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planet toys 4/18

Fachmagazin für den Spielwaren- und Buchhandel

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4 – 20<strong>18</strong><br />

AUGUST<br />

TESSLOFF<br />

»Die neue Stimme<br />

von Tessloff«<br />

KREATIVES GESTALTEN<br />

»Es gibt immer<br />

was zu tun«<br />

HANDEL: QUERDENKER<br />

»Jeder gegen<br />

jeden!«


AUSGEZEICHNETES<br />

UNTERNEHMEN<br />

Gollnest & Kiesel<br />

Ihr Fachhandelspartner Nr. 1<br />

www.goki.eu


WAHRHEIT UND DICHTUNG<br />

Die Festspielsaison 20<strong>18</strong> der Spielwarenbranche<br />

ist Geschichte. Einmal<br />

mehr standen das klassische Repertoire<br />

und für die Bühne dramatisierte<br />

Omnichannel-Prosa auf dem Spielplan.<br />

Die Veranstalter zogen erneut eine positive<br />

Bilanz. Allerdings stießen die Aufführungen<br />

nicht bei allen Kritikern auf<br />

begeisterte Aufnahme.<br />

Traditionell eröffnete die EK die Saison<br />

mit der EK Live als Generalprobe für<br />

die im April folgende Premiere mit der<br />

EK FUN. Sie steht im Zeichen von Babyund<br />

Spielwaren, aber auch der Kennzahlen<br />

des abgelaufenen Geschäftsjahres.<br />

Langjährige Festspielbesucher,<br />

die vor zehn und mehr Jahren noch<br />

relativ detaillierte Informationen zur<br />

Entwicklung des Konzerns erhielten,<br />

erlebten eine Bilanzkonferenz, die<br />

mehr Fragen offenließ, als dass sie<br />

fundierte Unternehmensfakten lieferte.<br />

Lediglich Zahlen zur Ausschüttung<br />

und zum EBIT wurden zusätzlich zur<br />

Generalprobe genannt. Die Frage etwa,<br />

wie sich das Geschäftsfeld Family 2017<br />

entwickelt hat, wurde mit dem Hinweis<br />

auf die Komplexität der Materie beantwortet.<br />

Angaben zu Investitionen in die<br />

Online-Plattform, Umsatzerlösen des<br />

Konzerns, Eigenkapitalquote, Gewinnen<br />

oder der Entwicklung im Ausland –<br />

Fehlanzeige. Man fühlte sich sprachlos<br />

und wie bei Loriot: „Bitte sagen Sie jetzt<br />

nichts, Hildegard!“<br />

Redseliger wurde es beim Thema Omnichannel,<br />

das derzeit beliebteste Narrativ<br />

aller Verbundgruppen. Storytelling<br />

ist zwar ein alter Hut, angesichts<br />

der boomenden Start-up-Szene aber<br />

schwer angesagt. Die Lust auf Geschichten<br />

färbt schon seit Langem auf<br />

die Old Economy ab, die inzwischen viel<br />

erzählen, aber wenig sagen möchte.<br />

Dass man die eigene Arbeit vorteilhaft<br />

präsentieren will – verständlich und<br />

nicht zu verdenken. Dass im Zeitalter<br />

der Transparenz der Informationsgehalt<br />

von Nachrichten und PKs kontinuierlich<br />

zurückgeführt oder eingedampft<br />

wird, trägt allerdings wenig zum Vertrauen<br />

bei, von Wertschätzung einmal<br />

ganz angesehen.<br />

Den einzig richtigen Schluss hat deshalb<br />

duo schreib & spiel gezogen. Die<br />

Berliner haben sich bereits 2015 vom<br />

Format Pressekonferenz verabschiedet,<br />

weil man wohl der Auffassung ist,<br />

dass die Presse sowieso das wiedergibt,<br />

was erwünscht ist, oder es viel<br />

