaftlich freundlichen Umfeld (VBS)<br />

14 Besondere Herausforderungen besonders meistern (UVMB)<br />

17 Maximal betonte Teamleistung (vero)<br />

20 Ein Termin für alle Fachabteilungen (VSE)<br />

22 Umfrage zur Akzeptanz mineralischer Roh- und Baustoffe<br />

Eine Forsa-Umfrage ermittelt Wissen und vorhandenen Informationsbedarf<br />

AKTUELL<br />

24 Nachrichten aus der Branche für die Branche<br />

PRAXIS<br />

30 Hundert Jahre und topfit<br />

Tiefe Wurzeln im Asphalt und kräftig gewachsene im Rohstoffbereich<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


INHALT<br />

3<br />

64 OTR-Pneus: Kaum zu glauben,<br />

was alles im Background der Entwicklung<br />

neuer Reifen passiert.<br />

Oder hätten Sie gewusst, dass<br />

Löwenzahnkautschuk als möglicher<br />

Reifen-Rohstoff der Zukunft<br />

gilt? Fotos: siehe Beiträge<br />

Inhalt<br />

Inhalt<br />

32 Maßzuschnitt für die Grauwacke-Gewinnung<br />

33 Kein Werk eines Einzelnen<br />

36 Gipsgewinnung leichtgemacht<br />

37 Professionalität als Strategie<br />

39 Neue Software und Terminals erleichtern die Arbeit<br />

SCHWERPUNKT LAGERN, PUFFERN, FÖRDERN<br />

42 Über Grenzen hinausdenken, planen und handeln<br />

44 Spezialgebiet Wiederbelebung<br />

Reparaturprofis wissen, wie ein Silo wieder flott wird<br />

47 Das Förderband als Datenpartner<br />

48 Fundstück: Silobau der etwas anderen Art<br />

50 Volles Rohr für ungestörte Prozesse<br />

Dem nervigen Materialstau ein Schnippchen geschlagen<br />

SCHWERPUNKT BAGGER<br />

52 Einarmige Leistungsträger<br />

Ein Ausschnitt aktueller Hydraulikbagger, die ihren<br />

Marktstart schon vor der Bauma 2019 absolvierten<br />

57 Unersetzliche Helfershelfer<br />

Radlader gelten als fleißige und unersetzliche Lastesel in<br />

verschiedensten Einsätzen<br />

62 Mehr Sicherheit durch Kunststoffscheiben<br />

Um Schäden abzuwenden, gibt es eine Baumaschinen-<br />

Scheibenalternative.<br />

SCHWERPUNKT REIFEN UND REIFENSCHUTZ<br />

64 Zu Besuch in der Antike<br />

Zum zehnten Jubiläum einer OTR-Reihe wurde Bilanz<br />

gezogen und der Zukunftsplan offenbart<br />

68 Pneus mit mehr als nur Profil<br />

Die Zeit, in der Reifen nur Reifen waren, ist vorbei<br />

70 Reifenüberwachung –<br />

Proaktive Betriebskostensenkung<br />

TECHNIK<br />

74 Neuentwicklungen im Kurzdurchlauf<br />

TREFFPUNKT<br />

76 Zur rechten Zeit<br />

Die NordBau profitiert 20<strong>18</strong> von der boomenden<br />

Baunachfrage<br />

78 Erfindungsreichtum im Dienst der Praxis<br />

80 Wie steht es um die Rohstoffe im Süden?<br />

81 Wohlbekannt, und dennoch immer wieder neu<br />

82 TreffpunktLight<br />

Am Rande der Mitgliederversammlungen aufgeschnappt<br />

86 Terminkalender/Impressum<br />

87 Inserentenverzeichnis<br />

88 Zu guter Letzt/Vorschau<br />

6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


4<br />

ZUR SACHE<br />

FAZIT<br />

Es geht um die Substanz<br />

Der Bundesverband der Deutschen<br />

Industrie, BDI, hatte Anfang<br />

Juli zu seinem mittlerweile<br />

6. Rohstoffkongress ins Haus der<br />

Wirtschaft nach Berlin eingeladen.<br />

Im Editorial der vorigen Ausgabe<br />

sind wir bereits auf die behandelten<br />

Generalthemen und<br />

die Tatsache, dass die ganzheitliche<br />

Betrachtung der Knackpunkte<br />

auch unseren heimischen<br />

Gesteinsrohstoffen einen gebührenden<br />

Raum gab, eingegangen.<br />

Dafür eingesetzt haben sich die<br />

unter dem Dach des Bundesverbandes<br />

Baustoffe – Steine und<br />

Erden, bbs, vereinten Verbände.<br />

Darunter wiederum vor allem<br />

jene, welche verschiedene Branchen<br />

der heimischen Gewinnung<br />

mineralischer Rohstoffe repräsentieren<br />

– folgerichtig natürlich<br />

auch MIRO.<br />

Die Interessenvertreter machten<br />

sich in sachbezogenen Gesprächen<br />

mit dem BDI und mit Rückenwind<br />

aus dem Bundeswirtschaftsministerium<br />

dafür stark,<br />

dass die wichtigen Belange der<br />

heimischen Rohstoff-Branchen<br />

ebenfalls repräsentativ bei diesem<br />

zentralen Termin vertreten<br />

werden.<br />

So deckte das Angebot gleichermaßen<br />

die Bedeutung der zu<br />

importierenden Rohstoffe für<br />

Hochtechnologien wie auch die<br />

heimischer Rohstoffe ab. Entsprechend<br />

häufig fielen in diesem<br />

Zusammenhang die Begriffe<br />

„Sand, Kies, Naturstein“.<br />

Nach unserem Verweis auf die<br />

zum Termin verteilte „Berliner<br />

Rohstofferklärung des BDI“ erreichten<br />

uns einige Anfragen,<br />

was diese denn konkret im Wortlaut<br />

enthalte. Dem Wunsch um<br />

Aufklärung folgend, gehen wir<br />

an dieser Stelle auf den Kongress<br />

selbst und die besagte<br />

Rohstoff erklärung ein.<br />

Aufbruch zum Besseren<br />

im Haus der Wirtschaft<br />

Ganzheitliche<br />

Rohstoffsicherung<br />

braucht ein<br />

festes Fundament<br />

Ohne Lithium, Kobalt oder Nickel funktionieren keine Elektroautos oder Akku-Schrauber.<br />

Ohne Sand, Kies und Naturstein kann nichts gebaut werden.<br />

Ohne Salz erlahmt bei Eis und Schnee die Mobilität. Weitere Beispiele ließen<br />

sich aufführen, um zu begründen, warum Rohstoffe aus unserem Alltag<br />

nicht wegzudenken sind. Unsere Volkswirtschaft „lebt“ quasi von Rohstoffen.<br />

Die Politik muss allerdings die richtigen Rahmenbedingungen schaffen,<br />

um diese Basis zu erhalten. Drei Säulen sind dabei tragend: heimische<br />

Rohstoffe, Importrohstoffe und Recycling.<br />

Der Inhalt des Vorspanns bezeichnet<br />

bereits den Rahmen, in dem sich die<br />

Vorträge und Diskussionen beim BDI-<br />

Rohstoff-Gipfeltreffen Anfang Juli in<br />

Berlin wie Puzzleteile miteinander verbanden.<br />

Und auch wenn das eine oder<br />

andere davon nicht ganz stimmig<br />

schien – beispielsweise wenn der hochrangige<br />

Vertreter einer der führenden<br />

deutschen Entsorgungsverbände die<br />

Quote der recycelten mineralischen<br />

Reststoffe und Abfälle ziemlich falsch<br />

wiedergibt –, war das Gesamtmotiv doch<br />

gut zu erkennen: Rohstoff- und Recyclingbranchen<br />

sowie Nutzer ihrer Produkte<br />

treffen sich, diskutieren über Grenzen<br />

hinweg und suchen Wege, die eine ganzheitliche<br />

Betrachtung plus abgestimmtes<br />

Handeln ermöglichen. Ist nur einem<br />

Teil von ihnen geholfen, nützt das am<br />

Ende nichts, da in unserer verflochtenen<br />

Volkswirtschaft so viele Übergangsbereiche<br />

bestehen, dass einer auch von der<br />

Leistungsfähigkeit der anderen lebt.<br />

Als Industrieland und Hightech-<br />

Standort ist Deutschland in besonderer<br />

ROHSTOFFGEWINNUNG braucht passende Rahmenbedingungen. In Panels, Podiumsdiskussionen<br />

und Workshop-ähnlichen Extrarunden wurde diskutiert, was helfen könnte.<br />

MIRO war mit hoher „Mannschafts“-Stärke vor Ort. Fotos: MIRO<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


ZUR SACHE<br />

5<br />

Weise auf eine sichere Versorgung mit Rohstoffen<br />

angewiesen. Selbst das Erreichen der klimapolitischen<br />

Ziele ist an die Verfügbarkeit von Rohstoffen<br />

geknüpft. Dazu zählen Hightech-Rohstoffe wie seltene<br />

Erden, Kobalt oder Nickel ebenso wie Baurohstoffe.<br />

Entgegen gängiger Vorurteile ist Deutschland<br />

rohstoffreich und kann den Bedarf an Steine- und<br />

Erden-Rohstoffen sowie Kali und Salzen vollständig<br />

aus heimischen Quellen decken. Allerdings<br />

gibt es ein vielfach beobachtetes Problem, das<br />

Thomas Nöcker, Vorstandsmitglied K+S AG, in<br />

seinem Impulsvortrag so beschrieb: „Die Rahmenbedingungen<br />

für die Gewinnung hierzulande<br />

müssen gewährleistet sein. (…) Wenn Rohstoffe<br />

aber nicht ausreichend geschützt werden, passiert<br />

es allzu oft, dass z. B. Straßen, Bahntrassen<br />

oder Gewerbeflächen ausgerechnet dort geplant<br />

werden, wo nutzbare Rohstoffe lagern. So machen<br />

wir unsere Rohstoffe künstlich knapp – und<br />

das kann niemand ernsthaft wollen.“ Treffend auf<br />

den Punkt gebracht! Interessanterweise wurde<br />

auch das System der Genehmigungserteilung in<br />

den Diskussionen auf seine Zukunftsfähigkeit hin<br />

abgeklopft. Speziell im Steine- und Erden-Segment<br />

wird mehr als deutlich, dass das Herunterbrechen<br />

der eigentlich hoheitlichen Frage der Rohstoffsicherung<br />

vom Bund auf das Land und weiter hinunter<br />

bis in die kommunale Verantwortungsebene<br />

für die dort agierenden Entscheider eine<br />

riesige Hürde ist, die oft an Überforderung grenzt.<br />

Ein Knackpunkt, der ernsthaft betrachtet und bestenfalls<br />

entschärft werden muss!<br />

Auch Energierohstoffe wie Braunkohle und Erdgas<br />

werden, wenngleich wenig gelitten, in Deutschland<br />

verbrauchsnah gefördert und tragen zur sicheren<br />

Energieversorgung bei. Bei Metallen hingegen<br />

ist die Industrie stark von Importen und damit von<br />

der Verfügbarkeit auf den internationalen Rohstoffmärkten<br />

abhängig. Recycling leistet in diesem Segment<br />

bereits viel, doch ohne Importe kann der Gesamtbedarf<br />

unmöglich gedeckt werden. Allerdings<br />

fällt es der deutschen Industrie zunehmend schwer,<br />

mit Minenbetreibern langfristige Lieferverträge abzuschließen.<br />

So wird es für deutsche Unternehmen<br />

immer komplizierter, ihren Rohstoffbedarf zu sichern.<br />

Zudem verfügen sie immer seltener über die<br />

Marktposition, um ihre hohen Standards durchzusetzen.<br />

Welche neuen Ansätze helfen könnten,<br />

wurde in Panels erörtert.<br />

Zentrale Herausforderung braucht<br />

politische Aufmerksamkeit<br />

Summa summarum wird die Verfügbarkeit von<br />

Rohstoffen zu einer zentralen Herausforderung für<br />

das Industrieland Deutschland. BDI-Präsident<br />

Dieter Kempf fordert deshalb einen Paradigmenwechsel<br />

in der Rohstoffpolitik, um eine sichere und nachhaltige<br />

Rohstoffversorgung zu gewährleisten: „Dieser Paradigmenwechsel<br />

kann nur mit einer ganzheitlichen Betrachtung gelingen,<br />

das heißt einer Berücksichtigung der drei Säulen der Rohstoffversorgung:<br />

heimische Rohstoffe, Importrohstoffe und Recyclingrohstoffe“,<br />

so Kempf. Der Spitzenverband wirbt somit<br />

erstmals in dieser Deutlichkeit für eine ganzheitliche und nachhaltige<br />

Rohstoffpolitik, die alle bedeutsamen Aspekte in den<br />

Fokus nimmt.<br />

In der „Berliner Rohstofferklärung“ des BDI sind darüber<br />

hinaus fünf konkrete Vorschläge verankert, mit deren Hilfe die-<br />

6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


6<br />

ZUR SACHE<br />

ser Paradigmenwechsel gelingen<br />

kann. Zentrale Forderung ist die Ernennung<br />

des Bundeswirtschaftsministers<br />

zum Rohstoffbeauftragten der<br />

Bundesregierung, der damit in einer<br />

idealen Position wäre, um den Veränderungsprozess<br />

federführend voranzutreiben.<br />

Beispielsweise indem er<br />

„die 2010 verabschiedete Rohstoffstrategie<br />

der Bundesregierung<br />

fit für die Zukunft macht“, schlägt<br />

Kempf vor. Bei der Übergabe der<br />

Rohstofferklärung anlässlich des Kongresses<br />

an Bundeswirtschaftsminister<br />

Peter Altmaier fasste Kempf zusammen:<br />

„Rohstoffe gehen uns alle an. Sie<br />

sind aus unserem Alltag nicht wegzudenken.<br />

Deshalb müssen sie wieder<br />

einen festen Platz auf der politischen<br />

Agenda bekommen.“<br />

(gsz)<br />

www.bdi.eu<br />

www.bv-miro.org<br />

SEHR PRÄSENT:<br />

MIRO hatte im Foyer<br />

vor den Tagungsräumen<br />

einen Infostand<br />

eingerichtet. BDI-Präsident<br />

Dieter Kempf informierte<br />

sich bei Susanne<br />

Funk über die Probleme<br />

der heimischen Gesteinsbranche.<br />

Weitere<br />

Vertreter anderer Rohstoffverbände<br />

nutzten<br />

die Info-Ecke als Treffpunkt.<br />

Fotos: MIRO<br />

BERLINER ROHSTOFFERKLÄRUNG VOM 3. JULI 20<strong>18</strong> (AUSZUG)<br />

Fünf Handlungsempfehlungen<br />

für eine nachhaltige Rohstoffpolitik<br />

Bundesbeauftragten für<br />

1. Rohstoffpolitik schaffen<br />

Der Preisverfall bei Rohstoffen im Zuge<br />

der Finanz- und Wirtschaftskrise hat<br />

den politischen Stellenwert von Rohstoffthemen<br />

reduziert und fragmentiert.<br />

Immer mehr Ressorts und Behörden<br />

beschäftigen sich mit dem Thema<br />

Rohstoffe. Die steigende Nachfrage<br />

nach Rohstoffen für Zukunftstechnologien<br />

erfordert eine stärkere Kohärenz<br />

der Aktivitäten und eine höhere politische<br />

Priorisierung. Der Bundesminister<br />

für Wirtschaft und Energie sollte<br />

deshalb als Rohstoffbeauftragter der<br />

Bundesregierung für alle rohstoffpolitischen<br />

Belange federführend und<br />

maßgeblich für die Weiterentwicklung<br />

der Rohstoffstrategie der Bundesregierung<br />

verantwortlich sein.<br />

Heimische Rohstoffgewinnung<br />

stärken 2.<br />

Deutschland ist ein rohstoffreiches<br />

Land. Heimische Rohstoffe können in<br />

vielen Bereichen den deutschen Rohstoffbedarf<br />

nachhaltig decken. Lagerstätten<br />

sollten deshalb nicht überplant<br />

werden. Neue Rohstoffabbauflächen<br />

sollten gefördert und bürokratische<br />

Hürden abgebaut werden. Rohstoffe<br />

„made in Germany“ brauchen Planungs-<br />

und Investitionssicherheit. Die<br />

Bundesregierung sollte sich daher<br />

stärker für effiziente Raumplanungs-,<br />

Genehmigungs- und Zulassungsverfahren<br />

einsetzen.<br />

Internationale Kooperationen<br />

3. intensivieren<br />

Offensiver Einsatz für einen fairen und<br />

diskriminierungsfreien Zugang zu Rohstoffen.<br />

(…)<br />

4. Kreislaufwirtschaft<br />

aus bauen<br />

Rohstoffe sind zu wertvoll, um sie nur<br />

einmal zu nutzen. Der Aufbau einer<br />

Kreislaufwirtschaft entlang der gesamten<br />

Wertschöpfungskette (…) sollte<br />

deshalb Priorität haben. Notwendig<br />

sind hierfür geeignete Rahmenbedingungen,<br />

die eine Verwendung von Recyclingmaterialien<br />

und private Investitionen<br />

fördern. Einen wichtigen Beitrag<br />

könnte das öffentliche Beschaffungswesen<br />

leisten. Die Rekommunalisierung<br />

sollte gestoppt werden, weil sie<br />

den Recycling-Markt fragmentiert,<br />

Skalen-Effekte verhindert und einer<br />

Erhöhung von Recyclingquoten zuwiderläuft.<br />

Innovationen fördern<br />

5. Technologische Innovationen<br />

eröffnen neue Möglichkeiten der<br />

Rohstoffförderung. Sie haben das<br />

Po tenzial, perspektivisch einen Beitrag<br />

für eine nachhaltige und umweltschonende<br />

Rohstoffgewinnung zu<br />

leisten. Die Bundesregierung sollte<br />

innovative Verfahren, wie den Tiefsee-<br />

oder Weltraumbergbau, unterstützen,<br />

indem sie Pilotprojekte gezielt<br />

fördert.<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


ZUR SACHE<br />

„Ist besonders leistungsstark und zuverlässig.“<br />

7<br />

Liebherr-Radlader L 576 XPower ® :<br />

Vorreiter in puncto Zuverlässigkeit und Treibstoffeffizienz<br />

Die Hans Dömkes GmbH in Duisburg hat sich auf das Recyceln von Baustoffen und dessen Vertrieb spezialisiert.<br />

Das Unternehmen wird heute bereits in vierter Generation geführt. Der Geschäftsführer Udo Dömkes ist von<br />

den Liebherr-Radladern überzeugt: Ausschlaggebend für den Kauf eines weiteren Liebherr-Radladers waren die<br />

bewährte Qualität von Liebherr, die Leistungsstärke und Treibstoffersparnis. Der L 576 XPower ® wurde speziell für<br />

diesen harten Einsatz mit der verlängerten Hubgerüstvariante (High Lift) ausgestattet, die sich besonders bei der<br />

Lkw-Beladung bewährt. Selbst unter den härtesten Einsatzbedingungen erfüllen die XPower-Radlader mit ihren<br />

robusten Bauteilen die hohen Qualitätsstandards.<br />

Umschlagleistung:<br />

ca. 1.500 Tonnen / Tag<br />

Wegstrecke der Ladezyklen:<br />

50 – 150 Meter<br />

Treibstoffverbrauch:<br />

ca. 15,5 Liter / Stunde<br />

Liebherr-Hydraulikbagger GmbH<br />

88457 Kirchdorf<br />

Tel.: +49 7354 80 0<br />

E-Mail: info.lhb@liebherr.com<br />

www.facebook.com/LiebherrConstruction<br />

www.liebherr.com<br />

6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


8<br />

WIRTSCHAFT<br />

Rückenwind durch Knappheit?<br />

Wenn sich die Mitglieder der MIRO-<br />

Landes- und Regionalverbände im<br />

Mai und Juni zu ihren Jahreshauptversammlungen<br />

treffen, wird es<br />

span nend. Weniger wegen eventueller<br />

Wahlen oder obligatorischer<br />

Regularien, sondern vielmehr wegen<br />

der jeweiligen Lageberichte der Ehrenamtsspitzen<br />

und Geschäftsführungen.<br />

Was hat sich im vergangenen<br />

Jahr getan? Gab es Bewegungen<br />

bei heimischen Rohstoffen und<br />

wenn ja: waren sie positiv, oder – wie<br />

öfter – eher nicht? Welche Netzwerke<br />

wurden geknüpft, gepflegt, verfeinert,<br />

welche Maßnahmen ergriffen,<br />

um den Stand der Branche im<br />

Wirtschafts- und Gesellschaftsgefüge<br />

zu verbessern? Die Bilanzen<br />

können sich wirklich sehen lassen<br />

und die Vielfalt der Aktivitäten mit<br />

unterschiedlichsten Zieladressen<br />

bei Politik, Behörden, Naturschutz,<br />

Öffentlichkeit und Medien erst recht.<br />

Speziell Letztere sind nach diversen<br />

Knappkeitsmeldungen von bauspezifischen<br />

Abnehmern bundesweit<br />

auf die Gesteinsbranche aufmerksam<br />

geworden. Nicht immer<br />

kam dabei Gutes heraus – manches<br />

wurde entweder einfach nicht verstanden<br />

oder möglicherweise auch<br />

bewusst verdreht – aber vorzeigbare<br />

Beiträge gibt es als Ernte auch.<br />

Darauf lässt sich aufbauen. Sehen<br />

wir vorerst den Medienleuten nach,<br />

dass sie partout nicht vom Sandbegriff<br />

abrücken wollen, Kies geht<br />

gerade noch so – aber Naturstein?<br />

Vielleicht lässt sich der eine oder<br />

andere zu Recherchezwecken demnächst<br />

in einen Steinbruch einladen<br />

und schärft seinen Blick für das Gesamtbild.<br />

Mit Unterstützung unserer<br />

Unternehmen sollte das eigentlich<br />

gelingen. Im Übrigen hofft die Branche<br />

flächendeckend, dass mit dem<br />

offensichtlich gewachsenen Bedarf<br />

und den regionalen Knappheiten<br />

auch die Vernunft wächst. Denn nur<br />

mit Aussicht auf gesichert verfügbare<br />

und zur Gewinnung genehmigte<br />

Gesteinsrohstoffe bleibt die Versorgung<br />

gesichert, so der allgemeine<br />

Grundtenor.<br />

(gsz)<br />

Gemeinsam<br />

für die Zukunft<br />

Bayerns<br />

ZUSTIMMUNG erntete die getane Arbeit des Teams bei der<br />

Gesteinsfachgruppen-MV Anfang Mai in Chieming.<br />

Die Fachgruppen Naturstein sowie Sand und Kies im Bayerischen Industrieverband<br />

Baustoffe, Steine und Erden, BIV, trafen sich am 4. Mai<br />

20<strong>18</strong> in Chieming zu ihrer Mitgliederversammlung. Nach der vollzogenen<br />

Strukturreform, angeschoben um dem Gesamtverband mehr<br />

Schlagkraft zu verleihen, ohne Sparteninteressen zu benachteiligen,<br />

wirkte das Zusammenkommen einmal mehr wie „aus einem Guss“.<br />

Das Szenario der bayerischen Gesteinsverbände folgt einer bewährten Regie:<br />

Erst tagen die Fachgruppen separat, schließlich sind Wahlgänge zu absolvieren<br />

und ein Sonder etat abzustimmen. Im Anschluss finden die gebündelten<br />

Interessen ihre Plattform in einer gemeinsamen Versammlung. Starten wir mit<br />

dieser großen Runde zuerst.<br />

Eröffnet wurde diese vom Vorsitzenden der Fachgruppe Naturstein, Michael<br />

Schicker, der zügig das Wort an MIRO-Geschäftsführer Christian<br />

Haeser übergab. Dieser erklärte das MIRO-Konzept 2020, mit dem sich der<br />

Bundesverband mineralische Rohstoffe in Teilen neu ausrichtet. Ziel ist, mehr<br />

Wahrnehmung bei Bundesministerien und Politik zu erreichen. Mit einer<br />

neuen Repräsentanz in Berlin, die im Mai 20<strong>18</strong> „in Betrieb“ ging, wird MIRO<br />

neben einem traditionellen Standort in NRW künftig seine Lobbyaktivitäten<br />

in der Hauptstadt ausbauen und über die Bedeutung heimischer mineralischer<br />

Rohstoffe aufklären. Eine wichtige Aufgabe für die Verantwortlichen<br />

der Geschäftsbereiche Recht, Rohstoffsicherung und Umweltschutz sowie<br />

Politik und Kommunikation. Technische Rechtsaspekte, Normung, Arbeitssicherheit,<br />

Quarz-Themen, Forschung und allgemeine Verbandsaufgaben<br />

bleiben unter Leitung der dafür zuständigen Geschäftsführer und Mitarbeiter<br />

in NRW gebündelt.<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


WIRTSCHAFT<br />

9<br />

Da in Bayern, wie derzeit überall in<br />

Deutschland, die Nachfrage nach runden<br />

und gebrochenen Gesteinskörnungen<br />

spürbar gewachsen ist, was mit<br />

beeindruckenden Zahlen in den vorangegangenen<br />

Einzel-Fachgruppenversammlungen<br />

untersetzt wurde, ist eine<br />

zukunftsorientierte Ausrichtung der Versorgungslage<br />

seitens der Planungs- und<br />

Genehmigungsbehörden zwingend.<br />

Eine massive Bewegung dahin gibt es<br />

indes noch nicht, wohl aber Ansätze.<br />

Hier heißt es nun nicht locker lassen! Wie<br />

dieses aussieht, erläuterten die verantwortlichen<br />

Fachleute für Rohstoffsicherung,<br />

Dr. Stephanie Gillhuber, Andre<br />

Fietkau als neuer, teamkompatibler Verantwortlicher<br />

für Umwelt- und Verwaltungsrecht<br />

und die Marketing-Ehrenamtlerin<br />

Elisabeth Ziegler. Treffsicher<br />

startet speziell die Fachgruppe Sand<br />

und Kies Marketing-Maßnahmen, die in<br />

der Breite ankommen. Dazu gehört diesmal<br />

beispielsweise das öffentlichkeitswirksame<br />

Sponsoring des Bavarian<br />

Beach Cup. Über Internetseiten, Social-<br />

Media-Kanäle, Banner, sowie die Liegestühle<br />

und das gebrandete Beachvolleyballnetz<br />

wird die Maßnahme in großer<br />

Breite beworben. Hohe Trefferquoten im<br />

regionalen Segment erzielte auch die<br />

zweiwöchige Adcard-Aktion in Bars im<br />

Raum Regensburg, die, verknüpft mit<br />

einem Gewinnspiel über Facebook, eine<br />

erstaunliche Resonanz fand.<br />

Im essenziellen Segment Rohstoffsicherung<br />

und Umwelt wird die Fortschreibung<br />

des Bayerischen Verfüll-<br />

Leitfadens durch den BIV begleitet. Sie<br />

soll noch in diesem Jahr, möglichst vor<br />

der Landtagswahl im Oktober, abgeschlossen<br />

sein und dabei den Druck<br />

zur Rückgewinnung von Flächen berücksichtigen.<br />

Das heißt konkret: generelle<br />

Nassverfüllungsverbote müssen<br />

aufgehoben, die Definition von<br />

Nassstandort überarbeitet werden.<br />

Der BIV setzt dabei vor allem auf hohe<br />

GESTEINSROHSTOFFE BAYERN<br />

Die Fachgruppen haben gewählt und geehrt<br />

30 JAHRE EINSATZ: Oliver Klauser und<br />

Dr. Stephanie Gillhuber bedanken<br />

sich herzlich bei Manfred Schneider (l.),<br />

der auch weiterhin mitwirkt.<br />

Den zügigen und grundsoliden Abhandlungen<br />

der Regularien bei den Fachgruppen<br />

Sand und Kies sowie Naturstein<br />

durch die Vorsitzenden Oliver Klauser<br />

und Michael Schicker folgten jeweils<br />

Wahlen. Inhaltlich gab es nichts, was<br />

nicht vom Mitgliedervotum gedeckt gewesen<br />

wäre. Stattdessen bietet jede der<br />

kleineren Runden auch die eine oder<br />

andere nette Überraschung. So wurde<br />

SAND UND KIES: Die Lenker des<br />

Fachgruppenbeirats und der<br />

Tarifkommission (nicht vollzählig).<br />

ANDERE SCHWERPUNKTE:<br />

Michael Schicker und Dr. Stephanie<br />

Gillhuber geben Pius Geiger (r.) ein<br />

Abschiedsdankeschön mit auf den Weg.<br />

NATURSTEIN: Vorstand und Beiratsteam<br />

sowie Tarifkommission nach der<br />

Wahl (fast) wie davor (nicht vollzählig).<br />

beispielsweise der Unternehmer Manfred<br />

Schneider für sein 30 Jahre andauerndes<br />

Engagement in Gremien des<br />

Sand- und Kiesbeirates geehrt. Größte<br />

Überraschung für die Natursteiner: Aus<br />

dem angesparten Sondervermögen<br />

übernimmt die Fachgruppe für jedes<br />

Mitglied 10 % seiner Beitragsquote an<br />

den BIV. Ein Dankeschön gab es außerdem<br />

für Pius Geiger, der langjährig ebenfalls<br />

die Vorstandsarbeit bereicherte,<br />

sich nun aber auf seine Kernaufgaben<br />

und auf das Ehrenamt als zweiter Vizepräsident<br />

des BIV zurückzieht.<br />

Die Wahlergebnisse für 20<strong>18</strong> bei Naturstein<br />

sehen so aus, dass die „alten“<br />

(fast) auch die „neuen“ Lenker sind.<br />

Michael Schicker wurde zum Vorsitzenden<br />

wiedergewählt, gleichfalls Klaus<br />

Schneider zum stv. Vorsitzenden. Das<br />

Beiratsteam besteht weiterhin aus Herbert<br />

Bärnreuther, Dr. Lothar Bäumler,<br />

Hans-Ullrich Debus, Wolfgang Endreß,<br />

Peter Gusek, Thomas Herrscher, Christian<br />

Holzner, Jürgen Kornprobst, Jörg<br />

Schwinger, Jochen Steinbach und Hermann<br />

Trollius. Heidrun Rank löst Pius<br />

Geiger im Ehrenamt ab.<br />

Die Tarifkommission Naturstein bilden<br />

Johanna Birmoser, Thomas Herrscher,<br />

Ulrike Pongratz, Werner Steinbrecher<br />

und Hermann Trollius.<br />

Der neue Fachgruppenbeirat Sand<br />

und Kies und der Fachausschuss Tarifkommission<br />

Sand und Kies wird<br />

repräsentiert durch Oliver Klauser als<br />

Vorsitzender, Georg Fetzer (stv. Vors.),<br />

Marc Ebenhöh, Gottfried Jais, Christoph<br />

Maurer, Andreas Moßandl, Hermann<br />

Reifenscheid, Manfred Schneider,<br />

Helmut Schorr. Der Tarifkommission<br />

gehören nun Melanie Ebenhöh,<br />

Georg Fetzer, Michael Hacker<br />

und Andreas Moßandl an.<br />

Dirk Lüngen und Markus Wahl kandidierten<br />

nicht mehr für Ehrenämter.<br />

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10<br />

WIRTSCHAFT<br />

AKTEURE der BIV-Gesteinsfachgruppe, die zum Gelingen im Vorder- und Hintergrund<br />

beitrugen, mit Christian Haeser (l.) als Gastredner.<br />

Ergebnisqualität entlang einer Spur der<br />

Vernunft. Empfohlen wird, zu prüfen,<br />

zu vergleichen und geogene Hintergrundbelastungen<br />

zu berück sichtigen,<br />

statt Nachweisgrenzen der Labortechnik<br />

anzubeten. Denn dann lassen sich<br />

gefahrlos die gebotenen Möglichkeiten<br />

der Verfüllung ausschöpfen, Druck von<br />

Deponien nehmen und wirtschaftlich<br />

wichtige Nachfolgenutzungen entwickeln.<br />

Mit Zahlen, Daten und Fakten<br />

gegenüber Abgeordneten und Politikern<br />

hat der BIV schon im Vorjahr zu<br />

einer Versachlichung der Debatte über<br />

die Vereinbarkeit von Grundwasserschutz<br />

und Verfüllung beigetragen.<br />

Das Vorgeschlagene deckt sich nun<br />

auch mit einem von sechs Punkten im<br />

Plan zur Preisdämmung bei der Entsorgung<br />

von Bodenaushub des bayerischen<br />

Kabinetts im April, wonach für<br />

Nassverfüllungen innovative Wege gefunden<br />

werden sollen. In Bezug auf die<br />

Mantelverordnung unterstützt der BIV<br />

die Landespolitik bei der Durchsetzung<br />

einer Länderöffnungsklausel.<br />

Da Bayern laut Datenlage mit einem<br />

Bedarf an heimischen mineralischen<br />

Rohstoffen von rund 150 Mio. t/a an der<br />

Spitze aller deutschen Bundesländer<br />

liegt, muss die Bedeutung des Wirtschaftszweiges<br />

nach Meinung des BIV<br />

besser betont werden. Im Rahmen eines<br />

im Januar 20<strong>18</strong> durchgeführten Rohstoffstrategie-Workshops,<br />

bei dem erstmals<br />

alle Rohstoff gewinnenden Fachgruppen<br />

des BIV vertreten waren, konnte<br />

die Tatsache so gut argumentiert werden,<br />

dass der Rohstoffbericht des Wirtschaftsministeriums<br />

von 2002 nunmehr<br />

erneuert werden soll. Mit faktenbasierten<br />

Zuarbeiten sowie zielgruppengerechter<br />

Ansprache bringt sich der BIV als Unterstützer<br />

in dieses Projekt ein, das noch im<br />

Jahr 20<strong>18</strong> starten soll, um die Datengrundlage<br />

aus den späten 1990ern endlich<br />

zu erneuern. Nur mit Wissen lässt sich<br />

die Versorgung mit heimischen Rohstoffen<br />

langfristig anhand belastbarer Zahlen<br />

sichern und der Verknappung begegnen.<br />

Durch die Beschäftigung mit diesen Fakten<br />

wird zudem das öffentliche und politische<br />

Bewusstsein für den Wirtschaftszweig<br />

geschärft.<br />

Ein Wahljahr ist gleichzeitig „Wahlprüfsteinjahr“<br />

und die vom BIV aufgestellten<br />

Messkörper für die Landtagswahlen<br />

20<strong>18</strong> beziehen sich auf den<br />

langfristig sicheren Zugang zu Rohstoffen,<br />

die Verfüllung, Natur und Artenschutz<br />

auf Zeit, die Beibehaltung der<br />

guten fachlichen Praxis, die mit der Arbeitshilfe<br />

für Rohstoffgewinnungsvorhaben<br />

zur Bayerischen Kompensationsverordnung<br />

eingeführt wurde und auf die<br />

Erleichterung von Genehmigungsverfahren.<br />

Sämtlich überlebenswichtige Aspekte<br />

für die Branche in Bayern.<br />

Im Tarifsegment, dem Verantwortungsbereich<br />

von Dagmar Marek-Pregler,<br />

tut sich Neues, denn möglicherweise<br />

wird die gesamte Wertschöpfungskette<br />

(Rohstoffgewinnung und -verarbeitung,<br />

Baustoffproduktion bis Bauausführung)<br />

bei der IG Bau aus einer Hand verhandelt,<br />

was jedoch zur MV noch ausstand.<br />

BIV-Geschäftsführer Dr. Bernhard<br />

Kling reflektierte das Hü und Hott im Zusammenhang<br />

mit der Europäischen Normung<br />

für Gesteinskörnungen speziell im<br />

Umfeld der AKR-Thematik (siehe allgemein<br />

interessierender Kasten auf Seite<br />

16). Der bayerische Weg zum AKR-<br />

Nachweis im Straßenbau sieht demgegenüber<br />

klarer aus: In der aktuell gültigen<br />

Liste der OBB sind 52 Werke gelistet,<br />

davon 40 Kieswerke und 12 Natursteinwerke.<br />

Regional treten Überschreitungen<br />

der Dehnung nach AKR-Richtlinie<br />

auf. Im Rahmen eines Forschungsvorhabens<br />

zum „bayerischen Weg“ werden<br />

nun Daten sortiert und ausgewertet<br />

sowie Reaktionsmechanismen ausgewählter<br />

Gesteinskörnungen genauer untersucht.<br />

Hinzu kommen AKR-Prüfungen<br />

an „bayerischen Praxisbetonen“, um<br />

sie mit den Ergebnissen nach WS-<br />

Grundprüfung zu vergleichen.<br />

Einen Blick über den Zaun des Bekannten<br />

hinweg in die Zukunft ge währte<br />

mit seinem Festvortrag Prof. Viktor<br />

Mechtcherine, TU Dresden. Er ging beim<br />

Zukunftsthema „Bauen mit dem 3D-Drucker“<br />

speziell auf die damit zusammenhängenden<br />

Anforderungen an Beton und<br />

Gesteinsrohstoffe ein. Fest steht, dass<br />

die digitale additive Fertigung Veränderungen<br />

in den Materialströmen verlangt,<br />

wobei gleichzeitig die Anforderungen an<br />

die Zuschlagstoffe in straff definierter<br />

Qualität steigen. Zu erwartende Folge:<br />

Wer passgenau in großen Mengen liefern<br />

kann, wird kaum Schwierigkeiten haben,<br />

dafür attraktive Preise aufzurufen. Und<br />

noch dazu ist diese Zukunftsmusik gar<br />

nicht mehr so fern.<br />

Doch auch die Gegenwart gewinnt in<br />

Bayern jenseits des Grau deutlich an<br />

Farbe. Das BIV-Team geht an, was angegangen<br />

werden muss, kann Erfolge vorweisen<br />

und weiß das Vertrauen der Unternehmen<br />

1:1 hinter sich. Der bayerische<br />

Weg eben, auch in der Verbandsarbeit.<br />

Im nächsten Jahr gibt es etwas<br />

Neues, denn im Mai 2019 wird die Versammlung<br />

der Gesteinsfachgruppen an<br />

die BIV-Gesamtmitgliederversammlung<br />

angekoppelt sein, was den fleißigen Unternehmern<br />

einen zusätzlichen Weg im<br />

Frühjahr erspart. Ein Prinzip, das sich<br />

beim süddeutschen Schwesterverband<br />

ISTE schon seit Jahren bestens bewährt.<br />

Die gemeinsame Fachgruppenversammlung<br />

wird dann im Oktober<br />

2019 stattfinden. (gsz)<br />

www.biv.bayern<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


WIRTSCHAFT<br />

11<br />

Gute Bilanz und Warnung<br />

vor künftigen Engpässen<br />

TREFFEN IN ULM: Über 100 Mitglieder kamen zur diesjährigen Jahreshauptversammlung des ISTE.<br />

Nicht wie üblich nach Konstanz oder Baden-Baden, sondern ins oberschwäbische Ulm hat der Industrieverband<br />

Steine und Erden Baden-Württemberg, ISTE, 20<strong>18</strong> zu seiner Jahreshauptversammlung geladen – weit über 100 Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer kamen ins Hotel Maritim. Die Grund stimmung in der Rotunde des Kepler-Saals<br />

war ausgezeichnet: die Rohstoffwirtschaft hat derzeit volle Auftragsbücher, kämpft aber mit Beschaffungsproblemen.<br />

Trotz der guten Bilanz warnte man deshalb eindringlich vor künftigen Engpässen.<br />

Die Akzeptanz für die Gewinnung mineralischer<br />

Rohstoffe aufseiten der Bevölkerung<br />

entspricht in keiner Weise dem<br />

Rohstoffbedarf eben dieser Bevölkerung.<br />

Es sei deshalb noch viel Aufklärungsarbeit<br />

zu leisten – dieses kritische<br />

Fazit zog die Verbandsführung, an der<br />

Spitze ISTE-Präsident Peter Röhm. Dem<br />

versuche der Verband zu begegnen, und<br />

gerade diese intensive Kommunikationsarbeit<br />

trage zu seiner Attraktivität bei.<br />

Immerhin könne man eine ganze Reihe<br />

von Neueintritten verbuchen: der ISTE<br />

zähle inzwischen 364 Mitglieder – das<br />

mache ihn stark.<br />

Ulms Oberbürgermeister Gunter<br />

Czisch begrüßte die Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer in seiner Stadt. Er beschrieb<br />

die zahlreichen und manchmal<br />

tief greifenden Baumaßnahmen und Investitionen<br />

und versäumte nicht, die dahinterstehende<br />

Politik zu erläutern: „Die<br />

Infrastruktur einer Stadt muss funktionieren!“<br />

Besonders die zukünftige Mobilität<br />

sei ein Thema, mit dem sich Ulm<br />

intensiv auseinandersetze.<br />

Botschaften bei<br />

der Politik angekommen<br />

Als politischen Hauptredner hatte der<br />

Arbeitgeberverband in diesem Jahr den<br />

Vorsitzenden der Grünen-Fraktion im<br />

Stuttgarter Landtag, Andreas Schwarz,<br />

eingeladen. Schwarz bescheinigte dem<br />

ISTE vorbildliches Handeln und Arbeiten,<br />

nicht zuletzt wegen dessen Partnerschaft<br />

mit dem Nabu, die beide Verbände<br />

seit nunmehr fast 20 Jahren pflegen:<br />

„Sie haben die Gräben zwischen Naturschutz<br />

und Industrie zugeschüttet!“ Er<br />

lobte die jüngste gemeinsame Erklärung<br />

zur Rohstoffstrategie, welche die Landesregierung<br />

derzeit erarbeitet: „Uns<br />

Politikern macht dieses Papier vieles<br />

einfacher.“ Die Rohstoffstrategie werde<br />

für mehr Planungssicherheit bei Unternehmen<br />

und Kommunen führen und<br />

solle die Akzeptanz der Rohstoffgewinnung<br />

in der Öffentlichkeit erhöhen.<br />

Schwarz plädierte in diesem Zusammenhang<br />

für eine möglichst frühzeitige<br />

Bürgerbeteiligung bei Erweiterungen<br />

und bei Neuaufschlüssen.<br />

Schwarz zeigte in seinem Vortrag,<br />

dass er wesentliche Botschaften des<br />

ISTE durchaus verstanden hat: „Baden-<br />

Württemberg ist ein steinreiches Land!“<br />

Diese Feststellung sei keineswegs allgemeines<br />

Wissen in der Landeshauptstadt.<br />

Weit über 70 % der im Land benötigten<br />

Rohstoffe stammen nämlich aus Baden-<br />

Württemberg – sie werden regional gewonnen<br />

und umweltfreundlich über nur<br />

kurze Strecken zu den Verbrauchern<br />

transportiert.<br />

6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


12<br />

WIRTSCHAFT<br />

Frühzeitig Konfliktlösungen<br />

entwickeln<br />

Die soziale Akzeptanz der Rohstoffgewinnung<br />

war Thema des wissenschaftlichen<br />

Hauptredners: Prof. Olaf Kühne, Chef<br />

der Arbeitsgruppe Stadt- und Regionalentwicklung<br />

an der Uni Tübingen. Er<br />

stellte eine über MIRO initiierte empirische<br />

Studie vor, welche Konfliktpotenziale zwischen<br />

der Rohstoffindustrie und der Öffentlichkeit<br />

sowie die Lösungsmöglichkeiten<br />

untersucht: „Konflikte in einer Gesellschaft<br />

muss man als normal begreifen.“ Nicht<br />

immer könne es am Ende zu einem Konsens<br />

kommen zwischen den Beteiligten.<br />

Kühne: „Insbesondere die Politik muss ihrer<br />

Aufgabe nachkommen und mutig Entscheidungen<br />

treffen. Konflikte fallen nicht<br />

vom Himmel – die bauen sich auf!“ Deshalb<br />

sei es wichtig, möglichst frühzeitig den Dialog<br />

zu suchen sowie Vermeidungs- und<br />

Lösungsstrategien zu entwickeln.<br />

In der Tarifpolitik und den laufenden<br />

Entgelttarifverhandlungen mit der IG Bau<br />

ERÖFFNUNG durch den Vorsitzenden Peter<br />

Röhm. Er bilanziert Gutes, muss aber auch<br />

vor Engpässen warnen.<br />

wird derzeit um solche Lösungen gerungen.<br />

Der Vorsitzende des Sozialpolitischen<br />

Ausschusses, Martin Kronimus,<br />

berichtete, dass ungeachtet der vergleichsweise<br />

entspannten konjunkturellen<br />

Lage die IG Bau die diesjährige Tarifrunde<br />

in nicht gekannter konfrontativer<br />

Weise führe, die einen Tarifabschluss<br />

unnötig verzögere und erschwere.<br />

Hauptgeschäftsführer Thomas Beißwenger<br />

zog dennoch eine rundherum positive<br />

Bilanz der Aktivitäten seines Teams<br />

in Ostfildern. „Unsere Branche hat kein<br />

Absatzproblem, sondern ein Beschaffungsproblem“,<br />

sagte er. Er stellte die Arbeit<br />

des ISTE in den unterschiedlichsten<br />

Bereichen vor: Rohstoffpolitik und Rohstoffsicherung,<br />

Technik und Normung,<br />

Umwelt- und Naturschutzpolitik sowie die<br />

Mantelverordnung waren nur einige Stichworte.<br />

Besonderes Gewicht komme der<br />

vom Land für das laufende Jahr noch angekündigten<br />

Rohstoffstrategie zu. Hier sei<br />

der Verband ausgesprochen aktiv. Breiten<br />

Raum nahm die Bilanz der Öffentlichkeitsarbeit<br />

ein. Beißwenger ließ die Highlights<br />

des vergangenen Jahres Revue passieren:<br />

die Stallwächterparty in Berlin, auf der sich<br />

der Verband bereits zum dritten Mal präsentierte,<br />

die Steinschmecker-Woche, der<br />

eine Soiree für geladene Gäste vorausging:<br />

„Bei diesem parlamentarischen<br />

Abend haben wir 40 Abgeordnete begrüßen<br />

können – so etwas gab es noch nie!“<br />

GESTEINS-FACHGRUPPEN<br />

Alle im Dialog-Modus<br />

Eine ISTE-JHV beinhaltet auch jedes<br />

Mal – perfekt zeitoptimiert – die alljährlichen<br />

Zusammenkünfte von Fachgruppen<br />

innerhalb des Verbandes. In diesem<br />

Jahr zogen die Fachgruppen<br />

„Naturstein“ sowie „Sand und Kies“ die<br />

erwartete Bilanz ihrer Arbeit. Neuwahlen<br />

gab es diesmal nicht.<br />

Im gemeinsamen Veranstaltungs-Teil<br />

begrüßten die beiden Sparten als Gäste<br />

des Bundesverbandes Mineralische<br />

Rohstoffe (MIRO) die Geschäftsführerin<br />

Susanne Funk und Stefan Janssen,<br />

ebenfalls Mitglied der Geschäftsführung.<br />

Während Letzterer die technischen<br />

MIRO-Arbeitsschwerpunkte vorstellte<br />

und dabei seinen Blick häufig<br />

nach Brüssel richtete, erläuterte Susanne<br />

Funk die politische und verbandliche<br />

MIRO-Tätigkeit in der Bundeshauptstadt.<br />

Die Kommunikationsexpertin<br />

machte den anwesenden Unternehmerinnen<br />

und Unternehmern Mut, ihre<br />

Landtags- und Bundestagsabgeordneten<br />

zu kontaktieren und in ihre Betriebe<br />

einzuladen – das mache dem Bundesverband<br />

die Arbeit in Berlin durchaus<br />

leichter. Nur Politiker, welche Bedeutung,<br />

Dimensionen und Mengen mineralischer<br />

Rohstoffe in Werken vor Ort<br />

kennengelernt hätten, könnten die Bedeutung<br />

dieses größten Stoffstroms in<br />

Deutschland richtig einschätzen. Dr.<br />

Bernd Susset, Wissenschaftler und IS-<br />

TE-Referent für Umweltschutz, Bodenund<br />

Wasserschutz, informierte die Teilnehmer<br />

über den aktuellen Stand bei<br />

der Erarbeitung europäisch einheitlicher<br />

Prüfverfahren für Primärrohstoffe.<br />

In der Fachgruppe Naturstein (Vorsitz<br />

Peter Rombold) berichtete die zuständige<br />

Referentin Theresa Platz unter anderem<br />

über technische Fragen, Normung<br />

sowie Forschungsprojekte. Forschungsaktivitäten<br />

bildeten auch einen Schwerpunkt<br />

im Vortrag von Dr. Leyla Chakar,<br />

scheidende Referentin für Sand und<br />

Kies. Diese Fachgruppe leitet Michael<br />

Peter. Sein Cousin Thomas Peter stellte<br />

die neue Initiative „KIWI – Kieswirtschaft<br />

im Dialog“ vor. Hierfür versammeln sich<br />

Rohstoff-Unternehmen am Oberrhein,<br />

um mit Bevölkerung, Politik und Behörden<br />

das Gespräch zu suchen.<br />

GESTEINSFACHGRUPPEN unter sich zusammen mit den<br />

links und rechts flankierenden Vorsitzenden, ISTE- Geschäftsführung,<br />

Referenten und Gästen von MIRO. Foto: iste<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


