GesteinsPerspektiven 06/18
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E 43690 Ausgabe 6/20<strong>18</strong><br />
Offizielles Organ des Bundesverbandes<br />
Mineralische Rohstoffe und seiner Landesverbände<br />
WIRTSCHAFT Gebündelte Kraft<br />
Mitgliederversammlungen 20<strong>18</strong> als Spiegel der Branchensituation<br />
PRAXIS Gefeierte Anlässe<br />
Von Jubiläen und den Geschichten der Unternehmen dahinter<br />
LAGERN Gepufferte Körnungen<br />
Falls das Silo schlapp macht oder etwas Leichteres gewünscht wird<br />
ARBEITSTIERE Gestärkte Flotten<br />
Bagger und Radlader für Gewinnungsbetriebe auf neuer Evolutionsstufe
Industrial Solutions für die Schotter- und Bergbauindustrie<br />
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LE ITARTIKEL<br />
1<br />
Foto: jis<br />
Die Zukunft wird<br />
so, wie wir sie<br />
heute gestalten<br />
In den vergangenen fünf Jahren hat sich MIRO neu ausgerichtet.<br />
Unter Beibehaltung der Interessenvertretung im technischen<br />
Bereich, also der Mitarbeit in Normen- und Vorschriftengremien,<br />
erhielt die politische Arbeit mehr Gewicht. Gerüstet mit neuen<br />
Produkten zur Information und Ansprache von Besuchern bei<br />
öffentlichen Auftritten, wie Roll-ups, Messestand und der Gesteins-<br />
Depesche, einem regelmäßigen MIRO-Informationsdienst für wichtige<br />
politische Akteure, wurde die Neuausrichtung eingeleitet.<br />
Nach erfolgreichen Testläufen, unter anderem 2017 auf diversen Bundes-Parteitagen,<br />
startete in diesem Jahr nun die „Berliner Epoche“ von<br />
MIRO, welche sich mit der Einstellung einer Geschäftsführerin für Politik<br />
und Kommunikation und einer Geschäftsstelle in Berlin konkretisierte.<br />
Parallel haben wir das wichtige Thema Aus- und Weiterbildung forciert.<br />
Informationsmaterialien, Auftritte und das erfolgreiche Grundlagenseminar<br />
sind dabei nicht alles. In Kürze geht der von MIRO<br />
und weiteren Partnern vorangetriebene Weiterbildungskurs „Industriemeister<br />
Aufbereitungs- und Verfahrenstechnik IHK“ an den Start.<br />
Auf diese greifbaren Ergebnisse sind wir wirklich stolz. Schließlich ist<br />
das, was Verbände tun, von außen meist schwer zu beurteilen. Ich<br />
kann Ihnen allerdings versichern, dass hinter all dem Sichtbaren und<br />
auch dem Unsichtbaren jeweils Hintergrundarbeit steht, über die zu<br />
berichten manchen Rahmen sprengen würde.<br />
Warum schreibe ich das? Es ist eine kleine Bilanz, denn ich<br />
verabschiede mich von MIRO, um ab September aus einer anderen,<br />
eigenständigen Perspektive den Belangen der Gesteinsindustrie<br />
zu dienen. Wir verlieren uns demnach nicht aus den Augen. Viele<br />
haben meine Tätigkeit in den vergangenen Jahren wohlwollend<br />
und unterstützend begleitet. Dafür bedanke ich mich herzlich:<br />
Es war eine Freude, mit ihnen zu arbeiten.<br />
Meinen bisherigen Kollegen wünsche ich anhaltenden Erfolg im Sinne<br />
der gesamten Branche. Die Voraussetzungen dafür sind gut.<br />
Glück auf!<br />
Ihr<br />
Dr. Olaf Enger<br />
6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
2<br />
INHALT<br />
TITELANZEIGE<br />
Der größte Radlader von<br />
Volvo Construction Equipment<br />
Der auf Effizienz ausgelegte L350H hat eine Hydraulik<br />
der nächsten Generation und wird von einem D16J-<br />
Motor gemäß Stufe IV angetrieben, der bereits bei<br />
niedrigen Drehzahlen ein hohes Drehmoment bereitstellt.<br />
Der L350H ist auf maximale Leistung ausgelegt.<br />
Mit seiner Volvo-Original-Felstrapezschaufel eignet er<br />
sich ideal für die Arbeit im Steinbruch.<br />
Die neue, lastabhängige Hydraulik harmoniert optimal<br />
mit dem Antriebsstrang zusammen. Das verbessert<br />
das Ansprechverhalten (erhöht die Hebeund<br />
Senkgeschwindigkeiten und verkürzt die<br />
Zykluszeiten um fünf Prozent). Die Verbesserungen<br />
an Hydraulik und Antriebsstrang gekoppelt mit der<br />
neuesten Motorentechnik von Volvo bewirken, dass<br />
der L350H bis zu zehn Prozent weniger Kraftstoff<br />
verbraucht als das Vorgängermodell L350F.<br />
Der L350H beherbergt die neueste Technik hinsichtlich<br />
der Reduzierung von Kraftstoffverbrauch und<br />
Motoremissionen. Das vollautomatische Getriebe<br />
(„Fully Automatic Power Shift“, FAPS) von Volvo sorgt<br />
dafür, dass die Maschine, abgestimmt auf Geschwindigkeit,<br />
Kickdown und Motorbremsung, stets im optimalen,<br />
kraftstoffsparendsten Gang arbeitet. Es wird<br />
ergänzt durch das ECO-Pedal, welches den Fahrer<br />
durch einen mechanischen Druckwiderstand im Gaspedal<br />
darauf hinweist, dass die Drehzahl den sparsamsten<br />
Betriebsbereich des Motors verlässt. Sobald<br />
der Fahrer diesen Widerstand spürt, kann er den<br />
Druck aufs Pedal verringern und im kraftstoffsparenden<br />
Bereich weiterarbeiten.<br />
Bei der umfassenden Überarbeitung des L350H stand<br />
der Komfort des Fahrers ganz weit oben auf der Liste.<br />
Die in der Branche beispiellose Volvo-Kabine bietet<br />
eine hervorragende Sicht, minimale Geräuschbelästigung<br />
und Vibrationen sowie eine automatische Klimaanlage<br />
für ein angenehmes Klima in der Kabine. Die<br />
Bedienelemente können den persönlichen Vorlieben<br />
des Fahrers angepasst werden.<br />
Weitere Informationen:<br />
Volvo Construction Equipment Germany GmbH<br />
Oskar-Messter-Str. 20<br />
85737 Ismaning<br />
www.volvoce.de<br />
32 Großkaliber: Ein nicht alltäglicher Elektro-Miningbagger<br />
ging vor Kurzem in einem bekannten Steinbruch an den<br />
Start. Gängigere Modelle kommen ab Seite 52 zu Ehren.<br />
LEITARTIKEL<br />
1 Die Zukunft wird so, wie wir sie heute gestalten<br />
ZUR SACHE<br />
4 Eine unterschätzte Branche mit großer Wirkung<br />
Ganzheitliche Rohstoffsicherung braucht ein festes Fundament. Was<br />
ändert sich mit einem Rohstoffbeauftragten der Bundesregierung?<br />
Wird sich die Politik für angemessene Rahmenbedingungen einsetzen?<br />
WIRTSCHAFT<br />
Mitgliederversammlungen der Landesverbände<br />
8 Gemeinsam für die Zukunft Bayerns (BIV)<br />
11 Gute Bilanz und Warnung vor künftigen Engpässen (ISTE)<br />
13 Bilanz im wirtschaftlich freundlichen Umfeld (VBS)<br />
14 Besondere Herausforderungen besonders meistern (UVMB)<br />
17 Maximal betonte Teamleistung (vero)<br />
20 Ein Termin für alle Fachabteilungen (VSE)<br />
22 Umfrage zur Akzeptanz mineralischer Roh- und Baustoffe<br />
Eine Forsa-Umfrage ermittelt Wissen und vorhandenen Informationsbedarf<br />
AKTUELL<br />
24 Nachrichten aus der Branche für die Branche<br />
PRAXIS<br />
30 Hundert Jahre und topfit<br />
Tiefe Wurzeln im Asphalt und kräftig gewachsene im Rohstoffbereich<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
INHALT<br />
3<br />
64 OTR-Pneus: Kaum zu glauben,<br />
was alles im Background der Entwicklung<br />
neuer Reifen passiert.<br />
Oder hätten Sie gewusst, dass<br />
Löwenzahnkautschuk als möglicher<br />
Reifen-Rohstoff der Zukunft<br />
gilt? Fotos: siehe Beiträge<br />
Inhalt<br />
Inhalt<br />
32 Maßzuschnitt für die Grauwacke-Gewinnung<br />
33 Kein Werk eines Einzelnen<br />
36 Gipsgewinnung leichtgemacht<br />
37 Professionalität als Strategie<br />
39 Neue Software und Terminals erleichtern die Arbeit<br />
SCHWERPUNKT LAGERN, PUFFERN, FÖRDERN<br />
42 Über Grenzen hinausdenken, planen und handeln<br />
44 Spezialgebiet Wiederbelebung<br />
Reparaturprofis wissen, wie ein Silo wieder flott wird<br />
47 Das Förderband als Datenpartner<br />
48 Fundstück: Silobau der etwas anderen Art<br />
50 Volles Rohr für ungestörte Prozesse<br />
Dem nervigen Materialstau ein Schnippchen geschlagen<br />
SCHWERPUNKT BAGGER<br />
52 Einarmige Leistungsträger<br />
Ein Ausschnitt aktueller Hydraulikbagger, die ihren<br />
Marktstart schon vor der Bauma 2019 absolvierten<br />
57 Unersetzliche Helfershelfer<br />
Radlader gelten als fleißige und unersetzliche Lastesel in<br />
verschiedensten Einsätzen<br />
62 Mehr Sicherheit durch Kunststoffscheiben<br />
Um Schäden abzuwenden, gibt es eine Baumaschinen-<br />
Scheibenalternative.<br />
SCHWERPUNKT REIFEN UND REIFENSCHUTZ<br />
64 Zu Besuch in der Antike<br />
Zum zehnten Jubiläum einer OTR-Reihe wurde Bilanz<br />
gezogen und der Zukunftsplan offenbart<br />
68 Pneus mit mehr als nur Profil<br />
Die Zeit, in der Reifen nur Reifen waren, ist vorbei<br />
70 Reifenüberwachung –<br />
Proaktive Betriebskostensenkung<br />
TECHNIK<br />
74 Neuentwicklungen im Kurzdurchlauf<br />
TREFFPUNKT<br />
76 Zur rechten Zeit<br />
Die NordBau profitiert 20<strong>18</strong> von der boomenden<br />
Baunachfrage<br />
78 Erfindungsreichtum im Dienst der Praxis<br />
80 Wie steht es um die Rohstoffe im Süden?<br />
81 Wohlbekannt, und dennoch immer wieder neu<br />
82 TreffpunktLight<br />
Am Rande der Mitgliederversammlungen aufgeschnappt<br />
86 Terminkalender/Impressum<br />
87 Inserentenverzeichnis<br />
88 Zu guter Letzt/Vorschau<br />
6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
4<br />
ZUR SACHE<br />
FAZIT<br />
Es geht um die Substanz<br />
Der Bundesverband der Deutschen<br />
Industrie, BDI, hatte Anfang<br />
Juli zu seinem mittlerweile<br />
6. Rohstoffkongress ins Haus der<br />
Wirtschaft nach Berlin eingeladen.<br />
Im Editorial der vorigen Ausgabe<br />
sind wir bereits auf die behandelten<br />
Generalthemen und<br />
die Tatsache, dass die ganzheitliche<br />
Betrachtung der Knackpunkte<br />
auch unseren heimischen<br />
Gesteinsrohstoffen einen gebührenden<br />
Raum gab, eingegangen.<br />
Dafür eingesetzt haben sich die<br />
unter dem Dach des Bundesverbandes<br />
Baustoffe – Steine und<br />
Erden, bbs, vereinten Verbände.<br />
Darunter wiederum vor allem<br />
jene, welche verschiedene Branchen<br />
der heimischen Gewinnung<br />
mineralischer Rohstoffe repräsentieren<br />
– folgerichtig natürlich<br />
auch MIRO.<br />
Die Interessenvertreter machten<br />
sich in sachbezogenen Gesprächen<br />
mit dem BDI und mit Rückenwind<br />
aus dem Bundeswirtschaftsministerium<br />
dafür stark,<br />
dass die wichtigen Belange der<br />
heimischen Rohstoff-Branchen<br />
ebenfalls repräsentativ bei diesem<br />
zentralen Termin vertreten<br />
werden.<br />
So deckte das Angebot gleichermaßen<br />
die Bedeutung der zu<br />
importierenden Rohstoffe für<br />
Hochtechnologien wie auch die<br />
heimischer Rohstoffe ab. Entsprechend<br />
häufig fielen in diesem<br />
Zusammenhang die Begriffe<br />
„Sand, Kies, Naturstein“.<br />
Nach unserem Verweis auf die<br />
zum Termin verteilte „Berliner<br />
Rohstofferklärung des BDI“ erreichten<br />
uns einige Anfragen,<br />
was diese denn konkret im Wortlaut<br />
enthalte. Dem Wunsch um<br />
Aufklärung folgend, gehen wir<br />
an dieser Stelle auf den Kongress<br />
selbst und die besagte<br />
Rohstoff erklärung ein.<br />
Aufbruch zum Besseren<br />
im Haus der Wirtschaft<br />
Ganzheitliche<br />
Rohstoffsicherung<br />
braucht ein<br />
festes Fundament<br />
Ohne Lithium, Kobalt oder Nickel funktionieren keine Elektroautos oder Akku-Schrauber.<br />
Ohne Sand, Kies und Naturstein kann nichts gebaut werden.<br />
Ohne Salz erlahmt bei Eis und Schnee die Mobilität. Weitere Beispiele ließen<br />
sich aufführen, um zu begründen, warum Rohstoffe aus unserem Alltag<br />
nicht wegzudenken sind. Unsere Volkswirtschaft „lebt“ quasi von Rohstoffen.<br />
Die Politik muss allerdings die richtigen Rahmenbedingungen schaffen,<br />
um diese Basis zu erhalten. Drei Säulen sind dabei tragend: heimische<br />
Rohstoffe, Importrohstoffe und Recycling.<br />
Der Inhalt des Vorspanns bezeichnet<br />
bereits den Rahmen, in dem sich die<br />
Vorträge und Diskussionen beim BDI-<br />
Rohstoff-Gipfeltreffen Anfang Juli in<br />
Berlin wie Puzzleteile miteinander verbanden.<br />
Und auch wenn das eine oder<br />
andere davon nicht ganz stimmig<br />
schien – beispielsweise wenn der hochrangige<br />
Vertreter einer der führenden<br />
deutschen Entsorgungsverbände die<br />
Quote der recycelten mineralischen<br />
Reststoffe und Abfälle ziemlich falsch<br />
wiedergibt –, war das Gesamtmotiv doch<br />
gut zu erkennen: Rohstoff- und Recyclingbranchen<br />
sowie Nutzer ihrer Produkte<br />
treffen sich, diskutieren über Grenzen<br />
hinweg und suchen Wege, die eine ganzheitliche<br />
Betrachtung plus abgestimmtes<br />
Handeln ermöglichen. Ist nur einem<br />
Teil von ihnen geholfen, nützt das am<br />
Ende nichts, da in unserer verflochtenen<br />
Volkswirtschaft so viele Übergangsbereiche<br />
bestehen, dass einer auch von der<br />
Leistungsfähigkeit der anderen lebt.<br />
Als Industrieland und Hightech-<br />
Standort ist Deutschland in besonderer<br />
ROHSTOFFGEWINNUNG braucht passende Rahmenbedingungen. In Panels, Podiumsdiskussionen<br />
und Workshop-ähnlichen Extrarunden wurde diskutiert, was helfen könnte.<br />
MIRO war mit hoher „Mannschafts“-Stärke vor Ort. Fotos: MIRO<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
ZUR SACHE<br />
5<br />
Weise auf eine sichere Versorgung mit Rohstoffen<br />
angewiesen. Selbst das Erreichen der klimapolitischen<br />
Ziele ist an die Verfügbarkeit von Rohstoffen<br />
geknüpft. Dazu zählen Hightech-Rohstoffe wie seltene<br />
Erden, Kobalt oder Nickel ebenso wie Baurohstoffe.<br />
Entgegen gängiger Vorurteile ist Deutschland<br />
rohstoffreich und kann den Bedarf an Steine- und<br />
Erden-Rohstoffen sowie Kali und Salzen vollständig<br />
aus heimischen Quellen decken. Allerdings<br />
gibt es ein vielfach beobachtetes Problem, das<br />
Thomas Nöcker, Vorstandsmitglied K+S AG, in<br />
seinem Impulsvortrag so beschrieb: „Die Rahmenbedingungen<br />
für die Gewinnung hierzulande<br />
müssen gewährleistet sein. (…) Wenn Rohstoffe<br />
aber nicht ausreichend geschützt werden, passiert<br />
es allzu oft, dass z. B. Straßen, Bahntrassen<br />
oder Gewerbeflächen ausgerechnet dort geplant<br />
werden, wo nutzbare Rohstoffe lagern. So machen<br />
wir unsere Rohstoffe künstlich knapp – und<br />
das kann niemand ernsthaft wollen.“ Treffend auf<br />
den Punkt gebracht! Interessanterweise wurde<br />
auch das System der Genehmigungserteilung in<br />
den Diskussionen auf seine Zukunftsfähigkeit hin<br />
abgeklopft. Speziell im Steine- und Erden-Segment<br />
wird mehr als deutlich, dass das Herunterbrechen<br />
der eigentlich hoheitlichen Frage der Rohstoffsicherung<br />
vom Bund auf das Land und weiter hinunter<br />
bis in die kommunale Verantwortungsebene<br />
für die dort agierenden Entscheider eine<br />
riesige Hürde ist, die oft an Überforderung grenzt.<br />
Ein Knackpunkt, der ernsthaft betrachtet und bestenfalls<br />
entschärft werden muss!<br />
Auch Energierohstoffe wie Braunkohle und Erdgas<br />
werden, wenngleich wenig gelitten, in Deutschland<br />
verbrauchsnah gefördert und tragen zur sicheren<br />
Energieversorgung bei. Bei Metallen hingegen<br />
ist die Industrie stark von Importen und damit von<br />
der Verfügbarkeit auf den internationalen Rohstoffmärkten<br />
abhängig. Recycling leistet in diesem Segment<br />
bereits viel, doch ohne Importe kann der Gesamtbedarf<br />
unmöglich gedeckt werden. Allerdings<br />
fällt es der deutschen Industrie zunehmend schwer,<br />
mit Minenbetreibern langfristige Lieferverträge abzuschließen.<br />
So wird es für deutsche Unternehmen<br />
immer komplizierter, ihren Rohstoffbedarf zu sichern.<br />
Zudem verfügen sie immer seltener über die<br />
Marktposition, um ihre hohen Standards durchzusetzen.<br />
Welche neuen Ansätze helfen könnten,<br />
wurde in Panels erörtert.<br />
Zentrale Herausforderung braucht<br />
politische Aufmerksamkeit<br />
Summa summarum wird die Verfügbarkeit von<br />
Rohstoffen zu einer zentralen Herausforderung für<br />
das Industrieland Deutschland. BDI-Präsident<br />
Dieter Kempf fordert deshalb einen Paradigmenwechsel<br />
in der Rohstoffpolitik, um eine sichere und nachhaltige<br />
Rohstoffversorgung zu gewährleisten: „Dieser Paradigmenwechsel<br />
kann nur mit einer ganzheitlichen Betrachtung gelingen,<br />
das heißt einer Berücksichtigung der drei Säulen der Rohstoffversorgung:<br />
heimische Rohstoffe, Importrohstoffe und Recyclingrohstoffe“,<br />
so Kempf. Der Spitzenverband wirbt somit<br />
erstmals in dieser Deutlichkeit für eine ganzheitliche und nachhaltige<br />
Rohstoffpolitik, die alle bedeutsamen Aspekte in den<br />
Fokus nimmt.<br />
In der „Berliner Rohstofferklärung“ des BDI sind darüber<br />
hinaus fünf konkrete Vorschläge verankert, mit deren Hilfe die-<br />
6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
6<br />
ZUR SACHE<br />
ser Paradigmenwechsel gelingen<br />
kann. Zentrale Forderung ist die Ernennung<br />
des Bundeswirtschaftsministers<br />
zum Rohstoffbeauftragten der<br />
Bundesregierung, der damit in einer<br />
idealen Position wäre, um den Veränderungsprozess<br />
federführend voranzutreiben.<br />
Beispielsweise indem er<br />
„die 2010 verabschiedete Rohstoffstrategie<br />
der Bundesregierung<br />
fit für die Zukunft macht“, schlägt<br />
Kempf vor. Bei der Übergabe der<br />
Rohstofferklärung anlässlich des Kongresses<br />
an Bundeswirtschaftsminister<br />
Peter Altmaier fasste Kempf zusammen:<br />
„Rohstoffe gehen uns alle an. Sie<br />
sind aus unserem Alltag nicht wegzudenken.<br />
Deshalb müssen sie wieder<br />
einen festen Platz auf der politischen<br />
Agenda bekommen.“<br />
(gsz)<br />
www.bdi.eu<br />
www.bv-miro.org<br />
SEHR PRÄSENT:<br />
MIRO hatte im Foyer<br />
vor den Tagungsräumen<br />
einen Infostand<br />
eingerichtet. BDI-Präsident<br />
Dieter Kempf informierte<br />
sich bei Susanne<br />
Funk über die Probleme<br />
der heimischen Gesteinsbranche.<br />
Weitere<br />
Vertreter anderer Rohstoffverbände<br />
nutzten<br />
die Info-Ecke als Treffpunkt.<br />
Fotos: MIRO<br />
BERLINER ROHSTOFFERKLÄRUNG VOM 3. JULI 20<strong>18</strong> (AUSZUG)<br />
Fünf Handlungsempfehlungen<br />
für eine nachhaltige Rohstoffpolitik<br />
Bundesbeauftragten für<br />
1. Rohstoffpolitik schaffen<br />
Der Preisverfall bei Rohstoffen im Zuge<br />
der Finanz- und Wirtschaftskrise hat<br />
den politischen Stellenwert von Rohstoffthemen<br />
reduziert und fragmentiert.<br />
Immer mehr Ressorts und Behörden<br />
beschäftigen sich mit dem Thema<br />
Rohstoffe. Die steigende Nachfrage<br />
nach Rohstoffen für Zukunftstechnologien<br />
erfordert eine stärkere Kohärenz<br />
der Aktivitäten und eine höhere politische<br />
Priorisierung. Der Bundesminister<br />
für Wirtschaft und Energie sollte<br />
deshalb als Rohstoffbeauftragter der<br />
Bundesregierung für alle rohstoffpolitischen<br />
Belange federführend und<br />
maßgeblich für die Weiterentwicklung<br />
der Rohstoffstrategie der Bundesregierung<br />
verantwortlich sein.<br />
Heimische Rohstoffgewinnung<br />
stärken 2.<br />
Deutschland ist ein rohstoffreiches<br />
Land. Heimische Rohstoffe können in<br />
vielen Bereichen den deutschen Rohstoffbedarf<br />
nachhaltig decken. Lagerstätten<br />
sollten deshalb nicht überplant<br />
werden. Neue Rohstoffabbauflächen<br />
sollten gefördert und bürokratische<br />
Hürden abgebaut werden. Rohstoffe<br />
„made in Germany“ brauchen Planungs-<br />
und Investitionssicherheit. Die<br />
Bundesregierung sollte sich daher<br />
stärker für effiziente Raumplanungs-,<br />
Genehmigungs- und Zulassungsverfahren<br />
einsetzen.<br />
Internationale Kooperationen<br />
3. intensivieren<br />
Offensiver Einsatz für einen fairen und<br />
diskriminierungsfreien Zugang zu Rohstoffen.<br />
(…)<br />
4. Kreislaufwirtschaft<br />
aus bauen<br />
Rohstoffe sind zu wertvoll, um sie nur<br />
einmal zu nutzen. Der Aufbau einer<br />
Kreislaufwirtschaft entlang der gesamten<br />
Wertschöpfungskette (…) sollte<br />
deshalb Priorität haben. Notwendig<br />
sind hierfür geeignete Rahmenbedingungen,<br />
die eine Verwendung von Recyclingmaterialien<br />
und private Investitionen<br />
fördern. Einen wichtigen Beitrag<br />
könnte das öffentliche Beschaffungswesen<br />
leisten. Die Rekommunalisierung<br />
sollte gestoppt werden, weil sie<br />
den Recycling-Markt fragmentiert,<br />
Skalen-Effekte verhindert und einer<br />
Erhöhung von Recyclingquoten zuwiderläuft.<br />
Innovationen fördern<br />
5. Technologische Innovationen<br />
eröffnen neue Möglichkeiten der<br />
Rohstoffförderung. Sie haben das<br />
Po tenzial, perspektivisch einen Beitrag<br />
für eine nachhaltige und umweltschonende<br />
Rohstoffgewinnung zu<br />
leisten. Die Bundesregierung sollte<br />
innovative Verfahren, wie den Tiefsee-<br />
oder Weltraumbergbau, unterstützen,<br />
indem sie Pilotprojekte gezielt<br />
fördert.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
ZUR SACHE<br />
„Ist besonders leistungsstark und zuverlässig.“<br />
7<br />
Liebherr-Radlader L 576 XPower ® :<br />
Vorreiter in puncto Zuverlässigkeit und Treibstoffeffizienz<br />
Die Hans Dömkes GmbH in Duisburg hat sich auf das Recyceln von Baustoffen und dessen Vertrieb spezialisiert.<br />
Das Unternehmen wird heute bereits in vierter Generation geführt. Der Geschäftsführer Udo Dömkes ist von<br />
den Liebherr-Radladern überzeugt: Ausschlaggebend für den Kauf eines weiteren Liebherr-Radladers waren die<br />
bewährte Qualität von Liebherr, die Leistungsstärke und Treibstoffersparnis. Der L 576 XPower ® wurde speziell für<br />
diesen harten Einsatz mit der verlängerten Hubgerüstvariante (High Lift) ausgestattet, die sich besonders bei der<br />
Lkw-Beladung bewährt. Selbst unter den härtesten Einsatzbedingungen erfüllen die XPower-Radlader mit ihren<br />
robusten Bauteilen die hohen Qualitätsstandards.<br />
Umschlagleistung:<br />
ca. 1.500 Tonnen / Tag<br />
Wegstrecke der Ladezyklen:<br />
50 – 150 Meter<br />
Treibstoffverbrauch:<br />
ca. 15,5 Liter / Stunde<br />
Liebherr-Hydraulikbagger GmbH<br />
88457 Kirchdorf<br />
Tel.: +49 7354 80 0<br />
E-Mail: info.lhb@liebherr.com<br />
www.facebook.com/LiebherrConstruction<br />
www.liebherr.com<br />
6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
8<br />
WIRTSCHAFT<br />
Rückenwind durch Knappheit?<br />
Wenn sich die Mitglieder der MIRO-<br />
Landes- und Regionalverbände im<br />
Mai und Juni zu ihren Jahreshauptversammlungen<br />
treffen, wird es<br />
span nend. Weniger wegen eventueller<br />
Wahlen oder obligatorischer<br />
Regularien, sondern vielmehr wegen<br />
der jeweiligen Lageberichte der Ehrenamtsspitzen<br />
und Geschäftsführungen.<br />
Was hat sich im vergangenen<br />
Jahr getan? Gab es Bewegungen<br />
bei heimischen Rohstoffen und<br />
wenn ja: waren sie positiv, oder – wie<br />
öfter – eher nicht? Welche Netzwerke<br />
wurden geknüpft, gepflegt, verfeinert,<br />
welche Maßnahmen ergriffen,<br />
um den Stand der Branche im<br />
Wirtschafts- und Gesellschaftsgefüge<br />
zu verbessern? Die Bilanzen<br />
können sich wirklich sehen lassen<br />
und die Vielfalt der Aktivitäten mit<br />
unterschiedlichsten Zieladressen<br />
bei Politik, Behörden, Naturschutz,<br />
Öffentlichkeit und Medien erst recht.<br />
Speziell Letztere sind nach diversen<br />
Knappkeitsmeldungen von bauspezifischen<br />
Abnehmern bundesweit<br />
auf die Gesteinsbranche aufmerksam<br />
geworden. Nicht immer<br />
kam dabei Gutes heraus – manches<br />
wurde entweder einfach nicht verstanden<br />
oder möglicherweise auch<br />
bewusst verdreht – aber vorzeigbare<br />
Beiträge gibt es als Ernte auch.<br />
Darauf lässt sich aufbauen. Sehen<br />
wir vorerst den Medienleuten nach,<br />
dass sie partout nicht vom Sandbegriff<br />
abrücken wollen, Kies geht<br />
gerade noch so – aber Naturstein?<br />
Vielleicht lässt sich der eine oder<br />
andere zu Recherchezwecken demnächst<br />
in einen Steinbruch einladen<br />
und schärft seinen Blick für das Gesamtbild.<br />
Mit Unterstützung unserer<br />
Unternehmen sollte das eigentlich<br />
gelingen. Im Übrigen hofft die Branche<br />
flächendeckend, dass mit dem<br />
offensichtlich gewachsenen Bedarf<br />
und den regionalen Knappheiten<br />
auch die Vernunft wächst. Denn nur<br />
mit Aussicht auf gesichert verfügbare<br />
und zur Gewinnung genehmigte<br />
Gesteinsrohstoffe bleibt die Versorgung<br />
gesichert, so der allgemeine<br />
Grundtenor.<br />
(gsz)<br />
Gemeinsam<br />
für die Zukunft<br />
Bayerns<br />
ZUSTIMMUNG erntete die getane Arbeit des Teams bei der<br />
Gesteinsfachgruppen-MV Anfang Mai in Chieming.<br />
Die Fachgruppen Naturstein sowie Sand und Kies im Bayerischen Industrieverband<br />
Baustoffe, Steine und Erden, BIV, trafen sich am 4. Mai<br />
20<strong>18</strong> in Chieming zu ihrer Mitgliederversammlung. Nach der vollzogenen<br />
Strukturreform, angeschoben um dem Gesamtverband mehr<br />
Schlagkraft zu verleihen, ohne Sparteninteressen zu benachteiligen,<br />
wirkte das Zusammenkommen einmal mehr wie „aus einem Guss“.<br />
Das Szenario der bayerischen Gesteinsverbände folgt einer bewährten Regie:<br />
Erst tagen die Fachgruppen separat, schließlich sind Wahlgänge zu absolvieren<br />
und ein Sonder etat abzustimmen. Im Anschluss finden die gebündelten<br />
Interessen ihre Plattform in einer gemeinsamen Versammlung. Starten wir mit<br />
dieser großen Runde zuerst.<br />
Eröffnet wurde diese vom Vorsitzenden der Fachgruppe Naturstein, Michael<br />
Schicker, der zügig das Wort an MIRO-Geschäftsführer Christian<br />
Haeser übergab. Dieser erklärte das MIRO-Konzept 2020, mit dem sich der<br />
Bundesverband mineralische Rohstoffe in Teilen neu ausrichtet. Ziel ist, mehr<br />
Wahrnehmung bei Bundesministerien und Politik zu erreichen. Mit einer<br />
neuen Repräsentanz in Berlin, die im Mai 20<strong>18</strong> „in Betrieb“ ging, wird MIRO<br />
neben einem traditionellen Standort in NRW künftig seine Lobbyaktivitäten<br />
in der Hauptstadt ausbauen und über die Bedeutung heimischer mineralischer<br />
Rohstoffe aufklären. Eine wichtige Aufgabe für die Verantwortlichen<br />
der Geschäftsbereiche Recht, Rohstoffsicherung und Umweltschutz sowie<br />
Politik und Kommunikation. Technische Rechtsaspekte, Normung, Arbeitssicherheit,<br />
Quarz-Themen, Forschung und allgemeine Verbandsaufgaben<br />
bleiben unter Leitung der dafür zuständigen Geschäftsführer und Mitarbeiter<br />
in NRW gebündelt.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
WIRTSCHAFT<br />
9<br />
Da in Bayern, wie derzeit überall in<br />
Deutschland, die Nachfrage nach runden<br />
und gebrochenen Gesteinskörnungen<br />
spürbar gewachsen ist, was mit<br />
beeindruckenden Zahlen in den vorangegangenen<br />
Einzel-Fachgruppenversammlungen<br />
untersetzt wurde, ist eine<br />
zukunftsorientierte Ausrichtung der Versorgungslage<br />
seitens der Planungs- und<br />
Genehmigungsbehörden zwingend.<br />
Eine massive Bewegung dahin gibt es<br />
indes noch nicht, wohl aber Ansätze.<br />
Hier heißt es nun nicht locker lassen! Wie<br />
dieses aussieht, erläuterten die verantwortlichen<br />
Fachleute für Rohstoffsicherung,<br />
Dr. Stephanie Gillhuber, Andre<br />
Fietkau als neuer, teamkompatibler Verantwortlicher<br />
für Umwelt- und Verwaltungsrecht<br />
und die Marketing-Ehrenamtlerin<br />
Elisabeth Ziegler. Treffsicher<br />
startet speziell die Fachgruppe Sand<br />
und Kies Marketing-Maßnahmen, die in<br />
der Breite ankommen. Dazu gehört diesmal<br />
beispielsweise das öffentlichkeitswirksame<br />
Sponsoring des Bavarian<br />
Beach Cup. Über Internetseiten, Social-<br />
Media-Kanäle, Banner, sowie die Liegestühle<br />
und das gebrandete Beachvolleyballnetz<br />
wird die Maßnahme in großer<br />
Breite beworben. Hohe Trefferquoten im<br />
regionalen Segment erzielte auch die<br />
zweiwöchige Adcard-Aktion in Bars im<br />
Raum Regensburg, die, verknüpft mit<br />
einem Gewinnspiel über Facebook, eine<br />
erstaunliche Resonanz fand.<br />
Im essenziellen Segment Rohstoffsicherung<br />
und Umwelt wird die Fortschreibung<br />
des Bayerischen Verfüll-<br />
Leitfadens durch den BIV begleitet. Sie<br />
soll noch in diesem Jahr, möglichst vor<br />
der Landtagswahl im Oktober, abgeschlossen<br />
sein und dabei den Druck<br />
zur Rückgewinnung von Flächen berücksichtigen.<br />
Das heißt konkret: generelle<br />
Nassverfüllungsverbote müssen<br />
aufgehoben, die Definition von<br />
Nassstandort überarbeitet werden.<br />
Der BIV setzt dabei vor allem auf hohe<br />
GESTEINSROHSTOFFE BAYERN<br />
Die Fachgruppen haben gewählt und geehrt<br />
30 JAHRE EINSATZ: Oliver Klauser und<br />
Dr. Stephanie Gillhuber bedanken<br />
sich herzlich bei Manfred Schneider (l.),<br />
der auch weiterhin mitwirkt.<br />
Den zügigen und grundsoliden Abhandlungen<br />
der Regularien bei den Fachgruppen<br />
Sand und Kies sowie Naturstein<br />
durch die Vorsitzenden Oliver Klauser<br />
und Michael Schicker folgten jeweils<br />
Wahlen. Inhaltlich gab es nichts, was<br />
nicht vom Mitgliedervotum gedeckt gewesen<br />
wäre. Stattdessen bietet jede der<br />
kleineren Runden auch die eine oder<br />
andere nette Überraschung. So wurde<br />
SAND UND KIES: Die Lenker des<br />
Fachgruppenbeirats und der<br />
Tarifkommission (nicht vollzählig).<br />
ANDERE SCHWERPUNKTE:<br />
Michael Schicker und Dr. Stephanie<br />
Gillhuber geben Pius Geiger (r.) ein<br />
Abschiedsdankeschön mit auf den Weg.<br />
NATURSTEIN: Vorstand und Beiratsteam<br />
sowie Tarifkommission nach der<br />
Wahl (fast) wie davor (nicht vollzählig).<br />
beispielsweise der Unternehmer Manfred<br />
Schneider für sein 30 Jahre andauerndes<br />
Engagement in Gremien des<br />
Sand- und Kiesbeirates geehrt. Größte<br />
Überraschung für die Natursteiner: Aus<br />
dem angesparten Sondervermögen<br />
übernimmt die Fachgruppe für jedes<br />
Mitglied 10 % seiner Beitragsquote an<br />
den BIV. Ein Dankeschön gab es außerdem<br />
für Pius Geiger, der langjährig ebenfalls<br />
die Vorstandsarbeit bereicherte,<br />
sich nun aber auf seine Kernaufgaben<br />
und auf das Ehrenamt als zweiter Vizepräsident<br />
des BIV zurückzieht.<br />
Die Wahlergebnisse für 20<strong>18</strong> bei Naturstein<br />
sehen so aus, dass die „alten“<br />
(fast) auch die „neuen“ Lenker sind.<br />
Michael Schicker wurde zum Vorsitzenden<br />
wiedergewählt, gleichfalls Klaus<br />
Schneider zum stv. Vorsitzenden. Das<br />
Beiratsteam besteht weiterhin aus Herbert<br />
Bärnreuther, Dr. Lothar Bäumler,<br />
Hans-Ullrich Debus, Wolfgang Endreß,<br />
Peter Gusek, Thomas Herrscher, Christian<br />
Holzner, Jürgen Kornprobst, Jörg<br />
Schwinger, Jochen Steinbach und Hermann<br />
Trollius. Heidrun Rank löst Pius<br />
Geiger im Ehrenamt ab.<br />
Die Tarifkommission Naturstein bilden<br />
Johanna Birmoser, Thomas Herrscher,<br />
Ulrike Pongratz, Werner Steinbrecher<br />
und Hermann Trollius.<br />
Der neue Fachgruppenbeirat Sand<br />
und Kies und der Fachausschuss Tarifkommission<br />
Sand und Kies wird<br />
repräsentiert durch Oliver Klauser als<br />
Vorsitzender, Georg Fetzer (stv. Vors.),<br />
Marc Ebenhöh, Gottfried Jais, Christoph<br />
Maurer, Andreas Moßandl, Hermann<br />
Reifenscheid, Manfred Schneider,<br />
Helmut Schorr. Der Tarifkommission<br />
gehören nun Melanie Ebenhöh,<br />
Georg Fetzer, Michael Hacker<br />
und Andreas Moßandl an.<br />
Dirk Lüngen und Markus Wahl kandidierten<br />
nicht mehr für Ehrenämter.<br />
6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
10<br />
WIRTSCHAFT<br />
AKTEURE der BIV-Gesteinsfachgruppe, die zum Gelingen im Vorder- und Hintergrund<br />
beitrugen, mit Christian Haeser (l.) als Gastredner.<br />
Ergebnisqualität entlang einer Spur der<br />
Vernunft. Empfohlen wird, zu prüfen,<br />
zu vergleichen und geogene Hintergrundbelastungen<br />
zu berück sichtigen,<br />
statt Nachweisgrenzen der Labortechnik<br />
anzubeten. Denn dann lassen sich<br />
gefahrlos die gebotenen Möglichkeiten<br />
der Verfüllung ausschöpfen, Druck von<br />
Deponien nehmen und wirtschaftlich<br />
wichtige Nachfolgenutzungen entwickeln.<br />
Mit Zahlen, Daten und Fakten<br />
gegenüber Abgeordneten und Politikern<br />
hat der BIV schon im Vorjahr zu<br />
einer Versachlichung der Debatte über<br />
die Vereinbarkeit von Grundwasserschutz<br />
und Verfüllung beigetragen.<br />
Das Vorgeschlagene deckt sich nun<br />
auch mit einem von sechs Punkten im<br />
Plan zur Preisdämmung bei der Entsorgung<br />
von Bodenaushub des bayerischen<br />
Kabinetts im April, wonach für<br />
Nassverfüllungen innovative Wege gefunden<br />
werden sollen. In Bezug auf die<br />
Mantelverordnung unterstützt der BIV<br />
die Landespolitik bei der Durchsetzung<br />
einer Länderöffnungsklausel.<br />
Da Bayern laut Datenlage mit einem<br />
Bedarf an heimischen mineralischen<br />
Rohstoffen von rund 150 Mio. t/a an der<br />
Spitze aller deutschen Bundesländer<br />
liegt, muss die Bedeutung des Wirtschaftszweiges<br />
nach Meinung des BIV<br />
besser betont werden. Im Rahmen eines<br />
im Januar 20<strong>18</strong> durchgeführten Rohstoffstrategie-Workshops,<br />
bei dem erstmals<br />
alle Rohstoff gewinnenden Fachgruppen<br />
des BIV vertreten waren, konnte<br />
die Tatsache so gut argumentiert werden,<br />
dass der Rohstoffbericht des Wirtschaftsministeriums<br />
von 2002 nunmehr<br />
erneuert werden soll. Mit faktenbasierten<br />
Zuarbeiten sowie zielgruppengerechter<br />
Ansprache bringt sich der BIV als Unterstützer<br />
in dieses Projekt ein, das noch im<br />
Jahr 20<strong>18</strong> starten soll, um die Datengrundlage<br />
aus den späten 1990ern endlich<br />
zu erneuern. Nur mit Wissen lässt sich<br />
die Versorgung mit heimischen Rohstoffen<br />
langfristig anhand belastbarer Zahlen<br />
sichern und der Verknappung begegnen.<br />
Durch die Beschäftigung mit diesen Fakten<br />
wird zudem das öffentliche und politische<br />
Bewusstsein für den Wirtschaftszweig<br />
geschärft.<br />
Ein Wahljahr ist gleichzeitig „Wahlprüfsteinjahr“<br />
und die vom BIV aufgestellten<br />
Messkörper für die Landtagswahlen<br />
20<strong>18</strong> beziehen sich auf den<br />
langfristig sicheren Zugang zu Rohstoffen,<br />
die Verfüllung, Natur und Artenschutz<br />
auf Zeit, die Beibehaltung der<br />
guten fachlichen Praxis, die mit der Arbeitshilfe<br />
für Rohstoffgewinnungsvorhaben<br />
zur Bayerischen Kompensationsverordnung<br />
eingeführt wurde und auf die<br />
Erleichterung von Genehmigungsverfahren.<br />
Sämtlich überlebenswichtige Aspekte<br />
für die Branche in Bayern.<br />
Im Tarifsegment, dem Verantwortungsbereich<br />
von Dagmar Marek-Pregler,<br />
tut sich Neues, denn möglicherweise<br />
wird die gesamte Wertschöpfungskette<br />
(Rohstoffgewinnung und -verarbeitung,<br />
Baustoffproduktion bis Bauausführung)<br />
bei der IG Bau aus einer Hand verhandelt,<br />
was jedoch zur MV noch ausstand.<br />
BIV-Geschäftsführer Dr. Bernhard<br />
Kling reflektierte das Hü und Hott im Zusammenhang<br />
mit der Europäischen Normung<br />
für Gesteinskörnungen speziell im<br />
Umfeld der AKR-Thematik (siehe allgemein<br />
interessierender Kasten auf Seite<br />
16). Der bayerische Weg zum AKR-<br />
Nachweis im Straßenbau sieht demgegenüber<br />
klarer aus: In der aktuell gültigen<br />
Liste der OBB sind 52 Werke gelistet,<br />
davon 40 Kieswerke und 12 Natursteinwerke.<br />
Regional treten Überschreitungen<br />
der Dehnung nach AKR-Richtlinie<br />
auf. Im Rahmen eines Forschungsvorhabens<br />
zum „bayerischen Weg“ werden<br />
nun Daten sortiert und ausgewertet<br />
sowie Reaktionsmechanismen ausgewählter<br />
Gesteinskörnungen genauer untersucht.<br />
Hinzu kommen AKR-Prüfungen<br />
an „bayerischen Praxisbetonen“, um<br />
sie mit den Ergebnissen nach WS-<br />
Grundprüfung zu vergleichen.<br />
Einen Blick über den Zaun des Bekannten<br />
hinweg in die Zukunft ge währte<br />
mit seinem Festvortrag Prof. Viktor<br />
Mechtcherine, TU Dresden. Er ging beim<br />
Zukunftsthema „Bauen mit dem 3D-Drucker“<br />
speziell auf die damit zusammenhängenden<br />
Anforderungen an Beton und<br />
Gesteinsrohstoffe ein. Fest steht, dass<br />
die digitale additive Fertigung Veränderungen<br />
in den Materialströmen verlangt,<br />
wobei gleichzeitig die Anforderungen an<br />
die Zuschlagstoffe in straff definierter<br />
Qualität steigen. Zu erwartende Folge:<br />
Wer passgenau in großen Mengen liefern<br />
kann, wird kaum Schwierigkeiten haben,<br />
dafür attraktive Preise aufzurufen. Und<br />
noch dazu ist diese Zukunftsmusik gar<br />
nicht mehr so fern.<br />
Doch auch die Gegenwart gewinnt in<br />
Bayern jenseits des Grau deutlich an<br />
Farbe. Das BIV-Team geht an, was angegangen<br />
werden muss, kann Erfolge vorweisen<br />
und weiß das Vertrauen der Unternehmen<br />
1:1 hinter sich. Der bayerische<br />
Weg eben, auch in der Verbandsarbeit.<br />
Im nächsten Jahr gibt es etwas<br />
Neues, denn im Mai 2019 wird die Versammlung<br />
der Gesteinsfachgruppen an<br />
die BIV-Gesamtmitgliederversammlung<br />
angekoppelt sein, was den fleißigen Unternehmern<br />
einen zusätzlichen Weg im<br />
Frühjahr erspart. Ein Prinzip, das sich<br />
beim süddeutschen Schwesterverband<br />
ISTE schon seit Jahren bestens bewährt.<br />
Die gemeinsame Fachgruppenversammlung<br />
wird dann im Oktober<br />
2019 stattfinden. (gsz)<br />
www.biv.bayern<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
WIRTSCHAFT<br />
11<br />
Gute Bilanz und Warnung<br />
vor künftigen Engpässen<br />
TREFFEN IN ULM: Über 100 Mitglieder kamen zur diesjährigen Jahreshauptversammlung des ISTE.<br />
Nicht wie üblich nach Konstanz oder Baden-Baden, sondern ins oberschwäbische Ulm hat der Industrieverband<br />
Steine und Erden Baden-Württemberg, ISTE, 20<strong>18</strong> zu seiner Jahreshauptversammlung geladen – weit über 100 Unternehmerinnen<br />
und Unternehmer kamen ins Hotel Maritim. Die Grund stimmung in der Rotunde des Kepler-Saals<br />
war ausgezeichnet: die Rohstoffwirtschaft hat derzeit volle Auftragsbücher, kämpft aber mit Beschaffungsproblemen.<br />
Trotz der guten Bilanz warnte man deshalb eindringlich vor künftigen Engpässen.<br />
Die Akzeptanz für die Gewinnung mineralischer<br />
Rohstoffe aufseiten der Bevölkerung<br />
entspricht in keiner Weise dem<br />
Rohstoffbedarf eben dieser Bevölkerung.<br />
Es sei deshalb noch viel Aufklärungsarbeit<br />
zu leisten – dieses kritische<br />
Fazit zog die Verbandsführung, an der<br />
Spitze ISTE-Präsident Peter Röhm. Dem<br />
versuche der Verband zu begegnen, und<br />
gerade diese intensive Kommunikationsarbeit<br />
trage zu seiner Attraktivität bei.<br />
Immerhin könne man eine ganze Reihe<br />
von Neueintritten verbuchen: der ISTE<br />
zähle inzwischen 364 Mitglieder – das<br />
mache ihn stark.<br />
Ulms Oberbürgermeister Gunter<br />
Czisch begrüßte die Unternehmerinnen<br />
und Unternehmer in seiner Stadt. Er beschrieb<br />
die zahlreichen und manchmal<br />
tief greifenden Baumaßnahmen und Investitionen<br />
und versäumte nicht, die dahinterstehende<br />
Politik zu erläutern: „Die<br />
Infrastruktur einer Stadt muss funktionieren!“<br />
Besonders die zukünftige Mobilität<br />
sei ein Thema, mit dem sich Ulm<br />
intensiv auseinandersetze.<br />
Botschaften bei<br />
der Politik angekommen<br />
Als politischen Hauptredner hatte der<br />
Arbeitgeberverband in diesem Jahr den<br />
Vorsitzenden der Grünen-Fraktion im<br />
Stuttgarter Landtag, Andreas Schwarz,<br />
eingeladen. Schwarz bescheinigte dem<br />
ISTE vorbildliches Handeln und Arbeiten,<br />
nicht zuletzt wegen dessen Partnerschaft<br />
mit dem Nabu, die beide Verbände<br />
seit nunmehr fast 20 Jahren pflegen:<br />
„Sie haben die Gräben zwischen Naturschutz<br />
und Industrie zugeschüttet!“ Er<br />
lobte die jüngste gemeinsame Erklärung<br />
zur Rohstoffstrategie, welche die Landesregierung<br />
derzeit erarbeitet: „Uns<br />
Politikern macht dieses Papier vieles<br />
einfacher.“ Die Rohstoffstrategie werde<br />
für mehr Planungssicherheit bei Unternehmen<br />
und Kommunen führen und<br />
solle die Akzeptanz der Rohstoffgewinnung<br />
in der Öffentlichkeit erhöhen.<br />
Schwarz plädierte in diesem Zusammenhang<br />
für eine möglichst frühzeitige<br />
Bürgerbeteiligung bei Erweiterungen<br />
und bei Neuaufschlüssen.<br />
Schwarz zeigte in seinem Vortrag,<br />
dass er wesentliche Botschaften des<br />
ISTE durchaus verstanden hat: „Baden-<br />
Württemberg ist ein steinreiches Land!“<br />
Diese Feststellung sei keineswegs allgemeines<br />
Wissen in der Landeshauptstadt.<br />
Weit über 70 % der im Land benötigten<br />
Rohstoffe stammen nämlich aus Baden-<br />
Württemberg – sie werden regional gewonnen<br />
und umweltfreundlich über nur<br />
kurze Strecken zu den Verbrauchern<br />
transportiert.<br />
6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
12<br />
WIRTSCHAFT<br />
Frühzeitig Konfliktlösungen<br />
entwickeln<br />
Die soziale Akzeptanz der Rohstoffgewinnung<br />
war Thema des wissenschaftlichen<br />
Hauptredners: Prof. Olaf Kühne, Chef<br />
der Arbeitsgruppe Stadt- und Regionalentwicklung<br />
an der Uni Tübingen. Er<br />
stellte eine über MIRO initiierte empirische<br />
Studie vor, welche Konfliktpotenziale zwischen<br />
der Rohstoffindustrie und der Öffentlichkeit<br />
sowie die Lösungsmöglichkeiten<br />
untersucht: „Konflikte in einer Gesellschaft<br />
muss man als normal begreifen.“ Nicht<br />
immer könne es am Ende zu einem Konsens<br />
kommen zwischen den Beteiligten.<br />
Kühne: „Insbesondere die Politik muss ihrer<br />
Aufgabe nachkommen und mutig Entscheidungen<br />
treffen. Konflikte fallen nicht<br />
vom Himmel – die bauen sich auf!“ Deshalb<br />
sei es wichtig, möglichst frühzeitig den Dialog<br />
zu suchen sowie Vermeidungs- und<br />
Lösungsstrategien zu entwickeln.<br />
In der Tarifpolitik und den laufenden<br />
Entgelttarifverhandlungen mit der IG Bau<br />
ERÖFFNUNG durch den Vorsitzenden Peter<br />
Röhm. Er bilanziert Gutes, muss aber auch<br />
vor Engpässen warnen.<br />
wird derzeit um solche Lösungen gerungen.<br />
Der Vorsitzende des Sozialpolitischen<br />
Ausschusses, Martin Kronimus,<br />
berichtete, dass ungeachtet der vergleichsweise<br />
entspannten konjunkturellen<br />
Lage die IG Bau die diesjährige Tarifrunde<br />
in nicht gekannter konfrontativer<br />
Weise führe, die einen Tarifabschluss<br />
unnötig verzögere und erschwere.<br />
Hauptgeschäftsführer Thomas Beißwenger<br />
zog dennoch eine rundherum positive<br />
Bilanz der Aktivitäten seines Teams<br />
in Ostfildern. „Unsere Branche hat kein<br />
