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SB_03_18_Finale

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Starnberger Bote 5 Titelthema<br />

SPATENSTICH für den B2-Tunnel am 20.07.20<strong>18</strong><br />

Autor: Peter Riemann<br />

Uwe Fritsch, Leiter des Staatlichen<br />

Bauamts Weilheim<br />

Uwe Fritsch, neuer Chef des Staatlichen<br />

Bauamtes Weilheim, begrüßte als<br />

„Auftragnehmer“ für den Tunnelbau die<br />

Ehrengäste. Mit Blick zurück auf die<br />

dreißigjährige Planungsgeschichte des<br />

B2-Tunnels, kündigte er den Einsatz<br />

einer Tunnelbohrmaschine an, die aber<br />

erst noch gebaut werden muss. Ein<br />

Modell dieses „Maulwurfs“, der ab<br />

2021 im Schildvortrieb arbeiten wird,<br />

konnte als Modell vor Ort bestaunt werden.<br />

Er wertete es als „Zeichen<br />

der Versöhnung“ Starnbergs<br />

Bürgermeisterin in die Rednerliste<br />

aufzunehmen. Entgegen ihrer<br />

Ankündigung hatte sie sich kurzfristig<br />

zu einem Grußwort bereit<br />

erklärt. Ursprünglich wollte sie nur<br />

„dabei sein“, aber nicht sprechen.<br />

Das mag der Gastgeber spätestens<br />

dann bereut haben, als er wegen der<br />

massiven Störung des Spatenstichs<br />

unter der „Stabführung“ von WPS-<br />

Stadtrat Mooser sagte: „Wir werden uns<br />

den freudigen Anlass nicht vermiesen<br />

lassen. Wir sind tolerant.“<br />

Wie sich im Verlauf der Demonstration<br />

zeigte, blieb ihm auch nichts anderes<br />

übrig, denn die Polizei war unterbesetzt<br />

und überfordert. Sie konnte die<br />

Umzingelung und die Infiltration des<br />

LRA-Geländes nicht verhindern.<br />

Andreas Scheuer, Minister für Verkehr und digitale<br />

Infrastruktur (MdB)<br />

„Es ist nicht alltäglich, in einen Ort<br />

zu kommen, der ein solch massives<br />

Verkehrsproblem hat, 200 Millionen<br />

an Investition mitzubringen und<br />

dafür dann auch noch ausgepfiffen<br />

zu werden.“<br />

PM des Bundesministeriums für Verkehr<br />

und digitale Infrastruktur:<br />

Bundesminister Andreas Scheuer, hat<br />

heute den feierlichen Spatenstich zum<br />

Bauauftakt des Stadttunnels Starnberg<br />

an der B 2 gesetzt. Der Tunnel wird<br />

zukünftig die Innenstadt von Lärm und<br />

Abgasen entlasten und zugleich dazu<br />

beitragen, dass der Durchgangsverkehr<br />

verträglich gebündelt wird.<br />

„Mit diesem feierlichen Spatenstich<br />

starten wir ein kräftiges Infrastruktur-<br />

Upgrade für Starnberg und die Region.<br />

Das ist nicht nur ein dringend benötigtes<br />

Projekt für den Mobilitätsfortschritt<br />

- mit weniger Stau und besserem<br />

Verkehrsfluss. Das ist vor allem ein<br />

Meilenstein auf dem Weg zu mehr<br />

Lebensqualität - mit weniger Lärm<br />

und noch besserer Luft. Seit langem<br />

kämpfen die Starnberger mit<br />

Beharrlichkeit und Hartnäckigkeit für<br />

eine Entlastungsstraße. Die erste Idee<br />

für einen Tunnel an der B 2 gab es<br />

bereits vor über 30 Jahren. Allein schon<br />

deshalb ist heute ein historischer Tag<br />

für Starnberg.<br />

Der Bund investiert rund 200<br />

Millionen Euro in das Bauvorhaben.<br />

Weitere 4 Millionen Euro kommen<br />

vom Freistaat Bayern, der Stadt<br />

Starnberg und der Deutschen Bahn<br />

AG. Die Entlastungsstrecke inklusive<br />

Tunnel umfasst 3,1 Kilometer. Die<br />

Verkehrsbelastung ist derzeit überdurchschnittlich<br />

hoch, mehr als 36.000<br />

Fahrzeuge durchfahren Starnberg pro<br />

Tag.<br />

Das Bauvorhaben beginnt nun mit dem<br />

Bau der Zulaufstrecken zum Tunnel.<br />

Ab 2021 folgt das Herzstück der<br />

Maßnahme, der 2,1 Kilometer lange<br />

Tunnel. Die Verkehrsfreigabe für die<br />

Entlastungsstraße ist nach rund achtjähriger<br />

Bauzeit im Jahr 2026 geplant.<br />

Nach dem Starnberger Stadtratsbeschluss<br />

im Februar 2017 hatte das<br />

BMVI im März 2017 die Baufreigabe<br />

für das Projekt erteilt und damit die<br />

Durchführung des Projektes seitens des<br />

Bundes bekräftigt. Auf dieser Grundlage<br />

hat das Staatliche Bauamt Weilheim<br />

noch im Jahr 2017 mit den Arbeiten zur<br />

Vorbereitung des Baufeldes begonnen."<br />

Ilse Aigner, stellv. Ministerpräsidentin<br />