WIRTSCHAFT<br />

13<br />

Förderungen des ISTE für Partner<br />

wie den Geopark Schwäbische Alb oder<br />

die Bionik-Ausstellung im Stuttgarter<br />

Schloss Rosenstein fanden ebenso Zustimmung<br />

wie das Verbandsengagement<br />

auf den verschiedenen Landesparteitagen<br />

oder bei regionalen und<br />

firmenbezogenen Veranstaltungen.<br />

Die Mitglieder dankten es mit der Freigabe<br />

des nötigen Budgets für das<br />

nächste Geschäftsjahr, und Präsident<br />

Röhm mit der Bemerkung: „Ich bin stolz,<br />

so einem Verband vorstehen zu dürfen!“<br />

Ein rundherum verdientes Lob an das<br />

gesamte ISTE-Team.<br />

Ein Beitrag von Joachim Mahrholdt<br />

www.ist.de<br />

BEGRÜSSUNG durch den Bürgermeister<br />

der Stadt Ulm, der die<br />

Leistungen der Branche würdigt.<br />

AUFLOCKERND: Podiumsdiskussion<br />

der Akteure zur<br />

Akzeptanz mit Prof. Kühne,<br />

der zusammen mit seinem<br />

Team zum Thema forscht.<br />

SAARLAND<br />

Bilanz im wirtschaftlich freundlichen Umfeld<br />

ANGEBOT UND NACHFRAGE tagten bei<br />

der VBS-MV, repräsentiert durch Vertreter<br />

der Baustoffindustrie und der Bauwirtschaft,<br />

gemeinsam.<br />

„Der Digitalisierung sicher begegnen“,<br />

so lautete das übergeordnete Thema<br />

der diesjährigen Frühjahrs-Mitgliederversammlung<br />

der saarländischen Rohund<br />

Baustoffindustrie, die am 22. Mai<br />

20<strong>18</strong> in Saarlouis stattfand. VBS-Vorsitzender<br />

Jürgen Heinz begrüßte rund<br />

50 interessierte Teilnehmer. Im Sinne<br />

einer engeren Zusammenarbeit von<br />

Baustoffindustrie und Bauindustrie<br />

waren auch die Mitglieder der Saarländischen<br />

Bauindustrie zur Versammlung<br />

eingeladen.<br />

Heinz bescheinigte der saarländischen<br />

Bauwirtschaft und somit auch<br />

der Baustoffindustrie eine gute Konjunkturlage<br />

und eine entsprechend<br />

hohe Auslastung. Gleichzeitig appellierte<br />

er in Richtung der Politik, die begonnenen<br />

Investitionshochläufe in Bund<br />

und Land zu verstetigen und auch auf<br />

kommunaler Ebene die Rahmenbedingungen<br />

für dringende Investitionen in<br />

die Infrastruktur zu schaffen. Innerhalb<br />

der vielfältigen Verbandsaufgaben<br />

nannte er unter anderem die Beschäftigung<br />

mit der neuen Abfallgewerbeordnung,<br />

der Deponiesituation sowie mit<br />

grenzüberschreitenden Transporten.<br />

Anschließend sensibilisierte er die Teilnehmer<br />

für das Thema „Digitalisierung“,<br />

das auch die Baustoffindustrie in vielen<br />

Bereichen beschäftige, zumal es von<br />

vielen Facetten gekennzeichnet ist. In<br />

Fortführung der während der letzten<br />

Herbstversammlung thematisierten „Digitalisierung<br />

von Prozessen im Bauwesen“<br />

stand diesmal das Thema Cybersicherheit<br />

auf der Tagesordnung.<br />

Dabei ging es um durchaus existenzielle<br />

Fragen, die im Kern lauteten:<br />

• Worauf ist im Rahmen der Digitalisierung<br />

sicherheitstechnisch<br />

grundsätzlich zu achten?<br />

• Wie und wo sind Firmendaten gefährdet/sicher?<br />

• Wer kann meine Daten hacken?<br />

• Wie kann ich als Unternehmen Hackerangriffe<br />

verhindern bzw. wo<br />

sind sensible Stellen?<br />

Zu diesem Thema konnte der Verband<br />

der Baustoffindustrie Dr. Stefan Nürnberger<br />

vom neu gegründeten CISPA-<br />

Helmholtz-Zentrum in Saarbrücken als<br />

Referenten gewinnen. Sein Hauptforschungsschwerpunkt<br />

liegt auf der<br />

Analyse von Sicherheits- und Datenschutzproblemen<br />

in realen, komplexen<br />

Systemen und hier speziell auf der Low-<br />

Level-Sicherheit wie Betriebssystem-<br />

Interna. Er konnte aus seiner Erfahrung<br />

nützliche Tipps weitergeben, wie das<br />

IT-Sicherheitsniveau in Unternehmen<br />

erhöht werden kann. Ein sehr nützlicher<br />

Vortrag mit anschließender Diskussion,<br />

der die Zusammenkunft neben den üblichen<br />

Regularien, die zu einer Mitgliederversammlung<br />

gehören, interessant<br />

belebte. Die Herbstmitgliederversammlung<br />

des VBS findet im November statt.<br />

www.vbs-saar.de<br />

VORSITZENDER Jürgen Heinz (l.)<br />

konnte ein wirtschaftlich derzeit freundliches<br />

Umfeld reflektieren und Gastreferent<br />

Dr. Stefan Nürnberger gab Tipps zur<br />

Cybersicherheit. Fotos: VBS<br />

6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


14<br />

WIRTSCHAFT<br />

LÜBECK war Zielort der diesjährigen Mitgliederversammlung des UVMB.<br />

Besondere Herausforderungen<br />

besonders meistern<br />

Der Unternehmerverband Mineralische Baustoffe, UVMB, ist insofern ein besonderer, weil er auch noch in jüngerer Zeit<br />

um Gruppen wuchs, die eine neue Vertretungsheimat suchten. In solchen Situationen sind Justierungen gefragt, um<br />

die gute Netzwerkbasis für nochmals weiter differenzierte Interessenlagen zu erhalten. Dass der Verband daran massiv<br />

und mit Erfolg arbeitet, war bei der Versammlung am 16. Juni 20<strong>18</strong> in Lübeck zu erkennen. Und wenn der Gesteinsbereich<br />

wegen bekannter Probleme hier und da ein wenig mehr Aufmerksamkeit braucht, ist das für alle akzeptabel,<br />

die als Baustoffhersteller schließlich auf einen bedarfsnahen, günstigen Rohstoffnachschub angewiesen sind.<br />

Alle, die sich über unzählige Baustellen-<br />

Hürden erfolgreich ins Lübecker Tagungshotel<br />

durchgeschlagen hatten,<br />

wurden herzlich vom UVMB-Vorsitzenden<br />

Michael Müller begrüßt. Der Verband<br />

zählt derzeit 250 Mitglieder, 108<br />

davon gehören der Sparte Gesteinsbaustoffe<br />

an. Baustellen in hoher Zahl – an<br />

sich ein erfreuliches Erscheinungsbild<br />

für Roh- und Baustoffproduzenten – weisen<br />

in dieser Konzentration auf Versäumnisse<br />

der Vergangenheit hin. So<br />

ANERKENNUNG: Hans-Jürgen Schurack (M.),<br />

Ressortleiter Baustoffindustrie beim Erfurt-Bildungszentrum,<br />

langjähriger Ansprechpartner des UVMB<br />

bei Ausbildungsthemen, geht in den Ruhestand.<br />

wundert es nicht, dass jetzt, wo die Gelder<br />

fließen, die Nachfrageentwicklung im<br />

Verbandsgebiet nach oben zeigt. Flankierend<br />

wäre ein spürbarer Bürokratieabbau<br />

hilfreich – aber wie lange wünscht<br />

man den schon? Stattdessen gab’s noch<br />

eine DSGVO obendrauf. Besser nicht<br />

vertiefen, und in Fachthemen einsteigen.<br />

Den Auftakt übernahm mit Bert Vulpius<br />

der UVMB-Geschäftsführer Rohstoffsicherung.<br />

Sein Verweis auf den aktuellen<br />

Geschäftsbericht, der Detailliertes zum<br />

kurzen Themenanriss der Mitgliederversammlung<br />

bietet, sei hier wiederholt.<br />

Querschnittsaufgabe zur Flankierung<br />

der Arbeit des Vorstands und der vier<br />

Fachgruppen mit ihren ganz spezifischen<br />

Fragestellungen ist zweifellos die Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Hier sind im vergangenen<br />

Jahr zahlreiche Aktivitäten gelaufen, aus<br />

denen ein breites Spektrum an Materialien<br />

hervorging, die Unternehmen für ihre eigene<br />

Öffentlichkeitsarbeit nutzen können<br />

und das sich einer starken Nachfrage erfreut.<br />

Neben Roll-ups wurden Broschüren<br />

erstellt, die jeweils das Gestein des Jahres<br />

in den Fokus nehmen und dessen Nutzen<br />

gegenüber den Hauptbroschüren des jeweiligen<br />

Jahres vertiefen, indem über die<br />

Zusammenarbeit mit den Geologischen<br />

Diensten zusätzliche Kapitel entstehen.<br />

Mittlerweile besteht dafür sogar eine<br />

Nachfrage von Bibliotheken – bundesweit!<br />

Da wohldosiert, aber sehr deutlich auch<br />

verbandspolitische Positionen unter anderem<br />

zur Notwendigkeit der Gewinnung<br />

heimischer Rohstoffe, zur Rohstoffsicherung<br />

und zu Biodiversität und Rohstoffgewinnung<br />

Bestandteil der Publikationen<br />

sind, multipliziert sich der Effekt.<br />

Auch im Bereich Biodiversität und<br />

Rohstoffgewinnung hat der Verband aufgestockt<br />

und die vom Verbandsbiologen<br />

Oliver Fox konzipierte Fibel „Artenvielfalt<br />

im Tagebau und Steinbruch“ zum Renner<br />

entwickelt. Bereits 2000 Exemplare sind<br />

im Umlauf, weitere 1000 frisch gedruckt.<br />

Im nächsten Jahr ist eine erste Überarbeitung<br />

und Erweiterung vorgesehen.<br />

Das Heft eignet sich hervorragend für<br />

Projekttage mit Schulen, aber auch als<br />

Informationsmaterial bei Tagen der offenen<br />

Tür.<br />

Überhaupt wird das, was der UVMB im<br />

Bereich Artenschutz und Biodiversität<br />

unternimmt und an Leistungen bietet,<br />

sehr positiv wahrgenommen, was die vor<br />

zwei Jahren getroffene Entscheidung,<br />

einen Biologen einzustellen, maßgeblich<br />

stützt. Neben der Beratung von Mitglie-<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


WIRTSCHAFT<br />

15<br />

ABSCHIEDS-MV: Gerald Rollet widmet sich<br />

demnächst neuen Aufgaben.<br />

BILANZ: Bert Vulpius, Michael Müller und Dr. Steffen Wiedenfeld (v.l.) informierten über die<br />

Verbandsarbeit im Berichtsjahr.<br />

dern in artenschutzrechtlichen Fragen, in<br />

der Kommunikation mit Naturschutzbehörden<br />

oder -verbänden sowie der umweltgerechten<br />

Gestaltung des Betriebsgeländes<br />

treibt der Verband selbst die<br />

Dokumentation der Biodiversität in den<br />

Abbaustätten zum Aufbau belastbarer<br />

Datenbestände voran, um damit die Entwicklung<br />

der branchenspezifischen Biodiversitätsdatenbank<br />

zu unterfüttern. In<br />

Zusammenarbeit mit dem Naturschutz in<br />

Thüringen und Sachsen wurden landesweite<br />

Projekte zum Amphibienschutz auf<br />

den Weg gebracht, welche nebenbei die<br />

Vereinbarkeit von Rohstoffgewinnung und<br />

Artenschutz – oder mehr noch – die Notwendigkeit<br />

der Gewinnung für die Artenausbreitung<br />

dokumentieren.<br />

Ebenfalls ein Element der Öffentlichkeitsarbeit<br />

stellen Veranstaltungen dar.<br />

Im Berichtszeitraum bot der UVMB 35<br />

davon allein oder mit Kooperationspartnern<br />

an und erreichte mehr als 1000 Teilnehmer.<br />

Lohnend ist hier auf jedem Fall<br />

ein langer Atem, der mit wachsenden<br />

Teilnehmerzahlen nach immer wiederkehrenden<br />

Durchführungen belohnt<br />

wird. Ein ganz besonders beständiges<br />

Angebot in Sachsen-Anhalt hat sich zur<br />

regelrechten Plattform entwickelt, um<br />

mit Genehmigungs- und Zulassungsbehörden<br />

des Verbandsgebietes ins Gespräch<br />

zu kommen, die dort seit mehr<br />

als 15 Jahren fast vollständig von Gera<br />

bis Stralsund vertreten sind.<br />

Weiterhin gilt es, im Tagesgeschäft spezifische<br />

Länderthemen nicht aus den<br />

Augen zu verlieren. Derzeit sind die Verwaltungsstrukturreform<br />

in Thüringen oder<br />

auch Bewegungen in Verwaltungsvorschriften<br />

anderer Länder im Fokus, um<br />

weitere Verschärfungen von Rahmenbedingungen<br />

für die betreffenden Unternehmen<br />

zu vermeiden. Das betrifft unter<br />

anderem auch die Verwertung von mineralischen<br />

Abfällen, die nach wie vor ein<br />

sehr sensibles Thema darstellt, erst recht,<br />

wenn es um Verfüllungen geht. Wie aber<br />

sollen Unternehmen ihre Planungen genehmigungskonform<br />

umsetzen, ohne Unterstützung<br />

der Zulassungsbehörden, die<br />

wegen zweier Negativfälle panikartig bestehende<br />

Teilbetriebspläne Verfüllung zurückzogen?<br />

Um hier wieder einer vernünftigen<br />

Relation Raum zu geben, unterstützt<br />

der Verband zwei Mitgliedsunternehmen<br />

bei ihren Klageverfahren, die inzwischen<br />

beim höchsten deutschen Verwaltungsgericht<br />

in Leipzig entschieden werden<br />

sollen, um grundsätzliche Fragen des Eingriffs<br />

einer Behörde in bestehende Betriebsplanzulassungen<br />

zu klären.<br />

Den Bereich Technik und Normung in<br />

Zusammenarbeit mit den jeweiligen<br />

Bundesverbänden reflektierte Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Steffen Wiedenfeld. Im<br />

Segment der Bauprodukte-Verordnung ist<br />

demnach nun doch keine Revision in Sicht.<br />

Was den Kern der europäischen Normen<br />

für Gesteinskörnungen betrifft, sei hier auf<br />

den Kasten auf Seite 16 verwiesen. Weitere<br />

Ausführungen des Hauptgeschäftsführers<br />

betrafen schwerpunktmäßig Baustoffbereiche<br />

jenseits der Gesteinskörnungen<br />

und werden an dieser Stelle ausgespart.<br />

Der Beratungsschwerpunkt Recht<br />

wurde bisher vom kaufmännischen Geschäftsführer<br />

Gerald Rollet verantwortet<br />

und er wird es noch, bis dieser in wenigen<br />

Monaten zum Jahresende den Verband<br />

verlässt, um sich anderen Aufgaben zu<br />

widmen. Bevor es aber so weit ist, wird<br />

sich der Rechts-Geschäftsführer in bewährter<br />

Weise um relevante Anliegen der<br />

Mitglieder weiterhin kümmern. Das sieht<br />

angesichts der Palette der Kampffelder<br />

nach „gut zu tun“ aus. Allein die Kommentare<br />

zum Arbeitnehmerüberlassungsgesetz,<br />

zur DSGVO/BDSG und zur EU-<br />

Datenschutzverordnung umfassen rund<br />

3400 Seiten. Hier hat der Verband rasch<br />

Abhilfe geschafft und eine nur 40-seitige<br />

Broschüre mit dem Titel „Erste Hilfe zur<br />

Datenschutzgrundverordnung für Unternehmen<br />

und Vereine“ beim Beck-Verlag<br />

erworben, um diese Mitgliedern als<br />

Soforthilfe im Problemfall kostenlos digital<br />

zur Verfügung zu stellen. Ebenfalls für das<br />

Thema Tarife zuständig, reflektierte Rollet<br />

den Stand zum Termin der Zusammenkunft.<br />

STOPPT ALTES, NUTZT NEUES in Alltag<br />

und Beruf: Martin Klapheck gab dafür unterhaltsame<br />

Tipps. Fotos: gsz<br />

6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


16<br />

WIRTSCHAFT<br />

Der Ton macht die Musik<br />

Das die MV begleitende Unternehmerforum,<br />

jeweils dargestellt durch einen besonders<br />

unterhaltsamen Vortrag, bestritt<br />

diesmal der Piano-Referent Martin Klapheck.<br />

Er ermunterte seine Zuhörerschaft<br />

zu kreativen Abenteuern, um mehr Vielfalt<br />

in ihren Alltag zu bringen, wodurch wiederum<br />

auch andere, kreative Denkprozesse<br />

für die Arbeit befördert werden. Sein musikalisch<br />

mit live gespielten Klavierpassagen<br />

untermalter Vortrag lieferte wertvolle<br />

Denkim pulse und hob mit humorigen<br />

Passagen die Stimmung im Saal spürbar<br />

an. Und ist es nicht genau das, was wir<br />

brauchen – gute Laune in einem eher nicht<br />

so rosaroten Umfeld? Die Lösung heißt<br />

dabei weniger Anpassung als vielmehr<br />

„anderes wagen“ – immer innerhalb der<br />

legalen Grenzen, aber doch ein gutes<br />

Stück über die in der Vergangenheit selbst<br />

gesteckten Gedankenzäune hi naus, denn:<br />

„Immer das Gleiche zu tun und daraus<br />

neue Ergebnisse zu erwarten, ist eine<br />

Sichtweise, von der man sich besser verabschiedet.“<br />

Welche neuen Möglichkeiten<br />

daraus für den einen oder anderen erwachsen,<br />

wird im nächsten Jahr zu hinterfragen<br />

sein. Dann findet die UVMB-<br />

Jahresmitgliederversammlung am 21. und<br />

22. Juni 2019 in Görlitz statt. (gsz)<br />

www.uvmb.de<br />

VORGELAGERT IM MÄRZ<br />

Mitgliederversammlung<br />

Gesteinsbaustoffe<br />

Während der Mitgliederversammlung<br />

Gesteinsbaustoffe, regelmäßig in das<br />

Baustoffkolloquium des UVMB integriert,<br />

berichteten der Fachgruppenvorsitzende<br />

Thorsten Tonndorf und<br />

UVMB-Geschäftsführer Bert Vulpius<br />

von den Aktivitäten und der Gremienarbeit<br />

des Verbandes im Berichtszeitraum.<br />

Außerdem wurden die Teilnehmer<br />

über die Arbeit des Bundesverbandes<br />

Mineralische Rohstoffe<br />

(MIRO) ins Bild gesetzt.<br />

Besondere Höhepunkte des Verbandsjahres<br />

2017 stellten die erfolgreichen<br />

Roh- und Baustofftage dar. So war<br />

der Thüringer Baustofftag, der unter der<br />

Schirmherrschaft des Thüringer Ministerpräsidenten<br />

stand, zweifelslos ein<br />

solcher, ebenso wie der Tag des Geotops,<br />

in dessen Rahmen das Gestein<br />

des Jahres 2017 (Diabas) zu Ehren kam.<br />

Mitglied Erich Scheffel berichtete über<br />

die dazu ausgerichtete Veranstaltung<br />

auf dem Gelände der Hartsteinwerke<br />

Burgk. Mit über 1000 Gästen hatte die<br />

Veranstaltung eine sehr gute Außenwirkung<br />

und lag in der Resonanz deutlich<br />

über den Erwartungen.<br />

FACHGRUPPENVORSITZENDER Thorsten Tonndorf (l.) schildert, welche Herausforderungen<br />

der UVMB- Gesteinssparte auch künftig ins Haus stehen. Foto: UVMB/Schlutter<br />

HÜ UND HOTT IM WECHSEL<br />

Europäische Normung für Gesteinskörnungen<br />

Laut der Fachleute unserer Gesteinsverbände<br />

in den entsprechenden Gremien<br />

wurden die Entwürfe zur EN<br />

12620:2017 und EN 13139:2017 durch<br />

die Kommission abgelehnt, da keine<br />

europäisch einheitlichen Prüfvorschriften<br />

für den AKR-Nachweis existieren.<br />

Auch wurde empfohlen, alle Hinweise<br />

zur AKR im Anhang ZA und in der Leistungserklärung<br />

aus den EN zu streichen.<br />

Sind nun die nationalen Regelungen<br />

wieder anwendbar bzw. weiterhin<br />

anzuwenden? Wenn ja – wie passt das<br />

zur Sichtweise der Kommission, nach<br />

der alles, was nicht europäisch geregelt<br />

wird, auch national nicht geregelt werden<br />

darf?! Der Chairman der Normative<br />

empfahl im Februar 20<strong>18</strong>: „Sofern erforderlich,<br />

muss die Alkali-Kieselsäure-<br />

Reaktion von Gesteinskörnungen und<br />

Füllern nach den am Verwendungsort<br />

geltenden Methoden untersucht werden.<br />

Die Ergebnisse sind anzugeben.“<br />

Im Anhang ZA ist die AKR nicht mehr<br />

aufzuführen. Dies bedeutet, dass die<br />

AKR nicht mehr Bestandteil der Leistungserklärung<br />

ist, aber zusätzliche<br />

technische Angaben gefordert werden<br />

und die Gesteinskörnungen trotzdem in<br />

eine Alkaliempfindlichkeitsklasse einzustufen<br />

sind. Auf<br />

freiwilliger Basis können<br />

Produktzertifikate<br />

durch eine qualifizierte Stelle ausgestellt<br />

werden. Neben der AKR gibt es<br />

bislang auch für die nach Anhang ZA<br />

als „Wesentliche Merkmale“ eingestuften<br />

Umweltmerkmale von natürlichen<br />

Gesteinskörnungen keine europäisch<br />

vereinheitlichten und bewerteten Prüfverfahren.<br />

Auch eine Darstellung in der<br />

Leistungserklärung ist bislang nach wie<br />

vor nicht geregelt.<br />

www.biv.bayern<br />

Foto: Paulwip/Pixelio<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


WIRTSCHAFT<br />

17<br />

Maximal betonte<br />

Teamleistung<br />

Mitglieder, Gäste und Interessenten an der Arbeit des Verbandes der Roh- und<br />

Baustoffindustrie, vero, kamen am 28. und 29. Juni in Bad Homburg zusammen.<br />

Ihr Ziel war die Teilnahme am vero-Unternehmerforum und/oder an der<br />

am Folgetag anberaumten Mitgliederversammlung. Das Kombiangebot aus<br />

wichtigen Informationen für die Arbeit im Unternehmen und den Tätigkeitsberichten<br />

des Verbandes hat sich bewährt und wird gerne angenommen.<br />

Für alle Fälle einen Plan B in der Tasche,<br />

mindestens aber spontane Ideen, einsetzbar<br />

ganz nach Situation und Bedarf:<br />

So kennt man vero. Erfolge und Professionalität<br />

sind mit dem Erstarken der<br />

Mannschaft proportional mitgewachsen.<br />

Auf dem Podium wird der Vorsitzende<br />

Christian Strunk nicht nur von Hauptgeschäftsführer<br />

Raimo Benger, sondern<br />

auch von zwei seiner fünf Stellvertreter,<br />

in dem Fall von seinem Vorgänger und<br />

Vize Franz-Bernd Köster (Vors. Landesgruppe<br />

NRW) sowie Thilo Juchem (Vors.<br />

Landesgruppe RPf.) flankiert. Optischer<br />

Tenor: Wir alle arbeiten gemeinsam an<br />

einem Ziel. Das kommt gut an.<br />

Ein lobendes Grußwort von Min.-Dir. Dr.<br />

Joe Weingarten, Leiter der Abteilung Innovation,<br />

Technologie und Digitalisierung im<br />

Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz,<br />

trägt ein Übriges dazu bei, die Verbandsarbeit<br />

respektvoll zu betrachten. Der vero-<br />

Vertretungsbereich umfasst mittlerweile<br />

laut Geschäftsbericht acht Bundesländer<br />

(Anm.: einige davon spartenanteilig).<br />

Laut Dr. Weingarten muss die Rohund<br />

Baustoffindustrie in Rheinland-Pfalz<br />

eine Zukunft haben. Dazu sei man auf<br />

die Zusammenarbeit mit vero angewiesen<br />

und müsse diese entschieden fortsetzen.<br />

Tatsächlich stellt das Bundesland<br />

relevanten Akteuren einige Hürden<br />

in den Weg. Unternehmer berichten,<br />

dass Flächen, die eigentlich bereits genehmigt<br />

waren, plötzlich wieder unter<br />

Vorbehalt gerieten – denkbar ungünstige<br />

Bedingungen für eine zukunftsorientierte<br />

Versorgung, die an erster Stelle unternehmerisches<br />

Engagement braucht.<br />

Natürlich hofft die Branche auf Rückenwind<br />

gerade aus dem Wirtschaftsministerium.<br />

Doch wie sich in der Praxis zeigt,<br />

wird weiterer vero-Anschub nötig sein,<br />

um diesen zu bekommen.<br />

Nichtsdestotrotz gilt es, optimistisch<br />

zu bleiben, sich junge Fachkräfte zu sichern<br />

und den bereits vorhandenen<br />

Technikern Perspektiven zu bieten, wie<br />

dies mit der Einrichtung eines Industriemeisterkurses<br />

für die Roh- und Baustoffindustrie<br />

geschehen ist. Dr. Bettina Nickel,<br />

Unternehmerin und Vorsitzende<br />

des MIRO-Arbeitsausschusses Ausund<br />

Weiterbildung, berichtete über diese<br />

junge, von vier Roh- und Baustoffverbänden,<br />

darunter MIRO, getragene Initiative.<br />

Das Interesse am Meisterkurs, der<br />

wie geplant im September erstmalig<br />

startet, bestätigt den gewählten Kurs.<br />

Die Sache mit dem<br />

„Zu-Ernst nehmen“<br />

Christian Strunk spricht in seinem Beitrag<br />

zur Verbandsarbeit Kernerlebnisse<br />

an, die ein typisches (deutsches?) Problem<br />

offenbaren: „Ihr Deutschen müsst<br />

aber auch immer überziehen“, war beispielsweise<br />

die Antwort eines Verantwortlichen<br />

der Generaldirektion Umwelt<br />

der Europäischen Kommission in<br />

Brüssel, als er vom Verband wegen der<br />

in NRW verhängten Tabuzonen Rohstoffgewinnung<br />

angesprochen wurde.<br />

HOCHTAUNUSKREIS: Die vero-Mitgliederversammlung fand diesmal im hessischen Bad Homburg statt.<br />

6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


<strong>18</strong><br />

WIRTSCHAFT<br />

PODIUMSPLATZ für Franz-Bernd Köster,<br />

Christian Strunk, Raimo Benger und Thilo Juchem<br />

(v.l.n.r.).<br />

GRUSSWORT: Dr. Joe Weingarten<br />

gilt als durchsetzungsstark und setzt<br />

auf die Zusammenarbeit mit vero.<br />

GASTVORTRAG: Für Jan Fleischhauer<br />

gibt es eine Kantenhocker-Kröte aus der<br />

Hand des vero-Vorsitzenden.<br />

Weder die Natura-2000-Richtlinien fordern<br />

diese, noch besteht sonst eine<br />

gesetzliche Grundlage dafür. Einzig die<br />

behördlichen Landesplaner hielten die<br />

Tabuisierung für eine gute Idee. Tatsächlich<br />

ist es eine Krux: Die selbst<br />

bundesweit unterschiedlichen Umsetzungen<br />

von EU-Richtlinien in Sachen<br />

Umwelt-, Natur- und Artenschutz sowie<br />

Flächenausweisungen und die Langwierigkeit<br />

von Genehmigungsverfahren<br />

sind nach wie vor Themen, die permanent<br />

auf der Tagesordnung stehen.<br />

Hinzu kommen weitere Herausforderungen<br />

und Probleme, mit denen die<br />

Branche immer wieder konfrontiert ist.<br />

Zum Glück gibt es auch eine Haben-<br />

Seite, und auf dieser stehen Erfolge. So<br />

konnte vero zum Beispiel in Nordrhein-<br />

Westfalen noch unter der alten Landesregierung<br />

erreichen, dass aus dem Entwurf<br />

des neuen Landesentwicklungs-<br />

planes FFH-, Vogelschutz- und Wasserschutzzonen<br />

als Tabugebiete gestrichen<br />

wurden. Auch die Veränderungen, die<br />

unter Mitwirkung an den sogenannten<br />

Entfesselungspaketen erreicht werden<br />

konnten, sind für die Bau- und Rohstoffindustrie<br />

positiv. Ähnliches soll nun in<br />

weiteren Bundesländern stattfinden.<br />

Christian Strunk freut sich über die geschaffene<br />

Basis: „Wir können vergleichen<br />

und positive Erfahrungen von<br />

einem Bundesland auch auf andere<br />

übertragen. Beispielsweise hat uns die<br />

Landesregierung von Schleswig-Holstein<br />

um Beispiele gebeten. Wir sollen<br />

darüber informieren, was in Nordrhein-<br />

Westfalen für die Branche umgesetzt<br />

wird. Daran will sich SH orientieren“,<br />

erläutert er.<br />

Insgesamt bescheinigten die vero-<br />

Mitglieder ihrem Verband auch diesmal<br />

eine vorbildliche Arbeit. Hauptgeschäftsführer<br />

Raimo Benger, der in Bad Homburg<br />

seine 25. Mitgliederversammlung in Verbandsdiensten<br />

absolvierte, weiß natürlich,<br />

worauf es für solche Ergebnisse ankommt:<br />

an erster Stelle auf die richtige Mannschaft.<br />

Alle, die die Duisburger Verbändegemeinschaft<br />

und vero aktuell repräsentieren<br />

(und zum Termin in Bad Homburg<br />

anwesend waren), versammelte der HGF<br />

um sich, beschrieb deren Aufgabenfelder<br />

und lobte die Zusammenarbeit. Eine wirklich<br />

gute Idee und eine schöne, mit Applaus<br />

bedachte Motivation für die Mannschaft.<br />

Jeder Einzelne in verantwortlicher<br />

Position arbeitet auf seine Weise schließlich<br />

mit an der fortschreitend guten Vernetzung<br />

mit Politik, Umweltverbänden,<br />

Gewerkschaften, Behörden und Medien.<br />

Wie das im Detail aussieht, fasst der aktuelle<br />

Geschäftsbericht zusammen. Dieser<br />

kommt übrigens – Achtung! – in einem<br />

neuen ansprechenden Layout daher, das<br />

MANNSCHAFTSLEISTUNG: Raimo Benger bedankt sich bei seinem Team für die gute Zusammenarbeit.<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


WIRTSCHAFT<br />

19<br />

den Anspruch des Verbandes besser auch<br />

in diesem Punkt widerspiegelt.<br />

Derart ganzheitlich positiv gestimmt,<br />

stieg die Erwartung an den obligatorischen<br />

Gastvortrag als Abschlusshöhepunkt<br />

einer jeden vero-MV. Dafür war<br />

diesmal der Spiegel-Redakteur Jan<br />

Fleischhauer zum Thema „Deutsche Tugenden,<br />

deutsche Ängste – ein Streifzug<br />

durch die deutsche Seelenlandschaft“<br />

verpflichtet worden. Mutige Ingenieure<br />

und Tüftler auf der einen Seite, Panikmacher<br />

und Angsthasen auf der anderen.<br />

Nun das kennt man schon, aber dass es<br />

bis zur Abwicklung der deutschen Autoindustrie<br />

gehen muss, stimmt echt verdrießlich.<br />

„Die Deutschen nehmen ihre Ängste<br />

ernster als andere“, so Fleischhauer …<br />

zumal „Betroffene“ ja auch noch mediale<br />

Vorteile genießen. Nun, wenn ein Spiegel-<br />

Schreiber so etwas feststellt, ist das gelinde<br />

gesagt etwas merkwürdig. Man hätte<br />

gerne zurückgefragt, welchen Anteil das<br />

Nachrichtenmagazin und weitere Medien<br />

daran haben, aus anfänglich kleinen Unbehaglichkeiten<br />

durch willige Bedienung<br />

schließlich komplette Angsthysterien zu<br />

„züchten“. Gebremst von der Ahnung,<br />

dass die Antwort unbefriedigend ausfallen<br />

wird, fragt man besser nicht. Fazit zu diesem<br />

letzten Teil: hohe Erwartungen, diesmal<br />

nicht ganz so optimal bedient. Aber<br />

wer weiß, vielleicht ist ein regelmäßiger<br />

vero-MV-Teilnehmer auch schlichtweg<br />

schon zu verwöhnt. Für das „Verwöhnpaket“<br />

im nächsten Jahr, wenn vero vom 12.<br />

bis 14. Juni nach Deidesheim einlädt, kursieren<br />

jedenfalls schon wieder große<br />

Namen, die eine wirklich hohe Steigerungsrate<br />

versprechen. <br />

(gsz)<br />

www.vero-baustoffe.de<br />

„BAUSTELLEN“ ERÖRTERT<br />

Aus dem Ruhrgebiet<br />

nach Berlin ins BMWi<br />

GELEGENHEIT GENUTZT: Raimo Benger (l.) und Christian Strunk unterhielten sich<br />

mit Oliver Wittke (M.) in Berlin.<br />

Vor wenigen Wochen trafen sich<br />

Raimo Benger und Christian Strunk in<br />

Berlin mit Oliver Wittke in der Parlamentarischen<br />

Gesellschaft in Berlin,<br />

einer überparteilichen Vereinigung<br />

von Abgeordneten des Deutschen<br />

Bundestages, der deutschen Landtage<br />

und des Europaparlaments. Der<br />

aus dem Ruhrgebiet stammende<br />

CDU-Politiker ist erst seit März 20<strong>18</strong><br />

parlamentarischer Staatssekretär<br />

beim Bundesminister für Wirtschaft<br />

und Energie. Noch aus seinem alten<br />

Wirkungskreis heraus bestehen enge<br />

Kontakte zu vero. Beim Treffen ging<br />

es im Sinne der gesamten Branche<br />

und nach Abstimmung mit MIRO um<br />

Themen wie „Arten- und Naturschutz<br />

auf Zeit“, die Verankerung einer<br />

bedarfs unabhängigen Rohstoffsicherung<br />

im Bundesrecht, die Umsetzung<br />

der Mantelverordnung und die fehlende<br />

Lenkungswirkung einer Rohstoffsteuer.<br />

Zudem wurde ausreichend<br />

Zeit für Stellungnahmen zum letzten<br />

Entwurf der TA Luft, der Mängel<br />

aufweist, angemahnt und das Energierecht<br />

am Beispiel des fehlenden<br />

Vertrauensschutzes für Eigenversorgungsanlagen<br />

bemüht. Wittke betonte,<br />

er wisse um die wichtige Funktion<br />

der Rohstoffindustrie als Grundlage<br />

für viele Industriezweige sowie die<br />

Versorgung der Bevölkerung und sicherte<br />

einen engen Austausch mit der<br />

Branche zu.<br />

Deutschland – ROHR-IDRECO Bagger<br />

t +49 621 845590 e info@rohr-idreco.de<br />

Niederlande – ROHR-IDRECO Dredgers<br />

t +31 314 667001 e info@rohr-idreco.com<br />

w rohr-idreco.com<br />

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6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


20<br />

WIRTSCHAFT<br />

TREFFPUNKT NEUSTADT/WEINSTRASSE<br />

Ein Termin für alle Fachabteilungen<br />

TREFFEN bei konzentrationsfördernden<br />

Temperaturen im Industriehaus Neustadt/<br />

Weinstraße. Fotos: VSE<br />

Der Industrieverband Steine und Erden<br />

Neustadt/Weinstraße lud für den 12. Juni<br />

20<strong>18</strong> zur Mitgliederversammlung ins Industriehaus<br />

Neustadt ein. Nach allen Erfahrungen<br />

der Vergangenheit wird die<br />

Zusammenkunft regelmäßig zu einer „heißen<br />

Sache“, ganz einfach weil die Gastgeber<br />

eine wettermäßige Punktlandung<br />

hinlegten. Nicht so in diesem Jahr, wo<br />

angenehme Temperaturen herrschten,<br />

was der Konzentration der sympathischen<br />

Runde durchaus positiv entgegenkam.<br />

Die Einladung war an alle<br />

dem Industrieverband Steine und Erden<br />

Neustadt/Weinstraße angeschlossenen<br />

Fachabteilungen ergangen. Geleitet<br />

wurde das Treffen erstmals vom im vergangenen<br />

Jahr neu gewählten Vorsitzenden<br />

der Fachabteilung Kies und Sand<br />

Axel Rohr. Im Mittelpunkt standen – ganz<br />

klar – die Arbeitsbereiche des Interessenvertreters<br />

VSE im letzten Jahr, wobei<br />

Themen aus den Bereichen Technik und<br />

Tarifpolitik zur Sprache kamen, die besondere<br />

Konzentration aber den Änderungen<br />

bei Landesent wicklungs- und<br />

Raumordnungsplänen sowie Landeskompensationsverordnungen<br />

galt. Ebenso<br />

wurden Sicherheitsleistungen für<br />

Baustoffrecyclinganlagen und wirtschaftspolitische<br />

Themen diskutiert. Zu<br />

allen Aspekten lieferten VSE-Geschäftsführer<br />

Heinrich Klotz sowie Ludger<br />

Benson, der den Baustoffüberwachungsverein<br />

Kies, Sand und Splitt Hessen –<br />

Rheinland-Pfalz verantwortlich betreut<br />

und speziell die branchenspezifischen<br />

technischen sowie die Normungs-Themen<br />

nach dem jeweils aktuellen Wissensstand<br />

reflektiert, ihre Berichte.<br />

Der öffentliche Teil der Veranstaltung,<br />

an dem auch traditionsgemäß einige<br />

Vertreter aus Ministerien und Verwaltungen<br />

teilnahmen, diente dem<br />

kollegialen Austausch und wurde abgerundet<br />

durch Vorträge von MIRO-Geschäftsführer<br />

Christian Haeser sowie<br />

Prof. Dr. Albert Daniels.<br />

Christian Haeser berichtete über aktuelle<br />

Aufgaben und zu bearbeitende Themenbereiche<br />

des Bundesverbandes.<br />

Außerdem stellte er die neue MIRO-Geschäftsstelle<br />

in Berlin und das sogenannte<br />

„Konzept 2020“ des Bundesverbandes<br />

vor. Prof. Daniels referierte wie<br />

bereits an dernorts zum Thema „Gesteinsindustrie<br />

4.0 und Digitalisierung: Chance<br />

oder Risiko?“ Beide Themen stießen bei<br />

den Teilnehmern auf großes Interesse.<br />

www.verband-steine-erden.de<br />

BESETZUNG: Axel Rohr (l.) übernahm als Vorsitzender die Leitungsrolle. Christian Haeser (M.)<br />

und Prof. Albert Daniels referierten zu allgemein interessierenden Branchenthemen.<br />

<br />

5. bis 9. September 20<strong>18</strong><br />

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GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


WIRTSCHAFT<br />

21<br />

DES EINEN UHL … IST DES ANDEREN UHL<br />

Gleiche Basis, sehr ähnliche Probleme<br />

Auch auf der Jahrestagung des Bundesverbandes der<br />

Deutschen Kalkindustrie (BVK), die als Branchentreffen<br />

der deutschen, österreichischen und schweizerischen<br />

Branche Mitte Juni in Lindau stattfand, wurde die aktuelle<br />

politische und wirtschaftliche Entwicklung ana lysiert.<br />

Der Verbandsvorsitzende Dr. Kai Schaefer, Mitglied<br />

der Geschäftsführung der Schaefer Kalk GmbH & Co<br />

KG, erklärte, die deutsche Kalkindustrie begrüße ausdrücklich<br />

die Fortführung des Bündnisses „Zukunft der<br />

Industrie“ und der entsprechenden Branchendialoge<br />

sowie insbesondere die Verankerung einer langfristigen<br />

Investitions- und Planungssicherheit für die heimische<br />

Rohstoffförderung im Koalitionsvertrag. Versteckte Risiken<br />

für die deutsche Kalkindustrie sieht Schaefer in<br />

unterschiedlichen Maßnahmen zur Umsetzung des<br />

Klimaschutzplans 2050 durch ein Klimaschutzgesetz.<br />

Mit Blick auf die Nachfrage stellte der BVK-Vorsitzende<br />

fest, dass der Kalkmarkt 2017 stabil gewesen<br />

sei. Wenn man aber das Wirtschaftswachstum in<br />

Deutschland von 2,2 % danebenstelle, so werde klar,<br />

dass sich ein Trend, nachdem die Branche nicht mehr<br />

1:1 von der wirtschaftlichen Gesamtentwicklung der<br />

vergangenen Jahre profitiert, verstetigt.<br />

Bei den ungebrannten Produkten repräsentiert der<br />

BVK ca. 15 % der deutschen Kalkindustrie, bei den gebrannten<br />

Erzeugnissen nahezu 100 %. Der Marktabsatz<br />

bei den ungebrannten Kalkprodukten betrug im Jahr<br />

2017 ca. <strong>18</strong>,3 Mio. t und ist gegenüber dem Vorjahr um<br />

1,2 % angestiegen. Hauptabnehmer von ungebrannten<br />

Produkten ist die Bauwirtschaft. In dieses Segment<br />

konnten 2017 ca. 7,1 Mio. t geliefert werden. Das Ergebnis<br />

ist damit signifikant besser (+3,7 %) als noch im Jahr<br />

davor. Unverändert sind die Lieferungen von ungebrannten<br />

Produkten für Umweltschutzanwendungen. Dieses<br />

Verbrauchssegment hat sich stabil um ca. 2,1 Mio. t<br />

entwickelt. Die Lieferungen von ungebrannten Produkten<br />

für industrielle Anwendungen sind gegenüber 2016<br />

leicht im Minus (–1,2 %). Die Lieferungen an die Eisenund<br />

Stahlindustrie erreichten über 3 Mio. t.<br />

Die Verkäufe von gebrannten Produkten im Jahr<br />

2017 sind nahezu konstant geblieben, wobei die Lieferungen<br />

für Umweltschutzanwendungen eine rückläufige<br />

Nachfrage hatten. Hier spielt der Rückgang bei der<br />

Braunkohleverstromung eine entscheidende Rolle.<br />

Zufrieden kann die deutsche Kalkindustrie dagegen<br />

mit den Lieferungen an die Baustoffindustrie sein.<br />

Insgesamt konnte ein Plus von fast 3 % erreicht werden.<br />

Das entspricht einer Liefermenge von mehr als<br />

900.000 t, wobei der Hauptteil dieser Lieferungen zur<br />

Herstellung von Wandbaustoffen benötigt wird. Überproportional<br />

positiv entwickelt haben sich die Lieferungen<br />

von gebrannten Kalkprodukten zum Einsatz<br />

im Straßen- und Wegebau von 381.000 t, was einem<br />

Plus von fast 9 % entspricht.<br />

Zentrales Thema der kommenden Jahre ist genau<br />

wie in der Gesteinsindustrie auch beim Kalkverband<br />

VIELES IN BEWEGUNG: Dr. Kai Schaefer erläuterte auf der Mitgliederversammlung<br />

des BVK die Situation der Kalk-Branche.<br />

die Rohstoffsicherung. Schaefer betont die grund legende Bedeutung<br />

mineralischer Rohstoffe für die industrielle Wertschöpfung<br />

und den Erhalt des Wohlstandes. Naturstein, Sand und Kies seien<br />

bereits knapp, der Bedarf aktuell größer als die nutzbare Rohstoffbasis.<br />

„Um es ganz deutlich zu sagen, wir haben in Deutschland<br />

keinen Mangel an mineralischen Rohstoffvorkommen. Wir haben<br />

nur einen Mangel an genehmigten Gewinnungsflächen. Planungs-,<br />

Umwelt- und Naturschutzrecht wird immer komplexer und erfordert<br />

langwierige und aufwendige Genehmigungsverfahren. Leider<br />

müssen wir zudem feststellen, dass sich manche Naturschutzverbände<br />

und lokale Bürgerinitiativen vor Ort nur noch für ihre Einzelinteressen<br />

starkmachen“, gibt der BVK-Vorsitzende zu bedenken.<br />

Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes, Martin Ogilvie,<br />

legte den Geschäftsbericht 2017/20<strong>18</strong> vor und erläuterte die im<br />

vergangenen Geschäftsjahr geleistete Arbeit sowie die aktuellen<br />

Kernarbeitsfelder. Insbesondere ging er auf die Vernetzung des<br />

Verbandes ein. So entstand mit dem BDI die Studie „Klimapfade für<br />

Deutschland“. Weiterhin stellte er die Biodiversitätsdatenbank der<br />

Steine- und Erdenindustrie vor, die zum Ziel hat, einen bundesweiten<br />

Überblick über die Biodiversität in Abbaustätten zu gewinnen.<br />

Die nächste Jahreshauptversammlung des BVK wird vom 13.<br />

bis 14. Juni 2019 in Leipzig stattfinden.<br />

www.kalk.de<br />

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22<br />

WIRTSCHAFT<br />

Umfrage zur Akzeptanz<br />

mineralischer<br />

Roh- und Baustoffe<br />

Der Bayerische Industrieverband Baustoffe, Steine und Erden, BIV, hat die<br />

Forsa-Meinungsforscher mit einer Umfrage beauftragt, um mehr zur Akzeptanz<br />

der Gewinnung mineralischer Rohstoffe herauszufinden. Ergebnis: Die<br />

Mehrheit der bayerischen Bevölkerung (76 %) stellt sich positiv dazu. Auch<br />

wenn die Frage offenbleibt, wie repräsentativ das Ergebnis eventuell für ganz<br />

Deutschland ist, macht das freistaatliche Ergebnis Mut. Schließlich hat auch<br />

eine Umfrage in der Region Niederrhein vor etwa zwei Jahren gezeigt, dass<br />

ein in der Breite deutlicher Akzeptanzzuwachs stattfindet. Voraussetzung ist<br />

natürlich in jedem Fall ein repräsentativer Fragemodus ohne Fokussierung auf<br />

Gegnerschaften. Deshalb ist es in jedem Fall eine gute Idee, Umfrageprofis mit<br />

Datenerhebung und Analyse zu betrauen.<br />

Die Bauwirtschaft boomt wie lange nicht,<br />

der Bedarf an regionalen Baustoffen und<br />

damit heimischen mineralischen Rohstoffen<br />

ist immens. Der Rohstoffbericht<br />

des Bayerischen Staatsministeriums für<br />

Wirtschaft, Energie und Technologie aus<br />

dem Jahr 2002 spricht von 150 Mio. t mineralischer<br />

Rohstoffe pro Jahr für die<br />

heimische Bauwirtschaft.<br />

Die Verwendung regionaler mineralischer<br />

Rohstoffe steht für Qualität und ist<br />

aufgrund der kurzen Transportwege besonders<br />

nachhaltig. „Bayern ist Rohstoffland,<br />

fast alle benötigten mineralischen<br />

Rohstoffe sind hier nicht nur in<br />

ausreichender Menge, sondern auch in<br />

der erforderlichen Qualität vorhanden.<br />

Es wäre doch konträr zum Thema Nachhaltigkeit<br />

und Wertschöpfung, wenn<br />

diese nicht aus regionaler Gewinnung<br />

stammen würden. Um das zu garantieren,<br />

müssen wir aber auch den Zugang<br />

zu Rohstoffen bekommen“, so BIV-Präsident<br />

Mike Edelmann. Dieser Zugang<br />

wird jedoch nach Auffassung des BIV<br />

„künstlich“ erschwert.<br />

Das hat einerseits mit der anwachsenden<br />

Konkurrenz anderer Nutzungen<br />

WOFÜR WERDEN BAUSTOFFE Ihres<br />

Wissens nach vor allem verwendet?<br />

WELCHE ROHSTOFFE werden<br />

Ihrer Meinung nach in Bayern gewonnen?<br />

(26 % können keinen in Bayern<br />

gewonnenen Rohstoff nennen.)<br />

WELCHE BAUSTOFFE, die in Bayern produziert<br />

werden, fallen Ihnen spontan ein?<br />

(Jeder Fünfte (22 %) kann spontan keinen<br />

in Bayern produzierten Baustoff benennen.)<br />

zu tun, andererseits mit langwierigen<br />

Genehmigungsverfahren bzw. bürokratischen<br />

Hürden und fehlender Akzeptanz<br />

vor Ort, häufig auch durch eine verzerrte<br />

Darstellung der Rohstoffgewinnung.<br />

Die Menschen haben zum Thema<br />

„zukünftige Sicherheit der Rohstoffgewinnung“<br />

in Bayern eine ganz klare Meinung:<br />

Drei Viertel der bayerischen Bevölkerung<br />

finden es wichtig (57 %) oder<br />

sehr wichtig (19 %), dass Rohstoffe<br />

wie Sand, Kies und Naturstein auch<br />

künftig in ausreichender Menge in Bayern<br />

gewonnen werden können. Dies hat<br />

die aktuelle repräsentative Umfrage<br />

der Forsa Politik- und So zialforschung<br />

GmbH ergeben. Noch mehr Bürgerinnen<br />

und Bürgern ist es sogar wichtig bis<br />

sehr wichtig (80 %), dass für Baustoffe,<br />

die sich später in Wohnhäusern, Schulen,<br />

Straßen usw. wiederfinden, regio-<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


WIRTSCHAFT<br />

23<br />

POSITIVE FOLGEN der<br />

Rohstoffgewinnung in<br />

Bayern? (Ältere sehen<br />

überdurchschnittlich häufig<br />

die kurzen Transportwege<br />

als Vorteil, Jüngere häufiger<br />

positive Folgen für den<br />

Wirtschaftsstandort.)<br />

NEGATIVE FOLGEN der<br />

Rohstoffgewinnung in Bayern?<br />

(Vor allem werden Umweltfolgen<br />

negativ genannt, während<br />

das Thema Lärm, Schmutz<br />

und Staub eine eher geringe<br />

Rolle zu spielen scheint.)<br />

WELCHER DER IN BAYERN<br />

verwendeten Baustoffe hat den<br />

kürzesten Transportweg von seinem<br />

Gewinnungsort bis zu seinem<br />

Einsatzort? (Tatsächlich ist<br />

es Transportbeton. Im Durchschnitt<br />

sind alle mineralischen<br />

Bau- und Rohstoffe aber nur<br />

maximal 35 km unterwegs.)<br />

WAS SCHÄTZEN SIE: Wie<br />

viele Tonnen an mineralischen<br />

Rohstoffen wie Sand, Kies,<br />

Naturstein usw. werden in<br />

Bayern im Baugewerbe und<br />

in der Industrie jedes Jahr in<br />

etwa gebraucht?<br />

WIE WICHTIG ist es, dass für<br />

Wohnhäuser, Straßen, Schulen<br />

o. Ä. in Bayern heimische Baustoffe<br />

verwendet werden? (Bewohner<br />

in Niederbayern finden<br />

dies noch häufiger (sehr) wichtig<br />

als die anderer Regierungsbezirke.)<br />

WIE WICHTIG ist es aus<br />

Ihrer Sicht, dass Rohstoffe wie<br />

Sand, Kies, Naturstein oder<br />

weitere auch künftig in ausreichender<br />

Menge in Bayern gewonnen<br />

werden können?<br />

IN BAYERN werden stillgelegte<br />

Kiesgruben und Steinbrüche<br />

für den Naturschutz, als<br />

Naherholungsgebiete oder als<br />

landwirtschaftliche Flächen<br />

genutzt. War Ihnen das bekannt<br />

oder war Ihnen das bislang<br />

nicht bekannt?<br />

WIE BEWERTEN SIE die Auswirkungen<br />

der Rohstoffgewinnung<br />

in Bayern? (Eine positive<br />

Meinung dazu haben überdurchschnittlich<br />

die jüngeren<br />

Befragten.)<br />

nale Rohstoffe verwendet werden. Das<br />

zeigt ein geschärftes Bewusstsein für<br />

Wert schöpfung, Wirtschaftsstandort<br />

und Nachhaltigkeit in Bezug auf Bauund<br />

Rohstoffe. Im Übrigen hält gerade<br />

ein Großteil der Befragten, die in der<br />

Nähe eines Steinbruchs (82 %) oder<br />

einer Kiesgrube (81 %) wohnen, die<br />

künftige heimische Rohstoffgewinnung<br />

für wichtig bis sehr wichtig. Alle Ergebnisse<br />

der Umfrage finden sich unter der<br />

angegebenen Internetadresse.<br />

Die Umfrage wurde vom BIV in Auftrag<br />

gegeben, um ein Stimmungsbild der<br />

bayerischen Bevölkerung zum Thema zu<br />

erhalten. Im Rahmen der Untersuchung<br />

wurden insgesamt 1007 nach einem systematischen<br />

Zufallsverfahren ausgewählte<br />

Bürger in Bayern ab 14 Jahren<br />

befragt. Außerdem wurde abgefragt, ob<br />

die Befragten in der Nähe einer Gewinnungsstätte<br />

wohnen.<br />

www.heimische-rohstoffe.de


24<br />

AKTUELL<br />

PERSONEN & POSTEN<br />

Verantwortung für Zentraleuropa<br />

Mit Wirkung vom 1. Juni wurde Friedrich Hirtler zum Geschäftsführer der Sandvik<br />