wirkungsvoller ist, in Einzelgesprächen<br />

bei Canapés und Prosecco Informationen<br />

in homöopathischen Dosen<br />

zu verabreichen. Es ist immer wieder<br />

eine Freude, in den Pressemitteilungen<br />

umherzuspringen und von „zentralregulierten<br />

Verkaufsumsätzen“ zu lesen,<br />

um dann seine Mathe-Kenntnisse zu<br />

überprüfen.<br />

Inbegriff der Transparenz ist idee +<br />

spiel. Im Vorfeld der Spielwarenmesse<br />

gelang es den Hildesheimern immer,<br />

punktgenau die Thekenumsätze zu<br />

kommunizieren. Wir waren dankbar. Paradoxerweise<br />

betrachten sie neuerdings<br />

Pressekonferenzen im Rahmen von<br />

GVs ebenfalls als überflüssig. Vielleicht<br />

macht es sich auch nicht sonderlich gut,<br />

wenn man melden muss, dass man innerhalb<br />

von zehn Jahren knapp 31 %<br />

der Kommanditisten verloren hat, was<br />

aber immerhin noch ausreichte, um die<br />

höchste Rückvergütung an die Gesellschafter<br />

des mitgliederstärksten Verbandes<br />

auszuzahlen. Details, Zahlen,<br />

Fakten zur Entwicklung einzelner Marketinglinien<br />

oder zum Importgeschäft –<br />

Nebensache. Nur die VEDES fällt wieder<br />

aus der Rolle – positiv. Gut, die eine oder<br />

andere Zahl im Geschäftsbericht hätte<br />

man sich noch vorstellen können, etwa<br />

die konkrete Zinsbelastung. Richtig ist<br />

auch, dass den Nürnbergern, nachdem<br />

sie 25 Mio. Euro eingesammelt haben,<br />

um ihre Veränderungsbereitschaft zu<br />

finanzieren, die Anleger im Nacken sitzen,<br />

die jederzeit wissen wollen, ob ihre<br />

Penunze nicht versickert. Im Vergleich<br />

zum Wettbewerb, auch vor der Anleihe,<br />

war und ist Europas führende Verbundgruppe<br />

wohltuend transparent und professionell.<br />

Ihr Ulrich Texter<br />

Franz Schneider GmbH & Co. KG<br />

D 96465 Neustadt bei Coburg • www.rolly<strong>toys</strong>.com


4<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

11<br />

Uwe Baumann<br />

Imke Janneck<br />

ARENA: »EXKLUSIVARTIKEL –<br />

BRINGEN DIE WAS?«<br />

Seit Jahren bieten große Marken der Spielwarenindustrie<br />

den Verbundgruppen für Spielwaren Exklusivartikel an, damit<br />

der Fachhandel zusätzliche Erträge generieren kann.<br />

16<br />

TITELSTORY:<br />

»DIE NEUE STIMME VON<br />

TESSLOFF«<br />

Die Einführung von Hörstiften zeigte, dass der technische<br />

Fortschritt auch vor Verlagen und Printprodukten<br />

nicht haltmacht. Der Tessloff Verlag mischte schon<br />

früh in diesem Markt mit. Jetzt soll der digitale Hörstift<br />

„BOOKii“ der Nürnberger, eine Eigenentwicklung, ihre<br />

Bücher zum Sprechen bringen – und nicht nur ihre!<br />

21<br />

ALLES SELBST GEMACHT<br />

Wenn ein Segment der Spielwarenbranche weiß, was von<br />

Kindesbeinen an in uns schlummert, um mit ein wenig „Support“<br />

ans Licht gebracht zu werden, dann der Bereich „Kreatives<br />

Gestalten“. Die Anbieter von Bastelbedarf, Modelliersand<br />

und Knetmasse, von Perlen, Schmuck, Textilien, Farben<br />

und Pinseln sind im Grunde genommen für Kids und Jugendliche<br />

das, was der Makita-Akkuschrauber oder der<br />