Absatzproblem, sondern ein Beschaffungsproblem“,<br />
sagte er. Er stellte die Arbeit<br />
des ISTE in den unterschiedlichsten<br />
Bereichen vor: Rohstoffpolitik und Rohstoffsicherung,<br />
Technik und Normung,<br />
Umwelt- und Naturschutzpolitik sowie die<br />
Mantelverordnung waren nur einige Stichworte.<br />
Besonderes Gewicht komme der<br />
vom Land für das laufende Jahr noch angekündigten<br />
Rohstoffstrategie zu. Hier sei<br />
der Verband ausgesprochen aktiv. Breiten<br />
Raum nahm die Bilanz der Öffentlichkeitsarbeit<br />
ein. Beißwenger ließ die Highlights<br />
des vergangenen Jahres Revue passieren:<br />
die Stallwächterparty in Berlin, auf der sich<br />
der Verband bereits zum dritten Mal präsentierte,<br />
die Steinschmecker-Woche, der<br />
eine Soiree für geladene Gäste vorausging:<br />
„Bei diesem parlamentarischen<br />
Abend haben wir 40 Abgeordnete begrüßen<br />
können – so etwas gab es noch nie!“<br />
GESTEINS-FACHGRUPPEN<br />
Alle im Dialog-Modus<br />
Eine ISTE-JHV beinhaltet auch jedes<br />
Mal – perfekt zeitoptimiert – die alljährlichen<br />
Zusammenkünfte von Fachgruppen<br />
innerhalb des Verbandes. In diesem<br />
Jahr zogen die Fachgruppen<br />
„Naturstein“ sowie „Sand und Kies“ die<br />
erwartete Bilanz ihrer Arbeit. Neuwahlen<br />
gab es diesmal nicht.<br />
Im gemeinsamen Veranstaltungs-Teil<br />
begrüßten die beiden Sparten als Gäste<br />
des Bundesverbandes Mineralische<br />
Rohstoffe (MIRO) die Geschäftsführerin<br />
Susanne Funk und Stefan Janssen,<br />
ebenfalls Mitglied der Geschäftsführung.<br />
Während Letzterer die technischen<br />
MIRO-Arbeitsschwerpunkte vorstellte<br />
und dabei seinen Blick häufig<br />
nach Brüssel richtete, erläuterte Susanne<br />
Funk die politische und verbandliche<br />
MIRO-Tätigkeit in der Bundeshauptstadt.<br />
Die Kommunikationsexpertin<br />
machte den anwesenden Unternehmerinnen<br />
und Unternehmern Mut, ihre<br />
Landtags- und Bundestagsabgeordneten<br />
zu kontaktieren und in ihre Betriebe<br />
einzuladen – das mache dem Bundesverband<br />
die Arbeit in Berlin durchaus<br />
leichter. Nur Politiker, welche Bedeutung,<br />
Dimensionen und Mengen mineralischer<br />
Rohstoffe in Werken vor Ort<br />
kennengelernt hätten, könnten die Bedeutung<br />
dieses größten Stoffstroms in<br />
Deutschland richtig einschätzen. Dr.<br />
Bernd Susset, Wissenschaftler und IS-<br />
TE-Referent für Umweltschutz, Bodenund<br />
Wasserschutz, informierte die Teilnehmer<br />
über den aktuellen Stand bei<br />
der Erarbeitung europäisch einheitlicher<br />
Prüfverfahren für Primärrohstoffe.<br />
In der Fachgruppe Naturstein (Vorsitz<br />
Peter Rombold) berichtete die zuständige<br />
Referentin Theresa Platz unter anderem<br />
über technische Fragen, Normung<br />
sowie Forschungsprojekte. Forschungsaktivitäten<br />
bildeten auch einen Schwerpunkt<br />
im Vortrag von Dr. Leyla Chakar,<br />
scheidende Referentin für Sand und<br />
Kies. Diese Fachgruppe leitet Michael<br />
Peter. Sein Cousin Thomas Peter stellte<br />
die neue Initiative „KIWI – Kieswirtschaft<br />
im Dialog“ vor. Hierfür versammeln sich<br />
Rohstoff-Unternehmen am Oberrhein,<br />
um mit Bevölkerung, Politik und Behörden<br />
das Gespräch zu suchen.<br />
GESTEINSFACHGRUPPEN unter sich zusammen mit den<br />
links und rechts flankierenden Vorsitzenden, ISTE- Geschäftsführung,<br />
Referenten und Gästen von MIRO. Foto: iste<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
WIRTSCHAFT<br />
13<br />
Förderungen des ISTE für Partner<br />
wie den Geopark Schwäbische Alb oder<br />
die Bionik-Ausstellung im Stuttgarter<br />
Schloss Rosenstein fanden ebenso Zustimmung<br />
wie das Verbandsengagement<br />
auf den verschiedenen Landesparteitagen<br />
oder bei regionalen und<br />
firmenbezogenen Veranstaltungen.<br />
Die Mitglieder dankten es mit der Freigabe<br />
des nötigen Budgets für das<br />
nächste Geschäftsjahr, und Präsident<br />
Röhm mit der Bemerkung: „Ich bin stolz,<br />
so einem Verband vorstehen zu dürfen!“<br />
Ein rundherum verdientes Lob an das<br />
gesamte ISTE-Team.<br />
Ein Beitrag von Joachim Mahrholdt<br />
www.ist.de<br />
BEGRÜSSUNG durch den Bürgermeister<br />
der Stadt Ulm, der die<br />
Leistungen der Branche würdigt.<br />
AUFLOCKERND: Podiumsdiskussion<br />
der Akteure zur<br />
Akzeptanz mit Prof. Kühne,<br />
der zusammen mit seinem<br />
Team zum Thema forscht.<br />
SAARLAND<br />
Bilanz im wirtschaftlich freundlichen Umfeld<br />
ANGEBOT UND NACHFRAGE tagten bei<br />
der VBS-MV, repräsentiert durch Vertreter<br />
der Baustoffindustrie und der Bauwirtschaft,<br />
gemeinsam.<br />
„Der Digitalisierung sicher begegnen“,<br />
so lautete das übergeordnete Thema<br />
der diesjährigen Frühjahrs-Mitgliederversammlung<br />
der saarländischen Rohund<br />
Baustoffindustrie, die am 22. Mai<br />
20<strong>18</strong> in Saarlouis stattfand. VBS-Vorsitzender<br />
Jürgen Heinz begrüßte rund<br />
50 interessierte Teilnehmer. Im Sinne<br />
einer engeren Zusammenarbeit von<br />
Baustoffindustrie und Bauindustrie<br />
waren auch die Mitglieder der Saarländischen<br />
Bauindustrie zur Versammlung<br />
eingeladen.<br />
Heinz bescheinigte der saarländischen<br />
Bauwirtschaft und somit auch<br />
der Baustoffindustrie eine gute Konjunkturlage<br />
und eine entsprechend<br />
hohe Auslastung. Gleichzeitig appellierte<br />
er in Richtung der Politik, die begonnenen<br />
Investitionshochläufe in Bund<br />
und Land zu verstetigen und auch auf<br />
kommunaler Ebene die Rahmenbedingungen<br />
für dringende Investitionen in<br />
die Infrastruktur zu schaffen. Innerhalb<br />
der vielfältigen Verbandsaufgaben<br />
nannte er unter anderem die Beschäftigung<br />
mit der neuen Abfallgewerbeordnung,<br />
der Deponiesituation sowie mit<br />
grenzüberschreitenden Transporten.<br />
Anschließend sensibilisierte er die Teilnehmer<br />
für das Thema „Digitalisierung“,<br />
das auch die Baustoffindustrie in vielen<br />
Bereichen beschäftige, zumal es von<br />
vielen Facetten gekennzeichnet ist. In<br />
Fortführung der während der letzten<br />
Herbstversammlung thematisierten „Digitalisierung<br />
von Prozessen im Bauwesen“<br />
stand diesmal das Thema Cybersicherheit<br />
auf der Tagesordnung.<br />
Dabei ging es um durchaus existenzielle<br />
Fragen, die im Kern lauteten:<br />
• Worauf ist im Rahmen der Digitalisierung<br />
sicherheitstechnisch<br />
grundsätzlich zu achten?<br />
• Wie und wo sind Firmendaten gefährdet/sicher?<br />
• Wer kann meine Daten hacken?<br />
• Wie kann ich als Unternehmen Hackerangriffe<br />
verhindern bzw. wo<br />
sind sensible Stellen?<br />
Zu diesem Thema konnte der Verband<br />
der Baustoffindustrie Dr. Stefan Nürnberger<br />
vom neu gegründeten CISPA-<br />
Helmholtz-Zentrum in Saarbrücken als<br />
Referenten gewinnen. Sein Hauptforschungsschwerpunkt<br />
liegt auf der<br />
Analyse von Sicherheits- und Datenschutzproblemen<br />
in realen, komplexen<br />
Systemen und hier speziell auf der Low-<br />
Level-Sicherheit wie Betriebssystem-<br />
Interna. Er konnte aus seiner Erfahrung<br />
nützliche Tipps weitergeben, wie das<br />
IT-Sicherheitsniveau in Unternehmen<br />
erhöht werden kann. Ein sehr nützlicher<br />
Vortrag mit anschließender Diskussion,<br />
der die Zusammenkunft neben den üblichen<br />
Regularien, die zu einer Mitgliederversammlung<br />
gehören, interessant<br />
belebte. Die Herbstmitgliederversammlung<br />
des VBS findet im November statt.<br />
www.vbs-saar.de<br />
VORSITZENDER Jürgen Heinz (l.)<br />
konnte ein wirtschaftlich derzeit freundliches<br />
Umfeld reflektieren und Gastreferent<br />
Dr. Stefan Nürnberger gab Tipps zur<br />
Cybersicherheit. Fotos: VBS<br />
6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
14<br />
WIRTSCHAFT<br />
LÜBECK war Zielort der diesjährigen Mitgliederversammlung des UVMB.<br />
Besondere Herausforderungen<br />
besonders meistern<br />
Der Unternehmerverband Mineralische Baustoffe, UVMB, ist insofern ein besonderer, weil er auch noch in jüngerer Zeit<br />
um Gruppen wuchs, die eine neue Vertretungsheimat suchten. In solchen Situationen sind Justierungen gefragt, um<br />
die gute Netzwerkbasis für nochmals weiter differenzierte Interessenlagen zu erhalten. Dass der Verband daran massiv<br />
und mit Erfolg arbeitet, war bei der Versammlung am 16. Juni 20<strong>18</strong> in Lübeck zu erkennen. Und wenn der Gesteinsbereich<br />
wegen bekannter Probleme hier und da ein wenig mehr Aufmerksamkeit braucht, ist das für alle akzeptabel,<br />
die als Baustoffhersteller schließlich auf einen bedarfsnahen, günstigen Rohstoffnachschub angewiesen sind.<br />
Alle, die sich über unzählige Baustellen-<br />
Hürden erfolgreich ins Lübecker Tagungshotel<br />
durchgeschlagen hatten,<br />
wurden herzlich vom UVMB-Vorsitzenden<br />
Michael Müller begrüßt. Der Verband<br />
zählt derzeit 250 Mitglieder, 108<br />
davon gehören der Sparte Gesteinsbaustoffe<br />
an. Baustellen in hoher Zahl – an<br />
sich ein erfreuliches Erscheinungsbild<br />
für Roh- und Baustoffproduzenten – weisen<br />
in dieser Konzentration auf Versäumnisse<br />
der Vergangenheit hin. So<br />
ANERKENNUNG: Hans-Jürgen Schurack (M.),<br />
Ressortleiter Baustoffindustrie beim Erfurt-Bildungszentrum,<br />
langjähriger Ansprechpartner des UVMB<br />
bei Ausbildungsthemen, geht in den Ruhestand.<br />
wundert es nicht, dass jetzt, wo die Gelder<br />
fließen, die Nachfrageentwicklung im<br />
Verbandsgebiet nach oben zeigt. Flankierend<br />
wäre ein spürbarer Bürokratieabbau<br />
hilfreich – aber wie lange wünscht<br />
man den schon? Stattdessen gab’s noch<br />
eine DSGVO obendrauf. Besser nicht<br />
vertiefen, und in Fachthemen einsteigen.<br />
Den Auftakt übernahm mit Bert Vulpius<br />
der UVMB-Geschäftsführer Rohstoffsicherung.<br />
Sein Verweis auf den aktuellen<br />
Geschäftsbericht, der Detailliertes zum<br />
kurzen Themenanriss der Mitgliederversammlung<br />
bietet, sei hier wiederholt.<br />
Querschnittsaufgabe zur Flankierung<br />
der Arbeit des Vorstands und der vier<br />
Fachgruppen mit ihren ganz spezifischen<br />
Fragestellungen ist zweifellos die Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Hier sind im vergangenen<br />
Jahr zahlreiche Aktivitäten gelaufen, aus<br />
denen ein breites Spektrum an Materialien<br />
hervorging, die Unternehmen für ihre eigene<br />
Öffentlichkeitsarbeit nutzen können<br />
und das sich einer starken Nachfrage erfreut.<br />
Neben Roll-ups wurden Broschüren<br />
erstellt, die jeweils das Gestein des Jahres<br />
in den Fokus nehmen und dessen Nutzen<br />
gegenüber den Hauptbroschüren des jeweiligen<br />
Jahres vertiefen, indem über die<br />
Zusammenarbeit mit den Geologischen<br />
Diensten zusätzliche Kapitel entstehen.<br />
Mittlerweile besteht dafür sogar eine<br />
Nachfrage von Bibliotheken – bundesweit!<br />
Da wohldosiert, aber sehr deutlich auch<br />
verbandspolitische Positionen unter anderem<br />
zur Notwendigkeit der Gewinnung<br />
heimischer Rohstoffe, zur Rohstoffsicherung<br />
und zu Biodiversität und Rohstoffgewinnung<br />
Bestandteil der Publikationen<br />
sind, multipliziert sich der Effekt.<br />
Auch im Bereich Biodiversität und<br />
Rohstoffgewinnung hat der Verband aufgestockt<br />
und die vom Verbandsbiologen<br />
Oliver Fox konzipierte Fibel „Artenvielfalt<br />
im Tagebau und Steinbruch“ zum Renner<br />
entwickelt. Bereits 2000 Exemplare sind<br />
im Umlauf, weitere 1000 frisch gedruckt.<br />
Im nächsten Jahr ist eine erste Überarbeitung<br />
und Erweiterung vorgesehen.<br />
Das Heft eignet sich hervorragend für<br />
Projekttage mit Schulen, aber auch als<br />
Informationsmaterial bei Tagen der offenen<br />
Tür.<br />
Überhaupt wird das, was der UVMB im<br />
Bereich Artenschutz und Biodiversität<br />
unternimmt und an Leistungen bietet,<br />
sehr positiv wahrgenommen, was die vor<br />
zwei Jahren getroffene Entscheidung,<br />
einen Biologen einzustellen, maßgeblich<br />
stützt. Neben der Beratung von Mitglie-<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
WIRTSCHAFT<br />
15<br />
ABSCHIEDS-MV: Gerald Rollet widmet sich<br />
demnächst neuen Aufgaben.<br />
BILANZ: Bert Vulpius, Michael Müller und Dr. Steffen Wiedenfeld (v.l.) informierten über die<br />
Verbandsarbeit im Berichtsjahr.<br />
dern in artenschutzrechtlichen Fragen, in<br />
der Kommunikation mit Naturschutzbehörden<br />
oder -verbänden sowie der umweltgerechten<br />
Gestaltung des Betriebsgeländes<br />
treibt der Verband selbst die<br />
Dokumentation der Biodiversität in den<br />
Abbaustätten zum Aufbau belastbarer<br />
Datenbestände voran, um damit die Entwicklung<br />
der branchenspezifischen Biodiversitätsdatenbank<br />
zu unterfüttern. In<br />
Zusammenarbeit mit dem Naturschutz in<br />
Thüringen und Sachsen wurden landesweite<br />
Projekte zum Amphibienschutz auf<br />
den Weg gebracht, welche nebenbei die<br />
Vereinbarkeit von Rohstoffgewinnung und<br />
Artenschutz – oder mehr noch – die Notwendigkeit<br />
der Gewinnung für die Artenausbreitung<br />
dokumentieren.<br />
Ebenfalls ein Element der Öffentlichkeitsarbeit<br />
stellen Veranstaltungen dar.<br />
Im Berichtszeitraum bot der UVMB 35<br />
davon allein oder mit Kooperationspartnern<br />
an und erreichte mehr als 1000 Teilnehmer.<br />
Lohnend ist hier auf jedem Fall<br />
ein langer Atem, der mit wachsenden<br />
Teilnehmerzahlen nach immer wiederkehrenden<br />
Durchführungen belohnt<br />
wird. Ein ganz besonders beständiges<br />
Angebot in Sachsen-Anhalt hat sich zur<br />
regelrechten Plattform entwickelt, um<br />
mit Genehmigungs- und Zulassungsbehörden<br />
des Verbandsgebietes ins Gespräch<br />
zu kommen, die dort seit mehr<br />
als 15 Jahren fast vollständig von Gera<br />
bis Stralsund vertreten sind.<br />
Weiterhin gilt es, im Tagesgeschäft spezifische<br />
Länderthemen nicht aus den<br />
Augen zu verlieren. Derzeit sind die Verwaltungsstrukturreform<br />
in Thüringen oder<br />
auch Bewegungen in Verwaltungsvorschriften<br />
anderer Länder im Fokus, um<br />
weitere Verschärfungen von Rahmenbedingungen<br />
für die betreffenden Unternehmen<br />
zu vermeiden. Das betrifft unter<br />
anderem auch die Verwertung von mineralischen<br />
Abfällen, die nach wie vor ein<br />
sehr sensibles Thema darstellt, erst recht,<br />
wenn es um Verfüllungen geht. Wie aber<br />
sollen Unternehmen ihre Planungen genehmigungskonform<br />
umsetzen, ohne Unterstützung<br />
der Zulassungsbehörden, die<br />
wegen zweier Negativfälle panikartig bestehende<br />
Teilbetriebspläne Verfüllung zurückzogen?<br />
Um hier wieder einer vernünftigen<br />
Relation Raum zu geben, unterstützt<br />
der Verband zwei Mitgliedsunternehmen<br />
bei ihren Klageverfahren, die inzwischen<br />
beim höchsten deutschen Verwaltungsgericht<br />
in Leipzig entschieden werden<br />
sollen, um grundsätzliche Fragen des Eingriffs<br />
einer Behörde in bestehende Betriebsplanzulassungen<br />
zu klären.<br />
Den Bereich Technik und Normung in<br />
Zusammenarbeit mit den jeweiligen<br />
Bundesverbänden reflektierte Hauptgeschäftsführer<br />
Dr. Steffen Wiedenfeld. Im<br />
Segment der Bauprodukte-Verordnung ist<br />
demnach nun doch keine Revision in Sicht.<br />
Was den Kern der europäischen Normen<br />
für Gesteinskörnungen betrifft, sei hier auf<br />
den Kasten auf Seite 16 verwiesen. Weitere<br />
Ausführungen des Hauptgeschäftsführers<br />
betrafen schwerpunktmäßig Baustoffbereiche<br />
jenseits der Gesteinskörnungen<br />
und werden an dieser Stelle ausgespart.<br />
Der Beratungsschwerpunkt Recht<br />
wurde bisher vom kaufmännischen Geschäftsführer<br />
Gerald Rollet verantwortet<br />
und er wird es noch, bis dieser in wenigen<br />
Monaten zum Jahresende den Verband<br />
verlässt, um sich anderen Aufgaben zu<br />
widmen. Bevor es aber so weit ist, wird<br />
sich der Rechts-Geschäftsführer in bewährter<br />
Weise um relevante Anliegen der<br />
Mitglieder weiterhin kümmern. Das sieht<br />
angesichts der Palette der Kampffelder<br />
nach „gut zu tun“ aus. Allein die Kommentare<br />
zum Arbeitnehmerüberlassungsgesetz,<br />
zur DSGVO/BDSG und zur EU-<br />
Datenschutzverordnung umfassen rund<br />
3400 Seiten. Hier hat der Verband rasch<br />
Abhilfe geschafft und eine nur 40-seitige<br />
Broschüre mit dem Titel „Erste Hilfe zur<br />
Datenschutzgrundverordnung für Unternehmen<br />
und Vereine“ beim Beck-Verlag<br />
erworben, um diese Mitgliedern als<br />
Soforthilfe im Problemfall kostenlos digital<br />
zur Verfügung zu stellen. Ebenfalls für das<br />
Thema Tarife zuständig, reflektierte Rollet<br />
den Stand zum Termin der Zusammenkunft.<br />
STOPPT ALTES, NUTZT NEUES in Alltag<br />
und Beruf: Martin Klapheck gab dafür unterhaltsame<br />
Tipps. Fotos: gsz<br />
6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
16<br />
WIRTSCHAFT<br />
Der Ton macht die Musik<br />
Das die MV begleitende Unternehmerforum,<br />
jeweils dargestellt durch einen besonders<br />
unterhaltsamen Vortrag, bestritt<br />
diesmal der Piano-Referent Martin Klapheck.<br />
Er ermunterte seine Zuhörerschaft<br />
zu kreativen Abenteuern, um mehr Vielfalt<br />
in ihren Alltag zu bringen, wodurch wiederum<br />
auch andere, kreative Denkprozesse<br />
für die Arbeit befördert werden. Sein musikalisch<br />
mit live gespielten Klavierpassagen<br />
untermalter Vortrag lieferte wertvolle<br />
Denkim pulse und hob mit humorigen<br />
Passagen die Stimmung im Saal spürbar<br />
an. Und ist es nicht genau das, was wir<br />
brauchen – gute Laune in einem eher nicht<br />
so rosaroten Umfeld? Die Lösung heißt<br />
dabei weniger Anpassung als vielmehr<br />
„anderes wagen“ – immer innerhalb der<br />
legalen Grenzen, aber doch ein gutes<br />
Stück über die in der Vergangenheit selbst<br />
gesteckten Gedankenzäune hi naus, denn:<br />
„Immer das Gleiche zu tun und daraus<br />
neue Ergebnisse zu erwarten, ist eine<br />
Sichtweise, von der man sich besser verabschiedet.“<br />
Welche neuen Möglichkeiten<br />
daraus für den einen oder anderen erwachsen,<br />
wird im nächsten Jahr zu hinterfragen<br />
sein. Dann findet die UVMB-<br />
Jahresmitgliederversammlung am 21. und<br />
22. Juni 2019 in Görlitz statt. (gsz)<br />
www.uvmb.de<br />
VORGELAGERT IM MÄRZ<br />
Mitgliederversammlung<br />
Gesteinsbaustoffe<br />
Während der Mitgliederversammlung<br />
Gesteinsbaustoffe, regelmäßig in das<br />
Baustoffkolloquium des UVMB integriert,<br />
berichteten der Fachgruppenvorsitzende<br />
Thorsten Tonndorf und<br />
UVMB-Geschäftsführer Bert Vulpius<br />
von den Aktivitäten und der Gremienarbeit<br />
des Verbandes im Berichtszeitraum.<br />
Außerdem wurden die Teilnehmer<br />
über die Arbeit des Bundesverbandes<br />
Mineralische Rohstoffe<br />
(MIRO) ins Bild gesetzt.<br />
Besondere Höhepunkte des Verbandsjahres<br />
2017 stellten die erfolgreichen<br />
Roh- und Baustofftage dar. So war<br />
der Thüringer Baustofftag, der unter der<br />
Schirmherrschaft des Thüringer Ministerpräsidenten<br />
stand, zweifelslos ein<br />
solcher, ebenso wie der Tag des Geotops,<br />
in dessen Rahmen das Gestein<br />
des Jahres 2017 (Diabas) zu Ehren kam.<br />
Mitglied Erich Scheffel berichtete über<br />
die dazu ausgerichtete Veranstaltung<br />
auf dem Gelände der Hartsteinwerke<br />
Burgk. Mit über 1000 Gästen hatte die<br />
Veranstaltung eine sehr gute Außenwirkung<br />
und lag in der Resonanz deutlich<br />
über den Erwartungen.<br />
FACHGRUPPENVORSITZENDER Thorsten Tonndorf (l.) schildert, welche Herausforderungen<br />
der UVMB- Gesteinssparte auch künftig ins Haus stehen. Foto: UVMB/Schlutter<br />
HÜ UND HOTT IM WECHSEL<br />
Europäische Normung für Gesteinskörnungen<br />
Laut der Fachleute unserer Gesteinsverbände<br />
in den entsprechenden Gremien<br />
wurden die Entwürfe zur EN<br />
12620:2017 und EN 13139:2017 durch<br />
die Kommission abgelehnt, da keine<br />
europäisch einheitlichen Prüfvorschriften<br />
für den AKR-Nachweis existieren.<br />
Auch wurde empfohlen, alle Hinweise<br />
zur AKR im Anhang ZA und in der Leistungserklärung<br />
aus den EN zu streichen.<br />
Sind nun die nationalen Regelungen<br />
wieder anwendbar bzw. weiterhin<br />
anzuwenden? Wenn ja – wie passt das<br />
zur Sichtweise der Kommission, nach<br />
der alles, was nicht europäisch geregelt<br />
wird, auch national nicht geregelt werden<br />
darf?! Der Chairman der Normative<br />
empfahl im Februar 20<strong>18</strong>: „Sofern erforderlich,<br />
muss die Alkali-Kieselsäure-<br />
Reaktion von Gesteinskörnungen und<br />
Füllern nach den am Verwendungsort<br />
geltenden Methoden untersucht werden.<br />
Die Ergebnisse sind anzugeben.“<br />
Im Anhang ZA ist die AKR nicht mehr<br />
aufzuführen. Dies bedeutet, dass die<br />
AKR nicht mehr Bestandteil der Leistungserklärung<br />
ist, aber zusätzliche<br />
technische Angaben gefordert werden<br />
und die Gesteinskörnungen trotzdem in<br />
eine Alkaliempfindlichkeitsklasse einzustufen<br />
sind. Auf<br />
freiwilliger Basis können<br />
Produktzertifikate<br />
durch eine qualifizierte Stelle ausgestellt<br />
werden. Neben der AKR gibt es<br />
bislang auch für die nach Anhang ZA<br />
als „Wesentliche Merkmale“ eingestuften<br />
Umweltmerkmale von natürlichen<br />
Gesteinskörnungen keine europäisch<br />
vereinheitlichten und bewerteten Prüfverfahren.<br />
Auch eine Darstellung in der<br />
Leistungserklärung ist bislang nach wie<br />
vor nicht geregelt.<br />
www.biv.bayern<br />
Foto: Paulwip/Pixelio<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
WIRTSCHAFT<br />
17<br />
Maximal betonte<br />
Teamleistung<br />
Mitglieder, Gäste und Interessenten an der Arbeit des Verbandes der Roh- und<br />
Baustoffindustrie, vero, kamen am 28. und 29. Juni in Bad Homburg zusammen.<br />
Ihr Ziel war die Teilnahme am vero-Unternehmerforum und/oder an der<br />
am Folgetag anberaumten Mitgliederversammlung. Das Kombiangebot aus<br />
wichtigen Informationen für die Arbeit im Unternehmen und den Tätigkeitsberichten<br />
des Verbandes hat sich bewährt und wird gerne angenommen.<br />
Für alle Fälle einen Plan B in der Tasche,<br />
mindestens aber spontane Ideen, einsetzbar<br />
ganz nach Situation und Bedarf:<br />
So kennt man vero. Erfolge und Professionalität<br />
sind mit dem Erstarken der<br />
Mannschaft proportional mitgewachsen.<br />
Auf dem Podium wird der Vorsitzende<br />
Christian Strunk nicht nur von Hauptgeschäftsführer<br />
Raimo Benger, sondern<br />
auch von zwei seiner fünf Stellvertreter,<br />
in dem Fall von seinem Vorgänger und<br />
Vize Franz-Bernd Köster (Vors. Landesgruppe<br />
NRW) sowie Thilo Juchem (Vors.<br />
Landesgruppe RPf.) flankiert. Optischer<br />
Tenor: Wir alle arbeiten gemeinsam an<br />
einem Ziel. Das kommt gut an.<br />
Ein lobendes Grußwort von Min.-Dir. Dr.<br />
Joe Weingarten, Leiter der Abteilung Innovation,<br />
Technologie und Digitalisierung im<br />
Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz,<br />
trägt ein Übriges dazu bei, die Verbandsarbeit<br />
respektvoll zu betrachten. Der vero-<br />
Vertretungsbereich umfasst mittlerweile<br />
laut Geschäftsbericht acht Bundesländer<br />
(Anm.: einige davon spartenanteilig).<br />
Laut Dr. Weingarten muss die Rohund<br />
Baustoffindustrie in Rheinland-Pfalz<br />
eine Zukunft haben. Dazu sei man auf<br />
die Zusammenarbeit mit vero angewiesen<br />
und müsse diese entschieden fortsetzen.<br />
Tatsächlich stellt das Bundesland<br />
relevanten Akteuren einige Hürden<br />
in den Weg. Unternehmer berichten,<br />
dass Flächen, die eigentlich bereits genehmigt<br />
waren, plötzlich wieder unter<br />
Vorbehalt gerieten – denkbar ungünstige<br />
Bedingungen für eine zukunftsorientierte<br />
Versorgung, die an erster Stelle unternehmerisches<br />
Engagement braucht.<br />
Natürlich hofft die Branche auf Rückenwind<br />
gerade aus dem Wirtschaftsministerium.<br />
Doch wie sich in der Praxis zeigt,<br />
wird weiterer vero-Anschub nötig sein,<br />
um diesen zu bekommen.<br />
Nichtsdestotrotz gilt es, optimistisch<br />
zu bleiben, sich junge Fachkräfte zu sichern<br />
und den bereits vorhandenen<br />
Technikern Perspektiven zu bieten, wie<br />
dies mit der Einrichtung eines Industriemeisterkurses<br />
für die Roh- und Baustoffindustrie<br />
geschehen ist. Dr. Bettina Nickel,<br />
Unternehmerin und Vorsitzende<br />
des MIRO-Arbeitsausschusses Ausund<br />
Weiterbildung, berichtete über diese<br />
junge, von vier Roh- und Baustoffverbänden,<br />
darunter MIRO, getragene Initiative.<br />
Das Interesse am Meisterkurs, der<br />
wie geplant im September erstmalig<br />
startet, bestätigt den gewählten Kurs.<br />
Die Sache mit dem<br />
„Zu-Ernst nehmen“<br />
Christian Strunk spricht in seinem Beitrag<br />
zur Verbandsarbeit Kernerlebnisse<br />
an, die ein typisches (deutsches?) Problem<br />
offenbaren: „Ihr Deutschen müsst<br />
aber auch immer überziehen“, war beispielsweise<br />
die Antwort eines Verantwortlichen<br />
der Generaldirektion Umwelt<br />
der Europäischen Kommission in<br />
Brüssel, als er vom Verband wegen der<br />
in NRW verhängten Tabuzonen Rohstoffgewinnung<br />
angesprochen wurde.<br />
HOCHTAUNUSKREIS: Die vero-Mitgliederversammlung fand diesmal im hessischen Bad Homburg statt.<br />
6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
<strong>18</strong><br />
WIRTSCHAFT<br />
PODIUMSPLATZ für Franz-Bernd Köster,<br />
Christian Strunk, Raimo Benger und Thilo Juchem<br />
(v.l.n.r.).<br />
GRUSSWORT: Dr. Joe Weingarten<br />
gilt als durchsetzungsstark und setzt<br />
auf die Zusammenarbeit mit vero.<br />
GASTVORTRAG: Für Jan Fleischhauer<br />
gibt es eine Kantenhocker-Kröte aus der<br />
Hand des vero-Vorsitzenden.<br />
Weder die Natura-2000-Richtlinien fordern<br />
diese, noch besteht sonst eine<br />
gesetzliche Grundlage dafür. Einzig die<br />
behördlichen Landesplaner hielten die<br />
Tabuisierung für eine gute Idee. Tatsächlich<br />
ist es eine Krux: Die selbst<br />
bundesweit unterschiedlichen Umsetzungen<br />
von EU-Richtlinien in Sachen<br />
Umwelt-, Natur- und Artenschutz sowie<br />
Flächenausweisungen und die Langwierigkeit<br />
von Genehmigungsverfahren<br />
sind nach wie vor Themen, die permanent<br />
auf der Tagesordnung stehen.<br />
Hinzu kommen weitere Herausforderungen<br />
und Probleme, mit denen die<br />
Branche immer wieder konfrontiert ist.<br />
Zum Glück gibt es auch eine Haben-<br />
Seite, und auf dieser stehen Erfolge. So<br />
konnte vero zum Beispiel in Nordrhein-<br />
Westfalen noch unter der alten Landesregierung<br />
erreichen, dass aus dem Entwurf<br />
des neuen Landesentwicklungs-<br />
planes FFH-, Vogelschutz- und Wasserschutzzonen<br />
als Tabugebiete gestrichen<br />
wurden. Auch die Veränderungen, die<br />
unter Mitwirkung an den sogenannten<br />
Entfesselungspaketen erreicht werden<br />
konnten, sind für die Bau- und Rohstoffindustrie<br />
positiv. Ähnliches soll nun in<br />
weiteren Bundesländern stattfinden.<br />
Christian Strunk freut sich über die geschaffene<br />
Basis: „Wir können vergleichen<br />
und positive Erfahrungen von<br />
einem Bundesland auch auf andere<br />
übertragen. Beispielsweise hat uns die<br />
Landesregierung von Schleswig-Holstein<br />
um Beispiele gebeten. Wir sollen<br />
darüber informieren, was in Nordrhein-<br />
Westfalen für die Branche umgesetzt<br />
wird. Daran will sich SH orientieren“,<br />
erläutert er.<br />
Insgesamt bescheinigten die vero-<br />
Mitglieder ihrem Verband auch diesmal<br />
eine vorbildliche Arbeit. Hauptgeschäftsführer<br />
Raimo Benger, der in Bad Homburg<br />
seine 25. Mitgliederversammlung in Verbandsdiensten<br />
absolvierte, weiß natürlich,<br />
worauf es für solche Ergebnisse ankommt:<br />
an erster Stelle auf die richtige Mannschaft.<br />
Alle, die die Duisburger Verbändegemeinschaft<br />
und vero aktuell repräsentieren<br />
(und zum Termin in Bad Homburg<br />
anwesend waren), versammelte der HGF<br />
um sich, beschrieb deren Aufgabenfelder<br />
und lobte die Zusammenarbeit. Eine wirklich<br />
gute Idee und eine schöne, mit Applaus<br />
bedachte Motivation für die Mannschaft.<br />
Jeder Einzelne in verantwortlicher<br />
Position arbeitet auf seine Weise schließlich<br />
mit an der fortschreitend guten Vernetzung<br />
mit Politik, Umweltverbänden,<br />
Gewerkschaften, Behörden und Medien.<br />
Wie das im Detail aussieht, fasst der aktuelle<br />
Geschäftsbericht zusammen. Dieser<br />
kommt übrigens – Achtung! – in einem<br />
neuen ansprechenden Layout daher, das<br />
MANNSCHAFTSLEISTUNG: Raimo Benger bedankt sich bei seinem Team für die gute Zusammenarbeit.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
WIRTSCHAFT<br />
19<br />
den Anspruch des Verbandes besser auch<br />
in diesem Punkt widerspiegelt.<br />
Derart ganzheitlich positiv gestimmt,<br />
stieg die Erwartung an den obligatorischen<br />
Gastvortrag als Abschlusshöhepunkt<br />
einer jeden vero-MV. Dafür war<br />
diesmal der Spiegel-Redakteur Jan<br />
Fleischhauer zum Thema „Deutsche Tugenden,<br />
deutsche Ängste – ein Streifzug<br />
durch die deutsche Seelenlandschaft“<br />
verpflichtet worden. Mutige Ingenieure<br />
und Tüftler auf der einen Seite, Panikmacher<br />
und Angsthasen auf der anderen.<br />
Nun das kennt man schon, aber dass es<br />
bis zur Abwicklung der deutschen Autoindustrie<br />
gehen muss, stimmt echt verdrießlich.<br />
„Die Deutschen nehmen ihre Ängste<br />
ernster als andere“, so Fleischhauer …<br />
zumal „Betroffene“ ja auch noch mediale<br />
Vorteile genießen. Nun, wenn ein Spiegel-<br />
Schreiber so etwas feststellt, ist das gelinde<br />
gesagt etwas merkwürdig. Man hätte<br />
gerne zurückgefragt, welchen Anteil das<br />
Nachrichtenmagazin und weitere Medien<br />
daran haben, aus anfänglich kleinen Unbehaglichkeiten<br />
durch willige Bedienung<br />
schließlich komplette Angsthysterien zu<br />
„züchten“. Gebremst von der Ahnung,<br />
dass die Antwort unbefriedigend ausfallen<br />
wird, fragt man besser nicht. Fazit zu diesem<br />
letzten Teil: hohe Erwartungen, diesmal<br />
nicht ganz so optimal bedient. Aber<br />
wer weiß, vielleicht ist ein regelmäßiger<br />
vero-MV-Teilnehmer auch schlichtweg<br />
schon zu verwöhnt. Für das „Verwöhnpaket“<br />
im nächsten Jahr, wenn vero vom 12.<br />
bis 14. Juni nach Deidesheim einlädt, kursieren<br />
jedenfalls schon wieder große<br />
Namen, die eine wirklich hohe Steigerungsrate<br />
versprechen. <br />
(gsz)<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
„BAUSTELLEN“ ERÖRTERT<br />
Aus dem Ruhrgebiet<br />
nach Berlin ins BMWi<br />
GELEGENHEIT GENUTZT: Raimo Benger (l.) und Christian Strunk unterhielten sich<br />
mit Oliver Wittke (M.) in Berlin.<br />
Vor wenigen Wochen trafen sich<br />
Raimo Benger und Christian Strunk in<br />
Berlin mit Oliver Wittke in der Parlamentarischen<br />
Gesellschaft in Berlin,<br />
einer überparteilichen Vereinigung<br />
von Abgeordneten des Deutschen<br />
Bundestages, der deutschen Landtage<br />
und des Europaparlaments. Der<br />
aus dem Ruhrgebiet stammende<br />
CDU-Politiker ist erst seit März 20<strong>18</strong><br />
parlamentarischer Staatssekretär<br />
beim Bundesminister für Wirtschaft<br />
und Energie. Noch aus seinem alten<br />
Wirkungskreis heraus bestehen enge<br />
Kontakte zu vero. Beim Treffen ging<br />
es im Sinne der gesamten Branche<br />
und nach Abstimmung mit MIRO um<br />
Themen wie „Arten- und Naturschutz<br />
auf Zeit“, die Verankerung einer<br />
bedarfs unabhängigen Rohstoffsicherung<br />
im Bundesrecht, die Umsetzung<br />
der Mantelverordnung und die fehlende<br />
Lenkungswirkung einer Rohstoffsteuer.<br />
Zudem wurde ausreichend<br />
Zeit für Stellungnahmen zum letzten<br />
Entwurf der TA Luft, der Mängel<br />
aufweist, angemahnt und das Energierecht<br />
am Beispiel des fehlenden<br />
Vertrauensschutzes für Eigenversorgungsanlagen<br />
bemüht. Wittke betonte,<br />
er wisse um die wichtige Funktion<br />
der Rohstoffindustrie als Grundlage<br />
für viele Industriezweige sowie die<br />
Versorgung der Bevölkerung und sicherte<br />
einen engen Austausch mit der<br />
Branche zu.<br />
Deutschland – ROHR-IDRECO Bagger<br />
t +49 621 845590 e info@rohr-idreco.de<br />
Niederlande – ROHR-IDRECO Dredgers<br />
t +31 314 667001 e info@rohr-idreco.com<br />
w rohr-idreco.com<br />
*Saugbagger<br />
*Schwimmgreiferanlagen<br />
*Eimerkettenbagger<br />
*Pumpen & Zwischenpumpenstationen<br />
*Schwimmende Förderbänder<br />
*Parts & Services<br />
6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
20<br />
WIRTSCHAFT<br />
TREFFPUNKT NEUSTADT/WEINSTRASSE<br />
Ein Termin für alle Fachabteilungen<br />
TREFFEN bei konzentrationsfördernden<br />
Temperaturen im Industriehaus Neustadt/<br />
Weinstraße. Fotos: VSE<br />
Der Industrieverband Steine und Erden<br />
Neustadt/Weinstraße lud für den 12. Juni<br />
20<strong>18</strong> zur Mitgliederversammlung ins Industriehaus<br />
Neustadt ein. Nach allen Erfahrungen<br />
der Vergangenheit wird die<br />
Zusammenkunft regelmäßig zu einer „heißen<br />
Sache“, ganz einfach weil die Gastgeber<br />
eine wettermäßige Punktlandung<br />
hinlegten. Nicht so in diesem Jahr, wo<br />
angenehme Temperaturen herrschten,<br />
was der Konzentration der sympathischen<br />
Runde durchaus positiv entgegenkam.<br />
Die Einladung war an alle<br />
dem Industrieverband Steine und Erden<br />
Neustadt/Weinstraße angeschlossenen<br />
Fachabteilungen ergangen. Geleitet<br />
wurde das Treffen erstmals vom im vergangenen<br />
Jahr neu gewählten Vorsitzenden<br />
der Fachabteilung Kies und Sand<br />
Axel Rohr. Im Mittelpunkt standen – ganz<br />
klar – die Arbeitsbereiche des Interessenvertreters<br />
VSE im letzten Jahr, wobei<br />
Themen aus den Bereichen Technik und<br />
Tarifpolitik zur Sprache kamen, die besondere<br />
Konzentration aber den Änderungen<br />
bei Landesent wicklungs- und<br />
Raumordnungsplänen sowie Landeskompensationsverordnungen<br />
galt. Ebenso<br />
wurden Sicherheitsleistungen für<br />
Baustoffrecyclinganlagen und wirtschaftspolitische<br />
Themen diskutiert. Zu<br />
allen Aspekten lieferten VSE-Geschäftsführer<br />
Heinrich Klotz sowie Ludger<br />
Benson, der den Baustoffüberwachungsverein<br />
Kies, Sand und Splitt Hessen –<br />
Rheinland-Pfalz verantwortlich betreut<br />
und speziell die branchenspezifischen<br />
technischen sowie die Normungs-Themen<br />
nach dem jeweils aktuellen Wissensstand<br />
reflektiert, ihre Berichte.<br />
Der öffentliche Teil der Veranstaltung,<br />
an dem auch traditionsgemäß einige<br />
Vertreter aus Ministerien und Verwaltungen<br />
teilnahmen, diente dem<br />
kollegialen Austausch und wurde abgerundet<br />
durch Vorträge von MIRO-Geschäftsführer<br />
Christian Haeser sowie<br />
Prof. Dr. Albert Daniels.<br />
Christian Haeser berichtete über aktuelle<br />
Aufgaben und zu bearbeitende Themenbereiche<br />
des Bundesverbandes.<br />
Außerdem stellte er die neue MIRO-Geschäftsstelle<br />
in Berlin und das sogenannte<br />
„Konzept 2020“ des Bundesverbandes<br />
vor. Prof. Daniels referierte wie<br />
bereits an dernorts zum Thema „Gesteinsindustrie<br />
4.0 und Digitalisierung: Chance<br />
oder Risiko?“ Beide Themen stießen bei<br />
den Teilnehmern auf großes Interesse.<br />
www.verband-steine-erden.de<br />
BESETZUNG: Axel Rohr (l.) übernahm als Vorsitzender die Leitungsrolle. Christian Haeser (M.)<br />
und Prof. Albert Daniels referierten zu allgemein interessierenden Branchenthemen.<br />
<br />
5. bis 9. September 20<strong>18</strong><br />
in den Holstenhallen Neumünster<br />
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www.nordbau.de<br />
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GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
WIRTSCHAFT<br />
21<br />
DES EINEN UHL … IST DES ANDEREN UHL<br />
Gleiche Basis, sehr ähnliche Probleme<br />
Auch auf der Jahrestagung des Bundesverbandes der<br />
Deutschen Kalkindustrie (BVK), die als Branchentreffen<br />
der deutschen, österreichischen und schweizerischen<br />
Branche Mitte Juni in Lindau stattfand, wurde die aktuelle<br />
politische und wirtschaftliche Entwicklung ana lysiert.<br />
Der Verbandsvorsitzende Dr. Kai Schaefer, Mitglied<br />
der Geschäftsführung der Schaefer Kalk GmbH & Co<br />
KG, erklärte, die deutsche Kalkindustrie begrüße ausdrücklich<br />
die Fortführung des Bündnisses „Zukunft der<br />
Industrie“ und der entsprechenden Branchendialoge<br />
sowie insbesondere die Verankerung einer langfristigen<br />
Investitions- und Planungssicherheit für die heimische<br />
Rohstoffförderung im Koalitionsvertrag. Versteckte Risiken<br />
für die deutsche Kalkindustrie sieht Schaefer in<br />
unterschiedlichen Maßnahmen zur Umsetzung des<br />
Klimaschutzplans 2050 durch ein Klimaschutzgesetz.<br />
Mit Blick auf die Nachfrage stellte der BVK-Vorsitzende<br />
fest, dass der Kalkmarkt 2017 stabil gewesen<br />
sei. Wenn man aber das Wirtschaftswachstum in<br />
Deutschland von 2,2 % danebenstelle, so werde klar,<br />
dass sich ein Trend, nachdem die Branche nicht mehr<br />
1:1 von der wirtschaftlichen Gesamtentwicklung der<br />
vergangenen Jahre profitiert, verstetigt.<br />
Bei den ungebrannten Produkten repräsentiert der<br />
BVK ca. 15 % der deutschen Kalkindustrie, bei den gebrannten<br />
Erzeugnissen nahezu 100 %. Der Marktabsatz<br />
bei den ungebrannten Kalkprodukten betrug im Jahr<br />
2017 ca. <strong>18</strong>,3 Mio. t und ist gegenüber dem Vorjahr um<br />
1,2 % angestiegen. Hauptabnehmer von ungebrannten<br />
Produkten ist die Bauwirtschaft. In dieses Segment<br />
konnten 2017 ca. 7,1 Mio. t geliefert werden. Das Ergebnis<br />
ist damit signifikant besser (+3,7 %) als noch im Jahr<br />
davor. Unverändert sind die Lieferungen von ungebrannten<br />
Produkten für Umweltschutzanwendungen. Dieses<br />
Verbrauchssegment hat sich stabil um ca. 2,1 Mio. t<br />
entwickelt. Die Lieferungen von ungebrannten Produkten<br />
für industrielle Anwendungen sind gegenüber 2016<br />
leicht im Minus (–1,2 %). Die Lieferungen an die Eisenund<br />
Stahlindustrie erreichten über 3 Mio. t.<br />
Die Verkäufe von gebrannten Produkten im Jahr<br />
2017 sind nahezu konstant geblieben, wobei die Lieferungen<br />
für Umweltschutzanwendungen eine rückläufige<br />
Nachfrage hatten. Hier spielt der Rückgang bei der<br />
Braunkohleverstromung eine entscheidende Rolle.<br />
Zufrieden kann die deutsche Kalkindustrie dagegen<br />
mit den Lieferungen an die Baustoffindustrie sein.<br />
Insgesamt konnte ein Plus von fast 3 % erreicht werden.<br />
Das entspricht einer Liefermenge von mehr als<br />
900.000 t, wobei der Hauptteil dieser Lieferungen zur<br />
Herstellung von Wandbaustoffen benötigt wird. Überproportional<br />
positiv entwickelt haben sich die Lieferungen<br />
von gebrannten Kalkprodukten zum Einsatz<br />
im Straßen- und Wegebau von 381.000 t, was einem<br />
Plus von fast 9 % entspricht.<br />
Zentrales Thema der kommenden Jahre ist genau<br />
wie in der Gesteinsindustrie auch beim Kalkverband<br />
VIELES IN BEWEGUNG: Dr. Kai Schaefer erläuterte auf der Mitgliederversammlung<br />
des BVK die Situation der Kalk-Branche.<br />
die Rohstoffsicherung. Schaefer betont die grund legende Bedeutung<br />
mineralischer Rohstoffe für die industrielle Wertschöpfung<br />
und den Erhalt des Wohlstandes. Naturstein, Sand und Kies seien<br />
bereits knapp, der Bedarf aktuell größer als die nutzbare Rohstoffbasis.<br />
„Um es ganz deutlich zu sagen, wir haben in Deutschland<br />
keinen Mangel an mineralischen Rohstoffvorkommen. Wir haben<br />
nur einen Mangel an genehmigten Gewinnungsflächen. Planungs-,<br />
Umwelt- und Naturschutzrecht wird immer komplexer und erfordert<br />
langwierige und aufwendige Genehmigungsverfahren. Leider<br />
müssen wir zudem feststellen, dass sich manche Naturschutzverbände<br />
und lokale Bürgerinitiativen vor Ort nur noch für ihre Einzelinteressen<br />
starkmachen“, gibt der BVK-Vorsitzende zu bedenken.<br />
Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes, Martin Ogilvie,<br />
legte den Geschäftsbericht 2017/20<strong>18</strong> vor und erläuterte die im<br />
vergangenen Geschäftsjahr geleistete Arbeit sowie die aktuellen<br />
Kernarbeitsfelder. Insbesondere ging er auf die Vernetzung des<br />
Verbandes ein. So entstand mit dem BDI die Studie „Klimapfade für<br />
Deutschland“. Weiterhin stellte er die Biodiversitätsdatenbank der<br />
Steine- und Erdenindustrie vor, die zum Ziel hat, einen bundesweiten<br />
Überblick über die Biodiversität in Abbaustätten zu gewinnen.<br />
Die nächste Jahreshauptversammlung des BVK wird vom 13.<br />
bis 14. Juni 2019 in Leipzig stattfinden.<br />
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22<br />
WIRTSCHAFT<br />
Umfrage zur Akzeptanz<br />
mineralischer<br />
Roh- und Baustoffe<br />
Der Bayerische Industrieverband Baustoffe, Steine und Erden, BIV, hat die<br />
Forsa-Meinungsforscher mit einer Umfrage beauftragt, um mehr zur Akzeptanz<br />
der Gewinnung mineralischer Rohstoffe herauszufinden. Ergebnis: Die<br />
Mehrheit der bayerischen Bevölkerung (76 %) stellt sich positiv dazu. Auch<br />
wenn die Frage offenbleibt, wie repräsentativ das Ergebnis eventuell für ganz<br />
Deutschland ist, macht das freistaatliche Ergebnis Mut. Schließlich hat auch<br />
eine Umfrage in der Region Niederrhein vor etwa zwei Jahren gezeigt, dass<br />
ein in der Breite deutlicher Akzeptanzzuwachs stattfindet. Voraussetzung ist<br />
natürlich in jedem Fall ein repräsentativer Fragemodus ohne Fokussierung auf<br />
Gegnerschaften. Deshalb ist es in jedem Fall eine gute Idee, Umfrageprofis mit<br />
Datenerhebung und Analyse zu betrauen.<br />
Die Bauwirtschaft boomt wie lange nicht,<br />
der Bedarf an regionalen Baustoffen und<br />
damit heimischen mineralischen Rohstoffen<br />
ist immens. Der Rohstoffbericht<br />
des Bayerischen Staatsministeriums für<br />
Wirtschaft, Energie und Technologie aus<br />
dem Jahr 2002 spricht von 150 Mio. t mineralischer<br />
Rohstoffe pro Jahr für die<br />
heimische Bauwirtschaft.<br />
Die Verwendung regionaler mineralischer<br />
Rohstoffe steht für Qualität und ist<br />
aufgrund der kurzen Transportwege besonders<br />
nachhaltig. „Bayern ist Rohstoffland,<br />