Mining and Construction Central Europe GmbH berufen, nachdem er bereits seit<br />

Dezember 2017 neben seiner laufenden Funktion als Sales Manager Parts and<br />

Services die Führungsaufgabe kommissarisch übernommen hatte. In seiner neuen<br />

Position gehört er gleichzeitig dem Managementteam für das Vertriebsgebiet Nordeuropa<br />

an. Vom Sitz in Essen aus berichtet Friedrich Hirtler direkt an Ulf Johansson,<br />

Vice President Sales Area Northern Europe bei Sandvik Mining Rock Technology.<br />

Für die Entscheidung sprach einerseits die umfassende Erfahrung Hirtlers, der<br />

bereits seit über 40 Jahren für Sandvik in verschiedenen verantwortungsvollen<br />

Positionen tätig ist, als auch der große Rückhalt, den der neue Geschäftsführer als<br />

anerkannter Fachmann mit Führungsqualitäten bei seinen Mitarbeitern, Weggefährten<br />

und Kunden in den Schlüsselindustrien Bergbau und Rohstoffwirtschaft genießt.<br />

www.rocktechnology.sandvik<br />

FRIEDRICH HIRTLER hat die Geschäftsführung<br />

Zentraleuropa der Sandvik-Geschäftseinheit<br />

Mining Rock Technology<br />

übernommen. Foto: Sandvik<br />

Finanz-Spitze wechselt zum Oktober<br />

THOMAS SPITZENPFEIL übernimmt zum<br />

Oktober 20<strong>18</strong> die Position des Chief<br />

Financial Officers bei Schenck Process.<br />

Foto: Schenck Process<br />

Thomas Spitzenpfeil wird mit Wirkung zum Oktober 20<strong>18</strong> Chief Financial Officer der<br />

Schenck Process Group und gleichzeitig Mitglied des Management-Boards. Er wird<br />

für die globale Finanz- und IT-Organisation des Unternehmens verantwortlich sein und<br />

Schenck Process, gemeinsam mit Andreas Evertz, President und CEO, leiten.<br />

Spitzenpfeil verfügt über 14 Jahre Erfahrung als CFO internationaler Großunternehmen<br />

im produzierenden Gewerbe. In den vergangenen acht Jahren<br />

war er als Finanzvorstand der Carl Zeiss AG tätig. Zuvor hatte er verschiedene<br />

verantwortliche kaufmännische Positionen bei namhaften Unternehmen<br />

inne. Thomas Spitzenpfeil wird Eric Jaschke als Finanzvorstand ablösen, der<br />

sich aus persönlichen Gründen entschlossen hat, das Unternehmen Ende<br />

20<strong>18</strong> zu verlassen.<br />

www.schenckprocess.com<br />

Hochschul-Präsident leitet internationale Fachgesellschaft<br />

PROF. DR. JÜRGEN KRETSCHMANN leitet<br />

für ein Jahr die weltweite „Society of Mining<br />

Professors/Societät der Bergbaukunde“<br />

(SOMP). Foto: THGA<br />

Der Präsident der Technischen Hochschule Georg Agricola (THGA), Professor<br />

Dr. Jürgen Kretschmann, hat nun auch die Präsidentschaft der „Society of Mining<br />

Professors/Societät der Bergbaukunde“ (SOMP) übernommen, um die weltweit<br />

führende Fachgesellschaft der Bergbauwissenschaften für ein Jahr zu leiten.<br />

Damit wird die THGA Gastgeber von zwei wichtigen Konferenzen: Bereits im<br />

Oktober dieses Jahres treffen sich in Bochum Bergbau-Wissenschaftler, um die<br />

historische Bedeutung des deutschen Steinkohlenbergbaus und der Ruhrkohle<br />

AG für die weltweite Entwicklung zu betrachten. Im Herbst 2019 wird sich die<br />

nächste Jahrestagung der Zukunft des Bergbaus und dem Thema Nachbergbau<br />

widmen.<br />

www.thga.de<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


AKTUELL<br />

25<br />

INNOVATIONSTREIBER<br />

Sechs mal zehn Jahre voller Energie<br />

Am 22. Juni 20<strong>18</strong> feierte Univ.-Prof. Dr.-<br />

Ing. habil. Hossein Tudeshki seinen 60.<br />

Geburtstag. Der heute branchenweit bekannte<br />

Fachmann wurde 1958 in Teheran<br />

geboren und kam 1982 im Anschluss an<br />

sein Bergbaustudium am iranischen College<br />

of Shahroud nach Deutschland. Hier<br />

erarbeitete er sich bei der Ruhrkohle AG<br />

als Hauer seinen Lebensunterhalt und<br />

absolvierte im Schnelldurchlauf ein weiteres<br />

Bergbaustudium an der RWTH Aachen.<br />

Von 1992 bis 2001 arbeitete er als<br />

Oberingenieur am Institut für Bergbaukunde<br />

III der RWTH Aachen, wo er 1993<br />

promovierte und 1997 habilitierte. Von<br />

1997 bis 2001 war er außerdem Dozent<br />

für das Fach „Tagebau auf Steine und<br />

Erden“ an der RWTH Aachen.<br />

2001 folgte er dem Ruf an die TU<br />

Clausthal und wurde zum Univ.-Professor<br />

für den Lehrstuhl „Tagebau und Internationaler<br />

Bergbau“ am Institut für<br />

Bergbau ernannt. Hier angekommen,<br />

entwickelte er nicht nur eine praxisnahe<br />

Lehre in den neu aufgestellten Bachelorund<br />

Masterstudiengängen, sondern zusätzlich<br />

ein berufsbegleitendes Studienangebot<br />

für Fach- und Führungskräfte<br />

in der mineralischen Rohstoffindustrie.<br />

Hinzu kommen Weiterbildungslehrgänge<br />

und Veranstaltungen wie die „Mining“.<br />

Zahlreiche Forschungsprojekte,<br />

viele davon gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft<br />

MIRO angeschoben,<br />

laufen parallel.<br />

In allen Jahren seines Wirkens festigte<br />

Prof. Tudeshki sein Netzwerk zur Industrie<br />

und baute die Kontakte zum<br />

Nutzen des Lehrstuhls aus. Mit der<br />

Gründung des flankierenden Consultingunternehmens<br />

MTC-Tudeshki (2000)<br />

führte er Fachkompetenz und Erfahrungen<br />

aus Bergbauindustrie, Forschung<br />

und Wissenschaft im Dienstleistungspaket<br />

eines Ingenieurbüros zusammen.<br />

Eine von vielen externen Aktivitäten betrifft<br />

die steinexpo, für die ein Team des<br />

Lehrstuhls die technische Vollbetreuung<br />

übernimmt und verantwortet. Alle wissenschaftlichen<br />

und praktischen Projekte<br />

zeichnen sich durch Ergebnisse auf<br />

hohem Niveau aus. So wundert es nicht,<br />

dass der Jubilar und sein Team innerhalb<br />

der relativ kurzen Zeit in Clausthal mit<br />

zahlreichen hochkarätigen Ehrungen<br />

und Forschungspreisen ausgezeichnet<br />

wurden, darunter zwei Sicherheitspreise<br />

der BG RCI sowie zwei Bauma-Innovationspreise<br />

für die Online-Analyse von<br />

Lockergesteinen sowie für den Geoscanner.<br />

Mit Letzterem sicherte Prof.<br />

Tudeshki der Stadt Clausthal und seiner<br />

Uni auch den Titel „Ort der Ideen“ im<br />

Land der Ideen.<br />

Was der vielseitige Fachmann jeweils<br />

anstrebt, ist nicht der gelungene Laborversuch,<br />

sondern es sind die tatsächlichen<br />

Erfolge der Innovationen in der<br />

Praxis, mit dem Ziel, Gutes deutlich besser<br />

zu machen. Der sogenannte Geoscanner<br />

auf akustischer Datenbasis<br />

steht dafür symbolhaft. Sollte sich der<br />

rührige Erfinder irgendwann einmal weniger<br />

wissenschaftlich und produktiv<br />

engagieren, wird er vermutlich – weil<br />

alles aus innerem Antrieb und mit unglaublich<br />

positiver Energie stattfindet –<br />

ähnlich wie Thomas Edison sagen: „Ich<br />

habe nicht eine Sekunde meines Lebens<br />

gearbeitet. Es war alles Spaß.“ (gsz)<br />

www.tu-clausthal.de<br />

PROF. HOSSEIN TUDESHKI vollendete im<br />

Juni ein rundes Lebensjahrzehnt. Foto: gsz<br />

SILOAUSGEBER<br />

Effektive<br />

Aktivierung von<br />

Schüttgut<br />

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Fördern und<br />

Vorabsieben<br />

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6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


26<br />

AKTUELL<br />

INVESTITIONEN<br />

& ERWEITERUNGEN<br />

Spatenstich für<br />

Truck-Campus<br />

Daimler Trucks führt ab 2021 die im Raum Stuttgart angesiedelten<br />

Unternehmensbereiche an einem Standort<br />

zusammen. Der neue „Daimler Trucks Campus“ in Leinfelden-Echterdingen<br />

bietet rund 2000 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern ein modernes, zukunftsorientiertes Bürokonzept.<br />

Mit einem symbolischen Spatenstich wurde<br />

der offizielle Beginn der Bauarbeiten eingeläutet. Das<br />

Grundstück mit einer Fläche von rund 22.000 m² liegt<br />

direkt an der A 8 und bietet damit eine gute Anbindung zu<br />

anderen Daimler-Standorten.<br />

GESUNDES WACHSTUM: Die Kuhn-Gruppe, mit Hauptsitz in<br />

Eugendorf bei Salzburg, kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr<br />

zurückblicken. Foto: Kuhn<br />

www.daimler.com<br />

SPATENSTICH mit Architekten, Oberbürgermeister der Stadt<br />

Leinfelden-Echterdingen sowie Vorstand und Betriebsratsvorsitzendem<br />

der Daimler AG für den neuen „Daimler Trucks Campus“<br />

in Leinfelden-Echterdingen. Foto: Daimler AG<br />

Erfolgreich unterwegs<br />

Die Firmengruppe Kuhn ist in die strategischen Bereiche<br />

Baumaschinen, Ladetechnik und – seit der Übernahme<br />

der Emco-Gruppe 2011 – die Produktion von Werkzeugmaschinen<br />

unterteilt. Die drei Bereiche agieren organisatorisch<br />

und operativ unabhängig voneinander und sind<br />

unter dem Dach der Kuhn Holding GmbH organisiert.<br />

Für das abgelaufene Geschäftsjahr (April 2017 bis März<br />

20<strong>18</strong>) meldet die Gruppe zahlreiche positive Entwicklungen<br />

sowohl zum Umsatz wie auch zur gestiegenen Zahl<br />

der Beschäftigten. Mittlerweile sind 1473 Personen in insgesamt<br />

49 Niederlassungen (davon sechs Emco-Produktionsstandorte)<br />

für die Kuhn-Gruppe tätig.<br />

www.kuhn-gruppe.com<br />

TELESTACK Haldenband TS 842: Mächtiges Multitalent!<br />

Seine Stärken spielt dieses Band in der Gewinnung<br />

ebenso aus wie in der Schiffs- oder Zugbeladung.<br />

• Arbeitslänge: 41 m<br />

• Höhe: 13 m<br />

• Haldenkapazität: bis zu 4.000 m 3<br />

• Förderleistung: 800 t/h<br />

• Radius: 270°<br />

Demontiert passt das TS 842 in einen 40-Fuß-Container.<br />

Beratung und Bezug:<br />

natürlich bei Kölsch.<br />

Jürgen Kölsch GmbH | Wildspitzstraße 2 | 87751 Heimertingen | Tel.: 08335-9895-0 | info@koelsch.com | www.koelsch.com<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


AKTUELL<br />

27<br />

JUBILÄEN<br />

& MEILENSTEINE<br />

Zwei Dekaden Mobil-Beton<br />

Was vor zwei Jahrzehnten begann, ist mittlerweile eine Erfolgsgeschichte,<br />

die sich sehen lassen kann. Die supermobile Betonmischanlage<br />

Euromix von SBM Mineral Processing feiert ihren 20. Geburtstag.<br />

Zahlreiche Meilensteine kennzeichnen ihren erfolgreichen<br />

Weg. Nützlich machten sich ihre Repräsentanten bspw. bei der<br />

Generalsanierung der Autobahn D1 zwischen Prag und Brünn,<br />

beim Bau des Flughafens im sibirischen Norilsk unter härtesten<br />

Klimabedingungen oder auch beim noch anhaltenden Bau von<br />

Europas komplexestem Tunnelbauprojekt der Gegenwart, dem<br />

Semmering-Basistunnel. Dort leisten momentan gleich sechs Anlagen<br />

des Typs für die zuverlässige Betonproduktion auf Hochtouren<br />

ganze Arbeit. Grund genug also für den oberösterreichischen<br />

Anlagenbauer SBM, das 20-jährige Jubiläum zu feiern.<br />

www.sbm-mp.at<br />

20 JAHRE EUROMIX: SBM MP feiert den Geburtstag der kompakten<br />

Hochleistungs-Betonmischanlage. Foto: SBM Mineral Processing<br />

ABRASION RESISTANT SOLUTIONS<br />

Mit unserem modernen Maschinenpark und kompetenten<br />

Serviceleistungen realisieren wir Ihre Produktanforderungen<br />

von Halbzeugen bis hin zu fertigen<br />

Baugruppen. Selbstverständlich liefern wir Ihnen auch<br />

handelsübliche und kundenspezifische Blechformate<br />

und Rohrabmessungen aus unserem Produktprogramm.<br />

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Hochverschleißfeste Rohre : ABRATUBE 400 / 600<br />

DURETAL Verbundpanzerbleche, Keramik, Basalt<br />

50 Jahr – bellissima<br />

Die Wamgroup feierte kürzlich ihr 50-jähriges Firmenjubiläum<br />

mit Gästen aus Forschung, Politik und Wirtschaft am<br />

Stammsitz in Ponte Motta di Cavezzo bei Modena/Italien.<br />

Parallel zu diesem Anlass wurde das neue Technologiezentrum<br />

mit Forschungslabor, einem Schulungszentrum<br />

und einer Dauerausstellung am Hauptsitz<br />

eingeweiht. Es bietet eine umfangreiche Infrastruktur<br />

zum Erforschen und Entwickeln neuer industrieller Produkte.<br />

Forschungsschwerpunkte sind hierbei unter<br />

anderem die Staubfiltration, die Fest-Flüssig-Trennung<br />

sowie Abwasserbehandlung und Wasserkraft.<br />

www.wamgmbh.de<br />

A. Ronsdorfer Str. 24 — 40233 Düsseldorf<br />

T. +49 211 99550-0 — F. +49 211 99550-200<br />

Zertifiziertes Qualitätsmanagmentsystem nach DIN EN ISO 9001:2015<br />

Zertifizierter Schweißfachbetrieb nach DIN EN ISO 3834-3<br />

DOPPELTER ANLASS: Jubiläum der Wamgroup, begleitet<br />

von der Eröffnung des neuen Technologiezentrums am Firmenstammsitz.<br />

Foto: Wamgroup<br />

6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


28<br />

AKTUELL<br />

PREISE & AUSZEICHNUNGEN<br />

Menschlich<br />

ausgezeichnet,<br />

ausgezeichnet<br />

menschlich<br />

Die Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische<br />

Industrie (BG RCI) vergab in diesem Jahr<br />

zum ersten Mal den Reha-Preis für die vorbildliche<br />

Wiedereingliederung ins Arbeitsleben. Der Preis<br />

ist mit 5000 Euro dotiert und wird künftig jährlich<br />

an Unternehmen verliehen, die sich in besonderer<br />

Weise für die berufliche Wiedereingliederung von<br />

verletzten oder erkrankten Versicherten einsetzen.<br />

Unternehmen der Roh- und Baustoffindustrie<br />

sind aufgerufen, sich mit beispielgebenden Aktivitäten<br />

dieser Art für den kommenden Wettbewerb<br />

ebenfalls zu bewerben.<br />

www.bgrci.de<br />

Achtfach erfolgreich<br />

PREISGEKRÖNTE ENTWICKLUNG:<br />

Gummiraupenkette Trackman XP von<br />

Continental. Sie soll besonders leistungsstark<br />

und langlebig sein. Foto: Continental<br />

Das Technologieunternehmen<br />

Continental ist beim<br />

German Innovation Award<br />

insgesamt mit acht Preisen<br />

für Produktinnovationen<br />

ausgezeichnet worden. So<br />

wurde die Gummiraupenkette<br />

Trackman XP, die mit<br />

ihren innovativen Eigenschaften<br />

und Vorteilen für<br />

Anwender überzeugt, mit<br />

einer Auszeichnung prämiert.<br />

Drei weitere Preise<br />

wurden für Lösungen in Fahrzeuginnenräumen vergeben und vier<br />

Awards gab es für zukunftsweisende Oberflächenmaterialien zur<br />

Kabinenausstattung. Anfang Juni wurden die Preise vom Rat für<br />

Formgebung verliehen.<br />

www.contitech.de<br />

Innovationspreis Rohstoffwirtschaft Rheinland-Pfalz<br />

Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Schmitt hat im Rahmen des 10. Rohstofftages<br />

Rheinland-Pfalz den Innovationspreis Rohstoffwirtschaft 20<strong>18</strong> an die Stephan Schmidt<br />

KG verliehen. Das rheinland-pfälzische Unternehmen wurde für herausragende innovative<br />

Leistungen auf dem Gebiet der Entwicklung von Füllstoffen für den Einsatz in<br />

organischen und anorganischen Matrices geehrt, die sowohl für den keramischen<br />

Markt, die Oberflächentechnik (Beschichtung) als auch die Herstellung neuer hochwertiger<br />

Mineralprodukte nützlich sind. Um diese Ergebnisse zu erreichen, hat das<br />

ausgezeichnete Unternehmen in innovative Aufbereitungstechnik für die Aufbereitung<br />

des gewonnenen Tons zu besonders hochwertigen Industrie-Grundstoffen investiert.<br />

Der diesjährige Rohstofftag stand unter dem Motto: Innovationen in der Rohstoffwirtschaft<br />

– Umsetzung guter Ideen. Die Veranstaltung hat sich als Teil des Rohstoffdialogs<br />

etabliert und widerspiegelt die große Bedeutung der heimischen Rohstoffe für<br />

den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz.<br />

www.schmidt-tone.de<br />

STEPHAN SCHMIDT (M.) und Forschungschef<br />

Prof. Dr. Ralf Diedel erhalten<br />

den Rohstoff-Innovationspreis von<br />

Staatssekretärin Daniela Schmitt.<br />

Foto: Stephan Schmidt KG<br />

ABGERÄUMT: Der Iveco Daily trägt den<br />

Titel „Van of the Year 20<strong>18</strong>“ in allen nominierten<br />

Kategorien. Foto: Iveco<br />

Meister seiner Klasse<br />

Bei der Leserwahl der „besten Nutzfahrzeuge“ des ETM Verlags hat der Iveco Daily<br />

im Wettbewerb um den „Van of the Year 20<strong>18</strong>“ in allen drei Kategorien, für die er nominiert<br />

war, gewonnen. Seine Konstruktion macht ihn vielseitig. Ohne komplizierte<br />

Adaptionen passt jeder Aufbau auf den ebenen Leiterrahmen. Das spart Kosten und<br />

letztlich auch Gewicht. Dass der Daily dadurch von Kunden eigentlich jeder Branche<br />

nutzbar ist, war mit Sicherheit ein Argument für den Titel.<br />

www.iveco.com<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


KEINEN CAT<br />

bei der Kaliförderung einzusetzen, wäre für uns unvorstellbar. Unser neuer Cat Großradlader<br />

992K erfüllt schon jetzt Stufe IV, verbraucht nur halb so viel Kraftstoff wie sein Vorgänger. Und<br />

nach rund 20 Jahren Erfahrung mit Zeppelin und Cat können wir sagen: Praktisch störungsfrei<br />

arbeiten unsere Cat Maschinen auch noch! Einen Maschinenausfall, 700 Meter unter Tage<br />

KÖNNEN WIR UNS NICHT LEISTEN.<br />

Johannes Zapp, Leiter Produktion und Technik unter Tage,<br />

K+S KALI GmbH, Werk Werra<br />

Peter Budesheim, Leiter Technik Mobil unter Tage,<br />

K+S KALI GmbH, Werk Werra<br />

Ihr Erfolg. Unsere Leidenschaft.<br />

zeppelin-cat.de


30<br />

PRAXIS<br />

Hundert Jahre und topfit<br />

Das Wort „Bombenstimmung“ hatte im Zusammenhang mit der Feier im Eurovia-Steinbruch der Lausitzer<br />

Grauwacke eine seltene Doppeldeutigkeit. Just an diesem 24. Mai 20<strong>18</strong> nämlich legte die komplizierte Entschärfung<br />

einer Fliegerbombe sowohl das städtische Leben wie auch den Flugbetrieb in Dresden für Stunden lahm. Pech für<br />

alle, die über den Dresdner Flughafen zur 100-Jahr-Feier anreisen wollten, darunter auch die eingeplante<br />

Moderatorin. Die Gastgeber bewiesen angesichts dieses ungeplanten Hindernisses ihr perfektes Improvisationstalent.<br />

Ergebnis: Alles lief wie am Schnürchen!<br />

Unter dem Motto: „100 Jahre Wegbereiter“<br />

feierte die Eurovia Ende Mai an<br />

verschiedenen Orten in Deutschland ihr<br />

dreistelliges Bestehen. Eine der Feiern<br />

fand mit rund 250 geladenen Gästen im<br />

hauseigenen Steinbruch der Lausitzer<br />

Grauwacke GmbH in Lieske/Oßling<br />

statt und damit an einem weiteren Jubiläumsort,<br />

da der berühmte Lausitzer<br />

Rohstoff in diesem Jahr seit 50 Jahren<br />

am Standort gewonnen wird. Gleichzeitig<br />

galt es, so etwas wie eine „Geburt“<br />

zu würdigen, denn begleitet von hammerharter<br />

Rammstein-Musik und einem<br />

Tages-Farbfeuerwerk wurde ein 210-t-<br />

Miningbagger R9200E von Liebherr offiziell<br />

in Betrieb genommen.<br />

Bekannter Name,<br />

doch was steckt dahinter?<br />

Eurovia ist bekannt. Der Firmenname<br />

kennzeichnet zahlreiche Straßenbaustellen.<br />

Ganz klar also, dass es sich um ein<br />

Straßenbauunternehmen handeln muss.<br />

Dahinter steckt aber noch mehr: Als Tochterunternehmen<br />

von Vinci, einem Weltmarktführer<br />

in Sachen Bau und Konzession,<br />

verfolgt Eurovia einen integrierten<br />

Ansatz. Im Klartext heißt das, von der Rohstoffgewinnung<br />

über die Produktion von<br />

Baustoffen bis hin zur Fertigstellung und<br />

dem Erhalt kompletter Verkehrsinfrastrukturen<br />

werden alle Leistungen aus einer<br />

Hand angeboten. Klingt schlüssig, aber ist<br />

das auch zum Vorteil für alle beteiligten<br />

Sparten? Wer Unternehmen ähnlicher<br />

Struktur kennt, die sich aus der Baurichtung<br />

kommend die nötige Basisversorgung<br />

durch den Zukauf von Steinbrüchen und<br />

Sandgruben sicherten, weiß auch um die<br />

hierarchischen Bedeutungsmuster, die<br />

sich oft daraus ergeben – nicht immer zum<br />

Vorteil der Rohstoffsparte. Tickt der Jubilar<br />

hier anders? Robert Finke, Spartenleiter<br />

Gestein der deutschen Eurovia GmbH,<br />

damit verantwortlich für die mittlerweile 15<br />

heimischen Steinbrüche und Kiesgruben<br />

der Gruppe, bestätigt: „Unsere Sparte Gestein<br />

ist vertikal in die Unternehmensstruktur<br />

integriert und das ist ein großer Vorteil.<br />

Zusätzlich hat die 2013 umgesetzte struk-<br />

WÜRDIGUNG: Mehr als 200 Gäste, darunter Verbands- und Behördenvertreter, Wissenschaftler, Planer, Geschäftspartner, Dienstleister und Kunden<br />

reisten aus dem gesamten Bundesgebiet an.<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


PRAXIS<br />

31<br />

turelle Neuaufstellung mit gestärkten<br />

Eigen verantwortlichkeiten innerhalb unseres<br />

dezentralen Netzwerks die spartenübergreifende<br />

Zusammenarbeit produktiv<br />

gestärkt. Wir denken gemeinsam in Projekten<br />

und berücksichtigen dabei auch die<br />

regionale Anbindung. Hinzu kommt, dass<br />

Preisgestaltungen nicht zulasten der Rohstoffsparte<br />

verhandelt werden, denn auch<br />

wir müssen wirtschaftlich agieren. All das<br />

hat uns insgesamt gestärkt. Bei Eurovia gilt<br />

zudem die Maxime, dass wir von Projekten<br />

die Finger lassen, die nicht zu uns passen.<br />

Und um das jeweils fundiert herauszufinden,<br />

gibt es ein probates Mittel – gleichzeitig<br />

eine weitere Maxime – die lautet: Wir<br />

hören den Leuten zu, die vor Ort sind und<br />

jene Werte schaffen, die das Unternehmen<br />

tragen. Daraus ist eine gute Gruppen- und<br />

Projektkultur erwachsen, in der alle ihren<br />

anerkannten Platz haben. Anders wäre es<br />

wahrscheinlich auch nicht möglich, aktuell<br />

eine solche Investition“ – dabei zeigt er auf<br />

den noch verhüllten Großbagger im Hintergrund<br />

(s. S. 32) – „zu rechtfertigen“.<br />

Wegbereiter<br />

in Aktion<br />

Gesteinsrohstoffe bilden die Basis für mineralische<br />

Baustoffe wie Asphalt und<br />

Beton, die wiederum erfüllen einen Zweck.<br />

Bei Eurovia heißt dieser an erster Stelle:<br />

Tief- und Verkehrswegebau. Um diesen<br />

Bereich ging es bei der Würdigung der<br />

Historie ganz speziell. Wenngleich sich der<br />

heutige Name keine 100 Jahre zurückver-<br />

folgen lässt, sondern erst seit 1999 gilt, ist<br />

die Abstammung schlüssig. Sie basiert auf<br />

der Übernahme der 19<strong>18</strong> gegründeten<br />

Teerbau-Unternehmensgruppe durch die<br />

mit dem SGE-Konzern (heute Vinci) verbundene<br />

SGE Verkehrsbau Union.<br />

Markiert wird die runde 100 durch eine<br />

initiale Erfindung des Apothekers Kurt Lüer.<br />

Sein Anliegen war, eine effektive „Staubbindung<br />

der Straße“ zu erreichen und das<br />

am besten mit Produkten, die bei anderen<br />

Prozessen übrig blieben. Seine Versuche<br />

mündeten in ein „Verfahren zur Herstellung<br />

einer stampfasphalthaltigen Masse“. Von<br />

gelungenen Umsetzungen bestärkt, gründete<br />

er im Mai 19<strong>18</strong> die „Gesellschaft für<br />

Teerstraßenbau“ und damit die erste Vorgängergesellschaft<br />

der Eurovia in Deutschland.<br />

Die bewegte Geschichte von damals<br />

bis heute wurde den Gästen in einem lebendigen<br />

Vortrag des Vorsitzenden der<br />

Eurovia-Geschäftsführung, Tim Lorenz,<br />

nahegebracht. Er scheute auch nicht den<br />

visionären Blick in die Zukunft, wo er Verkehrswege<br />

als multitaskingfähige Einheiten<br />

sieht, die beispielsweise als Wärmelieferanten<br />

infrage kommen könnten – und das war<br />

noch die einfachste der potenziellen Zusatzfunktionen,<br />

die er aufzählte.<br />

Tatsächlich hat Eurovia erst seit 20<strong>06</strong><br />

eine eigene Rohstoffsparte durch gezielte<br />

Aufkäufe entwickelt, darunter auch<br />

ein paar weithin bekannte Traditionsunternehmen<br />

wie eben die 50-jährige<br />

Lau sitzer Grauwacke und die Elbekies<br />

Mühlberg GmbH. Das zuletzt genannte,<br />

anerkannt leistungsfähigste Kieswerk<br />

BAGGERENTHÜLLUNG mit Tages-Farbfeuerwerk: Dr. Lukowski erklärt den Prozess<br />

der Baggerkonfektionierung im Maßzuschnitt und die hervorragende Zusammenarbeit<br />

mit dem Eurovia-Technik-Team. Finke-Junior Carl durfte anschließend das Startsignal<br />

zur Feuertaufe geben. Fotos: gsz/Eurovia o.l.<br />

GESTALTER: Robert Finke, Tim Lorenz und<br />

Dr. Jörg Lukowski, Excecutive Vice-President Mining<br />

bei Liebherr (v.l.n.r.), übernahmen tragende Rollen<br />

bei der Gestaltung des Tages.<br />

Europas feierte sein halbes Betriebs-<br />

Jahrhundert bereits im Vorjahr.<br />

Einer der Haupt-Spielorte<br />

des Jubiläums<br />

Der 60 ha große Tagebaubetrieb der Lausitzer<br />

Grauwacke im Bundesland Sachsen<br />

an der Grenze zu Brandenburg gehört<br />

seit 2010 zur Eurovia. Mit einer<br />

Produktionskapazität von 2 Mio. t jährlich<br />

und 70 Mitarbeitern ist er einer der größten<br />

Produzenten für Bauzuschlagstoffe in<br />

Deutschland. Verfrachtet werden die gefragten<br />

Körnungen ab Werk hauptsächlich<br />

über einen Anschlussbahnhof mit drei<br />

Gleisen und eigener Betriebsführung.<br />

Eine moderne Bahnverladung sowie modernste<br />

elektrische Zugverholeinrichtungen<br />

gewährleisten in kurzer Zeit die Beladung<br />

von Schwerlastzügen mit einer<br />

maximalen Zuladung von 2750 t. Wer eine<br />

solche Gleisanlage hat, kann ohne Weiteres<br />

auch weiter entfernte Bedarfsträger<br />

mit Zuschlagstoffen versorgen. Leistungsstarke<br />

Landverladeanlagen, Silos<br />

und Radlader sorgen flankierend außerdem<br />

für die zügige Abwicklung von Lkw-<br />

Transporten in die nähere Umgebung.<br />

Robert Finke ist sich trotz der erreichten<br />

hohen Standards bewusst, dass für<br />

die Zukunft der Rohstoffbetriebe weitere<br />

Herausforderungen zu meistern sind. Gewinnung<br />

und Aufbereitung sollen dazu<br />

noch effizienter und umweltverträglicher<br />

gestaltet werden. In diesem Sinne: Alles<br />

Gute zum Mehrfachjubiläum und erst<br />

recht alles Gute für die selbst gesteckten<br />

Zukunftsaufgaben.<br />

(gsz)<br />

www.Eurovia.de<br />

6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


32<br />

PRAXIS<br />

MINING-BAGGER IM STEINBRUCH<br />

Maßzuschnitt für die Grauwacke-Gewinnung<br />

Ein brandneuer Liebherr-Miningbagger<br />

R 9200 E mit einer Nennleistung von 850<br />

kW ist aktuell das ultimative Flaggschiff<br />

aller Gewinnungsstandorte der Eurovia, die<br />

in Deutschland mit 15, international mit 350<br />

beziffert werden. Die Markteinführung des<br />

Mining-Baggers R 9200 E im Rahmen der<br />

Bauma 2016 liegt noch nicht allzu lange<br />

zurück. Dass sich innerhalb von nur zwei<br />

Jahren ein solches Schwergewicht tatsächlich<br />

in einem deutschen Steinbruch<br />

nützlich macht, dürfte in der vorangegangenen<br />

Marktanalyse des Herstellers eher<br />

nicht vorgekommen und damit eine Überraschung<br />

gewesen sein. Immerhin eine<br />

positive, und das für beide Seiten.<br />

Der elektrische 210-t-Bagger kombiniert<br />

seine Leistungsstärke mit höchster<br />

Umweltfreundlichkeit. Die Wahl der Elektrovariante<br />

ist nicht nur hinsichtlich der<br />

somit nicht vorhandenen Diesel emissionen<br />

vorteilhaft, auch die Motorlebensdauer<br />

dürfte sich spürbar verlängern. Außerdem<br />

werden herstellerseits bis zu 25 % weniger<br />

Wartungskosten im Vergleich zum gleichartigen<br />

Diesel-Pendant versprochen.<br />

Der Großbagger profitiert von zahlreichen<br />

Komponenten aus dem Liebherr-eigenen<br />

Fertigungsprogramm, Design und<br />

überzeugende Technologien orientieren<br />

sich an den nächstgrößeren Brüdern der<br />

neuesten Gene ration, wie dem R 9400<br />

und R 9800. Hochmoderne Schweißtechniken<br />

garantieren eine robuste Langlebigkeit<br />

und durch längere Intervalle<br />

sowie zweckmäßige Systemanordnungen<br />

ist der R 9200 E einfach zu warten.<br />

Die schnelle und einfache Zugänglichkeit<br />

des Oberwagens von der ebenen<br />

Wartungsplatt form wird durch eine um<br />

45° hydraulisch absenkbare Treppe zu<br />

den zentralen Wartungspunkten garantiert.<br />

Der Motor ist ebenfalls von breiten<br />

Plattformen umgeben und die Hydraulikpumpen<br />

sind durch weit öffnende Wartungstüren<br />

erreichbar, die an den großen<br />

Laufsteg angrenzen. Alle Betriebsflüssigkeiten<br />

können einfach und schnell vom<br />

Boden aus nachgefüllt werden. Zahlreiche<br />

Lampen in den Wartungsbereichen<br />

schaffen zu jeder Tageszeit geeignete<br />

Sichtbedingungen. Zusätzlich befinden<br />

sich Notausschalter in der Fahrer kabine,<br />

im Motorraum und am Boden.<br />

In Kombination mit dem von Liebherr<br />

patentierten Litronic-Plus-System zur<br />

Leistungsüberwachung, um die elektrische,<br />

mechanische und hydraulische<br />

Leistungsverteilung zu verbessern und das<br />

Energiemanagement zu optimieren, erreicht<br />

der R 9200 E superschnelle Zykluszei<br />

ten, im Idealfall sogar unter 20 s. Zur<br />

Zyklusgeschwindigkeit trägt zusätzlich der<br />

geschlossene hydraulische Schwenkkreis<br />

bei. Ferner bietet der Elektroantrieb die<br />

Möglichkeit der kurzzeitigen Erhöhung die<br />

Hydraulikleistung während des Lastzyklus<br />

über die Nennleistung hinaus, was nochmals<br />

schnellere<br />

Reaktionen, kürzere<br />

Zykluszeiten und eine<br />

höhere Produktivität nach sich zieht.<br />

Ausgestattet mit einer 12,5-m³-<br />

Klappschaufel und dem patentierten Liebherr<br />

GET, einer Mining-Ground-Engaging<br />

Tools-Lösung als Ergänzung zu Tieflöffeln<br />

oder Klappschaufeln der Mining-Bagger<br />

zur Steigerung der Produktivität, lädt<br />

der R 9200 E die im Umlauf fahrenden<br />

65-t-Muldenkipper im Werk in nur drei Arbeitsgängen.<br />

Entsprechend müssen sich<br />

die Muldenkipper auf ihren Umläufen ordentlich<br />

beeilen, denn eigentlich ist der<br />

Miningbagger auf Muldenkipper mit Nutzlasten<br />

von bis zu 190 t ausgelegt.<br />

Die Fahrer des deutschlandweit ersten<br />

Baggers dieser Art schätzen die<br />

Zugänglichkeit zur sowie den Komfort in<br />

der Panorama-Kabine. Dass ihre Arbeit<br />

durch die optimierte hydraulische Steuerung<br />

des R 9200 E leichter wird, weil die<br />

kombinierten Maschinenbewegungen<br />

besser zu beherrschen sind, werten sie<br />

ebenfalls als Plus. Ergonomisch an den<br />

Armlehnen des Sitzes platzierte Joysticks,<br />

Vollklimatisierung und Überdrucksystem<br />

gegen das Eindringen von Staub komplettieren<br />

die Fahrer-Vorteile, die zumindest<br />

solange täglich zu Buche schlagen, bis die<br />

in drei bis vier Jahren geplante Autonomie<br />

des Baggers als Hauptgewinnungsgerät<br />

an der Steinbruchwand umgesetzt ist.<br />

www.liebherr.com<br />

NAHBEGEGNUNG: Der R 9200 E bringt alles an Leistungs- und Sicherheitsfeatures mit, was ein robuster und effizienter Bagger in einem<br />

Steinbruch haben muss, um jährlich etwa 2 Mio. t gewonnener Rohstoffe zu bewegen. Seine 12,5-m³-Klappschaufel ist die größte ihrer Klasse.<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


PRAXIS<br />

33<br />

Kein Werk eines Einzelnen<br />

GERNE DABEI: Gut 275 Gäste, darunter die Mitarbeiter des Unternehmens, feiern mit den gastgebenden Gesellschaftern zehn(einhalb) Jahre WIMA.<br />

Die Inbetriebnahme der neuen Montage- und Prüfstandhalle und das<br />

zehnjährige Bestehen der WIMA Wilsdruffer Maschinen- und Anlagenbau<br />

GmbH boten Anfang Juni einen doppelten Anlass zum Feiern mit einem<br />

anschließenden Tag der offenen Tür.<br />

Nach der Bilanz seiner Kombi-Aktion befragt,<br />

erklärt Geschäftsführer Günter<br />

Specht, man müsse neben all der Arbeit<br />

ja auch mal feiern. Das meint er natürlich<br />

augenzwinkernd, denn eine solche Feier<br />

verursacht im Vorfeld und Nachgang<br />

ebenfalls viel Einsatz über die normale<br />

Arbeit hinaus. Dennoch haben er und<br />

seine komplette Mannschaft das Zusammenkommen<br />

mit Menschen, die alle auf<br />

ihre Art für das Unternehmen wichtig<br />

sind, gewollt und genossen. Etwa 275<br />

Gäste waren es beim Fest, zum Tag der<br />

offenen Tür kamen rund 550 interessierte<br />

Leute aus der Umgebung ins Werk. Die<br />

„Türöffnung“ hat neben einem positiven<br />

Imageschub auch noch richtig was gebracht.<br />

Interesse von potenziellen Arbeitnehmern<br />

beispielsweise, viele gute Gespräche<br />

sowieso und einen künftigen<br />

Azubi, der unbedingt seine Karriere im<br />

Werk starten möchte, obwohl vorher<br />

noch ein Jahr Schulbankdrücken angesagt<br />

ist. Alles in allem ein Superergebnis<br />

und so etwas wie einen „TdoT“ könne er<br />

sich durchaus öfter vorstellen.<br />

Warum auch nicht. Es muss schließlich<br />

nicht immer ein Meilenstein sein wie<br />

die jüngste Großinvestition (GP 3/20<strong>18</strong><br />

berichtete), um engere Kontakte zu den<br />

Leuten der Region zu knüpfen. Jetzt, wo<br />

das Unternehmen produktionstechnisch<br />

gut aufgestellt ist und diverse Wirren der<br />

Vergangenheit hinter sich gelassen hat,<br />

sind solche Extras am Standort bestimmt<br />

eine gute, kommunikative Ergänzung.<br />

Erst recht, nachdem die beiden<br />

Gesellschafter Doppstadt und Specht<br />

gemeinsam Ruhe und Struktur im Unternehmenskonzept<br />

verankert haben.<br />

Günter Specht, der eigentlich aus Emmelshausen<br />

bei Koblenz stammt, sich<br />

DER PRÜFSTAND wird vor Festpublikum in Betrieb genommen<br />

und seine Besonderheiten – Entkoppelung vom Boden –<br />

werden erklärt.<br />

HALLE, ARCHITEKTUR, AUSSENANLAGEN: Alles stimmig. Die Investition<br />

wird die Fertigung beschleunigen sowie qualitativ und quantitativ<br />

verbessern. Ein ansprechendes Umfeld gibt es obendrauf.<br />

6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


34<br />

PRAXIS<br />

Schlüssel für eine saubere Trennung von Fertigung und Montage<br />

sowie eine deutliche Produktionssteigerung auf bis zu 120<br />

Einheiten pro Jahr. Große Portalkräne transportieren das richtige<br />

Teil an den richtigen Platz der Inselfertigung. Ein direkt<br />

angeschlossener Lager- und Bereitstellungsbereich verkürzt<br />

notwendige Wege auf ein Minimum. Innerhalb dieses Bereiches<br />

stellt wiederum ein geschlossenes, deckenhohes Regalsystem<br />

mit Liftmaster eine Besonderheit dar: Auf Knopfdruck liefert es<br />

genau die im jeweiligen Moment nötigen Kleinteile.<br />

HISTORIE<br />

Standort mit Geschichte<br />

RUNDGANG MIT CHEF: Moderne Maschinenstraßen zur<br />

Stahlbearbeitung und das Können der Mannschaft bei der<br />

Fertigung langlebiger Siebmaschinen und Nassaufbereitungseinheiten<br />

suchen ihresgleichen. Stahlbearbeitung und Vorfertigung<br />

von Baugruppen verbleiben in den alten Hallen, Lackierung,<br />

Montage und Prüfung ziehen in die neuen Bereiche um.<br />

seit 1996 am Standort engagiert und intern sowie extern ein<br />

hohes Ansehen genießt, blickt gemeinsam mit Ferdinand<br />

Doppstadt, der 2013 den Staffelstab innerhalb der Familie<br />

übernahm, nach vorn. Beide kooperieren markenübergreifend<br />

dann, wenn es passt, ergänzen sich anteilig in Produktion,<br />

Entwicklung und natürlich bei den Zukunftsplanungen.<br />

Ansonsten macht jeder sein Ding. Nie habe Doppstadt Tendenzen<br />

gezeigt, den Standort Wilsdruff zur eigenen verlängerten<br />

Werkbank zu degradieren, so Günter Specht. Partnerschaft<br />

auf Augenhöhe bestimmt das Miteinander und ist<br />

für beide Seiten ein Gewinn.<br />

WIMA-Sieb- und Nassaufbereitungseinheiten sind aus<br />

der Gesteinsindustrie nicht mehr wegzudenken, Doppstadt-<br />

Mobilanlagen aus dem Recycling-, Kompost- und anderweitigen<br />

Aufbereitungsgeschäft ebenso wenig.<br />

1933: Gründung der Bräuer & Möhlmann KG durch<br />

Arno Bräuer in Wilsdruff<br />

1953: Arno Bräuer wechselte nach Neuss, später nach<br />

Bensheim. Der daraufhin DDR-verstaatlichte<br />

Betrieb hieß VEB Rationalisierung Wilsdruff.<br />

1990: Gründersohn Manfred Bräuer kaufte seinen<br />

elterlichen Betrieb für 1 DM von der Treuhand<br />

zurück und gründete die Bräuer Maschinenund<br />

Anlagenbau GmbH in Wilsdruff.<br />

1993: Einweihung des Bräuer- Hallen-Neubaus am<br />

heutigen Standort, nachdem der einstige nahe<br />

dem Stadtzentrum deutlich zu klein war. In den<br />

Folgejahren ging es kräftig zur Sache. Jährlich<br />

wurden etwa 4500 t Stahl verarbeitet<br />

20<strong>06</strong>: Aus für die Bräuer-Gruppe im Dezember. Die Insolvenz<br />

wurde angemeldet, das Unternehmen<br />

vom härtesten Insolvenzverwalter Deutschlands<br />

umklammert, die Mannschaft auf 27 Beschäftigte<br />

reduziert.<br />

2007: Erster Tag der am <strong>18</strong>. Dezember gegründeten<br />

WIMA Wilsdruffer Maschinen- und Anlagenbau<br />

GmbH. Günter Specht übernimmt die Geschäftsführung.<br />

Gemeinsam mit Doppstadt<br />

wurde ständig investiert.<br />

2010: Kauf der Betriebsimmobilie<br />

2015: Bau einer zweiten Lackierhalle (Inbetriebnahme<br />

Anfang 2016)<br />

2015: Doppstadt übernimmt die Anteile von drei Mitgesellschaftern.<br />

WIMA wird ein Unternehmen<br />

der Doppstadt-Gruppe.<br />

Gesellschafter aktuell: Doppstadt und Specht<br />

Von 80 auf 120 in kurzer Zeit<br />

Die 2,7-Mio.-Euro-Investition für die neue Montage- und Prüfstandhalle,<br />

gestemmt mit Unterstützung der Gesellschafter,<br />

kann sich sehen lassen. Für den Festakt bot das Gebäude einen<br />

respektablen Rahmen. Produktionstechnisch liefert sie den<br />

KÄMPFERNATUR: Günter Specht (r.) hat beharrlich an der<br />

Erhaltung des 20<strong>06</strong> insolventen und überschuldeten Standortes<br />

gearbeitet. Gemeinsam mit Ferdinand Doppstadt entwickelt<br />

er das nunmehr gesunde Unternehmen weiter.<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