Thermomix für die DIY-Bewegung ist: unentbehrlich,<br />

um sich auszudrücken: „Ich kann das schon!“<br />

SORTIMENTE<br />

8 HOTLIST<br />

21 KREATIVES GESTALTEN<br />

34 SPIELFIGUREN<br />

39 LIZENZEN<br />

50 JUNGENSPIELZEUG<br />

MARKENSEITEN<br />

34<br />

IMMER EINE GUTE FIGUR<br />

Es muss nicht Germany's next Topmodel sein, der Sprung<br />

ins Kinderzimmer reicht völlig aus.<br />

22 DJECO<br />

25 SES SPIELE<br />

37 PLAYMOBIL<br />

RUBRIKEN<br />

3 E D I T O R I A L<br />

6 NEWS<br />

12 QUERDENKER: PETER HANDSTEIN<br />

28 INTERVIEW DES MONATS<br />

32 HANDEL: KINDERKAUFHAUS MUKK<br />

45 BÜCHER<br />

48 SCHEERS SPIELETEST<br />

54 COMMUNITY<br />

58 ANTWORTEN


Sprechende Fahrzeuge<br />

mit beweglichen Spielfiguren<br />

Metallfahrzeuge zum Sammeln<br />

FAHRZEUGWELTEN VON DICKIE TOYS – AB AUGUST 20<strong>18</strong> IM HANDEL<br />

Können wir<br />

es schaffen?<br />

Yo, wir<br />

schaffen es!<br />

© 20<strong>18</strong> Hit Entertainment Limited and Keith Chapman.<br />

HIT and the HIT logo are trademarks of Hit Entertainment Limited.<br />

Action-Team<br />

Display<br />

203139001<br />

www.dickie<strong>toys</strong>.com


TAG DER OFFENEN TÜR<br />

Märklin öffnet am 14. und 15. September<br />

in Göppingen die Türen zur gläsernen<br />

Produktion. Für alle,<br />

die schon immer hinter<br />

die Kulissen schauen<br />

wollten. Erleben Sie<br />

Werksführungen durch die Fertigung,<br />

die Entstehung und den Baufortschritt<br />

des neuen Märklineums und Sonderpräsentationen.<br />

CONNI-HEFT AM KIOSK<br />

Am 17. Juli 20<strong>18</strong> erschien das<br />

erste Conni-Heft in einer Auflage<br />

von 50.000 Exemplaren. Drei<br />

weitere Ausgaben werden vierteljährlich<br />

erscheinen.<br />

PREISGEKRÖNT<br />

Die BRUDER Spielwaren GmbH + Co.<br />

KG, Fürth-Burgfarrnbach, erhält aktuell<br />

den „Plus X Award“ für das Modellfahrzeug<br />

„John Deere 9620<br />

RX Raupentraktor“. Das<br />

Spielzeugmodell wurde<br />

in den beiden Sparten<br />

„High Quality“<br />

und „Design“ausgezeichnet.<br />

Der „Plus X<br />

Award“ wurde in diesem Jahr zum<br />

nunmehr fünfzehnten Mal vergeben.<br />

AUF RICHTIGES PFERD GESETZT<br />

Dass Pferdebücher Dauerbrenner<br />

sind, wusste man bei<br />

AMEET, aber dass sich die<br />

Schleich Horse Club Bücher<br />

gleich so gut verkaufen, dass<br />

bereits drei Wochen nach Erscheinungstermin<br />

drei von fünf<br />

Büchern nachgedruckt werden<br />

mussten, ist eine großartige<br />

Überraschung.<br />

NÄCHSTE AUSZEICHNUNG<br />

Das dritte Jahr in Folge wurde die<br />

Marke LÄSSIG mit der höchsten<br />

Auszeichnung des Plus X<br />

Award geehrt. LÄSSIG wurde<br />

in der Produktgruppe „Familie<br />

und Kind“ mit dem „Most<br />

Innovative Brand 20<strong>18</strong>“ erneut<br />

ausgezeichnet.<br />

VERTRIEB FÜR TOIMSA<br />

Mit Wirkung zum 01.07.20<strong>18</strong> hat<br />

iToy die Distribution für den<br />

spanischen Kinderfahrradhersteller<br />

Toim S.L. mit der Marke<br />

Toimsa für Deutschland, Österreich<br />