fast alle benötigten mineralischen<br />
Rohstoffe sind hier nicht nur in<br />
ausreichender Menge, sondern auch in<br />
der erforderlichen Qualität vorhanden.<br />
Es wäre doch konträr zum Thema Nachhaltigkeit<br />
und Wertschöpfung, wenn<br />
diese nicht aus regionaler Gewinnung<br />
stammen würden. Um das zu garantieren,<br />
müssen wir aber auch den Zugang<br />
zu Rohstoffen bekommen“, so BIV-Präsident<br />
Mike Edelmann. Dieser Zugang<br />
wird jedoch nach Auffassung des BIV<br />
„künstlich“ erschwert.<br />
Das hat einerseits mit der anwachsenden<br />
Konkurrenz anderer Nutzungen<br />
WOFÜR WERDEN BAUSTOFFE Ihres<br />
Wissens nach vor allem verwendet?<br />
WELCHE ROHSTOFFE werden<br />
Ihrer Meinung nach in Bayern gewonnen?<br />
(26 % können keinen in Bayern<br />
gewonnenen Rohstoff nennen.)<br />
WELCHE BAUSTOFFE, die in Bayern produziert<br />
werden, fallen Ihnen spontan ein?<br />
(Jeder Fünfte (22 %) kann spontan keinen<br />
in Bayern produzierten Baustoff benennen.)<br />
zu tun, andererseits mit langwierigen<br />
Genehmigungsverfahren bzw. bürokratischen<br />
Hürden und fehlender Akzeptanz<br />
vor Ort, häufig auch durch eine verzerrte<br />
Darstellung der Rohstoffgewinnung.<br />
Die Menschen haben zum Thema<br />
„zukünftige Sicherheit der Rohstoffgewinnung“<br />
in Bayern eine ganz klare Meinung:<br />
Drei Viertel der bayerischen Bevölkerung<br />
finden es wichtig (57 %) oder<br />
sehr wichtig (19 %), dass Rohstoffe<br />
wie Sand, Kies und Naturstein auch<br />
künftig in ausreichender Menge in Bayern<br />
gewonnen werden können. Dies hat<br />
die aktuelle repräsentative Umfrage<br />
der Forsa Politik- und So zialforschung<br />
GmbH ergeben. Noch mehr Bürgerinnen<br />
und Bürgern ist es sogar wichtig bis<br />
sehr wichtig (80 %), dass für Baustoffe,<br />
die sich später in Wohnhäusern, Schulen,<br />
Straßen usw. wiederfinden, regio-<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
WIRTSCHAFT<br />
23<br />
POSITIVE FOLGEN der<br />
Rohstoffgewinnung in<br />
Bayern? (Ältere sehen<br />
überdurchschnittlich häufig<br />
die kurzen Transportwege<br />
als Vorteil, Jüngere häufiger<br />
positive Folgen für den<br />
Wirtschaftsstandort.)<br />
NEGATIVE FOLGEN der<br />
Rohstoffgewinnung in Bayern?<br />
(Vor allem werden Umweltfolgen<br />
negativ genannt, während<br />
das Thema Lärm, Schmutz<br />
und Staub eine eher geringe<br />
Rolle zu spielen scheint.)<br />
WELCHER DER IN BAYERN<br />
verwendeten Baustoffe hat den<br />
kürzesten Transportweg von seinem<br />
Gewinnungsort bis zu seinem<br />
Einsatzort? (Tatsächlich ist<br />
es Transportbeton. Im Durchschnitt<br />
sind alle mineralischen<br />
Bau- und Rohstoffe aber nur<br />
maximal 35 km unterwegs.)<br />
WAS SCHÄTZEN SIE: Wie<br />
viele Tonnen an mineralischen<br />
Rohstoffen wie Sand, Kies,<br />
Naturstein usw. werden in<br />
Bayern im Baugewerbe und<br />
in der Industrie jedes Jahr in<br />
etwa gebraucht?<br />
WIE WICHTIG ist es, dass für<br />
Wohnhäuser, Straßen, Schulen<br />
o. Ä. in Bayern heimische Baustoffe<br />
verwendet werden? (Bewohner<br />
in Niederbayern finden<br />
dies noch häufiger (sehr) wichtig<br />
als die anderer Regierungsbezirke.)<br />
WIE WICHTIG ist es aus<br />
Ihrer Sicht, dass Rohstoffe wie<br />
Sand, Kies, Naturstein oder<br />
weitere auch künftig in ausreichender<br />
Menge in Bayern gewonnen<br />
werden können?<br />
IN BAYERN werden stillgelegte<br />
Kiesgruben und Steinbrüche<br />
für den Naturschutz, als<br />
Naherholungsgebiete oder als<br />
landwirtschaftliche Flächen<br />
genutzt. War Ihnen das bekannt<br />
oder war Ihnen das bislang<br />
nicht bekannt?<br />
WIE BEWERTEN SIE die Auswirkungen<br />
der Rohstoffgewinnung<br />
in Bayern? (Eine positive<br />
Meinung dazu haben überdurchschnittlich<br />
die jüngeren<br />
Befragten.)<br />
nale Rohstoffe verwendet werden. Das<br />
zeigt ein geschärftes Bewusstsein für<br />
Wert schöpfung, Wirtschaftsstandort<br />
und Nachhaltigkeit in Bezug auf Bauund<br />
Rohstoffe. Im Übrigen hält gerade<br />
ein Großteil der Befragten, die in der<br />
Nähe eines Steinbruchs (82 %) oder<br />
einer Kiesgrube (81 %) wohnen, die<br />
künftige heimische Rohstoffgewinnung<br />
für wichtig bis sehr wichtig. Alle Ergebnisse<br />
der Umfrage finden sich unter der<br />
angegebenen Internetadresse.<br />
Die Umfrage wurde vom BIV in Auftrag<br />
gegeben, um ein Stimmungsbild der<br />
bayerischen Bevölkerung zum Thema zu<br />
erhalten. Im Rahmen der Untersuchung<br />
wurden insgesamt 1007 nach einem systematischen<br />
Zufallsverfahren ausgewählte<br />
Bürger in Bayern ab 14 Jahren<br />
befragt. Außerdem wurde abgefragt, ob<br />
die Befragten in der Nähe einer Gewinnungsstätte<br />
wohnen.<br />
www.heimische-rohstoffe.de
24<br />
AKTUELL<br />
PERSONEN & POSTEN<br />
Verantwortung für Zentraleuropa<br />
Mit Wirkung vom 1. Juni wurde Friedrich Hirtler zum Geschäftsführer der Sandvik<br />
Mining and Construction Central Europe GmbH berufen, nachdem er bereits seit<br />
Dezember 2017 neben seiner laufenden Funktion als Sales Manager Parts and<br />
Services die Führungsaufgabe kommissarisch übernommen hatte. In seiner neuen<br />
Position gehört er gleichzeitig dem Managementteam für das Vertriebsgebiet Nordeuropa<br />
an. Vom Sitz in Essen aus berichtet Friedrich Hirtler direkt an Ulf Johansson,<br />
Vice President Sales Area Northern Europe bei Sandvik Mining Rock Technology.<br />
Für die Entscheidung sprach einerseits die umfassende Erfahrung Hirtlers, der<br />
bereits seit über 40 Jahren für Sandvik in verschiedenen verantwortungsvollen<br />
Positionen tätig ist, als auch der große Rückhalt, den der neue Geschäftsführer als<br />
anerkannter Fachmann mit Führungsqualitäten bei seinen Mitarbeitern, Weggefährten<br />
und Kunden in den Schlüsselindustrien Bergbau und Rohstoffwirtschaft genießt.<br />
www.rocktechnology.sandvik<br />
FRIEDRICH HIRTLER hat die Geschäftsführung<br />
Zentraleuropa der Sandvik-Geschäftseinheit<br />
Mining Rock Technology<br />
übernommen. Foto: Sandvik<br />
Finanz-Spitze wechselt zum Oktober<br />
THOMAS SPITZENPFEIL übernimmt zum<br />
Oktober 20<strong>18</strong> die Position des Chief<br />
Financial Officers bei Schenck Process.<br />
Foto: Schenck Process<br />
Thomas Spitzenpfeil wird mit Wirkung zum Oktober 20<strong>18</strong> Chief Financial Officer der<br />
Schenck Process Group und gleichzeitig Mitglied des Management-Boards. Er wird<br />
für die globale Finanz- und IT-Organisation des Unternehmens verantwortlich sein und<br />
Schenck Process, gemeinsam mit Andreas Evertz, President und CEO, leiten.<br />
Spitzenpfeil verfügt über 14 Jahre Erfahrung als CFO internationaler Großunternehmen<br />
im produzierenden Gewerbe. In den vergangenen acht Jahren<br />
war er als Finanzvorstand der Carl Zeiss AG tätig. Zuvor hatte er verschiedene<br />
verantwortliche kaufmännische Positionen bei namhaften Unternehmen<br />
inne. Thomas Spitzenpfeil wird Eric Jaschke als Finanzvorstand ablösen, der<br />
sich aus persönlichen Gründen entschlossen hat, das Unternehmen Ende<br />
20<strong>18</strong> zu verlassen.<br />
www.schenckprocess.com<br />
Hochschul-Präsident leitet internationale Fachgesellschaft<br />
PROF. DR. JÜRGEN KRETSCHMANN leitet<br />
für ein Jahr die weltweite „Society of Mining<br />
Professors/Societät der Bergbaukunde“<br />
(SOMP). Foto: THGA<br />
Der Präsident der Technischen Hochschule Georg Agricola (THGA), Professor<br />
Dr. Jürgen Kretschmann, hat nun auch die Präsidentschaft der „Society of Mining<br />
Professors/Societät der Bergbaukunde“ (SOMP) übernommen, um die weltweit<br />
führende Fachgesellschaft der Bergbauwissenschaften für ein Jahr zu leiten.<br />
Damit wird die THGA Gastgeber von zwei wichtigen Konferenzen: Bereits im<br />
Oktober dieses Jahres treffen sich in Bochum Bergbau-Wissenschaftler, um die<br />
historische Bedeutung des deutschen Steinkohlenbergbaus und der Ruhrkohle<br />
AG für die weltweite Entwicklung zu betrachten. Im Herbst 2019 wird sich die<br />
nächste Jahrestagung der Zukunft des Bergbaus und dem Thema Nachbergbau<br />
widmen.<br />
www.thga.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
AKTUELL<br />
25<br />
INNOVATIONSTREIBER<br />
Sechs mal zehn Jahre voller Energie<br />
Am 22. Juni 20<strong>18</strong> feierte Univ.-Prof. Dr.-<br />
Ing. habil. Hossein Tudeshki seinen 60.<br />
Geburtstag. Der heute branchenweit bekannte<br />
Fachmann wurde 1958 in Teheran<br />
geboren und kam 1982 im Anschluss an<br />
sein Bergbaustudium am iranischen College<br />
of Shahroud nach Deutschland. Hier<br />
erarbeitete er sich bei der Ruhrkohle AG<br />
als Hauer seinen Lebensunterhalt und<br />
absolvierte im Schnelldurchlauf ein weiteres<br />
Bergbaustudium an der RWTH Aachen.<br />
Von 1992 bis 2001 arbeitete er als<br />
Oberingenieur am Institut für Bergbaukunde<br />
III der RWTH Aachen, wo er 1993<br />
promovierte und 1997 habilitierte. Von<br />
1997 bis 2001 war er außerdem Dozent<br />
für das Fach „Tagebau auf Steine und<br />
Erden“ an der RWTH Aachen.<br />
2001 folgte er dem Ruf an die TU<br />
Clausthal und wurde zum Univ.-Professor<br />
für den Lehrstuhl „Tagebau und Internationaler<br />
Bergbau“ am Institut für<br />
Bergbau ernannt. Hier angekommen,<br />
entwickelte er nicht nur eine praxisnahe<br />
Lehre in den neu aufgestellten Bachelorund<br />
Masterstudiengängen, sondern zusätzlich<br />
ein berufsbegleitendes Studienangebot<br />
für Fach- und Führungskräfte<br />
in der mineralischen Rohstoffindustrie.<br />
Hinzu kommen Weiterbildungslehrgänge<br />
und Veranstaltungen wie die „Mining“.<br />
Zahlreiche Forschungsprojekte,<br />
viele davon gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft<br />
MIRO angeschoben,<br />
laufen parallel.<br />
In allen Jahren seines Wirkens festigte<br />
Prof. Tudeshki sein Netzwerk zur Industrie<br />
und baute die Kontakte zum<br />
Nutzen des Lehrstuhls aus. Mit der<br />
Gründung des flankierenden Consultingunternehmens<br />
MTC-Tudeshki (2000)<br />
führte er Fachkompetenz und Erfahrungen<br />
aus Bergbauindustrie, Forschung<br />
und Wissenschaft im Dienstleistungspaket<br />
eines Ingenieurbüros zusammen.<br />
Eine von vielen externen Aktivitäten betrifft<br />
die steinexpo, für die ein Team des<br />
Lehrstuhls die technische Vollbetreuung<br />
übernimmt und verantwortet. Alle wissenschaftlichen<br />
und praktischen Projekte<br />
zeichnen sich durch Ergebnisse auf<br />
hohem Niveau aus. So wundert es nicht,<br />
dass der Jubilar und sein Team innerhalb<br />
der relativ kurzen Zeit in Clausthal mit<br />
zahlreichen hochkarätigen Ehrungen<br />
und Forschungspreisen ausgezeichnet<br />
wurden, darunter zwei Sicherheitspreise<br />
der BG RCI sowie zwei Bauma-Innovationspreise<br />
für die Online-Analyse von<br />
Lockergesteinen sowie für den Geoscanner.<br />
Mit Letzterem sicherte Prof.<br />
Tudeshki der Stadt Clausthal und seiner<br />
Uni auch den Titel „Ort der Ideen“ im<br />
Land der Ideen.<br />
Was der vielseitige Fachmann jeweils<br />
anstrebt, ist nicht der gelungene Laborversuch,<br />
sondern es sind die tatsächlichen<br />
Erfolge der Innovationen in der<br />
Praxis, mit dem Ziel, Gutes deutlich besser<br />
zu machen. Der sogenannte Geoscanner<br />
auf akustischer Datenbasis<br />
steht dafür symbolhaft. Sollte sich der<br />
rührige Erfinder irgendwann einmal weniger<br />
wissenschaftlich und produktiv<br />
engagieren, wird er vermutlich – weil<br />
alles aus innerem Antrieb und mit unglaublich<br />
positiver Energie stattfindet –<br />
ähnlich wie Thomas Edison sagen: „Ich<br />
habe nicht eine Sekunde meines Lebens<br />
gearbeitet. Es war alles Spaß.“ (gsz)<br />
www.tu-clausthal.de<br />
PROF. HOSSEIN TUDESHKI vollendete im<br />
Juni ein rundes Lebensjahrzehnt. Foto: gsz<br />
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6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
26<br />
AKTUELL<br />
INVESTITIONEN<br />
& ERWEITERUNGEN<br />
Spatenstich für<br />
Truck-Campus<br />
Daimler Trucks führt ab 2021 die im Raum Stuttgart angesiedelten<br />
Unternehmensbereiche an einem Standort<br />
zusammen. Der neue „Daimler Trucks Campus“ in Leinfelden-Echterdingen<br />
bietet rund 2000 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern ein modernes, zukunftsorientiertes Bürokonzept.<br />
Mit einem symbolischen Spatenstich wurde<br />
der offizielle Beginn der Bauarbeiten eingeläutet. Das<br />
Grundstück mit einer Fläche von rund 22.000 m² liegt<br />
direkt an der A 8 und bietet damit eine gute Anbindung zu<br />
anderen Daimler-Standorten.<br />
GESUNDES WACHSTUM: Die Kuhn-Gruppe, mit Hauptsitz in<br />
Eugendorf bei Salzburg, kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr<br />
zurückblicken. Foto: Kuhn<br />
www.daimler.com<br />
SPATENSTICH mit Architekten, Oberbürgermeister der Stadt<br />
Leinfelden-Echterdingen sowie Vorstand und Betriebsratsvorsitzendem<br />
der Daimler AG für den neuen „Daimler Trucks Campus“<br />
in Leinfelden-Echterdingen. Foto: Daimler AG<br />
Erfolgreich unterwegs<br />
Die Firmengruppe Kuhn ist in die strategischen Bereiche<br />
Baumaschinen, Ladetechnik und – seit der Übernahme<br />
der Emco-Gruppe 2011 – die Produktion von Werkzeugmaschinen<br />
unterteilt. Die drei Bereiche agieren organisatorisch<br />
und operativ unabhängig voneinander und sind<br />
unter dem Dach der Kuhn Holding GmbH organisiert.<br />
Für das abgelaufene Geschäftsjahr (April 2017 bis März<br />
20<strong>18</strong>) meldet die Gruppe zahlreiche positive Entwicklungen<br />
sowohl zum Umsatz wie auch zur gestiegenen Zahl<br />
der Beschäftigten. Mittlerweile sind 1473 Personen in insgesamt<br />
49 Niederlassungen (davon sechs Emco-Produktionsstandorte)<br />
für die Kuhn-Gruppe tätig.<br />
www.kuhn-gruppe.com<br />
TELESTACK Haldenband TS 842: Mächtiges Multitalent!<br />
Seine Stärken spielt dieses Band in der Gewinnung<br />
ebenso aus wie in der Schiffs- oder Zugbeladung.<br />
• Arbeitslänge: 41 m<br />
• Höhe: 13 m<br />
• Haldenkapazität: bis zu 4.000 m 3<br />
• Förderleistung: 800 t/h<br />
• Radius: 270°<br />
Demontiert passt das TS 842 in einen 40-Fuß-Container.<br />
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GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
AKTUELL<br />
27<br />
JUBILÄEN<br />
& MEILENSTEINE<br />
Zwei Dekaden Mobil-Beton<br />
Was vor zwei Jahrzehnten begann, ist mittlerweile eine Erfolgsgeschichte,<br />
die sich sehen lassen kann. Die supermobile Betonmischanlage<br />
Euromix von SBM Mineral Processing feiert ihren 20. Geburtstag.<br />
Zahlreiche Meilensteine kennzeichnen ihren erfolgreichen<br />
Weg. Nützlich machten sich ihre Repräsentanten bspw. bei der<br />
Generalsanierung der Autobahn D1 zwischen Prag und Brünn,<br />
beim Bau des Flughafens im sibirischen Norilsk unter härtesten<br />
Klimabedingungen oder auch beim noch anhaltenden Bau von<br />
Europas komplexestem Tunnelbauprojekt der Gegenwart, dem<br />
Semmering-Basistunnel. Dort leisten momentan gleich sechs Anlagen<br />
des Typs für die zuverlässige Betonproduktion auf Hochtouren<br />
ganze Arbeit. Grund genug also für den oberösterreichischen<br />
Anlagenbauer SBM, das 20-jährige Jubiläum zu feiern.<br />
www.sbm-mp.at<br />
20 JAHRE EUROMIX: SBM MP feiert den Geburtstag der kompakten<br />
Hochleistungs-Betonmischanlage. Foto: SBM Mineral Processing<br />
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Mit unserem modernen Maschinenpark und kompetenten<br />
Serviceleistungen realisieren wir Ihre Produktanforderungen<br />
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50 Jahr – bellissima<br />
Die Wamgroup feierte kürzlich ihr 50-jähriges Firmenjubiläum<br />
mit Gästen aus Forschung, Politik und Wirtschaft am<br />
Stammsitz in Ponte Motta di Cavezzo bei Modena/Italien.<br />
Parallel zu diesem Anlass wurde das neue Technologiezentrum<br />
mit Forschungslabor, einem Schulungszentrum<br />
und einer Dauerausstellung am Hauptsitz<br />
eingeweiht. Es bietet eine umfangreiche Infrastruktur<br />
zum Erforschen und Entwickeln neuer industrieller Produkte.<br />
Forschungsschwerpunkte sind hierbei unter<br />
anderem die Staubfiltration, die Fest-Flüssig-Trennung<br />
sowie Abwasserbehandlung und Wasserkraft.<br />
www.wamgmbh.de<br />
A. Ronsdorfer Str. 24 — 40233 Düsseldorf<br />
T. +49 211 99550-0 — F. +49 211 99550-200<br />
Zertifiziertes Qualitätsmanagmentsystem nach DIN EN ISO 9001:2015<br />
Zertifizierter Schweißfachbetrieb nach DIN EN ISO 3834-3<br />
DOPPELTER ANLASS: Jubiläum der Wamgroup, begleitet<br />
von der Eröffnung des neuen Technologiezentrums am Firmenstammsitz.<br />
Foto: Wamgroup<br />
6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
28<br />
AKTUELL<br />
PREISE & AUSZEICHNUNGEN<br />
Menschlich<br />
ausgezeichnet,<br />
ausgezeichnet<br />
menschlich<br />
Die Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische<br />
Industrie (BG RCI) vergab in diesem Jahr<br />
zum ersten Mal den Reha-Preis für die vorbildliche<br />
Wiedereingliederung ins Arbeitsleben. Der Preis<br />
ist mit 5000 Euro dotiert und wird künftig jährlich<br />
an Unternehmen verliehen, die sich in besonderer<br />
Weise für die berufliche Wiedereingliederung von<br />
verletzten oder erkrankten Versicherten einsetzen.<br />
Unternehmen der Roh- und Baustoffindustrie<br />
sind aufgerufen, sich mit beispielgebenden Aktivitäten<br />
dieser Art für den kommenden Wettbewerb<br />
ebenfalls zu bewerben.<br />
www.bgrci.de<br />
Achtfach erfolgreich<br />
PREISGEKRÖNTE ENTWICKLUNG:<br />
Gummiraupenkette Trackman XP von<br />
Continental. Sie soll besonders leistungsstark<br />
und langlebig sein. Foto: Continental<br />
Das Technologieunternehmen<br />
Continental ist beim<br />
German Innovation Award<br />
insgesamt mit acht Preisen<br />
für Produktinnovationen<br />
ausgezeichnet worden. So<br />
wurde die Gummiraupenkette<br />
Trackman XP, die mit<br />
ihren innovativen Eigenschaften<br />
und Vorteilen für<br />
Anwender überzeugt, mit<br />
einer Auszeichnung prämiert.<br />
Drei weitere Preise<br />
wurden für Lösungen in Fahrzeuginnenräumen vergeben und vier<br />
Awards gab es für zukunftsweisende Oberflächenmaterialien zur<br />
Kabinenausstattung. Anfang Juni wurden die Preise vom Rat für<br />
Formgebung verliehen.<br />
www.contitech.de<br />
Innovationspreis Rohstoffwirtschaft Rheinland-Pfalz<br />
Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Schmitt hat im Rahmen des 10. Rohstofftages<br />
Rheinland-Pfalz den Innovationspreis Rohstoffwirtschaft 20<strong>18</strong> an die Stephan Schmidt<br />
KG verliehen. Das rheinland-pfälzische Unternehmen wurde für herausragende innovative<br />
Leistungen auf dem Gebiet der Entwicklung von Füllstoffen für den Einsatz in<br />
organischen und anorganischen Matrices geehrt, die sowohl für den keramischen<br />
Markt, die Oberflächentechnik (Beschichtung) als auch die Herstellung neuer hochwertiger<br />
Mineralprodukte nützlich sind. Um diese Ergebnisse zu erreichen, hat das<br />
ausgezeichnete Unternehmen in innovative Aufbereitungstechnik für die Aufbereitung<br />
des gewonnenen Tons zu besonders hochwertigen Industrie-Grundstoffen investiert.<br />
Der diesjährige Rohstofftag stand unter dem Motto: Innovationen in der Rohstoffwirtschaft<br />
– Umsetzung guter Ideen. Die Veranstaltung hat sich als Teil des Rohstoffdialogs<br />
etabliert und widerspiegelt die große Bedeutung der heimischen Rohstoffe für<br />
den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz.<br />
www.schmidt-tone.de<br />
STEPHAN SCHMIDT (M.) und Forschungschef<br />
Prof. Dr. Ralf Diedel erhalten<br />
den Rohstoff-Innovationspreis von<br />
Staatssekretärin Daniela Schmitt.<br />
Foto: Stephan Schmidt KG<br />
ABGERÄUMT: Der Iveco Daily trägt den<br />
Titel „Van of the Year 20<strong>18</strong>“ in allen nominierten<br />
Kategorien. Foto: Iveco<br />
Meister seiner Klasse<br />
Bei der Leserwahl der „besten Nutzfahrzeuge“ des ETM Verlags hat der Iveco Daily<br />
im Wettbewerb um den „Van of the Year 20<strong>18</strong>“ in allen drei Kategorien, für die er nominiert<br />
war, gewonnen. Seine Konstruktion macht ihn vielseitig. Ohne komplizierte<br />
Adaptionen passt jeder Aufbau auf den ebenen Leiterrahmen. Das spart Kosten und<br />
letztlich auch Gewicht. Dass der Daily dadurch von Kunden eigentlich jeder Branche<br />
nutzbar ist, war mit Sicherheit ein Argument für den Titel.<br />
www.iveco.com<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
KEINEN CAT<br />
bei der Kaliförderung einzusetzen, wäre für uns unvorstellbar. Unser neuer Cat Großradlader<br />
992K erfüllt schon jetzt Stufe IV, verbraucht nur halb so viel Kraftstoff wie sein Vorgänger. Und<br />
nach rund 20 Jahren Erfahrung mit Zeppelin und Cat können wir sagen: Praktisch störungsfrei<br />
arbeiten unsere Cat Maschinen auch noch! Einen Maschinenausfall, 700 Meter unter Tage<br />
KÖNNEN WIR UNS NICHT LEISTEN.<br />
Johannes Zapp, Leiter Produktion und Technik unter Tage,<br />
K+S KALI GmbH, Werk Werra<br />
Peter Budesheim, Leiter Technik Mobil unter Tage,<br />
K+S KALI GmbH, Werk Werra<br />
Ihr Erfolg. Unsere Leidenschaft.<br />
zeppelin-cat.de
30<br />
PRAXIS<br />
Hundert Jahre und topfit<br />
Das Wort „Bombenstimmung“ hatte im Zusammenhang mit der Feier im Eurovia-Steinbruch der Lausitzer<br />
Grauwacke eine seltene Doppeldeutigkeit. Just an diesem 24. Mai 20<strong>18</strong> nämlich legte die komplizierte Entschärfung<br />
einer Fliegerbombe sowohl das städtische Leben wie auch den Flugbetrieb in Dresden für Stunden lahm. Pech für<br />
alle, die über den Dresdner Flughafen zur 100-Jahr-Feier anreisen wollten, darunter auch die eingeplante<br />
Moderatorin. Die Gastgeber bewiesen angesichts dieses ungeplanten Hindernisses ihr perfektes Improvisationstalent.<br />
Ergebnis: Alles lief wie am Schnürchen!<br />
Unter dem Motto: „100 Jahre Wegbereiter“<br />
feierte die Eurovia Ende Mai an<br />
verschiedenen Orten in Deutschland ihr<br />
dreistelliges Bestehen. Eine der Feiern<br />
fand mit rund 250 geladenen Gästen im<br />
hauseigenen Steinbruch der Lausitzer<br />
Grauwacke GmbH in Lieske/Oßling<br />
statt und damit an einem weiteren Jubiläumsort,<br />
da der berühmte Lausitzer<br />
Rohstoff in diesem Jahr seit 50 Jahren<br />
am Standort gewonnen wird. Gleichzeitig<br />
galt es, so etwas wie eine „Geburt“<br />
zu würdigen, denn begleitet von hammerharter<br />
Rammstein-Musik und einem<br />
Tages-Farbfeuerwerk wurde ein 210-t-<br />
Miningbagger R9200E von Liebherr offiziell<br />
in Betrieb genommen.<br />
Bekannter Name,<br />
doch was steckt dahinter?<br />
Eurovia ist bekannt. Der Firmenname<br />
kennzeichnet zahlreiche Straßenbaustellen.<br />
Ganz klar also, dass es sich um ein<br />
Straßenbauunternehmen handeln muss.<br />
Dahinter steckt aber noch mehr: Als Tochterunternehmen<br />
von Vinci, einem Weltmarktführer<br />
in Sachen Bau und Konzession,<br />
verfolgt Eurovia einen integrierten<br />
Ansatz. Im Klartext heißt das, von der Rohstoffgewinnung<br />
über die Produktion von<br />
Baustoffen bis hin zur Fertigstellung und<br />
dem Erhalt kompletter Verkehrsinfrastrukturen<br />
werden alle Leistungen aus einer<br />
Hand angeboten. Klingt schlüssig, aber ist<br />
das auch zum Vorteil für alle beteiligten<br />
Sparten? Wer Unternehmen ähnlicher<br />
Struktur kennt, die sich aus der Baurichtung<br />
kommend die nötige Basisversorgung<br />
durch den Zukauf von Steinbrüchen und<br />
Sandgruben sicherten, weiß auch um die<br />
hierarchischen Bedeutungsmuster, die<br />
sich oft daraus ergeben – nicht immer zum<br />
Vorteil der Rohstoffsparte. Tickt der Jubilar<br />
hier anders? Robert Finke, Spartenleiter<br />
Gestein der deutschen Eurovia GmbH,<br />
damit verantwortlich für die mittlerweile 15<br />
heimischen Steinbrüche und Kiesgruben<br />
der Gruppe, bestätigt: „Unsere Sparte Gestein<br />
ist vertikal in die Unternehmensstruktur<br />
integriert und das ist ein großer Vorteil.<br />
Zusätzlich hat die 2013 umgesetzte struk-<br />
WÜRDIGUNG: Mehr als 200 Gäste, darunter Verbands- und Behördenvertreter, Wissenschaftler, Planer, Geschäftspartner, Dienstleister und Kunden<br />
reisten aus dem gesamten Bundesgebiet an.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
PRAXIS<br />
31<br />
turelle Neuaufstellung mit gestärkten<br />
Eigen verantwortlichkeiten innerhalb unseres<br />
dezentralen Netzwerks die spartenübergreifende<br />
Zusammenarbeit produktiv<br />
gestärkt. Wir denken gemeinsam in Projekten<br />
und berücksichtigen dabei auch die<br />
regionale Anbindung. Hinzu kommt, dass<br />
Preisgestaltungen nicht zulasten der Rohstoffsparte<br />
verhandelt werden, denn auch<br />
wir müssen wirtschaftlich agieren. All das<br />
hat uns insgesamt gestärkt. Bei Eurovia gilt<br />
zudem die Maxime, dass wir von Projekten<br />
die Finger lassen, die nicht zu uns passen.<br />
Und um das jeweils fundiert herauszufinden,<br />
gibt es ein probates Mittel – gleichzeitig<br />
eine weitere Maxime – die lautet: Wir<br />
hören den Leuten zu, die vor Ort sind und<br />
jene Werte schaffen, die das Unternehmen<br />
tragen. Daraus ist eine gute Gruppen- und<br />
Projektkultur erwachsen, in der alle ihren<br />
anerkannten Platz haben. Anders wäre es<br />
wahrscheinlich auch nicht möglich, aktuell<br />
eine solche Investition“ – dabei zeigt er auf<br />
den noch verhüllten Großbagger im Hintergrund<br />
(s. S. 32) – „zu rechtfertigen“.<br />
Wegbereiter<br />
in Aktion<br />
Gesteinsrohstoffe bilden die Basis für mineralische<br />
Baustoffe wie Asphalt und<br />
Beton, die wiederum erfüllen einen Zweck.<br />
Bei Eurovia heißt dieser an erster Stelle:<br />
Tief- und Verkehrswegebau. Um diesen<br />
Bereich ging es bei der Würdigung der<br />
Historie ganz speziell. Wenngleich sich der<br />
heutige Name keine 100 Jahre zurückver-<br />
folgen lässt, sondern erst seit 1999 gilt, ist<br />
die Abstammung schlüssig. Sie basiert auf<br />
der Übernahme der 19<strong>18</strong> gegründeten<br />
Teerbau-Unternehmensgruppe durch die<br />
mit dem SGE-Konzern (heute Vinci) verbundene<br />
SGE Verkehrsbau Union.<br />
Markiert wird die runde 100 durch eine<br />
initiale Erfindung des Apothekers Kurt Lüer.<br />
Sein Anliegen war, eine effektive „Staubbindung<br />
der Straße“ zu erreichen und das<br />
am besten mit Produkten, die bei anderen<br />
Prozessen übrig blieben. Seine Versuche<br />
mündeten in ein „Verfahren zur Herstellung<br />
einer stampfasphalthaltigen Masse“. Von<br />
gelungenen Umsetzungen bestärkt, gründete<br />
er im Mai 19<strong>18</strong> die „Gesellschaft für<br />
Teerstraßenbau“ und damit die erste Vorgängergesellschaft<br />
der Eurovia in Deutschland.<br />
Die bewegte Geschichte von damals<br />
bis heute wurde den Gästen in einem lebendigen<br />
Vortrag des Vorsitzenden der<br />
Eurovia-Geschäftsführung, Tim Lorenz,<br />
nahegebracht. Er scheute auch nicht den<br />
visionären Blick in die Zukunft, wo er Verkehrswege<br />
als multitaskingfähige Einheiten<br />
sieht, die beispielsweise als Wärmelieferanten<br />
infrage kommen könnten – und das war<br />
noch die einfachste der potenziellen Zusatzfunktionen,<br />
die er aufzählte.<br />
Tatsächlich hat Eurovia erst seit 20<strong>06</strong><br />
eine eigene Rohstoffsparte durch gezielte<br />
Aufkäufe entwickelt, darunter auch<br />
ein paar weithin bekannte Traditionsunternehmen<br />
wie eben die 50-jährige<br />
Lau sitzer Grauwacke und die Elbekies<br />
Mühlberg GmbH. Das zuletzt genannte,<br />
anerkannt leistungsfähigste Kieswerk<br />
BAGGERENTHÜLLUNG mit Tages-Farbfeuerwerk: Dr. Lukowski erklärt den Prozess<br />
der Baggerkonfektionierung im Maßzuschnitt und die hervorragende Zusammenarbeit<br />
mit dem Eurovia-Technik-Team. Finke-Junior Carl durfte anschließend das Startsignal<br />
zur Feuertaufe geben. Fotos: gsz/Eurovia o.l.<br />
GESTALTER: Robert Finke, Tim Lorenz und<br />
Dr. Jörg Lukowski, Excecutive Vice-President Mining<br />
bei Liebherr (v.l.n.r.), übernahmen tragende Rollen<br />
bei der Gestaltung des Tages.<br />
Europas feierte sein halbes Betriebs-<br />
Jahrhundert bereits im Vorjahr.<br />
Einer der Haupt-Spielorte<br />
des Jubiläums<br />
Der 60 ha große Tagebaubetrieb der Lausitzer<br />
Grauwacke im Bundesland Sachsen<br />
an der Grenze zu Brandenburg gehört<br />
seit 2010 zur Eurovia. Mit einer<br />
Produktionskapazität von 2 Mio. t jährlich<br />
und 70 Mitarbeitern ist er einer der größten<br />
Produzenten für Bauzuschlagstoffe in<br />
Deutschland. Verfrachtet werden die gefragten<br />
Körnungen ab Werk hauptsächlich<br />
über einen Anschlussbahnhof mit drei<br />
Gleisen und eigener Betriebsführung.<br />
Eine moderne Bahnverladung sowie modernste<br />
elektrische Zugverholeinrichtungen<br />
gewährleisten in kurzer Zeit die Beladung<br />
von Schwerlastzügen mit einer<br />
maximalen Zuladung von 2750 t. Wer eine<br />
solche Gleisanlage hat, kann ohne Weiteres<br />
auch weiter entfernte Bedarfsträger<br />
mit Zuschlagstoffen versorgen. Leistungsstarke<br />
Landverladeanlagen, Silos<br />
und Radlader sorgen flankierend außerdem<br />
für die zügige Abwicklung von Lkw-<br />
Transporten in die nähere Umgebung.<br />
Robert Finke ist sich trotz der erreichten<br />
hohen Standards bewusst, dass für<br />
die Zukunft der Rohstoffbetriebe weitere<br />
Herausforderungen zu meistern sind. Gewinnung<br />
und Aufbereitung sollen dazu<br />
noch effizienter und umweltverträglicher<br />
gestaltet werden. In diesem Sinne: Alles<br />
Gute zum Mehrfachjubiläum und erst<br />
recht alles Gute für die selbst gesteckten<br />
Zukunftsaufgaben.<br />
(gsz)<br />
www.Eurovia.de<br />
6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
32<br />
PRAXIS<br />
MINING-BAGGER IM STEINBRUCH<br />
Maßzuschnitt für die Grauwacke-Gewinnung<br />
Ein brandneuer Liebherr-Miningbagger<br />
R 9200 E mit einer Nennleistung von 850<br />
kW ist aktuell das ultimative Flaggschiff<br />
aller Gewinnungsstandorte der Eurovia, die<br />
in Deutschland mit 15, international mit 350<br />
beziffert werden. Die Markteinführung des<br />
Mining-Baggers R 9200 E im Rahmen der<br />
Bauma 2016 liegt noch nicht allzu lange<br />
zurück. Dass sich innerhalb von nur zwei<br />
Jahren ein solches Schwergewicht tatsächlich<br />
in einem deutschen Steinbruch<br />
nützlich macht, dürfte in der vorangegangenen<br />
Marktanalyse des Herstellers eher<br />
nicht vorgekommen und damit eine Überraschung<br />
gewesen sein. Immerhin eine<br />
positive, und das für beide Seiten.<br />
Der elektrische 210-t-Bagger kombiniert<br />
seine Leistungsstärke mit höchster<br />
Umweltfreundlichkeit. Die Wahl der Elektrovariante<br />
ist nicht nur hinsichtlich der<br />
somit nicht vorhandenen Diesel emissionen<br />
vorteilhaft, auch die Motorlebensdauer<br />
dürfte sich spürbar verlängern. Außerdem<br />
werden herstellerseits bis zu 25 % weniger<br />
Wartungskosten im Vergleich zum gleichartigen<br />
Diesel-Pendant versprochen.<br />
Der Großbagger profitiert von zahlreichen<br />
Komponenten aus dem Liebherr-eigenen<br />
Fertigungsprogramm, Design und<br />
überzeugende Technologien orientieren<br />
sich an den nächstgrößeren Brüdern der<br />
neuesten Gene ration, wie dem R 9400<br />
und R 9800. Hochmoderne Schweißtechniken<br />
garantieren eine robuste Langlebigkeit<br />
und durch längere Intervalle<br />
sowie zweckmäßige Systemanordnungen<br />
ist der R 9200 E einfach zu warten.<br />
Die schnelle und einfache Zugänglichkeit<br />
des Oberwagens von der ebenen<br />
Wartungsplatt form wird durch eine um<br />
45° hydraulisch absenkbare Treppe zu<br />
den zentralen Wartungspunkten garantiert.<br />
Der Motor ist ebenfalls von breiten<br />
Plattformen umgeben und die Hydraulikpumpen<br />
sind durch weit öffnende Wartungstüren<br />
erreichbar, die an den großen<br />
Laufsteg angrenzen. Alle Betriebsflüssigkeiten<br />
können einfach und schnell vom<br />
Boden aus nachgefüllt werden. Zahlreiche<br />
Lampen in den Wartungsbereichen<br />
schaffen zu jeder Tageszeit geeignete<br />
Sichtbedingungen. Zusätzlich befinden<br />
sich Notausschalter in der Fahrer kabine,<br />
im Motorraum und am Boden.<br />
In Kombination mit dem von Liebherr<br />
patentierten Litronic-Plus-System zur<br />
Leistungsüberwachung, um die elektrische,<br />
mechanische und hydraulische<br />
Leistungsverteilung zu verbessern und das<br />
Energiemanagement zu optimieren, erreicht<br />
der R 9200 E superschnelle Zykluszei<br />
ten, im Idealfall sogar unter 20 s. Zur<br />
Zyklusgeschwindigkeit trägt zusätzlich der<br />
geschlossene hydraulische Schwenkkreis<br />
bei. Ferner bietet der Elektroantrieb die<br />
Möglichkeit der kurzzeitigen Erhöhung die<br />
Hydraulikleistung während des Lastzyklus<br />
über die Nennleistung hinaus, was nochmals<br />
schnellere<br />
Reaktionen, kürzere<br />
Zykluszeiten und eine<br />
höhere Produktivität nach sich zieht.<br />
Ausgestattet mit einer 12,5-m³-<br />
Klappschaufel und dem patentierten Liebherr<br />
GET, einer Mining-Ground-Engaging<br />
Tools-Lösung als Ergänzung zu Tieflöffeln<br />
oder Klappschaufeln der Mining-Bagger<br />
zur Steigerung der Produktivität, lädt<br />
der R 9200 E die im Umlauf fahrenden<br />
65-t-Muldenkipper im Werk in nur drei Arbeitsgängen.<br />
Entsprechend müssen sich<br />
die Muldenkipper auf ihren Umläufen ordentlich<br />
beeilen, denn eigentlich ist der<br />
Miningbagger auf Muldenkipper mit Nutzlasten<br />
von bis zu 190 t ausgelegt.<br />
Die Fahrer des deutschlandweit ersten<br />
Baggers dieser Art schätzen die<br />
Zugänglichkeit zur sowie den Komfort in<br />
der Panorama-Kabine. Dass ihre Arbeit<br />
durch die optimierte hydraulische Steuerung<br />
des R 9200 E leichter wird, weil die<br />
kombinierten Maschinenbewegungen<br />
besser zu beherrschen sind, werten sie<br />
ebenfalls als Plus. Ergonomisch an den<br />
Armlehnen des Sitzes platzierte Joysticks,<br />
Vollklimatisierung und Überdrucksystem<br />
gegen das Eindringen von Staub komplettieren<br />
die Fahrer-Vorteile, die zumindest<br />
solange täglich zu Buche schlagen, bis die<br />
in drei bis vier Jahren geplante Autonomie<br />
des Baggers als Hauptgewinnungsgerät<br />
an der Steinbruchwand umgesetzt ist.<br />
www.liebherr.com<br />
NAHBEGEGNUNG: Der R 9200 E bringt alles an Leistungs- und Sicherheitsfeatures mit, was ein robuster und effizienter Bagger in einem<br />
Steinbruch haben muss, um jährlich etwa 2 Mio. t gewonnener Rohstoffe zu bewegen. Seine 12,5-m³-Klappschaufel ist die größte ihrer Klasse.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
PRAXIS<br />
33<br />
Kein Werk eines Einzelnen<br />
GERNE DABEI: Gut 275 Gäste, darunter die Mitarbeiter des Unternehmens, feiern mit den gastgebenden Gesellschaftern zehn(einhalb) Jahre WIMA.<br />
Die Inbetriebnahme der neuen Montage- und Prüfstandhalle und das<br />
zehnjährige Bestehen der WIMA Wilsdruffer Maschinen- und Anlagenbau<br />
GmbH boten Anfang Juni einen doppelten Anlass zum Feiern mit einem<br />
anschließenden Tag der offenen Tür.<br />
Nach der Bilanz seiner Kombi-Aktion befragt,<br />
erklärt Geschäftsführer Günter<br />
Specht, man müsse neben all der Arbeit<br />
ja auch mal feiern. Das meint er natürlich<br />
augenzwinkernd, denn eine solche Feier<br />
verursacht im Vorfeld und Nachgang<br />
ebenfalls viel Einsatz über die normale<br />
Arbeit hinaus. Dennoch haben er und<br />
seine komplette Mannschaft das Zusammenkommen<br />
mit Menschen, die alle auf<br />
ihre Art für das Unternehmen wichtig<br />
sind, gewollt und genossen. Etwa 275<br />
Gäste waren es beim Fest, zum Tag der<br />
offenen Tür kamen rund 550 interessierte<br />
Leute aus der Umgebung ins Werk. Die<br />
„Türöffnung“ hat neben einem positiven<br />
Imageschub auch noch richtig was gebracht.<br />
Interesse von potenziellen Arbeitnehmern<br />
beispielsweise, viele gute Gespräche<br />
sowieso und einen künftigen<br />
Azubi, der unbedingt seine Karriere im<br />
Werk starten möchte, obwohl vorher<br />
noch ein Jahr Schulbankdrücken angesagt<br />
ist. Alles in allem ein Superergebnis<br />
und so etwas wie einen „TdoT“ könne er<br />
sich durchaus öfter vorstellen.<br />
Warum auch nicht. Es muss schließlich<br />
nicht immer ein Meilenstein sein wie<br />
die jüngste Großinvestition (GP 3/20<strong>18</strong><br />
berichtete), um engere Kontakte zu den<br />
Leuten der Region zu knüpfen. Jetzt, wo<br />
das Unternehmen produktionstechnisch<br />
gut aufgestellt ist und diverse Wirren der<br />
Vergangenheit hinter sich gelassen hat,<br />
sind solche Extras am Standort bestimmt<br />
eine gute, kommunikative Ergänzung.<br />
Erst recht, nachdem die beiden<br />
Gesellschafter Doppstadt und Specht<br />
gemeinsam Ruhe und Struktur im Unternehmenskonzept<br />
verankert haben.<br />
Günter Specht, der eigentlich aus Emmelshausen<br />
bei Koblenz stammt, sich<br />
DER PRÜFSTAND wird vor Festpublikum in Betrieb genommen<br />
und seine Besonderheiten – Entkoppelung vom Boden –<br />
werden erklärt.<br />
HALLE, ARCHITEKTUR, AUSSENANLAGEN: Alles stimmig. Die Investition<br />
wird die Fertigung beschleunigen sowie qualitativ und quantitativ<br />
verbessern. Ein ansprechendes Umfeld gibt es obendrauf.<br />
6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
34<br />
PRAXIS<br />
Schlüssel für eine saubere Trennung von Fertigung und Montage<br />
sowie eine deutliche Produktionssteigerung auf bis zu 120<br />
Einheiten pro Jahr. Große Portalkräne transportieren das richtige<br />
Teil an den richtigen Platz der Inselfertigung. Ein direkt<br />
angeschlossener Lager- und Bereitstellungsbereich verkürzt<br />
notwendige Wege auf ein Minimum. Innerhalb dieses Bereiches<br />
stellt wiederum ein geschlossenes, deckenhohes Regalsystem<br />
mit Liftmaster eine Besonderheit dar: Auf Knopfdruck liefert es<br />
genau die im jeweiligen Moment nötigen Kleinteile.<br />
HISTORIE<br />
Standort mit Geschichte<br />
RUNDGANG MIT CHEF: Moderne Maschinenstraßen zur<br />
Stahlbearbeitung und das Können der Mannschaft bei der<br />
Fertigung langlebiger Siebmaschinen und Nassaufbereitungseinheiten<br />
suchen ihresgleichen. Stahlbearbeitung und Vorfertigung<br />
von Baugruppen verbleiben in den alten Hallen, Lackierung,<br />
Montage und Prüfung ziehen in die neuen Bereiche um.<br />
seit 1996 am Standort engagiert und intern sowie extern ein<br />
hohes Ansehen genießt, blickt gemeinsam mit Ferdinand<br />
Doppstadt, der 2013 den Staffelstab innerhalb der Familie<br />
übernahm, nach vorn. Beide kooperieren markenübergreifend<br />
dann, wenn es passt, ergänzen sich anteilig in Produktion,<br />
Entwicklung und natürlich bei den Zukunftsplanungen.<br />
Ansonsten macht jeder sein Ding. Nie habe Doppstadt Tendenzen<br />
gezeigt, den Standort Wilsdruff zur eigenen verlängerten<br />
Werkbank zu degradieren, so Günter Specht. Partnerschaft<br />
auf Augenhöhe bestimmt das Miteinander und ist<br />
für beide Seiten ein Gewinn.<br />
WIMA-Sieb- und Nassaufbereitungseinheiten sind aus<br />
der Gesteinsindustrie nicht mehr wegzudenken, Doppstadt-<br />
Mobilanlagen aus dem Recycling-, Kompost- und anderweitigen<br />
Aufbereitungsgeschäft ebenso wenig.<br />
1933: Gründung der Bräuer & Möhlmann KG durch<br />
Arno Bräuer in Wilsdruff<br />
1953: Arno Bräuer wechselte nach Neuss, später nach<br />
Bensheim. Der daraufhin DDR-verstaatlichte<br />
Betrieb hieß VEB Rationalisierung Wilsdruff.<br />
1990: Gründersohn Manfred Bräuer kaufte seinen<br />
elterlichen Betrieb für 1 DM von der Treuhand<br />
zurück und gründete die Bräuer Maschinenund<br />
Anlagenbau GmbH in Wilsdruff.<br />
1993: Einweihung des Bräuer- Hallen-Neubaus am<br />
heutigen Standort, nachdem der einstige nahe<br />
dem Stadtzentrum deutlich zu klein war. In den<br />
Folgejahren ging es kräftig zur Sache. Jährlich<br />
wurden etwa 4500 t Stahl verarbeitet<br />
20<strong>06</strong>: Aus für die Bräuer-Gruppe im Dezember. Die Insolvenz<br />
wurde angemeldet, das Unternehmen<br />
vom härtesten Insolvenzverwalter Deutschlands<br />
umklammert, die Mannschaft auf 27 Beschäftigte<br />
reduziert.<br />
2007: Erster Tag der am <strong>18</strong>. Dezember gegründeten<br />
WIMA Wilsdruffer Maschinen- und Anlagenbau<br />
GmbH. Günter Specht übernimmt die Geschäftsführung.<br />
Gemeinsam mit Doppstadt<br />
wurde ständig investiert.<br />
2010: Kauf der Betriebsimmobilie<br />
2015: Bau einer zweiten Lackierhalle (Inbetriebnahme<br />
Anfang 2016)<br />
2015: Doppstadt übernimmt die Anteile von drei Mitgesellschaftern.<br />
WIMA wird ein Unternehmen<br />
der Doppstadt-Gruppe.<br />
Gesellschafter aktuell: Doppstadt und Specht<br />
Von 80 auf 120 in kurzer Zeit<br />
Die 2,7-Mio.-Euro-Investition für die neue Montage- und Prüfstandhalle,<br />
gestemmt mit Unterstützung der Gesellschafter,<br />
kann sich sehen lassen. Für den Festakt bot das Gebäude einen<br />
respektablen Rahmen. Produktionstechnisch liefert sie den<br />
KÄMPFERNATUR: Günter Specht (r.) hat beharrlich an der<br />
Erhaltung des 20<strong>06</strong> insolventen und überschuldeten Standortes<br />
gearbeitet. Gemeinsam mit Ferdinand Doppstadt entwickelt<br />
er das nunmehr gesunde Unternehmen weiter.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
PRAXIS<br />
35<br />
Auf die fertig montierten Einheiten warten<br />
Betreiber in aller Welt. Eingeleitet wird die<br />
Lieferung aber erst, wenn die Sieb einheit<br />
den Check auf einem der zwei gnadenlos<br />
fordernden Prüfstände, die ebenfalls in der<br />
neuen Halle Stellung bezogen haben, problemfrei<br />
absolviert hat. Hier wird Praxis simuliert,<br />
um letztlich im tatsächlichen Einsatz<br />
negative Überraschungen auszuschließen.<br />
Im Gegensatz zu den alten Prüfständen vorher<br />
sind die neuen komplett entkoppelt installiert.<br />
Schwingungen übertragen sich nicht<br />
mehr über den Boden oder andere Bauteile<br />
nach außen – sehr zum Vorteil der Beschäftigten,<br />
aber auch der Nachbarn im unmittelbaren<br />
Umfeld, die in der Vergangenheit<br />
durchaus mitbekamen, wenn große Maschinen<br />
ihren Prüflauf absolvierten.<br />
Dankeschön an die gute Basis<br />
Wenn Günter Specht seinen Mitarbeitern,<br />
deren Familien und natürlich seiner eigenen<br />