PRAXIS<br />

35<br />

Auf die fertig montierten Einheiten warten<br />

Betreiber in aller Welt. Eingeleitet wird die<br />

Lieferung aber erst, wenn die Sieb einheit<br />

den Check auf einem der zwei gnadenlos<br />

fordernden Prüfstände, die ebenfalls in der<br />

neuen Halle Stellung bezogen haben, problemfrei<br />

absolviert hat. Hier wird Praxis simuliert,<br />

um letztlich im tatsächlichen Einsatz<br />

negative Überraschungen auszuschließen.<br />

Im Gegensatz zu den alten Prüfständen vorher<br />

sind die neuen komplett entkoppelt installiert.<br />

Schwingungen übertragen sich nicht<br />

mehr über den Boden oder andere Bauteile<br />

nach außen – sehr zum Vorteil der Beschäftigten,<br />

aber auch der Nachbarn im unmittelbaren<br />

Umfeld, die in der Vergangenheit<br />

durchaus mitbekamen, wenn große Maschinen<br />

ihren Prüflauf absolvierten.<br />

Dankeschön an die gute Basis<br />

Wenn Günter Specht seinen Mitarbeitern,<br />

deren Familien und natürlich seiner eigenen<br />

in aller Öffentlichkeit herzlich für Einsatz,<br />

Treue, Mitdenken und Schichtdienst<br />

dankt, kommt das gut an. Er hat für den<br />

Standort gekämpft, gelegentlich verloren,<br />

weitergekämpft und schließlich Erfolge<br />

PRODUKTIVES MITEINANDER ist mehr als menscheln: Günter Specht mit Mitarbeitern, die<br />

seit zehn Jahren beim Unternehmen sind. Karl Kretschmer durfte sich zusätzlich über eine<br />

großzügige Anerkennung freuen.<br />

FINDLING zum 10.: Das Geschenk eines<br />

Kieswerks erhält einen würdigen Platz in den<br />

geschmackvollen Außenanlagen.<br />

eingefahren. Er ist einer von ihnen und steht nicht zufällig an<br />

der Spitze, sondern weil er den Willen und Mut dazu hat, die<br />

jeweils auflaufenden unternehmerischen Anforderungen zu<br />

meistern. Tauschen wollte in den wilden Jahren wahrlich niemand<br />

mit ihm. Dass er geblieben ist, auch privat in Sachsen<br />

Wurzeln schlug und weiter am Besseren arbeitet, wird ihm von<br />

der Belegschaft hoch angerechnet. Umgekehrt ist das genauso.<br />

Specht weiß, was er an seiner Mannschaft hat, und er<br />

betont das. Stellvertretend für alle 76 Beschäftigten holte er<br />

15 Mitarbeiter, die zum zehnten Unternehmens-Geburtstag<br />

zehn Jahre dabei sind, für ein symbolisches Dankeschön auf<br />

die Bühne. Wenig später durfte der Beinahe-Rentner Karl<br />

Kretschmer sogar einen Prämienscheck entgegennehmen,<br />

mit dem einerseits die zehnjährige Standorttreue des Metallbearbeitungs-Urgesteins<br />

wie auch sein direktes, nicht immer<br />

diplomatisches, aber durchaus hilfreiches Vorschlagswesen<br />

für Verbesserungen gewürdigt wurde. Die „Wilsdruffer“ können<br />

heute stolz sein und sie sind es auch – auf ihre Weise und<br />

ohne es nach draußen allzu sehr zu betonen.<br />

Seit ihrem eigenständigen Bestehen hat WIMA über 1000<br />

Maschinen gebaut und an Betreiber in fast alle Staaten der<br />

EU ausgeliefert. Mehr ging kapazitiv einfach nicht. Mit der<br />

Erweiterung wird das anders. Kürzere Lieferzeiten sind angepeilt,<br />

weil schneller mehr Maschinen gebaut werden können.<br />

Interessenten und Kunden in der Gesteinsindustrie<br />

wird’s freuen. Auch für die Region springt etwas he raus,<br />

denn mit der Erweiterung entstehen nochmals 20 neue<br />

Industriearbeitsplätze bei einem Unternehmen, das offenbar<br />

jeden Einsatz wert ist.<br />

(gsz)<br />

www.wima-maschinen.de<br />

6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


36<br />

PRAXIS<br />

Professionalität als Strategie<br />

Auch in der Gewinnung und Weiterverarbeitung von Gesteinsprodukten bilden<br />

in Deutschland viele Mittelständler das wirtschaftliche Fundament und<br />

behaupten sich im harten Wettbewerb. Ein geradezu klassisches Beispiel<br />

ist die Otterbein Zement- und Kalkwerke GmbH & Co. KG im hessischen<br />

Großlüder-Müs, nordwestlich von Fulda.<br />

Bereits seit <strong>18</strong>89 gewinnt das Familienunternehmen<br />

hier im Steinbruch etwa<br />

500.000 t Muschelkalk im Jahr. Als erfahrener<br />

Leiter des Steinbruchbetriebes, der<br />

seit mehr als zehn Jahren auch selbst bei<br />

Otterbein bohrt, weiß Bernhard Pfohl<br />

genau um die Bedeutung, die hier der richtigen<br />

Wahl der Einsatzmaschinen zukommt.<br />

Die Entscheidung für das Übertagebohrgerät<br />

Sandvik Ranger DX800<br />

folgte daher einem zwangsläufigen Erfordernis<br />

zu hoher Professionalität. „Besonders<br />

bei den Investitionen in eine solche<br />

Nischentechnik können wir uns keine Fehler<br />

leisten“, führt Pfohl aus und ergänzt:<br />

„Wir unterhalten nur eine Bohranlage, die<br />

damit als unverzichtbares Schlüsselgerät<br />

am Beginn der Produktionskette eine Art<br />

Flaschenhals bildet.“ Schon aus diesem<br />

Grund hat sich das Unternehmen die Entscheidung<br />

für das neue Bohrgerät zu Beginn<br />

dieses Jahres nicht leicht gemacht<br />

und insgesamt gleich drei Wettbewerber<br />

in die engere Wahl genommen. Dabei<br />

setzte sich der Sandvik Ranger DX800<br />

durch, weil die Einsatzbedingungen bei<br />

Otterbein in Großlüder-Müs alles andere<br />

als einfach sind.<br />

Optimierter Vortrieb zu jeder Zeit<br />

So findet sich im Steinbruch eine außerordentlich<br />

komplizierte Geologie mit engräumig<br />

wechselndem Einfallen von intensiv<br />

gestörten Schichten. Damit verbunden<br />

sind häufig Klüfte und brüchige Kanten<br />

auf den Abbausohlen. Der Ranger bietet<br />

als herausragendes Alleinstellungsmerkmal<br />

einen um bis zu <strong>18</strong>0° drehbaren Oberwagen.<br />

Bernhard Pfohl nutzt Funktion in<br />

der täglichen Praxis: „Ich kann über das<br />

Schwenken der Anlage ein Arbeitsfeld bis<br />

zu 26 m² abdecken, ohne im Gefahrenbereich<br />

nahe der Abrisskanten langwierig<br />

rangieren zu müssen. Dazu lässt sich ein<br />

deutlich größerer Abstand zum Abgrund<br />

halten und ich habe trotzdem alle Bohrpunkte<br />

optimal im Blickfeld.“ Das gleiche<br />

Prinzip lässt sich auf den Risikobereich<br />

bei Horizontalbohrungen übertragen. Die<br />

Unregelmäßigkeit der Schichten konfrontiert<br />

den Steinbruchleiter immer wieder<br />

mit schwankenden Vorgaben. Zusätzlich<br />

erweitert werden Reichweite und Beweglichkeit<br />

der DX800 am Bohrpunkt durch<br />

den serienmäßigen Knickbohrarm. Die<br />

Gewinnung betrifft die gesamte Abfolge<br />

des Muschelkalks. Dadurch begleiten<br />

stark variierende Gesteinsarten mit extremen<br />

Unterschieden in der Konsistenz die<br />

ohnehin schon komplizierte Geologie. Aus<br />

diesem Grund wählte Bernhard Pfohl die<br />

Ausführung mit dem optionalen Hochfrequenzhammer<br />

HF820T, mit dem sich bei<br />

Bedarf die Vortriebsleistung um bis zu<br />

10 % steigern lässt. Wenn im anderen<br />

Extrem so weiche Schichten angetroffen<br />

werden, das die Bohrstange nach unten<br />

durchsackt, sodass gar nicht schnell<br />

genug das Bohrgut abgefördert werden<br />

kann, greift augenblicklich der automatische<br />

Leerschlagschutz der Rock-Pilot+-<br />

Steuerung. „Manuelle Eingriffsmöglichkeiten<br />

harmonieren sehr gut mit diversen<br />

Automatikfunktionen“, resümiert Bernhard<br />

Pfohl die bisherigen Erfahrungen mit<br />

dem Ranger DX800.<br />

Sicherheit als Grundlage<br />

ERFAHRUNG ERKENNT PROFESSIONALI-<br />

TÄT: Steinbruchleiter Bernhard Pfohl hat<br />

sich aus den verschiedensten Gründen für<br />

den Sandvik Ranger DX800 entschieden.<br />

Fotos: Sandvik<br />

Im Steinbruch von Otterbein sind die<br />

Einsatzbedingungen weiter erschwert,<br />

wenn sich nach Regenfällen rutschige<br />

Oberflächen bilden. Mit Hilfe der optionalen<br />

hydraulisch ausfahrbaren massiven<br />

Stütze am Fahrgestell weiß Bernhard<br />

Pfohl die Standfestigkeit der Anlage<br />

wirksam zu verbessern. Zusätzlich lässt<br />

sich der Oberwagen in Fahrtrichtung hydraulisch<br />

gegen das Raupenfahrwerk<br />

neigen, um eine Schwerpunktverlagerung<br />

hin zur optimalen Standsicherheit<br />

zu erreichen. „Außer beim Bohren nutze<br />

ich diese Möglichkeit auch beim Umsetzten<br />

der Anlage, wenn ich auf den<br />

steilen Rampen den Oberwagen gegen<br />

die Vertikale ausrichten kann“, erklärt<br />

der Steinbruchleiter. Das unterstützt erheblich<br />

die Fahrsicherheit und Beweglichkeit<br />

des Ranger DX800. Trotz der<br />

massiven Ausführung der wichtigsten<br />

Elemente ist das Gerät mit einem Gesamtgewicht<br />

von nur knapp 16 t einfach<br />

zu transportieren und auf seinem Raupenfahrgestell<br />

leicht zu rangieren. Das<br />

umfassende Konzept geht hier bis ins<br />

Detail. Die standardmäßige Sicherheitsausstattung<br />

des DX800 beinhaltet auch<br />

einen neu entwickelten Schutzkäfig an<br />

der Lafette, mit denen Sandvik die Lücke<br />

der möglichen Gefahrenquellen an beweglichen<br />

Teilen schließt. So kann ein<br />

unbeabsichtigter Eingriff in den zirkulierenden<br />

Arbeitsablauf zuverlässig verhindert<br />

werden.<br />

Allroundqualitäten bis ins Detail<br />

Beim Einsatz werden die Eigenschaften<br />

und Merkmale in Großlüder-Müs immer<br />

wieder auch mal bis an die Grenzen gefordert<br />

und genutzt, wobei die Arbeitseffi-<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


PRAXIS<br />

37<br />

DURCHDACHT BIS INS DETAIL:<br />

Der Schutzkäfig um die Bohrlafette<br />

bringt ein hohes Maß an<br />

passiver Sicherheit.<br />

zienz nie leiden darf. Bernhard Pfohl ist<br />

sich sicher: „Ein Gerät, das hier seinen<br />

Mann steht, ist überall einsetzbar.“ Präzision,<br />

Effizienz und Sicherheit stehen dabei<br />

gleichberechtigt im Fokus und: „Hier lieferte<br />

der Sandvik Ranger DX800 das überzeugendste<br />

Gesamtpaket“, so Pfohl. Für<br />

alle Problemfelder hat das Modell die passenden<br />

Antworten – als Standard oder<br />

Option. „Ein Kriterium war daher durchaus<br />

auch die Möglichkeit, ein gut ausgestattetes<br />

Basisgerät um die für uns wertvollen<br />

Optionen zielgenau aufrüsten zu können“,<br />

so der Steinbruchleiter. Neben überzeugenden<br />

Alleinstellungsmerkmalen war<br />

natürlich auch das Gefühl wichtig, eine auf<br />

Dauer gute Entscheidung getroffen zu<br />

haben. Die Anschaffung einer Bohranlage<br />

ist eine Investition für mindestes zehn<br />

Jahre – eher muss so ein Gerät auch schon<br />

mal über die doppelte Distanz gehen.<br />

„Auch dafür hat der Ranger DX800 schlagende<br />

Argumente. Sandvik liefert alles aus<br />

einer Hand inklusive des Bohrhammers –<br />

daher lässt sich auch auf dauerhafte Wartung<br />

aus einer Hand vertrauen. Mit einer<br />

willkommenen Ausnahme: Gewährleistung<br />

und Service des Cat-Motors werden<br />

vom lokalen Zeppelin-Händler übernommen,<br />

der auch unsere anderen Cat-Geräte<br />

betreut“, sagt Bernhard Pfohl. Auch das<br />

Finish sprach für den Sandvik Ranger. So<br />

überzeugte die Wertigkeit der Ausführung,<br />

beginnend mit der Lafette aus Stahl bis hin<br />

zur Ausstattung sowie Anordnung der Bedienelemente.<br />

Alle wichtigen Handgriffe<br />

waren dem Bediener schnell vertraut und<br />

sind intuitiv ausgelegt, was die Umstellung<br />

AUF EINEN BLICK: Neben dem drehbaren Oberwagen<br />

zeichnet sich der Ranger mit Stahllafette und Knickbohrarm<br />

durch die optionale Stütze sowie die Sicht aus der<br />

großzügigen Kabine aus.<br />

vom Vorgänger erfreulich erleichterte.<br />

Bernhard Pfohl lobt schließlich auch die<br />

ausgesprochen nachvollziehbare Einweisung<br />

in alle wichtigen Details durch die<br />

Techniker des Sandvik-Kundendienstes<br />

während mehrerer Schichten.<br />

www.sandvik.com<br />

www.zkw-otterbein.de<br />

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6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


38<br />

PRAXIS<br />

Neue Software und Terminals<br />

erleichtern die Arbeit<br />

LÄUFT: Mit dem neuen System ist auch Betriebselektriker Guido Behrens,<br />

der an der Waage arbeitet, sehr zufrieden. Fotos: Praxis EDV<br />

Die Kies- und Baustoffwerke Barleben gehören zum Hülskens Firmenverbund,<br />

einem Familienunternehmen mit einer über 100-jährigen Tradition<br />

in der Gewinnung, Aufbereitung und Vermarktung von Kies und Sand.<br />

Zur Tradition gehört auch Zukunft und so hat das Werk kürzlich modern<br />

aufgerüstet.<br />

„Wir wollten ein neues IT-System für den<br />

Betrieb unserer Verladeanlage, das<br />

technisch auf dem aktuellsten Stand ist<br />

und einfach an verschiedene Anforderungen<br />

angepasst werden kann, auch<br />

wenn diese jetzt noch nicht benötigt und<br />

daher auch nicht genau beschrieben<br />

werden können.“ Bisher habe man hier<br />

mit einer EDV-Lösung gearbeitet, die vor<br />

über 20 Jahren eingeführt wurde. Aus<br />

heutiger Sicht war diese wenig komfortabel<br />

und kaum aktualisierbar, erläutert<br />

Dr. Claus Heidecke, Geschäftsführer des<br />

Barlebener Unternehmens die Hintergründe<br />

der Neuinvestition. Etwa 1,1 bis<br />

1,5 Mio. t Sand und Kies werden durch<br />

Nassgewinnung in drei Tagebauen am<br />

Standort gewonnen, aufbereitet und fast<br />

vollständig lokal vermarktet.<br />

Bei seinen Recherchen für das neue<br />

Verladesystem stieß Dr. Heidecke schnell<br />

auf die Praxis EDV-Betriebswirtschaft- und<br />

Software-Entwicklung AG aus Pferdingsleben.<br />

Mit der „WDV 2017“ wurde hier eine<br />

kaufmännische und betriebswirtschaftliche<br />

Lösung angeboten, die bei voller Nutzung<br />

von der Ausschreibung über die Waage,<br />

Vertriebsarbeit, Angebot, Auftrag bis zum<br />

wirtschaftlichen Controlling reicht. „Da wir<br />

im Unternehmensverbund aber mit einem<br />

sehr gut eingeführten, umfangreichen und<br />

gruppenübergreifenden Standardsoftwarepaket<br />

arbeiten, nutzen wir nur einen<br />

Teil des WDV-Software-Paketes. So wurde<br />

nach der Installation als eine der ersten<br />

Maßnahmen seitens Praxis EDV eine<br />

Schnittstelle eingerichtet, um einen reibungslosen<br />

Datenaustausch mit dem vorhandenen<br />

SAP-System zu ermöglichen“,<br />

erklärt Dr. Heidecke.<br />

Ein großer Unterschied zu anderen<br />

vergleichbaren Anbietern sei der Support,<br />

den die Thüringer Spezialisten zu<br />

allen Produkten liefern. Neben individuellen<br />

Anpassungen der Software an die<br />

betriebliche Praxis in Barleben gibt es<br />

kontinuierliche Aktualisierungen bei<br />

neuen Normen und Vorschriften. Bedeutsam<br />

sei auch eine lückenlose Dokumentation<br />

zu den erfassten und verarbeiteten<br />

Daten des Verladesystems, die<br />

beispielsweise von den Steuerbehörden<br />

gefordert wird. Diese Qualifikation wurde<br />

in verschiedenen mitgelieferten Zertifikaten<br />

auch von offiziellen Stellen bestätigt.<br />

Dazu komme eine umfangreiche<br />

und durchdachte Schulung, die bei den<br />

Mitarbeitern sehr gut ankam.<br />

Selbst der eigentliche Wechsel und<br />

die praktische Einführung seien sehr<br />

gut gelaufen – völlig reibungslos, ohne<br />

Bruch. Um die nächsten Jahre möglichst<br />

gut abzusichern, habe man ein mehrjäh-<br />

LKW-FAHRER Andreas Voigt kann sich mit seiner Chipkarte am Terminal direkt neben den Fahrzeugen an der Beladung anmelden<br />

und selbst festlegen, womit sein Lkw beladen wird.<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


PRAXIS<br />

39<br />

GUT GELADEN? Am Ausgang befindet<br />

sich eine Anzeige mit dem Ladezustand und<br />

ein weiteres Terminal für den Ausdruck eines<br />

Lieferscheines.<br />

ABSOLUT ÜBERZEUGT:<br />

„Wir würden diese Entscheidung<br />

wieder so<br />

treffen“, sagt Dr. Claus<br />

Heidecke.<br />

riges komplettes Service-Paket gekauft,<br />

welches alle Aktualisierungen und Anpassungen<br />

beinhaltet.<br />

Die Bedienung durch die Fahrer der<br />

Lkw ist im Wesentlichen gleichgeblieben,<br />

was wichtig für die schnelle Akzeptanz<br />

des neuen Systems war. „Jeder<br />

Fahrer hat eine eigene Chipkarte, mit der<br />

er sich aus dem Fahrzeug heraus an<br />

einem Scanner identifizieren und anmelden<br />

kann. Über ein Menü auf einem<br />

Touchscreen kann er dann selbstständig<br />

die Art und Menge seiner Beladung festlegen“,<br />

erläutert Andreas Voigt, welcher<br />

mit seinem Fuhrbetrieb und Baustoffhandel<br />

seit 1998 für das Unternehmen<br />

Kies und Sand an Vertragskunden ausliefert.<br />

Für alle gewünschten Kiessandgemische<br />

sind Rezepturen hinterlegt, die<br />

sofort abgerufen werden können. Nach<br />

Bestimmung des Fahrzeugleergewichtes<br />

ermittelt das System die zulässige<br />

Gesamttonnage und der Beladevorgang<br />

kann an einer Anzeige verfolgt werden.<br />

Nach etwa vier Minuten ist das Fahrzeug<br />

fertig beladen und an der Ausfahrt des<br />

Beladebereiches erhält der Fahrer aus<br />

einer Entnahmeklappe des Druckerterminals<br />

die vom Kunden individuell angeforderte<br />

Anzahl der Lieferscheine. „Früher<br />

musste von der Spedition immer ein<br />

unterschriebener Lieferschein zurück an<br />

das Kieswerk. Das ist jetzt nicht mehr<br />

notwendig, da alles digital verwaltet<br />

wird“, freut sich Voigt über den geringeren<br />

Aufwand.<br />

Das System wurde nicht unter der<br />

Zielvorgabe verbesserter Kosteneffizienz<br />

eingeführt. Leitmotiv war und ist die<br />

Umstellung auf ein zukunftssicheres<br />

Verladesystem mit ausgezeichnetem<br />

und verlässlichem Support gepaart mit<br />

der Möglichkeit, weitere Standorte zu<br />

integrieren und zentral zu verwalten. „Wir<br />

würden diese Entscheidung wieder so<br />

treffen“, lautet sein Fazit nach inzwischen<br />

fast einem Jahr Regelbetrieb plus<br />

sechs Wochen Einführungs- und Testphase.<br />

Entsprechend stehen Überlegungen<br />

an, das System in einem weiteren<br />

Kieswerk einzuführen.<br />

www.baustoffwerke-barleben.de<br />

www.praxis-edv.de<br />

Innovative Fördertechnik<br />

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VHV Anlagenbau GmbH Dornierstraße 9 D-48477 Hörstel<br />

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6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


40<br />

PRAXIS<br />

Direkte Gipsgewinnung leichtgemacht<br />

Das Bau- und Rohstoffunternehmen Bantle hat die Gewinnung und Aufbereitung<br />

seiner Gipsvorkommen völlig neu konzipiert. Mit einer Kemroc-Kettenfräse<br />

Erkator EK 140_900 an einem 45-t-Bagger wurde der bisher tätige Hydraulikhammer<br />

ersetzt und in einem Zuge auch die Aufbereitung erleichtert.<br />

ÜBERZEUGEND: Im Gipssteinbruch<br />

Bochingen ist seit Kurzem für die Direktgewinnung<br />

eine Kettenfräse Kemroc EK<br />

140 im Einsatz. Fotos: Kemroc/Jo<br />

NÜTZLICH: Neben der Baggerhydraulik<br />

nutzt das neuartige Verfahren auch die<br />

natürliche Schwerkraft des hydraulischen<br />

Anbaugerätes.<br />

BISSIG: Mit ihrer patentierten Fräskette<br />

zwischen den seitlichen Fräsköpfen erreicht<br />

die Kemroc-Kettenfräse eine<br />

maximale Wirkungsbreite.<br />

Tief- und Straßenbau für heute und morgen<br />

– unter diesem Motto arbeitet seit<br />

mehreren Jahrzehnten der von Bauingenieur<br />

Georg Bantle geführte schwäbische<br />

Familienbetrieb. Mit Baustoffen aus eigenen<br />

Rohstoffvorkommen werden Projekte<br />

im Hoch-, Tief- und Straßenbau verwirklicht<br />

und auch fremde Baustoffhersteller<br />

versorgt. In einem Gipssteinbruch am<br />

östlichen Rand des Schwarzwaldes wurde<br />

bisher wegen der Nähe zur Autobahn A 81<br />

Stuttgart–Singen das Material aufwendig<br />

per Hydraulikhammer gewonnen. Hohe<br />

Maschinen- und Personalkosten veranlassten<br />

jedoch zur Suche neuer Wege für<br />

die Direktgewinnung.<br />

Genau genommen nahmen der Firmenchef<br />

und sein Sprengmeister Armin<br />

Kopf bereits im vergangenen Jahr eine<br />

Gewinnung des relativ weichen Materials<br />

per Kettenfräse unter die Lupe und beschlossen,<br />

im Frühjahr 20<strong>18</strong> eine Kettenfräse<br />

Kemroc Erkator EK 140_800 mit<br />

800 mm Arbeitsbreite in einem vierwöchigen<br />

Mieteinsatz am betriebseigenen<br />

Bagger gründlich auszutesten. Die Vorteile<br />

des Verfahrens kannten beide<br />

schon, nun sollten sie sich im Langzeit-<br />

Probelauf bestätigen.<br />

Der Einsatz der Kettenfräse erfordert<br />

zwar wie der Hammereinsatz eine hohe<br />

Maschinenleistung, stellt aber ein erschütterungsarmes<br />

Verfahren dar, das<br />

eine deutlich geringere Materialermüdung<br />

am Kettenbagger verursacht und ebenfalls<br />

die Maschinisten entlastet. Zudem ist<br />

das gewonnene Haufwerk weniger grobstückig<br />

und kann ohne Vorzerkleinerung<br />

im Prallbrecher aufbereitet werden. Um all<br />

diese Vorteile zu generieren, setzt der Maschinist<br />

einfach die Kettenfräse oben an<br />

der Bruchwand an und führt sie mit ihren<br />

rotierenden Fräsköpfen und der dazwischen<br />

umlaufenden Fräskette senkrecht<br />

nach unten. Dabei wird die Fräsleistung<br />

durch die natürliche Schwerkraft des Anbaugerätes<br />

unterstützt. Im Ergebnis entsteht<br />

feinstückiges Haufwerk, das wesentlich<br />

einfacher und materialschonender<br />

verladen, transportiert und weiterverarbeitet<br />

werden kann.<br />

Gesteigerte Leistung<br />

und geringere Kosten<br />

Nach dem sechswöchigen Probeeinsatz<br />

der Kettenfräse mit 800 mm Arbeitsbreite<br />

fassten Sprengmeister und Firmenchef<br />

das Ergebnis ihrer Einsatzerfahrungen zusammen:<br />

Neben einem deutlich höheren<br />

Arbeitskomfort erzielten die Baggerfahrer<br />

mit 50 bis 80 t pro Stunde eine wesentlich<br />

höhere Gewinnungsleistung als zuvor mit<br />

dem Hydraulikhammer. Nach eingehender<br />

Beratung durch Bertram Zebrowski vom<br />

süddeutschen Kemroc-Händler BS Baumaschinen<br />

Service GmbH beschafften sie<br />

sich für den Dauereinsatz das Modell Erkator<br />

EK 140_900 mit 900 mm Arbeitsbreite.<br />

„Mit dieser etwas größeren Fräsbreite“,<br />

prognostizierte Bertram Zebrowski, „können<br />

die Maschinisten eine nochmals um<br />

bis zu 20 % höhere Leistung beim Lösen<br />

und Zerkleinern des Materials erreichen.“<br />

Unternehmer Georg Bantle freut sich zusätzlich<br />

über weitere Vorteile: „Unsere<br />

bisher zur langwierigen Rohstoffgewinnung<br />

per Hydraulikhammer eingesetzten<br />

Fachkräfte können wir nunmehr in anderen<br />

Gewinnungsstätten einsetzen, wo wir<br />

Personal brauchen.“<br />

Nicht ausgeschlossen, dass auch in<br />

anderen Rohstoffvorkommen von Bantle<br />

weitere Kettenfräsen eingeführt werden.<br />

Zumindest erwägt das Armin Kopf: „Überall,<br />

wo man in Vorkommen nicht bohren<br />

und sprengen kann, rechnet sich für uns<br />

dieses neuartige Verfahren.“<br />

www.gebrueder-bantle.de<br />

www.kemroc.de<br />

OPTIMAL: Die Fräsmeißel werden im vergleichsweise<br />

weichen Gips nicht allzu stark<br />

beansprucht, woraus geringere Kraftstoffund<br />

Verschleißkosten resultieren.<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


PRAXIS<br />

41<br />

LEISTUNGSSCHAU<br />

Über 1000 Jahre<br />

Lieferanten-Partnerschaft<br />

Messe-Atmosphäre herrschte zwei Tage lang auf dem<br />

Gelände der Eberle-Hald-Niederlassung Deißlingen, wo<br />

mehr als 50 namhafte Hersteller ihre neuesten Produkte<br />

zeigten. „Wir haben über 1000 Jahre Lieferanten-Partnerschaft<br />

hier auf dem Gelände“, stellte Eberle-Hald-<br />

Geschäftsführer Rolf Angerer beim Rundgang über die<br />

Leistungsschau zufrieden fest und bedauert, dass er aus<br />

Platzgründen nicht allen interessierten Industriepartnern<br />

gerecht werden konnte, die sich für eine Teilnahme bewarben.<br />

Gut die Hälfte der insgesamt 10.000 m² großen<br />

Ausstellungsfläche war für das Demo-Gelände reserviert,<br />

auf dem schwere Fahrzeuge und Baumaschinen<br />

ausgiebig getestet werden konnten.<br />

Fünf Monate Planung steckten in dem Event, das mit<br />

über 2000 Besuchern eine noch größere Resonanz erfuhr<br />

als die Leistungsschau vor sechs Jahren. Neben Ausstellern<br />

wie Hyundai, Atlas, Atlas Weycor, Avant, Eurocomach<br />

und Kramer trafen E-Mini-Dumper von Bergmann,<br />

der Avant e5 und der Geda Akku-Lift auf großes Interesse.<br />

Das Angebot ergänzten weitere Marken wie Weber MT,<br />

MTS, Lissmac, Lehnhoff, Husqvarna, JR Rädlinger, Bosch,<br />

Milwaukee, Eibenstock, Tsurumi, Wemas und Müba.<br />

Auch das umfangreiche Schulungsangebot der<br />

EH-Akademie, die jährlich rund 1500 Teilnehmer qualifiziert<br />

und zertifiziert, wurde über zwei hochkarätige Vorträge<br />

repräsentiert.<br />

www.eberle-hald.de<br />

RAN ANS STEUER: Auf dem Demogelände konnten Besucher<br />

der Leistungsschau schwere Fahrzeuge und Baumaschinen<br />

selbst testen.<br />

Qualitäts-Anbaugeräte für<br />

jeden Einsatz<br />

• Tieflöffel<br />

• Abbruchgreifer<br />

• Hochkippschaufel<br />

• Sortierlöffel<br />

• Kombischaufel<br />

• Grabenräumschaufel<br />

• Reißzahn<br />

• uvm.<br />

Baumaschinenzubehör<br />

made by HS Schoch<br />

FÜR JEDEN ETWAS DABEI: Jede Kategorie von Maschinen<br />

und Geräten war vertreten und traf auf Besucherinteresse.<br />

Fotos: eberle-hald<br />

Tel. 07363 9609 6<br />

Tel. 034923 700 0<br />

www.hs-schoch.de<br />

HS-Schoch GmbH & Co KG, Baumaschinenzubehör,<br />

Am Mühlweg 4, 73466 Lauchheim<br />

Cobbelsdorfer Hauptstr. 10, <strong>06</strong>869 Coswig/Anh.-Cobbelsdorf<br />

bsg GmbH, Baumaschinenzubehör,<br />

6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN<br />

Am Königholz 5, 85411 Eglhausen/ Bayern


42<br />

LAGERN, PUFFERN, FÖRDERN<br />

Über Grenzen hinausdenken,<br />

planen und handeln<br />

Bis in die 1950er-Jahre hinein war es Usus, dass Autos aus separaten Rahmen und Aufbauten bestanden. Erst<br />

ein genialer Versuch, die tragenden Funktionen direkt in der Karosserie zu verankern, machte die Autos besser,<br />

stabiler, leichter und kostengünstiger. Für die Fachleute bei Gerwin Silotechnik ist dieses Beispiel ein Vorbild.<br />

Es steht sowohl Pate beim Entwickeln von Silodesigns wie auch beim Bau von Gerwin-Anlagen. Derart<br />

ambitioniert, lassen sich Grenzen zwischen den traditionellen Gewerken innerhalb einer Aufbereitungsanlage<br />

eliminieren und durch sinnvolle Zusammenführungen Sparpotenziale bzw. Synergieeffekte erzeugen.<br />

UMSETZUNG: In einem Werk in Österreich<br />

wurde eine der ersten Einheiten aus Füllersilo<br />

und Entstaubung 2013 in Betrieb genommen.<br />

Diese und ihre Nachfolger laufen seitdem<br />

überaus zuverlässig und wartungsarm.<br />

Ist ein Grundsatz wie das „Freidenken“<br />

erst einmal in einer Unternehmensphilosophie<br />

verankert, befruchtet er sich<br />

immer wieder selbst. Ein aktuelles Beispiel<br />

der Umsetzung stellt die gelungene<br />

Kombination von Staubfiltern und Staubsilos<br />

dar. Silo, Filtergehäuse und Rohrleitungen<br />

sind sowieso schon vorher Bestandteil<br />

des Gerwin-Lieferumfangs<br />

gewesen, es fehlte eigentlich nur noch<br />

der integrierte Staubfilter. Durchaus eine<br />

Herausforderung für die stahlaffinen<br />

Fachleute – doch unter Anwendung der<br />

Maxime: „Dem Ingenieur ist nichts zu<br />

schwer“ entstand mit dem Gerwin-<br />

Schlauch-Rundfilter eine Neuentwicklung<br />

ganz im Sinne von Kunden, die sich<br />

zur Anlagentechnik auch die erforderliche<br />

Entstaubungslösung wünschten. Es galt<br />

also, neue und eigene Wege bei der Filtertechnik<br />

zu suchen und diese im Staubsilo-Gehäuse<br />

direkt mit unterzubringen.<br />

Ingenieure, Techniker und Fachleute aus<br />

der Fertigung des Herstellers taten sich<br />

im Jahre 2012 inspiriert von der Idee zusammen<br />

und entwickelten mit dem sogenannten<br />

„Schlauch-Rundfilter“ einen<br />

Prototyp, der mit Erfolg schon Mitte 2013<br />

in Betrieb genommen werden konnte.<br />

Der Einsatz bestätigt den Ansatz<br />

Die entwickelte Filterkonstruktion besteht<br />

als Grundkörper aus einem zylindrischen<br />

waagerecht geteilten Gehäuse. Im oberen<br />

Gehäuseteil befindet sich die große, geschlossene<br />

Reingaskammer mit den<br />

eingebauten Filterschläuchen und dem<br />

Druckluft-Abreinigungsmechanismus.<br />

Der in der Höhe variable, untere Gehäuseteil<br />

dient zur Aufnahme der senkrecht hängenden<br />

Filterschläuche. Der abgereinigte<br />

Staub fällt ins darunter liegende Silo und<br />

kann von dort, je nach Wunsch, in Silozüge<br />

verladen oder anderweitig über Abzugsschnecken<br />

einem nachgeschalteten<br />

Verarbeitungsprozess zugeführt werden.<br />

Eine umlaufende Wartungsbühne im<br />

Bereich des Filterkopfes erleichtert den<br />

wichtigen Wartungszugang. Filterschläuche<br />

und Filterstützkörbe können vom geschlossenen<br />

Reingasraum aus wetterunabhängig,<br />

sicher und bequem bei Bedarf<br />

ein- und ausgebaut werden, auch weil die<br />

von oben senkrecht eingebauten Filterschläuche<br />

und Stützkörbe ohne zusätzliche<br />

Befestigungselemente auskommen.<br />

Stattdessen garantiert ein am oberen Filterschlauchende<br />

eingenähtes Federstahlband<br />

(Snap-Ring) mit Doppelwulstabdichtung<br />

einen dichten und einfachen Sitz der<br />

Filterschläuche, in die nach dem Einbau<br />

die Filterstützkörbe einfach hineingesenkt<br />

werden. Leicht erreichbar ist bedarfsweise<br />

auch der Bereich des Druckluftabreinigungsmechanismus<br />

hinter einer Wartungstür<br />

in der Mitte des Schlauchbodens.<br />

Durch das, im Durchmesser größer<br />

dimensionierte Filterstaubsilo ergibt sich<br />

eine weitere Rundbühne für Kontroll- und<br />

Wartungszwecke am unteren Filtergehäusezylinder,<br />

über die auch die sog-<br />

REINGASKAMMER mit den sternförmig angeordneten Filtertaschen. In der begehbaren<br />

Kammer mit jederzeit sicherem Stand wird auch die Filter-Wartung deutlich erleichtert.<br />

Fotos: Gerwin<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


LAGERN, PUFFERN, FÖRDERN<br />

43<br />

nannte Rohgas-Vorabscheidekammer<br />

erreicht werden kann. Die Vorabscheidekammer<br />

hat die Aufgabe, die Bewegungsenergie<br />

der Rohgaspartikel schon<br />

vor Auftreffen auf den eigentlichen Filtereinheiten<br />

wesentlich zu reduzieren. Positive<br />

Folge dessen ist, dass die Filterschläuche<br />

wesentlich längere Standzeiten<br />

erreichen und die Wartungskosten<br />

gleichzeitig sinken.<br />

Kostenreduzierend wirken zusätzlich<br />

auch der einfache konstruktive Anlagenaufbau<br />

und die nur wenigen erforderlichen<br />

Bauteile, welche die Ersatzteilbevorratung<br />

maßgeblich erleichtern.<br />

Im aktiven Einsatz werden die sternförmig<br />

angeordneten Filterschläuche reihenweise<br />

über ein zeitlich getaktetes und<br />

rotierendes Düsenrohr mit Druckluft abgereinigt.<br />

Für die getaktete Weiterschaltung<br />

sorgt ein frequenzgesteuerter Getriebemotor.<br />

Durch einen nur geringen<br />

Druckluftbedarf für die Reinigung, den<br />

konstruktiv bedingten geringen Filteranlagendruckverlust<br />

sowie den FU-gesteuerten<br />

Radialventilator konnten im Vergleich<br />

zu anderen Entstaubungslösungen erhebliche<br />

Energieeinsparungen erreicht werden.<br />

Gesteuert wird die gesamte Filteranlage<br />

über eine frei programmierbare<br />

Siemens-Einheit S7-1200, mit deren Hilfe<br />

die Anlagenparameter unterschiedlichen<br />

Einsatzbedingungen perfekt angepasst<br />

werden können.<br />

Neben den bereits erwähnten Vorzügen,<br />

die sich praktisch sämtlich im Einsatz<br />

als positive Besonderheiten bestätigen,<br />

besitzt die Lösung als weitere positive Eigenschaft<br />

den Vorteil, im Unterschied zu<br />

anderen Systemen eine Filterflächenvergrößerung<br />

zuzulassen. Hierzu wird in das<br />

Filtergehäuse lediglich ein zusätzliches<br />

Ringsegment eingefügt und entsprechend<br />

SCHLAUCH-RUNDFILTER<br />

längere Filterschläuche eingebaut. Im Ergebnis<br />

kann die Entstaubungsanlage z. B.<br />

mit einer geringeren Filterbelastung betrieben<br />

oder auch die Entstaubungsleistung<br />

erhöht werden. Dies ist speziell in Zeiten<br />

sich ständig verschärfender Staubemissions-Vorschriften<br />

ein herausragender Vorteil,<br />

der sich letztlich aus der einzigartigen<br />

Kombinationsbauweise von Silo und Filtergehäuse<br />

ergibt.<br />

(gsz)<br />

www.gerwin-silotechnik.de<br />

Aufbau, Funktionen, Vorteile<br />

– Druckluftabreinigung<br />

– Filterreingasbereich begehbar<br />

– Rohgas-Vorabscheidekammer<br />

– Abreinigungsmechanismus von Wettereinflüssen geschützt<br />

– geringe Schallemissionen durch innenliegendes Magnetventil<br />

– keine Schäden bei Überfüllung des Füllersilos durch hängende Filterschläuche<br />

– leichte Demontage und Montage der Filterschläuche<br />

– Doppelwulstabdichtung oben für dichte und einfache Montage/Demontage<br />

– sehr geringer Wartungsaufwand<br />

– erhebliche Energieeinsparungen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

ARBEITSEINHEIT SCHLAUCH: Filterschläuche und Stützkörbe<br />

können vom geschlossenen Reingasraum aus sicher<br />

und bequem ein- und ausgebaut werden.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


44<br />

LAGERN, PUFFERN, FÖRDERN<br />

Spezialgebiet Wiederbelebung<br />

AUFTRAG AUSGEFÜHRT: Erfolgreiche Zylinderreparatur an einem aufgebrochenen Zuschlagstoffsilo.<br />

Die Lebenszeiten von Silos für schwere Schüttgüter, speziell für Gesteinskörnungen,<br />

sind durchaus beachtlich. Nach spätestens 25 bis 30 Jahren<br />

jedoch wird fast jedes Stahlsilo zum Patienten. Aber was tun, wenn doch<br />

die Produktion gerade brummt, ein Austausch nicht infrage kommt<br />

bzw. durch einen solchen das ganze Anlagenlayout erst einmal durcheinandergerät?<br />

Stehen solche Bedenken an erster Stelle, bietet sich eine<br />

fachkundige Siloreparatur als Ausweg an.<br />

„Hallo? Ich bin gleich im Funkloch,<br />

melde mich aber später zurück.“ Manfred<br />

Saffrich ist als Inhaber der Friesenheimer<br />

MBS Stahlbaureparaturen<br />

GmbH & Co KG so viel unterwegs, dass<br />

er genau weiß, wo die berüchtigten Lücken<br />

lauern. Mehr noch: Er kennt sich<br />

generell mit Löchern aus. Sie sind<br />

sogar die Grundlage seines unternehmerischen<br />

Erfolgs. Da er weiß, wie man<br />

ihnen fachmännisch zu Leibe rückt,<br />

sind die Leistungen seines Zehn-Mitarbeiter-Unternehmens<br />

viel gefragt.<br />

Ein fundiertes Wissen davon, dass es<br />

für fachgerechte Reparaturleistungen<br />

an Silos und Komponenten von Aufbereitungs-<br />

und Baustoffmischanlagen<br />

spezialisierter Dienstleister bedarf,<br />

hatte er schon, als er 1996 sein eigenes<br />

Unternehmen gründete. Als zuvor angestellter<br />

Meister in einem Instandhaltungsbetrieb<br />

konnte er die sich verdichtende<br />

Auftragslage in diesem<br />

Segment beobachten und daraus<br />

Schlüsse ziehen. Sein daraufhin ausgerichteter<br />

Schritt auf die Unternehmerseite<br />

hat sich ausgezahlt. Dafür ist<br />

aber nicht die Fokussierung allein verantwortlich,<br />

sondern vor allem die Tatsache,<br />

dass er mutig auch in seine eigene<br />

Teilebearbeitung investiert und<br />

somit hauseigene Wertschöpfung aufgebaut<br />

hat. Top-Maschinen zum Fräsen<br />

und Drehen, Plasmaanlage, Abkantpresse,<br />

verschiedene Biegemaschinen<br />

und Pressen sowie vielseitige<br />

Schweißausrüstungen in Kombination<br />

mit den richtigen Bedienern stärken<br />

den Background, um gegebenenfalls<br />

nicht nur in der Werkstatthalle, sondern<br />

auch beim Auftraggeber vor Ort<br />

alle nötigen Reparaturarbeiten umsetzen<br />

zu können.<br />

Neben Siloinstandsetzungen,<br />

Schweißarbeiten, Stahlbau und Stahlbaureparaturen<br />

gehen mittlerweile<br />

auch ganze Anlagenumbauten auf das<br />

MBS-Konto. Das Unternehmen hat<br />

sich seine hohe Reputation vor allem<br />

in der Gesteins- und Betonindustrie<br />

mit sauber ausgeführten Instandsetzungsaufträgen<br />

vielfach verdient und<br />

ist für allerhand renommierte Firmen<br />

längst ein regulärer Partner geworden,<br />

der bei auftretenden Schadbildern<br />

immer wieder gerufen wird.<br />

Manfred Saffrich und sein langjährig<br />

praxiserprobtes Fachpersonal überzeugen<br />

mit viel Erfahrung und einem erworbenen<br />

Know-how, das seinesgleichen<br />

sucht. Maximal eingespielt, garantiert die<br />

Mannschaft darüber hinaus im Bedarfsfall<br />

außerdem schnelle Reaktionszeiten.<br />

Speziell trifft das auf den Großraum Süddeutschland<br />

zu, der standortbedingt sozusagen<br />

die Kernzone des Einsatzgebietes<br />

darstellt. Zwar reicht der gute Ruf der<br />

Stahlreparaturspezialisten längst bis in<br />

den hohen Norden sowie weit in den<br />

Osten Deutschlands, doch hier ist die<br />

Auftragsrealisierung entfernungsbedingt<br />

deutlich komplizierter. Manfred Saffrich<br />

sieht die Möglichkeiten seines Unternehmens<br />

realistisch: „Sind Fahrstrecken von<br />

mehr als 300 km zu überwinden, lohnt<br />

sich das für beide Seiten nur, wenn ein<br />

Auftragsvolumen von etwa 50.000 Euro<br />

überschritten wird.“<br />

Gewachsenes Leistungsspektrum<br />

Zu den MBS-Auftraggebern zählen<br />

namhafte Splitt- und Schotter-, Sandund<br />

Kies- sowie Transportbetonwerke.<br />

Neben der sorgfältigen und termingerechten<br />

Ausführung von Siloreparaturen<br />

werden auch Aufgabetrichter, Elevatoren,<br />

Bandbrücken, Förderbänder,<br />

Schwimmbänder, Boxenwände, Trennwände<br />

in Zuschlagstofftürmen, Pontons<br />

sowie Schuten als geheilte „Patienten“<br />

in der Kartei geführt. Gewachsen<br />

ist im Zuge des Reparatur-Know-hows<br />

auch die Kompetenz für alle Arten von<br />

Ab- und Umbauten. Sogar Sonderanfertigungen<br />

werden realisiert. Allgemeine<br />

Schlosserarbeiten flankieren<br />

das Ganze, denn schon vor Jahren war<br />

zu beobachten, dass Schlosser, bspw.<br />

in Kieswerken und Steinbrüchen,<br />

immer weniger wurden. Und wer die<br />

Arbeitsmarktlage sowie die Altersstruktur<br />

der Beschäftigten einigermaßen<br />

kennt, weiß auch, dass sich diese<br />

Situation verschärft. Umso wichtiger<br />

ist die Substitution durch Spezialisten,<br />

die sich mit Werken dieser Art auskennen,<br />

ihr Geschäft verstehen und als<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


LAGERN, PUFFERN, FÖRDERN<br />

45<br />

Maßgeschneiderte<br />

Lösungen für<br />

Förderanlagen<br />

Elevatoren<br />

Bearbeitungsmaschinen<br />

FÖRDERBÄNDER UND BANDSTRASSEN werden wieder fit durch das Auswechseln<br />

von Auflage trägern, Stützen und statischen Elementen sowie diverse Reparaturen<br />

und Erweiterungen.<br />

eingespielte Teamplayer auch in Notfällen<br />

schnell vor Ort sind. In der Praxis<br />

sieht das so aus, dass die noch in den<br />

Werken verbliebenen Betriebsschlosser<br />

alle kleineren Arbeiten selbst leisten.<br />

Stehen aber Reparaturmaßnahmen<br />

von über zwei Wochen an,<br />

kommen Dienstleister wie MBS & Co.<br />

ins Spiel. Und das ist häufig genug der<br />

Fall. „Es ist uns ein innerer Antrieb,<br />

Auftraggebern mit guter, effektiver Reparaturarbeit<br />

schnell aus misslichen<br />

Situationen zu helfen. Aus rein unternehmerischer<br />

Sicht stelle ich zudem<br />

fest, dass wir es hier mit einem hoch<br />

prosperierenden Geschäftsfeld zu tun<br />

haben, dem die gesicherte Auftragsbasis<br />

absehbar nicht ausgehen wird“,<br />

erklärt der mittlerweile 58-jährige Manfred<br />

Saffrich. Vorsorglich schaut er<br />

sich schon jetzt nach einem geeigneten<br />

Nachfolger um, dem er sein Unternehmen<br />

mit Wachstumspotenzial ohne<br />

Bauchschmerzen überantworten kann.<br />

Wer weiß, was künftig daraus wird –<br />

vielleicht noch etwas Größeres mit<br />

weiteren Niederlassungen im Bundesgebiet?<br />

Ganz auszuschließen ist das<br />

laut Manfred Saffrich nicht. In ganz<br />

Deutschland stehen Stahlsilos für<br />

Gesteinskörnungen und Zuschläge, die<br />

mit 25, 30 Jahren ihren Zenit überschritten<br />

haben und einer Behandlung<br />

bedürfen, während Reparaturbetriebe<br />

seines Zuschnitts nicht in gleicher Geschwindigkeit<br />

mitgewachsen sind. Das<br />

Geschäftspotenzial ist nach Auffassung<br />

des Kenners jedenfalls enorm.<br />

So läuft eine Reparatur ab<br />

Rückt die MBS-Mannschaft für einen<br />

Auftrag an, bedeutet das nicht gleichzeitig<br />

Produktionsstillstand. „Wir richten<br />

die Silos bei laufendem Betrieb<br />

wieder her“, erklärt der Instandsetzungs-Unternehmer<br />

das betreiberfreundliche<br />

Konzept. Einzelsilos lassen<br />

sich sehr schnell „behandeln“.<br />

Meist reichen acht Arbeitstage, und<br />

sie sind wieder fit. Sind ganze Silobatterien<br />

betroffen, wird einer der Lagerbehälter<br />

leer gefahren und fachmännisch<br />

repariert, während der übliche<br />

Prozess über die anderen weiterläuft.<br />

Verschlissene Ringstücke und Böden<br />

werden entfernt, neue fachmännisch<br />

eingeschweißt. So hangeln sich die<br />

Reparatur- und Schweißspezialisten<br />

durch die gesamte Reihe, bis diese<br />

wieder wie eine Eins steht und für weitere<br />

Jahre einschränkungsfrei genutzt<br />

werden kann. Als „Sonderfall“ kennzeichnet<br />

Manfred Saffrich Siloanlagen<br />

mit Aufbauten, die im Reparaturportfolio<br />

eine besondere Herausforderung<br />

darstellen. Hier ist die Höchststufe des<br />

Könnens gefragt. Manchmal reicht<br />

aber nicht einmal diese, um das damit<br />

verbundene Aufschlitzen und Sichern<br />

gefahrlos garantieren zu können. In<br />

solchen seltenen Spezial-Fällen rät der<br />

Kenner schon mal von einer Reparatur<br />

ab, zumal das Delta zum Neuerwerb<br />

wegen des zu treibenden Aufwands<br />

ziemlich klein wäre.<br />

Fragt man den Unternehmer, was<br />

am häufigsten beauftragt wird und auf<br />

welche Leistungen seiner MBS-Mannschaft<br />

er besonders stolz ist, kommt<br />

eine Silosonderform – das Sternsilo<br />

zur Lagerung verschiedener Körnungen<br />

für die Transportbetonproduktion<br />

– ins Spiel. Sind die Wände zwischen<br />

den Körnungskammern nämlich<br />

schadhaft, führt dies zu Kornvermi-<br />

Seilzugnotschalter<br />

Schieflaufschalter<br />

Drehzahlüberwachung<br />

Kiepe Electric GmbH<br />

Kiepe-Platz 1<br />

40599 Düsseldorf<br />

Telefon +49 (0) 211 7497-280<br />

info@kiepe-elektrik.com<br />

www.kiepe-elektrik.com<br />

6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN<br />

Kiepe_Anz_Foerderbandsicherheit_57x269_De-CMYK.indd 12.07.2017 1 11:15:45


46<br />

LAGERN, PUFFERN, FÖRDERN<br />

REPARATUR einer durchgerosteten Silowand in einem Zuschlagstoffsilo. Für die Reparaturarbeiten werden zusätzlich Überbrückungsträger<br />

eingebaut. Dann starten die Schweißarbeiten. Am Ende ist die fertig reparierte Zylinderwand kaum von einer neuen zu unterscheiden.<br />

ERWORBENE KOMPETENZ: Auch Montagen, Demontagen, Umbauten, Reparaturen und Sanierungen von kompletten Aufbereitungsanlagen<br />

gehören zum MBS-Programm.<br />

OBERWASSER BEHALTEN: Beispiel durchgeführter Reparaturen an undichten Schwimmbaggerpontons. Die obere Schweißnaht liegt knapp<br />

über dem Wasserspiegel.<br />

Sie sind Dipl.-Ing. (Steine und Erden, Bergbau, Bauingenieurwesen) oder<br />

haben eine Ausbildung in einem technisch artverwandten Beruf mit mehrjähriger<br />

Erfahrung.<br />

Zu den wesentlichen Aufgaben gehören die Planung Sicherung und ständige<br />

Optimierung der Betriebsabläufe. Mitgestalten der langfristigen Entwicklung<br />

der Standorte sowie Personalverantwortung in Ihrem Bereich.<br />

Eine gute Einarbeitung ist gewährleistet und Sie werden langfristig in die<br />

Vertretung / Nachfolge des Bereichsleiters eingeführt.<br />

Wir freuen uns darauf Sie kennenzulernen. Genaue Informationen entnehmen<br />

Sie bitte unserer Homepage.<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt,<br />

dann senden Sie uns bitte Ihre<br />

Bewerbungsunterlagen<br />

z. Hd. Herr Blankenstein.<br />

Wir haben ab Oktober 20<strong>18</strong> oder<br />

später eine attraktive Position zu besetzen<br />

BETRIEBSLEITER (m / w)<br />

Steine und Erden Industrie<br />

Brutscher GmbH u. Co. KG<br />

Am Gstad 1<br />

87561 Oberstdorf<br />

Tel. 08322 9630-0<br />

schungen mit dem fatalen Ergebnis, dass am Ende die<br />

Rezeptur nicht eingehalten werden kann und die gesamte<br />

Beton-Fehlcharge verworfen werden muss. Erhebliche wirtschaftliche<br />

Schäden sind die Folge für Betreiber, falls sie die<br />

fortschreitende Korrosion nicht rechtzeitig bemerken und<br />

die Zwischenwände in Ordnung bringen lassen. „Allein in<br />

den letzten zwei Jahren haben wir mehrere derartige Zuschlagstoffsilos<br />

instand gesetzt und es auch in diesem recht<br />

schwierigen Segment zu einer gewissen Meisterschaft<br />

gebracht“, freut sich Saffrich. Und weil das so ist, bietet er<br />

für derartige Instandsetzungen sogar attraktive Pauschalpreise<br />

an.<br />

Im Ranking der Auftragshäufigkeiten „schwimmen“ außerdem<br />

Ponton-Reparaturen für Saugbagger und andere<br />

Nassgewinnungsgeräte ganz vorn mit. Dass sich hier kein<br />

Gewinnungsbetrieb Nachlässigkeiten leisten kann, ist so<br />

klar wie irgendwas. Deshalb wird hier schon seitens der<br />

Betreiber sehr gründlich kontrolliert, um dem „Absaufen“ der<br />

Produktion präventiv zu begegnen. Das erklärt einerseits<br />

die Häufigkeit solcher Aufträge, macht aber andererseits<br />

auch die Arbeit der Reparatur-Profis leichter, wenn sie einen<br />

Beinahe-Schaden beheben, statt im Worst-case-Bereich<br />

zu agieren.<br />

So ist das, wenn Profis im Gewinnungsgeschäft mit Profis<br />

aus dem Reparaturgeschäft zusammenkommen: Am Ende steht<br />

ein gutes Ergebnis, das zu überschaubaren Kosten neue Perspektiven<br />

für die Zukunft eröffnet.<br />

(gsz)<br />

www.mbs-stahlbaureparaturen.de<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


LAGERN, PUFFERN, FÖRDERN<br />

47<br />

Das Förderband als Datenpartner<br />

Die neue Förderbandwaage SFB22 verbindet die Tradition und Erfahrung<br />

im Waagenbau mit der Ausrichtung auf die digitale Zukunft im Kontext von<br />

Industrie 4.0. Damit hat das Unternehmen Wöhwa-Waagenbau als Entwickler<br />

neue Wege eingeschlagen, indem es seine eigenen langjährigen Erfahrungen<br />

in der Steine- und Erdenindustrie, mit der Messtechnik-Kompetenz<br />

von Mettler-Toledo kombinierte. Im Ergebnis entstand ein optimales<br />

Produkt für die Schüttgutindustrie.<br />

Gemeinsam mit Mettler-Toledo hat<br />

Wöhwa eine neue Single-Point-Messzelle<br />

entwickelt, die nicht nur eine besonders<br />

hohe Messgenauigkeit gewährleistet,<br />

sondern auch die direkte Weitergabe<br />

und den vernetzten Einsatz der Messdaten<br />

realisiert und beschleunigt.<br />

Zusätzlich wurden der SFB22 weitere<br />

Vorteile mit auf den Weg gegeben. So ist<br />

die Förderbandwaage teleskopierbar und<br />

kann dadurch problemlos an unterschiedliche<br />

Gurtbreiten von 500 bis<br />

1000 mm mit einer Single-Point-Messzelle<br />

oder bei Breiten von 1200 bis 1600 mm<br />

mit zwei Single-Point-Messzellen individuell<br />

und schnell angepasst werden. Im<br />

Standard ausgelegt auf Bandgeschwindigkeiten<br />

< 2 m/s, können weitere Varianten<br />

für höhere Bandgeschwindigkeiten<br />

auf Anfrage realisiert werden. Die SFB22<br />

kann in Förder- und Dosierbändern eingesetzt<br />

werden und eignet sich ebenfalls<br />

als Kontrollbandwaage.<br />

Durch eine robuste Ausführung, die<br />

alle relevanten Teile vor Umwelteinflüssen<br />

umfassend schützt, ist die Förderbandwaage<br />

für eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Umgebungen und Einbausituationen geeignet.<br />