und die Schweiz übernommen.<br />

Toimsa zählt mit über 250.000<br />

verkauften Kinderfahrrädern zu den<br />

Marktführern in Europa.<br />

NEUORIENTIERUNG<br />

TREND-SPÜRNASEN<br />

Um herauszufinden, was im nächsten<br />

Jahr angesagt ist, sucht das internationale<br />

TrendCommittee wieder weltweit<br />

im Auftrag der Spielwarenmesse<br />

nach Trendströmungen. Ab Mitte Oktober<br />

20<strong>18</strong> werden die Haupttrends veröffentlicht.<br />

Das TrendCommittee besteht aus elf<br />

interdisziplinären Spielwarenexperten:<br />

ZAHL DES MONATS<br />

15 %<br />

Anteil der Käufer, die in ausgewählten europäischen Ländern 2017 online Spielwaren<br />

bestellt haben.<br />

Quelle: statista.com<br />

Zum 01. Januar 2019 orientieren sich<br />

der Berliner Spieleverlag Schmidt<br />

Spiele® und das Münchner Unternehmen<br />

Hans im Glück neu und verlängern<br />

ihre langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

nicht. Schmidt Spiele®<br />

zeichnete für den Vertrieb des Münchner<br />

Spieleverlags verantwortlich, u. a.<br />

für das im Jahre 2001 mit dem „Spiel<br />

des Jahres“-Preis ausgezeichnete Legespiel<br />

„Carcassonne“ sowie die zahlreichen<br />

beliebten Erweiterungen zum<br />

Grundspiel.<br />

Im Herbst 2017 erst vergrößerte sich<br />

Schmidt Spiele® um die bayerische<br />

Traditionsmarke Selecta® im Bereich<br />

Holzspielzeug, die das Produktportfolio<br />

der Marke um hochwertiges Holzspielzeug<br />

am Standort Bayern aus der hauseigenen<br />

Schreinerei erweitert. Seit 50<br />

Jahren steht Selecta® für höchste Ansprüche<br />

an Qualität, Sicherheit, Nachhaltigkeit<br />

und Umweltbewusstsein.<br />

Neben der Kindesfreude am Spielzeug<br />

steht die Weiterentwicklung der Spielzeuge<br />

gemäß den neuesten Kenntnissen<br />

im Fokus.<br />

Nach Abschluss eines<br />

positiven Geschäftsjahrs<br />

2017 mit einer<br />

Umsatzsteigerung bei<br />

Spielen und Puzzles<br />

sowie der Nominierung<br />

zum Kennerspiel des Jahres 20<strong>18</strong> mit<br />

gleich zwei Spielen freut sich Schmidt<br />

Spiele® auf viele weitere spannende<br />

Projekte in der Zukunft.<br />

Marktforscher, Trendscouts und Journalisten<br />

verfolgen von USA über Europa<br />

bis nach China die Markttrends.<br />

Axel Dammler, Marktforscher iconkids<br />

& youth international research GmbH:<br />

„Trends spielen vor allem bei Spielwaren<br />

eine große Rolle. Spielzeug hat zum<br />

Beispiel bei Kindern und Jugendlichen<br />

eine integrative Funktion,<br />

wenn in der Gruppe mehrere das<br />

gleiche Spielzeug haben. Außerdem<br />

kristallisieren sich oft Spielwaren<br />

heraus, die alle ein ähnliches<br />

Thema aufgreifen und damit<br />

eine Trendströmung begründen.“<br />

Mit dem neuen Mitglied Steven<br />

Ekstract hält das Dauerbrennerthema<br />

Lizenzen Einzug in das<br />

TrendCommittee. Er ist Gründer<br />

und Herausgeber des Magazins<br />

„License! Global“ sowie verschiedener<br />

anderer Publikationen für<br />

die Lizenzbranche und hält weltweit<br />

Vorträge zum Thema Lizenzen.