in aller Öffentlichkeit herzlich für Einsatz,<br />
Treue, Mitdenken und Schichtdienst<br />
dankt, kommt das gut an. Er hat für den<br />
Standort gekämpft, gelegentlich verloren,<br />
weitergekämpft und schließlich Erfolge<br />
PRODUKTIVES MITEINANDER ist mehr als menscheln: Günter Specht mit Mitarbeitern, die<br />
seit zehn Jahren beim Unternehmen sind. Karl Kretschmer durfte sich zusätzlich über eine<br />
großzügige Anerkennung freuen.<br />
FINDLING zum 10.: Das Geschenk eines<br />
Kieswerks erhält einen würdigen Platz in den<br />
geschmackvollen Außenanlagen.<br />
eingefahren. Er ist einer von ihnen und steht nicht zufällig an<br />
der Spitze, sondern weil er den Willen und Mut dazu hat, die<br />
jeweils auflaufenden unternehmerischen Anforderungen zu<br />
meistern. Tauschen wollte in den wilden Jahren wahrlich niemand<br />
mit ihm. Dass er geblieben ist, auch privat in Sachsen<br />
Wurzeln schlug und weiter am Besseren arbeitet, wird ihm von<br />
der Belegschaft hoch angerechnet. Umgekehrt ist das genauso.<br />
Specht weiß, was er an seiner Mannschaft hat, und er<br />
betont das. Stellvertretend für alle 76 Beschäftigten holte er<br />
15 Mitarbeiter, die zum zehnten Unternehmens-Geburtstag<br />
zehn Jahre dabei sind, für ein symbolisches Dankeschön auf<br />
die Bühne. Wenig später durfte der Beinahe-Rentner Karl<br />
Kretschmer sogar einen Prämienscheck entgegennehmen,<br />
mit dem einerseits die zehnjährige Standorttreue des Metallbearbeitungs-Urgesteins<br />
wie auch sein direktes, nicht immer<br />
diplomatisches, aber durchaus hilfreiches Vorschlagswesen<br />
für Verbesserungen gewürdigt wurde. Die „Wilsdruffer“ können<br />
heute stolz sein und sie sind es auch – auf ihre Weise und<br />
ohne es nach draußen allzu sehr zu betonen.<br />
Seit ihrem eigenständigen Bestehen hat WIMA über 1000<br />
Maschinen gebaut und an Betreiber in fast alle Staaten der<br />
EU ausgeliefert. Mehr ging kapazitiv einfach nicht. Mit der<br />
Erweiterung wird das anders. Kürzere Lieferzeiten sind angepeilt,<br />
weil schneller mehr Maschinen gebaut werden können.<br />
Interessenten und Kunden in der Gesteinsindustrie<br />
wird’s freuen. Auch für die Region springt etwas he raus,<br />
denn mit der Erweiterung entstehen nochmals 20 neue<br />
Industriearbeitsplätze bei einem Unternehmen, das offenbar<br />
jeden Einsatz wert ist.<br />
(gsz)<br />
www.wima-maschinen.de<br />
6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
36<br />
PRAXIS<br />
Professionalität als Strategie<br />
Auch in der Gewinnung und Weiterverarbeitung von Gesteinsprodukten bilden<br />
in Deutschland viele Mittelständler das wirtschaftliche Fundament und<br />
behaupten sich im harten Wettbewerb. Ein geradezu klassisches Beispiel<br />
ist die Otterbein Zement- und Kalkwerke GmbH & Co. KG im hessischen<br />
Großlüder-Müs, nordwestlich von Fulda.<br />
Bereits seit <strong>18</strong>89 gewinnt das Familienunternehmen<br />
hier im Steinbruch etwa<br />
500.000 t Muschelkalk im Jahr. Als erfahrener<br />
Leiter des Steinbruchbetriebes, der<br />
seit mehr als zehn Jahren auch selbst bei<br />
Otterbein bohrt, weiß Bernhard Pfohl<br />
genau um die Bedeutung, die hier der richtigen<br />
Wahl der Einsatzmaschinen zukommt.<br />
Die Entscheidung für das Übertagebohrgerät<br />
Sandvik Ranger DX800<br />
folgte daher einem zwangsläufigen Erfordernis<br />
zu hoher Professionalität. „Besonders<br />
bei den Investitionen in eine solche<br />
Nischentechnik können wir uns keine Fehler<br />
leisten“, führt Pfohl aus und ergänzt:<br />
„Wir unterhalten nur eine Bohranlage, die<br />
damit als unverzichtbares Schlüsselgerät<br />
am Beginn der Produktionskette eine Art<br />
Flaschenhals bildet.“ Schon aus diesem<br />
Grund hat sich das Unternehmen die Entscheidung<br />
für das neue Bohrgerät zu Beginn<br />
dieses Jahres nicht leicht gemacht<br />
und insgesamt gleich drei Wettbewerber<br />
in die engere Wahl genommen. Dabei<br />
setzte sich der Sandvik Ranger DX800<br />
durch, weil die Einsatzbedingungen bei<br />
Otterbein in Großlüder-Müs alles andere<br />
als einfach sind.<br />
Optimierter Vortrieb zu jeder Zeit<br />
So findet sich im Steinbruch eine außerordentlich<br />
komplizierte Geologie mit engräumig<br />
wechselndem Einfallen von intensiv<br />
gestörten Schichten. Damit verbunden<br />
sind häufig Klüfte und brüchige Kanten<br />
auf den Abbausohlen. Der Ranger bietet<br />
als herausragendes Alleinstellungsmerkmal<br />
einen um bis zu <strong>18</strong>0° drehbaren Oberwagen.<br />
Bernhard Pfohl nutzt Funktion in<br />
der täglichen Praxis: „Ich kann über das<br />
Schwenken der Anlage ein Arbeitsfeld bis<br />
zu 26 m² abdecken, ohne im Gefahrenbereich<br />
nahe der Abrisskanten langwierig<br />
rangieren zu müssen. Dazu lässt sich ein<br />
deutlich größerer Abstand zum Abgrund<br />
halten und ich habe trotzdem alle Bohrpunkte<br />
optimal im Blickfeld.“ Das gleiche<br />
Prinzip lässt sich auf den Risikobereich<br />
bei Horizontalbohrungen übertragen. Die<br />
Unregelmäßigkeit der Schichten konfrontiert<br />
den Steinbruchleiter immer wieder<br />
mit schwankenden Vorgaben. Zusätzlich<br />
erweitert werden Reichweite und Beweglichkeit<br />
der DX800 am Bohrpunkt durch<br />
den serienmäßigen Knickbohrarm. Die<br />
Gewinnung betrifft die gesamte Abfolge<br />
des Muschelkalks. Dadurch begleiten<br />
stark variierende Gesteinsarten mit extremen<br />
Unterschieden in der Konsistenz die<br />
ohnehin schon komplizierte Geologie. Aus<br />
diesem Grund wählte Bernhard Pfohl die<br />
Ausführung mit dem optionalen Hochfrequenzhammer<br />
HF820T, mit dem sich bei<br />
Bedarf die Vortriebsleistung um bis zu<br />
10 % steigern lässt. Wenn im anderen<br />
Extrem so weiche Schichten angetroffen<br />
werden, das die Bohrstange nach unten<br />
durchsackt, sodass gar nicht schnell<br />
genug das Bohrgut abgefördert werden<br />
kann, greift augenblicklich der automatische<br />
Leerschlagschutz der Rock-Pilot+-<br />
Steuerung. „Manuelle Eingriffsmöglichkeiten<br />
harmonieren sehr gut mit diversen<br />
Automatikfunktionen“, resümiert Bernhard<br />
Pfohl die bisherigen Erfahrungen mit<br />
dem Ranger DX800.<br />
Sicherheit als Grundlage<br />
ERFAHRUNG ERKENNT PROFESSIONALI-<br />
TÄT: Steinbruchleiter Bernhard Pfohl hat<br />
sich aus den verschiedensten Gründen für<br />
den Sandvik Ranger DX800 entschieden.<br />
Fotos: Sandvik<br />
Im Steinbruch von Otterbein sind die<br />
Einsatzbedingungen weiter erschwert,<br />
wenn sich nach Regenfällen rutschige<br />
Oberflächen bilden. Mit Hilfe der optionalen<br />
hydraulisch ausfahrbaren massiven<br />
Stütze am Fahrgestell weiß Bernhard<br />
Pfohl die Standfestigkeit der Anlage<br />
wirksam zu verbessern. Zusätzlich lässt<br />
sich der Oberwagen in Fahrtrichtung hydraulisch<br />
gegen das Raupenfahrwerk<br />
neigen, um eine Schwerpunktverlagerung<br />
hin zur optimalen Standsicherheit<br />
zu erreichen. „Außer beim Bohren nutze<br />
ich diese Möglichkeit auch beim Umsetzten<br />
der Anlage, wenn ich auf den<br />
steilen Rampen den Oberwagen gegen<br />
die Vertikale ausrichten kann“, erklärt<br />
der Steinbruchleiter. Das unterstützt erheblich<br />
die Fahrsicherheit und Beweglichkeit<br />
des Ranger DX800. Trotz der<br />
massiven Ausführung der wichtigsten<br />
Elemente ist das Gerät mit einem Gesamtgewicht<br />
von nur knapp 16 t einfach<br />
zu transportieren und auf seinem Raupenfahrgestell<br />
leicht zu rangieren. Das<br />
umfassende Konzept geht hier bis ins<br />
Detail. Die standardmäßige Sicherheitsausstattung<br />
des DX800 beinhaltet auch<br />
einen neu entwickelten Schutzkäfig an<br />
der Lafette, mit denen Sandvik die Lücke<br />
der möglichen Gefahrenquellen an beweglichen<br />
Teilen schließt. So kann ein<br />
unbeabsichtigter Eingriff in den zirkulierenden<br />
Arbeitsablauf zuverlässig verhindert<br />
werden.<br />
Allroundqualitäten bis ins Detail<br />
Beim Einsatz werden die Eigenschaften<br />
und Merkmale in Großlüder-Müs immer<br />
wieder auch mal bis an die Grenzen gefordert<br />
und genutzt, wobei die Arbeitseffi-<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
PRAXIS<br />
37<br />
DURCHDACHT BIS INS DETAIL:<br />
Der Schutzkäfig um die Bohrlafette<br />
bringt ein hohes Maß an<br />
passiver Sicherheit.<br />
zienz nie leiden darf. Bernhard Pfohl ist<br />
sich sicher: „Ein Gerät, das hier seinen<br />
Mann steht, ist überall einsetzbar.“ Präzision,<br />
Effizienz und Sicherheit stehen dabei<br />
gleichberechtigt im Fokus und: „Hier lieferte<br />
der Sandvik Ranger DX800 das überzeugendste<br />
Gesamtpaket“, so Pfohl. Für<br />
alle Problemfelder hat das Modell die passenden<br />
Antworten – als Standard oder<br />
Option. „Ein Kriterium war daher durchaus<br />
auch die Möglichkeit, ein gut ausgestattetes<br />
Basisgerät um die für uns wertvollen<br />
Optionen zielgenau aufrüsten zu können“,<br />
so der Steinbruchleiter. Neben überzeugenden<br />
Alleinstellungsmerkmalen war<br />
natürlich auch das Gefühl wichtig, eine auf<br />
Dauer gute Entscheidung getroffen zu<br />
haben. Die Anschaffung einer Bohranlage<br />
ist eine Investition für mindestes zehn<br />
Jahre – eher muss so ein Gerät auch schon<br />
mal über die doppelte Distanz gehen.<br />
„Auch dafür hat der Ranger DX800 schlagende<br />
Argumente. Sandvik liefert alles aus<br />
einer Hand inklusive des Bohrhammers –<br />
daher lässt sich auch auf dauerhafte Wartung<br />
aus einer Hand vertrauen. Mit einer<br />
willkommenen Ausnahme: Gewährleistung<br />
und Service des Cat-Motors werden<br />
vom lokalen Zeppelin-Händler übernommen,<br />
der auch unsere anderen Cat-Geräte<br />
betreut“, sagt Bernhard Pfohl. Auch das<br />
Finish sprach für den Sandvik Ranger. So<br />
überzeugte die Wertigkeit der Ausführung,<br />
beginnend mit der Lafette aus Stahl bis hin<br />
zur Ausstattung sowie Anordnung der Bedienelemente.<br />
Alle wichtigen Handgriffe<br />
waren dem Bediener schnell vertraut und<br />
sind intuitiv ausgelegt, was die Umstellung<br />
AUF EINEN BLICK: Neben dem drehbaren Oberwagen<br />
zeichnet sich der Ranger mit Stahllafette und Knickbohrarm<br />
durch die optionale Stütze sowie die Sicht aus der<br />
großzügigen Kabine aus.<br />
vom Vorgänger erfreulich erleichterte.<br />
Bernhard Pfohl lobt schließlich auch die<br />
ausgesprochen nachvollziehbare Einweisung<br />
in alle wichtigen Details durch die<br />
Techniker des Sandvik-Kundendienstes<br />
während mehrerer Schichten.<br />
www.sandvik.com<br />
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6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
38<br />
PRAXIS<br />
Neue Software und Terminals<br />
erleichtern die Arbeit<br />
LÄUFT: Mit dem neuen System ist auch Betriebselektriker Guido Behrens,<br />
der an der Waage arbeitet, sehr zufrieden. Fotos: Praxis EDV<br />
Die Kies- und Baustoffwerke Barleben gehören zum Hülskens Firmenverbund,<br />
einem Familienunternehmen mit einer über 100-jährigen Tradition<br />
in der Gewinnung, Aufbereitung und Vermarktung von Kies und Sand.<br />
Zur Tradition gehört auch Zukunft und so hat das Werk kürzlich modern<br />
aufgerüstet.<br />
„Wir wollten ein neues IT-System für den<br />
Betrieb unserer Verladeanlage, das<br />
technisch auf dem aktuellsten Stand ist<br />
und einfach an verschiedene Anforderungen<br />
angepasst werden kann, auch<br />
wenn diese jetzt noch nicht benötigt und<br />
daher auch nicht genau beschrieben<br />
werden können.“ Bisher habe man hier<br />
mit einer EDV-Lösung gearbeitet, die vor<br />
über 20 Jahren eingeführt wurde. Aus<br />
heutiger Sicht war diese wenig komfortabel<br />
und kaum aktualisierbar, erläutert<br />
Dr. Claus Heidecke, Geschäftsführer des<br />
Barlebener Unternehmens die Hintergründe<br />
der Neuinvestition. Etwa 1,1 bis<br />
1,5 Mio. t Sand und Kies werden durch<br />
Nassgewinnung in drei Tagebauen am<br />
Standort gewonnen, aufbereitet und fast<br />
vollständig lokal vermarktet.<br />
Bei seinen Recherchen für das neue<br />
Verladesystem stieß Dr. Heidecke schnell<br />
auf die Praxis EDV-Betriebswirtschaft- und<br />
Software-Entwicklung AG aus Pferdingsleben.<br />
Mit der „WDV 2017“ wurde hier eine<br />
kaufmännische und betriebswirtschaftliche<br />
Lösung angeboten, die bei voller Nutzung<br />
von der Ausschreibung über die Waage,<br />
Vertriebsarbeit, Angebot, Auftrag bis zum<br />
wirtschaftlichen Controlling reicht. „Da wir<br />
im Unternehmensverbund aber mit einem<br />
sehr gut eingeführten, umfangreichen und<br />
gruppenübergreifenden Standardsoftwarepaket<br />
arbeiten, nutzen wir nur einen<br />
Teil des WDV-Software-Paketes. So wurde<br />
nach der Installation als eine der ersten<br />
Maßnahmen seitens Praxis EDV eine<br />
Schnittstelle eingerichtet, um einen reibungslosen<br />
Datenaustausch mit dem vorhandenen<br />
SAP-System zu ermöglichen“,<br />
erklärt Dr. Heidecke.<br />
Ein großer Unterschied zu anderen<br />
vergleichbaren Anbietern sei der Support,<br />
den die Thüringer Spezialisten zu<br />
allen Produkten liefern. Neben individuellen<br />
Anpassungen der Software an die<br />
betriebliche Praxis in Barleben gibt es<br />
kontinuierliche Aktualisierungen bei<br />
neuen Normen und Vorschriften. Bedeutsam<br />
sei auch eine lückenlose Dokumentation<br />
zu den erfassten und verarbeiteten<br />
Daten des Verladesystems, die<br />
beispielsweise von den Steuerbehörden<br />
gefordert wird. Diese Qualifikation wurde<br />
in verschiedenen mitgelieferten Zertifikaten<br />
auch von offiziellen Stellen bestätigt.<br />
Dazu komme eine umfangreiche<br />
und durchdachte Schulung, die bei den<br />
Mitarbeitern sehr gut ankam.<br />
Selbst der eigentliche Wechsel und<br />
die praktische Einführung seien sehr<br />
gut gelaufen – völlig reibungslos, ohne<br />
Bruch. Um die nächsten Jahre möglichst<br />
gut abzusichern, habe man ein mehrjäh-<br />
LKW-FAHRER Andreas Voigt kann sich mit seiner Chipkarte am Terminal direkt neben den Fahrzeugen an der Beladung anmelden<br />
und selbst festlegen, womit sein Lkw beladen wird.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
PRAXIS<br />
39<br />
GUT GELADEN? Am Ausgang befindet<br />
sich eine Anzeige mit dem Ladezustand und<br />
ein weiteres Terminal für den Ausdruck eines<br />
Lieferscheines.<br />
ABSOLUT ÜBERZEUGT:<br />
„Wir würden diese Entscheidung<br />
wieder so<br />
treffen“, sagt Dr. Claus<br />
Heidecke.<br />
riges komplettes Service-Paket gekauft,<br />
welches alle Aktualisierungen und Anpassungen<br />
beinhaltet.<br />
Die Bedienung durch die Fahrer der<br />
Lkw ist im Wesentlichen gleichgeblieben,<br />
was wichtig für die schnelle Akzeptanz<br />
des neuen Systems war. „Jeder<br />
Fahrer hat eine eigene Chipkarte, mit der<br />
er sich aus dem Fahrzeug heraus an<br />
einem Scanner identifizieren und anmelden<br />
kann. Über ein Menü auf einem<br />
Touchscreen kann er dann selbstständig<br />
die Art und Menge seiner Beladung festlegen“,<br />
erläutert Andreas Voigt, welcher<br />
mit seinem Fuhrbetrieb und Baustoffhandel<br />
seit 1998 für das Unternehmen<br />
Kies und Sand an Vertragskunden ausliefert.<br />
Für alle gewünschten Kiessandgemische<br />
sind Rezepturen hinterlegt, die<br />
sofort abgerufen werden können. Nach<br />
Bestimmung des Fahrzeugleergewichtes<br />
ermittelt das System die zulässige<br />
Gesamttonnage und der Beladevorgang<br />
kann an einer Anzeige verfolgt werden.<br />
Nach etwa vier Minuten ist das Fahrzeug<br />
fertig beladen und an der Ausfahrt des<br />
Beladebereiches erhält der Fahrer aus<br />
einer Entnahmeklappe des Druckerterminals<br />
die vom Kunden individuell angeforderte<br />
Anzahl der Lieferscheine. „Früher<br />
musste von der Spedition immer ein<br />
unterschriebener Lieferschein zurück an<br />
das Kieswerk. Das ist jetzt nicht mehr<br />
notwendig, da alles digital verwaltet<br />
wird“, freut sich Voigt über den geringeren<br />
Aufwand.<br />
Das System wurde nicht unter der<br />
Zielvorgabe verbesserter Kosteneffizienz<br />
eingeführt. Leitmotiv war und ist die<br />
Umstellung auf ein zukunftssicheres<br />
Verladesystem mit ausgezeichnetem<br />
und verlässlichem Support gepaart mit<br />
der Möglichkeit, weitere Standorte zu<br />
integrieren und zentral zu verwalten. „Wir<br />
würden diese Entscheidung wieder so<br />
treffen“, lautet sein Fazit nach inzwischen<br />
fast einem Jahr Regelbetrieb plus<br />
sechs Wochen Einführungs- und Testphase.<br />
Entsprechend stehen Überlegungen<br />
an, das System in einem weiteren<br />
Kieswerk einzuführen.<br />
www.baustoffwerke-barleben.de<br />
www.praxis-edv.de<br />
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6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
40<br />
PRAXIS<br />
Direkte Gipsgewinnung leichtgemacht<br />
Das Bau- und Rohstoffunternehmen Bantle hat die Gewinnung und Aufbereitung<br />
seiner Gipsvorkommen völlig neu konzipiert. Mit einer Kemroc-Kettenfräse<br />
Erkator EK 140_900 an einem 45-t-Bagger wurde der bisher tätige Hydraulikhammer<br />
ersetzt und in einem Zuge auch die Aufbereitung erleichtert.<br />
ÜBERZEUGEND: Im Gipssteinbruch<br />
Bochingen ist seit Kurzem für die Direktgewinnung<br />
eine Kettenfräse Kemroc EK<br />
140 im Einsatz. Fotos: Kemroc/Jo<br />
NÜTZLICH: Neben der Baggerhydraulik<br />
nutzt das neuartige Verfahren auch die<br />
natürliche Schwerkraft des hydraulischen<br />
Anbaugerätes.<br />
BISSIG: Mit ihrer patentierten Fräskette<br />
zwischen den seitlichen Fräsköpfen erreicht<br />
die Kemroc-Kettenfräse eine<br />
maximale Wirkungsbreite.<br />
Tief- und Straßenbau für heute und morgen<br />
– unter diesem Motto arbeitet seit<br />
mehreren Jahrzehnten der von Bauingenieur<br />
Georg Bantle geführte schwäbische<br />
Familienbetrieb. Mit Baustoffen aus eigenen<br />
Rohstoffvorkommen werden Projekte<br />
im Hoch-, Tief- und Straßenbau verwirklicht<br />
und auch fremde Baustoffhersteller<br />
versorgt. In einem Gipssteinbruch am<br />
östlichen Rand des Schwarzwaldes wurde<br />
bisher wegen der Nähe zur Autobahn A 81<br />
Stuttgart–Singen das Material aufwendig<br />
per Hydraulikhammer gewonnen. Hohe<br />
Maschinen- und Personalkosten veranlassten<br />
jedoch zur Suche neuer Wege für<br />
die Direktgewinnung.<br />
Genau genommen nahmen der Firmenchef<br />
und sein Sprengmeister Armin<br />
Kopf bereits im vergangenen Jahr eine<br />
Gewinnung des relativ weichen Materials<br />
per Kettenfräse unter die Lupe und beschlossen,<br />
im Frühjahr 20<strong>18</strong> eine Kettenfräse<br />
Kemroc Erkator EK 140_800 mit<br />
800 mm Arbeitsbreite in einem vierwöchigen<br />
Mieteinsatz am betriebseigenen<br />
Bagger gründlich auszutesten. Die Vorteile<br />
des Verfahrens kannten beide<br />
schon, nun sollten sie sich im Langzeit-<br />
Probelauf bestätigen.<br />
Der Einsatz der Kettenfräse erfordert<br />
zwar wie der Hammereinsatz eine hohe<br />
Maschinenleistung, stellt aber ein erschütterungsarmes<br />
Verfahren dar, das<br />
eine deutlich geringere Materialermüdung<br />
am Kettenbagger verursacht und ebenfalls<br />
die Maschinisten entlastet. Zudem ist<br />
das gewonnene Haufwerk weniger grobstückig<br />
und kann ohne Vorzerkleinerung<br />
im Prallbrecher aufbereitet werden. Um all<br />
diese Vorteile zu generieren, setzt der Maschinist<br />
einfach die Kettenfräse oben an<br />
der Bruchwand an und führt sie mit ihren<br />
rotierenden Fräsköpfen und der dazwischen<br />
umlaufenden Fräskette senkrecht<br />
nach unten. Dabei wird die Fräsleistung<br />
durch die natürliche Schwerkraft des Anbaugerätes<br />
unterstützt. Im Ergebnis entsteht<br />
feinstückiges Haufwerk, das wesentlich<br />
einfacher und materialschonender<br />
verladen, transportiert und weiterverarbeitet<br />
werden kann.<br />
Gesteigerte Leistung<br />
und geringere Kosten<br />
Nach dem sechswöchigen Probeeinsatz<br />
der Kettenfräse mit 800 mm Arbeitsbreite<br />
fassten Sprengmeister und Firmenchef<br />
das Ergebnis ihrer Einsatzerfahrungen zusammen:<br />
Neben einem deutlich höheren<br />
Arbeitskomfort erzielten die Baggerfahrer<br />
mit 50 bis 80 t pro Stunde eine wesentlich<br />
höhere Gewinnungsleistung als zuvor mit<br />
dem Hydraulikhammer. Nach eingehender<br />
Beratung durch Bertram Zebrowski vom<br />
süddeutschen Kemroc-Händler BS Baumaschinen<br />
Service GmbH beschafften sie<br />
sich für den Dauereinsatz das Modell Erkator<br />
EK 140_900 mit 900 mm Arbeitsbreite.<br />
„Mit dieser etwas größeren Fräsbreite“,<br />
prognostizierte Bertram Zebrowski, „können<br />
die Maschinisten eine nochmals um<br />
bis zu 20 % höhere Leistung beim Lösen<br />
und Zerkleinern des Materials erreichen.“<br />
Unternehmer Georg Bantle freut sich zusätzlich<br />
über weitere Vorteile: „Unsere<br />
bisher zur langwierigen Rohstoffgewinnung<br />
per Hydraulikhammer eingesetzten<br />
Fachkräfte können wir nunmehr in anderen<br />
Gewinnungsstätten einsetzen, wo wir<br />
Personal brauchen.“<br />
Nicht ausgeschlossen, dass auch in<br />
anderen Rohstoffvorkommen von Bantle<br />
weitere Kettenfräsen eingeführt werden.<br />
Zumindest erwägt das Armin Kopf: „Überall,<br />
wo man in Vorkommen nicht bohren<br />
und sprengen kann, rechnet sich für uns<br />
dieses neuartige Verfahren.“<br />
www.gebrueder-bantle.de<br />
www.kemroc.de<br />
OPTIMAL: Die Fräsmeißel werden im vergleichsweise<br />
weichen Gips nicht allzu stark<br />
beansprucht, woraus geringere Kraftstoffund<br />
Verschleißkosten resultieren.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
PRAXIS<br />
41<br />
LEISTUNGSSCHAU<br />
Über 1000 Jahre<br />
Lieferanten-Partnerschaft<br />
Messe-Atmosphäre herrschte zwei Tage lang auf dem<br />
Gelände der Eberle-Hald-Niederlassung Deißlingen, wo<br />
mehr als 50 namhafte Hersteller ihre neuesten Produkte<br />
zeigten. „Wir haben über 1000 Jahre Lieferanten-Partnerschaft<br />
hier auf dem Gelände“, stellte Eberle-Hald-<br />
Geschäftsführer Rolf Angerer beim Rundgang über die<br />
Leistungsschau zufrieden fest und bedauert, dass er aus<br />
Platzgründen nicht allen interessierten Industriepartnern<br />
gerecht werden konnte, die sich für eine Teilnahme bewarben.<br />
Gut die Hälfte der insgesamt 10.000 m² großen<br />
Ausstellungsfläche war für das Demo-Gelände reserviert,<br />
auf dem schwere Fahrzeuge und Baumaschinen<br />
ausgiebig getestet werden konnten.<br />
Fünf Monate Planung steckten in dem Event, das mit<br />
über 2000 Besuchern eine noch größere Resonanz erfuhr<br />
als die Leistungsschau vor sechs Jahren. Neben Ausstellern<br />
wie Hyundai, Atlas, Atlas Weycor, Avant, Eurocomach<br />
und Kramer trafen E-Mini-Dumper von Bergmann,<br />
der Avant e5 und der Geda Akku-Lift auf großes Interesse.<br />
Das Angebot ergänzten weitere Marken wie Weber MT,<br />
MTS, Lissmac, Lehnhoff, Husqvarna, JR Rädlinger, Bosch,<br />
Milwaukee, Eibenstock, Tsurumi, Wemas und Müba.<br />
Auch das umfangreiche Schulungsangebot der<br />
EH-Akademie, die jährlich rund 1500 Teilnehmer qualifiziert<br />
und zertifiziert, wurde über zwei hochkarätige Vorträge<br />
repräsentiert.<br />
www.eberle-hald.de<br />
RAN ANS STEUER: Auf dem Demogelände konnten Besucher<br />
der Leistungsschau schwere Fahrzeuge und Baumaschinen<br />
selbst testen.<br />
Qualitäts-Anbaugeräte für<br />
jeden Einsatz<br />
• Tieflöffel<br />
• Abbruchgreifer<br />
• Hochkippschaufel<br />
• Sortierlöffel<br />
• Kombischaufel<br />
• Grabenräumschaufel<br />
• Reißzahn<br />
• uvm.<br />
Baumaschinenzubehör<br />
made by HS Schoch<br />
FÜR JEDEN ETWAS DABEI: Jede Kategorie von Maschinen<br />
und Geräten war vertreten und traf auf Besucherinteresse.<br />
Fotos: eberle-hald<br />
Tel. 07363 9609 6<br />
Tel. 034923 700 0<br />
www.hs-schoch.de<br />
HS-Schoch GmbH & Co KG, Baumaschinenzubehör,<br />
Am Mühlweg 4, 73466 Lauchheim<br />
Cobbelsdorfer Hauptstr. 10, <strong>06</strong>869 Coswig/Anh.-Cobbelsdorf<br />
bsg GmbH, Baumaschinenzubehör,<br />
6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN<br />
Am Königholz 5, 85411 Eglhausen/ Bayern
42<br />
LAGERN, PUFFERN, FÖRDERN<br />
Über Grenzen hinausdenken,<br />
planen und handeln<br />
Bis in die 1950er-Jahre hinein war es Usus, dass Autos aus separaten Rahmen und Aufbauten bestanden. Erst<br />
ein genialer Versuch, die tragenden Funktionen direkt in der Karosserie zu verankern, machte die Autos besser,<br />
stabiler, leichter und kostengünstiger. Für die Fachleute bei Gerwin Silotechnik ist dieses Beispiel ein Vorbild.<br />
Es steht sowohl Pate beim Entwickeln von Silodesigns wie auch beim Bau von Gerwin-Anlagen. Derart<br />
ambitioniert, lassen sich Grenzen zwischen den traditionellen Gewerken innerhalb einer Aufbereitungsanlage<br />
eliminieren und durch sinnvolle Zusammenführungen Sparpotenziale bzw. Synergieeffekte erzeugen.<br />
UMSETZUNG: In einem Werk in Österreich<br />
wurde eine der ersten Einheiten aus Füllersilo<br />
und Entstaubung 2013 in Betrieb genommen.<br />
Diese und ihre Nachfolger laufen seitdem<br />
überaus zuverlässig und wartungsarm.<br />
Ist ein Grundsatz wie das „Freidenken“<br />
erst einmal in einer Unternehmensphilosophie<br />
verankert, befruchtet er sich<br />
immer wieder selbst. Ein aktuelles Beispiel<br />
der Umsetzung stellt die gelungene<br />
Kombination von Staubfiltern und Staubsilos<br />
dar. Silo, Filtergehäuse und Rohrleitungen<br />
sind sowieso schon vorher Bestandteil<br />
des Gerwin-Lieferumfangs<br />
gewesen, es fehlte eigentlich nur noch<br />
der integrierte Staubfilter. Durchaus eine<br />
Herausforderung für die stahlaffinen<br />
Fachleute – doch unter Anwendung der<br />
Maxime: „Dem Ingenieur ist nichts zu<br />
schwer“ entstand mit dem Gerwin-<br />
Schlauch-Rundfilter eine Neuentwicklung<br />
ganz im Sinne von Kunden, die sich<br />
zur Anlagentechnik auch die erforderliche<br />
Entstaubungslösung wünschten. Es galt<br />
also, neue und eigene Wege bei der Filtertechnik<br />
zu suchen und diese im Staubsilo-Gehäuse<br />
direkt mit unterzubringen.<br />
Ingenieure, Techniker und Fachleute aus<br />
der Fertigung des Herstellers taten sich<br />
im Jahre 2012 inspiriert von der Idee zusammen<br />
und entwickelten mit dem sogenannten<br />
„Schlauch-Rundfilter“ einen<br />
Prototyp, der mit Erfolg schon Mitte 2013<br />
in Betrieb genommen werden konnte.<br />
Der Einsatz bestätigt den Ansatz<br />
Die entwickelte Filterkonstruktion besteht<br />
als Grundkörper aus einem zylindrischen<br />
waagerecht geteilten Gehäuse. Im oberen<br />
Gehäuseteil befindet sich die große, geschlossene<br />
Reingaskammer mit den<br />
eingebauten Filterschläuchen und dem<br />
Druckluft-Abreinigungsmechanismus.<br />
Der in der Höhe variable, untere Gehäuseteil<br />
dient zur Aufnahme der senkrecht hängenden<br />
Filterschläuche. Der abgereinigte<br />
Staub fällt ins darunter liegende Silo und<br />
kann von dort, je nach Wunsch, in Silozüge<br />
verladen oder anderweitig über Abzugsschnecken<br />
einem nachgeschalteten<br />
Verarbeitungsprozess zugeführt werden.<br />
Eine umlaufende Wartungsbühne im<br />
Bereich des Filterkopfes erleichtert den<br />
wichtigen Wartungszugang. Filterschläuche<br />
und Filterstützkörbe können vom geschlossenen<br />
Reingasraum aus wetterunabhängig,<br />
sicher und bequem bei Bedarf<br />
ein- und ausgebaut werden, auch weil die<br />
von oben senkrecht eingebauten Filterschläuche<br />
und Stützkörbe ohne zusätzliche<br />
Befestigungselemente auskommen.<br />
Stattdessen garantiert ein am oberen Filterschlauchende<br />
eingenähtes Federstahlband<br />
(Snap-Ring) mit Doppelwulstabdichtung<br />
einen dichten und einfachen Sitz der<br />
Filterschläuche, in die nach dem Einbau<br />
die Filterstützkörbe einfach hineingesenkt<br />
werden. Leicht erreichbar ist bedarfsweise<br />
auch der Bereich des Druckluftabreinigungsmechanismus<br />
hinter einer Wartungstür<br />
in der Mitte des Schlauchbodens.<br />
Durch das, im Durchmesser größer<br />
dimensionierte Filterstaubsilo ergibt sich<br />
eine weitere Rundbühne für Kontroll- und<br />
Wartungszwecke am unteren Filtergehäusezylinder,<br />
über die auch die sog-<br />
REINGASKAMMER mit den sternförmig angeordneten Filtertaschen. In der begehbaren<br />
Kammer mit jederzeit sicherem Stand wird auch die Filter-Wartung deutlich erleichtert.<br />
Fotos: Gerwin<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
LAGERN, PUFFERN, FÖRDERN<br />
43<br />
nannte Rohgas-Vorabscheidekammer<br />
erreicht werden kann. Die Vorabscheidekammer<br />
hat die Aufgabe, die Bewegungsenergie<br />
der Rohgaspartikel schon<br />
vor Auftreffen auf den eigentlichen Filtereinheiten<br />
wesentlich zu reduzieren. Positive<br />
Folge dessen ist, dass die Filterschläuche<br />
wesentlich längere Standzeiten<br />
erreichen und die Wartungskosten<br />
gleichzeitig sinken.<br />
Kostenreduzierend wirken zusätzlich<br />
auch der einfache konstruktive Anlagenaufbau<br />
und die nur wenigen erforderlichen<br />
Bauteile, welche die Ersatzteilbevorratung<br />
maßgeblich erleichtern.<br />
Im aktiven Einsatz werden die sternförmig<br />
angeordneten Filterschläuche reihenweise<br />
über ein zeitlich getaktetes und<br />
rotierendes Düsenrohr mit Druckluft abgereinigt.<br />
Für die getaktete Weiterschaltung<br />
sorgt ein frequenzgesteuerter Getriebemotor.<br />
Durch einen nur geringen<br />
Druckluftbedarf für die Reinigung, den<br />
konstruktiv bedingten geringen Filteranlagendruckverlust<br />
sowie den FU-gesteuerten<br />
Radialventilator konnten im Vergleich<br />
zu anderen Entstaubungslösungen erhebliche<br />
Energieeinsparungen erreicht werden.<br />
Gesteuert wird die gesamte Filteranlage<br />
über eine frei programmierbare<br />
Siemens-Einheit S7-1200, mit deren Hilfe<br />
die Anlagenparameter unterschiedlichen<br />
Einsatzbedingungen perfekt angepasst<br />
werden können.<br />
Neben den bereits erwähnten Vorzügen,<br />
die sich praktisch sämtlich im Einsatz<br />
als positive Besonderheiten bestätigen,<br />
besitzt die Lösung als weitere positive Eigenschaft<br />
den Vorteil, im Unterschied zu<br />
anderen Systemen eine Filterflächenvergrößerung<br />
zuzulassen. Hierzu wird in das<br />
Filtergehäuse lediglich ein zusätzliches<br />
Ringsegment eingefügt und entsprechend<br />
SCHLAUCH-RUNDFILTER<br />
längere Filterschläuche eingebaut. Im Ergebnis<br />
kann die Entstaubungsanlage z. B.<br />
mit einer geringeren Filterbelastung betrieben<br />
oder auch die Entstaubungsleistung<br />
erhöht werden. Dies ist speziell in Zeiten<br />
sich ständig verschärfender Staubemissions-Vorschriften<br />
ein herausragender Vorteil,<br />
der sich letztlich aus der einzigartigen<br />
Kombinationsbauweise von Silo und Filtergehäuse<br />
ergibt.<br />
(gsz)<br />
www.gerwin-silotechnik.de<br />
Aufbau, Funktionen, Vorteile<br />
– Druckluftabreinigung<br />
– Filterreingasbereich begehbar<br />
– Rohgas-Vorabscheidekammer<br />
– Abreinigungsmechanismus von Wettereinflüssen geschützt<br />
– geringe Schallemissionen durch innenliegendes Magnetventil<br />
– keine Schäden bei Überfüllung des Füllersilos durch hängende Filterschläuche<br />
– leichte Demontage und Montage der Filterschläuche<br />
– Doppelwulstabdichtung oben für dichte und einfache Montage/Demontage<br />
– sehr geringer Wartungsaufwand<br />
– erhebliche Energieeinsparungen<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
ARBEITSEINHEIT SCHLAUCH: Filterschläuche und Stützkörbe<br />
können vom geschlossenen Reingasraum aus sicher<br />
und bequem ein- und ausgebaut werden.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
44<br />
LAGERN, PUFFERN, FÖRDERN<br />
Spezialgebiet Wiederbelebung<br />
AUFTRAG AUSGEFÜHRT: Erfolgreiche Zylinderreparatur an einem aufgebrochenen Zuschlagstoffsilo.<br />
Die Lebenszeiten von Silos für schwere Schüttgüter, speziell für Gesteinskörnungen,<br />
sind durchaus beachtlich. Nach spätestens 25 bis 30 Jahren<br />
jedoch wird fast jedes Stahlsilo zum Patienten. Aber was tun, wenn doch<br />
die Produktion gerade brummt, ein Austausch nicht infrage kommt<br />
bzw. durch einen solchen das ganze Anlagenlayout erst einmal durcheinandergerät?<br />
Stehen solche Bedenken an erster Stelle, bietet sich eine<br />
fachkundige Siloreparatur als Ausweg an.<br />
„Hallo? Ich bin gleich im Funkloch,<br />
melde mich aber später zurück.“ Manfred<br />
Saffrich ist als Inhaber der Friesenheimer<br />
MBS Stahlbaureparaturen<br />
GmbH & Co KG so viel unterwegs, dass<br />
er genau weiß, wo die berüchtigten Lücken<br />
lauern. Mehr noch: Er kennt sich<br />
generell mit Löchern aus. Sie sind<br />
sogar die Grundlage seines unternehmerischen<br />
Erfolgs. Da er weiß, wie man<br />
ihnen fachmännisch zu Leibe rückt,<br />
sind die Leistungen seines Zehn-Mitarbeiter-Unternehmens<br />
viel gefragt.<br />
Ein fundiertes Wissen davon, dass es<br />
für fachgerechte Reparaturleistungen<br />
an Silos und Komponenten von Aufbereitungs-<br />
und Baustoffmischanlagen<br />
spezialisierter Dienstleister bedarf,<br />
hatte er schon, als er 1996 sein eigenes<br />
Unternehmen gründete. Als zuvor angestellter<br />
Meister in einem Instandhaltungsbetrieb<br />
konnte er die sich verdichtende<br />
Auftragslage in diesem<br />
Segment beobachten und daraus<br />
Schlüsse ziehen. Sein daraufhin ausgerichteter<br />
Schritt auf die Unternehmerseite<br />
hat sich ausgezahlt. Dafür ist<br />
aber nicht die Fokussierung allein verantwortlich,<br />
sondern vor allem die Tatsache,<br />
dass er mutig auch in seine eigene<br />
Teilebearbeitung investiert und<br />
somit hauseigene Wertschöpfung aufgebaut<br />
hat. Top-Maschinen zum Fräsen<br />
und Drehen, Plasmaanlage, Abkantpresse,<br />
verschiedene Biegemaschinen<br />
und Pressen sowie vielseitige<br />
Schweißausrüstungen in Kombination<br />
mit den richtigen Bedienern stärken<br />
den Background, um gegebenenfalls<br />
nicht nur in der Werkstatthalle, sondern<br />
auch beim Auftraggeber vor Ort<br />
alle nötigen Reparaturarbeiten umsetzen<br />
zu können.<br />
Neben Siloinstandsetzungen,<br />
Schweißarbeiten, Stahlbau und Stahlbaureparaturen<br />
gehen mittlerweile<br />
auch ganze Anlagenumbauten auf das<br />
MBS-Konto. Das Unternehmen hat<br />
sich seine hohe Reputation vor allem<br />
in der Gesteins- und Betonindustrie<br />
mit sauber ausgeführten Instandsetzungsaufträgen<br />
vielfach verdient und<br />
ist für allerhand renommierte Firmen<br />
längst ein regulärer Partner geworden,<br />
der bei auftretenden Schadbildern<br />
immer wieder gerufen wird.<br />
Manfred Saffrich und sein langjährig<br />
praxiserprobtes Fachpersonal überzeugen<br />
mit viel Erfahrung und einem erworbenen<br />
Know-how, das seinesgleichen<br />
sucht. Maximal eingespielt, garantiert die<br />
Mannschaft darüber hinaus im Bedarfsfall<br />
außerdem schnelle Reaktionszeiten.<br />
Speziell trifft das auf den Großraum Süddeutschland<br />
zu, der standortbedingt sozusagen<br />
die Kernzone des Einsatzgebietes<br />
darstellt. Zwar reicht der gute Ruf der<br />
Stahlreparaturspezialisten längst bis in<br />
den hohen Norden sowie weit in den<br />
Osten Deutschlands, doch hier ist die<br />
Auftragsrealisierung entfernungsbedingt<br />
deutlich komplizierter. Manfred Saffrich<br />
sieht die Möglichkeiten seines Unternehmens<br />
realistisch: „Sind Fahrstrecken von<br />
mehr als 300 km zu überwinden, lohnt<br />
sich das für beide Seiten nur, wenn ein<br />
Auftragsvolumen von etwa 50.000 Euro<br />
überschritten wird.“<br />
Gewachsenes Leistungsspektrum<br />
Zu den MBS-Auftraggebern zählen<br />
namhafte Splitt- und Schotter-, Sandund<br />
Kies- sowie Transportbetonwerke.<br />
Neben der sorgfältigen und termingerechten<br />
Ausführung von Siloreparaturen<br />
werden auch Aufgabetrichter, Elevatoren,<br />
Bandbrücken, Förderbänder,<br />
Schwimmbänder, Boxenwände, Trennwände<br />
in Zuschlagstofftürmen, Pontons<br />
sowie Schuten als geheilte „Patienten“<br />
in der Kartei geführt. Gewachsen<br />
ist im Zuge des Reparatur-Know-hows<br />
auch die Kompetenz für alle Arten von<br />
Ab- und Umbauten. Sogar Sonderanfertigungen<br />
werden realisiert. Allgemeine<br />
Schlosserarbeiten flankieren<br />
das Ganze, denn schon vor Jahren war<br />
zu beobachten, dass Schlosser, bspw.<br />
in Kieswerken und Steinbrüchen,<br />
immer weniger wurden. Und wer die<br />
Arbeitsmarktlage sowie die Altersstruktur<br />
der Beschäftigten einigermaßen<br />
kennt, weiß auch, dass sich diese<br />
Situation verschärft. Umso wichtiger<br />
ist die Substitution durch Spezialisten,<br />
die sich mit Werken dieser Art auskennen,<br />
ihr Geschäft verstehen und als<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
LAGERN, PUFFERN, FÖRDERN<br />
45<br />
Maßgeschneiderte<br />
Lösungen für<br />
Förderanlagen<br />
Elevatoren<br />
Bearbeitungsmaschinen<br />
FÖRDERBÄNDER UND BANDSTRASSEN werden wieder fit durch das Auswechseln<br />
von Auflage trägern, Stützen und statischen Elementen sowie diverse Reparaturen<br />
und Erweiterungen.<br />
eingespielte Teamplayer auch in Notfällen<br />
schnell vor Ort sind. In der Praxis<br />
sieht das so aus, dass die noch in den<br />
Werken verbliebenen Betriebsschlosser<br />
alle kleineren Arbeiten selbst leisten.<br />
Stehen aber Reparaturmaßnahmen<br />
von über zwei Wochen an,<br />
kommen Dienstleister wie MBS & Co.<br />
ins Spiel. Und das ist häufig genug der<br />
Fall. „Es ist uns ein innerer Antrieb,<br />
Auftraggebern mit guter, effektiver Reparaturarbeit<br />
schnell aus misslichen<br />
Situationen zu helfen. Aus rein unternehmerischer<br />
Sicht stelle ich zudem<br />
fest, dass wir es hier mit einem hoch<br />
prosperierenden Geschäftsfeld zu tun<br />
haben, dem die gesicherte Auftragsbasis<br />
absehbar nicht ausgehen wird“,<br />
erklärt der mittlerweile 58-jährige Manfred<br />
Saffrich. Vorsorglich schaut er<br />
sich schon jetzt nach einem geeigneten<br />
Nachfolger um, dem er sein Unternehmen<br />
mit Wachstumspotenzial ohne<br />
Bauchschmerzen überantworten kann.<br />
Wer weiß, was künftig daraus wird –<br />
vielleicht noch etwas Größeres mit<br />
weiteren Niederlassungen im Bundesgebiet?<br />
Ganz auszuschließen ist das<br />
laut Manfred Saffrich nicht. In ganz<br />
Deutschland stehen Stahlsilos für<br />
Gesteinskörnungen und Zuschläge, die<br />
mit 25, 30 Jahren ihren Zenit überschritten<br />
haben und einer Behandlung<br />
bedürfen, während Reparaturbetriebe<br />
seines Zuschnitts nicht in gleicher Geschwindigkeit<br />
mitgewachsen sind. Das<br />
Geschäftspotenzial ist nach Auffassung<br />
des Kenners jedenfalls enorm.<br />
So läuft eine Reparatur ab<br />
Rückt die MBS-Mannschaft für einen<br />
Auftrag an, bedeutet das nicht gleichzeitig<br />
Produktionsstillstand. „Wir richten<br />
die Silos bei laufendem Betrieb<br />
wieder her“, erklärt der Instandsetzungs-Unternehmer<br />
das betreiberfreundliche<br />
Konzept. Einzelsilos lassen<br />
sich sehr schnell „behandeln“.<br />
Meist reichen acht Arbeitstage, und<br />
sie sind wieder fit. Sind ganze Silobatterien<br />
betroffen, wird einer der Lagerbehälter<br />
leer gefahren und fachmännisch<br />
repariert, während der übliche<br />
Prozess über die anderen weiterläuft.<br />
Verschlissene Ringstücke und Böden<br />
werden entfernt, neue fachmännisch<br />
eingeschweißt. So hangeln sich die<br />
Reparatur- und Schweißspezialisten<br />
durch die gesamte Reihe, bis diese<br />
wieder wie eine Eins steht und für weitere<br />
Jahre einschränkungsfrei genutzt<br />
werden kann. Als „Sonderfall“ kennzeichnet<br />
Manfred Saffrich Siloanlagen<br />
mit Aufbauten, die im Reparaturportfolio<br />
eine besondere Herausforderung<br />
darstellen. Hier ist die Höchststufe des<br />
Könnens gefragt. Manchmal reicht<br />
aber nicht einmal diese, um das damit<br />
verbundene Aufschlitzen und Sichern<br />
gefahrlos garantieren zu können. In<br />
solchen seltenen Spezial-Fällen rät der<br />
Kenner schon mal von einer Reparatur<br />
ab, zumal das Delta zum Neuerwerb<br />
wegen des zu treibenden Aufwands<br />
ziemlich klein wäre.<br />
Fragt man den Unternehmer, was<br />
am häufigsten beauftragt wird und auf<br />
welche Leistungen seiner MBS-Mannschaft<br />
er besonders stolz ist, kommt<br />
eine Silosonderform – das Sternsilo<br />
zur Lagerung verschiedener Körnungen<br />
für die Transportbetonproduktion<br />
– ins Spiel. Sind die Wände zwischen<br />
den Körnungskammern nämlich<br />
schadhaft, führt dies zu Kornvermi-<br />
Seilzugnotschalter<br />
Schieflaufschalter<br />
Drehzahlüberwachung<br />
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6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN<br />
Kiepe_Anz_Foerderbandsicherheit_57x269_De-CMYK.indd 12.07.2017 1 11:15:45
46<br />
LAGERN, PUFFERN, FÖRDERN<br />
REPARATUR einer durchgerosteten Silowand in einem Zuschlagstoffsilo. Für die Reparaturarbeiten werden zusätzlich Überbrückungsträger<br />
eingebaut. Dann starten die Schweißarbeiten. Am Ende ist die fertig reparierte Zylinderwand kaum von einer neuen zu unterscheiden.<br />
ERWORBENE KOMPETENZ: Auch Montagen, Demontagen, Umbauten, Reparaturen und Sanierungen von kompletten Aufbereitungsanlagen<br />
gehören zum MBS-Programm.<br />
OBERWASSER BEHALTEN: Beispiel durchgeführter Reparaturen an undichten Schwimmbaggerpontons. Die obere Schweißnaht liegt knapp<br />
über dem Wasserspiegel.<br />
Sie sind Dipl.-Ing. (Steine und Erden, Bergbau, Bauingenieurwesen) oder<br />
haben eine Ausbildung in einem technisch artverwandten Beruf mit mehrjähriger<br />
Erfahrung.<br />
Zu den wesentlichen Aufgaben gehören die Planung Sicherung und ständige<br />
Optimierung der Betriebsabläufe. Mitgestalten der langfristigen Entwicklung<br />
der Standorte sowie Personalverantwortung in Ihrem Bereich.<br />
Eine gute Einarbeitung ist gewährleistet und Sie werden langfristig in die<br />
Vertretung / Nachfolge des Bereichsleiters eingeführt.<br />
Wir freuen uns darauf Sie kennenzulernen. Genaue Informationen entnehmen<br />
Sie bitte unserer Homepage.<br />
Haben wir Ihr Interesse geweckt,<br />
dann senden Sie uns bitte Ihre<br />
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Wir haben ab Oktober 20<strong>18</strong> oder<br />
später eine attraktive Position zu besetzen<br />