Dazu tragen ein hermetisch abgedichteter<br />

Kraftaufnehmer aus Edelstahl,<br />

Schutzklasse IP68, und die verzinkte<br />

SCHLAUE BANDWAAGE: Das neue Modell SFB22 steht<br />

mit einer Messstation für einen Rollenstuhl und Bandbreiten<br />

von 500 bis 1000 mm sowie mit zwei Messstationen<br />

auf einem Rollenstuhl für Bandbreiten von 1200 bis<br />

1600 mm (eichfähig) zur Verfügung. Fotos: Wöhwa<br />

Ausführung bei. So wird eine Eignung für<br />

den Einsatz in Temperaturbereichen von<br />

–20 °C bis +65 °C (Wägezelle) möglich.<br />

Die verwendete Single-Point-Messzelle<br />

verfügt über eine Bruchlast von 300 %<br />

der zugrunde liegenden Nennlast (E max<br />

)<br />

und benötigt deshalb keinen Überlastschutz.<br />

Durch Einsatz der sogenannten „Rundetect“-Technologie<br />

kann bei konstanter<br />

Bandgeschwindigkeit auf ein Messrad<br />

verzichtet werden, denn die Förderbandwaage<br />

erkennt anhand der Vibrationen,<br />

ob das Band läuft. Wer es eher klassisch<br />

mag, wird zu schätzen wissen, dass<br />

Messräder (Standard oder hochauflösend)<br />

dennoch optional angeschlossen<br />

werden können. Ist ein Messrad angeschlossen,<br />

erkennt die SFB22 diese Veränderung<br />

automatisch.<br />

Da die innovative Technik der Messeinheit<br />

keines externen Anzeigegerätes<br />

mehr bedarf, weil die Bandwaage mit<br />

einem Web-Server konfiguriert wird, reduzieren<br />

sich erfreulicherweise die Anschaffungskosten.<br />

Zur Einbindung in<br />

vorhandene Systeme der jeweiligen Anlagen<br />

sind die gängigen Schnittstellen<br />

Ethernet oder Profinet vorhanden.<br />

Weitere Funktionen zur Datenauswertung<br />

bietet der mitgelieferte Leistungsschreiber.<br />

Außerdem besteht für Betreiber<br />

die Möglichkeit, sich regelmäßig eine Nachricht<br />

über die Tagesmengen via E-Mail auf<br />

das Smartphone senden zu lassen.<br />

www.woehwa.com<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


48<br />

LAGERN, PUFFERN, FÖRDERN<br />

Fundstück: Silobau der etwas anderen Art<br />

Im wahrsten Sinne des Wortes „maßgeschneiderte Lösungen“ für die Lagerung<br />

und Bevorratung von Schüttgütern in verschiedensten Anwendungsbereichen<br />

bietet das Unternehmen allg. Silotec GmbH aus Pfaffenhofen<br />

(Württemberg). Verknüpft werden dabei langjährige Erfahrung im Schüttgutbereich,<br />

Kompetenzen im Stahlbau sowie im Einsatz von Spezialtextilien<br />

zu einem besonderen Know-how.<br />

Obwohl erst 2009 in der aktuellen Form<br />

gegründet, ging das Unternehmen aus<br />

einem Traditionsbetrieb hervor und<br />

stützt sich mit seinem Gründer und weiteren<br />

Fachleuten im Unternehmen auf<br />

eine jahrzehntelange Erfahrung im professionellen<br />

Silobau. Zahlreiche Patente<br />

für innovative Produktideen bestätigen,<br />

dass hier auf substanzielle Weise eine<br />

Marktlücke bedient wird. Das neu und in<br />

eine ungewöhnliche Richtung gewachsene<br />

Know-how orientiert sich dabei<br />

aber nicht nur an leichten Schüttgütern,<br />

sondern adressiert mit einfachen und<br />

funktionalen Lösungen auch sogenannte<br />

„schwere“ Schüttgüter. Schließlich<br />

war der Inhaber über 25 Jahre im Bereich<br />

Asphalt und Gestein unterwegs.<br />

Klar ist, dass diese ganz besondere<br />

Herausforderungen an die Gewebekonstruktion<br />

stellen. Aber da der Hersteller<br />

dieses Stahl-Textil-Kombinations-Geschäft<br />

beherrscht, kann er bspw. Formsandsilos<br />

für Gießereien herstellen, die<br />

mit speziellen Einbauten auch den nötigen<br />

Abrasionsschutz mitbringen. Vorteilhaft<br />

gerade bei solchen Einsätzen ist<br />

die hervorragende Atmungsaktivität und<br />

die Luftdurchlässigkeit der Silos als Garant<br />

für trockenes Material.<br />

EINSCHWEBEN zur einfachen Montage:<br />

Einbau eines <strong>18</strong> m hohen Silos<br />

für 40 t Sand in einem Mörtelwerk.<br />

Je nach Einsatzzweck konfiguriert<br />

Jedes einzelne Silo wird exakt für den<br />

Einsatzzweck konstruiert, um durch<br />

individuelle Konfektionierung auf<br />

einem Großlaser (3,5 m x 8,5 m) und<br />

teilautomatischen Spezialnähmaschinen<br />

eine bestmögliche Raumausnutzung<br />

zu erreichen. Neben Typen mit<br />

Abrasionschutz gibt es solche mit<br />

Feuchteschutz (Schutzhüllen), mit Fluidisierung,<br />

Walkkörper, Vibration und<br />

vieles mehr. Grundsätzlich werden bei<br />

nicht hygroskopischen Mineralstoffen<br />

atmungsaktive Typen gewählt. Das<br />

spart weitgehend die Filtereinrichtung<br />

für Feinstanteile. Der luftdurchlässige<br />

Silokörper wird ergänzt durch einen<br />

speziellen Filterdeckel, der eine große<br />

Fläche aufweist. Das spart in vielen<br />

Fällen eine Filtereinrichtung.<br />

Die passende Stahlkonstruktion zum<br />

hochpräzise gefertigten Gewebebehälter<br />

entstammt dem funktional-vielseitigen<br />

Baukastensystem des Herstellers,<br />

welches einer einfachen und schnellen<br />

Montage entgegenkommt. Eine durchgängige<br />

EDV-gestützte Qualitätsüberwachung<br />

in allen Prozessen sichert die<br />

gewünschte Hochwertigkeit.<br />

LEICHTE VORRATSHALTUNG: Die Silotec-Lösung<br />

zur Perlite-Lagerung in einem Mörtelwerk passt sich<br />

den Gegebenheiten perfekt an.<br />

VORTEILHAFT bei Gießereisanden und ähnlichen<br />

Einsätzen ist die hervorragende Atmungsaktivität<br />

und die Luftdurchlässigkeit<br />

der Silos als Garant für trockenes Material.<br />

Auch die Montage selbst ist einfach.<br />

Das Gewebe wiegt maximal 250 kg.<br />

Dies und ein in Stockwerken angelegtes<br />

Stahlbaukonzept begünstigen den<br />

zügigen Aufbau. Geschäftsführer Dietrich<br />

Matten erläutert den Vorgang an<br />

einem Beispiel: „Im Mörtelwerk eines<br />

weltweit tätigen Unternehmens wurde<br />

in einem Turm auf einer Bühne, der nur<br />

mit einem Lastenaufzug erreichbar<br />

war, in etwa 40 m Höhe ein <strong>18</strong> m hohes<br />

Silo in Sektionen aufgebaut. Die Montagezeit<br />

mit vier Leuten und einem<br />

Hubzug im Turm umfasste gerade mal<br />

15 h. Das geht mit keinem anderen<br />

Bautyp.“ Danach befragt, wo er weitere<br />

branchentypische Einsatzbereiche<br />

sieht, erklärt Matten: „Für Baustellen<br />

bieten sich ähnliche Typen zur Lagerung<br />

von Abstreusplitten oder Additiven<br />

an. Das atmungsaktive Gewebe<br />

verhindert die unerwünschte Kondensatbildung,<br />

die beim Abstreuen zu Haftungsproblemen<br />

mit dem Bitumen<br />

führt. Wenn man bedenkt, dass an<br />

einem nachts kühlen und tags darauf<br />

sehr sonnigen Tag gut und gerne 15 l<br />

Wasser aus einem Stahl- oder GFK-<br />

Silo abfließen, dann wird deutlich, dass<br />

das Kondensat-Problem auch beim<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


LAGERN, PUFFERN, FÖRDERN<br />

49<br />

GRUNDELEMENT eines<br />

Containersystems für die<br />

Lagerung von veredelten<br />

Gesteinskörnungen auf Baustellen.<br />

Grafiken und Fotos: Silotec<br />

SCHNELLE<br />

MONTAGE:<br />

Einzelne, leicht<br />

miteinander zu<br />

kombi nierende<br />

Sektionen lassen<br />

einen schnellen<br />

Turmbau zu.<br />

Dauerhafte Lösung, oder was?<br />

Gewebesilos wie die hier beschriebenen<br />

sind übrigens keine übergroßen<br />

BigBags, sondern sie werden aus einem<br />

speziellen Material (DuraFiberTechnologies,<br />

kurz DFT, früher bekannt unter<br />

den Handelsnamen Treviera oder Kosa)<br />

hergestellt. Hochwertigere<br />

Bautypen verwenden<br />

neben dem<br />

hellen Faden auch einen<br />

schwarzen, der<br />

zu einer erhöhten UV-<br />

Beständigkeit führt.<br />

BigBags halten 200<br />

bis maximal 400 Sonnenstunden<br />

– also ein<br />

bis zwei Jahre – aus,<br />

bevor sie aus dem Verkehr<br />

gezogen werden<br />

müssen. Anders die<br />

Spezialgewebe im Silotec-Programm:<br />

Die<br />

weißen verkraften gut 4000 h und die<br />

silbergrauen sogar über 8000 h Sonneneinstrahlung,<br />

wobei dann immer noch<br />

mehr als 50 % der Tragkraft vorhanden<br />

sind. Da die Silokörper in unseren Breiten<br />

auf 500 bis 800 % ausgelegt werden,<br />

stellen rund 25 Jahre Outdooreinsatz<br />

vermutlich kein Problem dar.<br />

Auch was den Verschleiß betrifft,<br />

zeigt sich der Hersteller optimistisch<br />

denn die Gewebesilos werden nicht nur<br />

mit einem entsprechenden Schutz je<br />

nach aufzunehmender Materialart ausgestattet,<br />

sie verfügen auch über komplett<br />

elastische Flächen, die viel zum<br />

Selbstschutz beitragen, weshalb Geschäftsführer<br />

Matten gern das Gleichnis<br />

zu asiatischen Kampfsportarten<br />

wählt, wo es auch darum geht, an den<br />

kritischen Stellen elastisch-effizient<br />

auszuweichen, an anderen aber die nötige<br />

Festigkeit zu zeigen.<br />

(gsz)<br />

www.allg-silotec.de<br />

Asphaltstraßenbau allgegenwärtig ist.“<br />

Solche Silotypen werden in der Regel<br />

mit einer „Haube“ vor Schlagregen geschützt<br />

oder sind auf der Ladefläche<br />

unter einer Plane platziert.<br />

Hinzu kommt, dass sich Silos dieses<br />

Bautyps für Interimslösungen zur Bevorratung<br />

empfehlen. Werden sie gerade<br />

nicht gebraucht, lässt sich der Textilkörper<br />

hochziehen und der Raum darunter<br />

vollständig nutzen. Auch individuelle<br />

Containersysteme sind eine Option.<br />

Die besonderen Silo-Konstruktionen<br />

können selbstverständlich mit typischen<br />

Füllstandüberwachungen und natürlich<br />

auch mit Befüll- und Entnahmeeinrichtungen<br />

inklusive spezieller Ausbringhilfen<br />

ausgestattet werden.<br />

VOLLFUNKTIONAL: Die besonderen Silo-Konstruktionen können mit typischen Befüll- und<br />

Entnahmeeinrichtungen inklusive spezieller Ausbringhilfen ausgestattet werden.<br />

Ihr Partner für mobile Sieb– und Brechtechnik<br />

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Trump Technik Service GmbH<br />

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6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


50<br />

LAGERN, PUFFERN, FÖRDERN<br />

Volles Rohr für ungestörte Prozesse<br />

Bilden Schüttgüter in Bunkern, Silos oder auch Unterflurabzügen Trichter,<br />

Kamine oder Brücken aus, kommt es zum Materialstau. Sehr ärgerlich,<br />

denn der gesamte Arbeitsablauf gerät ins Stocken. Wer dieses Hindernis<br />

für flotte Prozesse dauerhaft vermeiden will, ist gut beraten, aufzurüsten –<br />

und zwar am besten direkt mit Luftkanonen und Ausblasdüsenlanzen.<br />

Staus sind generell ärgerlich. Sie kosten<br />

Zeit, Geld und Nerven. Das gilt ohne<br />

Einschränkung auch für Materialstaus<br />

in Silos, Bunkern oder Unterflurabzügen.<br />

Wer gegen solche unbeliebten Erscheinungen<br />

vorsorglich Matakt-Luftkanonen<br />

bzw. -Luftstoßgeräte an den<br />

richtigen Stellen installiert hat, ist im<br />

Vorteil. Denn diese sorgen rasch für<br />

eine pneumatische Materialaktivierung<br />

der unwilligen Schüttgüter. Die robusten<br />

und wartungsarmen Anti-Stauhelfer<br />

können an allen Trichter-, Silo- und Bunkerkonstruktionen<br />

aus Stahl oder Beton<br />

ziemlich einfach montiert werden und<br />

lassen sich – einmal vorhanden – sehr<br />

leicht bedienen. Als kostengünstige<br />

Austragshilfen in Neuanlagen werden<br />

sie immer öfter nachgefragt, lassen sich<br />

aber auch in vorhandenen Anlagen einfach<br />

nachrüsten.<br />

Selbst bei der Haldenlagerung mit<br />

Unterflurabzügen und in Bunkern mit<br />

flachen Böden kann die Austragsleistung<br />

dank ihrer Hilfe gesteigert werden.<br />

Kanone im Einsatz<br />

zugsverhalten oder Ähnliches eine<br />

Rolle spielen.<br />

Deshalb ist es vorteilhaft, Fachleute<br />

zu beauftragen, die schon zahlreiche<br />

Umsetzungen betreut und zum Erfolg<br />

geführt haben. Denn wer Kanonen zum<br />

Einsatz bringt, will damit schließlich<br />

auch eine maximale Wirkung verbunden<br />

wissen.<br />

Eine vielfältige Auswahl an Düsen<br />

und unterschiedliche Behältergrößen<br />

decken nahezu alle Einsatzbereiche<br />

ab. Die Druckluftbehälter werden mit<br />

stabilen Halterungen außen an den<br />

Trichter- bzw. Silo- oder Bunkerwänden<br />

befestigt, die Düsen innen.<br />

Nach Aktivierung des Magnetventils<br />

am Druckbehälter (Abschuss) wird die<br />

gespeicherte Druckluft in Millisekunden<br />

durch die Ausblasdüse in die kritischen<br />

Materialzonen geblasen. Das<br />

Luftvolumen „sprengt“ festsitzendes<br />

Material und lässt es wieder im Schwerkraftfluss<br />

fließen.<br />

Wichtig ist natürlich auch die Wahl der<br />

richtigen Düse, von denen je nach Material<br />

und Einsatzzone ganz verschiedene<br />

Varianten zu bevorzugen sind. Auch hier<br />

ist das Anzapfen von Erfahrungswissen<br />

am Ende Gold wert, denn wer braucht<br />

schon eine halbe Lösung, wenn es die<br />

ganze zum gleichen Preis gibt?<br />

Doppelt praktisch ist die Tatsache,<br />

dass die elektrische Steuerung der Luftstoßgeräte<br />

auch in die werkseitige Prozessanlagensteuerung<br />

integriert und<br />

nach Bedarf durch verschiedene Überwachungsfunktionen<br />

aktiviert werden<br />

kann. Auf diese Weise garantiert das<br />

Matakt-System nicht nur einen störungsfreien<br />

und gleichmäßigen Materialaustrag,<br />

sondern auch eine bessere<br />

Ausnutzung der Lagerkapazität in Silos<br />

und Bunkern.<br />

Optimal ins Werk eingebunden<br />

Von der Steuerung wird bei der Installation<br />

eine Halbzoll-Druckluftleitung<br />

zum Druckbehälter sowie ein Sammel-<br />

EINFACH ANZUBRINGEN: Die Druckluftbehälter<br />

werden mit stabilen Halterungen<br />

außen an den Silo- oder Bunkerwänden<br />

befestigt. Sie stehen in verschiedenen<br />

Größen zur Verfügung.<br />

Durch einen großflächigen Rohrquerschnitt<br />

leiten die Matakt-Luftkanonen<br />

ihre gespeicherte Druckluftenergie explosionsartig<br />

in die kritischen Materialzonen.<br />

Im Umfeld der Ausblasöffnung<br />

wird das festsitzende Material durch<br />

das eingeblasene Luftvolumen aktiviert.<br />

Dadurch löst sich der Materialstau<br />

und das Schüttgut kann wieder ungehindert<br />

fließen. Für die meisten Anwendungsfälle<br />

reicht ein Luftdruck von<br />

6 bar, der durch das intermittierende<br />

Betätigen der Luftkanone seine Wirkung<br />

entfaltet.<br />

Festgeschriebene Spezifikationen<br />

für Luftkanonen gibt es nicht, vielmehr<br />

wird für ihren optimalen Einsatz die<br />

Erfahrung zum einzig gültigen Maßstab.<br />

Neben klassischen Parametern<br />

wie Stör- oder Schadensbild, Silogeometrie<br />

und Materialeigenschaften<br />

können auch Umfeldbedingungen, Abkabel<br />

zur Ansteuerung der Ventile verlegt.<br />

Durch die Steuereinheit, in die<br />

auch alle Sicherheits- und Druckluftwartungseinrichtungen<br />

integriert sind,<br />

werden die Abschussventile an den<br />

Druckbehältern angesteuert. Die Steuerung<br />

der Druckluftstöße kann manuell<br />

über einen Drucktaster, vollautomatisch<br />

oder auch über Störmeldungen<br />

als Auslösesignal erfolgen.<br />

Luftkanonen werden in verschiedenen<br />

Behälter-Standardgrößen angeboten,<br />

auf Anfrage können auch andere<br />

Varianten produziert werden. Das<br />

Spezielle an den Behältern ist, dass<br />

sie mit mehreren unterschiedlich angeordneten<br />

Ausblasventilen ausgerüstet<br />

sein können. Auch Einbaulage<br />

und Einbaurichtung der Kanonen sind<br />

flexibel, damit selbst bei beengten<br />

Platzverhältnissen eine optimale Ausrüstung<br />

zur Aktivierung des Materials<br />

gewährleistet ist.<br />

Alternative mit Wirkbreite<br />

Eine spezielle Art der Ausblasorgane<br />

stellt die Matakt-Lanzendüse dar. Aus<br />

dieser entweicht die Luft mit Schallgeschwindigkeit<br />

seitlich, bildet einen Luftkeil<br />

und löst anhaftendes Material von der<br />

Behälterwand. Der Wirkbereich beträgt<br />

etwa je 1 m nach beiden Seiten, woraus<br />

eine große Wirkbreite resultiert.<br />

Eine Sonderform innerhalb dieser Produktgruppe<br />

stellen die 45°-Lanzendüsen<br />

für Silos oder Bunker mit Flachböden und<br />

Unterflurabzüge dar. Ihre 45°-Anordnung<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


LAGERN, PUFFERN, FÖRDERN<br />

51<br />

simuliert praktisch einen entsprechenden<br />

Konuswinkel, wodurch die Fließfähigkeit<br />

maximal erhöht wird.<br />

Produzent der Matakt-Drucklufteinheiten<br />

für Schüttgüter ist die Bottroper B+W<br />

Gesellschaft für Innovative Produkte mbH.<br />

www.buwip.de<br />

PRAKTISCH: Die<br />

elektrische Steuerung<br />

der Luftstoßgeräte<br />

kann in<br />

die werkseitige<br />

Prozessanlagensteuerung<br />

integriert<br />

werden.<br />

OFFENSICHTLICHER MATERIALSTAU (l.). Dagegen helfen Druckluftgeräte, in diesem Fall<br />

mehrere einen Winkel simulierende 45°-Lanzen düsen, den Arbeitsablauf zu entstören. Der<br />

Druckbehälter ist im Abzugstunnel angebracht. Die Grafik verdeutlicht das Prinzip. Fotos und<br />

Grafik: B+W<br />

FÖRDERANLAGEN<br />

Der Einsatzzweck bestimmt Form und Kapazität<br />

Allgemein bekannt ist, dass zum Portfolio<br />

von Gerwin-Silotechnik seit geraumer Zeit<br />

auch der Spezialbereich Fördertechnik<br />

gehört, komplettiert um Abzugs- und Dosierorgane<br />

ein wesentlicher Teil der Kompetenz<br />

im Anlagenbau dieses Herstellers.<br />

Die Klassiker im Portfolio, also Förderbänder<br />

zur Materialbeschickung, werden<br />

jeweils an kundenspezifische Anforderungen<br />

angepasst und für die Integration in<br />

komplexen Anlagen optimiert. Selbst sehr<br />

große Längen stellen kein Problem dar. Je<br />

nach Vorliebe und Einsatz sind Ausführungen<br />

in IPE, Gitter oder U-Profil möglich bei<br />

Gurtbreiten von 650 bis 1400 mm. Versprochene<br />

Qualität setzt sich fort in wartungsfreien<br />

Antriebsmotoren erster Güte.<br />

Die Antriebstrommeln stehen mit Gummierung<br />

oder Keramikbelag zur Verfügung<br />

und die Wahl der Gurtqualität obliegt<br />

dem Auftraggeber. Ebenso ist die Montage<br />

aller gängigen Abstreifer von Wahlfreiheit<br />

bestimmt.<br />

Hinzu kommen robuste Haldenbänder<br />

in verschiedenen Ausführungen, deren<br />

obere Spitze momentan im Programm ein<br />

Schiffsverlader markiert. Der teleskopierbare,<br />

robust gefertigte Radialteleskop-<br />

Förderer garantiert eine sichere, zuverlässige<br />

und wirtschaftliche Beladung von<br />

Schiffen mit einer Kapazität von etwa<br />

9000 t, ohne dass ein Verholen des Schiffes<br />

nötig wird. Durch seine elektromotorische<br />

Radial- und Teleskopiertechnik<br />

und die integrierte Höhenverstellung in<br />

Kombination mit einer hydraulischen Hubeinrichtung<br />

passt sich der Förderer an<br />

Schiffsgrößen und Gezeiten optimal an<br />

und erreicht somit eine optimale Beschickung<br />

von einem Speisepunkt aus.<br />

Ohne Weiteres kann der Verlader auch<br />

zur Aufschüttung von Großhalden eingesetzt<br />

werden. Seine Haldenkapazität ohne<br />

Umsetzen beträgt etwa 90.000 m³ was<br />

rund 135.000 t bei einer Förderleistung von<br />

bis zu 1100 t/h entspricht. Dabei ist die<br />

Länge des Verladers resp. Haldenbandes<br />

zwischen 38 und 54 m teleskopierbar. Die<br />

Abwurfhöhe ist stufenlos einstellbar zwischen<br />

5 und <strong>18</strong> m.<br />

Die Teleskopfunktion beinhaltet einen<br />

weiteren Vorteil, denn sie ermöglicht ein<br />

gezieltes Mischen der Körnung, wobei die<br />

Höhenverstellung dabei gleichzeitig bei<br />

der Aufhaldung die Entmischung sowie<br />

die Staubentwicklung minimiert.<br />

Das Band ist in schwerer Konstruktion<br />

für den langjährigen, dauerhaften Betrieb<br />

ausgeführt und deshalb einer anderen<br />

Kategorie als den gängigen Haldenbändern<br />

von Mobilgeräteherstellern<br />

zuzuordnen, die eigene Segmente unter<br />

durchaus auch anderen Rahmenbedingungen<br />

bedienen.<br />

Das als Schiffsverlader oder Telekopband<br />

einsetzbare Großkaliber ist mit einer<br />

Steuerung ausgerüstet, die sowohl die Bedienung<br />

per Funkfernsteuerung vorsieht,<br />

als auch die Verknüpfung mit der Prozesssteuerung<br />

einer Anlage ermöglicht, um<br />

beispielsweise einen automatisierten Haldenaufbau<br />

zu realisieren.<br />

www.gerwin-silotechnik.de<br />

BOLIDE: Der Schiffsverlader garantiert eine<br />

wirtschaftliche Beladung von Schiffen, ohne<br />

dass ein Verholen nötig wird, da er sich an<br />

Schiffsgrößen und Gezeiten optimal anpasst<br />

und somit eine optimale Beschickung von<br />

einem Speisepunkt aus erreicht. Die programmierbare<br />

Steuerung wird exakt an den<br />

jeweiligen Einsatz angepasst. Fotos: Gerwin<br />

6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


52<br />

BAGGER<br />

Einarmige Leistungsträger<br />

NAMENSWECHSEL: Die Modelle Cat 320 und 323 kommen erstmals ohne Buchstaben aus und verkörpern<br />

als Vorläufer die neue Serienphilosophie des Herstellers. Foto: Caterpillar/Zeppelin<br />

Eine wichtige Gruppe der Schlüsselgeräte<br />

in Gewinnungsbetrieben<br />

repräsentieren neben den Radladern<br />

die Raupenbagger. In verschiedenen<br />

Größen erreichen<br />

diese Maschinen in den vielfältigsten<br />

Einsatznischen den letzten<br />

Winkel in Steinbruch und Kiesgrube.<br />

Oft sind hier die inneren Werte<br />

in Gestalt von Steuerungselektronik<br />

von größter Bedeutung,<br />

was ausschnitthaft einige frisch<br />

platzierte Neuentwicklungen<br />

unterstreichen.<br />

Neues Level<br />

intelligenter Baumaschinen<br />

Caterpillar läutet die Produktvorstellung<br />

der nächsten Bagger-Generation<br />

ein. Mit der neuen Baumaschinen-Ära<br />

in der 20- bis 25-t-Klasse bringt der<br />

nach eigenen Angaben weltweit größte<br />

Baumaschinenhersteller 20<strong>18</strong> gleich<br />

drei neue Bagger auf den Markt. Sie<br />

zeichnen sich durch neuartige Steuerungstechnik<br />

und umfassende zukunftsweisende<br />

Features aus. Während<br />

in den letzten Jahren die Entwicklung<br />

neuer Baumaschinen vor allem mit der<br />

Einführung neuer Motorentechnik und<br />

der Einhaltung der aktuellsten Abgasvorschriften<br />

verbunden war, geht es<br />

Caterpillar diesmal um grundlegend<br />

anderes. Elektronische Steuerungselemente<br />

und eine elektrohydraulische<br />

Steuerung sind der Schlüssel für eine<br />

konsequente Systemintegration. Nie<br />

zuvor waren Assistenzsysteme wie Planierautomatik,<br />

Wägesystem und Arbeitsraumbegrenzung<br />

sowie 2D- oder<br />

3D-Maschinensteuerungstechnik und<br />

Flottenmanagement so konsequent in<br />

die Maschine integriert.<br />

Und auch das ist neu bei der nächsten<br />

Baumaschinen-Generation: In Zukunft<br />

ändert Caterpillar, statt das komplette<br />

Alphabet als Hinweis abzuhandeln,<br />

die Modellbezeichnungen komplett: Der<br />

Cat 320 GC (General Construction) steht<br />

für eine Basisversion, die für einfache<br />

bis mittelschwere Anwendungen konzipiert<br />

wurde. Die Modelle 320 und 323<br />

COCKPIT: Das aktuelle Bagger-Konzept von<br />

Cat basiert auf einer gemeinsamen Entwicklungsund<br />

Produktionsplattform, die auch an<br />

neu designten Fahrerständen ersichtlich wird.<br />

Foto: Caterpillar/Zeppelin<br />

kommen erstmals ohne Buchstaben aus<br />

und verkörpern schon in der Standardversion<br />

Hightech für hohe Leistung und<br />

Produktivität. Hier bietet Cat Grade mit<br />

2D-Führungshilfen für Tiefe, Neigung<br />

und horizontalen Abstand zum Planum<br />

und hilft dem Fahrer, das gewünschte<br />

Arbeitsergebnis schnell und präzise zu<br />

erreichen. Das serienmäßige 2D-System<br />

lässt sich auf Cat Grade mit 3D aufrüsten.<br />

Die ebenfalls ab Werk integrierte<br />

Planierautomatik Grade Assist steuert<br />

die Bewegungen von Ausleger und Löffel,<br />

sodass der Fahrer ein genaues Planum<br />

mühelos mit nur einer Joystickbewegung<br />

für den Stiel herstellen kann. Mit<br />

der Systemfunktion E-Fence (Begrenzung<br />

des Arbeits- und Schwenkbereichs)<br />

kann die Maschine sicher unter<br />

limitierten Platzverhältnissen arbeiten,<br />

da diese Funktion dafür sorgt, dass sich<br />

kein Teil des Baggers außerhalb der vom<br />

Fahrer festgelegten Sollwerte bewegt.<br />

Das bei den Modellen Cat 320 und 323<br />

serienmäßige Wägesystem Cat Payload<br />

hält durch Wiegevorgänge während des<br />

Betriebs und durch Echtzeit-Berechnungen<br />

der Nutzlast präzise die Lastvorgaben.<br />

Neu ist auch der konstruktive<br />

Ansatz bei der Baggergeneration. Gab<br />

es etwa früher 16 verschiedene Fahrerkabinen,<br />

sind es heute nur noch drei. Um<br />

die Ersatzteilhaltung zu vereinfachen,<br />

ging auch die Zahl der Luftfilter von 15<br />

auf drei zurück. Im Vergleich mit früheren<br />

Modellen steigt die Effizienz, doch<br />

BEDIENUNG: Der intuitiv bedienbare<br />

übersichtliche Touchscreen ermöglicht<br />

neue Dimensionen der Arbeitssteuerung<br />

und sicheren Führung des<br />

Baggers. Foto: Caterpillar/Zeppelin<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


BAGGER<br />

53<br />

SPARSAM: Der neue Kettenbagger DX300LC-5 von Doosan wurde<br />

für klassenbeste Betriebskosten in der Kategorie mittelgroßer Kettenbagger<br />

ausgezeichnet. Foto: Doosan<br />

SPEZIALISTEN: Die Hyundai-Bagger HX330 (auf der Sohle) und<br />

HX300 LR erweisen sich als perfektes Doppel in einer Quarzsandgewinnung.<br />

Foto: Hyundai<br />

Kraftstoffverbrauch und Wartungskosten<br />

reduzieren sich drastisch. Konkret:<br />

Die Motoren der nächsten Generation<br />

verbrauchen bis zu 25 % weniger Kraftstoff<br />

als die der vorherigen Modelle. Der<br />

neue Smart-Modus passt die Motorund<br />

Hydraulikleistung den Einsatzbedingungen<br />

an. Die Motordrehzahl<br />

wird automatisch abgesenkt, wenn weniger<br />

Hydraulikbedarf vorliegt. Das neue<br />

Kühlsystem mit mehreren elektrischen<br />

Lüftern ist effizienter als Kühlsysteme<br />

mit nur einem Lüfter, da die Temperaturen<br />

von Hydrauliköl, Kühler und luftgekühltem<br />

Ladeluftkühler unabhängig<br />

voneinander überwacht werden, sodass<br />

die Lüfter genau für die erforderliche<br />

Luftzirkulation sorgen. Alle Fahrerkabinen<br />

bei der neuen Bagger-Generation<br />

sind serienmäßig mit Funktionen wie<br />

schlüssellosem, aber sicher codierbarem<br />

Drucktasten-Motorstart ausgestattet.<br />

Die programmierbaren Joystick-<br />

Tasten für Ansprechverhalten und Art<br />

der Baggersteuerung ermöglichen dem<br />

Fahrer individuelle Anpassungen. Neue<br />

Viskoseelemente verringern die Vibrationen<br />

der Fahrerkabine um bis zu 50 %.<br />

Die geräumige Kabine weist eine niedrige<br />

Bauweise auf und verfügt über<br />

große Vorder-, Rück- und Seitenfenster,<br />

um die Sichtverhältnisse nach vorne und<br />

seitlich zu verbessern. Die optionale<br />

360°-Umsichtfunktion fügt Bilder von<br />

mehreren an der Maschine montierten<br />

Kameras zusammen, um einen perfekten<br />

Überblick in alle Richtungen zu gewährleisten.<br />

Niedrigste Betriebskosten<br />

offiziell preisgekrönt<br />

Der auf der Intermat 20<strong>18</strong> vorgestellte<br />

30-t-Kettenbagger DX300LC-5 von<br />

Doosan gewann in einer Preisverleihung,<br />

die jedes Jahr von Equipment-<br />

Watch für die Schwerindustrie organisiert<br />

wird, den „Lowest Cost of<br />

Ownership Award“. Ausgezeichnet<br />

wurde der Bagger für niedrigste Betriebskosten<br />

in der Kategorie mittelgroße<br />

Kettenbagger. Dieser Preis für die<br />

niedrigsten Betriebskosten ist branchenweit<br />

die einzige Auszeichnung dieser<br />

Art und basiert auf empirischen<br />

Daten der langfristigen Kosten von<br />

Schwer- und Kompaktmaschinen. Kandidaten<br />

wurden in 15 verschiedenen<br />

Maschinenkategorien nominiert. Hierbei<br />

kamen die niedrigsten Betriebskosten<br />

über einen Zeitraum von fünf Jahren<br />

zur Berücksichtigung. Viele der Gründe,<br />

warum der DX300LC-5 den Preis in der<br />

Kategorie mittelgroßer Kettenbagger<br />

gewann, liegen in der stark verbesserten<br />

Leistung im Vergleich zum Stufe-IIIBkonformen<br />

Vorgängermodell der Modellreihe<br />

LC-3 begründet. Der DX-<br />

300LC-5 wird von einem Sechs-Zylinder-Dieselmotor<br />

vom Typ Doosan DLO<br />

8 mit einer Ausgangsleistung von 202<br />

kW bei <strong>18</strong>00 U/min angetrieben, der<br />

im Vergleich die Motorleistung um 27 %<br />

und das Drehmoment um 30 % gesteigert<br />

hat. Der Motor erfüllt mit den Nachbehandlungsverfahren<br />

Abgasrückführung<br />

(EGR) und selektiver katalytischer<br />

Reduktion (SCR) die Abgasnorm<br />

Stufe IV, ohne dass ein Dieselrußpartikelfilter<br />

(DPF) erforderlich ist. Weitere<br />

neue Leistungsmerkmale führen zu<br />

einer enormen Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs<br />

in einer Größenordnung<br />

von durchschnittlich 10 %. Dazu<br />

zählt der neue Tageskilometerzähler-<br />

Bildschirm, mit dessen Hilfe der Kraftstoffverbrauch<br />

über einen gewünschten<br />

Zeitraum hinweg direkt über das<br />

Bedienfeld überprüft werden kann. Eine<br />

automatische Abschaltfunktion schaltet<br />

den Motor nach einer voreingestellten<br />

Zeit ab, wenn sich die Maschine<br />

eine bestimmte Zeit (von 3 bis 60 min<br />

konfigurierbar) im Leerlauf befindet.<br />

Dazu verfügt der Bagger über ein Smart<br />

Power Control (SPC), das speziell zur<br />

Optimierung des Gleichgewichtes zwischen<br />

Pumpenausgangsleistung und<br />

Dieselmotor entwickelt wurde. Zur Maximierung<br />

der Lebensdauer sind der<br />

DX300LC-5 und alle anderen Doosan-<br />

Modelle der Baureihe LC-5 mit EM-<br />

Buchsen (Enhanced Macro-Surface)<br />

ausgestattet, die bei optimaler Schmierung<br />

sehr viel effektiver als herkömmliche<br />

Buchsen sind. Luftvorfilter gehören<br />

zur Serienausrüstung, damit nur saubere<br />

Luft in den Motorluftfilter gelangt.<br />

Das verlängert die Wartungsintervalle<br />

des Luftfilters sowie die Betriebszeit<br />

und erhöht die Produktivität. Weiterhin<br />

hat Doosan die Kabinenluftfilter optimiert<br />

und die Klimaanlagen-Luftfilter<br />

neu gestaltet, um einen Austausch zu<br />

erleichtern. Der Ölwannenvorfilter wird<br />

6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


54<br />

BAGGER<br />

AUFTAKT FÜR DIE NEUE REIHE: Mit dem JCB 220X startet die neue X-<br />

Serie für harte Einsätze und extreme Bedingungen.<br />

FÜR DEN BEDIENER: Großes Augenmerk legten die JCB-Konstrukteure<br />

auch auf eine neue ergonomische Kabine. Fotos: JCB<br />

für staubige Umgebungen (wie bei Einsätzen<br />

in Gewinnungsbetrieben) empfohlen.<br />

Ein Filter für die Ölwanne (9,5 l)<br />

ist als Sonderausrüstung erhältlich und<br />

entfernt Staub aus der Luftansaugung.<br />

Zum Vermeiden dauerhafter Schäden<br />

am Motor ertönt jetzt ein akustischer<br />

Alarm, um anzuzeigen, dass sich Wasser<br />

im Kraftstoff befindet. Ignoriert der<br />

Fahrer diesen Alarm nach mehreren<br />

Warnungen, wird für Motor und Pumpe<br />

eine automatische Leistungsminderung<br />

eingeleitet.<br />

Mit langem Arm gewinnen<br />

Sogenannte Longreach-Bagger eignen<br />

sich als Spezialgeräte auch und besonders<br />

für die Gewinnung von Lockergesteinen,<br />

vor allem wenn es gilt, über<br />

lange Böschungen zu arbeiten. Hervorstechend<br />

sind die neuen Modelle HX300<br />

LR (LR = Long Reach) und ein Hyundai<br />

HX330 mit Monblockausleger, die gemeinsam<br />

in einer Quarzsandgrube perfekt<br />

miteinander arbeiten. Die HX-Baggergeneration<br />

wartet mit zahlreichen<br />

Neuerungen auf. Herzstück sind moderne<br />

Cumminsmotoen, im Falle des HX300<br />

LR ein 171 kW starker Sechs-Zylinder mit<br />

6,7 l Hubraum. Moderne Axialkolben-<br />

Verstellpumpen für Arbeitsausrüstung,<br />

Schwenk- und Fahrwerk sind Standard.<br />

Wichtiges Merkmal aller HX-Hydraulikbagger<br />

ist die um bis zu 4 dB im Innenraum<br />

leisere und 13 % größere Sicherheits-Kabine.<br />

Auf besonderen Dämpfern<br />

montiert, reduzieren sich die Schwingungen<br />

am Fahrerplatz deutlich. Fahrersitz<br />

und Bedienkonsolen mit Joysticks<br />

sind eine Einheit, die sich automatisch<br />

optimal auf das Fahrergewicht einstellen.<br />

Ein Alleinstellungsmerkmal ist der<br />

haptische Drehregler in der rechten Armlehne.<br />

Ein im Regler eingebauter Elektromotor<br />

initiiert Rückmeldungen. So<br />

erfährt der Fahrer auch ohne Blickkontakt<br />

zum Regler, welche Funktionen er<br />

aktiviert. Der Drehregler reguliert die<br />

Motordrehzahl, außerdem programmiert<br />

er die Klimaanlage. Je nach gewählter<br />

Funktion reagiert der Drehregler unterschiedlich<br />

mit physischen Rückmeldungen.<br />

Der 35 t schwere HX300 LR ist mit<br />

einem 10,2 m langen Ausleger und 7,8 m<br />

langen Stiel ausgerüstet. Mit seiner<br />

somit gegebenen maximalen Reichweite<br />

bis zu 19 m ist er bei passender<br />

Böschungsauslegung in der Lockergesteinsgewinnung<br />

ideal, denn daraus<br />

resultieren 14,5 m Einstechhöhe und<br />

12,2 m maximale Ladehöhe.<br />

Der HX330 verfügt über einen 6,45-m-<br />

Monoblock und kombinierten Stiel von<br />

3,2 m. Damit erreicht der Bagger eine<br />

Grabtiefe von 6 m und Losbrechkräfte<br />

von 111 kN, die Reißkraft beträgt mit dieser<br />

Ausrüstungskombination 62,8 kN.<br />

Mit der HX-Reihe (Einsatzgewichte<br />

von 14 bis 90 t) führt Hyundai eine neu<br />

konzipierte Serie moderner ergonomischer<br />

und leistungsstarker Hydraulikbagger<br />

ein. Stufe-IV-Motoren von Perkins,<br />

Cummins und Scania sowie ein<br />

neues Design überzeugen ebenso wie<br />

umfangreiche Neu- und Weiterentwicklungen<br />

bei Kabine, Komponenten und<br />

Bedienung. Gemeinsames Merkmal aller<br />

HX-Hydraulikbagger ist die wie oben definiert<br />

leisere größere Kabine. Sie ist bestimmendes<br />

Designelement und gibt<br />

den HX-Geräten ein unverwechselbares<br />

Aussehen. Eine Rückfahrkamera ist<br />

serienmäßig eingebaut. Optional liefert<br />

Hyundai das System AAVM (Advanced<br />

Around View Monitoring) für eine<br />

360-Grad-Rundumsicht, zusammengesetzt<br />

aus den Bildinformationen von<br />

vier am Bagger montierten Kameras.<br />

Mit dem ebenfalls erhältlichen Überwachungssystem<br />

IMOD (Intelligent Moving<br />

Objects Detection) werden Objekte, die<br />

sich rund um den Bagger bewegen, auf<br />

dem Touchscreen visualisiert.<br />

Leistungswillen der Generation X<br />

Der neue 20-t-Bagger JCB 220X ist<br />

nach Herstellerangaben für harte Einsätze<br />

gemacht. JCB startet mit der<br />

Maschine zudem die insgesamt gänzlich<br />

neue X-Serie, die schon mit ihrem<br />

robusten Design Leistungswillen ausdrückt.<br />

Mit dem Anspruch, jedes Teil<br />

des Baggers innovativ zu überarbeiten,<br />

hat JCB auch den Produktionsprozess<br />

optimiert. Der Fokus der umfassenden<br />

Entwicklungen liegt auf dem rundum<br />

optimierten Aufbau. Auf den ersten<br />

Blick bietet das markant kompromisslose<br />

Design des 220X etwas fürs Auge.<br />

Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Handhabung<br />

und Ergonomie, kurz: auf der<br />

Kabine. Sie ist mit integriertem Sicherheitsaufbau<br />

eine komplette Neukonstruktion<br />

und bietet, um 15 % vergrößert,<br />

gegenüber vorigen Modellen viel Kom-<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


Auf morgen bauen.<br />

ROHRDORFER<br />

GUT KOMBINIERT: Für einen Bagger der 70-t-Klasse ist der neue<br />

Komatsu PC700LC-11 sehr kompakt gehalten. Foto: Komatsu<br />

fort. Der Geräuschpegel in der Kabine wurde spürbar auf 68<br />

dB(A) gesenkt. Dazu tragen auch die verstärkten, doppelwandigen<br />

Seitentüren bei. Für ein bequemes Arbeiten und<br />

effiziente Einsätze sorgen neu gestaltete Sitzoptionen sowie<br />

ergonomisch um den Fahrer verteilte Bedienelemente. Eine<br />

neu entwickelte Kommandozentrale vereint die Schaltelemente<br />

auf einer einzigen Einheit. Über einen Drehknopf, wie<br />

man ihn aus Pkw kennt, lassen sich Menüs und Funktionen<br />

auf dem zentralen 7-Zoll-Monitor steuern.<br />

Erleichterungen für Bediener und Servicetechniker standen<br />

ebenfalls als Ziel hinter der Entwicklung. Der gesamte Oberwagen<br />

wurde um 200 mm verbreitert. Diesen zusätzlichen Raum<br />

nutzten die JCB-Ingenieure, um den Hauptausleger mittig anzuordnen.<br />

Das sorgt für höhere Präzision beim Arbeiten sowie<br />

eine höhere Langlebigkeit der Komponenten. So wird etwa gegenüber<br />

der versetzten Position das Drehkranzlager entlastet.<br />

Handläufe wurden nach innen verlegt, scharfe Kanten an der<br />

Karosserie strikt vermieden. Um die versprochene Robustheit<br />

zu garantieren, absolvierte die Maschine Tests auf einem Rüttelprüfstand.<br />

Der Stufe-IV-Ecomax-4,8-l-Dieselmotor mit automatischer<br />

Leerlaufabschaltung soll für circa 5 % Kraftstoffeinsparung<br />

sorgen. Mit verschiedensten Ausstattungen ist der JCB<br />

verschiedensten Aufgaben gewachsen – etwa auch über die<br />

Wahl zwischen Monoausleger, Verstellausleger und Langausleger.<br />

Per optionalem Schnellwechsler ist ein flexibler Einsatz<br />

spielend leicht. Zusätzlicher Trumpf: Für eine Extraportion Reißkraft<br />

erhöht die Powerboost-Taste für neun Sekunden den Druck<br />

in der Hydraulik um 10 %. Damit sind selbst schwierigste Bedingungen<br />

entspannt und kraftvoll zu bewältigen.<br />

Erste Wahl für Gewinnungseinsätze<br />

Mit der Markteinführung des neuen PC700LC-11-Hydraulikbaggers<br />

bringt Komatsu ein Schwergewicht auch auf den deutschen<br />

Markt. Die Maschine besitzt ein Betriebsgewicht von bis zu 69,5<br />

t und einen Stufe-IV-Motor. Sie steht wie das Vorgängermodell<br />

für Produktivität und leichten Transport und bietet zudem eine<br />

verbesserte Kabine, einfachere Wartung und eine um bis zu 6 %<br />

gesteigerte Kraftstoffeffizienz. Der Bagger wurde von Komatsu<br />

Die ROHRDORFER GRUPPE mit Sitz in Rohrdorf bei Rosenheim ist ein<br />

mittelständisch geprägtes Unternehmen der Baustof ndustrie mit über<br />

1600 Mitarbeitern. An mehr als 120 Standorten werden in Deutschland,<br />

Österreich und Südtirol neben Zement auch Transportbeton, Beton waren<br />

und Betonfertigteile hergestellt sowie Sand und Kies gewonnen.<br />

Die Sparte Sand und Kies umfasst 10 Standorte und beschäftigt mehr als<br />

50 Mitarbeiter.<br />

Für unseren Standort Rohrdorf bei Rosenheim suchen wir<br />

zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen<br />

Spartenleiter Sand und Kies (m/w)<br />

Ihre Aufgaben: – Entwicklung und Umsetzung der strategischen<br />

Spartenziele<br />

– Führung von Mitarbeitern innerhalb der Sparte<br />

(Personalbedarf, Personalentwicklung, Mitarbeitergespräche,<br />

Steuerung von Quali zierungsbedarf)<br />

– Erstellung und Umsetzung der operativen Jahresziele<br />

– Prüfung von Übernahme und Beteiligungen<br />

– Vertriebsplanung, -steuerung und -kontrolle<br />

– Gestaltung der Organisation und Prozesse<br />

– Controlling<br />

– Verantwortung für die Entwicklung von Verfahren<br />

und Produkten<br />

– Mittelfristige Rohstoffsicherung<br />

– Reparatur- und Investitionsplanung<br />

Ihr Prol:<br />

Wir bieten:<br />

– Erfolgreich abgeschlossenes Hochschulstudium der<br />

Fachrichtung Wirtschaftsingenieurwesen oder Bergbau<br />

– Mindestens 10 Jahre Berufserfahrung in vergleichbarer<br />

Position mit Führungserfahrung in einem Industriebetrieb<br />

der Baustoffbranche<br />

– Vertriebserfahrung von Baustoffen erforderlich<br />

– Hohe Verwantwortungs- und Entscheidungskompetenz<br />

– Ein hohes Maß an Identi kation mit den Zielen<br />

und Grundsätzen der Rohrdorfer Gruppe<br />

– Leidenschaft für unsere Produkte<br />

– Einen sicheren, modernen Arbeitsplatz in einem<br />

wachsenden innovativen Industrieunternehmen<br />

– Eine interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit<br />

mit einem hohen Maß an Entscheidungskompetenz<br />

und vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten<br />

– Einen attraktiven Standort im Alpenvorland mit<br />

sehr guter Infrastruktur und allen Möglichkeiten im<br />

Bereich Freizeit, Sport und Kultur<br />

Haben wir Sie neugierig gemacht? Dann würden wir Sie gerne<br />

kennenlernen. Bitte senden Sie Ihre aussagefähigen und vollständigen<br />

Bewerbungsunterlagen unter Angabe Ihres frühestmöglichen Eintrittstermins<br />

sowie Ihrer Gehaltsvorstellung vorzugsweise per E-Mail<br />

an bewerbung@rohrdorfer.eu.<br />

Bei Fragen steht Ihnen Frau Verena Tiefenthaler, Tel. +49 80 32/<strong>18</strong>2-388,<br />

gerne zur Verfügung.<br />

Rohrdorfer Sand und Kies GmbH, Sinning 1, 83101 Rohrdorf<br />

Personalmarketing, Sinning 1, 83101 RohrdorfROHRDORFER<br />

www.rohrdorfer.eu


56<br />

BAGGER<br />

für harte und höchst anspruchsvolle Einsätze<br />

im Bergbau und für den Aushub<br />

großer Erdmassen entwickelt und bietet<br />

dabei einen Arbeitsplatz mit integriertem<br />

Fahrerkomfort und serienmäßiger Sicherheit.<br />

Zur Standardausrüstung gehört ein<br />

Komatsu-SAA6D140E-7-Motor mit 328<br />

kW. Über ein integriertes SCR-Modul zur<br />

selektiven katalytischen Reduktion, das<br />

mit AdBlue arbeitet, werden die Emissionsvorgaben<br />

eingehalten. Ein Turbolader<br />

mit variabler Geometrie (VGT) und Abgasrückführung<br />

(AGR) sorgt für eine längere<br />

Lebensdauer der Baugruppen sowie<br />

eine noch präzisere Regelung der Verbrennungstemperatur.<br />

Alle wichtigen Maschinenbestandteile<br />

wie Motor, Hydraulikpumpen und -antriebe<br />

sowie Steuerventile werden vollständig<br />

von Komatsu entwickelt und<br />

produziert. Für eine optimierte Anpassung<br />

an zahlreiche Einsatzarten ist der<br />

Großbagger mit einem elektronischen<br />

Open-Center-Load-Sensing-(E-OLSS-)<br />

Hydrauliksystem mit drei Betriebsarten<br />

ausgestattet. Der hydraulisch betriebene<br />

Umkehrlüfter passt die Lüfterdrehzahl<br />

an Kühlmittel, Hydrauliköl sowie Umgebungstemperatur<br />

an und sorgt so für<br />

mehr Effizienz und eine leise Arbeitsumgebung<br />

für den Fahrer.<br />

Die speziell für Hydraulikbagger entworfene<br />

ISO-zertifizierte Fahrerkabine<br />

bietet hohe Festigkeit und Schutz durch<br />

röhrenförmige Verstärkungen in der Kabinenstruktur.<br />

Die auf Viskosedämpfern<br />

gelagerte Kabine zeichnet sich durch<br />

einen niedrigen Vibrationspegel aus. Ein<br />

noch mal verbessertes Monitorsystem<br />

mit hochauflösendem LCD-Farbdisplay<br />

erlaubt den Abruf von Informationen in<br />

33 Sprachen. Drei Betriebsarten stehen<br />

zur Auswahl. Das neue Display kombiniert<br />

die Einsatzinformationen mit den<br />

Anzeigen der serienmäßigen Seitenund<br />

Rückfahrkameras, Omvision von<br />

Komatsu ist optional erhältlich und zeigt<br />

die Umgebung der Maschine aus der<br />

Vogelperspektive. Der hydraulisch angetriebene<br />

Lüfter kann für eine einfachere<br />

Reinigung der Kühleinheit manuell<br />

umgekehrt werden. Kühler und Hydraulikölkühler<br />

sind für einfache Wartungsund<br />

Servicearbeiten nebeneinander<br />

angeordnet. Das EMMS (Equipment-<br />

Management-and-Monitoring-System)<br />

überwacht alle wichtigen Systeme,<br />

macht auf präventiven Wartungsbedarf<br />

aufmerksam und reduziert Diagnoseund<br />

Stillstandzeiten.<br />

www.doosanequipment.eu<br />

www.hyundai.eu<br />

www.jcb.de<br />

www.komatsu.eu<br />

www.zeppelin.com<br />

LÖSEN UND VERLADEN<br />

In Hirschau ist Größe gefragt<br />

Mit dem ZX890LCH-6 ist seit etwas<br />

mehr als einem Jahr ein neuer Gewinnungsbagger<br />

der über 80-t-Kategorie<br />

bei der Gebrüder Dorfner GmbH & Co.<br />

Kaolin- und Kristallquarzsand-Werke KG<br />

in Hirschau bei Amberg im Einsatz. Die<br />

Typbezeichnung LCH des 382-kW-motorisierten<br />

Baggers weist auf die Ausstattung<br />

mit Tieflöffel hin. Seine Aufgabe<br />

besteht im Lösen und Verladen der anstehenden<br />

Rohstoffe, erklärt Tagebauleiter<br />

Johann Schärtl beim Besuch. Der<br />

anstehende Rohstoff zeigt sich durchaus<br />

unterschiedlich: „Wir haben harte<br />

und weiche Schichten. Wenn man das<br />

Material in gelöstem Zustand anschaut,<br />

erscheint es generell sehr weich. Im Verbund<br />

jedoch ist es extrem abrasiv, weil<br />

es sehr viel Quarzsand enthält. Daher<br />

haben wir auch einen recht hohen Verschleiß<br />

an Löffelzähnen und Schaufeln.“<br />

Die Zahnspitzen erreichen hier eine Lebensdauer<br />

von nur einer Woche, während<br />

sie in einem Hartsteinbruch durchaus<br />

bis zu einem Jahr halten können.<br />

Damit erklärt sich, dass aus dem in<br />

Hirschau gewonnenen Material unter anderem<br />

auch Schleifmittel her gestellt<br />

werden. Die drei Hauptmineralien des<br />

Vorkommens sind Quarz mit einem Anteil<br />

von 70 % und zu je etwa 15 % Kaolin und<br />

Feldspat. In der aufwendigen Aufbereitung<br />

werden sie separiert und für unterschiedliche<br />

Anwendungen getrennt<br />

weiterverarbeitet. Dorfner veredelt die<br />

Industriemineralien mit Hilfe einer ausgefeilten<br />

Partikeltechnologie sowie Modifizierungs-Prozessen<br />

zu hochwertigen<br />

Markenprodukten. In der Produktion<br />

sind vier weitere Maschinen nachgelagert,<br />

somit darf der Hitachi-Großbagger<br />

ZX890-6 keinesfalls zum Stehen kommen.<br />

Etwa 2000 Bh ist die Maschine im Jahr in<br />

Einsatz und wird nur vom Stammfahrer<br />

und zwei geschulten und zuverlässigen<br />

Ersatzleuten gefahren – denn an ihr hängt<br />

der komplette Gewinnungsbetrieb. Im Bedarfsfall<br />

ist somit auch ein schneller und<br />

effektiver Service durch Kiesel unabdingbar.<br />

Garantiert wird dieser von der Kiesel-Niederlassung<br />

Wackersdorf, die<br />

schnell und flexibel reagiert.<br />

Im Sinne höherer Ressourceneffizienz<br />

will der Betrieb die gewonnenen<br />

Mengen künftig reduzieren, auch wenn<br />

der Bedarf unverändert hoch ist. Ausgeglichen<br />

wird dieses vermeintliche<br />

Delta durch eine noch hochgradigere<br />

Nutzung aller gewonnenen Rohstoffe<br />

durch zusätzliche Veredelungsstufen.<br />

www.kiesel.net<br />

ABRASIVES MATERIAL erfordert besondere Maßnahmen: Der Hitachi zeigt sich kraftvoll,<br />

leistungsfähig und sehr zuverlässig als Schlüsselmaschine in der Gewinnung. Foto: Hitachi<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