MACHER<br />

DES<br />

MONATS<br />

MACHER DES<br />

MONATS<br />

Pfiffikus reloaded<br />

„Alles neu. Alles bleibt beim Alten“ verspricht das Nürnberger<br />

Spielzeuggeschäft „Pfiffikus“ auf seiner Website, was<br />

allerdings nicht zu wörtlich genommen werden darf. Richtig<br />

ist, dass Nicole Moser-Dümpelmann, die das 1985 gegründete<br />

Geschäft Anfang 2016 übernahm, dem „Pfiffikus“<br />

eine „evolutionäre“ Entstaubungs- und Entschlackungskur<br />

spendiert, damit Kunden wieder Luft zum Atmen haben und<br />

Kinder sich frei bewegen können. Die Modernisierung geht<br />

in den nächsten Monaten weiter. „Wir sind noch lange nicht<br />

da“, sagt die Quereinsteigerin, „wo wir hinwollen, aber wir<br />

dürfen nach 33 Jahren nicht im Schweinsgalopp alles auf<br />

den Kopf stellen, sonst sagen die Stammkunden, jetzt dreht<br />

die Moser durch.“ Aber die Richtung ist klar: mehr Purismus<br />

im Auftritt, raus mit Marken, die es auf der Fläche „zwischen<br />

Tampons und Glasreiniger“ gibt (Moser), keine epische Präsentation<br />

von einzelnen Artikeln mehr und vor allem ein feines,<br />

erlesenes Sortiment. Back to the roots nennt sie das.<br />

www.kindundjugend.de<br />

NEUE<br />

PERSPEKTIVEN<br />

20. – 23.09.20<strong>18</strong><br />

Mit einer Entstaubungs- und Entschlackungskur will Nicole Moser-Dümpelmann<br />

den Kunden wieder Luft zum Atmen und den<br />

Kindern Raum zur Bewegung geben.<br />

Profiteure sind u. a. Marken wie Ostheimer, Nic, tegu, Done<br />

by Deer, Loud & Proud, Fair-Trade- und regionale Produkte,<br />

aber auch Holzspielzeug, die die „Kruscherin“ (Moser) auf<br />

der Nürnberger Werkstättenmesse entdeckt. Sie zeigt sich<br />

überzeugt, dass Frauen, die Kinder haben, aber nicht auf<br />

eine Karriere verzichten möchten, ihr latent schlechtes Gewissen,<br />

dass der Nachwuchs zu kurz käme, mit „hochqualitativem,<br />

pädagogisch wertvollem Spielzeug“ erleichtern<br />

wollen. „Das gibt Müttern ein gutes Gefühl“, sagt sie, „und<br />

die Mamas will ich haben.“ Diese Zielgruppe würde zwar<br />

weniger kaufen, aber dann Spielzeug, bei dem nicht der<br />

Preis entscheidet. Nicole Moser-Dümpelmann, die 15 Jahre<br />

lang eine Personalberatung hatte, bevor sie begann, ihre<br />

Emotionalität auszuleben, liefert selbst das beste Beispiel<br />

für die neue Frauen-Generation. Sie zeigt sich von diesem<br />

Wandel so überzeugt, dass sie am liebsten ein zweites Geschäft<br />

eröffnen würde, damit die modernen Mamas ein wenig<br />

Erleichterung bei ihr finden. Vorher soll aber noch ein<br />

Online-Shop die Arbeit aufnehmen. Geblieben ist, sagt Nicole<br />

Moser-Dümpelmann, der hohe Service. Stammkunden<br />

dürfen auch schon mal per WhatsApp bei ihr ordern.<br />

www.pfiffikus-spielzeug.de


1<br />

2<br />

ZUWACHS: Die BabyGlück-Kollektion bekommt<br />