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Steine und Erden Industrie<br />
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schungen mit dem fatalen Ergebnis, dass am Ende die<br />
Rezeptur nicht eingehalten werden kann und die gesamte<br />
Beton-Fehlcharge verworfen werden muss. Erhebliche wirtschaftliche<br />
Schäden sind die Folge für Betreiber, falls sie die<br />
fortschreitende Korrosion nicht rechtzeitig bemerken und<br />
die Zwischenwände in Ordnung bringen lassen. „Allein in<br />
den letzten zwei Jahren haben wir mehrere derartige Zuschlagstoffsilos<br />
instand gesetzt und es auch in diesem recht<br />
schwierigen Segment zu einer gewissen Meisterschaft<br />
gebracht“, freut sich Saffrich. Und weil das so ist, bietet er<br />
für derartige Instandsetzungen sogar attraktive Pauschalpreise<br />
an.<br />
Im Ranking der Auftragshäufigkeiten „schwimmen“ außerdem<br />
Ponton-Reparaturen für Saugbagger und andere<br />
Nassgewinnungsgeräte ganz vorn mit. Dass sich hier kein<br />
Gewinnungsbetrieb Nachlässigkeiten leisten kann, ist so<br />
klar wie irgendwas. Deshalb wird hier schon seitens der<br />
Betreiber sehr gründlich kontrolliert, um dem „Absaufen“ der<br />
Produktion präventiv zu begegnen. Das erklärt einerseits<br />
die Häufigkeit solcher Aufträge, macht aber andererseits<br />
auch die Arbeit der Reparatur-Profis leichter, wenn sie einen<br />
Beinahe-Schaden beheben, statt im Worst-case-Bereich<br />
zu agieren.<br />
So ist das, wenn Profis im Gewinnungsgeschäft mit Profis<br />
aus dem Reparaturgeschäft zusammenkommen: Am Ende steht<br />
ein gutes Ergebnis, das zu überschaubaren Kosten neue Perspektiven<br />
für die Zukunft eröffnet.<br />
(gsz)<br />
www.mbs-stahlbaureparaturen.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
LAGERN, PUFFERN, FÖRDERN<br />
47<br />
Das Förderband als Datenpartner<br />
Die neue Förderbandwaage SFB22 verbindet die Tradition und Erfahrung<br />
im Waagenbau mit der Ausrichtung auf die digitale Zukunft im Kontext von<br />
Industrie 4.0. Damit hat das Unternehmen Wöhwa-Waagenbau als Entwickler<br />
neue Wege eingeschlagen, indem es seine eigenen langjährigen Erfahrungen<br />
in der Steine- und Erdenindustrie, mit der Messtechnik-Kompetenz<br />
von Mettler-Toledo kombinierte. Im Ergebnis entstand ein optimales<br />
Produkt für die Schüttgutindustrie.<br />
Gemeinsam mit Mettler-Toledo hat<br />
Wöhwa eine neue Single-Point-Messzelle<br />
entwickelt, die nicht nur eine besonders<br />
hohe Messgenauigkeit gewährleistet,<br />
sondern auch die direkte Weitergabe<br />
und den vernetzten Einsatz der Messdaten<br />
realisiert und beschleunigt.<br />
Zusätzlich wurden der SFB22 weitere<br />
Vorteile mit auf den Weg gegeben. So ist<br />
die Förderbandwaage teleskopierbar und<br />
kann dadurch problemlos an unterschiedliche<br />
Gurtbreiten von 500 bis<br />
1000 mm mit einer Single-Point-Messzelle<br />
oder bei Breiten von 1200 bis 1600 mm<br />
mit zwei Single-Point-Messzellen individuell<br />
und schnell angepasst werden. Im<br />
Standard ausgelegt auf Bandgeschwindigkeiten<br />
< 2 m/s, können weitere Varianten<br />
für höhere Bandgeschwindigkeiten<br />
auf Anfrage realisiert werden. Die SFB22<br />
kann in Förder- und Dosierbändern eingesetzt<br />
werden und eignet sich ebenfalls<br />
als Kontrollbandwaage.<br />
Durch eine robuste Ausführung, die<br />
alle relevanten Teile vor Umwelteinflüssen<br />
umfassend schützt, ist die Förderbandwaage<br />
für eine Vielzahl unterschiedlicher<br />
Umgebungen und Einbausituationen geeignet.<br />
Dazu tragen ein hermetisch abgedichteter<br />
Kraftaufnehmer aus Edelstahl,<br />
Schutzklasse IP68, und die verzinkte<br />
SCHLAUE BANDWAAGE: Das neue Modell SFB22 steht<br />
mit einer Messstation für einen Rollenstuhl und Bandbreiten<br />
von 500 bis 1000 mm sowie mit zwei Messstationen<br />
auf einem Rollenstuhl für Bandbreiten von 1200 bis<br />
1600 mm (eichfähig) zur Verfügung. Fotos: Wöhwa<br />
Ausführung bei. So wird eine Eignung für<br />
den Einsatz in Temperaturbereichen von<br />
–20 °C bis +65 °C (Wägezelle) möglich.<br />
Die verwendete Single-Point-Messzelle<br />
verfügt über eine Bruchlast von 300 %<br />
der zugrunde liegenden Nennlast (E max<br />
)<br />
und benötigt deshalb keinen Überlastschutz.<br />
Durch Einsatz der sogenannten „Rundetect“-Technologie<br />
kann bei konstanter<br />
Bandgeschwindigkeit auf ein Messrad<br />
verzichtet werden, denn die Förderbandwaage<br />
erkennt anhand der Vibrationen,<br />
ob das Band läuft. Wer es eher klassisch<br />
mag, wird zu schätzen wissen, dass<br />
Messräder (Standard oder hochauflösend)<br />
dennoch optional angeschlossen<br />
werden können. Ist ein Messrad angeschlossen,<br />
erkennt die SFB22 diese Veränderung<br />
automatisch.<br />
Da die innovative Technik der Messeinheit<br />
keines externen Anzeigegerätes<br />
mehr bedarf, weil die Bandwaage mit<br />
einem Web-Server konfiguriert wird, reduzieren<br />
sich erfreulicherweise die Anschaffungskosten.<br />
Zur Einbindung in<br />
vorhandene Systeme der jeweiligen Anlagen<br />
sind die gängigen Schnittstellen<br />
Ethernet oder Profinet vorhanden.<br />
Weitere Funktionen zur Datenauswertung<br />
bietet der mitgelieferte Leistungsschreiber.<br />
Außerdem besteht für Betreiber<br />
die Möglichkeit, sich regelmäßig eine Nachricht<br />
über die Tagesmengen via E-Mail auf<br />
das Smartphone senden zu lassen.<br />
www.woehwa.com<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
48<br />
LAGERN, PUFFERN, FÖRDERN<br />
Fundstück: Silobau der etwas anderen Art<br />
Im wahrsten Sinne des Wortes „maßgeschneiderte Lösungen“ für die Lagerung<br />
und Bevorratung von Schüttgütern in verschiedensten Anwendungsbereichen<br />
bietet das Unternehmen allg. Silotec GmbH aus Pfaffenhofen<br />
(Württemberg). Verknüpft werden dabei langjährige Erfahrung im Schüttgutbereich,<br />
Kompetenzen im Stahlbau sowie im Einsatz von Spezialtextilien<br />
zu einem besonderen Know-how.<br />
Obwohl erst 2009 in der aktuellen Form<br />
gegründet, ging das Unternehmen aus<br />
einem Traditionsbetrieb hervor und<br />
stützt sich mit seinem Gründer und weiteren<br />
Fachleuten im Unternehmen auf<br />
eine jahrzehntelange Erfahrung im professionellen<br />
Silobau. Zahlreiche Patente<br />
für innovative Produktideen bestätigen,<br />
dass hier auf substanzielle Weise eine<br />
Marktlücke bedient wird. Das neu und in<br />
eine ungewöhnliche Richtung gewachsene<br />
Know-how orientiert sich dabei<br />
aber nicht nur an leichten Schüttgütern,<br />
sondern adressiert mit einfachen und<br />
funktionalen Lösungen auch sogenannte<br />
„schwere“ Schüttgüter. Schließlich<br />
war der Inhaber über 25 Jahre im Bereich<br />
Asphalt und Gestein unterwegs.<br />
Klar ist, dass diese ganz besondere<br />
Herausforderungen an die Gewebekonstruktion<br />
stellen. Aber da der Hersteller<br />
dieses Stahl-Textil-Kombinations-Geschäft<br />
beherrscht, kann er bspw. Formsandsilos<br />
für Gießereien herstellen, die<br />
mit speziellen Einbauten auch den nötigen<br />
Abrasionsschutz mitbringen. Vorteilhaft<br />
gerade bei solchen Einsätzen ist<br />
die hervorragende Atmungsaktivität und<br />
die Luftdurchlässigkeit der Silos als Garant<br />
für trockenes Material.<br />
EINSCHWEBEN zur einfachen Montage:<br />
Einbau eines <strong>18</strong> m hohen Silos<br />
für 40 t Sand in einem Mörtelwerk.<br />
Je nach Einsatzzweck konfiguriert<br />
Jedes einzelne Silo wird exakt für den<br />
Einsatzzweck konstruiert, um durch<br />
individuelle Konfektionierung auf<br />
einem Großlaser (3,5 m x 8,5 m) und<br />
teilautomatischen Spezialnähmaschinen<br />
eine bestmögliche Raumausnutzung<br />
zu erreichen. Neben Typen mit<br />
Abrasionschutz gibt es solche mit<br />
Feuchteschutz (Schutzhüllen), mit Fluidisierung,<br />
Walkkörper, Vibration und<br />
vieles mehr. Grundsätzlich werden bei<br />
nicht hygroskopischen Mineralstoffen<br />
atmungsaktive Typen gewählt. Das<br />
spart weitgehend die Filtereinrichtung<br />
für Feinstanteile. Der luftdurchlässige<br />
Silokörper wird ergänzt durch einen<br />
speziellen Filterdeckel, der eine große<br />
Fläche aufweist. Das spart in vielen<br />
Fällen eine Filtereinrichtung.<br />
Die passende Stahlkonstruktion zum<br />
hochpräzise gefertigten Gewebebehälter<br />
entstammt dem funktional-vielseitigen<br />
Baukastensystem des Herstellers,<br />
welches einer einfachen und schnellen<br />
Montage entgegenkommt. Eine durchgängige<br />
EDV-gestützte Qualitätsüberwachung<br />
in allen Prozessen sichert die<br />
gewünschte Hochwertigkeit.<br />
LEICHTE VORRATSHALTUNG: Die Silotec-Lösung<br />
zur Perlite-Lagerung in einem Mörtelwerk passt sich<br />
den Gegebenheiten perfekt an.<br />
VORTEILHAFT bei Gießereisanden und ähnlichen<br />
Einsätzen ist die hervorragende Atmungsaktivität<br />
und die Luftdurchlässigkeit<br />
der Silos als Garant für trockenes Material.<br />
Auch die Montage selbst ist einfach.<br />
Das Gewebe wiegt maximal 250 kg.<br />
Dies und ein in Stockwerken angelegtes<br />
Stahlbaukonzept begünstigen den<br />
zügigen Aufbau. Geschäftsführer Dietrich<br />
Matten erläutert den Vorgang an<br />
einem Beispiel: „Im Mörtelwerk eines<br />
weltweit tätigen Unternehmens wurde<br />
in einem Turm auf einer Bühne, der nur<br />
mit einem Lastenaufzug erreichbar<br />
war, in etwa 40 m Höhe ein <strong>18</strong> m hohes<br />
Silo in Sektionen aufgebaut. Die Montagezeit<br />
mit vier Leuten und einem<br />
Hubzug im Turm umfasste gerade mal<br />
15 h. Das geht mit keinem anderen<br />
Bautyp.“ Danach befragt, wo er weitere<br />
branchentypische Einsatzbereiche<br />
sieht, erklärt Matten: „Für Baustellen<br />
bieten sich ähnliche Typen zur Lagerung<br />
von Abstreusplitten oder Additiven<br />
an. Das atmungsaktive Gewebe<br />
verhindert die unerwünschte Kondensatbildung,<br />
die beim Abstreuen zu Haftungsproblemen<br />
mit dem Bitumen<br />
führt. Wenn man bedenkt, dass an<br />
einem nachts kühlen und tags darauf<br />
sehr sonnigen Tag gut und gerne 15 l<br />
Wasser aus einem Stahl- oder GFK-<br />
Silo abfließen, dann wird deutlich, dass<br />
das Kondensat-Problem auch beim<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
LAGERN, PUFFERN, FÖRDERN<br />
49<br />
GRUNDELEMENT eines<br />
Containersystems für die<br />
Lagerung von veredelten<br />
Gesteinskörnungen auf Baustellen.<br />
Grafiken und Fotos: Silotec<br />
SCHNELLE<br />
MONTAGE:<br />
Einzelne, leicht<br />
miteinander zu<br />
kombi nierende<br />
Sektionen lassen<br />
einen schnellen<br />
Turmbau zu.<br />
Dauerhafte Lösung, oder was?<br />
Gewebesilos wie die hier beschriebenen<br />
sind übrigens keine übergroßen<br />
BigBags, sondern sie werden aus einem<br />
speziellen Material (DuraFiberTechnologies,<br />
kurz DFT, früher bekannt unter<br />
den Handelsnamen Treviera oder Kosa)<br />
hergestellt. Hochwertigere<br />
Bautypen verwenden<br />
neben dem<br />
hellen Faden auch einen<br />
schwarzen, der<br />
zu einer erhöhten UV-<br />
Beständigkeit führt.<br />
BigBags halten 200<br />
bis maximal 400 Sonnenstunden<br />
– also ein<br />
bis zwei Jahre – aus,<br />
bevor sie aus dem Verkehr<br />
gezogen werden<br />
müssen. Anders die<br />
Spezialgewebe im Silotec-Programm:<br />
Die<br />
weißen verkraften gut 4000 h und die<br />
silbergrauen sogar über 8000 h Sonneneinstrahlung,<br />
wobei dann immer noch<br />
mehr als 50 % der Tragkraft vorhanden<br />
sind. Da die Silokörper in unseren Breiten<br />
auf 500 bis 800 % ausgelegt werden,<br />
stellen rund 25 Jahre Outdooreinsatz<br />
vermutlich kein Problem dar.<br />
Auch was den Verschleiß betrifft,<br />
zeigt sich der Hersteller optimistisch<br />
denn die Gewebesilos werden nicht nur<br />
mit einem entsprechenden Schutz je<br />
nach aufzunehmender Materialart ausgestattet,<br />
sie verfügen auch über komplett<br />
elastische Flächen, die viel zum<br />
Selbstschutz beitragen, weshalb Geschäftsführer<br />
Matten gern das Gleichnis<br />
zu asiatischen Kampfsportarten<br />
wählt, wo es auch darum geht, an den<br />
kritischen Stellen elastisch-effizient<br />
auszuweichen, an anderen aber die nötige<br />
Festigkeit zu zeigen.<br />
(gsz)<br />
www.allg-silotec.de<br />
Asphaltstraßenbau allgegenwärtig ist.“<br />
Solche Silotypen werden in der Regel<br />
mit einer „Haube“ vor Schlagregen geschützt<br />
oder sind auf der Ladefläche<br />
unter einer Plane platziert.<br />
Hinzu kommt, dass sich Silos dieses<br />
Bautyps für Interimslösungen zur Bevorratung<br />
empfehlen. Werden sie gerade<br />
nicht gebraucht, lässt sich der Textilkörper<br />
hochziehen und der Raum darunter<br />
vollständig nutzen. Auch individuelle<br />
Containersysteme sind eine Option.<br />
Die besonderen Silo-Konstruktionen<br />
können selbstverständlich mit typischen<br />
Füllstandüberwachungen und natürlich<br />
auch mit Befüll- und Entnahmeeinrichtungen<br />
inklusive spezieller Ausbringhilfen<br />
ausgestattet werden.<br />
VOLLFUNKTIONAL: Die besonderen Silo-Konstruktionen können mit typischen Befüll- und<br />
Entnahmeeinrichtungen inklusive spezieller Ausbringhilfen ausgestattet werden.<br />
Ihr Partner für mobile Sieb– und Brechtechnik<br />
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6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
50<br />
LAGERN, PUFFERN, FÖRDERN<br />
Volles Rohr für ungestörte Prozesse<br />
Bilden Schüttgüter in Bunkern, Silos oder auch Unterflurabzügen Trichter,<br />
Kamine oder Brücken aus, kommt es zum Materialstau. Sehr ärgerlich,<br />
denn der gesamte Arbeitsablauf gerät ins Stocken. Wer dieses Hindernis<br />
für flotte Prozesse dauerhaft vermeiden will, ist gut beraten, aufzurüsten –<br />
und zwar am besten direkt mit Luftkanonen und Ausblasdüsenlanzen.<br />
Staus sind generell ärgerlich. Sie kosten<br />
Zeit, Geld und Nerven. Das gilt ohne<br />
Einschränkung auch für Materialstaus<br />
in Silos, Bunkern oder Unterflurabzügen.<br />
Wer gegen solche unbeliebten Erscheinungen<br />
vorsorglich Matakt-Luftkanonen<br />
bzw. -Luftstoßgeräte an den<br />
richtigen Stellen installiert hat, ist im<br />
Vorteil. Denn diese sorgen rasch für<br />
eine pneumatische Materialaktivierung<br />
der unwilligen Schüttgüter. Die robusten<br />
und wartungsarmen Anti-Stauhelfer<br />
können an allen Trichter-, Silo- und Bunkerkonstruktionen<br />
aus Stahl oder Beton<br />
ziemlich einfach montiert werden und<br />
lassen sich – einmal vorhanden – sehr<br />
leicht bedienen. Als kostengünstige<br />
Austragshilfen in Neuanlagen werden<br />
sie immer öfter nachgefragt, lassen sich<br />
aber auch in vorhandenen Anlagen einfach<br />
nachrüsten.<br />
Selbst bei der Haldenlagerung mit<br />
Unterflurabzügen und in Bunkern mit<br />
flachen Böden kann die Austragsleistung<br />
dank ihrer Hilfe gesteigert werden.<br />
Kanone im Einsatz<br />
zugsverhalten oder Ähnliches eine<br />
Rolle spielen.<br />
Deshalb ist es vorteilhaft, Fachleute<br />
zu beauftragen, die schon zahlreiche<br />
Umsetzungen betreut und zum Erfolg<br />
geführt haben. Denn wer Kanonen zum<br />
Einsatz bringt, will damit schließlich<br />
auch eine maximale Wirkung verbunden<br />
wissen.<br />
Eine vielfältige Auswahl an Düsen<br />
und unterschiedliche Behältergrößen<br />
decken nahezu alle Einsatzbereiche<br />
ab. Die Druckluftbehälter werden mit<br />
stabilen Halterungen außen an den<br />
Trichter- bzw. Silo- oder Bunkerwänden<br />
befestigt, die Düsen innen.<br />
Nach Aktivierung des Magnetventils<br />
am Druckbehälter (Abschuss) wird die<br />
gespeicherte Druckluft in Millisekunden<br />
durch die Ausblasdüse in die kritischen<br />
Materialzonen geblasen. Das<br />
Luftvolumen „sprengt“ festsitzendes<br />
Material und lässt es wieder im Schwerkraftfluss<br />
fließen.<br />
Wichtig ist natürlich auch die Wahl der<br />
richtigen Düse, von denen je nach Material<br />
und Einsatzzone ganz verschiedene<br />
Varianten zu bevorzugen sind. Auch hier<br />
ist das Anzapfen von Erfahrungswissen<br />
am Ende Gold wert, denn wer braucht<br />
schon eine halbe Lösung, wenn es die<br />
ganze zum gleichen Preis gibt?<br />
Doppelt praktisch ist die Tatsache,<br />
dass die elektrische Steuerung der Luftstoßgeräte<br />
auch in die werkseitige Prozessanlagensteuerung<br />
integriert und<br />
nach Bedarf durch verschiedene Überwachungsfunktionen<br />
aktiviert werden<br />
kann. Auf diese Weise garantiert das<br />
Matakt-System nicht nur einen störungsfreien<br />
und gleichmäßigen Materialaustrag,<br />
sondern auch eine bessere<br />
Ausnutzung der Lagerkapazität in Silos<br />
und Bunkern.<br />
Optimal ins Werk eingebunden<br />
Von der Steuerung wird bei der Installation<br />
eine Halbzoll-Druckluftleitung<br />
zum Druckbehälter sowie ein Sammel-<br />
EINFACH ANZUBRINGEN: Die Druckluftbehälter<br />
werden mit stabilen Halterungen<br />
außen an den Silo- oder Bunkerwänden<br />
befestigt. Sie stehen in verschiedenen<br />
Größen zur Verfügung.<br />
Durch einen großflächigen Rohrquerschnitt<br />
leiten die Matakt-Luftkanonen<br />
ihre gespeicherte Druckluftenergie explosionsartig<br />
in die kritischen Materialzonen.<br />
Im Umfeld der Ausblasöffnung<br />
wird das festsitzende Material durch<br />
das eingeblasene Luftvolumen aktiviert.<br />
Dadurch löst sich der Materialstau<br />
und das Schüttgut kann wieder ungehindert<br />
fließen. Für die meisten Anwendungsfälle<br />
reicht ein Luftdruck von<br />
6 bar, der durch das intermittierende<br />
Betätigen der Luftkanone seine Wirkung<br />
entfaltet.<br />
Festgeschriebene Spezifikationen<br />
für Luftkanonen gibt es nicht, vielmehr<br />
wird für ihren optimalen Einsatz die<br />
Erfahrung zum einzig gültigen Maßstab.<br />
Neben klassischen Parametern<br />
wie Stör- oder Schadensbild, Silogeometrie<br />
und Materialeigenschaften<br />
können auch Umfeldbedingungen, Abkabel<br />
zur Ansteuerung der Ventile verlegt.<br />
Durch die Steuereinheit, in die<br />
auch alle Sicherheits- und Druckluftwartungseinrichtungen<br />
integriert sind,<br />
werden die Abschussventile an den<br />
Druckbehältern angesteuert. Die Steuerung<br />
der Druckluftstöße kann manuell<br />
über einen Drucktaster, vollautomatisch<br />
oder auch über Störmeldungen<br />
als Auslösesignal erfolgen.<br />
Luftkanonen werden in verschiedenen<br />
Behälter-Standardgrößen angeboten,<br />
auf Anfrage können auch andere<br />
Varianten produziert werden. Das<br />
Spezielle an den Behältern ist, dass<br />
sie mit mehreren unterschiedlich angeordneten<br />
Ausblasventilen ausgerüstet<br />
sein können. Auch Einbaulage<br />
und Einbaurichtung der Kanonen sind<br />
flexibel, damit selbst bei beengten<br />
Platzverhältnissen eine optimale Ausrüstung<br />
zur Aktivierung des Materials<br />
gewährleistet ist.<br />
Alternative mit Wirkbreite<br />
Eine spezielle Art der Ausblasorgane<br />
stellt die Matakt-Lanzendüse dar. Aus<br />
dieser entweicht die Luft mit Schallgeschwindigkeit<br />
seitlich, bildet einen Luftkeil<br />
und löst anhaftendes Material von der<br />
Behälterwand. Der Wirkbereich beträgt<br />
etwa je 1 m nach beiden Seiten, woraus<br />
eine große Wirkbreite resultiert.<br />
Eine Sonderform innerhalb dieser Produktgruppe<br />
stellen die 45°-Lanzendüsen<br />
für Silos oder Bunker mit Flachböden und<br />
Unterflurabzüge dar. Ihre 45°-Anordnung<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
LAGERN, PUFFERN, FÖRDERN<br />
51<br />
simuliert praktisch einen entsprechenden<br />
Konuswinkel, wodurch die Fließfähigkeit<br />
maximal erhöht wird.<br />
Produzent der Matakt-Drucklufteinheiten<br />
für Schüttgüter ist die Bottroper B+W<br />
Gesellschaft für Innovative Produkte mbH.<br />
www.buwip.de<br />
PRAKTISCH: Die<br />
elektrische Steuerung<br />
der Luftstoßgeräte<br />
kann in<br />
die werkseitige<br />
Prozessanlagensteuerung<br />
integriert<br />
werden.<br />
OFFENSICHTLICHER MATERIALSTAU (l.). Dagegen helfen Druckluftgeräte, in diesem Fall<br />
mehrere einen Winkel simulierende 45°-Lanzen düsen, den Arbeitsablauf zu entstören. Der<br />
Druckbehälter ist im Abzugstunnel angebracht. Die Grafik verdeutlicht das Prinzip. Fotos und<br />
Grafik: B+W<br />
FÖRDERANLAGEN<br />
Der Einsatzzweck bestimmt Form und Kapazität<br />
Allgemein bekannt ist, dass zum Portfolio<br />
von Gerwin-Silotechnik seit geraumer Zeit<br />
auch der Spezialbereich Fördertechnik<br />
gehört, komplettiert um Abzugs- und Dosierorgane<br />
ein wesentlicher Teil der Kompetenz<br />
im Anlagenbau dieses Herstellers.<br />
Die Klassiker im Portfolio, also Förderbänder<br />
zur Materialbeschickung, werden<br />
jeweils an kundenspezifische Anforderungen<br />
angepasst und für die Integration in<br />
komplexen Anlagen optimiert. Selbst sehr<br />
große Längen stellen kein Problem dar. Je<br />
nach Vorliebe und Einsatz sind Ausführungen<br />
in IPE, Gitter oder U-Profil möglich bei<br />
Gurtbreiten von 650 bis 1400 mm. Versprochene<br />
Qualität setzt sich fort in wartungsfreien<br />
Antriebsmotoren erster Güte.<br />
Die Antriebstrommeln stehen mit Gummierung<br />
oder Keramikbelag zur Verfügung<br />
und die Wahl der Gurtqualität obliegt<br />
dem Auftraggeber. Ebenso ist die Montage<br />
aller gängigen Abstreifer von Wahlfreiheit<br />
bestimmt.<br />
Hinzu kommen robuste Haldenbänder<br />
in verschiedenen Ausführungen, deren<br />
obere Spitze momentan im Programm ein<br />
Schiffsverlader markiert. Der teleskopierbare,<br />
robust gefertigte Radialteleskop-<br />
Förderer garantiert eine sichere, zuverlässige<br />
und wirtschaftliche Beladung von<br />
Schiffen mit einer Kapazität von etwa<br />
9000 t, ohne dass ein Verholen des Schiffes<br />
nötig wird. Durch seine elektromotorische<br />
Radial- und Teleskopiertechnik<br />
und die integrierte Höhenverstellung in<br />
Kombination mit einer hydraulischen Hubeinrichtung<br />
passt sich der Förderer an<br />
Schiffsgrößen und Gezeiten optimal an<br />
und erreicht somit eine optimale Beschickung<br />
von einem Speisepunkt aus.<br />
Ohne Weiteres kann der Verlader auch<br />
zur Aufschüttung von Großhalden eingesetzt<br />
werden. Seine Haldenkapazität ohne<br />
Umsetzen beträgt etwa 90.000 m³ was<br />
rund 135.000 t bei einer Förderleistung von<br />
bis zu 1100 t/h entspricht. Dabei ist die<br />
Länge des Verladers resp. Haldenbandes<br />
zwischen 38 und 54 m teleskopierbar. Die<br />
Abwurfhöhe ist stufenlos einstellbar zwischen<br />
5 und <strong>18</strong> m.<br />
Die Teleskopfunktion beinhaltet einen<br />
weiteren Vorteil, denn sie ermöglicht ein<br />
gezieltes Mischen der Körnung, wobei die<br />
Höhenverstellung dabei gleichzeitig bei<br />
der Aufhaldung die Entmischung sowie<br />
die Staubentwicklung minimiert.<br />
Das Band ist in schwerer Konstruktion<br />
für den langjährigen, dauerhaften Betrieb<br />
ausgeführt und deshalb einer anderen<br />
Kategorie als den gängigen Haldenbändern<br />
von Mobilgeräteherstellern<br />
zuzuordnen, die eigene Segmente unter<br />
durchaus auch anderen Rahmenbedingungen<br />
bedienen.<br />
Das als Schiffsverlader oder Telekopband<br />
einsetzbare Großkaliber ist mit einer<br />
Steuerung ausgerüstet, die sowohl die Bedienung<br />
per Funkfernsteuerung vorsieht,<br />
als auch die Verknüpfung mit der Prozesssteuerung<br />
einer Anlage ermöglicht, um<br />
beispielsweise einen automatisierten Haldenaufbau<br />
zu realisieren.<br />
www.gerwin-silotechnik.de<br />
BOLIDE: Der Schiffsverlader garantiert eine<br />
wirtschaftliche Beladung von Schiffen, ohne<br />
dass ein Verholen nötig wird, da er sich an<br />
Schiffsgrößen und Gezeiten optimal anpasst<br />
und somit eine optimale Beschickung von<br />
einem Speisepunkt aus erreicht. Die programmierbare<br />
Steuerung wird exakt an den<br />
jeweiligen Einsatz angepasst. Fotos: Gerwin<br />
6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
52<br />
BAGGER<br />
Einarmige Leistungsträger<br />
NAMENSWECHSEL: Die Modelle Cat 320 und 323 kommen erstmals ohne Buchstaben aus und verkörpern<br />
als Vorläufer die neue Serienphilosophie des Herstellers. Foto: Caterpillar/Zeppelin<br />
Eine wichtige Gruppe der Schlüsselgeräte<br />
in Gewinnungsbetrieben<br />
repräsentieren neben den Radladern<br />
die Raupenbagger. In verschiedenen<br />
Größen erreichen<br />
diese Maschinen in den vielfältigsten<br />
Einsatznischen den letzten<br />
Winkel in Steinbruch und Kiesgrube.<br />
Oft sind hier die inneren Werte<br />
in Gestalt von Steuerungselektronik<br />
von größter Bedeutung,<br />
was ausschnitthaft einige frisch<br />
platzierte Neuentwicklungen<br />
unterstreichen.<br />
Neues Level<br />
intelligenter Baumaschinen<br />
Caterpillar läutet die Produktvorstellung<br />
der nächsten Bagger-Generation<br />
ein. Mit der neuen Baumaschinen-Ära<br />
in der 20- bis 25-t-Klasse bringt der<br />
nach eigenen Angaben weltweit größte<br />
Baumaschinenhersteller 20<strong>18</strong> gleich<br />
drei neue Bagger auf den Markt. Sie<br />
zeichnen sich durch neuartige Steuerungstechnik<br />
und umfassende zukunftsweisende<br />
Features aus. Während<br />
in den letzten Jahren die Entwicklung<br />
neuer Baumaschinen vor allem mit der<br />
Einführung neuer Motorentechnik und<br />
der Einhaltung der aktuellsten Abgasvorschriften<br />
verbunden war, geht es<br />
Caterpillar diesmal um grundlegend<br />
anderes. Elektronische Steuerungselemente<br />
und eine elektrohydraulische<br />
Steuerung sind der Schlüssel für eine<br />
konsequente Systemintegration. Nie<br />
zuvor waren Assistenzsysteme wie Planierautomatik,<br />
Wägesystem und Arbeitsraumbegrenzung<br />
sowie 2D- oder<br />
3D-Maschinensteuerungstechnik und<br />
Flottenmanagement so konsequent in<br />
die Maschine integriert.<br />
Und auch das ist neu bei der nächsten<br />
Baumaschinen-Generation: In Zukunft<br />
ändert Caterpillar, statt das komplette<br />
Alphabet als Hinweis abzuhandeln,<br />
die Modellbezeichnungen komplett: Der<br />
Cat 320 GC (General Construction) steht<br />
für eine Basisversion, die für einfache<br />
bis mittelschwere Anwendungen konzipiert<br />
wurde. Die Modelle 320 und 323<br />
COCKPIT: Das aktuelle Bagger-Konzept von<br />
Cat basiert auf einer gemeinsamen Entwicklungsund<br />
Produktionsplattform, die auch an<br />
neu designten Fahrerständen ersichtlich wird.<br />
Foto: Caterpillar/Zeppelin<br />
kommen erstmals ohne Buchstaben aus<br />
und verkörpern schon in der Standardversion<br />
Hightech für hohe Leistung und<br />
Produktivität. Hier bietet Cat Grade mit<br />
2D-Führungshilfen für Tiefe, Neigung<br />
und horizontalen Abstand zum Planum<br />
und hilft dem Fahrer, das gewünschte<br />
Arbeitsergebnis schnell und präzise zu<br />
erreichen. Das serienmäßige 2D-System<br />
lässt sich auf Cat Grade mit 3D aufrüsten.<br />
Die ebenfalls ab Werk integrierte<br />
Planierautomatik Grade Assist steuert<br />
die Bewegungen von Ausleger und Löffel,<br />
sodass der Fahrer ein genaues Planum<br />
mühelos mit nur einer Joystickbewegung<br />
für den Stiel herstellen kann. Mit<br />
der Systemfunktion E-Fence (Begrenzung<br />
des Arbeits- und Schwenkbereichs)<br />
kann die Maschine sicher unter<br />
limitierten Platzverhältnissen arbeiten,<br />
da diese Funktion dafür sorgt, dass sich<br />
kein Teil des Baggers außerhalb der vom<br />
Fahrer festgelegten Sollwerte bewegt.<br />
Das bei den Modellen Cat 320 und 323<br />
serienmäßige Wägesystem Cat Payload<br />
hält durch Wiegevorgänge während des<br />
Betriebs und durch Echtzeit-Berechnungen<br />
der Nutzlast präzise die Lastvorgaben.<br />
Neu ist auch der konstruktive<br />
Ansatz bei der Baggergeneration. Gab<br />
es etwa früher 16 verschiedene Fahrerkabinen,<br />
sind es heute nur noch drei. Um<br />
die Ersatzteilhaltung zu vereinfachen,<br />
ging auch die Zahl der Luftfilter von 15<br />
auf drei zurück. Im Vergleich mit früheren<br />
Modellen steigt die Effizienz, doch<br />
BEDIENUNG: Der intuitiv bedienbare<br />
übersichtliche Touchscreen ermöglicht<br />
neue Dimensionen der Arbeitssteuerung<br />
und sicheren Führung des<br />
Baggers. Foto: Caterpillar/Zeppelin<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
BAGGER<br />
53<br />
SPARSAM: Der neue Kettenbagger DX300LC-5 von Doosan wurde<br />
für klassenbeste Betriebskosten in der Kategorie mittelgroßer Kettenbagger<br />
ausgezeichnet. Foto: Doosan<br />
SPEZIALISTEN: Die Hyundai-Bagger HX330 (auf der Sohle) und<br />
HX300 LR erweisen sich als perfektes Doppel in einer Quarzsandgewinnung.<br />
Foto: Hyundai<br />
Kraftstoffverbrauch und Wartungskosten<br />
reduzieren sich drastisch. Konkret:<br />
Die Motoren der nächsten Generation<br />
verbrauchen bis zu 25 % weniger Kraftstoff<br />
als die der vorherigen Modelle. Der<br />
neue Smart-Modus passt die Motorund<br />
Hydraulikleistung den Einsatzbedingungen<br />
an. Die Motordrehzahl<br />
wird automatisch abgesenkt, wenn weniger<br />
Hydraulikbedarf vorliegt. Das neue<br />
Kühlsystem mit mehreren elektrischen<br />
Lüftern ist effizienter als Kühlsysteme<br />
mit nur einem Lüfter, da die Temperaturen<br />
von Hydrauliköl, Kühler und luftgekühltem<br />
Ladeluftkühler unabhängig<br />
voneinander überwacht werden, sodass<br />
die Lüfter genau für die erforderliche<br />
Luftzirkulation sorgen. Alle Fahrerkabinen<br />
bei der neuen Bagger-Generation<br />
sind serienmäßig mit Funktionen wie<br />
schlüssellosem, aber sicher codierbarem<br />
Drucktasten-Motorstart ausgestattet.<br />
Die programmierbaren Joystick-<br />
Tasten für Ansprechverhalten und Art<br />
der Baggersteuerung ermöglichen dem<br />
Fahrer individuelle Anpassungen. Neue<br />
Viskoseelemente verringern die Vibrationen<br />
der Fahrerkabine um bis zu 50 %.<br />
Die geräumige Kabine weist eine niedrige<br />
Bauweise auf und verfügt über<br />
große Vorder-, Rück- und Seitenfenster,<br />
um die Sichtverhältnisse nach vorne und<br />
seitlich zu verbessern. Die optionale<br />
360°-Umsichtfunktion fügt Bilder von<br />
mehreren an der Maschine montierten<br />
Kameras zusammen, um einen perfekten<br />
Überblick in alle Richtungen zu gewährleisten.<br />
Niedrigste Betriebskosten<br />
offiziell preisgekrönt<br />
Der auf der Intermat 20<strong>18</strong> vorgestellte<br />
30-t-Kettenbagger DX300LC-5 von<br />
Doosan gewann in einer Preisverleihung,<br />
die jedes Jahr von Equipment-<br />
Watch für die Schwerindustrie organisiert<br />
wird, den „Lowest Cost of<br />
Ownership Award“. Ausgezeichnet<br />
wurde der Bagger für niedrigste Betriebskosten<br />
in der Kategorie mittelgroße<br />
Kettenbagger. Dieser Preis für die<br />
niedrigsten Betriebskosten ist branchenweit<br />
die einzige Auszeichnung dieser<br />
Art und basiert auf empirischen<br />
Daten der langfristigen Kosten von<br />
Schwer- und Kompaktmaschinen. Kandidaten<br />
wurden in 15 verschiedenen<br />
Maschinenkategorien nominiert. Hierbei<br />
kamen die niedrigsten Betriebskosten<br />
über einen Zeitraum von fünf Jahren<br />
zur Berücksichtigung. Viele der Gründe,<br />
warum der DX300LC-5 den Preis in der<br />
Kategorie mittelgroßer Kettenbagger<br />
gewann, liegen in der stark verbesserten<br />
Leistung im Vergleich zum Stufe-IIIBkonformen<br />
Vorgängermodell der Modellreihe<br />
LC-3 begründet. Der DX-<br />
300LC-5 wird von einem Sechs-Zylinder-Dieselmotor<br />
vom Typ Doosan DLO<br />
8 mit einer Ausgangsleistung von 202<br />
kW bei <strong>18</strong>00 U/min angetrieben, der<br />
im Vergleich die Motorleistung um 27 %<br />
und das Drehmoment um 30 % gesteigert<br />
hat. Der Motor erfüllt mit den Nachbehandlungsverfahren<br />
Abgasrückführung<br />
(EGR) und selektiver katalytischer<br />
Reduktion (SCR) die Abgasnorm<br />
Stufe IV, ohne dass ein Dieselrußpartikelfilter<br />
(DPF) erforderlich ist. Weitere<br />
neue Leistungsmerkmale führen zu<br />
einer enormen Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs<br />
in einer Größenordnung<br />
von durchschnittlich 10 %. Dazu<br />
zählt der neue Tageskilometerzähler-<br />
Bildschirm, mit dessen Hilfe der Kraftstoffverbrauch<br />
über einen gewünschten<br />
Zeitraum hinweg direkt über das<br />
Bedienfeld überprüft werden kann. Eine<br />
automatische Abschaltfunktion schaltet<br />
den Motor nach einer voreingestellten<br />
Zeit ab, wenn sich die Maschine<br />
eine bestimmte Zeit (von 3 bis 60 min<br />
konfigurierbar) im Leerlauf befindet.<br />
Dazu verfügt der Bagger über ein Smart<br />
Power Control (SPC), das speziell zur<br />
Optimierung des Gleichgewichtes zwischen<br />
Pumpenausgangsleistung und<br />
Dieselmotor entwickelt wurde. Zur Maximierung<br />
der Lebensdauer sind der<br />
DX300LC-5 und alle anderen Doosan-<br />
Modelle der Baureihe LC-5 mit EM-<br />
Buchsen (Enhanced Macro-Surface)<br />
ausgestattet, die bei optimaler Schmierung<br />
sehr viel effektiver als herkömmliche<br />
Buchsen sind. Luftvorfilter gehören<br />
zur Serienausrüstung, damit nur saubere<br />
Luft in den Motorluftfilter gelangt.<br />
Das verlängert die Wartungsintervalle<br />
des Luftfilters sowie die Betriebszeit<br />
und erhöht die Produktivität. Weiterhin<br />
hat Doosan die Kabinenluftfilter optimiert<br />
und die Klimaanlagen-Luftfilter<br />
neu gestaltet, um einen Austausch zu<br />
erleichtern. Der Ölwannenvorfilter wird<br />
6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
54<br />
BAGGER<br />
AUFTAKT FÜR DIE NEUE REIHE: Mit dem JCB 220X startet die neue X-<br />
Serie für harte Einsätze und extreme Bedingungen.<br />
FÜR DEN BEDIENER: Großes Augenmerk legten die JCB-Konstrukteure<br />
auch auf eine neue ergonomische Kabine. Fotos: JCB<br />
für staubige Umgebungen (wie bei Einsätzen<br />
in Gewinnungsbetrieben) empfohlen.<br />
Ein Filter für die Ölwanne (9,5 l)<br />
ist als Sonderausrüstung erhältlich und<br />
entfernt Staub aus der Luftansaugung.<br />
Zum Vermeiden dauerhafter Schäden<br />
am Motor ertönt jetzt ein akustischer<br />
Alarm, um anzuzeigen, dass sich Wasser<br />
im Kraftstoff befindet. Ignoriert der<br />
Fahrer diesen Alarm nach mehreren<br />
Warnungen, wird für Motor und Pumpe<br />
eine automatische Leistungsminderung<br />
eingeleitet.<br />
Mit langem Arm gewinnen<br />
Sogenannte Longreach-Bagger eignen<br />
sich als Spezialgeräte auch und besonders<br />
für die Gewinnung von Lockergesteinen,<br />
vor allem wenn es gilt, über<br />
lange Böschungen zu arbeiten. Hervorstechend<br />
sind die neuen Modelle HX300<br />
LR (LR = Long Reach) und ein Hyundai<br />
HX330 mit Monblockausleger, die gemeinsam<br />
in einer Quarzsandgrube perfekt<br />
miteinander arbeiten. Die HX-Baggergeneration<br />
wartet mit zahlreichen<br />
Neuerungen auf. Herzstück sind moderne<br />
Cumminsmotoen, im Falle des HX300<br />
LR ein 171 kW starker Sechs-Zylinder mit<br />
6,7 l Hubraum. Moderne Axialkolben-<br />
Verstellpumpen für Arbeitsausrüstung,<br />
Schwenk- und Fahrwerk sind Standard.<br />
Wichtiges Merkmal aller HX-Hydraulikbagger<br />
ist die um bis zu 4 dB im Innenraum<br />
leisere und 13 % größere Sicherheits-Kabine.<br />
Auf besonderen Dämpfern<br />
montiert, reduzieren sich die Schwingungen<br />
am Fahrerplatz deutlich. Fahrersitz<br />
und Bedienkonsolen mit Joysticks<br />
sind eine Einheit, die sich automatisch<br />
optimal auf das Fahrergewicht einstellen.<br />
Ein Alleinstellungsmerkmal ist der<br />
haptische Drehregler in der rechten Armlehne.<br />
Ein im Regler eingebauter Elektromotor<br />
initiiert Rückmeldungen. So<br />
erfährt der Fahrer auch ohne Blickkontakt<br />
zum Regler, welche Funktionen er<br />
aktiviert. Der Drehregler reguliert die<br />
Motordrehzahl, außerdem programmiert<br />
er die Klimaanlage. Je nach gewählter<br />
Funktion reagiert der Drehregler unterschiedlich<br />
mit physischen Rückmeldungen.<br />
Der 35 t schwere HX300 LR ist mit<br />
einem 10,2 m langen Ausleger und 7,8 m<br />
langen Stiel ausgerüstet. Mit seiner<br />
somit gegebenen maximalen Reichweite<br />
bis zu 19 m ist er bei passender<br />
Böschungsauslegung in der Lockergesteinsgewinnung<br />
ideal, denn daraus<br />
resultieren 14,5 m Einstechhöhe und<br />
12,2 m maximale Ladehöhe.<br />
Der HX330 verfügt über einen 6,45-m-<br />
Monoblock und kombinierten Stiel von<br />
3,2 m. Damit erreicht der Bagger eine<br />
Grabtiefe von 6 m und Losbrechkräfte<br />
von 111 kN, die Reißkraft beträgt mit dieser<br />
Ausrüstungskombination 62,8 kN.<br />
Mit der HX-Reihe (Einsatzgewichte<br />
von 14 bis 90 t) führt Hyundai eine neu<br />
konzipierte Serie moderner ergonomischer<br />
und leistungsstarker Hydraulikbagger<br />
ein. Stufe-IV-Motoren von Perkins,<br />
Cummins und Scania sowie ein<br />
neues Design überzeugen ebenso wie<br />
umfangreiche Neu- und Weiterentwicklungen<br />
bei Kabine, Komponenten und<br />
Bedienung. Gemeinsames Merkmal aller<br />
HX-Hydraulikbagger ist die wie oben definiert<br />
leisere größere Kabine. Sie ist bestimmendes<br />
Designelement und gibt<br />
den HX-Geräten ein unverwechselbares<br />
Aussehen. Eine Rückfahrkamera ist<br />
serienmäßig eingebaut. Optional liefert<br />
Hyundai das System AAVM (Advanced<br />
Around View Monitoring) für eine<br />
360-Grad-Rundumsicht, zusammengesetzt<br />
aus den Bildinformationen von<br />
vier am Bagger montierten Kameras.<br />
Mit dem ebenfalls erhältlichen Überwachungssystem<br />
IMOD (Intelligent Moving<br />
Objects Detection) werden Objekte, die<br />
sich rund um den Bagger bewegen, auf<br />
dem Touchscreen visualisiert.<br />
Leistungswillen der Generation X<br />
Der neue 20-t-Bagger JCB 220X ist<br />
nach Herstellerangaben für harte Einsätze<br />
gemacht. JCB startet mit der<br />
Maschine zudem die insgesamt gänzlich<br />
neue X-Serie, die schon mit ihrem<br />
robusten Design Leistungswillen ausdrückt.<br />
Mit dem Anspruch, jedes Teil<br />
des Baggers innovativ zu überarbeiten,<br />
hat JCB auch den Produktionsprozess<br />
optimiert. Der Fokus der umfassenden<br />
Entwicklungen liegt auf dem rundum<br />
optimierten Aufbau. Auf den ersten<br />
Blick bietet das markant kompromisslose<br />
Design des 220X etwas fürs Auge.<br />
Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Handhabung<br />
und Ergonomie, kurz: auf der<br />
Kabine. Sie ist mit integriertem Sicherheitsaufbau<br />
eine komplette Neukonstruktion<br />
und bietet, um 15 % vergrößert,<br />
gegenüber vorigen Modellen viel Kom-<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
Auf morgen bauen.<br />
ROHRDORFER<br />
GUT KOMBINIERT: Für einen Bagger der 70-t-Klasse ist der neue<br />
Komatsu PC700LC-11 sehr kompakt gehalten. Foto: Komatsu<br />
fort. Der Geräuschpegel in der Kabine wurde spürbar auf 68<br />
dB(A) gesenkt. Dazu tragen auch die verstärkten, doppelwandigen<br />
Seitentüren bei. Für ein bequemes Arbeiten und<br />
effiziente Einsätze sorgen neu gestaltete Sitzoptionen sowie<br />
ergonomisch um den Fahrer verteilte Bedienelemente. Eine<br />
neu entwickelte Kommandozentrale vereint die Schaltelemente<br />
auf einer einzigen Einheit. Über einen Drehknopf, wie<br />
man ihn aus Pkw kennt, lassen sich Menüs und Funktionen<br />
auf dem zentralen 7-Zoll-Monitor steuern.<br />
Erleichterungen für Bediener und Servicetechniker standen<br />
ebenfalls als Ziel hinter der Entwicklung. Der gesamte Oberwagen<br />
wurde um 200 mm verbreitert. Diesen zusätzlichen Raum<br />
nutzten die JCB-Ingenieure, um den Hauptausleger mittig anzuordnen.<br />
Das sorgt für höhere Präzision beim Arbeiten sowie<br />
eine höhere Langlebigkeit der Komponenten. So wird etwa gegenüber<br />
der versetzten Position das Drehkranzlager entlastet.<br />
Handläufe wurden nach innen verlegt, scharfe Kanten an der<br />
Karosserie strikt vermieden. Um die versprochene Robustheit<br />
zu garantieren, absolvierte die Maschine Tests auf einem Rüttelprüfstand.<br />
Der Stufe-IV-Ecomax-4,8-l-Dieselmotor mit automatischer<br />
Leerlaufabschaltung soll für circa 5 % Kraftstoffeinsparung<br />
sorgen. Mit verschiedensten Ausstattungen ist der JCB<br />
verschiedensten Aufgaben gewachsen – etwa auch über die<br />
Wahl zwischen Monoausleger, Verstellausleger und Langausleger.<br />
Per optionalem Schnellwechsler ist ein flexibler Einsatz<br />
spielend leicht. Zusätzlicher Trumpf: Für eine Extraportion Reißkraft<br />
erhöht die Powerboost-Taste für neun Sekunden den Druck<br />
in der Hydraulik um 10 %. Damit sind selbst schwierigste Bedingungen<br />
entspannt und kraftvoll zu bewältigen.<br />
Erste Wahl für Gewinnungseinsätze<br />
Mit der Markteinführung des neuen PC700LC-11-Hydraulikbaggers<br />
bringt Komatsu ein Schwergewicht auch auf den deutschen<br />
Markt. Die Maschine besitzt ein Betriebsgewicht von bis zu 69,5<br />
t und einen Stufe-IV-Motor. Sie steht wie das Vorgängermodell<br />
für Produktivität und leichten Transport und bietet zudem eine<br />
verbesserte Kabine, einfachere Wartung und eine um bis zu 6 %<br />
gesteigerte Kraftstoffeffizienz. Der Bagger wurde von Komatsu<br />
Die ROHRDORFER GRUPPE mit Sitz in Rohrdorf bei Rosenheim ist ein<br />
mittelständisch geprägtes Unternehmen der Baustof ndustrie mit über<br />
1600 Mitarbeitern. An mehr als 120 Standorten werden in Deutschland,<br />
Österreich und Südtirol neben Zement auch Transportbeton, Beton waren<br />
und Betonfertigteile hergestellt sowie Sand und Kies gewonnen.<br />
Die Sparte Sand und Kies umfasst 10 Standorte und beschäftigt mehr als<br />
50 Mitarbeiter.<br />
Für unseren Standort Rohrdorf bei Rosenheim suchen wir<br />
zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen<br />
Spartenleiter Sand und Kies (m/w)<br />
Ihre Aufgaben: – Entwicklung und Umsetzung der strategischen<br />
Spartenziele<br />
– Führung von Mitarbeitern innerhalb der Sparte<br />
(Personalbedarf, Personalentwicklung, Mitarbeitergespräche,<br />
Steuerung von Quali zierungsbedarf)<br />
– Erstellung und Umsetzung der operativen Jahresziele<br />
– Prüfung von Übernahme und Beteiligungen<br />
– Vertriebsplanung, -steuerung und -kontrolle<br />
– Gestaltung der Organisation und Prozesse<br />
– Controlling<br />
– Verantwortung für die Entwicklung von Verfahren<br />
und Produkten<br />
– Mittelfristige Rohstoffsicherung<br />
– Reparatur- und Investitionsplanung<br />
Ihr Prol:<br />
Wir bieten:<br />
– Erfolgreich abgeschlossenes Hochschulstudium der<br />