RADLADER<br />

57<br />

Unersetzliche Helfershelfer<br />

FLAGGSCHIFF: Der 28-t-Radlader rundet die Modellpalette bei Case ab und ist mit einer Kipplast von 20 t prädestiniert für<br />

schwere Ladeeinsätze. Foto: Case<br />

Zum effizienten Betrieb von Kiesgruben<br />

und Steinbrüchen sind<br />

schwere Radlader heute unersetzlich.<br />

Ihrer Bedeutung als Schlüsselgerät<br />

zollen natürlich auch die<br />

Hersteller mit kontinuierlichen Weiterentwicklungen<br />

Rechnung. Um<br />

die Modelle voneinander abzugrenzen,<br />

gilt es, ins Detail zu gehen. Im<br />

Folgende einige Beispiele junger<br />

Modellneuerungen, aus denen sich<br />

Trends ablesen lassen.<br />

Frischer Jubilar<br />

Zum 60-jährigen Jubiläum seiner Radlader-Produktion<br />

schließt Case die Generation<br />

G mit einem besonderen Highlight ab.<br />

Das Flaggschiff 1121G mit einer Motorleistung<br />

von 255 kW, einer Kipplast über 20 t<br />

und einer Nutzlast von über 10 t bei einem<br />

Einsatzgewicht von rund 28 t repräsentiert<br />

die obere Leistungsspitze der großen Radlader<br />

dieser Marke. Mit Standardschaufelgrößen<br />

bis zu 5 m 3 , robusten HD-Schwerlastachsen<br />

und einem Sperrdifferenzial<br />

mit optionaler 100%-Verriegelung ist der<br />

1121G für schwerste Ladeeinsätze in der<br />

Gewinnungsindustrie oder im schweren<br />

Erdbau konzipiert. Zur Leistungsentfaltung<br />

setzt Case auf eine Motortechnik, die<br />

ausschließlich Frischluft verwendet und<br />

komplett ohne EGR-Abgasrückführung,<br />

Partikelfilter und zusätzliche Kühler auskommt.<br />

Die Grenzwerte Stufe IV werden<br />

ausschließlich durch die Verwendung der<br />

von FPT entwickelten HI-eSCR-Abgas-<br />

Nachbehandlung erreicht. Für eine effektive<br />

und leise Kühlung sorgt die exklusive<br />

Case-Cooling-Box, in der die Kühler in<br />

einem Würfel angeordnet sind, statt sich<br />

zu überlappen. Der gleichmäßige Durchsatz<br />

mit frischer, sauberer Luft sorgt für<br />

eine konstante Kühlmitteltemperatur und<br />

niedrige Lüfterdrehzahlen.<br />

Kennzeichnend für die neue Radlader-Generation<br />

ist nach Angaben des<br />

Herstellers auch der hohe Bedienkomfort.<br />

Hierfür kommt der im Vergleich<br />

zur Vorserie neuen Fahrerkabine eine<br />

herausragende Bedeutung zu. Das revolutionäre<br />

Design der Frontscheibe<br />

wurde vor Kurzem mit dem renommierten<br />

Good-Design-Award ausgezeichnet.<br />

Die ohnehin sehr gute Rundumsicht<br />

der Radladerkabinen erreicht bei den<br />

neuen Modellen mit der einteiligen<br />

Frontscheibe, konvexen Rückspiegeln<br />

und zusätzlicher Rückfahrkamera ein<br />

Niveau, das nach Angaben von Case für<br />

die Branche einen neuen Maßstab<br />

setzt. Als besonderes Extra zum 60.<br />

Geburtstag seiner Radlader hat Case<br />

mit dem neuen ProTech-Paket ein besonderes<br />

Angebot ausgeschrieben: Bei<br />

allen neu bestellten Radladern über 10<br />

t gehört der ProTech-Schutzbrief mit<br />

Garantieerweiterung für vier Jahre oder<br />

6000 Bh nun zum Standard-Lieferumfang.<br />

Enthalten ist außerdem das Vier-<br />

Jahres-Abonnement für das Case-Telematik-System<br />

Advanced SiteWatch.<br />

Dieses Paket kann bei jedem Case-<br />

Händler nach Bedarf mit einer zusätzlichen<br />

Garantie oder individuellen Wartungsplänen<br />

erweitert werden.<br />

Stufenloses Getriebe<br />

Doosan bringt mit dem DL420CVT-5 das<br />

erste Modell seines Radladersegments<br />

auf den Markt, das mit einem stufenlosen<br />

Getriebe (CVT) ausgestattet ist. Ein<br />

CVT-Getriebe besteht aus einem Hydraulikmotor<br />

in Kombination mit einer<br />

Hyd raulikpumpe, die eine gleichmäßige<br />

und kontinuierliche Änderung der Geschwindigkeit<br />

ermöglicht. Das CVT-Design<br />

kombiniert somit die Vorteile eines<br />

mechanischen und eines hydrostatischen<br />

Getriebes in einer Maschine.<br />

Durch die Kombination der beiden Getriebetypen<br />

kann die neue CVT-Technologie<br />

gewährleisten, dass schwere Lasten<br />

bei niedrigen Motordrehzahlen mit<br />

hoher Dynamik für einen optimalen Betriebszyklus<br />

des Radladers gefahren<br />

werden können. Die beiden Getriebe<br />

werden automatisch kombiniert. Der<br />

komplette Antriebsbereich wird durch<br />

das stufenlose Getriebesystem gesteu-<br />

6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


58<br />

RADLADER<br />

ert, wodurch sich Kraftstoffeinsparungen<br />

von bis zu 15 % erzielen lassen.<br />

Durch die Möglichkeit, hydrostatische<br />

und mechanische Leistung zu trennen,<br />

konnte Doosan den Stufe-IV-Scania-<br />

DC09-Motor im DL420CVT-5 einsetzen,<br />

da das CVT-System die Effizienz der<br />

Maschine auch bei niedrigen Motordrehzahlen<br />

beibehält. Mit einer Leistung von<br />

232 kW bei <strong>18</strong>00 U/min bietet der Motor<br />

ein großzügiges Drehmoment bei niedrigen<br />

Drehzahlen und erfüllt die Anforderungen<br />

der Abgasnorm, ohne dass<br />

hierzu ein Dieselpartikelfilter erforderlich<br />

ist. Möglich machen dies Nachbehandlungsverfahren<br />

wie gekühlte Abgasrückführung<br />

(AGR) und selektive katalytische<br />

Reduktion (SCR). Ein automatisches<br />

Leerlaufsystem spart bei Aktivierung<br />

Kraftstoffkosten, indem der Leerlaufpegel<br />

von 950 auf 750 U/min gesenkt wird,<br />

falls der Fahrer für mehr als 10 s keine<br />

Eingaben an Lenkrad, Arm und Schaufel<br />

vornimmt. Dazu schaltet die automatische<br />

Motorabschaltung den Motor ab,<br />

wenn er sich eine bestimmte Zeit lang (3<br />

bis 60 min frei konfigurierbar) im Leerlauf<br />

befunden hat. Neben den bekannten<br />

GRÜNDLICH ÜBERARBEITET: Mit dem Modell 420 führt Doosan eine komplett neue<br />

Radladerbaureihe in sein Portfolio ein. Foto Doosan<br />

Fahrmodi (normal/economy) stehen<br />

jetzt zwei weitere Varianten zur Verfügung.<br />

Im Aushub-Modus kann bis zu<br />

einer Geschwindigkeit von 3 km/h auf<br />

Knopfdruck das maximale Drehmoment<br />

abgerufen werden. Im Fahrmodus<br />

gewährleistet der Lader bei mehr<br />

als 14 km/h vorwärts (oder mehr als<br />

5,4 km/h rückwärts) und stabilisiertem<br />

Frontdruck automatisch die beste Traktion.<br />

Eine Kriech-Einstellung ist ebenfalls<br />

verfügbar. Sie ermöglicht es dem Fahrer,<br />

die Maschine mit niedriger Geschwindigkeit<br />

zu fahren, ohne dass das Gaspedal<br />

gedrückt werden muss, wenn er in<br />

den Vorwärts- oder Rückwärtsgang<br />

schaltet. Diese Funktion unterdrückt<br />

auch die Getriebe-Automatikbremse.<br />

Alle Doosan-Radlader der neuen Generation<br />

besitzen ein Hydraulikpumpensystem<br />

mit Lastdruckmeldung. Das bedeutet,<br />

dass die Axialkolbenpumpe mit<br />

variabler Drehzahl einen Förderstrom in<br />

Abhängigkeit von der zu bewerkstelligenden<br />

Arbeit generiert. Dies sorgt<br />

ebenfalls für eine bessere Traktion zum<br />

Eindringen in Halden, da in vielen Situationen<br />

zum Betrieb der Schaufel weniger<br />

Kraft erforderlich ist. Als Reaktion auf<br />

Kundenrückmeldungen ist das System<br />

so konzipiert, dass die Schaufel eine höhere<br />

Priorität hat, wenn Ausleger und<br />

Schaufel gleichzeitig in Betrieb sind und<br />

nur begrenzte Kraft zur Verfügung steht.<br />

Die Maschine besitzt als Standardkonfiguration<br />

eine Funktion zur Auslegerpositionierung<br />

(boom kick-out). Diese ist<br />

für Arbeiten auf beengtem Raum oder<br />

für die Wiederholung ähnlicher Operationen<br />

in spezifischen Arbeitsbereichen<br />

nützlich. Mit dem gleichen System kann<br />

die Schaufel auf die Rückkehr zur Grabwinkelstellung<br />

gesetzt werden.<br />

Auf Achsen des größeren Bruders<br />

GRÖSSERE SCHÜTTHÖHE: Der Hyundai HL960 ist auch in einer XT-Version mit<br />

verlängertem Hubarm für größere Schütthöhe erhältlich. Fotos: Hyundai<br />

Der neue Hyundai HL960 HD ergänzt als<br />

besondere Variante den Lader HL960.<br />

Er hat ein Einsatzgewicht von 19,3 t und<br />

ist mit einem elektronisch gesteuerten<br />

Stufe-IV-Cummins-QSB6.7-Dieselmotor<br />

ausgestattet. Dieser bietet bei 2200 U/<br />

min eine Nettoleistung von 163 kW. Als<br />

besondere Ausstattung für Arbeiten in<br />

rauen Umgebungen wurden dem Modell<br />

die Achsen des nächstgrößeren Hyundai-Radladers<br />

HL970 mitgegeben, denn<br />

diese eignen sich für die hohen Traglasten<br />

in den vorgesehenen Einsatzbedingungen<br />

nach Angaben des Herstellers<br />

noch besser. Die maximale Zuladung<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


RADLADER<br />

59<br />

beträgt vorne 44 t und hinten 35 t und ist<br />

damit deutlich größer als in der Standardversion<br />

HL960. Die Schwerlastachsen<br />

können optional mit Vollgummireifen<br />

ausgerüstet werden. Ebenfalls optional<br />

sind Zusatzkühlungen für Vorder- und<br />

Hinterachse im Programm, um Achsüberhitzungen<br />

zu vermeiden. Eine gute<br />

Wahl, wenn in warmer Umgebung rangierintensiv<br />

gearbeitet werden muss.<br />

Die erhältlichen Schutzausrüstungen<br />

umfassen gängige Komponenten zum<br />

Schutz von Kabine, Hubzylindern,<br />

Scheinwerfern, Anbaugeräteschläuchen,<br />

Kombinationsrückleuchten sowie<br />

den heckseitigen Kühlergrill vor herabfallendem<br />

Geröll und Material.<br />

Neben reduzierten Verbrauchswerten<br />

wartet die neue HL-Serie mit weiteren<br />

umweltschonenden Attributen auf.<br />

Eine automatische Motorabschaltung<br />

hält Kraftstoffverbrauch und Emissionen<br />

zum richtigen Zeitpunkt streng<br />

unter Kontrolle. Die HL-Serie stellt im<br />

Leerlauf den Motor ab. Die Betriebsart<br />

und die Zeit, die der Motor „leer“ läuft,<br />

sind vom Fahrer je nach Bedarf einstellbar.<br />

Das Standard-Fünf-Gang-Getriebe<br />

mit Überbrückungskupplung reduziert<br />

den Kraftstoffverbrauch zusätzlich.<br />

Eine Eco-Anzeige ermöglicht den konsequent<br />

wirtschaftlich orientierten Betrieb<br />

durch häufige Überprüfung der<br />

Maschinenzustände. Die Anzeige ändert<br />

ihre Farbe mit dem Motordrehmoment<br />

und der Kraftstoffeffizienz. Außerdem<br />

werden Kraftstoffverbrauchswerte<br />

wie Durchschnittsverbrauch und Gesamtverbrauch<br />

überwacht und am Monitor<br />

angezeigt. Das serienmäßige Eco-<br />

Fahrpedal unterscheidet zwischen<br />

sparsamem Betrieb und Leistungsbetrieb.<br />

Eine Geschwindigkeitsbegrenzung<br />

ist für Fahrer zwischen 20 und<br />

40 km/h so einstellbar, wie es für den<br />

jeweiligen Einsatz optimal und effektiv<br />

ist. Erweitert werden die Möglichkeiten<br />

um die Kupplungstrennfunktion ICCO<br />

(Intelligent Clutch Cut-Off), mit der sich<br />

die Verlustleistung am Drehmomentwandler<br />

reduzieren lässt, sowie um ein<br />

hydraulisches Sperrdifferenzial, das<br />

Reifenschlupf vermeidet.<br />

Die neue Sicherheitskabine mit mehr<br />

Komfort, wie dem voll einstellbaren Sitz,<br />

ist um 10 % gewachsen und bietet dem<br />

Fahrer einen ergonomischen, stark schallgedämmten<br />

und angenehmen Arbeitsplatz.<br />

Die neue Klimaanlage maximiert die<br />

Heiz- und Kühlleistung durch einen optimierten<br />

Luftstrom in der Kabine. Der<br />

HL960 HD ist serienmäßig auf Joystick-<br />

Bedienung für Arbeitsausrüstung und Anbaugeräte<br />

ausgelegt. Über den Touchscreen-Monitor<br />

und elektrohyd raulisch<br />

vorgesteuerte Hebel werden Endlagendämpfung,<br />

Schaufelpriorität und Arretierstellungen<br />

für Ausleger und Schaufel angepasst.<br />

Die Endlagendämpfung reduziert<br />

Stöße und Schwingungen wenn sich ein<br />

Anbaugerät dem Ende seines Bewegungswegs<br />

nähert, indem automatisch die<br />

Bewegungsgeschwindigkeit zurückgenommen<br />

wird. Diese Funktion kann am<br />

Monitor deaktiviert werden. Alle Modelle<br />

der HL900-Serie sind von Haus aus mit<br />

dem Hyundai-Präzisionswägesystem<br />

ausgestattet. Es bietet automatische<br />

sowie manuelle Einstellungen und wiegt<br />

einzelne Schaufelladungen und Ladegesamtgewichte<br />

mit einer Genauigkeit von<br />

+/– 1 %.<br />

Schaufel-Füllautomatik inklusive<br />

Komatsu Europe hat kürzlich den neuen<br />

Radlader WA480-8 vorgestellt. Stufe-IVmotorisiert<br />

verbraucht er um bis zu 15 %<br />

weniger Kraftstoff als der WA480-6 LC.<br />

A+ t 12.59 PM<br />

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8.520 1<br />

6.480 15.000<br />

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6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


60<br />

RADLADER<br />

STARK ÜBERARBEITET: Das aktuellste Modell von Volvo kam mit einer Reihe<br />

kundenorientierter Weiterentwicklungen auf den Markt. Foto: Volvo<br />

HILFREICH: Der Komatsu WA480-8 mit Schaufelvolumina von 4,9 bis 5,9 m³ ist mit einer<br />

Schaufel-Füllautomatik ausgestattet. Foto: Komatsu<br />

Vorteilen maximale Effizienz und Einsatzverfügbarkeit<br />

sicher.<br />

Durch den Antriebsstrang, der bei<br />

Komatsu in Hannover hergestellt wird,<br />

ist dieser Radlader eine sehr leistungsstarke<br />

und dabei kraftstoffeffiziente Maschine.<br />

Das Automatikgetriebe sorgt für<br />

höhere Produktivität vom ersten bis zum<br />

vierten Gang. Im zweiten bis vierten<br />

Gang, ab einer Geschwindigkeit von ca.<br />

8 km/h, sorgt die automatische Wandlerüberbrückung<br />

für eine zusätzliche Steigerung<br />

der Effizienz. Die Motorsteuerung<br />

„Komatsu Smart Loader Logic“<br />

funktioniert automatisch und beeinträchtigt<br />

nicht den Betrieb. Sie reduziert<br />

den Kraftstoffverbrauch, ohne die Produktivität<br />

zu verringern. Eine automatische<br />

Leerlaufabschaltung legt den<br />

Motor nach einer voreingestellten Leerlaufzeit<br />

still.<br />

Die Kabine wurde benutzerfreundlich<br />

und großzügig gestaltet und hat einen<br />

Geräuschpegel von nur 71 dB(A) am<br />

Fahrerohr. Der erhöhte Innendruck verhindert<br />

Staubeintritt in die Kabine. Sicheres<br />

Ein- und Aussteigen gewährleisten<br />

versetzte Trittstufen und große<br />

Handläufe. Zudem besitzt die Maschine<br />

große Fenster ohne Säulen für eine exzellente<br />

Rundumsicht. Das hochauflösende<br />

7"-Farbdisplay des Monitorsystems<br />

zeigt dem Fahrer alle wichtigen<br />

Daten an, darunter auch Eco-Hinweise.<br />

Ein neuer, luftgefederter Fahrersitz mit<br />

optimaler Vibrationsdämpfung und die<br />

am Sitz angebauten EPC-(Electronic-<br />

Pilot-Control-)Bedienhebel mit Fahrtrichtungsschalter<br />

erhöhen den Komfort.<br />

Kapazitätsstarkes Optimum<br />

Ausgehend von den marktbewährten Eigenschaften<br />

des Vorgängermodells bietet<br />

der knapp 27 t schwere Radlader mit<br />

Schaufelvolumina von 4,9 bis 5,9 m³ eine<br />

außerordentliche Kombination aus Stabilität,<br />

Losbrech- und Zugkraft. Ausgestattet<br />

mit einer neuen Schaufel-Füllautomatik<br />

und einer optimierten Erdbauschaufel,<br />

die für ein besseres Eindringverhalten<br />

sorgt, wird das Befüllen einfacher.<br />

Dank der Komatsu-Getriebetechnologie<br />

und durch den optimierten Drehmomentwandler<br />

reduzieren sich die Betriebskosten,<br />

denn die Kombination aus<br />

Motordrehzahlanpassung, optimierter<br />

Traktionskraft und Beschleunigung sowie<br />

höheren Geschwindigkeiten beim Fahren<br />

bergauf führt zur Steigerung der Produk-<br />

tivität bei geringerem Kraftstoffverbrauch<br />

des SAA6D125E-7-Motors mit einer Leistung<br />

von 220 kW. Dieselpartikelfilter und<br />

weitere Baugruppen zur Abgasnachbehandlung<br />

sorgen zusammen mit dem<br />

Motor für mehr Effizienz und eine längere<br />

Lebensdauer. Die weiterentwickelte elektronische<br />

Motorsteuerung kontrolliert<br />

Luftmanagement, Kraftstoffeinspritzung,<br />

Verbrennungsparameter sowie Abgasnachbehandlung<br />

und sorgt für optimale<br />

Leistung bei gleichzeitig reduzierten<br />

Emissionen. Die integrierte Diagnosefunktion<br />

unterstützt die Fehlersuche im<br />

Störungsfall.<br />

Komatsu Care, das Wartungsprogramm<br />

für Kunden, und das Telematiksystem<br />

Komtrax stellen neben weiteren<br />

Der Radlader L260H von Volvo repräsentiert<br />

den jüngsten Familienzuwachs<br />

der H-Serie. Der 34-Tonner kann nach<br />

Herstellerangaben einen Sattelzug mit<br />

drei Ladespielen beladen. Die Zahlen<br />

aus einem Vergleich mit Vorgängermodellen<br />

sprechen für sich. Der L260H hat<br />

5 % mehr Leistung und Drehmoment,<br />

15 % mehr Nutzlast und nutzt größere<br />

Schaufeln mit Kapazitäten von 5,3 bis<br />

10,2 m³. Verbaut ist ein 310 kW starker<br />

Stufe-IV-Volvo-D13J-Motor. Die passive<br />

Regeneration reinigt den Diesel-Partikelfilter<br />

während des normalen Betriebs<br />

automatisch, ohne dass der Fahrer eingreifen<br />

muss und ohne dass dadurch die<br />

Leistung beeinträchtigt wird. Die Maschine<br />

nutzt einen Kühlventilator, der nur<br />

bei Bedarf Leistung zieht und durch ge-<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


RADLADER<br />

61<br />

ringere Lüfterdrehzahlen weniger Lärm<br />

erzeugt. Die patentierte OptiShift-Technologie<br />

von Volvo kommt im neuen<br />

L260H noch verstärkt zum Tragen. Das<br />

System kombiniert die Volvo-RBB-<br />

Bremsanlage mit einem neuen Drehmomentwandler<br />

mit Wandlerüberbrückung.<br />

Die RBB-Funktion erkennt zudem die<br />

Fahrtrichtung des Laders und bremst<br />

diesen automatisch durch Betätigung<br />

der Betriebsbremse ab statt mit dem<br />

Drehmomentwandler. Die Wandlerüberbrückung<br />

des Antriebsstrangs verbessert<br />

Ansprechverhalten, Felgenzug,<br />

Steigleistung und Kraftstoffeffizienz.<br />

Das neue Getriebe mit Volvo-Fully-Automatic-Power-Shift-(FAPS-)Konzept<br />

legt<br />

je nach Motordrehzahl und Fahrtgeschwindigkeit<br />

den optimalen Gang ein.<br />

Die lastabhängige Hydraulikanlage versorgt<br />

die Hydraulik nur bei Bedarf.<br />

Im Gegensatz zu Vorgängermodellen<br />

nutzt der L260H zum Senken des Auslegers<br />

keine hydraulischen Pumpen, sondern<br />

die Schwerkraft und das Gewicht<br />

von Ausleger und Schaufel. Diese Funktion<br />

weist nach Angaben des Herstellers<br />

nur der L260H auf. Die Hochdruckhydraulik<br />

ermöglicht kürzere Zykluszeiten<br />

und eine höhere Hubkraft, deutlich zu<br />

sehen am Hubarmsystem mit einer Hubkraft<br />

von 295,6 kN. Der Hubarm selbst<br />

wurde ebenfalls überarbeitet. Er ist jetzt<br />

leichter, stärker und verfügt über bis zu<br />

15 % mehr Nutzlast. Der L260H ist mit<br />

der bewährten Z-Kinematik für kraftvolles<br />

Graben in harten Materialien ausgestattet.<br />

Darüber hinaus zeichnet er sich durch<br />

eine Reißkraft von 283,7 kN aus. Der<br />

L260H hat eine Auskipphöhe von 3,1 m<br />

sowie einen um 50 mm längeren Radstand<br />

für eine bessere Standfestigkeit.<br />

Der L260H ist mit der optionalen Hubgerüstdämpfung<br />

(BBS) lieferbar. Sie ermöglicht<br />

kürzere und komfortablere Arbeitszyklen,<br />

indem Stöße gedämpft und ein<br />

Aufschaukeln und Überlaufen der Schaufel<br />

beim Arbeiten in unebenem Gelände<br />

vermieden wird.<br />

Der Radlader wird mit zwei neuen,<br />

speziell auf ihn zugeschnittenen Schaufeln<br />

geliefert: der Volvo-Felsschaufel<br />

und der Volvo-Rehandling-Schaufel.<br />

Sie ermöglichen ein schnelleres und<br />

effizienteres Füllen und bis zu 10 %<br />

Kraftstoffersparnis. Mit dem Rehandling-Kit<br />

kann der Lader zum Einlagern<br />

oder Verladen von verarbeitetem Material,<br />

wie Sand und andere Gesteinskörnungen,<br />

zusätzlich optimiert werden.<br />

Die Felsschaufel ist größer als ihr Vorgängermodell.<br />

Der neue Rahmen des Radladers bietet<br />

einen bequemen Zugang zu den sinnvoll<br />

zusammengefassten Prüfpunkten.<br />

Die Kabine lässt sich als erste ihrer Art<br />

in dieser Größenkategorie hydraulisch<br />

kippen und der Motorraum ist für einen<br />

Techniker vom Boden aus leicht zugänglich.<br />

Die Akkumulatoren sind zwecks<br />

einfacher Wartung und Instandsetzung<br />

außerhalb des BSS angeordnet. Alle<br />

diese Merkmale führen dazu, dass Wartungs-<br />

und Inspektionsarbeiten effizienter<br />

ausgeführt werden können.<br />

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6/20<strong>18</strong> EINE GESTEINS NEUE WELT PERSPEKTIVEN<br />

DER RESSOURCEN


62<br />

RADLADER<br />

Mehr Sicherheit durch Kunststoffscheiben<br />

ZUSAMMENARBEIT: Volvo-Radlader von Swecon<br />

können auf Wunsch mit nahezu unverwüstlichen<br />

Kasi-Sicherheits-Scheiben ausgerüstet werden.<br />

Die 3D-Ausführung des Produkts macht die A-Säule<br />

überflüssig und beseitigt damit „Sollbruchstellen“.<br />

Fotos: KRD-Gruppe<br />

Leider gar keine so seltene Szene: Eigentlich gilt es nur, einige Ladespiele zu<br />

absolvieren, ein Alltagsjob. Aber auf einmal verkeilt sich das Anbaugerät –<br />

plötzlich löst sich eine scharfkantige Stahlstange und schnellt auf<br />

die Fahrerkabine zu. Aber zum Glück gibt es ja die dicke Frontscheibe. Oder?<br />

Radlader müssen sich vielfach in robusten<br />

Einsatzfeldern bewähren. Hier lauern<br />

durchaus besondere Gefahren, wobei das<br />

Eindringen von Fremdkörpern in die Kabine<br />

ein Hauptrisiko darstellt. Kommt es hart<br />

auf hart, sind die Scheiben des Radladers<br />

tatsächlich die letzte Barriere gegen<br />

h eranfliegende Steine oder Stahlteile, die<br />

das Tempo einer Gewehrkugel erreichen<br />

können. Die aufgrund der besseren Sicht<br />

immer großzügiger dimensionierten Verglasungen<br />

bilden in diesem Zusammenhang<br />

Schwachstellen, Gitter wiederum schränken<br />

die Sicht ein und schützen nur gegen<br />

ausreichend großflächige Angriffe. Mineralglas-Scheiben<br />

gängiger Radlader-Modelle<br />

reichen aber für einen wirksamen Schutz<br />

nicht aus. Zur Standardverglasung gibt es<br />

aber mittlerweile wirklich sichere Alternativen.<br />

Verscheibungen aus transparenten<br />

Kunststoffen gehören dazu. Zu den Werkstoffen,<br />

die sich hier bewährt haben, zählen<br />

vor allem Acrylglas (chemische Abkürzung<br />

PMMA) und Polycarbonat (PC). Insbesondere<br />

PC macht sich sehr gut als Basismaterial<br />

für moderne Sicherheitsverscheibungen.<br />

Wer einmal versucht hat, eine CD oder<br />

DVD aus diesem Kunststoff durchzubre-<br />

chen, weiß: PC ist nahezu unverwüstlich.<br />

Verantwortlich dafür ist dessen Schlagzähigkeit,<br />

also die Fähigkeit, Schläge einzustecken,<br />

ohne zu brechen. PC zeigt bei<br />

Raumtemperatur eine Schlagzähigkeit um<br />

70 kJ/m 2 . Das bedeutet, dass es rund zehnbis<br />

zu 20-mal unempfindlicher gegenüber<br />

Schlägen ist als mineralisches Verbundglas.<br />

Geeignete Polycarbonat-Scheiben<br />

federn somit heranfliegende Steine noch<br />

locker weg, wenn Mineralglas schon längst<br />

zu Bruch gegangen wäre. Praktisch nebenbei<br />

erschweren PC-Scheiben auch Vandalismus<br />

an unbeaufsichtigt abgestellten<br />

Maschinen.<br />

Details sind wichtig<br />

Kunststoffe wie PC haben andere Schwächen,<br />

die im Dienst der Sicherheit ausgeglichen<br />

werden müssen. Praktisch alle<br />

bekannten Kunststoffe beginnen bei tieferen<br />

Temperaturen allmählich zu erstarren.<br />

Bei extremen Minus-Graden kann man sie<br />

sogar mit einem Hammer zerschlagen.<br />

Spielt die Dicke eine Rolle? Tatsächlich<br />

sind 4 mm starke PC-Scheiben sicherer<br />

als 2 mm schlanke. Ein Chemiker würde<br />

dazu allerdings sagen: Je dicker die Scheibe,<br />

desto schwerer fällt es den Kunststoff-<br />

Molekülen darin, sich zu bewegen, wenn<br />

die Scheibe sich biegen soll – irgendwann<br />

stehen sie einander im Weg und alles wird<br />

allmählich starrer. Eine gewisse Steifigkeit<br />

kann indes durchaus nützlich sein – insbesondere<br />

in der Nachrüstung von Fahrzeugen,<br />

in denen die starren Mineralglasscheiben<br />

eine stabilisierende, zum Teil<br />

tragende Funktion übernommen haben.<br />

Diese muss natürlich auch nach dem Ersatz<br />

durch einen hinreichend starren<br />

Kunststoff gewährleistet sein.<br />

Aus einem ganz ähnlichen Grund sind<br />

große Kunststoff-Scheiben auch flexibler<br />

als kleine: Einen Ziegelstein mitten auf eine<br />

große Frontscheibe zu werfen, stellt in der<br />

Regel kein Problem dar. Derselbe Angriff<br />

kann bei einer kleinen Seitenscheibe andere<br />

Folgen haben. Je kleiner die Scheibe<br />

ist, desto weniger Platz hat sie ja, sich in<br />

der Elastizität eines Trampolineffektes zu<br />

bewähren. Dieser Effekt macht sich bei<br />

einschichtigen Scheiben besonders am<br />

Rand bemerkbar, wo der Kunststoff mit<br />

der starren Karosserie verklebt ist. Hier<br />

kann das Material kaum ausweichen,<br />

wenn der Schlag kommt.<br />

Eine Lösung besteht darin, wo immer<br />

möglich auf die problematische, starre<br />

Lagerung zu verzichten. Ein Beispiel für<br />

diesen Ansatz bietet eine Polycarbonat-<br />

Frontscheibe aus dem Kasiglas-Pro-<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


RADLADER<br />

63<br />

gramm der KRD Sicherheitstechnik GmbH, Geesthacht und<br />

Bardowick, die in Zusammenarbeit mit Swecon für Volvo-<br />

Radlader des Typs L11OH entwickelt wurde. Diese 1195 x<br />

1329 mm messende Frontscheibe besteht aus einer 12 mm<br />

dicken und entsprechend stabilen Polycarbonat-Platte, die für<br />

den Einsatz im Radlader bei KRD eigens aufwendig umgeformt<br />

wurde. Als besonderer Clou ersetzt die einteilige Ausführung<br />

die früher vorhandenen Ecken, vermeidet also gleich vier Sollbruchstellen,<br />

die sich ergeben hätten, wenn man Front- und<br />

Seitenscheiben auf der A-Säule des Fahrzeugs verklebt hätte.<br />

Darüber hinaus erfüllt die Scheibe die strengen Anforderungen<br />

der jüngst überarbeiteten Richtlinie UN R43 der Vereinten<br />

Nationen und verfügt damit im Gültigkeitsbereich dieser<br />

Norm über eine Straßenzulassung. So dürfen sich damit<br />

ausgerüstete Radlader in ganz Europa und vielen anderen<br />

Nationen der Welt ganz unproblematisch und ohne Sondergenehmigung<br />

auf öffentlichen Straßen bewegen.<br />

Der zweite Ansatz, um PC-Scheiben noch robuster und<br />

schlagzäher zu machen, sind Verbundscheiben. Im Mineralglas-Bereich<br />

sind sie schon seit Jahrzehnten bekannt, im<br />

Bereich der Kunststoff-Sicherheitsscheiben wurden sie<br />

hingegen erst vor wenigen Jahren eingeführt: Kasiglas-Verbundsicherheitsscheiben<br />

bestehen aus zwei oder mehr PC-<br />

Scheiben, die ab Werk über eine selbst klebende Folie aus<br />

transparentem thermoplastischem Polyurethan (TPU) miteinander<br />

verbunden werden – wobei eine TPU-Variante zum<br />

Einsatz kommt, die gegen UV-Licht unempfindlich ist. Durch<br />

die dünnen Teilscheiben sind Verbundscheiben nicht nur flexibler<br />

als massive Kunststoff-Scheiben gleicher Dicke. Sie<br />

haben im Vergleich zu den Monoscheiben auch den Vorteil,<br />

dass sich die einzelnen Ebenen der Scheibe im Belastungsfall<br />

gegeneinander verschieben und somit Energie abbauen<br />

bzw. Steine besser abprallen lassen können. Bei Verbundscheiben<br />

stellt sich auch die Frage nach Sollbruchstellen an<br />

Auflageflächen in erheblich vermindertem Maße – selbst<br />

Hammerschläge auf die Ränder derartiger Scheiben können<br />

sie nicht zerstören; mehrschichtige Produkte halten sogar<br />

einen Gewehr-Beschuss aus.<br />

MASSIVER ANGRIFF: Eine Gewehrkugel, die in einer PC-Verbundscheibe<br />

steckt, zeigt, was hochwertige Kunststoff-Scheiben heute leisten.<br />

Radlader<br />

DL550-5<br />

Hoher Entwicklungsund<br />

Fertigungsaufwand<br />

Die ausgezeichnete Flexibilität der PC-Sicherheitsscheiben<br />

wird mit einem extrem hohen Fertigungs-Aufwand erkauft, der<br />

dem Produkt nicht anzusehen ist. Das bezieht sich etwa auf<br />

die Abriebbeständigkeit, manchmal, obwohl nicht ganz korrekt,<br />

als Kratzfestigkeit bezeichnet. Polycarbonat ist zwar flexibler<br />

als Mineralglas, aber deshalb naturgemäß auch deutlich weicher.<br />

Die Oberfläche des unbehandelten Kunststoffs würde<br />

schon durch Reiben mit einem Stahlschwämmchen allmählich<br />

erblinden.<br />

Die Lösung für dieses Problem sind hochspezialisierte Beschichtungen,<br />

die die Kunststoffe mit einer nahezu glasharten<br />

Oberfläche ausstatten. Durchgesetzt haben sich hier vor allem<br />

sogenannte Polysiloxan-Lacke. Im ausgehärteten Zustand<br />

sind sie Glas auch chemisch recht ähnlich, aber aufgrund ihrer<br />

geringen Dicke flexibel genug, um die Bewegungen des Substrats<br />

mitzumachen.<br />

Die Wahl des Fahrers!<br />

Doosan-Radlader liefern hervorragende<br />

Ausbrechkraft, schnelle Arbeitstaktzeiten und gehobenen<br />

Komfort. Unsere Lader sind ideal für alle Einsatzfälle und bieten<br />

Ihnen außergewöhnliche Leistung gepaart mit einer insgesamt guten<br />

Wirtschaftlichkeit. So können Sie jede Arbeit erledigen, egal, ob Sie kleine<br />

oder große Berge von Material bewegen müssen.<br />

Doosan – mehr als 40 Jahre Erfahrung als Hersteller von Baumaschinen.<br />

www.kasiglas.de<br />

6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


64<br />

REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />

Zu Besuch in der Antike<br />

Foto: Jis<br />

EINE VOLLE DEKADE: Vor eindrucksvoller Kulisse wurde das runde Jubiläum der Earthmax- Reifen<br />

von BKT gefeiert. Foto: BKT<br />

Im Juni feierte Balkrishna Industries Ltd. (BKT) das zehnjährige Jubiläum seiner erfolgreichen Earthmax-Reihe,<br />

einer speziellen OTR-Reifenserie für Steinbrüche und Bergwerke. BKT ist einer der führenden Off-Highway-Reifenhersteller<br />

mit Sitz in Indien. Nur drei Jahre nach der Neueröffnung des imposanten BKT-Reifenwerks in Bhuj bot<br />

dieser Meilenstein eine weitere Gelegenheit, um Anfang Juni den Werdegang des Earthmax-Reifens von seinen<br />

Ursprüngen bis zum aktuellsten Modell zu reflektieren und mehr über die ambitionierten Zukunftspläne des Familienunternehmens<br />

zu erfahren. Und diese können sich sehen lassen. Eine perfekte Kulisse für die Reflexion bot<br />

sich auf der Insel Kreta.<br />

MEILENSTEINTERMIN:<br />

Auf einer internationalen<br />

Pressekonferenz wurde über<br />

die Entstehungsstadien der<br />

Earthmax-Reihe und die<br />

Zukunftspläne von BKT informiert.<br />

Das Management,<br />

repräsentiert durch<br />

Dilip Vaidya, Rajiv Poddar<br />

und Arvind Poddar (oben,<br />

v.r.n.l.), stand, verstärkt durch<br />

Lucia Salmaso, Man.-Dir.<br />

BKT Europe, für Fragen zur<br />

Verfügung. Fotos: jis<br />

Doch zurück zum Anfang: Alles begann<br />

mit der Lancierung des ersten Earthmax-<br />

Reifens im Jahre 2008, damals zunächst<br />

nur für Radlader. Entwickelt wurde das<br />

OTR-Radialreifen-Sortiment bei BKT, um<br />

auch härtesten Einsatzbedingungen widerstehen<br />

zu können. Eine Besonderheit<br />

der Earthmax-Reifen ist ihre robuste All-<br />

Steel-Struktur, die der Reifenkarkasse<br />

besondere Widerstandskraft und Langlebigkeit<br />

verleiht. Ideal also auch für die<br />

ganz großen Maschinen. Deshalb folgte<br />

der ersten Entwicklung der Reifen für<br />

Lader auch die passende Bereifung für<br />

Muldenkipper, Grader, Radlader, Planierer,<br />

Loader und Fahrlader (LHD). Mittlerweile<br />

sind sogar Giant-Reifen in der<br />

Earthmax-Serie zu finden.<br />

Passende Kulisse für große Vorhaben<br />

Nun könnte man sich fragen: Was hat all<br />

das mit Griechenland zu tun? Dafür lohnt<br />

sich ein Blick in die Vergangenheit, als die<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />

65<br />

Griechen den Grundstein für die Entwicklung<br />

der Mechanik legten. Ohne Griechen<br />

also wahrscheinlich keine industrielle<br />

Revolution. Damit gäbe es auch keine der<br />

Maschinen, für die diese besonderen<br />

Reifen entwickelt werden. Zudem waren<br />

die Griechen bekannt für ihren kreativen<br />

Erfindergeist. Vor allem durch praktisches<br />

Experimentieren konnten viele<br />

Phänomene am Ende entschlüsselt werden.<br />

Dem würde Archimedes zustimmen<br />

– Heureka! Auch BKT berichtete von<br />

vielen Begebenheiten mit Kunden, für die<br />

ein spezielles Sortiment entwickelt<br />

wurde, basierend auf Erfahrung und dem<br />

einfachen Probieren für jede gesonderte<br />

Situation. Nicht zu vergessen: Die Griechen<br />

fanden heraus, dass die Erde keine<br />

Scheibe ist. Auch das macht am Ende die<br />

Sache wieder rund.<br />

Der Weg ist steinig<br />

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz,<br />

die während der Präsentationswoche<br />

DER EARTHMAX<br />

für Händler, Kunden und Partner für die<br />

einschlägige internationale Fachpresse<br />

anberaumt war, wurden Meilensteine<br />

und Entwicklungsschritte aufgezeigt.<br />

Arvind Poddar, Vorstandsvorsitzender<br />

und Geschäftsführer von BKT, betonte<br />

dabei auch, dass die globale Finanzkrise<br />

alle Märkte berührt habe. Trotzdem<br />

entschied sich das Unternehmen<br />

dafür, gerade zu diesem Zeitpunkt 2008<br />

in das OTR-Segment einzusteigen. Und<br />

das mit gutem Erfolg. Die Zukunftsaussichten<br />

sind noch weitaus ambitionierter.<br />

Bis zum Jahr 2025 will BKT<br />

einen Marktanteil in Höhe von 10 % im<br />

All-Steel-Radialsegment des globalen<br />

OTR-Marktes erreichen – wohl wissend,<br />

dass der Weg auf dem OTR-Markt nicht<br />

gerade ein Spaziergang im Park ist.<br />

Rajiv Poddar, Co-Geschäftsführer von<br />

BKT, sprach die anfänglichen Herausforderungen<br />

beim Eintritt in den Markt,<br />

aber auch den methodischen Ansatz<br />

an, den das Unternehmen verfolgte: den<br />

PDCA-Kreislauf (Plan, Do, Check, Act).<br />

Eine respektable<br />

Reifen-Entwicklungsgeschichte<br />

Earthmax nennt sich die OTR-Radialreifenserie<br />

von BKT. Entwickelt wurden<br />

die speziellen Pneus für extreme Anforderungen<br />

und schwierigste Bodenverhältnisse.<br />

Auf ihnen laufen inzwischen<br />

Muldenkipper, Dumper, Radlader, Planierer,<br />

Grader etc. sowie einige Mehrzweckfahrzeuge.<br />

Die inzwischen zehnjährige<br />

Erfolgsgeschichte startete mit<br />

dem Earthmax SR30 am 15. August<br />

2008. Das erste Set wurde für einen<br />

Volvo L120C entwickelt. 2010 entstand<br />

das nächste Set für einen Cat 972H.<br />

Zunehmender Erfolg führte zur SR41er-<br />

Reihe mit neuem Design, gefolgt vom<br />

SR45M. Im Zuge des Transfers nach<br />

Bhuj in 2015 – von BKT selbst als<br />

„Game-Changer“-Aktion bezeichnet –<br />

konnte endlich auch die Produktion und<br />

Entwicklung von OTR-Giant-Reifen<br />

dank des strategischen Transfers der<br />

gesamten OTR-All-Steel-Radialreifen-<br />

Produktionslinie an diesem hochmodernen<br />

Produktionsstandort beginnen.<br />

Daraufhin folgten die Serien SR45 S,<br />

SR46 und SR48 im Jahr 2016.<br />

Alle Earthmax-Reifen besitzen eine<br />

All-Steel-Struktur, die wirksam vor äußeren<br />

Einflüssen wie Stichen, Schnitten,<br />

Verschleiß, Hitze oder anderweitigen<br />

Widrigkeiten schützt. Neben ihrer<br />

Beständigkeit sind erstklassige Traktion<br />

und Stabilität beim wendigen Fahren<br />

über herausforderndes Gelände<br />

weitere Aspekte, die alle inzwischen<br />

25 Modelle der Reifenserie auszeichnen.<br />

Earthmax-Reifen werden mittlerweile<br />

weltweit geschätzt und genutzt.<br />

Handelspartner der Marke in Deutschland<br />

ist die Bohnenkamp AG.<br />

www.bohnenkamp.de<br />

PNEU-PILOT:<br />

Mit dem zuerst<br />

entwickelten<br />

Earthmax SR30<br />

stieg der Hersteller<br />

ins OTR-<br />

Segment ein<br />

und entwickelte<br />

seine Serie seitdem<br />

rasant.<br />

Foto: BKT<br />

OPTIMALE SELBSTREFLEXION: Der indische OTR-<br />

Spezialist sieht sich im guten Mittelfeld passend platziert<br />

und arbeitet an dieser Positionierung.<br />

Besonders die Eröffnung und der Transfer<br />

zur Produktionsanlage in Bhuj spielten<br />

eine entscheidende Rolle für den<br />

Erfolg, da nur an diesem hochmodernen<br />

Produktionsstandort die Know-how-<br />

Bündelung perfekt gelingen konnte und<br />

beispielsweise die Entwicklung von<br />

OTR-Giant-Reifen überhaupt möglich<br />

wurde. Als Zwischenziel soll bis 2020<br />

zunächst ein weltweit jährliches Absatzvolumen<br />

von 40.000 t im All-Steel-Segment<br />

erreicht werden. Bis zum Jahr<br />

2025 gilt dann das oberste Ziel: den<br />

Marktanteil von 10 % zu knacken. Bis<br />

dahin soll die Anlage in Bhuj auch ihre<br />

volle Kapazität ausschöpfen.<br />

Investitionen, die begeistern<br />

Doch nicht nur rein wirtschaftlich läuft<br />

BKT mit seinen Ambitionen auf Hochtouren.<br />

Im abschließenden Beitrag<br />

präsentierte Dilip Vaidya, President<br />

und Director of Technology BKT, die<br />

aktuellen und vielversprechenden Investitionen<br />

in Forschung und Entwicklung<br />

sowie innovative Technologien<br />

und ebenso in besonders nachhaltige<br />

Rohstoffe und Verfahren. Erst kürzlich<br />

schloss BKT beispielsweise ein gemeinsames<br />

Forschungsabkommen<br />

mit der Kultevat Inc., einem US-amerikanischen<br />

Biotechnologie-Unternehmen,<br />

das auf den Anbau und die<br />

Verarbeitung von TKS-Löwenzahn als<br />

erneuerbare und nachhaltige Alternative<br />

für Kautschuk spezialisiert ist.<br />

Bis Oktober 2019 ist bereits die Lieferung<br />

von einer Tonne TKS-Kautschuk<br />

6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


66<br />

REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />

EINSATZSTÄRKE: Earthmax-OTR-Reifen stehen für verschiedenste<br />

Träger zur Verfügung, darunter natürlich für<br />

Radlader (SR41/SR53) sowie Starrahmenkipper (SR45).<br />

Fotos: BKT<br />

vorgesehen. Weiterhin laufen Projekte<br />

zur Entwicklung hoch leistungstarker<br />

Gummimischungen mittels Nanomaterialien<br />

oder Nanoverbundstoffen, die<br />

verstärkte thermische und mechanische<br />

Stabilität bieten, sowie eine eigene<br />

Carbon-Black-Herstellungsanlage.<br />

Zudem werden Fahrer-Trainings angeboten.<br />

Erfolgreiche Teilnehmer erhalten<br />

ein Zertifikat darüber, dass sie den<br />

Umgang mit OTR-Bereifung sicher beherrschen.<br />

Eine interessante Präventionsmaßnahme,<br />

die das Sicherheitsniveau<br />

in OTR-Einsätzen steigert.<br />

Auch an übermorgen denken<br />

Neben den benannten unternehmerischen<br />

Ambitionen fällt deutlich auf,<br />

dass BKT ganz klar einen langfristigen<br />

Plan verfolgt, der von Nachhaltigkeit<br />

geprägt ist. Die Konzentration von Forschung<br />

und Entwicklung sowie Produktion<br />

in Bhuj hat sich als richtiger<br />

und zukunftsorientierter Schritt bestätigt.<br />

Für alles Weitere sorgen die erfrischend<br />

menschlichen und ansonsten<br />

bei Global Playern eher selten ge -<br />

hörten demütigen Töne zwischendurch.<br />

Die Besinnung auf das Wohl der<br />

Mitarbeiter, die eigene Foundation, die<br />

Kinder unterstützt, die Berichte über<br />

perfekt zugeschnittene, quasi personalisierte<br />

Angebote für Kunden und der<br />

Plan, sich eher im guten Mittelfeld der<br />

Anbieter zu platzieren. Dort bauen sich<br />

die BKT-Verantwortlichen nämlich ihre<br />

Nische auf und aus. Man darf weiter<br />

gespannt bleiben, welche Entwicklung<br />

dieser indische OTR-Profi in Zukunft<br />

nimmt.<br />

(jis)<br />

www.bkt-tires.com<br />

Fördern · Granulieren · Dosieren<br />

Verladen · Aufbereiten · Lagern<br />

Der Markenname AJO steht seit mehr als 50 Jahren für Kompetenz im Silobau.<br />

Wir planen, liefern und montieren komplette Anlagen auf den Gebieten:<br />

• Schüttguttechnik (verschraubte<br />

und geschweißte Silos)<br />

• Schlackengranulierung<br />

• Kohlenstaub-Siloanlagen<br />

• Überprüfung und Wartung von<br />

Druckentlastungsklappen<br />

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GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