Zuwachs. Nachtlicht, Spieluhren sowie auch Strickdecken<br />

kommen in klassischem rosa und blau.<br />

Coppenrath; www.coppenrath.de<br />

3<br />

BEGLEITER: Kuschelige Freunde für den<br />

ersten Schultag. Die niedlichen 20 cm<br />

großen Bären werden im praktischen<br />

Thekendisplay angeboten.<br />

Teddy-Hermann; www.teddy-hermann.de<br />

4<br />

EISKALT: Ab ins ewige Eis geht es mit den Lego City Sets wie zum<br />

mit der „Mobilen Arktis-Forschungsstation. Kinder ab sieben Jahren<br />

können ihr Lager in der Arktis aufschlagen und sich der Untersuchung<br />

ausgestorbener Lebewesen widmen. Wissbegierige Forscher<br />

befreien mithilfe der Kreissäge seltene Funde aus dem Eis und<br />

starten mit dem Schneemotorrad auf spannende Expeditionen.<br />

Lego; www.lego.de<br />

NICHT NUR PINK: Der Flamingo ist mal<br />

pink, blau, gelb oder auch grün und trifft<br />

auf weitere tierische Gefährten. Trotz<br />

einfacher Regeln ist Konzentration gefragt,<br />

wenn möglichst schnell auf die gelegten<br />

Karten reagiert werden muss.<br />

Schmidt Spiele; www.schmidtspiele.de<br />

5<br />

KUSCHELN & ENTDECKEN: Verschiedene<br />

Farben und Texturen laden zum<br />

ausgiebigen Ertasten ein und das<br />

abnehmbare Halstuch kann als<br />

Beißring verwendet werden.<br />

Skiphop; www.skiphop.com<br />

6<br />

EINDEUTIG: Ob die besten Anmachsprüche, der<br />

Versuch, zweideutige Wörter „brav“ zu erklären<br />

oder die Gerüchteküche anzuheizen: Spaß ist<br />

mit allen drei Spielen garantiert.<br />

Noris; www.noris-spiele.de


7<br />

8<br />

KOOPERATIV: Um die Dinokinder<br />

Freddy, Nessie, Marie und Louis vor<br />

dem Lavafluss zu retten, werden reihum<br />

Plättchen gezogen, mit denen die<br />

Lava gelenkt und gleichzeitig die Dinos<br />

und ihre Eier in die rettenden Berge<br />

gebracht werden.<br />

Hutter; www.hutter-trade.com<br />

ADVENTSKALENDER<br />

EXKLUSIVE<br />

INHALTE<br />

Adventskalender<br />

Art.-Nr.: 15049<br />

ÜBER STOCK UND STEIN: Der RC Dirt Rodder<br />

meistert nahezu jedes Terrain mit Hochleistungsreifen<br />

und voller Federung. Design und<br />

Fahrleistung sorgen für echten Fahrspaß.<br />

Happy People; www.happypeople.de<br />

9<br />

4 NEUE<br />

SORTEN<br />

Alien<br />

Art.-Nr.: 15421<br />

Lama<br />

Art.-Nr.: 15544<br />

TRENDIG: Neue Styles wie z. B. der Narwal<br />

Nelly in Pink mit silbernen Punkten bezaubern<br />

Sammler und neue Fans.<br />

Ty; Vertrieb: Carletto; www.carletto.de<br />

10<br />

SPRITZENWAGEN: Die Watergun bringt feuchtfröhlichen<br />

Spaß in die Familie. Mit Spritzwasserschutz,<br />

Front- und Bremslichtern und der<br />

digitalen 2,4-GHz-Steuerung ist das Modell<br />

ein tolles RC Car, ein wahres Power-Mobil,<br />

das für einen Riesenspaß sorgt.<br />