Fachrichtung Wirtschaftsingenieurwesen oder Bergbau<br />
– Mindestens 10 Jahre Berufserfahrung in vergleichbarer<br />
Position mit Führungserfahrung in einem Industriebetrieb<br />
der Baustoffbranche<br />
– Vertriebserfahrung von Baustoffen erforderlich<br />
– Hohe Verwantwortungs- und Entscheidungskompetenz<br />
– Ein hohes Maß an Identi kation mit den Zielen<br />
und Grundsätzen der Rohrdorfer Gruppe<br />
– Leidenschaft für unsere Produkte<br />
– Einen sicheren, modernen Arbeitsplatz in einem<br />
wachsenden innovativen Industrieunternehmen<br />
– Eine interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit<br />
mit einem hohen Maß an Entscheidungskompetenz<br />
und vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten<br />
– Einen attraktiven Standort im Alpenvorland mit<br />
sehr guter Infrastruktur und allen Möglichkeiten im<br />
Bereich Freizeit, Sport und Kultur<br />
Haben wir Sie neugierig gemacht? Dann würden wir Sie gerne<br />
kennenlernen. Bitte senden Sie Ihre aussagefähigen und vollständigen<br />
Bewerbungsunterlagen unter Angabe Ihres frühestmöglichen Eintrittstermins<br />
sowie Ihrer Gehaltsvorstellung vorzugsweise per E-Mail<br />
an bewerbung@rohrdorfer.eu.<br />
Bei Fragen steht Ihnen Frau Verena Tiefenthaler, Tel. +49 80 32/<strong>18</strong>2-388,<br />
gerne zur Verfügung.<br />
Rohrdorfer Sand und Kies GmbH, Sinning 1, 83101 Rohrdorf<br />
Personalmarketing, Sinning 1, 83101 RohrdorfROHRDORFER<br />
www.rohrdorfer.eu
56<br />
BAGGER<br />
für harte und höchst anspruchsvolle Einsätze<br />
im Bergbau und für den Aushub<br />
großer Erdmassen entwickelt und bietet<br />
dabei einen Arbeitsplatz mit integriertem<br />
Fahrerkomfort und serienmäßiger Sicherheit.<br />
Zur Standardausrüstung gehört ein<br />
Komatsu-SAA6D140E-7-Motor mit 328<br />
kW. Über ein integriertes SCR-Modul zur<br />
selektiven katalytischen Reduktion, das<br />
mit AdBlue arbeitet, werden die Emissionsvorgaben<br />
eingehalten. Ein Turbolader<br />
mit variabler Geometrie (VGT) und Abgasrückführung<br />
(AGR) sorgt für eine längere<br />
Lebensdauer der Baugruppen sowie<br />
eine noch präzisere Regelung der Verbrennungstemperatur.<br />
Alle wichtigen Maschinenbestandteile<br />
wie Motor, Hydraulikpumpen und -antriebe<br />
sowie Steuerventile werden vollständig<br />
von Komatsu entwickelt und<br />
produziert. Für eine optimierte Anpassung<br />
an zahlreiche Einsatzarten ist der<br />
Großbagger mit einem elektronischen<br />
Open-Center-Load-Sensing-(E-OLSS-)<br />
Hydrauliksystem mit drei Betriebsarten<br />
ausgestattet. Der hydraulisch betriebene<br />
Umkehrlüfter passt die Lüfterdrehzahl<br />
an Kühlmittel, Hydrauliköl sowie Umgebungstemperatur<br />
an und sorgt so für<br />
mehr Effizienz und eine leise Arbeitsumgebung<br />
für den Fahrer.<br />
Die speziell für Hydraulikbagger entworfene<br />
ISO-zertifizierte Fahrerkabine<br />
bietet hohe Festigkeit und Schutz durch<br />
röhrenförmige Verstärkungen in der Kabinenstruktur.<br />
Die auf Viskosedämpfern<br />
gelagerte Kabine zeichnet sich durch<br />
einen niedrigen Vibrationspegel aus. Ein<br />
noch mal verbessertes Monitorsystem<br />
mit hochauflösendem LCD-Farbdisplay<br />
erlaubt den Abruf von Informationen in<br />
33 Sprachen. Drei Betriebsarten stehen<br />
zur Auswahl. Das neue Display kombiniert<br />
die Einsatzinformationen mit den<br />
Anzeigen der serienmäßigen Seitenund<br />
Rückfahrkameras, Omvision von<br />
Komatsu ist optional erhältlich und zeigt<br />
die Umgebung der Maschine aus der<br />
Vogelperspektive. Der hydraulisch angetriebene<br />
Lüfter kann für eine einfachere<br />
Reinigung der Kühleinheit manuell<br />
umgekehrt werden. Kühler und Hydraulikölkühler<br />
sind für einfache Wartungsund<br />
Servicearbeiten nebeneinander<br />
angeordnet. Das EMMS (Equipment-<br />
Management-and-Monitoring-System)<br />
überwacht alle wichtigen Systeme,<br />
macht auf präventiven Wartungsbedarf<br />
aufmerksam und reduziert Diagnoseund<br />
Stillstandzeiten.<br />
www.doosanequipment.eu<br />
www.hyundai.eu<br />
www.jcb.de<br />
www.komatsu.eu<br />
www.zeppelin.com<br />
LÖSEN UND VERLADEN<br />
In Hirschau ist Größe gefragt<br />
Mit dem ZX890LCH-6 ist seit etwas<br />
mehr als einem Jahr ein neuer Gewinnungsbagger<br />
der über 80-t-Kategorie<br />
bei der Gebrüder Dorfner GmbH & Co.<br />
Kaolin- und Kristallquarzsand-Werke KG<br />
in Hirschau bei Amberg im Einsatz. Die<br />
Typbezeichnung LCH des 382-kW-motorisierten<br />
Baggers weist auf die Ausstattung<br />
mit Tieflöffel hin. Seine Aufgabe<br />
besteht im Lösen und Verladen der anstehenden<br />
Rohstoffe, erklärt Tagebauleiter<br />
Johann Schärtl beim Besuch. Der<br />
anstehende Rohstoff zeigt sich durchaus<br />
unterschiedlich: „Wir haben harte<br />
und weiche Schichten. Wenn man das<br />
Material in gelöstem Zustand anschaut,<br />
erscheint es generell sehr weich. Im Verbund<br />
jedoch ist es extrem abrasiv, weil<br />
es sehr viel Quarzsand enthält. Daher<br />
haben wir auch einen recht hohen Verschleiß<br />
an Löffelzähnen und Schaufeln.“<br />
Die Zahnspitzen erreichen hier eine Lebensdauer<br />
von nur einer Woche, während<br />
sie in einem Hartsteinbruch durchaus<br />
bis zu einem Jahr halten können.<br />
Damit erklärt sich, dass aus dem in<br />
Hirschau gewonnenen Material unter anderem<br />
auch Schleifmittel her gestellt<br />
werden. Die drei Hauptmineralien des<br />
Vorkommens sind Quarz mit einem Anteil<br />
von 70 % und zu je etwa 15 % Kaolin und<br />
Feldspat. In der aufwendigen Aufbereitung<br />
werden sie separiert und für unterschiedliche<br />
Anwendungen getrennt<br />
weiterverarbeitet. Dorfner veredelt die<br />
Industriemineralien mit Hilfe einer ausgefeilten<br />
Partikeltechnologie sowie Modifizierungs-Prozessen<br />
zu hochwertigen<br />
Markenprodukten. In der Produktion<br />
sind vier weitere Maschinen nachgelagert,<br />
somit darf der Hitachi-Großbagger<br />
ZX890-6 keinesfalls zum Stehen kommen.<br />
Etwa 2000 Bh ist die Maschine im Jahr in<br />
Einsatz und wird nur vom Stammfahrer<br />
und zwei geschulten und zuverlässigen<br />
Ersatzleuten gefahren – denn an ihr hängt<br />
der komplette Gewinnungsbetrieb. Im Bedarfsfall<br />
ist somit auch ein schneller und<br />
effektiver Service durch Kiesel unabdingbar.<br />
Garantiert wird dieser von der Kiesel-Niederlassung<br />
Wackersdorf, die<br />
schnell und flexibel reagiert.<br />
Im Sinne höherer Ressourceneffizienz<br />
will der Betrieb die gewonnenen<br />
Mengen künftig reduzieren, auch wenn<br />
der Bedarf unverändert hoch ist. Ausgeglichen<br />
wird dieses vermeintliche<br />
Delta durch eine noch hochgradigere<br />
Nutzung aller gewonnenen Rohstoffe<br />
durch zusätzliche Veredelungsstufen.<br />
www.kiesel.net<br />
ABRASIVES MATERIAL erfordert besondere Maßnahmen: Der Hitachi zeigt sich kraftvoll,<br />
leistungsfähig und sehr zuverlässig als Schlüsselmaschine in der Gewinnung. Foto: Hitachi<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
RADLADER<br />
57<br />
Unersetzliche Helfershelfer<br />
FLAGGSCHIFF: Der 28-t-Radlader rundet die Modellpalette bei Case ab und ist mit einer Kipplast von 20 t prädestiniert für<br />
schwere Ladeeinsätze. Foto: Case<br />
Zum effizienten Betrieb von Kiesgruben<br />
und Steinbrüchen sind<br />
schwere Radlader heute unersetzlich.<br />
Ihrer Bedeutung als Schlüsselgerät<br />
zollen natürlich auch die<br />
Hersteller mit kontinuierlichen Weiterentwicklungen<br />
Rechnung. Um<br />
die Modelle voneinander abzugrenzen,<br />
gilt es, ins Detail zu gehen. Im<br />
Folgende einige Beispiele junger<br />
Modellneuerungen, aus denen sich<br />
Trends ablesen lassen.<br />
Frischer Jubilar<br />
Zum 60-jährigen Jubiläum seiner Radlader-Produktion<br />
schließt Case die Generation<br />
G mit einem besonderen Highlight ab.<br />
Das Flaggschiff 1121G mit einer Motorleistung<br />
von 255 kW, einer Kipplast über 20 t<br />
und einer Nutzlast von über 10 t bei einem<br />
Einsatzgewicht von rund 28 t repräsentiert<br />
die obere Leistungsspitze der großen Radlader<br />
dieser Marke. Mit Standardschaufelgrößen<br />
bis zu 5 m 3 , robusten HD-Schwerlastachsen<br />
und einem Sperrdifferenzial<br />
mit optionaler 100%-Verriegelung ist der<br />
1121G für schwerste Ladeeinsätze in der<br />
Gewinnungsindustrie oder im schweren<br />
Erdbau konzipiert. Zur Leistungsentfaltung<br />
setzt Case auf eine Motortechnik, die<br />
ausschließlich Frischluft verwendet und<br />
komplett ohne EGR-Abgasrückführung,<br />
Partikelfilter und zusätzliche Kühler auskommt.<br />
Die Grenzwerte Stufe IV werden<br />
ausschließlich durch die Verwendung der<br />
von FPT entwickelten HI-eSCR-Abgas-<br />
Nachbehandlung erreicht. Für eine effektive<br />
und leise Kühlung sorgt die exklusive<br />
Case-Cooling-Box, in der die Kühler in<br />
einem Würfel angeordnet sind, statt sich<br />
zu überlappen. Der gleichmäßige Durchsatz<br />
mit frischer, sauberer Luft sorgt für<br />
eine konstante Kühlmitteltemperatur und<br />
niedrige Lüfterdrehzahlen.<br />
Kennzeichnend für die neue Radlader-Generation<br />
ist nach Angaben des<br />
Herstellers auch der hohe Bedienkomfort.<br />
Hierfür kommt der im Vergleich<br />
zur Vorserie neuen Fahrerkabine eine<br />
herausragende Bedeutung zu. Das revolutionäre<br />
Design der Frontscheibe<br />
wurde vor Kurzem mit dem renommierten<br />
Good-Design-Award ausgezeichnet.<br />
Die ohnehin sehr gute Rundumsicht<br />
der Radladerkabinen erreicht bei den<br />
neuen Modellen mit der einteiligen<br />
Frontscheibe, konvexen Rückspiegeln<br />
und zusätzlicher Rückfahrkamera ein<br />
Niveau, das nach Angaben von Case für<br />
die Branche einen neuen Maßstab<br />
setzt. Als besonderes Extra zum 60.<br />
Geburtstag seiner Radlader hat Case<br />
mit dem neuen ProTech-Paket ein besonderes<br />
Angebot ausgeschrieben: Bei<br />
allen neu bestellten Radladern über 10<br />
t gehört der ProTech-Schutzbrief mit<br />
Garantieerweiterung für vier Jahre oder<br />
6000 Bh nun zum Standard-Lieferumfang.<br />
Enthalten ist außerdem das Vier-<br />
Jahres-Abonnement für das Case-Telematik-System<br />
Advanced SiteWatch.<br />
Dieses Paket kann bei jedem Case-<br />
Händler nach Bedarf mit einer zusätzlichen<br />
Garantie oder individuellen Wartungsplänen<br />
erweitert werden.<br />
Stufenloses Getriebe<br />
Doosan bringt mit dem DL420CVT-5 das<br />
erste Modell seines Radladersegments<br />
auf den Markt, das mit einem stufenlosen<br />
Getriebe (CVT) ausgestattet ist. Ein<br />
CVT-Getriebe besteht aus einem Hydraulikmotor<br />
in Kombination mit einer<br />
Hyd raulikpumpe, die eine gleichmäßige<br />
und kontinuierliche Änderung der Geschwindigkeit<br />
ermöglicht. Das CVT-Design<br />
kombiniert somit die Vorteile eines<br />
mechanischen und eines hydrostatischen<br />
Getriebes in einer Maschine.<br />
Durch die Kombination der beiden Getriebetypen<br />
kann die neue CVT-Technologie<br />
gewährleisten, dass schwere Lasten<br />
bei niedrigen Motordrehzahlen mit<br />
hoher Dynamik für einen optimalen Betriebszyklus<br />
des Radladers gefahren<br />
werden können. Die beiden Getriebe<br />
werden automatisch kombiniert. Der<br />
komplette Antriebsbereich wird durch<br />
das stufenlose Getriebesystem gesteu-<br />
6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
58<br />
RADLADER<br />
ert, wodurch sich Kraftstoffeinsparungen<br />
von bis zu 15 % erzielen lassen.<br />
Durch die Möglichkeit, hydrostatische<br />
und mechanische Leistung zu trennen,<br />
konnte Doosan den Stufe-IV-Scania-<br />
DC09-Motor im DL420CVT-5 einsetzen,<br />
da das CVT-System die Effizienz der<br />
Maschine auch bei niedrigen Motordrehzahlen<br />
beibehält. Mit einer Leistung von<br />
232 kW bei <strong>18</strong>00 U/min bietet der Motor<br />
ein großzügiges Drehmoment bei niedrigen<br />
Drehzahlen und erfüllt die Anforderungen<br />
der Abgasnorm, ohne dass<br />
hierzu ein Dieselpartikelfilter erforderlich<br />
ist. Möglich machen dies Nachbehandlungsverfahren<br />
wie gekühlte Abgasrückführung<br />
(AGR) und selektive katalytische<br />
Reduktion (SCR). Ein automatisches<br />
Leerlaufsystem spart bei Aktivierung<br />
Kraftstoffkosten, indem der Leerlaufpegel<br />
von 950 auf 750 U/min gesenkt wird,<br />
falls der Fahrer für mehr als 10 s keine<br />
Eingaben an Lenkrad, Arm und Schaufel<br />
vornimmt. Dazu schaltet die automatische<br />
Motorabschaltung den Motor ab,<br />
wenn er sich eine bestimmte Zeit lang (3<br />
bis 60 min frei konfigurierbar) im Leerlauf<br />
befunden hat. Neben den bekannten<br />
GRÜNDLICH ÜBERARBEITET: Mit dem Modell 420 führt Doosan eine komplett neue<br />
Radladerbaureihe in sein Portfolio ein. Foto Doosan<br />
Fahrmodi (normal/economy) stehen<br />
jetzt zwei weitere Varianten zur Verfügung.<br />
Im Aushub-Modus kann bis zu<br />
einer Geschwindigkeit von 3 km/h auf<br />
Knopfdruck das maximale Drehmoment<br />
abgerufen werden. Im Fahrmodus<br />
gewährleistet der Lader bei mehr<br />
als 14 km/h vorwärts (oder mehr als<br />
5,4 km/h rückwärts) und stabilisiertem<br />
Frontdruck automatisch die beste Traktion.<br />
Eine Kriech-Einstellung ist ebenfalls<br />
verfügbar. Sie ermöglicht es dem Fahrer,<br />
die Maschine mit niedriger Geschwindigkeit<br />
zu fahren, ohne dass das Gaspedal<br />
gedrückt werden muss, wenn er in<br />
den Vorwärts- oder Rückwärtsgang<br />
schaltet. Diese Funktion unterdrückt<br />
auch die Getriebe-Automatikbremse.<br />
Alle Doosan-Radlader der neuen Generation<br />
besitzen ein Hydraulikpumpensystem<br />
mit Lastdruckmeldung. Das bedeutet,<br />
dass die Axialkolbenpumpe mit<br />
variabler Drehzahl einen Förderstrom in<br />
Abhängigkeit von der zu bewerkstelligenden<br />
Arbeit generiert. Dies sorgt<br />
ebenfalls für eine bessere Traktion zum<br />
Eindringen in Halden, da in vielen Situationen<br />
zum Betrieb der Schaufel weniger<br />
Kraft erforderlich ist. Als Reaktion auf<br />
Kundenrückmeldungen ist das System<br />
so konzipiert, dass die Schaufel eine höhere<br />
Priorität hat, wenn Ausleger und<br />
Schaufel gleichzeitig in Betrieb sind und<br />
nur begrenzte Kraft zur Verfügung steht.<br />
Die Maschine besitzt als Standardkonfiguration<br />
eine Funktion zur Auslegerpositionierung<br />
(boom kick-out). Diese ist<br />
für Arbeiten auf beengtem Raum oder<br />
für die Wiederholung ähnlicher Operationen<br />
in spezifischen Arbeitsbereichen<br />
nützlich. Mit dem gleichen System kann<br />
die Schaufel auf die Rückkehr zur Grabwinkelstellung<br />
gesetzt werden.<br />
Auf Achsen des größeren Bruders<br />
GRÖSSERE SCHÜTTHÖHE: Der Hyundai HL960 ist auch in einer XT-Version mit<br />
verlängertem Hubarm für größere Schütthöhe erhältlich. Fotos: Hyundai<br />
Der neue Hyundai HL960 HD ergänzt als<br />
besondere Variante den Lader HL960.<br />
Er hat ein Einsatzgewicht von 19,3 t und<br />
ist mit einem elektronisch gesteuerten<br />
Stufe-IV-Cummins-QSB6.7-Dieselmotor<br />
ausgestattet. Dieser bietet bei 2200 U/<br />
min eine Nettoleistung von 163 kW. Als<br />
besondere Ausstattung für Arbeiten in<br />
rauen Umgebungen wurden dem Modell<br />
die Achsen des nächstgrößeren Hyundai-Radladers<br />
HL970 mitgegeben, denn<br />
diese eignen sich für die hohen Traglasten<br />
in den vorgesehenen Einsatzbedingungen<br />
nach Angaben des Herstellers<br />
noch besser. Die maximale Zuladung<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
RADLADER<br />
59<br />
beträgt vorne 44 t und hinten 35 t und ist<br />
damit deutlich größer als in der Standardversion<br />
HL960. Die Schwerlastachsen<br />
können optional mit Vollgummireifen<br />
ausgerüstet werden. Ebenfalls optional<br />
sind Zusatzkühlungen für Vorder- und<br />
Hinterachse im Programm, um Achsüberhitzungen<br />
zu vermeiden. Eine gute<br />
Wahl, wenn in warmer Umgebung rangierintensiv<br />
gearbeitet werden muss.<br />
Die erhältlichen Schutzausrüstungen<br />
umfassen gängige Komponenten zum<br />
Schutz von Kabine, Hubzylindern,<br />
Scheinwerfern, Anbaugeräteschläuchen,<br />
Kombinationsrückleuchten sowie<br />
den heckseitigen Kühlergrill vor herabfallendem<br />
Geröll und Material.<br />
Neben reduzierten Verbrauchswerten<br />
wartet die neue HL-Serie mit weiteren<br />
umweltschonenden Attributen auf.<br />
Eine automatische Motorabschaltung<br />
hält Kraftstoffverbrauch und Emissionen<br />
zum richtigen Zeitpunkt streng<br />
unter Kontrolle. Die HL-Serie stellt im<br />
Leerlauf den Motor ab. Die Betriebsart<br />
und die Zeit, die der Motor „leer“ läuft,<br />
sind vom Fahrer je nach Bedarf einstellbar.<br />
Das Standard-Fünf-Gang-Getriebe<br />
mit Überbrückungskupplung reduziert<br />
den Kraftstoffverbrauch zusätzlich.<br />
Eine Eco-Anzeige ermöglicht den konsequent<br />
wirtschaftlich orientierten Betrieb<br />
durch häufige Überprüfung der<br />
Maschinenzustände. Die Anzeige ändert<br />
ihre Farbe mit dem Motordrehmoment<br />
und der Kraftstoffeffizienz. Außerdem<br />
werden Kraftstoffverbrauchswerte<br />
wie Durchschnittsverbrauch und Gesamtverbrauch<br />
überwacht und am Monitor<br />
angezeigt. Das serienmäßige Eco-<br />
Fahrpedal unterscheidet zwischen<br />
sparsamem Betrieb und Leistungsbetrieb.<br />
Eine Geschwindigkeitsbegrenzung<br />
ist für Fahrer zwischen 20 und<br />
40 km/h so einstellbar, wie es für den<br />
jeweiligen Einsatz optimal und effektiv<br />
ist. Erweitert werden die Möglichkeiten<br />
um die Kupplungstrennfunktion ICCO<br />
(Intelligent Clutch Cut-Off), mit der sich<br />
die Verlustleistung am Drehmomentwandler<br />
reduzieren lässt, sowie um ein<br />
hydraulisches Sperrdifferenzial, das<br />
Reifenschlupf vermeidet.<br />
Die neue Sicherheitskabine mit mehr<br />
Komfort, wie dem voll einstellbaren Sitz,<br />
ist um 10 % gewachsen und bietet dem<br />
Fahrer einen ergonomischen, stark schallgedämmten<br />
und angenehmen Arbeitsplatz.<br />
Die neue Klimaanlage maximiert die<br />
Heiz- und Kühlleistung durch einen optimierten<br />
Luftstrom in der Kabine. Der<br />
HL960 HD ist serienmäßig auf Joystick-<br />
Bedienung für Arbeitsausrüstung und Anbaugeräte<br />
ausgelegt. Über den Touchscreen-Monitor<br />
und elektrohyd raulisch<br />
vorgesteuerte Hebel werden Endlagendämpfung,<br />
Schaufelpriorität und Arretierstellungen<br />
für Ausleger und Schaufel angepasst.<br />
Die Endlagendämpfung reduziert<br />
Stöße und Schwingungen wenn sich ein<br />
Anbaugerät dem Ende seines Bewegungswegs<br />
nähert, indem automatisch die<br />
Bewegungsgeschwindigkeit zurückgenommen<br />
wird. Diese Funktion kann am<br />
Monitor deaktiviert werden. Alle Modelle<br />
der HL900-Serie sind von Haus aus mit<br />
dem Hyundai-Präzisionswägesystem<br />
ausgestattet. Es bietet automatische<br />
sowie manuelle Einstellungen und wiegt<br />
einzelne Schaufelladungen und Ladegesamtgewichte<br />
mit einer Genauigkeit von<br />
+/– 1 %.<br />
Schaufel-Füllautomatik inklusive<br />
Komatsu Europe hat kürzlich den neuen<br />
Radlader WA480-8 vorgestellt. Stufe-IVmotorisiert<br />
verbraucht er um bis zu 15 %<br />
weniger Kraftstoff als der WA480-6 LC.<br />
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6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
60<br />
RADLADER<br />
STARK ÜBERARBEITET: Das aktuellste Modell von Volvo kam mit einer Reihe<br />
kundenorientierter Weiterentwicklungen auf den Markt. Foto: Volvo<br />
HILFREICH: Der Komatsu WA480-8 mit Schaufelvolumina von 4,9 bis 5,9 m³ ist mit einer<br />
Schaufel-Füllautomatik ausgestattet. Foto: Komatsu<br />
Vorteilen maximale Effizienz und Einsatzverfügbarkeit<br />
sicher.<br />
Durch den Antriebsstrang, der bei<br />
Komatsu in Hannover hergestellt wird,<br />
ist dieser Radlader eine sehr leistungsstarke<br />
und dabei kraftstoffeffiziente Maschine.<br />
Das Automatikgetriebe sorgt für<br />
höhere Produktivität vom ersten bis zum<br />
vierten Gang. Im zweiten bis vierten<br />
Gang, ab einer Geschwindigkeit von ca.<br />
8 km/h, sorgt die automatische Wandlerüberbrückung<br />
für eine zusätzliche Steigerung<br />
der Effizienz. Die Motorsteuerung<br />
„Komatsu Smart Loader Logic“<br />
funktioniert automatisch und beeinträchtigt<br />
nicht den Betrieb. Sie reduziert<br />
den Kraftstoffverbrauch, ohne die Produktivität<br />
zu verringern. Eine automatische<br />
Leerlaufabschaltung legt den<br />
Motor nach einer voreingestellten Leerlaufzeit<br />
still.<br />
Die Kabine wurde benutzerfreundlich<br />
und großzügig gestaltet und hat einen<br />
Geräuschpegel von nur 71 dB(A) am<br />
Fahrerohr. Der erhöhte Innendruck verhindert<br />
Staubeintritt in die Kabine. Sicheres<br />
Ein- und Aussteigen gewährleisten<br />
versetzte Trittstufen und große<br />
Handläufe. Zudem besitzt die Maschine<br />
große Fenster ohne Säulen für eine exzellente<br />
Rundumsicht. Das hochauflösende<br />
7"-Farbdisplay des Monitorsystems<br />
zeigt dem Fahrer alle wichtigen<br />
Daten an, darunter auch Eco-Hinweise.<br />
Ein neuer, luftgefederter Fahrersitz mit<br />
optimaler Vibrationsdämpfung und die<br />
am Sitz angebauten EPC-(Electronic-<br />
Pilot-Control-)Bedienhebel mit Fahrtrichtungsschalter<br />
erhöhen den Komfort.<br />
Kapazitätsstarkes Optimum<br />
Ausgehend von den marktbewährten Eigenschaften<br />
des Vorgängermodells bietet<br />
der knapp 27 t schwere Radlader mit<br />
Schaufelvolumina von 4,9 bis 5,9 m³ eine<br />
außerordentliche Kombination aus Stabilität,<br />
Losbrech- und Zugkraft. Ausgestattet<br />
mit einer neuen Schaufel-Füllautomatik<br />
und einer optimierten Erdbauschaufel,<br />
die für ein besseres Eindringverhalten<br />
sorgt, wird das Befüllen einfacher.<br />
Dank der Komatsu-Getriebetechnologie<br />
und durch den optimierten Drehmomentwandler<br />
reduzieren sich die Betriebskosten,<br />
denn die Kombination aus<br />
Motordrehzahlanpassung, optimierter<br />
Traktionskraft und Beschleunigung sowie<br />
höheren Geschwindigkeiten beim Fahren<br />
bergauf führt zur Steigerung der Produk-<br />
tivität bei geringerem Kraftstoffverbrauch<br />
des SAA6D125E-7-Motors mit einer Leistung<br />
von 220 kW. Dieselpartikelfilter und<br />
weitere Baugruppen zur Abgasnachbehandlung<br />
sorgen zusammen mit dem<br />
Motor für mehr Effizienz und eine längere<br />
Lebensdauer. Die weiterentwickelte elektronische<br />
Motorsteuerung kontrolliert<br />
Luftmanagement, Kraftstoffeinspritzung,<br />
Verbrennungsparameter sowie Abgasnachbehandlung<br />
und sorgt für optimale<br />
Leistung bei gleichzeitig reduzierten<br />
Emissionen. Die integrierte Diagnosefunktion<br />
unterstützt die Fehlersuche im<br />
Störungsfall.<br />
Komatsu Care, das Wartungsprogramm<br />
für Kunden, und das Telematiksystem<br />
Komtrax stellen neben weiteren<br />
Der Radlader L260H von Volvo repräsentiert<br />
den jüngsten Familienzuwachs<br />
der H-Serie. Der 34-Tonner kann nach<br />
Herstellerangaben einen Sattelzug mit<br />
drei Ladespielen beladen. Die Zahlen<br />
aus einem Vergleich mit Vorgängermodellen<br />
sprechen für sich. Der L260H hat<br />
5 % mehr Leistung und Drehmoment,<br />
15 % mehr Nutzlast und nutzt größere<br />
Schaufeln mit Kapazitäten von 5,3 bis<br />
10,2 m³. Verbaut ist ein 310 kW starker<br />
Stufe-IV-Volvo-D13J-Motor. Die passive<br />
Regeneration reinigt den Diesel-Partikelfilter<br />
während des normalen Betriebs<br />
automatisch, ohne dass der Fahrer eingreifen<br />
muss und ohne dass dadurch die<br />
Leistung beeinträchtigt wird. Die Maschine<br />
nutzt einen Kühlventilator, der nur<br />
bei Bedarf Leistung zieht und durch ge-<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
RADLADER<br />
61<br />
ringere Lüfterdrehzahlen weniger Lärm<br />
erzeugt. Die patentierte OptiShift-Technologie<br />
von Volvo kommt im neuen<br />
L260H noch verstärkt zum Tragen. Das<br />
System kombiniert die Volvo-RBB-<br />
Bremsanlage mit einem neuen Drehmomentwandler<br />
mit Wandlerüberbrückung.<br />
Die RBB-Funktion erkennt zudem die<br />
Fahrtrichtung des Laders und bremst<br />
diesen automatisch durch Betätigung<br />
der Betriebsbremse ab statt mit dem<br />
Drehmomentwandler. Die Wandlerüberbrückung<br />
des Antriebsstrangs verbessert<br />
Ansprechverhalten, Felgenzug,<br />
Steigleistung und Kraftstoffeffizienz.<br />
Das neue Getriebe mit Volvo-Fully-Automatic-Power-Shift-(FAPS-)Konzept<br />
legt<br />
je nach Motordrehzahl und Fahrtgeschwindigkeit<br />
den optimalen Gang ein.<br />
Die lastabhängige Hydraulikanlage versorgt<br />
die Hydraulik nur bei Bedarf.<br />
Im Gegensatz zu Vorgängermodellen<br />
nutzt der L260H zum Senken des Auslegers<br />
keine hydraulischen Pumpen, sondern<br />
die Schwerkraft und das Gewicht<br />
von Ausleger und Schaufel. Diese Funktion<br />
weist nach Angaben des Herstellers<br />
nur der L260H auf. Die Hochdruckhydraulik<br />
ermöglicht kürzere Zykluszeiten<br />
und eine höhere Hubkraft, deutlich zu<br />
sehen am Hubarmsystem mit einer Hubkraft<br />
von 295,6 kN. Der Hubarm selbst<br />
wurde ebenfalls überarbeitet. Er ist jetzt<br />
leichter, stärker und verfügt über bis zu<br />
15 % mehr Nutzlast. Der L260H ist mit<br />
der bewährten Z-Kinematik für kraftvolles<br />
Graben in harten Materialien ausgestattet.<br />
Darüber hinaus zeichnet er sich durch<br />
eine Reißkraft von 283,7 kN aus. Der<br />
L260H hat eine Auskipphöhe von 3,1 m<br />
sowie einen um 50 mm längeren Radstand<br />
für eine bessere Standfestigkeit.<br />
Der L260H ist mit der optionalen Hubgerüstdämpfung<br />
(BBS) lieferbar. Sie ermöglicht<br />
kürzere und komfortablere Arbeitszyklen,<br />
indem Stöße gedämpft und ein<br />
Aufschaukeln und Überlaufen der Schaufel<br />
beim Arbeiten in unebenem Gelände<br />
vermieden wird.<br />
Der Radlader wird mit zwei neuen,<br />
speziell auf ihn zugeschnittenen Schaufeln<br />
geliefert: der Volvo-Felsschaufel<br />
und der Volvo-Rehandling-Schaufel.<br />
Sie ermöglichen ein schnelleres und<br />
effizienteres Füllen und bis zu 10 %<br />
Kraftstoffersparnis. Mit dem Rehandling-Kit<br />
kann der Lader zum Einlagern<br />
oder Verladen von verarbeitetem Material,<br />
wie Sand und andere Gesteinskörnungen,<br />
zusätzlich optimiert werden.<br />
Die Felsschaufel ist größer als ihr Vorgängermodell.<br />
Der neue Rahmen des Radladers bietet<br />
einen bequemen Zugang zu den sinnvoll<br />
zusammengefassten Prüfpunkten.<br />
Die Kabine lässt sich als erste ihrer Art<br />
in dieser Größenkategorie hydraulisch<br />
kippen und der Motorraum ist für einen<br />
Techniker vom Boden aus leicht zugänglich.<br />
Die Akkumulatoren sind zwecks<br />
einfacher Wartung und Instandsetzung<br />
außerhalb des BSS angeordnet. Alle<br />
diese Merkmale führen dazu, dass Wartungs-<br />
und Inspektionsarbeiten effizienter<br />
ausgeführt werden können.<br />
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6/20<strong>18</strong> EINE GESTEINS NEUE WELT PERSPEKTIVEN<br />
DER RESSOURCEN
62<br />
RADLADER<br />
Mehr Sicherheit durch Kunststoffscheiben<br />
ZUSAMMENARBEIT: Volvo-Radlader von Swecon<br />
können auf Wunsch mit nahezu unverwüstlichen<br />
Kasi-Sicherheits-Scheiben ausgerüstet werden.<br />
Die 3D-Ausführung des Produkts macht die A-Säule<br />
überflüssig und beseitigt damit „Sollbruchstellen“.<br />
Fotos: KRD-Gruppe<br />
Leider gar keine so seltene Szene: Eigentlich gilt es nur, einige Ladespiele zu<br />
absolvieren, ein Alltagsjob. Aber auf einmal verkeilt sich das Anbaugerät –<br />
plötzlich löst sich eine scharfkantige Stahlstange und schnellt auf<br />
die Fahrerkabine zu. Aber zum Glück gibt es ja die dicke Frontscheibe. Oder?<br />
Radlader müssen sich vielfach in robusten<br />
Einsatzfeldern bewähren. Hier lauern<br />
durchaus besondere Gefahren, wobei das<br />
Eindringen von Fremdkörpern in die Kabine<br />
ein Hauptrisiko darstellt. Kommt es hart<br />
auf hart, sind die Scheiben des Radladers<br />
tatsächlich die letzte Barriere gegen<br />
h eranfliegende Steine oder Stahlteile, die<br />
das Tempo einer Gewehrkugel erreichen<br />
können. Die aufgrund der besseren Sicht<br />
immer großzügiger dimensionierten Verglasungen<br />
bilden in diesem Zusammenhang<br />
Schwachstellen, Gitter wiederum schränken<br />
die Sicht ein und schützen nur gegen<br />
ausreichend großflächige Angriffe. Mineralglas-Scheiben<br />
gängiger Radlader-Modelle<br />
reichen aber für einen wirksamen Schutz<br />
nicht aus. Zur Standardverglasung gibt es<br />
aber mittlerweile wirklich sichere Alternativen.<br />
Verscheibungen aus transparenten<br />
Kunststoffen gehören dazu. Zu den Werkstoffen,<br />
die sich hier bewährt haben, zählen<br />
vor allem Acrylglas (chemische Abkürzung<br />
PMMA) und Polycarbonat (PC). Insbesondere<br />
PC macht sich sehr gut als Basismaterial<br />
für moderne Sicherheitsverscheibungen.<br />
Wer einmal versucht hat, eine CD oder<br />
DVD aus diesem Kunststoff durchzubre-<br />
chen, weiß: PC ist nahezu unverwüstlich.<br />
Verantwortlich dafür ist dessen Schlagzähigkeit,<br />
also die Fähigkeit, Schläge einzustecken,<br />
ohne zu brechen. PC zeigt bei<br />
Raumtemperatur eine Schlagzähigkeit um<br />
70 kJ/m 2 . Das bedeutet, dass es rund zehnbis<br />
zu 20-mal unempfindlicher gegenüber<br />
Schlägen ist als mineralisches Verbundglas.<br />
Geeignete Polycarbonat-Scheiben<br />
federn somit heranfliegende Steine noch<br />
locker weg, wenn Mineralglas schon längst<br />
zu Bruch gegangen wäre. Praktisch nebenbei<br />
erschweren PC-Scheiben auch Vandalismus<br />
an unbeaufsichtigt abgestellten<br />
Maschinen.<br />
Details sind wichtig<br />
Kunststoffe wie PC haben andere Schwächen,<br />
die im Dienst der Sicherheit ausgeglichen<br />
werden müssen. Praktisch alle<br />
bekannten Kunststoffe beginnen bei tieferen<br />
Temperaturen allmählich zu erstarren.<br />
Bei extremen Minus-Graden kann man sie<br />
sogar mit einem Hammer zerschlagen.<br />
Spielt die Dicke eine Rolle? Tatsächlich<br />
sind 4 mm starke PC-Scheiben sicherer<br />
als 2 mm schlanke. Ein Chemiker würde<br />
dazu allerdings sagen: Je dicker die Scheibe,<br />
desto schwerer fällt es den Kunststoff-<br />
Molekülen darin, sich zu bewegen, wenn<br />
die Scheibe sich biegen soll – irgendwann<br />
stehen sie einander im Weg und alles wird<br />
allmählich starrer. Eine gewisse Steifigkeit<br />
kann indes durchaus nützlich sein – insbesondere<br />
in der Nachrüstung von Fahrzeugen,<br />
in denen die starren Mineralglasscheiben<br />
eine stabilisierende, zum Teil<br />
tragende Funktion übernommen haben.<br />
Diese muss natürlich auch nach dem Ersatz<br />
durch einen hinreichend starren<br />
Kunststoff gewährleistet sein.<br />
Aus einem ganz ähnlichen Grund sind<br />
große Kunststoff-Scheiben auch flexibler<br />
als kleine: Einen Ziegelstein mitten auf eine<br />
große Frontscheibe zu werfen, stellt in der<br />
Regel kein Problem dar. Derselbe Angriff<br />
kann bei einer kleinen Seitenscheibe andere<br />
Folgen haben. Je kleiner die Scheibe<br />
ist, desto weniger Platz hat sie ja, sich in<br />
der Elastizität eines Trampolineffektes zu<br />
bewähren. Dieser Effekt macht sich bei<br />
einschichtigen Scheiben besonders am<br />
Rand bemerkbar, wo der Kunststoff mit<br />
der starren Karosserie verklebt ist. Hier<br />
kann das Material kaum ausweichen,<br />
wenn der Schlag kommt.<br />
Eine Lösung besteht darin, wo immer<br />
möglich auf die problematische, starre<br />
Lagerung zu verzichten. Ein Beispiel für<br />
diesen Ansatz bietet eine Polycarbonat-<br />
Frontscheibe aus dem Kasiglas-Pro-<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
RADLADER<br />
63<br />
gramm der KRD Sicherheitstechnik GmbH, Geesthacht und<br />
Bardowick, die in Zusammenarbeit mit Swecon für Volvo-<br />
Radlader des Typs L11OH entwickelt wurde. Diese 1195 x<br />
1329 mm messende Frontscheibe besteht aus einer 12 mm<br />
dicken und entsprechend stabilen Polycarbonat-Platte, die für<br />
den Einsatz im Radlader bei KRD eigens aufwendig umgeformt<br />
wurde. Als besonderer Clou ersetzt die einteilige Ausführung<br />
die früher vorhandenen Ecken, vermeidet also gleich vier Sollbruchstellen,<br />
die sich ergeben hätten, wenn man Front- und<br />
Seitenscheiben auf der A-Säule des Fahrzeugs verklebt hätte.<br />
Darüber hinaus erfüllt die Scheibe die strengen Anforderungen<br />
der jüngst überarbeiteten Richtlinie UN R43 der Vereinten<br />
Nationen und verfügt damit im Gültigkeitsbereich dieser<br />
Norm über eine Straßenzulassung. So dürfen sich damit<br />
ausgerüstete Radlader in ganz Europa und vielen anderen<br />
Nationen der Welt ganz unproblematisch und ohne Sondergenehmigung<br />
auf öffentlichen Straßen bewegen.<br />
Der zweite Ansatz, um PC-Scheiben noch robuster und<br />
schlagzäher zu machen, sind Verbundscheiben. Im Mineralglas-Bereich<br />
sind sie schon seit Jahrzehnten bekannt, im<br />
Bereich der Kunststoff-Sicherheitsscheiben wurden sie<br />
hingegen erst vor wenigen Jahren eingeführt: Kasiglas-Verbundsicherheitsscheiben<br />
bestehen aus zwei oder mehr PC-<br />
Scheiben, die ab Werk über eine selbst klebende Folie aus<br />
transparentem thermoplastischem Polyurethan (TPU) miteinander<br />
verbunden werden – wobei eine TPU-Variante zum<br />
Einsatz kommt, die gegen UV-Licht unempfindlich ist. Durch<br />
die dünnen Teilscheiben sind Verbundscheiben nicht nur flexibler<br />
als massive Kunststoff-Scheiben gleicher Dicke. Sie<br />
haben im Vergleich zu den Monoscheiben auch den Vorteil,<br />
dass sich die einzelnen Ebenen der Scheibe im Belastungsfall<br />
gegeneinander verschieben und somit Energie abbauen<br />
bzw. Steine besser abprallen lassen können. Bei Verbundscheiben<br />
stellt sich auch die Frage nach Sollbruchstellen an<br />
Auflageflächen in erheblich vermindertem Maße – selbst<br />
Hammerschläge auf die Ränder derartiger Scheiben können<br />
sie nicht zerstören; mehrschichtige Produkte halten sogar<br />
einen Gewehr-Beschuss aus.<br />
MASSIVER ANGRIFF: Eine Gewehrkugel, die in einer PC-Verbundscheibe<br />
steckt, zeigt, was hochwertige Kunststoff-Scheiben heute leisten.<br />
Radlader<br />
DL550-5<br />
Hoher Entwicklungsund<br />
Fertigungsaufwand<br />
Die ausgezeichnete Flexibilität der PC-Sicherheitsscheiben<br />
wird mit einem extrem hohen Fertigungs-Aufwand erkauft, der<br />
dem Produkt nicht anzusehen ist. Das bezieht sich etwa auf<br />
die Abriebbeständigkeit, manchmal, obwohl nicht ganz korrekt,<br />
als Kratzfestigkeit bezeichnet. Polycarbonat ist zwar flexibler<br />
als Mineralglas, aber deshalb naturgemäß auch deutlich weicher.<br />
Die Oberfläche des unbehandelten Kunststoffs würde<br />
schon durch Reiben mit einem Stahlschwämmchen allmählich<br />
erblinden.<br />
Die Lösung für dieses Problem sind hochspezialisierte Beschichtungen,<br />
die die Kunststoffe mit einer nahezu glasharten<br />
Oberfläche ausstatten. Durchgesetzt haben sich hier vor allem<br />
sogenannte Polysiloxan-Lacke. Im ausgehärteten Zustand<br />
sind sie Glas auch chemisch recht ähnlich, aber aufgrund ihrer<br />
geringen Dicke flexibel genug, um die Bewegungen des Substrats<br />
mitzumachen.<br />
Die Wahl des Fahrers!<br />
Doosan-Radlader liefern hervorragende<br />
Ausbrechkraft, schnelle Arbeitstaktzeiten und gehobenen<br />
Komfort. Unsere Lader sind ideal für alle Einsatzfälle und bieten<br />
Ihnen außergewöhnliche Leistung gepaart mit einer insgesamt guten<br />
Wirtschaftlichkeit. So können Sie jede Arbeit erledigen, egal, ob Sie kleine<br />
oder große Berge von Material bewegen müssen.<br />
Doosan – mehr als 40 Jahre Erfahrung als Hersteller von Baumaschinen.<br />
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6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
64<br />
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
Zu Besuch in der Antike<br />
Foto: Jis<br />
EINE VOLLE DEKADE: Vor eindrucksvoller Kulisse wurde das runde Jubiläum der Earthmax- Reifen<br />
von BKT gefeiert. Foto: BKT<br />
Im Juni feierte Balkrishna Industries Ltd. (BKT) das zehnjährige Jubiläum seiner erfolgreichen Earthmax-Reihe,<br />
einer speziellen OTR-Reifenserie für Steinbrüche und Bergwerke. BKT ist einer der führenden Off-Highway-Reifenhersteller<br />
mit Sitz in Indien. Nur drei Jahre nach der Neueröffnung des imposanten BKT-Reifenwerks in Bhuj bot<br />
dieser Meilenstein eine weitere Gelegenheit, um Anfang Juni den Werdegang des Earthmax-Reifens von seinen<br />
Ursprüngen bis zum aktuellsten Modell zu reflektieren und mehr über die ambitionierten Zukunftspläne des Familienunternehmens<br />
zu erfahren. Und diese können sich sehen lassen. Eine perfekte Kulisse für die Reflexion bot<br />
sich auf der Insel Kreta.<br />
MEILENSTEINTERMIN:<br />
Auf einer internationalen<br />
Pressekonferenz wurde über<br />
die Entstehungsstadien der<br />
Earthmax-Reihe und die<br />
Zukunftspläne von BKT informiert.<br />
Das Management,<br />
repräsentiert durch<br />
Dilip Vaidya, Rajiv Poddar<br />
und Arvind Poddar (oben,<br />
v.r.n.l.), stand, verstärkt durch<br />
Lucia Salmaso, Man.-Dir.<br />
BKT Europe, für Fragen zur<br />
Verfügung. Fotos: jis<br />
Doch zurück zum Anfang: Alles begann<br />
mit der Lancierung des ersten Earthmax-<br />
Reifens im Jahre 2008, damals zunächst<br />
nur für Radlader. Entwickelt wurde das<br />
OTR-Radialreifen-Sortiment bei BKT, um<br />
auch härtesten Einsatzbedingungen widerstehen<br />
zu können. Eine Besonderheit<br />
der Earthmax-Reifen ist ihre robuste All-<br />
Steel-Struktur, die der Reifenkarkasse<br />
besondere Widerstandskraft und Langlebigkeit<br />
verleiht. Ideal also auch für die<br />
ganz großen Maschinen. Deshalb folgte<br />
der ersten Entwicklung der Reifen für<br />
Lader auch die passende Bereifung für<br />
Muldenkipper, Grader, Radlader, Planierer,<br />
Loader und Fahrlader (LHD). Mittlerweile<br />
sind sogar Giant-Reifen in der<br />
Earthmax-Serie zu finden.<br />
Passende Kulisse für große Vorhaben<br />
Nun könnte man sich fragen: Was hat all<br />
das mit Griechenland zu tun? Dafür lohnt<br />
sich ein Blick in die Vergangenheit, als die<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
65<br />
Griechen den Grundstein für die Entwicklung<br />
der Mechanik legten. Ohne Griechen<br />
also wahrscheinlich keine industrielle<br />
Revolution. Damit gäbe es auch keine der<br />
Maschinen, für die diese besonderen<br />
Reifen entwickelt werden. Zudem waren<br />
die Griechen bekannt für ihren kreativen<br />
Erfindergeist. Vor allem durch praktisches<br />
Experimentieren konnten viele<br />
Phänomene am Ende entschlüsselt werden.<br />
Dem würde Archimedes zustimmen<br />
– Heureka! Auch BKT berichtete von<br />
vielen Begebenheiten mit Kunden, für die<br />
ein spezielles Sortiment entwickelt<br />
wurde, basierend auf Erfahrung und dem<br />
einfachen Probieren für jede gesonderte<br />
Situation. Nicht zu vergessen: Die Griechen<br />
fanden heraus, dass die Erde keine<br />
Scheibe ist. Auch das macht am Ende die<br />
Sache wieder rund.<br />
Der Weg ist steinig<br />
Bei der gemeinsamen Pressekonferenz,<br />
die während der Präsentationswoche<br />
DER EARTHMAX<br />
für Händler, Kunden und Partner für die<br />
einschlägige internationale Fachpresse<br />
anberaumt war, wurden Meilensteine<br />
und Entwicklungsschritte aufgezeigt.<br />
Arvind Poddar, Vorstandsvorsitzender<br />
und Geschäftsführer von BKT, betonte<br />
dabei auch, dass die globale Finanzkrise<br />
alle Märkte berührt habe. Trotzdem<br />
entschied sich das Unternehmen<br />
dafür, gerade zu diesem Zeitpunkt 2008<br />
in das OTR-Segment einzusteigen. Und<br />
das mit gutem Erfolg. Die Zukunftsaussichten<br />
sind noch weitaus ambitionierter.<br />
Bis zum Jahr 2025 will BKT<br />
einen Marktanteil in Höhe von 10 % im<br />
All-Steel-Radialsegment des globalen<br />
OTR-Marktes erreichen – wohl wissend,<br />
dass der Weg auf dem OTR-Markt nicht<br />
gerade ein Spaziergang im Park ist.<br />
Rajiv Poddar, Co-Geschäftsführer von<br />
BKT, sprach die anfänglichen Herausforderungen<br />
beim Eintritt in den Markt,<br />
aber auch den methodischen Ansatz<br />
an, den das Unternehmen verfolgte: den<br />
PDCA-Kreislauf (Plan, Do, Check, Act).<br />
Eine respektable<br />
Reifen-Entwicklungsgeschichte<br />
Earthmax nennt sich die OTR-Radialreifenserie<br />
von BKT. Entwickelt wurden<br />
die speziellen Pneus für extreme Anforderungen<br />
und schwierigste Bodenverhältnisse.<br />
Auf ihnen laufen inzwischen<br />
Muldenkipper, Dumper, Radlader, Planierer,<br />
Grader etc. sowie einige Mehrzweckfahrzeuge.<br />
Die inzwischen zehnjährige<br />
Erfolgsgeschichte startete mit<br />
dem Earthmax SR30 am 15. August<br />
2008. Das erste Set wurde für einen<br />
Volvo L120C entwickelt. 2010 entstand<br />
das nächste Set für einen Cat 972H.<br />
Zunehmender Erfolg führte zur SR41er-<br />
Reihe mit neuem Design, gefolgt vom<br />
SR45M. Im Zuge des Transfers nach<br />
Bhuj in 2015 – von BKT selbst als<br />
„Game-Changer“-Aktion bezeichnet –<br />
konnte endlich auch die Produktion und<br />
Entwicklung von OTR-Giant-Reifen<br />
dank des strategischen Transfers der<br />
gesamten OTR-All-Steel-Radialreifen-<br />
Produktionslinie an diesem hochmodernen<br />
Produktionsstandort beginnen.<br />
Daraufhin folgten die Serien SR45 S,<br />
SR46 und SR48 im Jahr 2016.<br />
Alle Earthmax-Reifen besitzen eine<br />
All-Steel-Struktur, die wirksam vor äußeren<br />
Einflüssen wie Stichen, Schnitten,<br />
Verschleiß, Hitze oder anderweitigen<br />
Widrigkeiten schützt. Neben ihrer<br />
Beständigkeit sind erstklassige Traktion<br />
und Stabilität beim wendigen Fahren<br />
über herausforderndes Gelände<br />
weitere Aspekte, die alle inzwischen<br />
25 Modelle der Reifenserie auszeichnen.<br />
Earthmax-Reifen werden mittlerweile<br />
weltweit geschätzt und genutzt.<br />
Handelspartner der Marke in Deutschland<br />
ist die Bohnenkamp AG.<br />
www.bohnenkamp.de<br />
PNEU-PILOT:<br />
Mit dem zuerst<br />
entwickelten<br />
Earthmax SR30<br />
stieg der Hersteller<br />
ins OTR-<br />
Segment ein<br />
und entwickelte<br />
seine Serie seitdem<br />
rasant.<br />
Foto: BKT<br />
OPTIMALE SELBSTREFLEXION: Der indische OTR-<br />
Spezialist sieht sich im guten Mittelfeld passend platziert<br />
und arbeitet an dieser Positionierung.<br />
Besonders die Eröffnung und der Transfer<br />