SiEBAnLAGEn-BRECHAnLAGEn<br />

GELBE ENGEL<br />

Großeinsatz im Tunnelbau-Hinterland<br />

Indem sich zwei große Tunnelvortriebsmaschinen<br />

im Zuge des Großprojektes<br />

Stuttgart 21 für den Albvorlandtunnel<br />

über 8 km durchs Gestein wühlen, entstehen<br />

gleichzeitig Parallelaufgaben, die<br />

bei guter Gesamtlogistik wie ein Räderwerk<br />

ineinandergreifen. Durch jede Tunnelbohrmaschine<br />

werden jeweils etwa<br />

1,7 Mio. t Gestein gelöst. Mit dem Umschlag<br />

samt Abfuhr der Gesteinsmassen<br />

wurde die Firma Fischer aus Weilheim<br />

an der Teck beauftragt. Eine Schlüsselrolle<br />

spielen dabei drei Cat-Radlader<br />

982M. Der Tagesauftrag für jeden lautet:<br />

5000 t Materialbewegung, denn in der<br />

Spitze müssen 15.000 t täglich mit 600<br />

Lkw abtransportiert werden. „Das<br />

Tempo wird mit dem Baufortschritt weiter<br />

Fahrt aufnehmen. Dafür werden wir<br />

alle Reserven, die wir haben, ziehen“,<br />

meint der verantwortliche Fischer-Projektleiter<br />

Christoph Schmidberger. Um<br />

das Pensum zu schaffen, setzt Fischer<br />

auf einen versetzten Einschichtbetrieb –<br />

als Reservegerät dient ein Cat-Radlader<br />

972MXE. „Die erste Schicht mit zwei<br />

Fahrern startet gegen fünf Uhr früh, die<br />

anderen Maschinisten rücken später an,<br />

um Puffer zu haben“, so Schmidberger.<br />

Sein Arbeitgeber hat explizit in Radlader<br />

der 36-t-Klasse für diese Maßnahme investiert.<br />

Sie sollen mit nur zwei Ladespielen<br />

die Mulden der Sattelzüge füllen<br />

– so der Plan. Noch sind es drei,<br />

erklärt der Projektleiter, denn „das ganze<br />

System müsse sich noch einspielen und<br />

es hängt stark vom Material ab, in das<br />

es aufgrund der derzeit harten Konsistenz<br />

schwierig ist, einzudringen.“ Unterstützen<br />

soll den Ladevorgang das digitale<br />

Wiegesystem der Radlader, um die<br />

zwei fest installierten Straßenwaagen<br />

von Fischer zu entlasten. So lassen sich<br />

die Transportkapazitäten bestmöglich<br />

ausschöpfen. Die Radlader-Waagen<br />

sind alle geeicht und über ein Funkmodul<br />

mit dem Waagen-Terminal verbunden.<br />

„Die Lkw-Fahrer sind angemeldet und<br />

haben eine ID-Karte erhalten. Bevor sie<br />

auf das Gelände fahren, werden die Lkw<br />

leer verwogen und das Leergewicht an<br />

unsere Radlader-Fahrer übermittelt. Das<br />

Material nehmen die Cat 982M mit einer<br />

speziell entwickelten Schaufel mit Trapezblech<br />

und mit einer Schnittbreite von<br />

3,65 m sowie 6,4 m 3 Fassungsvermögen<br />

auf. „Das soll verhindern, dass schnell<br />

viel zu viel Material festklebt und dadurch<br />

das Ladevolumen einschränkt.<br />

Doch ganz lässt es sich nicht vermeiden“,<br />

erklärt Zeppelin-Niederlassungsleiter<br />

Thomas Böger aus Böblingen, der<br />

das Unternehmen hinsichtlich der Ausrüstung<br />

zusammen mit seinen Kollegen<br />

Stefan Oppermann von der Zeppelin-<br />

Projekt- und Einsatzberatung und Ronald<br />

Duchow von der Projekt- und Einsatztechnik<br />

unterstützt hatte. Bestückt<br />

wurde jede Schaufel mit Sägezähnen<br />

und einem weiteren Verschleißblech an<br />

der Unterseite, um vor Abrieb geschützt<br />

zu sein. Längere Standzeiten sollen<br />

durch Aufschweißungen und Verschleißschutz<br />

verhindert werden. „Unser Service-Center<br />

mit eigener Werkstatt ist nur<br />

zehn Minuten entfernt. Das sind ideale<br />

Bedingungen“, führt der Projektleiter<br />

aus. Falls nötig, können Radlader per<br />

Achse schnell dorthin transportiert werden,<br />

um sie wieder startklar zu machen.<br />

www.zeppelin-cat.de.<br />

VERKAUF<br />

VERmiETUnG<br />

SERViCE<br />

Wir stellen aus:<br />

Stand F-Nord-N138<br />

ALS TEMPOMACHER beim Umschlag der Gesteinsmassen aus dem Tunnelbauprojekt<br />

sind drei Cat-Radlader 982M im Einsatz. Foto: Zeppelin<br />

Oppermann & & Fuss GmbH<br />

Carl-Zeiss-Straße 10<br />

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25451 Quickborn<br />

Tel: Tel: 041<strong>06</strong> 77 7782 820<br />

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68<br />

REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />

Pneus mit mehr als nur Profil<br />

Oft unterschätzt, haben sich gerade<br />

die Reifen der schweren Off-the-<br />

Road- Maschinen in den letzten Jahren<br />

mehr und mehr zu Hightech-Produkten<br />

entwickelt. Reifendruckkontrollund<br />

Telematiksysteme beispielsweise<br />

zapfen die dicken Pneus als Datengeber<br />

an. Dennoch: Im Kern bleibt der<br />

Reifen eben ein Reifen – Profile und<br />

Gummimischungen bestimmen den<br />

Einsatz und die Hersteller versuchen<br />

mit immer neuen Produkten im<br />

Ranking zu punkten.<br />

BEDINGUNGSLOS: Die EM-Reifen von Conti sind in unterschiedlichen Serien für die meisten<br />

Einsätze zu haben. Foto: Conti<br />

Für Wendigkeit und Traktion<br />

Für den Bedarf in der Roh- und Baustoffindustrie<br />

hat Bridgestone über 40 Profile<br />

in insgesamt rund <strong>18</strong>0 Größen für die<br />

verschiedenen Einsatzzwecke entwickelt.<br />

Relativ neu ist der Radialreifen V-<br />

Steel L-Traction (VLT) in 29", konzipiert<br />

für die neue Klasse der knickgelenkten<br />

Dumper. Der Radialreifen VLT bietet hervorragende<br />

Wendigkeit, Traktion sowie<br />

Geländegängigkeit und ist für alle relevanten<br />

Untergründe geeignet. Durch<br />

seine ausgezeichnete Stabilität sorgt der<br />

Reifen noch dazu für ein sehr gutes Fahrgefühl.<br />

Der VLT ist derzeit in den Dimensionen<br />

20.5R25 bis 29.5R25, 33.25R29<br />

sowie 750/65R25 verfügbar.<br />

Im Einsatz bewährt ist der V-Steel<br />

Rock Quarry Premium (VRQP), ein Radialreifen,<br />

der für Muldenkipper im<br />

schweren Steinbrucheinsatz entwickelt<br />

wurde und eine Kombination aus hoher<br />

Laufleistung, Schnittresistenz und optimalem<br />

Bodenkontakt bietet.<br />

Ein weiterer Vertreter, der V-Steel<br />

N-Lug (VSNL) in der Größe 35/65R33 für<br />

Radlader, ist ebenso gut im Untertagebau<br />

wie im Tagebau und in Steinbrüchen aufgehoben.<br />

Sein Felsprofil-Design sorgt für<br />

gute Traktion, Stabilität und optimalen<br />

Komfort. Der Seitenwand-Schutz reduziert<br />

Einschnitte und andere Beschädigungen.<br />

Dieser Reifen ist zudem besonders<br />

für den Einsatz unter Schutzketten<br />

geeignet.<br />

Reifen plus Überwachung<br />

Off-the-Road-Reifen (OTR) für Baufahrzeuge<br />

und -maschinen müssen mit<br />

schwierigen Bedingungen zurechtkommen.<br />

Continental hat hierfür das<br />

Reifenprogramm ContiEarth entwickelt.<br />

Mit jeweils speziellen Profilen für<br />

Radlader, Muldenkipper oder Raddozer<br />

umfasst das Sortiment die zwei<br />

Reifenlinien EM-Master und RDT-Master.<br />

Der EM-Master für knickgelenkte<br />

Muldenkipper, Lader und Raddozer ist<br />

in zwei Versionen mit unterschiedlichen<br />

Profilausführungen erhältlich:<br />

als E3/L3 mit guten Selbstreinigungseigenschaften,<br />

guter Traktion und<br />

Manöv rierfähigkeit auf weichen und<br />

schlammigen Böden und als E4/L4<br />

mit hohem Karkassenschutz, guter<br />

Schnittfestigkeit, Traktion und komfortabler<br />

Laufruhe auf harten und felsigen<br />

Untergründen. Der für Starrrahmen-<br />

Muldenkipper entwickelte RDT-Master<br />

bietet hohe Stabilität, Langlebigkeit<br />

und gute Traktion auch bei hohen<br />

Geschwindig keiten über große Entfernungen.<br />

Als intelligente Reifen sind<br />

sowohl der EM-Master als auch der<br />

RDT-Master ab Werk mit integrierten<br />

Reifensensoren ausgestattet und<br />

damit sofort für den Einsatz mit den<br />

Reifendruckkontrollsystemen Conti-<br />

Pressure-Check und Conti-Connect<br />

bereit, wobei Conti-Pressure-Check<br />

für einzelne Fahr zeuge und Conti-<br />

DUMPER-<br />

OPTIMIERT: Die<br />

umfassende<br />

Produktpalette<br />

wurde durch den<br />

Bridgestone<br />

V-Steel L-Traction<br />

(VLT) in 29"<br />

ergänzt. Foto:<br />

Bridgestone<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />

69<br />

SERIE ER-<br />

WEITERT:<br />

Der neue<br />

Reifen mit<br />

E4-Laufprofil<br />

ist in diversen<br />

Größen<br />

jetzt am<br />

Markt. Foto:<br />

Magna<br />

Connect für Flotten optimiert wurde.<br />

Das Herzstück beider Systeme bilden<br />

Reifensensoren von Continental. Die<br />

im Reifeninneren montierten intelligenten<br />

Sensoren messen permanent Temperatur<br />

und Luftdruck des Reifens und<br />

melden die Daten entweder an ein<br />

Handlesegerät, an ein Display in der<br />

Fahrerkabine oder an ein Webportal.<br />

Die Alarmmeldungen und Benachrichtigungen<br />

machen direkt auf Reifen aufmerksam,<br />

die sofortiges Handeln erfordern.<br />

Interessenten werden durch<br />

Außendienstingenieure vor Ort beraten<br />

und bei der Wahl des richtigen Reifens<br />

und der passenden digitalen Lösung<br />

unterstützt. Darüber hinaus steht das<br />

System Conti-Fleet-Check zur Verfügung,<br />

das eine Überwachung von Reifendruck,<br />

Profiltiefe und Laufleistung,<br />

aber auch von Reifenschäden und Abriebprofilen<br />

ermöglicht. Conti-Fleet-<br />

Reporting, das eine vollständige Analyse<br />

der Reifenleistung des Fuhrparks<br />

bietet, vervollständigt das Angebot.<br />

Den Starrahmenkipper im Visier<br />

Für den Einsatz an Starrrahmen-Muldenkippern<br />

führt Magna den neuen<br />

Magna MA04+ OTR ein. Dieser radial<br />

konstruierte Reifen mit einem E4-Laufflächenprofil<br />

wurde für den Einsatz im<br />

Tagebau konzipiert. Das neueste<br />

Modell der Magna-Reifenpalette ist in<br />

den Reifengröße 27.00R49, 33.00R51,<br />

37.00R57, 40.00R57, 46/90R57, 50/<br />

80R57, 59/80R63 sowie in verschiedenen<br />

Mischungen erhältlich. Sie definieren<br />

sich durch (A) schnittfest, (B) hitzebeständig<br />

und (S) Standard. Der<br />

Magna MA04+ wurde auf der Grundlage<br />

der neuesten Radial-Reifentechnologie<br />

des Herstellers entwickelt. Seine<br />

Hightech-Karkasse reduziert die Wärmeentwicklung<br />

im Reifeninneren, was<br />

zu einem niedrigeren Kraftstoffverbrauch,<br />

einem höheren Wirkungsgrad,<br />

einem optimierten Fahrkomfort und<br />

einer längeren Lebensdauer führt. Darüber<br />

hinaus bietet der Reifen eine hervorragende<br />

Durchstoßfestigkeit im<br />

Vergleich zu weniger langlebigen Diagonalreifen,<br />

was zu einem niedrigen<br />

Stundenpreis führt und ihn nach eigenen<br />

Angaben zur idealen Lösung für<br />

gängige RDTs macht.<br />

Full liner bietet noch mehr<br />

Mit dem Michelin X-tra Defend erweitert<br />

der Hersteller sein Angebot für<br />

Baumaschinen in Steinbrüchen und<br />

Tagebauen. Die Serie für knickgelenkte<br />

Dumper widersteht laut Hersteller<br />

VERSCHLEISSFESTER STAHL<br />

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und Konstanz<br />

6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


70<br />

REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />

aggressivem Boden und bietet eine hohe Laufleistung.<br />

Zusätzlich werden neue Reifendimensionen eingeführt.<br />

Ab sofort sind die Größen 26.5R25 und 750/65R25 erhältlich,<br />

die Dimension 875/65R29 soll ab Spätsommer<br />

verfügbar sein. Der Spezialreifen für knickgelenkte<br />

Dumper im Dauereinsatz ist für Nutzlasten von 25 bis<br />

45 t ausgelegt und zeichnet sich in Größen der 65er-<br />

Serie nach Herstellerangaben vor allem durch seine<br />

erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Durchschlagsund<br />

Schnittverletzungen aus. Danach übertrifft er den<br />

Vorgänger Michelin X AD65. Möglich wurde dies durch<br />

verstärkte Karkass-Seile – um 23 % in der Dimension<br />

750/65R25 und um 31 % in der Dimension 875/65R29.<br />

Ebenfalls verstärkte Gewebelagen tragen zur Stabilität<br />

der Karkasse bei. Darüber hinaus besitzen die Reifen<br />

eine um 15 % dickere Reifenflanke als der Michelin X<br />

AD65.<br />

Der X-tra Defend verfügt über ein 55 mm beziehungsweise<br />

59,5 mm tiefes Laufflächenprofil. Im Vergleich zum<br />

X AD65 entspricht dies einer Steigerung von 12 mm oder<br />

28 % beziehungsweise 8,5 mm oder 16 %. Gleichzeitig<br />

stieg das Gummivolumen des neuen Reifens um bis zu<br />

40 %, was ebenfalls vor frühzeitigem Verschleiß schützt.<br />

Ein weiterer Vorteil des Michelin X-tra Defend ist nach<br />

Angaben des Herstellers seine exzellente Tonnenkilometer-pro-Stunde-Leistung<br />

(TKPH). So verfügt der Reifen<br />

in der Dimension 750/65R25 über einen TKPH-Wert von 220. In<br />

der Dimension 875/65R29 erzielt der X-tra Defend den TKPH-<br />

Wert 273.<br />

www.bridgestone.de/em-reifen<br />

www.conti.de<br />

www.magnatyres.com<br />

www.michelin.de<br />

NOCH BESSER: Die aktuelle Serie für knickgelenkte Dumper löst einen<br />

bewährten Reifentyp als Neuentwicklung ab. Foto: Michelin<br />

REIFENÜBERWACHUNG<br />

Proaktive Betriebskostensenkung<br />

Digitale Innovationen helfen die Betriebskosten<br />

von OTR-Flotten zu senken.<br />

Mit diesem Ziel hat Goodyear das System<br />

Proactive Solutions TPMS Heavy<br />

Duty als datenbasierte Lösung zur präzisen<br />

Echtzeitüberwachung von Reifen<br />

auf den Markt gebracht.<br />

Durch einen immer richtigen Druck<br />

können Maschinen bis zu 15 % mehr<br />

Arbeitsstunden leisten. Reifenbedingte<br />

Pannen sollen um bis zu 85 % reduziert<br />

werden können, auch externe Luftdruckprüfungen<br />

können danach entfallen.<br />

Liegt der Druck nämlich 50 %<br />

unter dem empfohlenen Wert, kann er<br />

das Reifenleben um 72 % reduzieren.<br />

Das System kombiniert fortschrittliche<br />

Telematik mit einer patentierten prädik<br />

tiven Analysetechnologie. Reifendruck<br />

und -temperatur werden<br />

überwacht und etwaige Schäden identifiziert.<br />

Die entsprechenden Sensoren<br />

sind an jedem Reifen angebracht. Ein<br />

On-Board-Router empfängt die Signale<br />

und leitet sie über das Mobilfunknetz<br />

an den Goodyear-Server weiter. Dieser<br />

schickt täglich Berichte per E-Mail an<br />

Betreiber der Baumaschinenflotte zurück.<br />

Werden falscher Luftdruck und/<br />

oder Überhitzung festgestellt, kann der<br />

notwendige Service umgehend einsetzen.<br />

Der Flottenmanager erhält in diesem<br />

Fall sofort per E-Mail oder App<br />

Warnhinweise. Eine Grafik gibt darüber<br />

Aufschluss, welcher Reifen betroffen<br />

und wie schwerwiegend das Problem<br />

ist. Die gesammelten Daten dienen außerdem<br />

zur Voraussage der verbleibenden<br />

Reifenlebensdauer und der<br />

Planung etwaiger Wartungen. Goodyear<br />

hat zusätzlich eine Fahrer-App<br />

angekündigt. Zur Verbesserung im<br />

Service von OTR-Flotten führt Goodyear<br />

auch eine verbesserte Version<br />

seines Emtrack-Reifenmanagementprogramms<br />

ein für eine noch genauere<br />

Erfassung wichtiger Reifendaten. Es<br />

enthält einen neuen Handscanner, mit<br />

dem Goodyear-Reifentechniker Druck<br />

und Profiltiefe schneller und präziser<br />

messen können. Die Goodyear-Emtrack-App<br />

ermöglicht auch Betreibern,<br />

einfach zu lesende, individuell anpassbare<br />

Berichte über ihre Reifenleistung<br />

in Echtzeit herunterzuladen sowie die<br />

Einsatzdauer des Reifens hinsichtlich<br />

Stunden, Kosten und Verschleiß vorherzusagen.<br />

Für einen Radlader beziffert<br />

Goodyear den möglichen wirtschaftlichen<br />

Vorteil zwischen 3000 und<br />

4000 Euro.<br />

www.goodyear.com<br />

DIGITALE HANDARBEIT: Mit dem neuen<br />

Handscanner lassen sich Diagnosen zum<br />

Reifenzustand bequem erledigen.<br />

Foto: Goodyear<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />

71<br />

UNIVERSALIST<br />

Für den gemischten Ganzjahreseinsatz<br />

Betreiber nutzen ihre Service-Fahrzeuge das ganze<br />

Jahr über für unterschiedlichste Aufgaben.<br />

Daher müssen auch die Reifen zu jeder Jahreszeit<br />

flexibel und effizient einsetzbar sein<br />

und auf unterschiedlichen Untergründen<br />

gleichbleibend hohe Performance liefern.<br />

Der neue robuste All-Season-<br />

Reifen Michelin CrossGrip eignet sich<br />

für kleine Traktoren, Radlader, Teleskoplader<br />

und Baggerlader als ganzjahrestauglicher<br />

Allrounder für unterschiedlichste<br />

Untergründe auch<br />

abseits befestigter Wege. Die verstärkte<br />

Reifenkonstruktion ist zudem<br />

speziell auf den Einsatz mit hohen<br />

Lasten ausgelegt. Das aus 196 verstärkten<br />

Blöcken bestehende, nicht<br />

laufrichtungsgebundene Profil sorgt<br />

zudem für hohen Fahrkomfort und Stabilität<br />

auf Straßen. Dank der großen Profilrillen<br />

und vielen Gripkanten baut der<br />

CrossGrip auch im Schnee hervorragend<br />

Traktion auf und kommt wegen seiner guten Selbstreinigungseigenschaften<br />

auch mit weichen<br />

Untergründen her vorragend zurecht. Dank<br />

der hohen Durchstoßfestigkeit widersteht<br />

er Stich- und Schnittverletzungen durch<br />

spitze Steine und scharfe Kanten. Durch<br />

Variieren des Reifenfülldrucks eignet er<br />

sich zudem für Arbeiten auf unbefestigtem<br />

Terrain.<br />

Die Reifen erweitern die kürzlich<br />

vorgestellte Compact Line, die speziell<br />

für Kompaktgeräte konstruiert wurde.<br />

Highlights darin sind die Power Digger<br />

für die Zwillingsbereifung von Mobilbaggern<br />

und der BibLoad Hard Surface<br />

für Teleskop- und Kompaktlader.<br />

www.michelin.de<br />

FÜR SERVICEFAHRZEUGE: Die neuen Baureihen<br />

eigen sich für diverse Helfer, die im<br />

Branchenumfeld ihre tägliche Arbeit verrichten.<br />

Foto: Michelin<br />

Hydraulik-Sofortservice<br />

24h sofort vor Ort<br />

Die<br />

Aufbereitungsprofis<br />

Ihr kompetenter und zuverlässiger<br />

Partner im Anlagenbau für die<br />

Steine- und Erdenindustrie.<br />

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werden alle Arbeiten direkt ausgeführt – persönlich, schnell<br />

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sind wir sofort vor Ort – ein Anruf genügt: 0800 77 12345.<br />

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6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


72<br />

REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />

SPEZIALIST<br />

Reifen als Arbeitspräzisionserhöher<br />

Mit dem sogenannten Kleber Lugker präsentiert<br />

die französische Marke ihren<br />

jüngsten Reifen für Teleskoplader, die in<br />

klassischen Mischbetrieben zum Einsatz<br />

kommen. Die Neuheit kennzeichnen nach<br />

Angaben des Herstellers hervorragende<br />

Stabilität, hohe Widerstandsfähigkeit<br />

gegen Verletzungen und eine ausgezeichnete<br />

Traktion. Darüber hinaus bietet der<br />

Reifen ein markentypisch exzellentes<br />

Preis-Wert-Verhältnis. Besonders stabile<br />

Seitenwände erleichtern akkurates Arbeiten.<br />

Kernmerkmal des Kleber Lugker ist<br />

die Konstruktion mit zwei Stahlgürtellagen,<br />

welche für die hohe Festigkeit und<br />

Verletzungsresistenz sorgen. Die steifen<br />

Seitenwände steigern zusätzlich die Stabilität<br />

bei besonders hohen Traglasten.<br />

Der Reifentyp ist ab September in der Dimension<br />

460/70R24 erhältlich. Ab Dezember<br />

folgen die Dimensionen 400/70R20<br />

und 500/70R24.<br />

www.kleber-reifen.de<br />

AKTUELL PLATZIERT: Der neue Kleber<br />

Lugker ist laut Hersteller ein Spezialist für<br />

Teleskoplader. Foto: Kleber<br />

WER HAT’S ERFUNDEN?<br />

Leistungsstarkes Leichtgewicht zum Geburtstag<br />

Die Erfindung der Reifenschutzketten<br />

wird auf das Jahr 1943 datiert. Dass<br />

sie damit in diesem Jahr schon ihr<br />

75-jähriges Jubiläum feiern, hätte vermutlich<br />

niemand geahnt, würden es<br />

die Fachleute von Erlau, die sich diese<br />

Dreivierteljahrhundert Erfahrung made<br />

in Germany an die Brust heften dürfen,<br />

nicht vermitteln.<br />

Bei dieser Gelegenheit weist der<br />

Hersteller auch gleich auf eine Neuheit<br />

hin, nämlich einen Steg im 23-mm-<br />

Bereich für Groß-Radlader mit nochmals<br />

deutlich verbesserten Eckdaten.<br />

Das Produkt trägt den Namen<br />

Titan 75 in Anlehnung an das diesjährige<br />

Jubiläum. Der aus Erfahrungen<br />

der Praxis heraus entwickelte Steg<br />

hat durch seine besondere Formgebung<br />

bei einem etwas leichteren Gewicht<br />

die gleiche Verschleißmasse wie<br />

vergleichbare Stege, wobei allerdings<br />

die bodenberührende Verschleißfläche<br />

sogar vergrößert wurde. Erste<br />

Testeinsätze von mit diesen neuen<br />

Stegen ausgerüsteten Reifenschutzketten<br />

haben zu ausschließlich positiven<br />

Rückmeldungen namhafter Kunden<br />

geführt, die dem Titan 75 eine<br />

große Zukunft bescheinigen.<br />

www.erlau.com<br />

GUT GEHALTEN: Die abgebildete Reifenschutzkette hat schon über 2000 Bh an einem<br />

200-t-Radlader absolviert, ohne nennenswerten Verschleiß aufzuweisen. Damit erfüllt<br />

der Steg Titan 75 die Erwartungen seiner Entwickler. Fotos: RUD/Erlau<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


RADLADER<br />

73<br />

UPGRADE FÜR DEN ASSISTENTEN<br />

Nützlicher Co-Pilot weiter verbessert<br />

TRIMBLE LOADRITE<br />

WIEGESYSTEME<br />

für Radlader, Bagger, Förderbänder<br />

aller Hersteller<br />

ALLES IM BLICK: Die<br />

Anordnung des neuen<br />

Bord displays Volvo-<br />

Co-Pilot beinhaltet<br />

auch die nützliche<br />

Wägefunktion Load<br />

Assist. Foto: Volvo<br />

Produktivität steigern,<br />

Kosten senken<br />

Volvo CE optimiert mit dem neuesten Upgrade<br />

des Load Assist seine bewährte<br />

Radlader-Technologie. Die neuen Assistenzsysteme<br />

sind für die Volvo-Radlader<br />

L110H bis L260H erhältlich. Kernstück der<br />

Lastwägefunktion ist das Borddisplay<br />

Volvo-Co-Pilot. Über diesen 10"-Touchscreen-Monitor<br />

kann der Fahrer auf die<br />

On-Board-Wiege-Funktion zugreifen. Der<br />

Load Assist schützt vor Über- und Unterlasten,<br />

vor einer Überbeanspruchung der<br />

Maschine und nicht zuletzt auch vor möglichen<br />

Bußgeldern. Zudem ermöglicht er<br />

es, den Radlader optimal auszulasten<br />

und ein Nachwiegen sowie Wartezeiten<br />

zu vermeiden. Das System erfasst mittels<br />

Druck- und Lagesensoren alle Lastdaten<br />

und zeigt sie auf dem Display von Volvo-<br />

Co-Pilot an. So kann der Fahrer die Beladung<br />

der Schaufel mit einer Genauigkeit<br />

von +/– 1 % verfolgen.<br />

Die Upgrade-Funktionen umfassen<br />

unter anderem die Nullpunkt-Kalibrierung.<br />

Nachdem diese abgeschlossen ist,<br />

kann der Fahrer schnell und einfach ein<br />

Projekt einrichten, indem er den Namen<br />

des Kunden, die Auftragsnummer, die<br />

Soll-Tonnage und das zu verarbeitende<br />

Material wählt. Es gibt zwei wählbare Betriebsmodi:<br />

den Projektmodus, mit dem<br />

die Beladung mehrerer Lkw gesteuert<br />

wird, und den Tripmodus, mit dem einzelne<br />

Lkw, Aufbereitungsanlagen oder Ähnliches<br />

beschickt werden. Hat der Arbeitsvorgang<br />

begonnen, kann der Fahrer den<br />

Ladefortschritt in Echtzeit beobachten.<br />

Das dynamische System misst permanent<br />

die Beladung der Radladerschaufel,<br />

um Störungen im Arbeitsablauf zu verhindern.<br />

Farbige Balken zeigen dem Fahrer<br />

die aktuell in der Schaufel befindliche<br />

Last, die bereits geladene Tonnage und<br />

die noch zu ladende Tonnage an. Symbole<br />

warnen, falls eine Last nicht ordnungsgemäß<br />

erfasst ist. Das System ist<br />

auch für Hochkipp- und Seitenkippschaufeln<br />

optimiert und zum Teil auch in<br />

der Lage, das Entladen zu steuern. Das<br />

häufige Problem der „letzten Schaufel“<br />

erübrigt sich, denn die Warnfunktion zeigt<br />

über den Co-Piloten, wie viel Ladung sich<br />

noch in der Schaufel befindet. Ein einstellbares<br />

Warnsignal informiert den Fahrer,<br />

wenn die Beladungsgrenze überschritten<br />

wird. Je nach vorgegebenen Optionen<br />

schaltet sich die Rückfahrkamera automatisch<br />

ein und kann, wenn das Ladefahrzeug<br />

in den Rückwärtsgang schaltet,<br />

die Lastinformationen auf einem einzigen<br />

Bildschirm darstellen. Zusätzliche Sicherheit<br />

ist dadurch gegeben, dass sich einige<br />

Funktionen abschalten, sobald die<br />

Geschwindigkeit des Radladers 10 km/h<br />

übersteigt. Der assistierende Volvo-Co-<br />

Pilot kann die Daten für ein vollständiges<br />

Ladegut-Management in der Cloud speichern,<br />

auf einen Speicherstick übertragen<br />

oder ausdrucken. Das System speist<br />

die Informationen in das Telematik-System<br />

CareTrack ein und ermöglicht damit<br />

den Zugriff auf Daten wie etwa die transportierte<br />

Gesamtladung, die transportierte<br />

Ladung (in t) pro Liter Kraftstoff und die<br />

Zahl der Ladezyklen. Anhand der neuesten<br />

Details über die von der Maschine<br />

geleistete Arbeit können Fahrer und Unternehmer<br />

die Produktivität erhöhen und<br />

Betriebskosten weiter verringern.<br />

www.volvoce.com<br />

• Hohe Wiegegenauigkeit<br />

• Beladung optimieren, Zeit sparen<br />

• Überladung und Schäden vermeiden<br />

• Materialbewegungen dokumentieren<br />

InsightHQ<br />

Das Managementsystem<br />

für Gewinnungsbetriebe.<br />

• Produktivdaten in Echtzeit<br />

• Steigerung des Outputs<br />

• Dokumentation je Maschine,<br />

Kunde und Produkt<br />

www.sitech.de


74<br />

TECHNIK<br />

Internetdienst zur Massendatenauswertung erweitert<br />

Die Topcon Positioning Group hat ihren Internetdienst Magnet<br />

Collage Web, eine Ergänzung für die PC-Software Magnat Collage<br />

zur Massendatenauswertung, um neue Funktionen erweitert.<br />

Die Version 1.1 bietet verbesserte und neue Möglichkeiten<br />

zur Zusammenarbeit und Freigabe von 3D-Punktwolkendaten.<br />

So erlaubt das Update einen integrierten Betrachter, dem Verknüpfungen<br />

oder Module zum Auf rufen eines Massendatenmodells<br />

digital bereitgestellt werden können, damit auch Personen<br />

ohne Topcon-Enterprise-Konto darauf zugreifen können.<br />

Auch die Veröffentlichung im Web direkt aus der UAV-Software<br />

anderer Hersteller ist möglich. Anwender können mit UAV erfasste<br />

Fotos und Punktwolken ganz einfach und ohne Zwischenstopp<br />

per Drag-and-Drop in Magnet Collage Web ziehen.<br />

Außerdem bietet der Internetdienst neue Funktionen, darunter<br />

eine clevere UAV-Visualisierung zur Hand habung georeferenzierter<br />

Aufnahmen anhand der Punktwolke. Anwender<br />

können Bilder überlagern, einzelne Bilder betrachten<br />

und Transparenzeinstellungen in der Software anpassen.<br />

Abonnenten<br />

von<br />

Magnet Collage<br />

Web erhalten<br />

das<br />

Update automatisch<br />

und<br />

kostenlos.<br />

www.topconpositioning.com.<br />

3D-PUNKTWOLKEN sind dank<br />

Magnet Collage Web jetzt jederzeit<br />

und überall nutzbar. Bild: Topcon<br />

GUTE KETTENREAKTION<br />

Aufbereitungstechnik zum Anfassen<br />

KOMPLETTE KETTE: Für die Hausmesse in Wölfersheim hatte<br />

Moerschen die Maschinen im Sinne einer logischen Verarbeitungskette<br />

für die Praxisvorführungen aneinandergereiht. Foto:<br />

Moerschen<br />

Auch zwischen den großen Messeterminen gibt es Neuheiten<br />

und Weiterentwicklungen im Maschinenbereich. Haben<br />

sich einige aufaddiert, greifen Anbieter gerne auf das Format<br />

einer Hausmesse zurück, so auch kürzlich die Moerschen<br />

Mobile Aufbereitung GmbH. Als Veranstaltungsort<br />

hatte Geschäftsführer Sven Brookshaw den südlichen Bereich<br />

seiner Händlerregion gewählt, wo am 8. und 9. Juni<br />

beim Abbruch- und Recyclingspezialisten ABC Lindt in<br />

Wölfersheim, der zugleich sein 30-jähriges Jubiläum beging,<br />

ein beeindruckender Überblick der aktuellen Technik<br />

geboten wurde. Darunter die frisch überarbeitete Weiterentwicklung<br />

der Schwerlastsiebanlage Terex Finlay 883+.<br />

Der ebenfalls kürzlich vom Hersteller optimierte Premiumprallbrecher<br />

SBM Remax 300 – als Nachfolger des bewährten<br />

Remax 1111 – bringt neben effizienter Leistungsumsetzung<br />

und hoher Verarbeitungsqualität eine einfache<br />

Bedienung und gute Transporteigenschaften mit. Darüber<br />

hinaus war mit dem Moerschen 20/90K erstmals eine neue<br />

Baureihe der raupenmobilen Haldenbänder zu sehen. Mit<br />

dem am Markt einzigartigen Leichtstoff-Abscheider Wash-<br />

Bear, der nach dem Schwimm-Sink-Verfahren arbeitet, kam<br />

eine weitere Eigenentwicklung auf die Hausmesse. Als Neuheit<br />

im Portfolio war der Arjes Impaktor 250 zu sehen. Dieser<br />

spezielle Doppelwellenbrecher präsentierte sich mit<br />

beeindruckender Technik im Einsatz als kompaktes Multitalent<br />

in der Primärzerkleinerung. Flankiert wurden die mobilen<br />

Aufbereitungsmaschinen durch eine Reihe von Beschickungsgeräten<br />

von Caterpillar. Hierzu trug als Partner<br />

die Zeppelin-Niederlassung Hanau bei. Weiter abgerundet<br />

wurden die Vorführungen durch VTN-Anbaugeräte, darunter<br />

Brechlöffel, Siebtrommeln und -schaufeln sowie Pulverisierer<br />

und Hydraulikhämmer.<br />

In der Gesamtheit wurden praxisnahe Arbeitsabläufe mit<br />

einem Überblick modernster Anlagen zur mobilen Aufbereitung<br />

von mehr als 200 Gästen hautnah erlebbar. Sven<br />

Brookshaw zeigt sich zufrieden: „Wir konnten hier unter<br />

realistischen Bedingungen einen kompletten Verarbeitungsstrang<br />

vom Primärzerkleinerer bis zur mobilen Fördertechnik<br />

in Szene setzen und die Leistungsfähigkeit unserer<br />

Produkte anschaulich demonstrieren.“<br />

www.moerschengmbh.de<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


TECHNIK<br />

75<br />

Nächsthöhere Stufe wird digital<br />

Ein umfangreiches und dichtes Portfolio an Anbauwerkzeugen, die in Form,<br />

Beschaffenheit und technischer Ausstattung speziell auf den jeweiligen Einsatz<br />

und die jeweilige Maschinengröße zugeschnitten sind, bietet Liebherr<br />

seit 2012 nicht mehr nur für eigene, sondern auch für entsprechende Maschinentypen<br />

anderer Hersteller an. Passend dazu stehen auch unterschiedliche<br />

Ausbaustufen eigener Schnellwechselsysteme zur Verfügung. Der mechanische<br />

Schnellwechsler ist die ideale Lösung, um Flexibilität und Produktivität<br />

mit einer geringen Investition zu steigern. Mit dem hydraulischen Schnellwechselsystem<br />

ist ein einfacher und sicherer Wechsel von mechanischen<br />

Anbauwerkzeugen von der Kabine aus möglich. Die Höchststufe, das patentierte<br />

hydraulische Kupplungssystem Likufix, erlaubt auch den Wechsel<br />

von hydraulischen Anbauwerkzeugen per Knopfdruck. Zukunftsorientierte<br />

Weiterentwicklungen des patentierten Systems werden jetzt im Zuge des<br />

digitalen Wandels intelligent. Schnittstellen und elektrische Kontakte zwischen<br />

der Maschine und dem Anbauwerkzeug schaffen völlig neue Möglichkeiten<br />

der Ansteuerung verschiedener Hydraulikfunktionen oder auch der<br />

Über tragung von Signalen eines GPS-Empfängers am Anbauwerkzeug.<br />

KOMMUNIKA-<br />

TION<br />

zwischen<br />

Werkzeug und<br />

Wechsler: Ein<br />

zweiter Näherungssensor<br />

erhöht die<br />

Sicherheit beim<br />

hydraulischen<br />

Werkzeugwechsel.<br />

Fotos:<br />

Liebherr<br />

www.liebherr.com<br />

Leises Licht am Mast<br />

Einen neuen, mit 55 dBA extrem leisen, dieselbetriebenen LED-Lichtmast<br />

hat Atlas Copco unter dem Namen HiLight B5+ im Programm. Seine<br />

eigentliche Funktion wird durch LED-Linsen optimal realisiert, die eine<br />

Fläche von 5000 m² mit einer durchschnittlichen Helligkeit von 20 Lux<br />

ausleuchten und als dimmbare Version<br />

auch eine Regulierung der Beleuchtungsstärke<br />

zulassen.<br />

Nutzerfreundlich ausgelegt, benötigt der<br />

Lichtmast erst nach 600 Bh eine einfache<br />

Wartung. Der HiLight B5+ kann optional<br />

mit SmartMast ausgerüstet werden.<br />

Diese noch junge Eigenentwicklung<br />

von Atlas Copco nutzt intelligente, eingebaute<br />

Sensoren, die starken Wind erkennen<br />

und den senkrechten Mast automatisch<br />

herunterfahren, wenn die<br />

Sicherheit dies verlangt. Ebenso werden<br />

Nutzer vor möglichen Hindernissen und<br />

Kollisionen oder beim Aufstellen vor unregelmäßigem<br />

Untergrund gewarnt, um<br />

HOCH UND STILL: Der HiLight B5+<br />

einen sicheren Stand zu gewährleisten.<br />

kann optional mit SmartMast-Lichtmasten<br />

genutzt werden. Foto: Atlas<br />

Copco<br />

www.atlascopco.com<br />

QUALITÄT SEIT 65 JAHREN<br />

• Becherwerke<br />

• Schneckenförderer<br />

• Zellenradschleusen<br />

• Doppelwellenmischer<br />

RUSSIG Fördertechnik<br />

GmbH & Co. KG<br />

Auf dem Tigge 58<br />

D-59269 Beckum<br />

T +49 2521 / 14091<br />

F +49 2521 / 13621<br />

www.russig.de<br />

6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


76<br />

TREFFPUNKT<br />

Zur rechten Zeit<br />

GROSS UND DOCH ÜBERSICHTLICH: Die NordBau auf dem Gelände der Holstenhallen in Neumünster ist klar strukturiert und übersichtlich gestaltet.<br />

Mit ihrer 63. Ausgabe kommt die<br />

NordBau 20<strong>18</strong> zur besten Zeit. Gerade<br />

boomt in Deutschland die Baukonjunktur<br />

wie selten. In ihrer bewährten<br />

und über sechs Jahrzehnte organisch<br />

gewachsenen Struktur ist die Veranstaltung<br />

auch in diesem Jahr wieder<br />

am Puls der Zeit.<br />

Bereichen des Straßen- und Tiefbaus<br />

gerichtet. Direkt am Ausstellungsgelände<br />

der Baumaschinen werden<br />

spezielle Simulations-Container zum<br />

grabenlosen Bauen und für den Asphaltbau<br />

Interessierten zur Verfügung<br />

stehen, um die Bedienung von Spezialgeräten<br />

in der Simulation ausprobieren<br />

zu können. Die Vernetzung<br />

von Planungsdaten, Maschinentechnik<br />

und Baustelle veranschaulicht die<br />

Arbeitsabläufe von heute und morgen.<br />

Auf Initiative der norddeutschen Bauindustrieverbände<br />

organisieren Experten<br />

vom Ausbildungs- und Schulungszentrum<br />

Bad Zwischenahn sowie<br />

Im Messerhythmus des Jahres darf<br />

die Veranstaltung in Neumünster in<br />

ihrer Komplexität eine Sonderstellung<br />

für sich in Anspruch nehmen, die auch<br />

dem erfahrenen Management zu verdanken<br />

ist. Besonders mit den kompetent<br />

ausgewählten Fokusthemen<br />

gelingt es immer wieder, interessante<br />

Schwerpunkte ins Blickfeld zu rücken.<br />

In diesem Jahr ist es allem voran das<br />

Motto: „Die digitale Baustelle – wenn<br />

Bauen vernetzt Hand in Hand geht“,<br />

mit dem die Holstenhallen alle Bauverantwortlichen<br />

im nördlichen Europa<br />

nach Neumünster locken. Dabei<br />

knüpft die Messe ganz bewusst an die<br />

Erfolge aus der jüngsten Vergangenheit<br />

thematisch an. Nachdem das<br />

letztjährige Thema „Bau digital – zum<br />

Anfassen“ bei vielen Besuchern und<br />

Ausstellern positiv aufgenommen<br />

wurde, wird das Augenmerk diesmal<br />

gezielt auf die digitale Baustelle in den<br />

INFORMATIONSDICHTE: Das Veranstaltungsprogramm<br />

rundet traditionell die<br />

Ausstellung passend ab. Fotos: NordBau<br />

DRINNEN UND DRAUSSEN: Die Vielfalt<br />

der ausgestellten Exponate teilt sich auf<br />

Freiflächen und Hallen auf.<br />

In AKTION: Für viele Aussteller gehören<br />

praktische Vorführungen ihrer Großgeräte<br />

bereits zum normalen Verlauf auf der Messe.<br />

GROSSE KALIBER: Auf der NordBau kommen<br />

auch die Interessenten großer Baumaschinen<br />

immer wieder auf ihre Kosten.<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


TREFFPUNKT<br />

77<br />

gungs- und Kongressprogramm sogar<br />

zum eigenständigen Magnet für viele<br />

Fachbesucher entwickelt. Das gilt begleitend<br />

für den mittlerweile etablierten<br />

und von der vero-Landesgruppe<br />

Schleswig-Holstein organisierten<br />

Treffpunkt „Norddeutscher Baustofftag“,<br />

der wichtige Impulse für Entscheidungsträger<br />

liefert. Auch ein<br />

„Nordjob-Bau-Infotag“ für die fachbezogene<br />

Nachwuchswerbung rundet<br />

das Messeangebot erneut sinnvoll ab.<br />

Systematisch hat sich die NordBau<br />

auch grenzüberschreitend etabliert.<br />

Was vor 40 Jahren mit der bis heute<br />

anhaltenden Partnerschaft mit dem<br />

benachbarten Dänemark begann,<br />

konnte dauerhaft erfolgreich ausgeweitet<br />

werden. Heute darf sich Neumünster<br />

mit Recht als Ausrichter von<br />

Nordeuropas Kompaktmesse für das<br />

Bauen bezeichnen. Sie ist seit vielen<br />

Jahrzehnten zur Plattform für Baustoff-<br />

und Baufachleuten, Planern,<br />

Architekten und Handwerkern gewor-<br />

vom Verband der Baubranche, Umwelt-<br />

und Maschinentechnik, VDBUM,<br />

Praxis-Vorführungen und stehen für<br />

den fachlichen Austausch zur Verfügung.<br />

Eine große Sonderschau widmet<br />

sich dem weiten Themenkomplex der<br />

Sicherheit zu Hause und SmartHome.<br />

Eingebunden in das Sonderthema sind<br />

neben Ausstellungs-Partnern auch die<br />

Landespolizei und das Innenministerium.<br />

Wichtiger für unsere Leser präsentiert<br />

die NordBau 20<strong>18</strong> auch in diesem<br />

Jahr wieder die bedeutenden Trends<br />

in der Baubranche und vor allen Dingen<br />

Neuheiten aus dem Bereich der<br />

Mobilanlagen zur Materialaufbereitung<br />

sowie Baumaschinen aller Größenordnungen.<br />

Keine NordBau geht<br />

ohne ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm<br />

über die Bühne. Da<br />

macht auch die 63. Auflage keine<br />

Ausnahme. Nicht ohne Grund hat<br />

sich das umfangreiche Seminar-, Taden,<br />

die sich hier länderübergreifend<br />

treffen, kommunizieren und austauschen.<br />

Dabei geben bloße Zahlen nur<br />

unzureichend Aufschluss über die<br />

Qualität der Messe, dennoch sind<br />

auch sie beeindruckend. Hier die Fakten:<br />

Auch im letzten Jahr konnte die<br />

NordBau wieder auf rund 69.000 m 2<br />

Freigelände und über 20.000 m² Hallenfläche<br />

eindrucksvoll ihre Stärke<br />

und Stellung untermauern. Etwa 850<br />

Aussteller aus 15 Ländern informierten<br />

rund 66.000 Besucher über aktuelle<br />

Trends und Produkte. Zu den 50<br />

begleitenden Fachveranstaltungen<br />

kamen insgesamt 4300 Teilnehmer.<br />

Mit ganz ähnlichen Zahlen – wenn<br />

nicht sogar mehr – wird auch anlässlich<br />

der 63. NordBau gerechnet, die<br />

vom 5. bis 9. September 20<strong>18</strong> in den<br />

Holstenhallen in Neumünster stattfindet.(bwi)<br />

www.nordbau.de<br />

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mobilen<br />

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Gerät Smartphone<br />

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automatisch dem digitalen Original-Lfs im im Archiv zugeordnet.<br />