„Normal kämpfen alle für einen<br />

Tunnel. So eine Initiative habe ich<br />

selten erlebt."<br />

PM des Bayerischen Staatsministeriums<br />

für Wohnen Bau und Verkehr:<br />

Ein freudiger Anlass für Starnberg – und<br />

das gleich in dreifacher Hinsicht:<br />

„Mit dem Tunnel Starnberg stärken wir<br />

die Infrastruktur hier in der Region. Zudem<br />

erhöhen wir die Verkehrssicherheit und<br />

Leistungsfähigkeit der Strecke für alle,<br />

vor allem für Pendler, die hier täglich<br />

unterwegs sind. Drittens wird das<br />

Stadtzentrum von Starnberg entlastet,<br />

so dass auch auf den Nebenstraßen<br />

deutlich weniger Verkehr ist. Damit kann<br />

die Stadt noch attraktiver werden“,<br />

sagte Bayerns Verkehrsministerin Ilse<br />

Aigner heute in Starnberg. Gemeinsam<br />

mit Bundesverkehrsminister Andreas<br />

Scheuer setzte sie den feierlichen<br />

Spatenstich für das rund 200 Millionen<br />

Euro teure Projekt. Damit beginnt heute<br />

der erste Bauabschnitt zum Ausbau der<br />

Zulaufstrecke von Norden bis zum künftigen<br />

Tunnelportal. Ab 2021 erfolgt dann<br />

der eigentliche Bau des Tunnels. Im Jahr<br />

2026 soll der Tunnel auf kompletter<br />

Länge dem Verkehr übergeben werden.<br />

Der Starnberger Stadtrat hat dem Tunnel<br />

im Frühjahr 2017 zugestimmt. Seitdem<br />

ist das ausführende Staatliche Bauamt<br />

Weilheim intensiv mit den Planungen<br />

beschäftigt. Die Bundesstraße 2 ist eine<br />

wichtige Verbindung im Freistaat und<br />

insbesondere auch hier in der Region.<br />

„Diese Verbindung wird dringend benötigt,<br />

denn die Menschen zieht es nach<br />

Bayern, speziell auch hierher in den<br />

Großraum München. Wir müssen angesichts<br />

dieser Wachstumsprozesse die<br />

Infrastruktur fit machen und zugleich<br />

die Lebensqualität der Anwohner steigern“,<br />

so Aigner.<br />

„Hier in Starnberg erreichen wir mit<br />

dem Tunnel einen echten Fortschritt in<br />

Sachen Mobilität.“<br />

Der Starnberger Tunnel ist dabei nur ein<br />

Baustein zur Verkehrsentlastung von<br />

Starnberg. Die Stadt Starnberg baut<br />

aktuell mit hoher staatlicher Förderung<br />

die Westtangente Starnberg im Zuge<br />

der Staatsstraße 2069. In diesem<br />

Zusammenhang investiert der Freistaat<br />

Bayern weitere rund drei Millionen<br />

Euro in den verkehrssicheren Ausbau<br />

der Straßenverbindung zwischen<br />

Hadorf und dem Gut Mamhofen. Beide<br />

Baumaßnahmen sollen Ende des Jahres<br />

fertiggestellt werden."<br />

Landrat Karl Roth<br />

"Wenn die Stöpselträger ihre Stöpsel<br />

herausnehmen würden, würden sie<br />

auch was verstehen.“<br />

Da keine PM des Landsratsamtes existiert,<br />

hier ein Auszug der sehr detaillierten<br />

Berichterstattung von Thomas<br />

Lochte im Kreisboten:<br />

„Ehe Landrat Karl Roth als nächster ans<br />

Rednerpult tritt, versucht die Stadtkapelle<br />

Starnberg, mit Musik einen Beitrag zur<br />

Beruhigung der Gemüter zu leisten oder<br />

auch nur für akustische Abwechslung<br />

zu sorgen. Doch das pfeifende Getöse<br />

erhebt sich sofort wieder, als der Landrat<br />

sagt: „Wenn die Demonstranten und<br />

Trillerpfeifer ihre Stöpsel rausnehmen<br />

würden könnten sie auch was verstehen.“<br />

Roth, ein deutlicher Befürworter<br />

des Tunnel-Baus, erinnert wie zuvor<br />

Ilse Aigner noch einmal an dessen<br />

Notwenigkeiten: „Lebensqualität entsteht<br />

nur dort, wo auch die Infrastruktur<br />

funktioniert.“ Es sei ein „steiniger Weg<br />

über rund 30 Jahre“ gewesen bis zum<br />

entscheidenden Stadtratsbeschluss, so<br />

Roth, doch nun gelte es, diese demokratische<br />

Entscheidung auch allseits zu<br />

respektieren: „Es muss einem gewählten<br />

Stadtrat doch erlaubt sein, auf Grund<br />

neuer Erkenntnisse seine Meinung zu<br />

revidieren“, wendet sich der Landrat<br />

an jene, die die fünf vermeintlichen<br />

„Umfaller“ am liebsten teeren und<br />

federn würden. Roth schließt mit den<br />

Worten: „Beim Tunnel fällt viel Aushub<br />

an – möge er dazu beitragen, die Gräben<br />

zuzuschütten.“

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