zur Produktionsanlage in Bhuj spielten<br />
eine entscheidende Rolle für den<br />
Erfolg, da nur an diesem hochmodernen<br />
Produktionsstandort die Know-how-<br />
Bündelung perfekt gelingen konnte und<br />
beispielsweise die Entwicklung von<br />
OTR-Giant-Reifen überhaupt möglich<br />
wurde. Als Zwischenziel soll bis 2020<br />
zunächst ein weltweit jährliches Absatzvolumen<br />
von 40.000 t im All-Steel-Segment<br />
erreicht werden. Bis zum Jahr<br />
2025 gilt dann das oberste Ziel: den<br />
Marktanteil von 10 % zu knacken. Bis<br />
dahin soll die Anlage in Bhuj auch ihre<br />
volle Kapazität ausschöpfen.<br />
Investitionen, die begeistern<br />
Doch nicht nur rein wirtschaftlich läuft<br />
BKT mit seinen Ambitionen auf Hochtouren.<br />
Im abschließenden Beitrag<br />
präsentierte Dilip Vaidya, President<br />
und Director of Technology BKT, die<br />
aktuellen und vielversprechenden Investitionen<br />
in Forschung und Entwicklung<br />
sowie innovative Technologien<br />
und ebenso in besonders nachhaltige<br />
Rohstoffe und Verfahren. Erst kürzlich<br />
schloss BKT beispielsweise ein gemeinsames<br />
Forschungsabkommen<br />
mit der Kultevat Inc., einem US-amerikanischen<br />
Biotechnologie-Unternehmen,<br />
das auf den Anbau und die<br />
Verarbeitung von TKS-Löwenzahn als<br />
erneuerbare und nachhaltige Alternative<br />
für Kautschuk spezialisiert ist.<br />
Bis Oktober 2019 ist bereits die Lieferung<br />
von einer Tonne TKS-Kautschuk<br />
6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
66<br />
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
EINSATZSTÄRKE: Earthmax-OTR-Reifen stehen für verschiedenste<br />
Träger zur Verfügung, darunter natürlich für<br />
Radlader (SR41/SR53) sowie Starrahmenkipper (SR45).<br />
Fotos: BKT<br />
vorgesehen. Weiterhin laufen Projekte<br />
zur Entwicklung hoch leistungstarker<br />
Gummimischungen mittels Nanomaterialien<br />
oder Nanoverbundstoffen, die<br />
verstärkte thermische und mechanische<br />
Stabilität bieten, sowie eine eigene<br />
Carbon-Black-Herstellungsanlage.<br />
Zudem werden Fahrer-Trainings angeboten.<br />
Erfolgreiche Teilnehmer erhalten<br />
ein Zertifikat darüber, dass sie den<br />
Umgang mit OTR-Bereifung sicher beherrschen.<br />
Eine interessante Präventionsmaßnahme,<br />
die das Sicherheitsniveau<br />
in OTR-Einsätzen steigert.<br />
Auch an übermorgen denken<br />
Neben den benannten unternehmerischen<br />
Ambitionen fällt deutlich auf,<br />
dass BKT ganz klar einen langfristigen<br />
Plan verfolgt, der von Nachhaltigkeit<br />
geprägt ist. Die Konzentration von Forschung<br />
und Entwicklung sowie Produktion<br />
in Bhuj hat sich als richtiger<br />
und zukunftsorientierter Schritt bestätigt.<br />
Für alles Weitere sorgen die erfrischend<br />
menschlichen und ansonsten<br />
bei Global Playern eher selten ge -<br />
hörten demütigen Töne zwischendurch.<br />
Die Besinnung auf das Wohl der<br />
Mitarbeiter, die eigene Foundation, die<br />
Kinder unterstützt, die Berichte über<br />
perfekt zugeschnittene, quasi personalisierte<br />
Angebote für Kunden und der<br />
Plan, sich eher im guten Mittelfeld der<br />
Anbieter zu platzieren. Dort bauen sich<br />
die BKT-Verantwortlichen nämlich ihre<br />
Nische auf und aus. Man darf weiter<br />
gespannt bleiben, welche Entwicklung<br />
dieser indische OTR-Profi in Zukunft<br />
nimmt.<br />
(jis)<br />
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und geschweißte Silos)<br />
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GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
SiEBAnLAGEn-BRECHAnLAGEn<br />
GELBE ENGEL<br />
Großeinsatz im Tunnelbau-Hinterland<br />
Indem sich zwei große Tunnelvortriebsmaschinen<br />
im Zuge des Großprojektes<br />
Stuttgart 21 für den Albvorlandtunnel<br />
über 8 km durchs Gestein wühlen, entstehen<br />
gleichzeitig Parallelaufgaben, die<br />
bei guter Gesamtlogistik wie ein Räderwerk<br />
ineinandergreifen. Durch jede Tunnelbohrmaschine<br />
werden jeweils etwa<br />
1,7 Mio. t Gestein gelöst. Mit dem Umschlag<br />
samt Abfuhr der Gesteinsmassen<br />
wurde die Firma Fischer aus Weilheim<br />
an der Teck beauftragt. Eine Schlüsselrolle<br />
spielen dabei drei Cat-Radlader<br />
982M. Der Tagesauftrag für jeden lautet:<br />
5000 t Materialbewegung, denn in der<br />
Spitze müssen 15.000 t täglich mit 600<br />
Lkw abtransportiert werden. „Das<br />
Tempo wird mit dem Baufortschritt weiter<br />
Fahrt aufnehmen. Dafür werden wir<br />
alle Reserven, die wir haben, ziehen“,<br />
meint der verantwortliche Fischer-Projektleiter<br />
Christoph Schmidberger. Um<br />
das Pensum zu schaffen, setzt Fischer<br />
auf einen versetzten Einschichtbetrieb –<br />
als Reservegerät dient ein Cat-Radlader<br />
972MXE. „Die erste Schicht mit zwei<br />
Fahrern startet gegen fünf Uhr früh, die<br />
anderen Maschinisten rücken später an,<br />
um Puffer zu haben“, so Schmidberger.<br />
Sein Arbeitgeber hat explizit in Radlader<br />
der 36-t-Klasse für diese Maßnahme investiert.<br />
Sie sollen mit nur zwei Ladespielen<br />
die Mulden der Sattelzüge füllen<br />
– so der Plan. Noch sind es drei,<br />
erklärt der Projektleiter, denn „das ganze<br />
System müsse sich noch einspielen und<br />
es hängt stark vom Material ab, in das<br />
es aufgrund der derzeit harten Konsistenz<br />
schwierig ist, einzudringen.“ Unterstützen<br />
soll den Ladevorgang das digitale<br />
Wiegesystem der Radlader, um die<br />
zwei fest installierten Straßenwaagen<br />
von Fischer zu entlasten. So lassen sich<br />
die Transportkapazitäten bestmöglich<br />
ausschöpfen. Die Radlader-Waagen<br />
sind alle geeicht und über ein Funkmodul<br />
mit dem Waagen-Terminal verbunden.<br />
„Die Lkw-Fahrer sind angemeldet und<br />
haben eine ID-Karte erhalten. Bevor sie<br />
auf das Gelände fahren, werden die Lkw<br />
leer verwogen und das Leergewicht an<br />
unsere Radlader-Fahrer übermittelt. Das<br />
Material nehmen die Cat 982M mit einer<br />
speziell entwickelten Schaufel mit Trapezblech<br />
und mit einer Schnittbreite von<br />
3,65 m sowie 6,4 m 3 Fassungsvermögen<br />
auf. „Das soll verhindern, dass schnell<br />
viel zu viel Material festklebt und dadurch<br />
das Ladevolumen einschränkt.<br />
Doch ganz lässt es sich nicht vermeiden“,<br />
erklärt Zeppelin-Niederlassungsleiter<br />
Thomas Böger aus Böblingen, der<br />
das Unternehmen hinsichtlich der Ausrüstung<br />
zusammen mit seinen Kollegen<br />
Stefan Oppermann von der Zeppelin-<br />
Projekt- und Einsatzberatung und Ronald<br />
Duchow von der Projekt- und Einsatztechnik<br />
unterstützt hatte. Bestückt<br />
wurde jede Schaufel mit Sägezähnen<br />
und einem weiteren Verschleißblech an<br />
der Unterseite, um vor Abrieb geschützt<br />
zu sein. Längere Standzeiten sollen<br />
durch Aufschweißungen und Verschleißschutz<br />
verhindert werden. „Unser Service-Center<br />
mit eigener Werkstatt ist nur<br />
zehn Minuten entfernt. Das sind ideale<br />
Bedingungen“, führt der Projektleiter<br />
aus. Falls nötig, können Radlader per<br />
Achse schnell dorthin transportiert werden,<br />
um sie wieder startklar zu machen.<br />
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Wir stellen aus:<br />
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ALS TEMPOMACHER beim Umschlag der Gesteinsmassen aus dem Tunnelbauprojekt<br />
sind drei Cat-Radlader 982M im Einsatz. Foto: Zeppelin<br />
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68<br />
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
Pneus mit mehr als nur Profil<br />
Oft unterschätzt, haben sich gerade<br />
die Reifen der schweren Off-the-<br />
Road- Maschinen in den letzten Jahren<br />
mehr und mehr zu Hightech-Produkten<br />
entwickelt. Reifendruckkontrollund<br />
Telematiksysteme beispielsweise<br />
zapfen die dicken Pneus als Datengeber<br />
an. Dennoch: Im Kern bleibt der<br />
Reifen eben ein Reifen – Profile und<br />
Gummimischungen bestimmen den<br />
Einsatz und die Hersteller versuchen<br />
mit immer neuen Produkten im<br />
Ranking zu punkten.<br />
BEDINGUNGSLOS: Die EM-Reifen von Conti sind in unterschiedlichen Serien für die meisten<br />
Einsätze zu haben. Foto: Conti<br />
Für Wendigkeit und Traktion<br />
Für den Bedarf in der Roh- und Baustoffindustrie<br />
hat Bridgestone über 40 Profile<br />
in insgesamt rund <strong>18</strong>0 Größen für die<br />
verschiedenen Einsatzzwecke entwickelt.<br />
Relativ neu ist der Radialreifen V-<br />
Steel L-Traction (VLT) in 29", konzipiert<br />
für die neue Klasse der knickgelenkten<br />
Dumper. Der Radialreifen VLT bietet hervorragende<br />
Wendigkeit, Traktion sowie<br />
Geländegängigkeit und ist für alle relevanten<br />
Untergründe geeignet. Durch<br />
seine ausgezeichnete Stabilität sorgt der<br />
Reifen noch dazu für ein sehr gutes Fahrgefühl.<br />
Der VLT ist derzeit in den Dimensionen<br />
20.5R25 bis 29.5R25, 33.25R29<br />
sowie 750/65R25 verfügbar.<br />
Im Einsatz bewährt ist der V-Steel<br />
Rock Quarry Premium (VRQP), ein Radialreifen,<br />
der für Muldenkipper im<br />
schweren Steinbrucheinsatz entwickelt<br />
wurde und eine Kombination aus hoher<br />
Laufleistung, Schnittresistenz und optimalem<br />
Bodenkontakt bietet.<br />
Ein weiterer Vertreter, der V-Steel<br />
N-Lug (VSNL) in der Größe 35/65R33 für<br />
Radlader, ist ebenso gut im Untertagebau<br />
wie im Tagebau und in Steinbrüchen aufgehoben.<br />
Sein Felsprofil-Design sorgt für<br />
gute Traktion, Stabilität und optimalen<br />
Komfort. Der Seitenwand-Schutz reduziert<br />
Einschnitte und andere Beschädigungen.<br />
Dieser Reifen ist zudem besonders<br />
für den Einsatz unter Schutzketten<br />
geeignet.<br />
Reifen plus Überwachung<br />
Off-the-Road-Reifen (OTR) für Baufahrzeuge<br />
und -maschinen müssen mit<br />
schwierigen Bedingungen zurechtkommen.<br />
Continental hat hierfür das<br />
Reifenprogramm ContiEarth entwickelt.<br />
Mit jeweils speziellen Profilen für<br />
Radlader, Muldenkipper oder Raddozer<br />
umfasst das Sortiment die zwei<br />
Reifenlinien EM-Master und RDT-Master.<br />
Der EM-Master für knickgelenkte<br />
Muldenkipper, Lader und Raddozer ist<br />
in zwei Versionen mit unterschiedlichen<br />
Profilausführungen erhältlich:<br />
als E3/L3 mit guten Selbstreinigungseigenschaften,<br />
guter Traktion und<br />
Manöv rierfähigkeit auf weichen und<br />
schlammigen Böden und als E4/L4<br />
mit hohem Karkassenschutz, guter<br />
Schnittfestigkeit, Traktion und komfortabler<br />
Laufruhe auf harten und felsigen<br />
Untergründen. Der für Starrrahmen-<br />
Muldenkipper entwickelte RDT-Master<br />
bietet hohe Stabilität, Langlebigkeit<br />
und gute Traktion auch bei hohen<br />
Geschwindig keiten über große Entfernungen.<br />
Als intelligente Reifen sind<br />
sowohl der EM-Master als auch der<br />
RDT-Master ab Werk mit integrierten<br />
Reifensensoren ausgestattet und<br />
damit sofort für den Einsatz mit den<br />
Reifendruckkontrollsystemen Conti-<br />
Pressure-Check und Conti-Connect<br />
bereit, wobei Conti-Pressure-Check<br />
für einzelne Fahr zeuge und Conti-<br />
DUMPER-<br />
OPTIMIERT: Die<br />
umfassende<br />
Produktpalette<br />
wurde durch den<br />
Bridgestone<br />
V-Steel L-Traction<br />
(VLT) in 29"<br />
ergänzt. Foto:<br />
Bridgestone<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
69<br />
SERIE ER-<br />
WEITERT:<br />
Der neue<br />
Reifen mit<br />
E4-Laufprofil<br />
ist in diversen<br />
Größen<br />
jetzt am<br />
Markt. Foto:<br />
Magna<br />
Connect für Flotten optimiert wurde.<br />
Das Herzstück beider Systeme bilden<br />
Reifensensoren von Continental. Die<br />
im Reifeninneren montierten intelligenten<br />
Sensoren messen permanent Temperatur<br />
und Luftdruck des Reifens und<br />
melden die Daten entweder an ein<br />
Handlesegerät, an ein Display in der<br />
Fahrerkabine oder an ein Webportal.<br />
Die Alarmmeldungen und Benachrichtigungen<br />
machen direkt auf Reifen aufmerksam,<br />
die sofortiges Handeln erfordern.<br />
Interessenten werden durch<br />
Außendienstingenieure vor Ort beraten<br />
und bei der Wahl des richtigen Reifens<br />
und der passenden digitalen Lösung<br />
unterstützt. Darüber hinaus steht das<br />
System Conti-Fleet-Check zur Verfügung,<br />
das eine Überwachung von Reifendruck,<br />
Profiltiefe und Laufleistung,<br />
aber auch von Reifenschäden und Abriebprofilen<br />
ermöglicht. Conti-Fleet-<br />
Reporting, das eine vollständige Analyse<br />
der Reifenleistung des Fuhrparks<br />
bietet, vervollständigt das Angebot.<br />
Den Starrahmenkipper im Visier<br />
Für den Einsatz an Starrrahmen-Muldenkippern<br />
führt Magna den neuen<br />
Magna MA04+ OTR ein. Dieser radial<br />
konstruierte Reifen mit einem E4-Laufflächenprofil<br />
wurde für den Einsatz im<br />
Tagebau konzipiert. Das neueste<br />
Modell der Magna-Reifenpalette ist in<br />
den Reifengröße 27.00R49, 33.00R51,<br />
37.00R57, 40.00R57, 46/90R57, 50/<br />
80R57, 59/80R63 sowie in verschiedenen<br />
Mischungen erhältlich. Sie definieren<br />
sich durch (A) schnittfest, (B) hitzebeständig<br />
und (S) Standard. Der<br />
Magna MA04+ wurde auf der Grundlage<br />
der neuesten Radial-Reifentechnologie<br />
des Herstellers entwickelt. Seine<br />
Hightech-Karkasse reduziert die Wärmeentwicklung<br />
im Reifeninneren, was<br />
zu einem niedrigeren Kraftstoffverbrauch,<br />
einem höheren Wirkungsgrad,<br />
einem optimierten Fahrkomfort und<br />
einer längeren Lebensdauer führt. Darüber<br />
hinaus bietet der Reifen eine hervorragende<br />
Durchstoßfestigkeit im<br />
Vergleich zu weniger langlebigen Diagonalreifen,<br />
was zu einem niedrigen<br />
Stundenpreis führt und ihn nach eigenen<br />
Angaben zur idealen Lösung für<br />
gängige RDTs macht.<br />
Full liner bietet noch mehr<br />
Mit dem Michelin X-tra Defend erweitert<br />
der Hersteller sein Angebot für<br />
Baumaschinen in Steinbrüchen und<br />
Tagebauen. Die Serie für knickgelenkte<br />
Dumper widersteht laut Hersteller<br />
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6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
70<br />
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
aggressivem Boden und bietet eine hohe Laufleistung.<br />
Zusätzlich werden neue Reifendimensionen eingeführt.<br />
Ab sofort sind die Größen 26.5R25 und 750/65R25 erhältlich,<br />
die Dimension 875/65R29 soll ab Spätsommer<br />
verfügbar sein. Der Spezialreifen für knickgelenkte<br />
Dumper im Dauereinsatz ist für Nutzlasten von 25 bis<br />
45 t ausgelegt und zeichnet sich in Größen der 65er-<br />
Serie nach Herstellerangaben vor allem durch seine<br />
erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Durchschlagsund<br />
Schnittverletzungen aus. Danach übertrifft er den<br />
Vorgänger Michelin X AD65. Möglich wurde dies durch<br />
verstärkte Karkass-Seile – um 23 % in der Dimension<br />
750/65R25 und um 31 % in der Dimension 875/65R29.<br />
Ebenfalls verstärkte Gewebelagen tragen zur Stabilität<br />
der Karkasse bei. Darüber hinaus besitzen die Reifen<br />
eine um 15 % dickere Reifenflanke als der Michelin X<br />
AD65.<br />
Der X-tra Defend verfügt über ein 55 mm beziehungsweise<br />
59,5 mm tiefes Laufflächenprofil. Im Vergleich zum<br />
X AD65 entspricht dies einer Steigerung von 12 mm oder<br />
28 % beziehungsweise 8,5 mm oder 16 %. Gleichzeitig<br />
stieg das Gummivolumen des neuen Reifens um bis zu<br />
40 %, was ebenfalls vor frühzeitigem Verschleiß schützt.<br />
Ein weiterer Vorteil des Michelin X-tra Defend ist nach<br />
Angaben des Herstellers seine exzellente Tonnenkilometer-pro-Stunde-Leistung<br />
(TKPH). So verfügt der Reifen<br />
in der Dimension 750/65R25 über einen TKPH-Wert von 220. In<br />
der Dimension 875/65R29 erzielt der X-tra Defend den TKPH-<br />
Wert 273.<br />
www.bridgestone.de/em-reifen<br />
www.conti.de<br />
www.magnatyres.com<br />
www.michelin.de<br />
NOCH BESSER: Die aktuelle Serie für knickgelenkte Dumper löst einen<br />
bewährten Reifentyp als Neuentwicklung ab. Foto: Michelin<br />
REIFENÜBERWACHUNG<br />
Proaktive Betriebskostensenkung<br />
Digitale Innovationen helfen die Betriebskosten<br />
von OTR-Flotten zu senken.<br />
Mit diesem Ziel hat Goodyear das System<br />
Proactive Solutions TPMS Heavy<br />
Duty als datenbasierte Lösung zur präzisen<br />
Echtzeitüberwachung von Reifen<br />
auf den Markt gebracht.<br />
Durch einen immer richtigen Druck<br />
können Maschinen bis zu 15 % mehr<br />
Arbeitsstunden leisten. Reifenbedingte<br />
Pannen sollen um bis zu 85 % reduziert<br />
werden können, auch externe Luftdruckprüfungen<br />
können danach entfallen.<br />
Liegt der Druck nämlich 50 %<br />
unter dem empfohlenen Wert, kann er<br />
das Reifenleben um 72 % reduzieren.<br />
Das System kombiniert fortschrittliche<br />
Telematik mit einer patentierten prädik<br />
tiven Analysetechnologie. Reifendruck<br />
und -temperatur werden<br />
überwacht und etwaige Schäden identifiziert.<br />
Die entsprechenden Sensoren<br />
sind an jedem Reifen angebracht. Ein<br />
On-Board-Router empfängt die Signale<br />
und leitet sie über das Mobilfunknetz<br />
an den Goodyear-Server weiter. Dieser<br />
schickt täglich Berichte per E-Mail an<br />
Betreiber der Baumaschinenflotte zurück.<br />
Werden falscher Luftdruck und/<br />
oder Überhitzung festgestellt, kann der<br />
notwendige Service umgehend einsetzen.<br />
Der Flottenmanager erhält in diesem<br />
Fall sofort per E-Mail oder App<br />
Warnhinweise. Eine Grafik gibt darüber<br />
Aufschluss, welcher Reifen betroffen<br />
und wie schwerwiegend das Problem<br />
ist. Die gesammelten Daten dienen außerdem<br />
zur Voraussage der verbleibenden<br />
Reifenlebensdauer und der<br />
Planung etwaiger Wartungen. Goodyear<br />
hat zusätzlich eine Fahrer-App<br />
angekündigt. Zur Verbesserung im<br />
Service von OTR-Flotten führt Goodyear<br />
auch eine verbesserte Version<br />
seines Emtrack-Reifenmanagementprogramms<br />
ein für eine noch genauere<br />
Erfassung wichtiger Reifendaten. Es<br />
enthält einen neuen Handscanner, mit<br />
dem Goodyear-Reifentechniker Druck<br />
und Profiltiefe schneller und präziser<br />
messen können. Die Goodyear-Emtrack-App<br />
ermöglicht auch Betreibern,<br />
einfach zu lesende, individuell anpassbare<br />
Berichte über ihre Reifenleistung<br />
in Echtzeit herunterzuladen sowie die<br />
Einsatzdauer des Reifens hinsichtlich<br />
Stunden, Kosten und Verschleiß vorherzusagen.<br />
Für einen Radlader beziffert<br />
Goodyear den möglichen wirtschaftlichen<br />
Vorteil zwischen 3000 und<br />
4000 Euro.<br />
www.goodyear.com<br />
DIGITALE HANDARBEIT: Mit dem neuen<br />
Handscanner lassen sich Diagnosen zum<br />
Reifenzustand bequem erledigen.<br />
Foto: Goodyear<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
71<br />
UNIVERSALIST<br />
Für den gemischten Ganzjahreseinsatz<br />
Betreiber nutzen ihre Service-Fahrzeuge das ganze<br />
Jahr über für unterschiedlichste Aufgaben.<br />
Daher müssen auch die Reifen zu jeder Jahreszeit<br />
flexibel und effizient einsetzbar sein<br />
und auf unterschiedlichen Untergründen<br />
gleichbleibend hohe Performance liefern.<br />
Der neue robuste All-Season-<br />
Reifen Michelin CrossGrip eignet sich<br />
für kleine Traktoren, Radlader, Teleskoplader<br />
und Baggerlader als ganzjahrestauglicher<br />
Allrounder für unterschiedlichste<br />
Untergründe auch<br />
abseits befestigter Wege. Die verstärkte<br />
Reifenkonstruktion ist zudem<br />
speziell auf den Einsatz mit hohen<br />
Lasten ausgelegt. Das aus 196 verstärkten<br />
Blöcken bestehende, nicht<br />
laufrichtungsgebundene Profil sorgt<br />
zudem für hohen Fahrkomfort und Stabilität<br />
auf Straßen. Dank der großen Profilrillen<br />
und vielen Gripkanten baut der<br />
CrossGrip auch im Schnee hervorragend<br />
Traktion auf und kommt wegen seiner guten Selbstreinigungseigenschaften<br />
auch mit weichen<br />
Untergründen her vorragend zurecht. Dank<br />
der hohen Durchstoßfestigkeit widersteht<br />
er Stich- und Schnittverletzungen durch<br />
spitze Steine und scharfe Kanten. Durch<br />
Variieren des Reifenfülldrucks eignet er<br />
sich zudem für Arbeiten auf unbefestigtem<br />
Terrain.<br />
Die Reifen erweitern die kürzlich<br />
vorgestellte Compact Line, die speziell<br />
für Kompaktgeräte konstruiert wurde.<br />
Highlights darin sind die Power Digger<br />
für die Zwillingsbereifung von Mobilbaggern<br />
und der BibLoad Hard Surface<br />
für Teleskop- und Kompaktlader.<br />
www.michelin.de<br />
FÜR SERVICEFAHRZEUGE: Die neuen Baureihen<br />
eigen sich für diverse Helfer, die im<br />
Branchenumfeld ihre tägliche Arbeit verrichten.<br />
Foto: Michelin<br />
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6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
72<br />
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
SPEZIALIST<br />
Reifen als Arbeitspräzisionserhöher<br />
Mit dem sogenannten Kleber Lugker präsentiert<br />
die französische Marke ihren<br />
jüngsten Reifen für Teleskoplader, die in<br />
klassischen Mischbetrieben zum Einsatz<br />
kommen. Die Neuheit kennzeichnen nach<br />
Angaben des Herstellers hervorragende<br />
Stabilität, hohe Widerstandsfähigkeit<br />
gegen Verletzungen und eine ausgezeichnete<br />
Traktion. Darüber hinaus bietet der<br />
Reifen ein markentypisch exzellentes<br />
Preis-Wert-Verhältnis. Besonders stabile<br />
Seitenwände erleichtern akkurates Arbeiten.<br />
Kernmerkmal des Kleber Lugker ist<br />
die Konstruktion mit zwei Stahlgürtellagen,<br />
welche für die hohe Festigkeit und<br />
Verletzungsresistenz sorgen. Die steifen<br />
Seitenwände steigern zusätzlich die Stabilität<br />
bei besonders hohen Traglasten.<br />
Der Reifentyp ist ab September in der Dimension<br />
460/70R24 erhältlich. Ab Dezember<br />
folgen die Dimensionen 400/70R20<br />
und 500/70R24.<br />
www.kleber-reifen.de<br />
AKTUELL PLATZIERT: Der neue Kleber<br />
Lugker ist laut Hersteller ein Spezialist für<br />
Teleskoplader. Foto: Kleber<br />
WER HAT’S ERFUNDEN?<br />
Leistungsstarkes Leichtgewicht zum Geburtstag<br />
Die Erfindung der Reifenschutzketten<br />
wird auf das Jahr 1943 datiert. Dass<br />
sie damit in diesem Jahr schon ihr<br />
75-jähriges Jubiläum feiern, hätte vermutlich<br />
niemand geahnt, würden es<br />
die Fachleute von Erlau, die sich diese<br />
Dreivierteljahrhundert Erfahrung made<br />
in Germany an die Brust heften dürfen,<br />
nicht vermitteln.<br />
Bei dieser Gelegenheit weist der<br />
Hersteller auch gleich auf eine Neuheit<br />
hin, nämlich einen Steg im 23-mm-<br />
Bereich für Groß-Radlader mit nochmals<br />
deutlich verbesserten Eckdaten.<br />
Das Produkt trägt den Namen<br />
Titan 75 in Anlehnung an das diesjährige<br />
Jubiläum. Der aus Erfahrungen<br />
der Praxis heraus entwickelte Steg<br />
hat durch seine besondere Formgebung<br />
bei einem etwas leichteren Gewicht<br />
die gleiche Verschleißmasse wie<br />
vergleichbare Stege, wobei allerdings<br />
die bodenberührende Verschleißfläche<br />
sogar vergrößert wurde. Erste<br />
Testeinsätze von mit diesen neuen<br />
Stegen ausgerüsteten Reifenschutzketten<br />
haben zu ausschließlich positiven<br />
Rückmeldungen namhafter Kunden<br />
geführt, die dem Titan 75 eine<br />
große Zukunft bescheinigen.<br />
www.erlau.com<br />
GUT GEHALTEN: Die abgebildete Reifenschutzkette hat schon über 2000 Bh an einem<br />
200-t-Radlader absolviert, ohne nennenswerten Verschleiß aufzuweisen. Damit erfüllt<br />
der Steg Titan 75 die Erwartungen seiner Entwickler. Fotos: RUD/Erlau<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
RADLADER<br />
73<br />
UPGRADE FÜR DEN ASSISTENTEN<br />
Nützlicher Co-Pilot weiter verbessert<br />
TRIMBLE LOADRITE<br />
WIEGESYSTEME<br />
für Radlader, Bagger, Förderbänder<br />
aller Hersteller<br />
ALLES IM BLICK: Die<br />
Anordnung des neuen<br />
Bord displays Volvo-<br />
Co-Pilot beinhaltet<br />
auch die nützliche<br />
Wägefunktion Load<br />
Assist. Foto: Volvo<br />
Produktivität steigern,<br />
Kosten senken<br />
Volvo CE optimiert mit dem neuesten Upgrade<br />
des Load Assist seine bewährte<br />
Radlader-Technologie. Die neuen Assistenzsysteme<br />
sind für die Volvo-Radlader<br />
L110H bis L260H erhältlich. Kernstück der<br />
Lastwägefunktion ist das Borddisplay<br />
Volvo-Co-Pilot. Über diesen 10"-Touchscreen-Monitor<br />
kann der Fahrer auf die<br />
On-Board-Wiege-Funktion zugreifen. Der<br />
Load Assist schützt vor Über- und Unterlasten,<br />
vor einer Überbeanspruchung der<br />
Maschine und nicht zuletzt auch vor möglichen<br />
Bußgeldern. Zudem ermöglicht er<br />
es, den Radlader optimal auszulasten<br />
und ein Nachwiegen sowie Wartezeiten<br />
zu vermeiden. Das System erfasst mittels<br />
Druck- und Lagesensoren alle Lastdaten<br />
und zeigt sie auf dem Display von Volvo-<br />
Co-Pilot an. So kann der Fahrer die Beladung<br />
der Schaufel mit einer Genauigkeit<br />
von +/– 1 % verfolgen.<br />
Die Upgrade-Funktionen umfassen<br />
unter anderem die Nullpunkt-Kalibrierung.<br />
Nachdem diese abgeschlossen ist,<br />
kann der Fahrer schnell und einfach ein<br />
Projekt einrichten, indem er den Namen<br />
des Kunden, die Auftragsnummer, die<br />
Soll-Tonnage und das zu verarbeitende<br />
Material wählt. Es gibt zwei wählbare Betriebsmodi:<br />
den Projektmodus, mit dem<br />
die Beladung mehrerer Lkw gesteuert<br />
wird, und den Tripmodus, mit dem einzelne<br />
Lkw, Aufbereitungsanlagen oder Ähnliches<br />
beschickt werden. Hat der Arbeitsvorgang<br />
begonnen, kann der Fahrer den<br />
Ladefortschritt in Echtzeit beobachten.<br />
Das dynamische System misst permanent<br />
die Beladung der Radladerschaufel,<br />
um Störungen im Arbeitsablauf zu verhindern.<br />
Farbige Balken zeigen dem Fahrer<br />
die aktuell in der Schaufel befindliche<br />
Last, die bereits geladene Tonnage und<br />
die noch zu ladende Tonnage an. Symbole<br />
warnen, falls eine Last nicht ordnungsgemäß<br />
erfasst ist. Das System ist<br />
auch für Hochkipp- und Seitenkippschaufeln<br />
optimiert und zum Teil auch in<br />
der Lage, das Entladen zu steuern. Das<br />
häufige Problem der „letzten Schaufel“<br />
erübrigt sich, denn die Warnfunktion zeigt<br />
über den Co-Piloten, wie viel Ladung sich<br />
noch in der Schaufel befindet. Ein einstellbares<br />
Warnsignal informiert den Fahrer,<br />
wenn die Beladungsgrenze überschritten<br />
wird. Je nach vorgegebenen Optionen<br />
schaltet sich die Rückfahrkamera automatisch<br />
ein und kann, wenn das Ladefahrzeug<br />
in den Rückwärtsgang schaltet,<br />
die Lastinformationen auf einem einzigen<br />
Bildschirm darstellen. Zusätzliche Sicherheit<br />
ist dadurch gegeben, dass sich einige<br />
Funktionen abschalten, sobald die<br />
Geschwindigkeit des Radladers 10 km/h<br />
übersteigt. Der assistierende Volvo-Co-<br />
Pilot kann die Daten für ein vollständiges<br />
Ladegut-Management in der Cloud speichern,<br />
auf einen Speicherstick übertragen<br />
oder ausdrucken. Das System speist<br />
die Informationen in das Telematik-System<br />
CareTrack ein und ermöglicht damit<br />
den Zugriff auf Daten wie etwa die transportierte<br />
Gesamtladung, die transportierte<br />
Ladung (in t) pro Liter Kraftstoff und die<br />
Zahl der Ladezyklen. Anhand der neuesten<br />
Details über die von der Maschine<br />
geleistete Arbeit können Fahrer und Unternehmer<br />
die Produktivität erhöhen und<br />
Betriebskosten weiter verringern.<br />
www.volvoce.com<br />
• Hohe Wiegegenauigkeit<br />
• Beladung optimieren, Zeit sparen<br />
• Überladung und Schäden vermeiden<br />
• Materialbewegungen dokumentieren<br />
InsightHQ<br />
Das Managementsystem<br />
für Gewinnungsbetriebe.<br />
• Produktivdaten in Echtzeit<br />
• Steigerung des Outputs<br />
• Dokumentation je Maschine,<br />
Kunde und Produkt<br />
www.sitech.de
74<br />
TECHNIK<br />
Internetdienst zur Massendatenauswertung erweitert<br />
Die Topcon Positioning Group hat ihren Internetdienst Magnet<br />
Collage Web, eine Ergänzung für die PC-Software Magnat Collage<br />
zur Massendatenauswertung, um neue Funktionen erweitert.<br />
Die Version 1.1 bietet verbesserte und neue Möglichkeiten<br />
zur Zusammenarbeit und Freigabe von 3D-Punktwolkendaten.<br />
So erlaubt das Update einen integrierten Betrachter, dem Verknüpfungen<br />
oder Module zum Auf rufen eines Massendatenmodells<br />
digital bereitgestellt werden können, damit auch Personen<br />
ohne Topcon-Enterprise-Konto darauf zugreifen können.<br />
Auch die Veröffentlichung im Web direkt aus der UAV-Software<br />
anderer Hersteller ist möglich. Anwender können mit UAV erfasste<br />
Fotos und Punktwolken ganz einfach und ohne Zwischenstopp<br />
per Drag-and-Drop in Magnet Collage Web ziehen.<br />
Außerdem bietet der Internetdienst neue Funktionen, darunter<br />
eine clevere UAV-Visualisierung zur Hand habung georeferenzierter<br />
Aufnahmen anhand der Punktwolke. Anwender<br />
können Bilder überlagern, einzelne Bilder betrachten<br />
und Transparenzeinstellungen in der Software anpassen.<br />
Abonnenten<br />
von<br />
Magnet Collage<br />
Web erhalten<br />
das<br />
Update automatisch<br />
und<br />
kostenlos.<br />
www.topconpositioning.com.<br />
3D-PUNKTWOLKEN sind dank<br />
Magnet Collage Web jetzt jederzeit<br />
und überall nutzbar. Bild: Topcon<br />
GUTE KETTENREAKTION<br />
Aufbereitungstechnik zum Anfassen<br />
KOMPLETTE KETTE: Für die Hausmesse in Wölfersheim hatte<br />
Moerschen die Maschinen im Sinne einer logischen Verarbeitungskette<br />
für die Praxisvorführungen aneinandergereiht. Foto:<br />
Moerschen<br />
Auch zwischen den großen Messeterminen gibt es Neuheiten<br />
und Weiterentwicklungen im Maschinenbereich. Haben<br />
sich einige aufaddiert, greifen Anbieter gerne auf das Format<br />
einer Hausmesse zurück, so auch kürzlich die Moerschen<br />
Mobile Aufbereitung GmbH. Als Veranstaltungsort<br />
hatte Geschäftsführer Sven Brookshaw den südlichen Bereich<br />
seiner Händlerregion gewählt, wo am 8. und 9. Juni<br />
beim Abbruch- und Recyclingspezialisten ABC Lindt in<br />
Wölfersheim, der zugleich sein 30-jähriges Jubiläum beging,<br />
ein beeindruckender Überblick der aktuellen Technik<br />
geboten wurde. Darunter die frisch überarbeitete Weiterentwicklung<br />
der Schwerlastsiebanlage Terex Finlay 883+.<br />
Der ebenfalls kürzlich vom Hersteller optimierte Premiumprallbrecher<br />
SBM Remax 300 – als Nachfolger des bewährten<br />
Remax 1111 – bringt neben effizienter Leistungsumsetzung<br />
und hoher Verarbeitungsqualität eine einfache<br />
Bedienung und gute Transporteigenschaften mit. Darüber<br />
hinaus war mit dem Moerschen 20/90K erstmals eine neue<br />
Baureihe der raupenmobilen Haldenbänder zu sehen. Mit<br />
dem am Markt einzigartigen Leichtstoff-Abscheider Wash-<br />
Bear, der nach dem Schwimm-Sink-Verfahren arbeitet, kam<br />
eine weitere Eigenentwicklung auf die Hausmesse. Als Neuheit<br />
im Portfolio war der Arjes Impaktor 250 zu sehen. Dieser<br />
spezielle Doppelwellenbrecher präsentierte sich mit<br />
beeindruckender Technik im Einsatz als kompaktes Multitalent<br />
in der Primärzerkleinerung. Flankiert wurden die mobilen<br />
Aufbereitungsmaschinen durch eine Reihe von Beschickungsgeräten<br />
von Caterpillar. Hierzu trug als Partner<br />
die Zeppelin-Niederlassung Hanau bei. Weiter abgerundet<br />
wurden die Vorführungen durch VTN-Anbaugeräte, darunter<br />
Brechlöffel, Siebtrommeln und -schaufeln sowie Pulverisierer<br />
und Hydraulikhämmer.<br />
In der Gesamtheit wurden praxisnahe Arbeitsabläufe mit<br />
einem Überblick modernster Anlagen zur mobilen Aufbereitung<br />
von mehr als 200 Gästen hautnah erlebbar. Sven<br />
Brookshaw zeigt sich zufrieden: „Wir konnten hier unter<br />
realistischen Bedingungen einen kompletten Verarbeitungsstrang<br />
vom Primärzerkleinerer bis zur mobilen Fördertechnik<br />
in Szene setzen und die Leistungsfähigkeit unserer<br />
Produkte anschaulich demonstrieren.“<br />
www.moerschengmbh.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
TECHNIK<br />
75<br />
Nächsthöhere Stufe wird digital<br />
Ein umfangreiches und dichtes Portfolio an Anbauwerkzeugen, die in Form,<br />
Beschaffenheit und technischer Ausstattung speziell auf den jeweiligen Einsatz<br />
und die jeweilige Maschinengröße zugeschnitten sind, bietet Liebherr<br />
seit 2012 nicht mehr nur für eigene, sondern auch für entsprechende Maschinentypen<br />
anderer Hersteller an. Passend dazu stehen auch unterschiedliche<br />
Ausbaustufen eigener Schnellwechselsysteme zur Verfügung. Der mechanische<br />
Schnellwechsler ist die ideale Lösung, um Flexibilität und Produktivität<br />
mit einer geringen Investition zu steigern. Mit dem hydraulischen Schnellwechselsystem<br />
ist ein einfacher und sicherer Wechsel von mechanischen<br />
Anbauwerkzeugen von der Kabine aus möglich. Die Höchststufe, das patentierte<br />
hydraulische Kupplungssystem Likufix, erlaubt auch den Wechsel<br />
von hydraulischen Anbauwerkzeugen per Knopfdruck. Zukunftsorientierte<br />
Weiterentwicklungen des patentierten Systems werden jetzt im Zuge des<br />
digitalen Wandels intelligent. Schnittstellen und elektrische Kontakte zwischen<br />
der Maschine und dem Anbauwerkzeug schaffen völlig neue Möglichkeiten<br />
der Ansteuerung verschiedener Hydraulikfunktionen oder auch der<br />
Über tragung von Signalen eines GPS-Empfängers am Anbauwerkzeug.<br />
KOMMUNIKA-<br />
TION<br />
zwischen<br />
Werkzeug und<br />
Wechsler: Ein<br />
zweiter Näherungssensor<br />
erhöht die<br />
Sicherheit beim<br />
hydraulischen<br />
Werkzeugwechsel.<br />
Fotos:<br />
Liebherr<br />
www.liebherr.com<br />
Leises Licht am Mast<br />
Einen neuen, mit 55 dBA extrem leisen, dieselbetriebenen LED-Lichtmast<br />
hat Atlas Copco unter dem Namen HiLight B5+ im Programm. Seine<br />
eigentliche Funktion wird durch LED-Linsen optimal realisiert, die eine<br />
Fläche von 5000 m² mit einer durchschnittlichen Helligkeit von 20 Lux<br />
ausleuchten und als dimmbare Version<br />
auch eine Regulierung der Beleuchtungsstärke<br />
zulassen.<br />
Nutzerfreundlich ausgelegt, benötigt der<br />
Lichtmast erst nach 600 Bh eine einfache<br />
Wartung. Der HiLight B5+ kann optional<br />
mit SmartMast ausgerüstet werden.<br />
Diese noch junge Eigenentwicklung<br />
von Atlas Copco nutzt intelligente, eingebaute<br />
Sensoren, die starken Wind erkennen<br />
und den senkrechten Mast automatisch<br />
herunterfahren, wenn die<br />
Sicherheit dies verlangt. Ebenso werden<br />
Nutzer vor möglichen Hindernissen und<br />
Kollisionen oder beim Aufstellen vor unregelmäßigem<br />
Untergrund gewarnt, um<br />
HOCH UND STILL: Der HiLight B5+<br />
einen sicheren Stand zu gewährleisten.<br />
kann optional mit SmartMast-Lichtmasten<br />
genutzt werden. Foto: Atlas<br />
Copco<br />
www.atlascopco.com<br />
QUALITÄT SEIT 65 JAHREN<br />
• Becherwerke<br />
• Schneckenförderer<br />
• Zellenradschleusen<br />
• Doppelwellenmischer<br />
RUSSIG Fördertechnik<br />
GmbH & Co. KG<br />
Auf dem Tigge 58<br />
D-59269 Beckum<br />
T +49 2521 / 14091<br />
F +49 2521 / 13621<br />
www.russig.de<br />
6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
76<br />
TREFFPUNKT<br />
Zur rechten Zeit<br />
GROSS UND DOCH ÜBERSICHTLICH: Die NordBau auf dem Gelände der Holstenhallen in Neumünster ist klar strukturiert und übersichtlich gestaltet.<br />
Mit ihrer 63. Ausgabe kommt die<br />
NordBau 20<strong>18</strong> zur besten Zeit. Gerade<br />
boomt in Deutschland die Baukonjunktur<br />
wie selten. In ihrer bewährten<br />
und über sechs Jahrzehnte organisch<br />
gewachsenen Struktur ist die Veranstaltung<br />
auch in diesem Jahr wieder<br />
am Puls der Zeit.<br />
Bereichen des Straßen- und Tiefbaus<br />
gerichtet. Direkt am Ausstellungsgelände<br />
der Baumaschinen werden<br />
spezielle Simulations-Container zum<br />
grabenlosen Bauen und für den Asphaltbau<br />
Interessierten zur Verfügung<br />
stehen, um die Bedienung von Spezialgeräten<br />
in der Simulation ausprobieren<br />
zu können. Die Vernetzung<br />
von Planungsdaten, Maschinentechnik<br />
und Baustelle veranschaulicht die<br />
Arbeitsabläufe von heute und morgen.<br />
Auf Initiative der norddeutschen Bauindustrieverbände<br />
organisieren Experten<br />
vom Ausbildungs- und Schulungszentrum<br />
Bad Zwischenahn sowie<br />
Im Messerhythmus des Jahres darf<br />
die Veranstaltung in Neumünster in<br />
ihrer Komplexität eine Sonderstellung<br />
für sich in Anspruch nehmen, die auch<br />
dem erfahrenen Management zu verdanken<br />
ist. Besonders mit den kompetent<br />
ausgewählten Fokusthemen<br />
gelingt es immer wieder, interessante<br />
Schwerpunkte ins Blickfeld zu rücken.<br />
In diesem Jahr ist es allem voran das<br />
Motto: „Die digitale Baustelle – wenn<br />
Bauen vernetzt Hand in Hand geht“,<br />
mit dem die Holstenhallen alle Bauverantwortlichen<br />
im nördlichen Europa<br />
nach Neumünster locken. Dabei<br />
knüpft die Messe ganz bewusst an die<br />
Erfolge aus der jüngsten Vergangenheit<br />
thematisch an. Nachdem das<br />
letztjährige Thema „Bau digital – zum<br />
Anfassen“ bei vielen Besuchern und<br />
Ausstellern positiv aufgenommen<br />
wurde, wird das Augenmerk diesmal<br />
gezielt auf die digitale Baustelle in den<br />
INFORMATIONSDICHTE: Das Veranstaltungsprogramm<br />
rundet traditionell die<br />
Ausstellung passend ab. Fotos: NordBau<br />
DRINNEN UND DRAUSSEN: Die Vielfalt<br />
der ausgestellten Exponate teilt sich auf<br />
Freiflächen und Hallen auf.<br />
In AKTION: Für viele Aussteller gehören<br />
praktische Vorführungen ihrer Großgeräte<br />
bereits zum normalen Verlauf auf der Messe.<br />
GROSSE KALIBER: Auf der NordBau kommen<br />
auch die Interessenten großer Baumaschinen<br />
immer wieder auf ihre Kosten.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
TREFFPUNKT<br />
77<br />
gungs- und Kongressprogramm sogar<br />
zum eigenständigen Magnet für viele<br />
Fachbesucher entwickelt. Das gilt begleitend<br />
für den mittlerweile etablierten<br />
und von der vero-Landesgruppe<br />
Schleswig-Holstein organisierten<br />
Treffpunkt „Norddeutscher Baustofftag“,<br />
der wichtige Impulse für Entscheidungsträger<br />
liefert. Auch ein<br />
„Nordjob-Bau-Infotag“ für die fachbezogene<br />
Nachwuchswerbung rundet<br />
das Messeangebot erneut sinnvoll ab.<br />
Systematisch hat sich die NordBau<br />
auch grenzüberschreitend etabliert.<br />
Was vor 40 Jahren mit der bis heute<br />
anhaltenden Partnerschaft mit dem<br />
benachbarten Dänemark begann,<br />
konnte dauerhaft erfolgreich ausgeweitet<br />
werden. Heute darf sich Neumünster<br />
mit Recht als Ausrichter von<br />
Nordeuropas Kompaktmesse für das<br />
Bauen bezeichnen. Sie ist seit vielen<br />
Jahrzehnten zur Plattform für Baustoff-<br />
und Baufachleuten, Planern,<br />
Architekten und Handwerkern gewor-<br />
vom Verband der Baubranche, Umwelt-<br />
und Maschinentechnik, VDBUM,<br />
Praxis-Vorführungen und stehen für<br />
den fachlichen Austausch zur Verfügung.<br />
Eine große Sonderschau widmet<br />
sich dem weiten Themenkomplex der<br />
Sicherheit zu Hause und SmartHome.<br />
Eingebunden in das Sonderthema sind<br />
neben Ausstellungs-Partnern auch die<br />
Landespolizei und das Innenministerium.<br />
Wichtiger für unsere Leser präsentiert<br />
die NordBau 20<strong>18</strong> auch in diesem<br />
Jahr wieder die bedeutenden Trends<br />
in der Baubranche und vor allen Dingen<br />
Neuheiten aus dem Bereich der<br />
Mobilanlagen zur Materialaufbereitung<br />
sowie Baumaschinen aller Größenordnungen.<br />
Keine NordBau geht<br />
ohne ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm<br />
über die Bühne. Da<br />
macht auch die 63. Auflage keine<br />
Ausnahme. Nicht ohne Grund hat<br />
sich das umfangreiche Seminar-, Taden,<br />
die sich hier länderübergreifend<br />
treffen, kommunizieren und austauschen.<br />
Dabei geben bloße Zahlen nur<br />
unzureichend Aufschluss über die<br />
Qualität der Messe, dennoch sind<br />
auch sie beeindruckend. Hier die Fakten:<br />
Auch im letzten Jahr konnte die<br />
NordBau wieder auf rund 69.000 m 2<br />
Freigelände und über 20.000 m² Hallenfläche<br />
eindrucksvoll ihre Stärke<br />
und Stellung untermauern. Etwa 850<br />
Aussteller aus 15 Ländern informierten<br />
rund 66.000 Besucher über aktuelle<br />
Trends und Produkte. Zu den 50<br />
begleitenden Fachveranstaltungen<br />
kamen insgesamt 4300 Teilnehmer.<br />
Mit ganz ähnlichen Zahlen – wenn<br />
nicht sogar mehr – wird auch anlässlich<br />
der 63. NordBau gerechnet, die<br />
vom 5. bis 9. September 20<strong>18</strong> in den<br />
Holstenhallen in Neumünster stattfindet.(bwi)<br />
www.nordbau.de<br />
Digital Digital schlägt schlägt analog analog - - Der Der papierlose papierlose Lieferschein<br />
Lieferschein<br />
Lieferschein<br />
Lieferschein komplett komplett papierlos papierlos<br />
vom vom<br />
Werk zum Kunden<br />
Werk zum Kunden<br />
Kein Kein Papierlieferschein, keine Durchschläge mehr Digitalisieren - Sie Sie das das Belegwesen zu zu 100%<br />
Kein Kein Papierlieferschein, keine keine Durchschläge über Ihre mehr mehr - Digitalisieren - Sie Sie das das Belegwesen<br />
nach Ihren Standards über Ihre Unternehmens-Cloud Bau-ELSE.<br />
zu zu 100% 100%<br />
nach nach Ihren Ihren Standards über über Ihre Ihre Unternehmens-Cloud Bau-ELSE.<br />
Unterschrift<br />
Unterschrift bequem bequem auf auf / auf<br />
mobilen<br />
auf mobilen<br />
Gerät Smartphone<br />
Gerät / Smartphone<br />
Der Der LKW-Fahrer führt führt den den Lieferschein digital im im Fahrzeug mit, mit, die die Unterschrift erfolgt per per mobilem Gerät.<br />
Der Der LKW-Fahrer führt führt den den Lieferschein digital digital im im Fahrzeug mit, mit, die die Unterschrift erfolgt erfolgt per per mobilem Gerät. Gerät.<br />
Lieferscheine<br />
Lieferscheine ad ad<br />
ad hoc in ad hoc<br />
digital in Verwaltung<br />
hoc digital in in Verwaltung<br />
Digitale Lieferschein-Rückläufer mit mit Unterschrift werden<br />
Digitale Lieferschein-Rückläufer mit mit Unterschrift dem werden<br />
automatisch dem digitalen Original-Lfs im im Archiv zugeordnet.<br />