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|


78<br />

TREFFPUNKT<br />

Erfindungsreichtum im<br />

Dienst der Praxis<br />

Im repräsentativen Aula-Gebäude der TU Clausthal trafen sich Ende Juni<br />

20<strong>18</strong> um die 100 Fachleute aus Praxis, Verbänden, Planungsbüros und Behörden,<br />

um auf der vom Team des Lehrstuhls „Tagebau und internationaler<br />

Bergbau“ organisierten Mining 20<strong>18</strong> zu erfahren, was Mitarbeiter und Jungingenieure<br />

rund um und inspiriert durch den Lehrstuhlinhaber Univ.-Prof.<br />

Dr. Hossein Tudeshki an Entwicklungen in der Pipeline oder bereits in die<br />

Praxis überführt haben. Dafür wählten die Gastgeber ein ungewöhnliches<br />

Veranstaltungskonzept.<br />

Erzählen kann man viel. Manchmal ist es<br />

aber schwierig, die tatsächlich innovativen<br />

Entwicklungen und Ideen von Vordenkern<br />

anhand von Worten nachzuvollziehen<br />

– einfach weil im Kopf dafür ein<br />

bekanntes Beispiel oder ein Praxisvergleich<br />

fehlt. Genau das ist schließlich das<br />

Kennzeichen einer Innovation. Das Verstehen<br />

einer solchen steigt mit dem parallel<br />

dargebotenen Experiment. Und weil<br />

die Veranstalter natürlich genau dieses<br />

Verständnis erzeugen wollten, waren<br />

rund um das Auditorium Stände platziert,<br />

an denen passend zu den Ausführungen<br />

auch Vorführungen stattfanden, die das<br />

Prinzip selbst erklärend verständlich<br />

machten. Ein ungewöhnliches Konzept<br />

mit hohem Wirkungsgrad. Im Prinzip ein<br />

Spiegel für die Herangehensweise des<br />

gemischt agierenden Teams aus Professor,<br />

Hochschullehrer, Dozenten, Jungingenieuren<br />

und Absolventen der Wir-<br />

ALLES BEREIT: An diversen Versuchsständen wurden die Ansätze der neuen Verfahren<br />

und ihre Art zu arbeiten überzeugend dargestellt und erklärt, in den Pausen waren<br />

die Stände gleichsam Treffpunkt, um über die Ergebnisse zu diskutieren.<br />

kungsstätte. Impulsgeber für diese ganz<br />

eigenen Wege ist laut übereinstimmender<br />

Teammeinung vor allem Prof. Tudeshki.<br />

Gesucht werden dabei vorrangig neue,<br />

oft ungewöhnliche Ansätze zur Lösung<br />

altbekannter Probleme. Falls es ein weiteres<br />

Argument braucht, um die Bedeutung<br />

für die Praxiskulisse zu unterstreichen,<br />

dann waren die zahlreichen Fragen<br />

aus dem Auditorium ein solches.<br />

Annäherung aus<br />

ungewöhnlichen Richtungen<br />

Bei allen vorgestellten Projekten und Entwicklungen<br />

wurde geklärt, welcher Anlass<br />

dahinterstand, was genau daran ganz neu<br />

und wo die Abgrenzung zu anderen Verfahren<br />

zu sehen ist. Natürlich interessierten<br />

auch die vorangegangenen Versuche<br />

und Ergebnisse sowie der Stand der Praxisreife<br />

im Kontext des Interesses bei Anwendern<br />

aus der Industrie.<br />

Im Block mit der Überschrift: „Nachhaltigkeit<br />

und Rohstoffeffizienz“ wurden erste<br />

positiv stimmende Ergebnisse bei der Herstellung<br />

von Leichtbaustoffen und leichten<br />

Gesteinskörnungen aus Füller präsentiert,<br />

die sich sehen lassen können. Das Projekt<br />

zum Abbau nicht technisch verwertbarer<br />

Füllerhalden wird bei passender Herstellernachfrage<br />

seine Breitenwirkung entfalten<br />

können. Sollte diese nicht zeitnah folgen,<br />

wäre zumindest die Machbarkeit für<br />

einen eventuell späteren Zeitpunkt nachgewiesen<br />

und vorbereitet.<br />

Der gleichen Blocküberschrift war die<br />

„Sandentfüllerung direkt an der Bandübergabe“<br />

zugeordnet, dargestellt an der<br />

Entwicklung eines speziellen Sichters,<br />

der anders als gängige Modelle nicht<br />

nach Partikelsystemen trennt, sondern<br />

nach Grobgut und Feingut. Vorteilhaft ist<br />

nicht nur der geringe Platzbedarf der<br />

kompakten Einheit, sondern auch die variable<br />

Einstellung des Trennschnittes. Der<br />

spezielle Sichter steht kurz vor seinem<br />

Pilot-Einsatz in einem Gabbrosteinbruch,<br />

der gemeinsam mit einem Industriepartner<br />

geplant wird.<br />

Auch die „Online-Erkennung von Rohstoffen<br />

während des Bohrvorgangs“ schlägt<br />

in die Nachhaltigkeitskerbe. Hier wird, wie<br />

bei zahlreichen anderen Verfahren des<br />

Teams, das passive akustische Messverfahren<br />

zur Online-Korngrößenanalyse genutzt,<br />

um quasi jede Sprengbohrung gleichsam<br />

als Erkundungsbohrung nutzbar zu<br />

machen und damit exakte geologische<br />

Lagerstättendaten zu erhalten, die Aufschluss<br />

über die Qualitäten geben.<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


TREFFPUNKT<br />

79<br />

EINGERAHMT: Rund um das Auditorium waren Poster zu den einzelnen<br />

Projekten und Vorträgen platziert sowie Experimentierstände aufgebaut.<br />

Foto: hier und unten re. Christian Ernst/TU Clausthal<br />

Im Block „Sicherheit und Umweltschutz“ wurde die „effektive<br />

Staubbekämpfung“ insofern thematisiert, dass die eingesetzten<br />

Mobilgeräte selbst detektieren, wann die Staubmenge entlang<br />

einer Linienquelle einen Eingriff nahelegt, und auch direkt die<br />

Befeuchtung übernehmen. Das Projekt ist Gegenstand eines<br />

Forschungsvorhabens in Kooperation mit der Forschungsgemeinschaft<br />

Mineralische Rohstoffe, MIRO, als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft<br />

industrieller Forschungsvereinigungen AiF.<br />

Ebenfalls ein Sicherheitsthema stellt die „dynamische Stabilitätsermittlung<br />

von Tagebauböschungen durch Fernerkundung“<br />

dar. Die Entwicklung eines Verfahrens zur Automatisierung<br />

dieser Aufgabe soll eine dynamische Beurteilung der<br />

Böschungsstabilität gewährleisten. Zur Realisierung der automatischen<br />

Stabilitätsermittlung soll ebenfalls ein Forschungsprojekt<br />

in Kooperation mit der Forschungsgemeinschaft<br />

MIRO, das bei der AiF beantragt wurde, starten.<br />

Mehr Sicherheit für Mitarbeiter verspricht die „radioaktivitätsfreie<br />

Methode zur Erfassung der Feststoffkonzentration und Geschwindigkeit<br />

in einem hydraulischen Fördersystem“. Diese Online-Korn-Bestimmung<br />

funktioniert so, dass im Strom Luftblasen<br />

mittransportiert werden, wobei jede Blase dem akustischen Sensor<br />

im Bypass erzählt, wie schnell sie unterwegs ist, und damit<br />

zum Anzeiger der Stoffstromgeschwindigkeit wird. Das Verfahren<br />

wurde bereits erfolgreich in der Nassgewinnung und -aufbereitung<br />

von Quarzsand getestet und in der Praxis umgesetzt.<br />

Das übergeordnete Thema der „sensorbasierten Steuerung<br />

und Überwachung von Aufbereitungsanlagen“ wurde durch<br />

verschiedene Vorträge und Experimente mit den Themen: „Automatisierung<br />

durch permanente Online-Korngrößenanalyse<br />

im Materialstrom“ oder auch „Online-Erfassung von bindigen<br />

Bestandteilen in einem Massenstrom“ erklärt und beschrieben.<br />

Dabei zeigte sich deutlich, dass es gelungen ist, mit der Online-<br />

Korngrößenanalyse auf Basis des sogenannten Geo-Scanners<br />

eine universelle Technologie zu kreieren. Die Systemlösung zur<br />

Just-in-time-Prozessüberwachung, Prozesssteuerung, Anlagenüberwachung<br />

und Qualitätskontrolle nutzt Sensorik in Kombination<br />

mit einer speziell entwickelten Analysesoftware und Steuerungsfeatures.<br />

Unterschiedliche Industriepartner haben inzwischen<br />

maßgeschneiderte Lösungen aus dem universellen Grundsystem<br />

heraus erhalten und damit ihre Prozesse nachhaltig optimiert.<br />

Wie sich per Materialdetektion Qualitätsoptimierungen erreichen<br />

lassen, zeigte sich am Beitrag zur „Steigerung der Qualität<br />

von Asphalt, Beton und weiteren Baustoffen durch Messung des<br />

Bohrmehls im Tagebau“. Ziel ist, Produzenten von Gesteinskörnungen<br />

vor Mängelhaftung und Reklamationen mit wirtschaftlichen<br />

Konsequenzen zu schützen. Dies passiert online über die<br />

Ermittlung der Gefügebeständigkeit bei der Herstellung von Bohrungen,<br />

denn das Gefüge kann durch Schwachstellen gekennzeichnet<br />

sein, die im frischen Gewinnungszustand optisch nicht<br />

auszumachen sind. Resultierend aus den Messungen von magnetischer<br />

Suszeptibilität und Glühverlust im Bohrmehl der Sprengbohrungen<br />

soll eine automatisierte Datenauswertungsmethode<br />

entwickelt werden, die zu einem einfachen Messgerät führt, das<br />

zum Preis in einer Größenordnung von 2000 Euro verfügbar ist.<br />

Auch beim „Online-Verfahren zum Bestimmen des Mischverhältnisses<br />

von einem Gemenge aus granularen Feststoffen mit<br />

unterschiedlicher Dichte in einen Förderstrom“ geht es um Qualitätsoptimierung<br />

bei geringem Analyseaufwand – und zwar just<br />

in time. Ein Thema wie gemacht für das physikalische Grundprinzip<br />

des akustischen Geoscanners.<br />

Der letzte Block: „Modellierung und Simulation“ widmete sich<br />

einem „Mining Calculator zur Auswahl und Dimensionierung<br />

sowie wirtschaftlichen und ökologischen Analyse von Schüttgutförderanlagen<br />

im Tagebau und Tiefbau“. Dieser soll eine Grundlage<br />

zur technischen und wirtschaftlichen Bewertung des eingesetzten<br />

oder geplanten Systems bieten und einen Vergleich der<br />

Ergebnisse für verschiedene mögliche Lösungen erlauben.<br />

Abgerundet wurde der Komplex durch die Vorstellung eines<br />

Systems inklusive Softwarepakets für eine dynamische Lagerstättenmodellierung,<br />

die künftig eine optimale Basis für die<br />

Betriebsführung bieten soll.<br />

Insgesamt gesehen bot die Mining 20<strong>18</strong> einen spannenden<br />

Tag mit Inhalten, die in Art und Fülle selten so konzentriert<br />

geboten werden. Zur Veranstaltung ist übrigens auch ein Tagungsband<br />

erschienen, der möglicherweise auf Anfrage auch<br />

Nichtteilnehmern zur Verfügung gestellt werden kann. (gsz)<br />

www.bergbau.tu-clausthal.de/ veranstaltungen/<br />

mining-20<strong>18</strong>/<br />

MINING-AKTEURE und Gestalter im Vorder- und Hintergrund der<br />

Veranstaltung. Fotos: gsz<br />

ZUFRIEDENER IMPULSGEBER: Prof. Hossein Tudeshki und Moderatorin<br />

Gabriela Schulz, Chefredakteurin dieser Zeitschrift.<br />

6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


80<br />

TREFFPUNKT<br />

Wie steht es um die Rohstoffe im Süden?<br />

Alle zwei Jahre organisiert die Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Bergbauund<br />

Mineralgewinnungsbetriebe, ABBM, in Iphofen das Bayerische Rohstoffkolloquium.<br />

Über 100 Teilnehmer interessierten sich dieses Jahr im<br />

Juli für die drei gebotenen Themenbereiche.<br />

Im ersten Block berichteten Brigitte<br />

Kraft vom Landesbund für Vogelschutz<br />

und Roland Beitlich von Andreas Thaler<br />

& Co, Kies und Sandwerk, über die<br />

erfolgreiche Kooperation beim Artenschutz<br />

in temporären Biotopen. Kraft<br />

beschrieb das Interesse der Naturschutzorganisation<br />

an Win-win-Situationen<br />

und wie die vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

mit Unternehmen und<br />

Rohstoffverbänden seit 2003 gewachsen<br />

ist. Aktueller Hö hepunkt ist das Programm<br />

mit öffentlich-rechtlichen Verträgen<br />

zwischen Unternehmen, LBV und<br />

höheren Naturschutzbehörden bei den<br />

Bezirksregierungen. Ziel des LBV ist es,<br />

bis 2022 mindestens hundert Unternehmen<br />

in Bayern so einzubinden und ihnen<br />

damit auch Rechtssicherheit bei unvermeidlicher<br />

Tötung von Individuen zu<br />

geben. Es geht vor allem um Populationsschutz<br />

und Habitatpflege für die 219<br />

Rote-Liste-Arten aus Fauna und Flora,<br />

die in den Tagebauen der Rohstoffgewinnung<br />

kartiert wurden. Roland<br />

Beitlich präsentierte anschließend die<br />

erfolgreichen Maßnahmen in den Tagebau-„Inseln“<br />

auf den Lössterrassen<br />

nördlich von Augsburg. Das Sand- und<br />

Kieswerk arbeitet hier mit der ganzen<br />

Palette an sinnvollen Maßnahmen. Da<br />

gibt es auch Platz für Unordnung durch<br />

die Erkenntnis, dass man nichts erzwingen<br />

kann und bei Biotopen ausprobieren<br />

muss, was von den Arten angenommen<br />

wird. Das erfordert nicht einmal viel<br />

Aufwand und bringt mit dem Ökokonto<br />

Rohstoff muss ein eigenes Schutzgut<br />

werden! Viele Lagerstätten stehen heute<br />

hinter anderen Schutzkulissen zurück.<br />

der Bayerischen Kompensationsverordnung<br />

Vorteile. Die anschließende Diskussion<br />

brachte interessante Fragen:<br />

Die von anwesenden Juristen infrage<br />

gestellte Rechtssicherheit des öffentlich-rechtlichen<br />

Vertrags wird von den<br />

Vertragspartnern entspannt gesehen,<br />

weil Regierungen und Umweltministerium<br />

eingebunden sind.<br />

Offenbar tut sich auch auf Bundesebene<br />

etwas zur Rechtssicherheit bei<br />

„Natur auf Zeit“, was in der Industrie<br />

generell enorme Potenziale im Artenschutz<br />

freisetzen könnte, beispielsweise<br />

auf temporären Brachflächen.<br />

Christine Brahm vom LfU in Bayern<br />

erläuterte anschließend den Stand einer<br />

Arbeitshilfe zur speziellen artenschutzrechtlichen<br />

Prüfung (saP), einer bayerischen<br />

Besonderheit, wenn es bei Eingriffen<br />

um die Beurteilung der Relevanz<br />

gemäß § 44 Bundesnaturschutzgesetz<br />

geht. Ebendiese Relevanz muss nachgewiesen<br />

sein, damit überhaupt eine<br />

saP in Gang gesetzt werden kann. Die<br />

Arbeitshilfe soll hier vor allem die Unsicherheit<br />

der Naturschutzbehörden adressieren.<br />

Dass dabei ganz offiziell der<br />

„Maßstab der praktischen Vernunft“<br />

gelten soll, sorgte dann doch für erheitertes<br />

Raunen im Auditorium. Aufkeimende<br />

Hoffnungen, eine saP sei ja offensichtlich<br />

nicht immer nötig, wurden<br />

aber schnell zerstört, weil fehlende Relevanz<br />

lediglich bei kleineren Hausbauprojekten<br />

denkbar ist. Trotz des Prinzips<br />

der Einzelfallentscheidungen, ohne „automatische<br />

Erfassungen“, ist dann für<br />

die Rohstoffgewinnung doch durchweg<br />

die Notwendigkeit immer anzunehmen.<br />

Der zweite Block widmete sich der<br />

Rohstoffsicherung. Andreas Würth,<br />

Leiter des Referats Bergbau, Rohstoffpolitik,<br />

Geothermie im bayerischen<br />

Wirtschaftsministerium, hat es in die<br />

Hand genommen, den zuletzt 2002 herausgegebenen<br />

Rohstoffbericht zu aktualisieren.<br />

Dazu wurde eine Arbeitsgruppe<br />

aktiv, in der weitere Ministerien,<br />

die Verbände und die IHK vertreten<br />

sind. Der Bericht soll nicht programmatisch<br />

aufgebaut sein, sondern eine<br />

Erhebung der in Bayern in Gewinnung<br />

befindlichen und verfügbaren Rohstoffe<br />

zur Grundlage haben. In der<br />

Datenbank „RohstoffAtlas Bayern“<br />

sind Informationen zu Gewinnungsund<br />

Aufbereitungsart, Produkten und<br />

Grundwasserverhältnissen zu sammeln,<br />

was auch mit einem Fragebogen<br />

geschehen soll. All dies erfordert ein<br />

Budget von 5,5 Mio. Euro und mindestens<br />

vier Jahre Arbeit für die Geologen<br />

im LfU unter Dr. Roland Eichhorn.<br />

Dr. Christoph Heim umriss die unzureichende<br />

Rohstoffsicherung in Bayern,<br />

die hinter anderen Bundesländern weit<br />

hinterherhinkt. Der laufende Bedarf ist<br />

hoch und eine Verknappung bei Sand<br />

und Kies mittlerweile regional gegeben<br />

– und überregional absehbar. Rohstoff<br />

müsse ein eigenes Schutzgut werden,<br />

derweil viele Lagerstätten heute<br />

hinter anderen Schutzkulissen zurückstehen.<br />

Nur 920 km² sind derzeit in Bayern<br />

als Vorrang- und Vorbehaltsflächen<br />

für Rohstoffe ausgewiesen, die aktuelle<br />

Flächennutzung erfordert temporär einige<br />

Promille, bei einer Landesfläche<br />

von 70.550 km². Allein landschaftlicher<br />

Vorbehalt beläuft sich dagegen auf über<br />

23.000 km². In der bayerischen Landesplanung<br />

tut sich dazu nichts Entscheidendes,<br />

die Reserven in den Regionalplänen<br />

schwinden, und auch die<br />

Akzeptanz in der Bevölkerung nimmt<br />

bei neuen Genehmigungen ab. Wenigstens<br />

auf Bundesebene ist das Thema<br />

erkannt und Details zu einer neuen Initiative<br />

mit dem Ziel langfristiger Rohstoffsicherung<br />

in der Raumordnung<br />

sollen bald bekannt gegeben werden.<br />

In der Diskussion kam die Frage auf, ob<br />

der Rohstoffbericht noch rechtzeitig<br />

Daten für eine verbesserte Sicherung<br />

liefern kann. Aus anderen Bundesländern<br />

wurden Beispiele genannt, wo vorhandene<br />

Daten schnell und aussagefähig<br />

aggregiert werden konnten. Ob dies<br />

auch ein beschleunigender Weg in Bayern<br />

sein kann? Die Zeit drängt und das<br />

Budget ist offensichtlich nicht gesichert,<br />

auch wenn es für das Zukunftsthema<br />

der nachhaltigen Versorgung<br />

wahrlich nicht überzogen scheint.<br />

Zuletzt schilderte Dr. Marc Dohmen<br />

die Chancen der digitalen Vernetzung<br />

und Datenaufbereitung nicht nur für<br />

schnelle und exakte Lagerstättenaufnahmen,<br />

sondern für eine kosten- und<br />

umweltschonende Effizienz der Gewinnung.<br />

Alles in allem erneut ein Kolloquium<br />

mit hoher Dichte an Informationen und<br />

einer klaren Botschaft an die Landespolitik.<br />

www.abbm-bayern.de<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


TREFFPUNKT<br />

81<br />

Die Politik geht mit an Bord<br />

Vom 28. bis 30. November 20<strong>18</strong> trifft sich die Fachwelt<br />

der Gesteinsindustrie erneut zum ForumMIRO in Berlin,<br />

das diesmal unter einem deutlich politischen Fokus<br />

steht. Die vom Bundesverband Mineralische Rohstoffe,<br />

MIRO, getragene Leitveranstaltung der deutschen<br />

Gesteinsindustrie findet in diesem Jahr im Mercure<br />

Hotel Moa in Moabit statt. Die Veranstalter rechnen erneut mit rund 500 Teilnehmern<br />

und etwa 70 Beteiligungen an der begleitenden Fachausstellung.<br />

Kein ForumMIRO ist genauso wie das<br />

vorangegangene. Was sich jedoch wiederholt,<br />

sind bewährte Elemente, die bei<br />

den Teilnehmern auf besonders große<br />

Zustimmung trafen. Aus diesem Grund<br />

wird das Fachprogramm mit seinen parallelen<br />

Workshops zur Hälfte wieder im<br />

Zentrum der Fachausstellung stattfinden.<br />

In diesem Jahr jedoch wird sich dieses<br />

räumliche Integrations-Konzept bereits zu<br />

Beginn auch auf politischer Ebene bewähren,<br />

denn der Bundesverband Mineralische<br />

Rohstoffe, MIRO, ist gerade in der<br />

jüngeren Vergangenheit in seiner politischen<br />

Reichweite gewachsen. Schon am<br />

Eröffnungsabend des 28. November bietet<br />

das ForumMIRO in der Mitte seiner Leistungsschau<br />

einer politischen Podiumsdiskussion<br />

die Bühne. Akteure auf dem Podium<br />

sind dabei neben MIRO-Präsident<br />

Dr. Gerd Hagenguth und dem Vizepräsidenten<br />

der Bundesanstalt für Geowissenschaften<br />

und Rohstoffe, BGR, Dr. Volker<br />

Steinbach, Abgeordnete der Regierungsund<br />

verschiedener Oppositionsparteien<br />

aus dem deutschen Bundestag. Zur Diskussion<br />

steht die zentrale Frage, warum<br />

Gesteinsrohstoffe in Deutschland gleichermaßen<br />

vorhanden und dennoch rar<br />

sind. Mehr noch: Die Podiumsteilnehmer<br />

werden unter der Moderation von Tom<br />

Hegermann gefordert sein, Vorschläge zu<br />

unterbreiten, die geeignet sind, bestehende<br />

Interessenskonflikte bei der vorsorgenden<br />

Rohstoffsicherung zu beheben.<br />

Als weiteres politisches Highlight, das<br />

es in dieser Form bei der Veranstaltung<br />

noch nicht gab, wird am Veranstaltungsfreitag<br />

der Bundesminister für Wirtschaft<br />

und Energie, Peter Altmaier, eine Rede<br />

halten – ein Zeichen für die inzwischen<br />

stärkere Wahrnehmung der Gesteinsbranche<br />

auch in der Bundespolitik. Bundesminister<br />

Altmaier selbst wurde vom<br />

BDI im Zuge der kürzlich vorgestellten<br />

„Berliner Erklärung zur Rohstoffpolitik“<br />

als „Rohstoffbeauftragter“ vorgeschlagen.<br />

Insofern wird auch ihm ein Treffen<br />

mit der heimischen Rohstoff-Realität am<br />

Herzen liegen.<br />

Der Eröffnungsblock am Veranstaltungsdonnerstag,<br />

eingeleitet durch den<br />

MIRO-Präsidenten, wird abgerundet<br />

durch eine professorale Festansprache<br />

zur Zukunft der Arbeit. Die darauffolgenden<br />

Fachblöcke in zwei parallel angelegten<br />

Strängen eröffnen Raum für die brennenden<br />

Fragen der Branche – und deren<br />

Beantwortung. Sie widmen sich im Einzelnen<br />

im Strang 1 den Themen der Flächenverfügbarkeit<br />

für die Rohstoffgewinnung,<br />

der Frage, was für mehr Akzeptanz zum<br />

Thema Rohstoffgewinnung getan werden<br />

kann, dem Dauerthema der schwierigen<br />

Genehmigungsverfahren, sowie dem Königsweg<br />

beim temporären Artenschutz<br />

und „Natur auf Zeit“.<br />

Der Workshopstrang 2 – platziert in der<br />

Fachausstellung – wendet sich technisch<br />

orientierten Themen mit auffälliger Digital-<br />

Tendenz zu. So schließt sich dem Block<br />

zu Möglichkeiten und Grenzen der Digitalisierung<br />

in der Gesteinsbranche ein Block<br />

zur Datenübertragung als Grundlage für<br />

die Rohstoffgewinnung 4.0, diesem wiederum<br />

– dazu passend – ein weiterer zur<br />

automatisierten Gewinnung & Aufbereitung<br />

an. Um all das aber auch in Zukunft<br />

mit dem passenden technischen Personal<br />

bewältigen zu können, spielt das Thema<br />

der Nachwuchsgewinnung – teils reflektiert<br />

aus der Sicht genau solcher Nachwuchskräfte<br />

– hier sinnvoll hinein.<br />

Das Programm und die Anmeldeunterlagen<br />

stehen zum Download auch auf der<br />

Internetseite des Veranstalters MIRO (Link<br />

unter dem Menüpunkt Termine und Aktionen)<br />

sowie auf der Website der organisierenden<br />

Geoplan GmbH zur Verfügung.<br />

www.bv-miro.org<br />

www.geoplangmbh.de<br />

KIPROCON<br />

DR. KIRSCHBAUM<br />

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Praxisorientierte<br />

Seminare Nov. 20<strong>18</strong>:<br />

Effizienzsteigerung<br />

Mineralische Rohstoffindustrie<br />

‣ Ganzheitliche Betrachtung<br />

Kostensenkungspotentiale<br />

‣ Grundlagen Datenermittlung<br />

und systematischer<br />

Analyse<br />

‣ Optimierung von Produktionsprozessen<br />

‣ Ermittlung+Beurteilung<br />

des wirtschaftlichen<br />

Erfolgs<br />

‣ Kostenmanagement<br />

‣ Genehmigungsverfahren<br />

‣ Rohstoffgewinnung und<br />

-aufbereitung 4.0<br />

Immobilienbewertung<br />

Spezial<br />

‣ Rohstoffgewinnung und -<br />

verarbeitung, Erdstoffund<br />

Baustoffdeponierung<br />

‣ öffentlich-rechtliche<br />

Genehmigungen und<br />

Umweltbilanzierungen<br />

‣ Standorte und Anlagen für<br />

Recycling, Asphalt- und<br />

Betonherstellung<br />

‣ Ermittlung+Prüfung der<br />

Sach-, Ertrags-, Beleihungs-<br />

und Einheitswerte<br />

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6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


82<br />

TREFFPUNKT<br />

LIGHT<br />

Allerbeste Haltungsnoten<br />

… verdienten sich die Mitglieder der BIV-Gesteinsfachgruppen nach getaner Arbeit auf den Green am Hofgut Ising beim<br />

Golfen. Während die schon geübten Profis mit Spitzen-Handicap „ihr Ding“ weitab von den „Green-Horns“ voll im Griff<br />

hatten, durften Letztere – vollbetreut in Gruppen – ihr Glück versuchen. Wenigstens ein ordentlicher Abschlag wird doch<br />

wohl hinzubekommen sein?! Tatsächlich fielen dabei die echten Golftalente schon nach ersten Tests ziemlich rasch<br />

positiv auf. Ihr Kennzeichen: nicht nur zufällig, sondern regulär gute Abschläge und Treffer. Die Spitzen-Schnuppergolfer<br />

durften sich beim abendlichen Treffen in der Scheune über ein Flascherl mit prickelndem Inhalt freuen.<br />

ALLES IM BLICK: Wer schneller golft, hat eher Zeit für die Rückkehr ins Hotel, Small Talk, abseitige Gruppenbeobachtungen – oder<br />

auch noch für eine Stunde Arbeit.<br />

VERSUCH MACHT KLUG, es muss nicht unbedingt der erste<br />

Abschlag gelingen, der 100ste tut’s auch. Irgendwo im unteren<br />

Zehnerbereich ist das Erfolgserlebnis natürlich schöner.<br />

SIEGEREHRUNG: Den Schwung am besten raus hatten beim<br />

Schnuppergolfen eindeutig Herbert Bärnreuther (l.) und Ursula<br />

Steinbach. Die Fachgruppenvorsitzenden Oliver Klauser (M.)<br />

und Michael Schicker sowie Dr. Stephanie Gillhuber (r.), BIV-<br />

Verantwortliche Rohstoffsicherung gratulieren.<br />

Wie immer geriet der abendliche Abschluss –<br />

diesmal in der Festscheune im Hofgut Ising – zu<br />

einem gleichermaßen gesprächs- wie bewegungsreichen<br />

Ereignis mit hohem Erinnerungswert<br />

im positivsten Sinne. Allerbeste Haltungsnoten<br />

gab es natürlich auch hier.<br />

(gsz)<br />

www.biv.bayern<br />

GERNE ZUSAMMEN: Gehaltvolle und freundschaftliche Gespräche kennzeichnen<br />

die Abendveranstaltungen am Rande der Mitgliederversammlung<br />

der Gesteins-Bayern, bis sich der Bewegungsdrang nicht mehr unterdrücken<br />

lässt und üblicherweise (fast) alle zur Tanzfläche strömen. Fotos: gsz<br />

GANZ SCHÖN BLAU: Ohne vorherige Abstimmung<br />

dominierte die Farbe Blau die abendliche<br />

Damengarderobe.<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


TREFFPUNKT<br />

83<br />

Steuermänner-(und -frauen-)Treff im Bootshaus<br />

Abends wird’s gemütlich, egal wie themenreich der Tag auch<br />

war – ein gebührend lockerer Ausklang ist Pflicht! Die im Mai<br />

in Ulm tagenden ISTE-Mitglieder trafen sich zwischen ihrer<br />

Haupt- und den am nächsten Tag anschließenden Fachgruppenversammlungen<br />

zu diesem ultimativen Tagungsordnungspunkt<br />

im Restaurant „Das Bootshaus“, direkt auf der Donau<br />

gelegen. Die Lage auf dem Wasser und die offene Architektur<br />

machen das Lokal zu einer Besonderheit – mit Weitblick,<br />

wohlgemerkt. Genau das, der Weitblick, zeichnet die Gesteins-<br />

und Baustoffunternehmen bereits aus. Zu wünschen<br />

bleibt, dass sich diese Sichtweise auch bei ihren Ansprechpartnern<br />

in Behörden, Ämtern und Politik immer stärker<br />

durchsetzt.<br />

www.iste.de<br />

MIT AN BORD: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried<br />

Kretschmann war zwar nicht physisch, dafür aber medial ebenfalls<br />

auf der JHV. Einfach goldig, wie er im Interview den Sandtausch –<br />

alt gegen frisch – im Sandkasten seines Enkels beschreibt.<br />

MODERNES FLAIR für eine traditionsreiche, dennoch moderne und der Zukunft zugewandte Branche. Am Abend wurden die Gedanken<br />

des Tages in angenehmer Atmosphäre vertieft, Bekanntschaften und auch Freundschaften gefestigt. Viel Vergnügen am Tagesabschluss<br />

und jede Menge Gesprächspartner findet auch der zwar noch kleine, dennoch bereits MV-erfahrene weibliche Unternehmerinnen-Nachwuchs.<br />

Fotos: Joachim Mahrholdt<br />

6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


84<br />

TREFFPUNKT<br />

LIGHT<br />

Neues entdecken im<br />

Schatten der Hochgotik<br />

Der Unternehmerverband Mineralische Baustoffe, UVMB, lud<br />

seine Mitglieder und Gäste in diesem Jahr Mitte Juni nach Lübeck<br />

ein. Hier bereicherte nach der Pflicht als Kür eine „Um-den-<br />

Stadtkern-Herumfahrt“ zu Schiff(en) auf der Trave das Programm.<br />

Vorbei ging’s an Lübecker Sehenswürdigkeiten und<br />

historischen Orten, die der „Königin der Hanse“ ihren Stempel<br />

aufgedrückt haben. Mit dem mittelalterlichen Stadtkern der Hansestadt<br />

Lübeck wurde 1987 erstmals in Nordeuropa eine ganze<br />

Altstadt von der Unesco als Weltkulturerbe anerkannt. Ausschlaggebend<br />

waren dabei zum einen die markante Stadtsilhouette<br />

und die geschlossen erhaltene vorindustrielle Bausubstanz,<br />

zum anderen auch der für die archäologische Erforschung des<br />

mittelalterlichen Städtewesens außerordentlich ergiebige Untergrund<br />

(Quelle: http://stadtentwicklung.luebeck.de).<br />

(gsz)<br />

www.uvmb.de<br />

EINE REISE WERT ist Lübeck allemal. Zu Wasser lässt sich bei der Fahrt um den Innenstadtkern zumindest ein kleiner Eindruck<br />

speichern, welche Bedeutung diese Stadt in der Blütezeit der Hanse gehabt haben muss.<br />

ZUSTIEG auf die drei (!) bereitgestellten Kanalschiffe und los geht’s zur<br />

entspannten Entdeckertour.<br />

ZUM AUSKLANG gab es neben einem Dankeschön für den mustergültigen<br />

Versammlungsablauf vom Vorsitzenden Michael Müller<br />

Musik aus der „Dose“ vom DJ. Fotos: gsz<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


TREFFPUNKT<br />

85<br />

FREIZEICHEN heißt das neue basta-Programm, das neben vielen Licht- auch ebenso viele Klangfarben<br />

und jede Menge Bonmots enthielt.<br />

Vielfarbig & volltönend – basta!<br />

Bei vero ist innerhalb der Kür des Abendprogramms<br />

ein A cappella-Auftritt quasi Pflicht.<br />

Souverän gefüllt wurde der Programmpunkt<br />

diesmal von der in Verbandskreisen durchaus<br />

bekannten Gruppe „basta“. Die fünf Männer<br />

dahinter können mit 150 Songs ein schier unerschöpfliches<br />

Repertoire anzapfen und mit<br />

Garantie für humorvolle Kurzweiligkeit sorgen.<br />

Doch das war natürlich noch nicht alles, was<br />

den letzten Donnerstagabend dieses Junimo-<br />

nats in ein besonderes Licht tauchte. Schließlich<br />

feierte Hauptgeschäftsführer Raimo Benger<br />

schlag 10:00 Uhr seinen Geburtstag. Dafür<br />

schüttelten ihm nicht nur alle (noch) anwesenden<br />

Teilnehmer die Hände warm, sondern es<br />

gab zu den Glückwünschen auch noch ein ganz<br />

anlassbezogenes A cappella 2 und 3 obendrauf.<br />

Unvergessliche Auftritte mit Spaßfaktor!<br />

www.vero-baustoffe.de<br />

FREIBEUTER: Zur „Piraten der Karibik“-Erkennungsmusik<br />

lotste die Kellnerschaft alle Gäste fünf<br />

vor zwölf aus dem Saal ins Foyer.<br />

DER LOKFÜHRER und sein „Schwungrad“. Raimo<br />

Benger dankt Rita Höwner für die Organisation der<br />

gelungenen Überraschung.<br />

FACE TO FACE UND LIVE: Unternehmer Helmut<br />

Conrads läuft mit „So ein Tag, so wunderschön wie<br />

heute“ zu altbekannter Hochform auf. A cappella<br />

auch das – versteht sich.<br />

EXKLUSIVSTÄNDCHEN: A cappellabasta-Geburtstagsständchen<br />

für den<br />

Jubilar vom Stick – vor der Abreise<br />

der Band extra aufgenommen.<br />

ANSTELLEN zur Gratulation: Nicht jeder feiert seinen<br />

Geburtstag mit derart vielen Gästen.<br />

6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


2014/2015<br />

2015/2016<br />

2016/2017<br />

86<br />

INFO<br />

TERMINE<br />

5.–9. September in Neumünster<br />

NORDBAU 20<strong>18</strong><br />

www.nordbau.de<br />

6. September in Reit im Winkel<br />

EUROSCHOTTER<br />

www.biv.bayern<br />

5. und 6. September in Essen<br />

FACHTAGUNG PRAXIS<br />

TRANSPORTBETON<br />

www.transportbeton.org<br />

26.–28. September in Wien (A)<br />

EUMICON 20<strong>18</strong><br />

www.eumicon.com<br />

23. Oktober in Augsburg<br />

BIV-ROHSTOFFSEMINAR<br />

www.biv.bayern<br />

12.–16. November in Brüssel (LUX)<br />

3. EUROPÄISCHE<br />

ROHSTOFFWOCHE<br />

https://ec.europa.eu<br />

15. November in Ostfildern<br />

ÖKOKONTO-TAG<br />

Flächenagentur Baden-Württemberg<br />

und Kooperationspartner<br />

www.flaechenagentur-bw.de<br />

27. November in Ostfildern<br />

STEINE- UND ERDENSEMINAR<br />

www.iste.de<br />

28.–30. November in Berlin<br />

FORUM MIRO 20<strong>18</strong><br />

Leitveranstaltung der Deutschen<br />

Gesteinsindustrie<br />

www.bv-miro.org<br />

8.–11. Januar 2019 in Kitzbühel (A)<br />

66. WINTERARBEITSTAGUNG<br />

www.iste.de<br />

29.–30. Januar 2019 in Leipzig<br />

WERK- UND PRÜFSTELLEN-<br />

LEITER-SCHULUNG<br />

www.uvmb.de<br />

<strong>18</strong>.–21. Februar 2019 (Ort wird<br />

später bekannt gegeben)<br />

41. MIRO-BETRIEBSLEITER-<br />

SEMINAR<br />

www.bv-miro.org<br />

8.–14. April 2019 in München<br />

BAUMA 2019:<br />

Weltleitmesse für Baumaschinen,<br />

Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen,<br />

Baufahrzeuge und Baugeräte<br />

www.bauma.de<br />

IMPRESSUM<br />

Chefredaktion<br />

Gabriela Schulz (gsz)<br />

gsz-Fachpressebüro<br />

Tel.: +49 171 5369629<br />

gabriela.schulz@stein-verlagGmbH.de<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

Redaktion<br />

Bodo Wistinghausen (bwi)<br />

Tel.: +49 251 297535<br />

Mobil: +49 173 4424859<br />

bodo.wistinghausen@<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

Jenni Isabel Schulz (jis)<br />

jenni.schulz@<br />

gsz-fachpressebuero.de<br />

Herstellung/Layout<br />

Claudia Chalas<br />

Tel.: +49 7229 6<strong>06</strong>-23<br />

Anzeigenverkauf<br />

Susanne Grimm-Fasching<br />

Tel.: +49 8364 9860-79<br />

Fax: +49 8364 9847-32<br />

Mobil: +49 162 9094328<br />

susanne.grimm@stein-verlagGmbH.de<br />

Anzeigenkoordination<br />

Gudrun Schwend<br />

Tel.: +49 7229 6<strong>06</strong>-31<br />

Anzeigenpreise<br />

Preisliste Nr. 22 vom 01.01.20<strong>18</strong><br />

Vertriebskoordination<br />

Iris Merkel<br />

Tel.: +49 7229 6<strong>06</strong>-26<br />

Herausgeber<br />

Geschäftsführung<br />

Bundesverband Mineralische<br />

Rohstoffe e.V.<br />

info@bv-miro.org<br />

www.bv-miro.org<br />

Ausgabe<br />

2012/2013<br />

Standortkarten<br />

Natursteinbetriebe<br />

Bayern<br />

Ausgabe<br />

2014/2015<br />

Standortkarten<br />

Baustoff-Recycling<br />

Hessen<br />

Standortkarten<br />

Asphalt<br />

Verlagsanschrift<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />

Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />

76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7229 6<strong>06</strong>-0<br />

Fax: +49 7229 6<strong>06</strong>-10<br />

infoSTV@stein-verlagGmbH.de<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

Geschäftsleitung<br />

Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />

Technische Herstellung<br />

Kraft Premium GmbH<br />

76275 Ettlingen<br />

Bezugspreise<br />

Jahresabonnement 52,00 Euro<br />

(inkl. Versandkosten,<br />

zzgl. ges. MwSt.)<br />

Erscheinungsweise<br />

8 Ausgaben im Jahr 20<strong>18</strong>:<br />

1 (Februar), 2 (März), 3 (Mai),<br />

4 (Juni), 5 (Juli), 6 (August),<br />

7 (November), 8 (Dezember)<br />

Mit Namen des Verfassers gekennzeichnete<br />

Beiträge sind nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion.<br />

Die Redaktion übernimmt keine Haftung<br />

für unverlangt eingesandte Manuskripte.<br />

Sie behält sich die redaktionelle<br />

Bearbeitung eingesandter<br />

Manuskripte und Leserbriefe ausdrücklich<br />

vor.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur<br />

mit Genehmigung des Verlages.<br />

Alle Rechte © Stein-Verlag Baden-Baden<br />

GmbH, Iffezheim<br />

20<strong>18</strong> (22. Jahrgang)<br />

ISSN <strong>18</strong>64-9505<br />

Übersichtlich. Präzise. Informativ.<br />

Ausgabe<br />

Schleswig-Holstein / Hamburg<br />

Standortkarten<br />

Sand und Kies<br />

Ausgabe<br />

Baden-Württemberg<br />

Standortkarten<br />

Transportbeton<br />

Umfassendes Adress- und Kartenverzeichnis für Entscheider<br />

der Bau- und Baustoffbranche<br />

Die Standortkarten sind für folgende Branchen erhältlich:<br />

Asphalt, Baustoff-Recycling, Natursteinbetriebe, Sand und Kies, Transportbeton<br />

Bestellung: Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />

D-76473 Iffezheim, Tel.: +49 7229 6<strong>06</strong>-0, Fax: +49 7229 6<strong>06</strong>-10<br />

infoSTV@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de<br />

Ausgabe<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


INFO<br />

87<br />

INSERENTENVERZEICHNIS GP 6/20<strong>18</strong><br />

abraservice Deutschland GmbH, 40233 Düsseldorf ................................................ S. 27<br />

Achenbach GmbH, Metalltechnik, 57234 Wilnsdorf ................................................. S. 35<br />

AJO engineering + services GmbH, 57258 Freudenberg ............................................. S. 66<br />

allg. Silotec GmbH, 74397 Pfaffenhofen ...........................................................S. 47<br />

Gustav Bertram GmbH, 30179 Hannover ......................................................... S. 20<br />

BHS Innovationen GmbH, 01109 Dresden ........................................................ S. 23<br />

Brutscher GmbH & Co. KG, 87561 Oberstdorf ..................................................... S. 46<br />

CDE Global Ltd, BT80 9DG Cookstown, NORTH IRELAND. ...........................................S. 61<br />

Doosan Infracore Europe B.V., 2964 AM Groot Ammers, NIEDERLANDE. ............................... S. 63<br />

Gipo AG, 6462 Seedorf, SCHWEIZ .....................................................Umschlagseite 4<br />

Hansa-Flex AG, 28307 Bremen ..................................................................S. 71<br />

Paul Hedfeld GmbH, 58285 Gevelsberg .......................................................... S. 43<br />

Holstenhallen Neumünster GmbH, NordBau, 24537 Neumünster ...................................... S. 20<br />

HS-Schoch GmbH & Co. KG, 73466 Lauchheim ....................................................S. 41<br />

Hydropipe Vertriebsges. m.b.H., 5082 Grödig, ÖSTERREICH ..........................................S. 37<br />

Kiepe Electric GmbH, 40599 Düsseldorf ......................................................... S. 45<br />

KiProCon GmbH & Co. KG, 07554 Korbußen .......................................................S. 81<br />

Jürgen Kölsch GmbH, 87751 Heimertingen ....................................................... S. 26<br />

Liebherr Hydraulikbagger GmbH, 88457 Kirchdorf .................................................. S. 7<br />

Mitec Ges. für Maschinenbau und Industrietechnik mbH, 10439 Berlin ................................. S. 72<br />

NLMK Clabecq S.A., 1460 Ittre, BELGIEN ........................................................ S. 69<br />

Oppermann & Fuss GmbH, Siebanlagen – Brechanlagen, 25451 Quickborn ............................. S. 67<br />

Praxis EDV Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung AG ........................................ S. 77<br />

Rohr-Idreco Dredgers B.V., 7000 HE Doetinchem, NIEDERLANDE ......................................S. 19<br />

Rohrdorfer Sand und Kies GmbH, 83101 Rohrdorf ................................................. S. 55<br />

Russig Fördertechnik GmbH & Co. KG, 59269 Beckum. ..............................................S. 75<br />

Sitech Deutschland GmbH, 46047 Oberhausen. ................................................... S. 73<br />

Skako Comessa A/S, 5600 Faaborg, DÄNEMARK. ................................................. S. 25<br />

SKG Aufbereitungstechnik GmbH, 31785 Hameln ...................................................S. 71<br />

Tepe GmbH & Co. KG, 48249 Dülmen. ............................................................S. 21<br />

thyssenkrupp Industrial Solutions AG, 45143 Essen .......................................Umschlagseite 2<br />

Trimble New Zealand Solutions, 8440 Riccarton, Christchurch, NEUSEELAND ........................... S. 59<br />

TTS Trump Technik Service GmbH, 42553 Velbert. ................................................. S. 49<br />

VHV Anlagenbau GmbH, 48477 Hörstel .......................................................... S. 39<br />

Volvo Construction Equipment Germany GmbH, 85737 Ismaning. .................................. Titelseite<br />

Zeppelin Baumaschinen GmbH, 85748 Garching. .................................................. S. 29<br />

Beilagen:<br />

C. Christophel GmbH, 23556 Lübeck ..............................................Teilbeilage PLZ 0-5<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, 76473 Iffezheim<br />

6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


88<br />

ZU GUTER LETZT<br />

MIRO-NACHHALTIGKEITSWETTBEWERB<br />

Drei – zwei – eins: meins?<br />

Die ersten Beiträge für den MIRO-Nachhaltigkeitswettbewerb<br />

der deutschen Gesteinsindustrie sind beim Bundesverband Mineralische<br />

Rohstoffe eingegangen. Ein herzliches Dankeschön<br />

an alle besonders flinken Kandidaten. Zwei schrieben dazu, dass<br />

sie unseren Wettbewerb bereits erwartet hätten, um sich mit<br />

einem Projekt, auf das sie besonders stolz sind, zu bewerben.<br />

Das wiederum freut die MIRO-Geschäftsführung. Denn wie kann<br />

man sicher sein, dass in Zeiten wie diesen, wo die Werke auf<br />

Volllast laufen, Zeit für eine Wettbewerbsbeteiligung bleibt, die<br />

vermutlich in der Zeit nach Dienstschluss auszuarbeiten ist?<br />

Wir versprechen Ihnen aber: Es wird sich nicht nur für die<br />

Sieger lohnen! Am Ende gewinnen alle, denn jedes eingereichte<br />

Projekt wird in der anschließend erstellten Nachhaltigkeitsbroschüre<br />

berücksichtigt. Diese nützt nicht nur der Imagearbeit<br />

für unsere Branche, sie kann auch von jedem Teilnehmer<br />

für die eigene Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden. Außerdem<br />

darf jedes teilnehmende Unternehmen das Wettbewerbslogo<br />

mit einem entsprechenden Vermerk in seiner Kommunikationsarbeit<br />

nutzen!<br />

Die Wettbewerbsunterlagen stehen unter: bv-miro.org –><br />

Hauptmenü „Termine und Aktionen“ als Downloadlink im Feld<br />

„Nachhaltigkeitswettbewerb“ zur Verfügung.<br />

Also, nicht vergessen und bis zum 15. Oktober 20<strong>18</strong> bei<br />

MIRO bewerben.<br />

www.bv-miro.org<br />

Vorschau Ausgabe 7/20<strong>18</strong><br />

FORUMMIRO<br />

Das Branchenereignis des Jahres im Vorgriff. Dabei<br />

stehen vor allem auch jene MIRO-AO-Mitglieder im Mittelpunkt,<br />

die mit ihrer Ausstellerpräsenz beim Forum<br />

einmal mehr ihre Kooperation mit den Anwendern der präsentierten<br />

Lösungen unterstreichen.<br />

BRECHEN, SIEBEN UND REINIGEN<br />

Wenn Förderbänder die Lebensadern von Aufbereitungsanlagen<br />

sind, stellen Brecher, Siebe und Reinigungseinheiten die lebenswichtigen<br />

Organe dar. Letztere arbeiten im Zuge einer vollständigeren<br />

Ressourcenverwertung gerne auch im Bypass zu bestehenden<br />

Verfahrensabläufen.<br />

LKW, ANHÄNGER UND AUFBAUTEN<br />

Aus dem Betrieb direkt auf die Straße? Mit Skw oder Dumpern geht<br />

das für gewöhnlich nicht. Starke Allrad-Lkw mit leichten Aufbauten<br />

sind dagegen für (fast) alles gerüstet.<br />

Außerdem im Blick: Die zuverlässige Ladungssicherung<br />

Foto: Langendorf Foto: gsz Foto: gsz<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>


KLEINANZEIGEN<br />

89<br />

Ihre Ansprechpartnerin für eine Anzeigenschaltung:<br />

Susanne Grimm-Fasching<br />

Tel.: +49 8364 986079<br />

Fax: +49 8364 984732<br />

Mobil: +49 162 9094328<br />

E-Mail: susa.grimm@t-online.de<br />

-Online-Offensive 20<strong>18</strong><br />

NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />

+++ Neue NEU +++ digitale NEU +++ NEU Angebote<br />

+++ NEU +++<br />

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+++ Ihres NEU +++ Stein-Verlags<br />

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webkiosk.stein-verlaggmbh.de<br />

Anzeigenschluss für die <strong>GesteinsPerspektiven</strong> 7/20<strong>18</strong><br />

ist der 11.10.20<strong>18</strong>, Erscheinungstermin: 9.11.20<strong>18</strong><br />

Online-Portal mit zugehörigem Kartensystem – über<br />

7.000 Standorte und Adressen deutscher<br />

Baustoffwerke und -verwaltungen.<br />

Übersichtlich. Präzise. Informativ.<br />

STANDORTKARTEN<br />

SAND UND KIES<br />

12 Standortkarten<br />

mit 2.<strong>18</strong>8 Sandund<br />

Kiesbetrieben<br />

in 500 Kreisen<br />

Standortkarten<br />

Sand und Kies<br />

Auch als Online-Version unter<br />

www.stein-verlaggmbh.de/bso/<br />

Bestellungen unter www.stein-verlagGmbH.de<br />

Ausgabe<br />

2015/2016<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Str. 1–3,<br />

76473 Iffezheim, Tel.: +49 7229 6<strong>06</strong>-0, Fax: +49 7229 6<strong>06</strong>-10<br />

infoSTV@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de<br />

Baden-Württemberg<br />

Das System ist für folgende Branchen erhältlich:<br />

Asphalt, Baustoff-Recycling,<br />

Natursteinbetriebe, Sand und Kies, Transportbeton.<br />

Kostenlose Demo-Tour unter<br />

www.stein-verlaggmbh.de/bso<br />

Prozesswasser- und<br />

Abwasseraufbereitung<br />

Leiblein<br />

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unseren innovativen<br />

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Lösungen für die<br />

Aufbereitung von<br />

Prozesswasser und<br />

Abwasser.<br />

LEIBLEIN GmbH • 74736 Hardheim<br />

Tel.: <strong>06</strong>283/2220-0 • Fax: 2220-50<br />

E-Mail: leiblein@leiblein.de<br />

Internet: http://www.leiblein.de<br />

6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


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und höchste Wirtschaftlichkeit<br />

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• 1-Deck Siebmaschine (Option 2 und 3-Deck)<br />

• Eisenaustrag in Längsrichtung<br />

• Förderbänder mit Magnettrommel für zusätzlichen<br />

Eisenaustrag<br />

• Brecheraustrag mit bewährter Austragsrinne und<br />

breitem Brecheraustragsband<br />

• Integrierte Überkornrückführung <strong>18</strong>0° hydraulisch<br />

schwenkbar<br />

• Integriertes Windsichtersystem<br />

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Kohlplatzstrasse 15, CH-6462 Seedorf<br />

T +41 41 874 81 10, F +41 41 874 81 01<br />

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