automatisch dem dem digitalen Original-Lfs im im Archiv Archiv zugeordnet.<br />
PRAXIS EDV-Betriebswirtschaft- und und Software-Entwicklung AG AG<br />
PRAXIS EDV-Betriebswirtschaft- und und Software-Entwicklung AG AG<br />
Lange Straße 35 35 | D 99869 Pferdingsleben www.praxis-edv.de | Tel.: | Tel.: +49 +49 (0) (0) 36 36 25 25 856 - 56 6/20<strong>18</strong> 60 60 info@praxis-edv.de<br />
| GESTEINS PERSPEKTIVEN<br />
Lange Lange Straße Straße 35 35 | D | D 99869 99869 Pferdingsleben | www.praxis-edv.de | | Tel.: | Tel.: +49 +49 (0) (0) 36 36 25 25 8 - 856 - 56<strong>06</strong>0 | info@praxis-edv.de<br />
|
78<br />
TREFFPUNKT<br />
Erfindungsreichtum im<br />
Dienst der Praxis<br />
Im repräsentativen Aula-Gebäude der TU Clausthal trafen sich Ende Juni<br />
20<strong>18</strong> um die 100 Fachleute aus Praxis, Verbänden, Planungsbüros und Behörden,<br />
um auf der vom Team des Lehrstuhls „Tagebau und internationaler<br />
Bergbau“ organisierten Mining 20<strong>18</strong> zu erfahren, was Mitarbeiter und Jungingenieure<br />
rund um und inspiriert durch den Lehrstuhlinhaber Univ.-Prof.<br />
Dr. Hossein Tudeshki an Entwicklungen in der Pipeline oder bereits in die<br />
Praxis überführt haben. Dafür wählten die Gastgeber ein ungewöhnliches<br />
Veranstaltungskonzept.<br />
Erzählen kann man viel. Manchmal ist es<br />
aber schwierig, die tatsächlich innovativen<br />
Entwicklungen und Ideen von Vordenkern<br />
anhand von Worten nachzuvollziehen<br />
– einfach weil im Kopf dafür ein<br />
bekanntes Beispiel oder ein Praxisvergleich<br />
fehlt. Genau das ist schließlich das<br />
Kennzeichen einer Innovation. Das Verstehen<br />
einer solchen steigt mit dem parallel<br />
dargebotenen Experiment. Und weil<br />
die Veranstalter natürlich genau dieses<br />
Verständnis erzeugen wollten, waren<br />
rund um das Auditorium Stände platziert,<br />
an denen passend zu den Ausführungen<br />
auch Vorführungen stattfanden, die das<br />
Prinzip selbst erklärend verständlich<br />
machten. Ein ungewöhnliches Konzept<br />
mit hohem Wirkungsgrad. Im Prinzip ein<br />
Spiegel für die Herangehensweise des<br />
gemischt agierenden Teams aus Professor,<br />
Hochschullehrer, Dozenten, Jungingenieuren<br />
und Absolventen der Wir-<br />
ALLES BEREIT: An diversen Versuchsständen wurden die Ansätze der neuen Verfahren<br />
und ihre Art zu arbeiten überzeugend dargestellt und erklärt, in den Pausen waren<br />
die Stände gleichsam Treffpunkt, um über die Ergebnisse zu diskutieren.<br />
kungsstätte. Impulsgeber für diese ganz<br />
eigenen Wege ist laut übereinstimmender<br />
Teammeinung vor allem Prof. Tudeshki.<br />
Gesucht werden dabei vorrangig neue,<br />
oft ungewöhnliche Ansätze zur Lösung<br />
altbekannter Probleme. Falls es ein weiteres<br />
Argument braucht, um die Bedeutung<br />
für die Praxiskulisse zu unterstreichen,<br />
dann waren die zahlreichen Fragen<br />
aus dem Auditorium ein solches.<br />
Annäherung aus<br />
ungewöhnlichen Richtungen<br />
Bei allen vorgestellten Projekten und Entwicklungen<br />
wurde geklärt, welcher Anlass<br />
dahinterstand, was genau daran ganz neu<br />
und wo die Abgrenzung zu anderen Verfahren<br />
zu sehen ist. Natürlich interessierten<br />
auch die vorangegangenen Versuche<br />
und Ergebnisse sowie der Stand der Praxisreife<br />
im Kontext des Interesses bei Anwendern<br />
aus der Industrie.<br />
Im Block mit der Überschrift: „Nachhaltigkeit<br />
und Rohstoffeffizienz“ wurden erste<br />
positiv stimmende Ergebnisse bei der Herstellung<br />
von Leichtbaustoffen und leichten<br />
Gesteinskörnungen aus Füller präsentiert,<br />
die sich sehen lassen können. Das Projekt<br />
zum Abbau nicht technisch verwertbarer<br />
Füllerhalden wird bei passender Herstellernachfrage<br />
seine Breitenwirkung entfalten<br />
können. Sollte diese nicht zeitnah folgen,<br />
wäre zumindest die Machbarkeit für<br />
einen eventuell späteren Zeitpunkt nachgewiesen<br />
und vorbereitet.<br />
Der gleichen Blocküberschrift war die<br />
„Sandentfüllerung direkt an der Bandübergabe“<br />
zugeordnet, dargestellt an der<br />
Entwicklung eines speziellen Sichters,<br />
der anders als gängige Modelle nicht<br />
nach Partikelsystemen trennt, sondern<br />
nach Grobgut und Feingut. Vorteilhaft ist<br />
nicht nur der geringe Platzbedarf der<br />
kompakten Einheit, sondern auch die variable<br />
Einstellung des Trennschnittes. Der<br />
spezielle Sichter steht kurz vor seinem<br />
Pilot-Einsatz in einem Gabbrosteinbruch,<br />
der gemeinsam mit einem Industriepartner<br />
geplant wird.<br />
Auch die „Online-Erkennung von Rohstoffen<br />
während des Bohrvorgangs“ schlägt<br />
in die Nachhaltigkeitskerbe. Hier wird, wie<br />
bei zahlreichen anderen Verfahren des<br />
Teams, das passive akustische Messverfahren<br />
zur Online-Korngrößenanalyse genutzt,<br />
um quasi jede Sprengbohrung gleichsam<br />
als Erkundungsbohrung nutzbar zu<br />
machen und damit exakte geologische<br />
Lagerstättendaten zu erhalten, die Aufschluss<br />
über die Qualitäten geben.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
TREFFPUNKT<br />
79<br />
EINGERAHMT: Rund um das Auditorium waren Poster zu den einzelnen<br />
Projekten und Vorträgen platziert sowie Experimentierstände aufgebaut.<br />
Foto: hier und unten re. Christian Ernst/TU Clausthal<br />
Im Block „Sicherheit und Umweltschutz“ wurde die „effektive<br />
Staubbekämpfung“ insofern thematisiert, dass die eingesetzten<br />
Mobilgeräte selbst detektieren, wann die Staubmenge entlang<br />
einer Linienquelle einen Eingriff nahelegt, und auch direkt die<br />
Befeuchtung übernehmen. Das Projekt ist Gegenstand eines<br />
Forschungsvorhabens in Kooperation mit der Forschungsgemeinschaft<br />
Mineralische Rohstoffe, MIRO, als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft<br />
industrieller Forschungsvereinigungen AiF.<br />
Ebenfalls ein Sicherheitsthema stellt die „dynamische Stabilitätsermittlung<br />
von Tagebauböschungen durch Fernerkundung“<br />
dar. Die Entwicklung eines Verfahrens zur Automatisierung<br />
dieser Aufgabe soll eine dynamische Beurteilung der<br />
Böschungsstabilität gewährleisten. Zur Realisierung der automatischen<br />
Stabilitätsermittlung soll ebenfalls ein Forschungsprojekt<br />
in Kooperation mit der Forschungsgemeinschaft<br />
MIRO, das bei der AiF beantragt wurde, starten.<br />
Mehr Sicherheit für Mitarbeiter verspricht die „radioaktivitätsfreie<br />
Methode zur Erfassung der Feststoffkonzentration und Geschwindigkeit<br />
in einem hydraulischen Fördersystem“. Diese Online-Korn-Bestimmung<br />
funktioniert so, dass im Strom Luftblasen<br />
mittransportiert werden, wobei jede Blase dem akustischen Sensor<br />
im Bypass erzählt, wie schnell sie unterwegs ist, und damit<br />
zum Anzeiger der Stoffstromgeschwindigkeit wird. Das Verfahren<br />
wurde bereits erfolgreich in der Nassgewinnung und -aufbereitung<br />
von Quarzsand getestet und in der Praxis umgesetzt.<br />
Das übergeordnete Thema der „sensorbasierten Steuerung<br />
und Überwachung von Aufbereitungsanlagen“ wurde durch<br />
verschiedene Vorträge und Experimente mit den Themen: „Automatisierung<br />
durch permanente Online-Korngrößenanalyse<br />
im Materialstrom“ oder auch „Online-Erfassung von bindigen<br />
Bestandteilen in einem Massenstrom“ erklärt und beschrieben.<br />
Dabei zeigte sich deutlich, dass es gelungen ist, mit der Online-<br />
Korngrößenanalyse auf Basis des sogenannten Geo-Scanners<br />
eine universelle Technologie zu kreieren. Die Systemlösung zur<br />
Just-in-time-Prozessüberwachung, Prozesssteuerung, Anlagenüberwachung<br />
und Qualitätskontrolle nutzt Sensorik in Kombination<br />
mit einer speziell entwickelten Analysesoftware und Steuerungsfeatures.<br />
Unterschiedliche Industriepartner haben inzwischen<br />
maßgeschneiderte Lösungen aus dem universellen Grundsystem<br />
heraus erhalten und damit ihre Prozesse nachhaltig optimiert.<br />
Wie sich per Materialdetektion Qualitätsoptimierungen erreichen<br />
lassen, zeigte sich am Beitrag zur „Steigerung der Qualität<br />
von Asphalt, Beton und weiteren Baustoffen durch Messung des<br />
Bohrmehls im Tagebau“. Ziel ist, Produzenten von Gesteinskörnungen<br />
vor Mängelhaftung und Reklamationen mit wirtschaftlichen<br />
Konsequenzen zu schützen. Dies passiert online über die<br />
Ermittlung der Gefügebeständigkeit bei der Herstellung von Bohrungen,<br />
denn das Gefüge kann durch Schwachstellen gekennzeichnet<br />
sein, die im frischen Gewinnungszustand optisch nicht<br />
auszumachen sind. Resultierend aus den Messungen von magnetischer<br />
Suszeptibilität und Glühverlust im Bohrmehl der Sprengbohrungen<br />
soll eine automatisierte Datenauswertungsmethode<br />
entwickelt werden, die zu einem einfachen Messgerät führt, das<br />
zum Preis in einer Größenordnung von 2000 Euro verfügbar ist.<br />
Auch beim „Online-Verfahren zum Bestimmen des Mischverhältnisses<br />
von einem Gemenge aus granularen Feststoffen mit<br />
unterschiedlicher Dichte in einen Förderstrom“ geht es um Qualitätsoptimierung<br />
bei geringem Analyseaufwand – und zwar just<br />
in time. Ein Thema wie gemacht für das physikalische Grundprinzip<br />
des akustischen Geoscanners.<br />
Der letzte Block: „Modellierung und Simulation“ widmete sich<br />
einem „Mining Calculator zur Auswahl und Dimensionierung<br />
sowie wirtschaftlichen und ökologischen Analyse von Schüttgutförderanlagen<br />
im Tagebau und Tiefbau“. Dieser soll eine Grundlage<br />
zur technischen und wirtschaftlichen Bewertung des eingesetzten<br />
oder geplanten Systems bieten und einen Vergleich der<br />
Ergebnisse für verschiedene mögliche Lösungen erlauben.<br />
Abgerundet wurde der Komplex durch die Vorstellung eines<br />
Systems inklusive Softwarepakets für eine dynamische Lagerstättenmodellierung,<br />
die künftig eine optimale Basis für die<br />
Betriebsführung bieten soll.<br />
Insgesamt gesehen bot die Mining 20<strong>18</strong> einen spannenden<br />
Tag mit Inhalten, die in Art und Fülle selten so konzentriert<br />
geboten werden. Zur Veranstaltung ist übrigens auch ein Tagungsband<br />
erschienen, der möglicherweise auf Anfrage auch<br />
Nichtteilnehmern zur Verfügung gestellt werden kann. (gsz)<br />
www.bergbau.tu-clausthal.de/ veranstaltungen/<br />
mining-20<strong>18</strong>/<br />
MINING-AKTEURE und Gestalter im Vorder- und Hintergrund der<br />
Veranstaltung. Fotos: gsz<br />
ZUFRIEDENER IMPULSGEBER: Prof. Hossein Tudeshki und Moderatorin<br />
Gabriela Schulz, Chefredakteurin dieser Zeitschrift.<br />
6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
80<br />
TREFFPUNKT<br />
Wie steht es um die Rohstoffe im Süden?<br />
Alle zwei Jahre organisiert die Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Bergbauund<br />
Mineralgewinnungsbetriebe, ABBM, in Iphofen das Bayerische Rohstoffkolloquium.<br />
Über 100 Teilnehmer interessierten sich dieses Jahr im<br />
Juli für die drei gebotenen Themenbereiche.<br />
Im ersten Block berichteten Brigitte<br />
Kraft vom Landesbund für Vogelschutz<br />
und Roland Beitlich von Andreas Thaler<br />
& Co, Kies und Sandwerk, über die<br />
erfolgreiche Kooperation beim Artenschutz<br />
in temporären Biotopen. Kraft<br />
beschrieb das Interesse der Naturschutzorganisation<br />
an Win-win-Situationen<br />
und wie die vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
mit Unternehmen und<br />
Rohstoffverbänden seit 2003 gewachsen<br />
ist. Aktueller Hö hepunkt ist das Programm<br />
mit öffentlich-rechtlichen Verträgen<br />
zwischen Unternehmen, LBV und<br />
höheren Naturschutzbehörden bei den<br />
Bezirksregierungen. Ziel des LBV ist es,<br />
bis 2022 mindestens hundert Unternehmen<br />
in Bayern so einzubinden und ihnen<br />
damit auch Rechtssicherheit bei unvermeidlicher<br />
Tötung von Individuen zu<br />
geben. Es geht vor allem um Populationsschutz<br />
und Habitatpflege für die 219<br />
Rote-Liste-Arten aus Fauna und Flora,<br />
die in den Tagebauen der Rohstoffgewinnung<br />
kartiert wurden. Roland<br />
Beitlich präsentierte anschließend die<br />
erfolgreichen Maßnahmen in den Tagebau-„Inseln“<br />
auf den Lössterrassen<br />
nördlich von Augsburg. Das Sand- und<br />
Kieswerk arbeitet hier mit der ganzen<br />
Palette an sinnvollen Maßnahmen. Da<br />
gibt es auch Platz für Unordnung durch<br />
die Erkenntnis, dass man nichts erzwingen<br />
kann und bei Biotopen ausprobieren<br />
muss, was von den Arten angenommen<br />
wird. Das erfordert nicht einmal viel<br />
Aufwand und bringt mit dem Ökokonto<br />
Rohstoff muss ein eigenes Schutzgut<br />
werden! Viele Lagerstätten stehen heute<br />
hinter anderen Schutzkulissen zurück.<br />
der Bayerischen Kompensationsverordnung<br />
Vorteile. Die anschließende Diskussion<br />
brachte interessante Fragen:<br />
Die von anwesenden Juristen infrage<br />
gestellte Rechtssicherheit des öffentlich-rechtlichen<br />
Vertrags wird von den<br />
Vertragspartnern entspannt gesehen,<br />
weil Regierungen und Umweltministerium<br />
eingebunden sind.<br />
Offenbar tut sich auch auf Bundesebene<br />
etwas zur Rechtssicherheit bei<br />
„Natur auf Zeit“, was in der Industrie<br />
generell enorme Potenziale im Artenschutz<br />
freisetzen könnte, beispielsweise<br />
auf temporären Brachflächen.<br />
Christine Brahm vom LfU in Bayern<br />
erläuterte anschließend den Stand einer<br />
Arbeitshilfe zur speziellen artenschutzrechtlichen<br />
Prüfung (saP), einer bayerischen<br />
Besonderheit, wenn es bei Eingriffen<br />
um die Beurteilung der Relevanz<br />
gemäß § 44 Bundesnaturschutzgesetz<br />
geht. Ebendiese Relevanz muss nachgewiesen<br />
sein, damit überhaupt eine<br />
saP in Gang gesetzt werden kann. Die<br />
Arbeitshilfe soll hier vor allem die Unsicherheit<br />
der Naturschutzbehörden adressieren.<br />
Dass dabei ganz offiziell der<br />
„Maßstab der praktischen Vernunft“<br />
gelten soll, sorgte dann doch für erheitertes<br />
Raunen im Auditorium. Aufkeimende<br />
Hoffnungen, eine saP sei ja offensichtlich<br />
nicht immer nötig, wurden<br />
aber schnell zerstört, weil fehlende Relevanz<br />
lediglich bei kleineren Hausbauprojekten<br />
denkbar ist. Trotz des Prinzips<br />
der Einzelfallentscheidungen, ohne „automatische<br />
Erfassungen“, ist dann für<br />
die Rohstoffgewinnung doch durchweg<br />
die Notwendigkeit immer anzunehmen.<br />
Der zweite Block widmete sich der<br />
Rohstoffsicherung. Andreas Würth,<br />
Leiter des Referats Bergbau, Rohstoffpolitik,<br />
Geothermie im bayerischen<br />
Wirtschaftsministerium, hat es in die<br />
Hand genommen, den zuletzt 2002 herausgegebenen<br />
Rohstoffbericht zu aktualisieren.<br />
Dazu wurde eine Arbeitsgruppe<br />
aktiv, in der weitere Ministerien,<br />
die Verbände und die IHK vertreten<br />
sind. Der Bericht soll nicht programmatisch<br />
aufgebaut sein, sondern eine<br />
Erhebung der in Bayern in Gewinnung<br />
befindlichen und verfügbaren Rohstoffe<br />
zur Grundlage haben. In der<br />
Datenbank „RohstoffAtlas Bayern“<br />
sind Informationen zu Gewinnungsund<br />
Aufbereitungsart, Produkten und<br />
Grundwasserverhältnissen zu sammeln,<br />
was auch mit einem Fragebogen<br />
geschehen soll. All dies erfordert ein<br />
Budget von 5,5 Mio. Euro und mindestens<br />
vier Jahre Arbeit für die Geologen<br />
im LfU unter Dr. Roland Eichhorn.<br />
Dr. Christoph Heim umriss die unzureichende<br />
Rohstoffsicherung in Bayern,<br />
die hinter anderen Bundesländern weit<br />
hinterherhinkt. Der laufende Bedarf ist<br />
hoch und eine Verknappung bei Sand<br />
und Kies mittlerweile regional gegeben<br />
– und überregional absehbar. Rohstoff<br />
müsse ein eigenes Schutzgut werden,<br />
derweil viele Lagerstätten heute<br />
hinter anderen Schutzkulissen zurückstehen.<br />
Nur 920 km² sind derzeit in Bayern<br />
als Vorrang- und Vorbehaltsflächen<br />
für Rohstoffe ausgewiesen, die aktuelle<br />
Flächennutzung erfordert temporär einige<br />
Promille, bei einer Landesfläche<br />
von 70.550 km². Allein landschaftlicher<br />
Vorbehalt beläuft sich dagegen auf über<br />
23.000 km². In der bayerischen Landesplanung<br />
tut sich dazu nichts Entscheidendes,<br />
die Reserven in den Regionalplänen<br />
schwinden, und auch die<br />
Akzeptanz in der Bevölkerung nimmt<br />
bei neuen Genehmigungen ab. Wenigstens<br />
auf Bundesebene ist das Thema<br />
erkannt und Details zu einer neuen Initiative<br />
mit dem Ziel langfristiger Rohstoffsicherung<br />
in der Raumordnung<br />
sollen bald bekannt gegeben werden.<br />
In der Diskussion kam die Frage auf, ob<br />
der Rohstoffbericht noch rechtzeitig<br />
Daten für eine verbesserte Sicherung<br />
liefern kann. Aus anderen Bundesländern<br />
wurden Beispiele genannt, wo vorhandene<br />
Daten schnell und aussagefähig<br />
aggregiert werden konnten. Ob dies<br />
auch ein beschleunigender Weg in Bayern<br />
sein kann? Die Zeit drängt und das<br />
Budget ist offensichtlich nicht gesichert,<br />
auch wenn es für das Zukunftsthema<br />
der nachhaltigen Versorgung<br />
wahrlich nicht überzogen scheint.<br />
Zuletzt schilderte Dr. Marc Dohmen<br />
die Chancen der digitalen Vernetzung<br />
und Datenaufbereitung nicht nur für<br />
schnelle und exakte Lagerstättenaufnahmen,<br />
sondern für eine kosten- und<br />
umweltschonende Effizienz der Gewinnung.<br />
Alles in allem erneut ein Kolloquium<br />
mit hoher Dichte an Informationen und<br />
einer klaren Botschaft an die Landespolitik.<br />
www.abbm-bayern.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
TREFFPUNKT<br />
81<br />
Die Politik geht mit an Bord<br />
Vom 28. bis 30. November 20<strong>18</strong> trifft sich die Fachwelt<br />
der Gesteinsindustrie erneut zum ForumMIRO in Berlin,<br />
das diesmal unter einem deutlich politischen Fokus<br />
steht. Die vom Bundesverband Mineralische Rohstoffe,<br />
MIRO, getragene Leitveranstaltung der deutschen<br />
Gesteinsindustrie findet in diesem Jahr im Mercure<br />
Hotel Moa in Moabit statt. Die Veranstalter rechnen erneut mit rund 500 Teilnehmern<br />
und etwa 70 Beteiligungen an der begleitenden Fachausstellung.<br />
Kein ForumMIRO ist genauso wie das<br />
vorangegangene. Was sich jedoch wiederholt,<br />
sind bewährte Elemente, die bei<br />
den Teilnehmern auf besonders große<br />
Zustimmung trafen. Aus diesem Grund<br />
wird das Fachprogramm mit seinen parallelen<br />
Workshops zur Hälfte wieder im<br />
Zentrum der Fachausstellung stattfinden.<br />
In diesem Jahr jedoch wird sich dieses<br />
räumliche Integrations-Konzept bereits zu<br />
Beginn auch auf politischer Ebene bewähren,<br />
denn der Bundesverband Mineralische<br />
Rohstoffe, MIRO, ist gerade in der<br />
jüngeren Vergangenheit in seiner politischen<br />
Reichweite gewachsen. Schon am<br />
Eröffnungsabend des 28. November bietet<br />
das ForumMIRO in der Mitte seiner Leistungsschau<br />
einer politischen Podiumsdiskussion<br />
die Bühne. Akteure auf dem Podium<br />
sind dabei neben MIRO-Präsident<br />
Dr. Gerd Hagenguth und dem Vizepräsidenten<br />
der Bundesanstalt für Geowissenschaften<br />
und Rohstoffe, BGR, Dr. Volker<br />
Steinbach, Abgeordnete der Regierungsund<br />
verschiedener Oppositionsparteien<br />
aus dem deutschen Bundestag. Zur Diskussion<br />
steht die zentrale Frage, warum<br />
Gesteinsrohstoffe in Deutschland gleichermaßen<br />
vorhanden und dennoch rar<br />
sind. Mehr noch: Die Podiumsteilnehmer<br />
werden unter der Moderation von Tom<br />
Hegermann gefordert sein, Vorschläge zu<br />
unterbreiten, die geeignet sind, bestehende<br />
Interessenskonflikte bei der vorsorgenden<br />
Rohstoffsicherung zu beheben.<br />
Als weiteres politisches Highlight, das<br />
es in dieser Form bei der Veranstaltung<br />
noch nicht gab, wird am Veranstaltungsfreitag<br />
der Bundesminister für Wirtschaft<br />
und Energie, Peter Altmaier, eine Rede<br />
halten – ein Zeichen für die inzwischen<br />
stärkere Wahrnehmung der Gesteinsbranche<br />
auch in der Bundespolitik. Bundesminister<br />
Altmaier selbst wurde vom<br />
BDI im Zuge der kürzlich vorgestellten<br />
„Berliner Erklärung zur Rohstoffpolitik“<br />
als „Rohstoffbeauftragter“ vorgeschlagen.<br />
Insofern wird auch ihm ein Treffen<br />
mit der heimischen Rohstoff-Realität am<br />
Herzen liegen.<br />
Der Eröffnungsblock am Veranstaltungsdonnerstag,<br />
eingeleitet durch den<br />
MIRO-Präsidenten, wird abgerundet<br />
durch eine professorale Festansprache<br />
zur Zukunft der Arbeit. Die darauffolgenden<br />
Fachblöcke in zwei parallel angelegten<br />
Strängen eröffnen Raum für die brennenden<br />
Fragen der Branche – und deren<br />
Beantwortung. Sie widmen sich im Einzelnen<br />
im Strang 1 den Themen der Flächenverfügbarkeit<br />
für die Rohstoffgewinnung,<br />
der Frage, was für mehr Akzeptanz zum<br />
Thema Rohstoffgewinnung getan werden<br />
kann, dem Dauerthema der schwierigen<br />
Genehmigungsverfahren, sowie dem Königsweg<br />
beim temporären Artenschutz<br />
und „Natur auf Zeit“.<br />
Der Workshopstrang 2 – platziert in der<br />
Fachausstellung – wendet sich technisch<br />
orientierten Themen mit auffälliger Digital-<br />
Tendenz zu. So schließt sich dem Block<br />
zu Möglichkeiten und Grenzen der Digitalisierung<br />
in der Gesteinsbranche ein Block<br />
zur Datenübertragung als Grundlage für<br />
die Rohstoffgewinnung 4.0, diesem wiederum<br />
– dazu passend – ein weiterer zur<br />
automatisierten Gewinnung & Aufbereitung<br />
an. Um all das aber auch in Zukunft<br />
mit dem passenden technischen Personal<br />
bewältigen zu können, spielt das Thema<br />
der Nachwuchsgewinnung – teils reflektiert<br />
aus der Sicht genau solcher Nachwuchskräfte<br />
– hier sinnvoll hinein.<br />
Das Programm und die Anmeldeunterlagen<br />
stehen zum Download auch auf der<br />
Internetseite des Veranstalters MIRO (Link<br />
unter dem Menüpunkt Termine und Aktionen)<br />
sowie auf der Website der organisierenden<br />
Geoplan GmbH zur Verfügung.<br />
www.bv-miro.org<br />
www.geoplangmbh.de<br />
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des wirtschaftlichen<br />
Erfolgs<br />
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6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
82<br />
TREFFPUNKT<br />
LIGHT<br />
Allerbeste Haltungsnoten<br />
… verdienten sich die Mitglieder der BIV-Gesteinsfachgruppen nach getaner Arbeit auf den Green am Hofgut Ising beim<br />
Golfen. Während die schon geübten Profis mit Spitzen-Handicap „ihr Ding“ weitab von den „Green-Horns“ voll im Griff<br />
hatten, durften Letztere – vollbetreut in Gruppen – ihr Glück versuchen. Wenigstens ein ordentlicher Abschlag wird doch<br />
wohl hinzubekommen sein?! Tatsächlich fielen dabei die echten Golftalente schon nach ersten Tests ziemlich rasch<br />
positiv auf. Ihr Kennzeichen: nicht nur zufällig, sondern regulär gute Abschläge und Treffer. Die Spitzen-Schnuppergolfer<br />
durften sich beim abendlichen Treffen in der Scheune über ein Flascherl mit prickelndem Inhalt freuen.<br />
ALLES IM BLICK: Wer schneller golft, hat eher Zeit für die Rückkehr ins Hotel, Small Talk, abseitige Gruppenbeobachtungen – oder<br />
auch noch für eine Stunde Arbeit.<br />
VERSUCH MACHT KLUG, es muss nicht unbedingt der erste<br />
Abschlag gelingen, der 100ste tut’s auch. Irgendwo im unteren<br />
Zehnerbereich ist das Erfolgserlebnis natürlich schöner.<br />
SIEGEREHRUNG: Den Schwung am besten raus hatten beim<br />
Schnuppergolfen eindeutig Herbert Bärnreuther (l.) und Ursula<br />
Steinbach. Die Fachgruppenvorsitzenden Oliver Klauser (M.)<br />
und Michael Schicker sowie Dr. Stephanie Gillhuber (r.), BIV-<br />
Verantwortliche Rohstoffsicherung gratulieren.<br />
Wie immer geriet der abendliche Abschluss –<br />
diesmal in der Festscheune im Hofgut Ising – zu<br />
einem gleichermaßen gesprächs- wie bewegungsreichen<br />
Ereignis mit hohem Erinnerungswert<br />
im positivsten Sinne. Allerbeste Haltungsnoten<br />
gab es natürlich auch hier.<br />
(gsz)<br />
www.biv.bayern<br />
GERNE ZUSAMMEN: Gehaltvolle und freundschaftliche Gespräche kennzeichnen<br />
die Abendveranstaltungen am Rande der Mitgliederversammlung<br />
der Gesteins-Bayern, bis sich der Bewegungsdrang nicht mehr unterdrücken<br />
lässt und üblicherweise (fast) alle zur Tanzfläche strömen. Fotos: gsz<br />
GANZ SCHÖN BLAU: Ohne vorherige Abstimmung<br />
dominierte die Farbe Blau die abendliche<br />
Damengarderobe.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
TREFFPUNKT<br />
83<br />
Steuermänner-(und -frauen-)Treff im Bootshaus<br />
Abends wird’s gemütlich, egal wie themenreich der Tag auch<br />
war – ein gebührend lockerer Ausklang ist Pflicht! Die im Mai<br />
in Ulm tagenden ISTE-Mitglieder trafen sich zwischen ihrer<br />
Haupt- und den am nächsten Tag anschließenden Fachgruppenversammlungen<br />
zu diesem ultimativen Tagungsordnungspunkt<br />
im Restaurant „Das Bootshaus“, direkt auf der Donau<br />
gelegen. Die Lage auf dem Wasser und die offene Architektur<br />
machen das Lokal zu einer Besonderheit – mit Weitblick,<br />
wohlgemerkt. Genau das, der Weitblick, zeichnet die Gesteins-<br />
und Baustoffunternehmen bereits aus. Zu wünschen<br />
bleibt, dass sich diese Sichtweise auch bei ihren Ansprechpartnern<br />
in Behörden, Ämtern und Politik immer stärker<br />
durchsetzt.<br />
www.iste.de<br />
MIT AN BORD: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried<br />
Kretschmann war zwar nicht physisch, dafür aber medial ebenfalls<br />
auf der JHV. Einfach goldig, wie er im Interview den Sandtausch –<br />
alt gegen frisch – im Sandkasten seines Enkels beschreibt.<br />
MODERNES FLAIR für eine traditionsreiche, dennoch moderne und der Zukunft zugewandte Branche. Am Abend wurden die Gedanken<br />
des Tages in angenehmer Atmosphäre vertieft, Bekanntschaften und auch Freundschaften gefestigt. Viel Vergnügen am Tagesabschluss<br />
und jede Menge Gesprächspartner findet auch der zwar noch kleine, dennoch bereits MV-erfahrene weibliche Unternehmerinnen-Nachwuchs.<br />
Fotos: Joachim Mahrholdt<br />
6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
84<br />
TREFFPUNKT<br />
LIGHT<br />
Neues entdecken im<br />
Schatten der Hochgotik<br />
Der Unternehmerverband Mineralische Baustoffe, UVMB, lud<br />
seine Mitglieder und Gäste in diesem Jahr Mitte Juni nach Lübeck<br />
ein. Hier bereicherte nach der Pflicht als Kür eine „Um-den-<br />
Stadtkern-Herumfahrt“ zu Schiff(en) auf der Trave das Programm.<br />
Vorbei ging’s an Lübecker Sehenswürdigkeiten und<br />
historischen Orten, die der „Königin der Hanse“ ihren Stempel<br />
aufgedrückt haben. Mit dem mittelalterlichen Stadtkern der Hansestadt<br />
Lübeck wurde 1987 erstmals in Nordeuropa eine ganze<br />
Altstadt von der Unesco als Weltkulturerbe anerkannt. Ausschlaggebend<br />
waren dabei zum einen die markante Stadtsilhouette<br />
und die geschlossen erhaltene vorindustrielle Bausubstanz,<br />
zum anderen auch der für die archäologische Erforschung des<br />
mittelalterlichen Städtewesens außerordentlich ergiebige Untergrund<br />
(Quelle: http://stadtentwicklung.luebeck.de).<br />
(gsz)<br />
www.uvmb.de<br />
EINE REISE WERT ist Lübeck allemal. Zu Wasser lässt sich bei der Fahrt um den Innenstadtkern zumindest ein kleiner Eindruck<br />
speichern, welche Bedeutung diese Stadt in der Blütezeit der Hanse gehabt haben muss.<br />
ZUSTIEG auf die drei (!) bereitgestellten Kanalschiffe und los geht’s zur<br />
entspannten Entdeckertour.<br />
ZUM AUSKLANG gab es neben einem Dankeschön für den mustergültigen<br />
Versammlungsablauf vom Vorsitzenden Michael Müller<br />
Musik aus der „Dose“ vom DJ. Fotos: gsz<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
TREFFPUNKT<br />
85<br />
FREIZEICHEN heißt das neue basta-Programm, das neben vielen Licht- auch ebenso viele Klangfarben<br />
und jede Menge Bonmots enthielt.<br />
Vielfarbig & volltönend – basta!<br />
Bei vero ist innerhalb der Kür des Abendprogramms<br />
ein A cappella-Auftritt quasi Pflicht.<br />
Souverän gefüllt wurde der Programmpunkt<br />
diesmal von der in Verbandskreisen durchaus<br />
bekannten Gruppe „basta“. Die fünf Männer<br />
dahinter können mit 150 Songs ein schier unerschöpfliches<br />
Repertoire anzapfen und mit<br />
Garantie für humorvolle Kurzweiligkeit sorgen.<br />
Doch das war natürlich noch nicht alles, was<br />
den letzten Donnerstagabend dieses Junimo-<br />
nats in ein besonderes Licht tauchte. Schließlich<br />
feierte Hauptgeschäftsführer Raimo Benger<br />
schlag 10:00 Uhr seinen Geburtstag. Dafür<br />
schüttelten ihm nicht nur alle (noch) anwesenden<br />
Teilnehmer die Hände warm, sondern es<br />
gab zu den Glückwünschen auch noch ein ganz<br />
anlassbezogenes A cappella 2 und 3 obendrauf.<br />
Unvergessliche Auftritte mit Spaßfaktor!<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
FREIBEUTER: Zur „Piraten der Karibik“-Erkennungsmusik<br />
lotste die Kellnerschaft alle Gäste fünf<br />
vor zwölf aus dem Saal ins Foyer.<br />
DER LOKFÜHRER und sein „Schwungrad“. Raimo<br />
Benger dankt Rita Höwner für die Organisation der<br />
gelungenen Überraschung.<br />
FACE TO FACE UND LIVE: Unternehmer Helmut<br />
Conrads läuft mit „So ein Tag, so wunderschön wie<br />
heute“ zu altbekannter Hochform auf. A cappella<br />
auch das – versteht sich.<br />
EXKLUSIVSTÄNDCHEN: A cappellabasta-Geburtstagsständchen<br />
für den<br />
Jubilar vom Stick – vor der Abreise<br />
der Band extra aufgenommen.<br />
ANSTELLEN zur Gratulation: Nicht jeder feiert seinen<br />
Geburtstag mit derart vielen Gästen.<br />
6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
2014/2015<br />
2015/2016<br />
2016/2017<br />
86<br />
INFO<br />
TERMINE<br />
5.–9. September in Neumünster<br />
NORDBAU 20<strong>18</strong><br />
www.nordbau.de<br />
6. September in Reit im Winkel<br />
EUROSCHOTTER<br />
www.biv.bayern<br />
5. und 6. September in Essen<br />
FACHTAGUNG PRAXIS<br />
TRANSPORTBETON<br />
www.transportbeton.org<br />
26.–28. September in Wien (A)<br />
EUMICON 20<strong>18</strong><br />
www.eumicon.com<br />
23. Oktober in Augsburg<br />
BIV-ROHSTOFFSEMINAR<br />
www.biv.bayern<br />
12.–16. November in Brüssel (LUX)<br />
3. EUROPÄISCHE<br />
ROHSTOFFWOCHE<br />
https://ec.europa.eu<br />
15. November in Ostfildern<br />
ÖKOKONTO-TAG<br />
Flächenagentur Baden-Württemberg<br />
und Kooperationspartner<br />
www.flaechenagentur-bw.de<br />
27. November in Ostfildern<br />
STEINE- UND ERDENSEMINAR<br />
www.iste.de<br />
28.–30. November in Berlin<br />
FORUM MIRO 20<strong>18</strong><br />
Leitveranstaltung der Deutschen<br />
Gesteinsindustrie<br />
www.bv-miro.org<br />
8.–11. Januar 2019 in Kitzbühel (A)<br />
66. WINTERARBEITSTAGUNG<br />
www.iste.de<br />
29.–30. Januar 2019 in Leipzig<br />
WERK- UND PRÜFSTELLEN-<br />
LEITER-SCHULUNG<br />
www.uvmb.de<br />
<strong>18</strong>.–21. Februar 2019 (Ort wird<br />
später bekannt gegeben)<br />
41. MIRO-BETRIEBSLEITER-<br />
SEMINAR<br />
www.bv-miro.org<br />
8.–14. April 2019 in München<br />
BAUMA 2019:<br />
Weltleitmesse für Baumaschinen,<br />
Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen,<br />
Baufahrzeuge und Baugeräte<br />
www.bauma.de<br />
IMPRESSUM<br />
Chefredaktion<br />
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jenni.schulz@<br />
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Preisliste Nr. 22 vom 01.01.20<strong>18</strong><br />
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Geschäftsführung<br />
Bundesverband Mineralische<br />
Rohstoffe e.V.<br />
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Ausgabe<br />
2012/2013<br />
Standortkarten<br />
Natursteinbetriebe<br />
Bayern<br />
Ausgabe<br />
2014/2015<br />
Standortkarten<br />
Baustoff-Recycling<br />
Hessen<br />
Standortkarten<br />
Asphalt<br />
Verlagsanschrift<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />
Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />
76473 Iffezheim<br />
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Fax: +49 7229 6<strong>06</strong>-10<br />
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www.stein-verlagGmbH.de<br />
Geschäftsleitung<br />
Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />
Technische Herstellung<br />
Kraft Premium GmbH<br />
76275 Ettlingen<br />
Bezugspreise<br />
Jahresabonnement 52,00 Euro<br />
(inkl. Versandkosten,<br />
zzgl. ges. MwSt.)<br />
Erscheinungsweise<br />
8 Ausgaben im Jahr 20<strong>18</strong>:<br />
1 (Februar), 2 (März), 3 (Mai),<br />
4 (Juni), 5 (Juli), 6 (August),<br />
7 (November), 8 (Dezember)<br />
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die Meinung der Redaktion.<br />
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Sand und Kies<br />
Ausgabe<br />
Baden-Württemberg<br />
Standortkarten<br />
Transportbeton<br />
Umfassendes Adress- und Kartenverzeichnis für Entscheider<br />
der Bau- und Baustoffbranche<br />
Die Standortkarten sind für folgende Branchen erhältlich:<br />
Asphalt, Baustoff-Recycling, Natursteinbetriebe, Sand und Kies, Transportbeton<br />
Bestellung: Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />
D-76473 Iffezheim, Tel.: +49 7229 6<strong>06</strong>-0, Fax: +49 7229 6<strong>06</strong>-10<br />
infoSTV@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de<br />
Ausgabe<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
INFO<br />
87<br />
INSERENTENVERZEICHNIS GP 6/20<strong>18</strong><br />
abraservice Deutschland GmbH, 40233 Düsseldorf ................................................ S. 27<br />
Achenbach GmbH, Metalltechnik, 57234 Wilnsdorf ................................................. S. 35<br />
AJO engineering + services GmbH, 57258 Freudenberg ............................................. S. 66<br />
allg. Silotec GmbH, 74397 Pfaffenhofen ...........................................................S. 47<br />
Gustav Bertram GmbH, 30179 Hannover ......................................................... S. 20<br />
BHS Innovationen GmbH, 01109 Dresden ........................................................ S. 23<br />
Brutscher GmbH & Co. KG, 87561 Oberstdorf ..................................................... S. 46<br />
CDE Global Ltd, BT80 9DG Cookstown, NORTH IRELAND. ...........................................S. 61<br />
Doosan Infracore Europe B.V., 2964 AM Groot Ammers, NIEDERLANDE. ............................... S. 63<br />
Gipo AG, 6462 Seedorf, SCHWEIZ .....................................................Umschlagseite 4<br />
Hansa-Flex AG, 28307 Bremen ..................................................................S. 71<br />
Paul Hedfeld GmbH, 58285 Gevelsberg .......................................................... S. 43<br />
Holstenhallen Neumünster GmbH, NordBau, 24537 Neumünster ...................................... S. 20<br />
HS-Schoch GmbH & Co. KG, 73466 Lauchheim ....................................................S. 41<br />
Hydropipe Vertriebsges. m.b.H., 5082 Grödig, ÖSTERREICH ..........................................S. 37<br />
Kiepe Electric GmbH, 40599 Düsseldorf ......................................................... S. 45<br />
KiProCon GmbH & Co. KG, 07554 Korbußen .......................................................S. 81<br />
Jürgen Kölsch GmbH, 87751 Heimertingen ....................................................... S. 26<br />
Liebherr Hydraulikbagger GmbH, 88457 Kirchdorf .................................................. S. 7<br />
Mitec Ges. für Maschinenbau und Industrietechnik mbH, 10439 Berlin ................................. S. 72<br />
NLMK Clabecq S.A., 1460 Ittre, BELGIEN ........................................................ S. 69<br />
Oppermann & Fuss GmbH, Siebanlagen – Brechanlagen, 25451 Quickborn ............................. S. 67<br />
Praxis EDV Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung AG ........................................ S. 77<br />
Rohr-Idreco Dredgers B.V., 7000 HE Doetinchem, NIEDERLANDE ......................................S. 19<br />
Rohrdorfer Sand und Kies GmbH, 83101 Rohrdorf ................................................. S. 55<br />
Russig Fördertechnik GmbH & Co. KG, 59269 Beckum. ..............................................S. 75<br />
Sitech Deutschland GmbH, 46047 Oberhausen. ................................................... S. 73<br />
Skako Comessa A/S, 5600 Faaborg, DÄNEMARK. ................................................. S. 25<br />
SKG Aufbereitungstechnik GmbH, 31785 Hameln ...................................................S. 71<br />
Tepe GmbH & Co. KG, 48249 Dülmen. ............................................................S. 21<br />
thyssenkrupp Industrial Solutions AG, 45143 Essen .......................................Umschlagseite 2<br />
Trimble New Zealand Solutions, 8440 Riccarton, Christchurch, NEUSEELAND ........................... S. 59<br />
TTS Trump Technik Service GmbH, 42553 Velbert. ................................................. S. 49<br />
VHV Anlagenbau GmbH, 48477 Hörstel .......................................................... S. 39<br />
Volvo Construction Equipment Germany GmbH, 85737 Ismaning. .................................. Titelseite<br />
Zeppelin Baumaschinen GmbH, 85748 Garching. .................................................. S. 29<br />
Beilagen:<br />
C. Christophel GmbH, 23556 Lübeck ..............................................Teilbeilage PLZ 0-5<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, 76473 Iffezheim<br />
6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
88<br />
ZU GUTER LETZT<br />
MIRO-NACHHALTIGKEITSWETTBEWERB<br />
Drei – zwei – eins: meins?<br />
Die ersten Beiträge für den MIRO-Nachhaltigkeitswettbewerb<br />
der deutschen Gesteinsindustrie sind beim Bundesverband Mineralische<br />
Rohstoffe eingegangen. Ein herzliches Dankeschön<br />
an alle besonders flinken Kandidaten. Zwei schrieben dazu, dass<br />
sie unseren Wettbewerb bereits erwartet hätten, um sich mit<br />
einem Projekt, auf das sie besonders stolz sind, zu bewerben.<br />
Das wiederum freut die MIRO-Geschäftsführung. Denn wie kann<br />
man sicher sein, dass in Zeiten wie diesen, wo die Werke auf<br />
Volllast laufen, Zeit für eine Wettbewerbsbeteiligung bleibt, die<br />
vermutlich in der Zeit nach Dienstschluss auszuarbeiten ist?<br />
Wir versprechen Ihnen aber: Es wird sich nicht nur für die<br />
Sieger lohnen! Am Ende gewinnen alle, denn jedes eingereichte<br />
Projekt wird in der anschließend erstellten Nachhaltigkeitsbroschüre<br />
berücksichtigt. Diese nützt nicht nur der Imagearbeit<br />
für unsere Branche, sie kann auch von jedem Teilnehmer<br />
für die eigene Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden. Außerdem<br />
darf jedes teilnehmende Unternehmen das Wettbewerbslogo<br />
mit einem entsprechenden Vermerk in seiner Kommunikationsarbeit<br />
nutzen!<br />
Die Wettbewerbsunterlagen stehen unter: bv-miro.org –><br />
Hauptmenü „Termine und Aktionen“ als Downloadlink im Feld<br />
„Nachhaltigkeitswettbewerb“ zur Verfügung.<br />
Also, nicht vergessen und bis zum 15. Oktober 20<strong>18</strong> bei<br />
MIRO bewerben.<br />
www.bv-miro.org<br />
Vorschau Ausgabe 7/20<strong>18</strong><br />
FORUMMIRO<br />
Das Branchenereignis des Jahres im Vorgriff. Dabei<br />
stehen vor allem auch jene MIRO-AO-Mitglieder im Mittelpunkt,<br />
die mit ihrer Ausstellerpräsenz beim Forum<br />
einmal mehr ihre Kooperation mit den Anwendern der präsentierten<br />
Lösungen unterstreichen.<br />
BRECHEN, SIEBEN UND REINIGEN<br />
Wenn Förderbänder die Lebensadern von Aufbereitungsanlagen<br />
sind, stellen Brecher, Siebe und Reinigungseinheiten die lebenswichtigen<br />
Organe dar. Letztere arbeiten im Zuge einer vollständigeren<br />
Ressourcenverwertung gerne auch im Bypass zu bestehenden<br />
Verfahrensabläufen.<br />
LKW, ANHÄNGER UND AUFBAUTEN<br />
Aus dem Betrieb direkt auf die Straße? Mit Skw oder Dumpern geht<br />
das für gewöhnlich nicht. Starke Allrad-Lkw mit leichten Aufbauten<br />
sind dagegen für (fast) alles gerüstet.<br />
Außerdem im Blick: Die zuverlässige Ladungssicherung<br />
Foto: Langendorf Foto: gsz Foto: gsz<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/20<strong>18</strong>
KLEINANZEIGEN<br />
89<br />
Ihre Ansprechpartnerin für eine Anzeigenschaltung:<br />
Susanne Grimm-Fasching<br />
Tel.: +49 8364 986079<br />
Fax: +49 8364 984732<br />
Mobil: +49 162 9094328<br />
E-Mail: susa.grimm@t-online.de<br />
-Online-Offensive 20<strong>18</strong><br />
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Anzeigenschluss für die <strong>GesteinsPerspektiven</strong> 7/20<strong>18</strong><br />
ist der 11.10.20<strong>18</strong>, Erscheinungstermin: 9.11.20<strong>18</strong><br />
Online-Portal mit zugehörigem Kartensystem – über<br />
7.000 Standorte und Adressen deutscher<br />
Baustoffwerke und -verwaltungen.<br />
Übersichtlich. Präzise. Informativ.<br />
STANDORTKARTEN<br />
SAND UND KIES<br />
12 Standortkarten<br />
mit 2.<strong>18</strong>8 Sandund<br />
Kiesbetrieben<br />
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Standortkarten<br />
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Auch als Online-Version unter<br />
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Bestellungen unter www.stein-verlagGmbH.de<br />
Ausgabe<br />
2015/2016<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Str. 1–3,<br />
76473 Iffezheim, Tel.: +49 7229 6<strong>06</strong>-0, Fax: +49 7229 6<strong>06</strong>-10<br />
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Baden-Württemberg<br />
Das System ist für folgende Branchen erhältlich:<br />
Asphalt, Baustoff-Recycling,<br />
Natursteinbetriebe, Sand und Kies, Transportbeton.<br />
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Abwasseraufbereitung<br />
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Tel.: <strong>06</strong>283/2220-0 • Fax: 2220-50<br />
E-Mail: leiblein@leiblein.de<br />
Internet: http://www.leiblein.de<br />
6/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
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breitem Brecheraustragsband<br />
• Integrierte Überkornrückführung <strong>18</strong>0° hydraulisch<br />
schwenkbar<br />
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T +41 41 874 81 10, F +41 41 874 81 01<br />
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