Stadlbauer Marketing & Vertrieb<br />

www.carrera-<strong>toys</strong>.com<br />

12<br />

HANDPUPPE: In der Melone hat sich ein<br />

Streifenhörnchen einquartiert, das frech<br />

durch die beiden Löcher linst und sich<br />

wieder zurückzieht.<br />

Folkmanis; www.folkmanis.de<br />

11<br />

Flüssiges Glas<br />

Mr. Poo<br />

Art.-Nr.: 15872 Art.-Nr.: 15575<br />

UND VIELE WEITERE<br />

Faultier<br />

Art.-Nr.: 12888<br />

FROZEN Elsa<br />

Art.-Nr.: 11300<br />

Meerjungfrau<br />

Art.-Nr.: 12826<br />

FROZEN Anna<br />

Art.-Nr.: 11249<br />

Flamingo<br />

Art.-Nr.: 12796<br />

Dinosaurier<br />

Art.-Nr.: 13410<br />

FROZEN Olaf<br />

Art.-Nr.: 11270<br />

UNSERE KLASSIKER<br />

PROST: In Oktoberfest werden die Spieler<br />

zu Bierlieferanten, die darum wetteifern,<br />

die Festzelte mit den richtigen und<br />

gefragten Biersorten zu versorgen.<br />

ASS Altenburger; www.spielkarten.com<br />

Doc Brown<br />

Art.-Nr.: 58856<br />

Unicorn<br />

Art.-Nr.: 58917<br />

CRAZE GmbH<br />

Karlstraße 27<br />

76133 Karlsruhe, Germany<br />

info@craze.<strong>toys</strong><br />

www.craze.<strong>toys</strong>


10<br />

HOTLIST<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

15<br />

13<br />

DSCHUNGEL-LOOK: Aus 1.000<br />

Teilen entsteht die exotische<br />

Illustration der kolumbianischen<br />

Künstlerin Catalina Estrada.<br />

Schmidt Spiele<br />

www.schmidtspiele.de<br />

14<br />

YOSHI HEBT AB: Marios TM Kumpel steigt hoch in die<br />

Lüfte. Der Rotor mit etwa 19 cm Durchmesser lässt<br />

ihn dank der 2,4-GHz-Technik zielgenau schweben und<br />

fliegen, sein Akku sorgt für fünf Minuten unbeschwerte<br />

Flugzeit. Das mitgelieferte Ladegerät gönnt Yoshi eine<br />

halbstündige Pause, dann geht es wieder hoch!<br />

Stadlbauer Marketing & Vertrieb<br />

www.carrera-<strong>toys</strong>.com<br />

KAMPF UM DIE MACHT: Die Eldrador<br />

Creatures kämpfen um ein geheimnisvolles<br />

Schwert, das ihnen die<br />

Herrschaft über die konkurrierenden<br />

Welten ermöglicht. Das Set „Kampf<br />

um die Superwaffe - Frostmonster gegen<br />

Feuerlöwe“ eröffnet das actiongeladene Szenario.<br />

Der abgebildete Höllenhund muss<br />

dabei die Lavawelt verteidigen.<br />

Schleich; www.schleich-s.com<br />

16<br />

17<br />

BADESPASS: Der Rückzugmotor lässt ihn mit großen,<br />

luftgefüllten Reifen auf der Wasseroberfläche ordentlich<br />

Wellen schlagen, auf dem Teppich im Kinderzimmer<br />

fühlt sich Water Rider Pepe von Eolo auch wohl.<br />

HCM Kinzel; www.hcm-kinzel.de<br />

<strong>18</strong><br />

LEONARDO LEHRT PHYSIK: Der Experimentierkasten<br />

Katapult und Armbrust<br />

erinnert an die Wurfmaschinen, die<br />

Leonardo da Vinci im 16. Jahrhundert<br />

entwickelte. Mithilfe verschiedener<br />

Funktionsmodelle erfahren die Kinder<br />

ab acht Jahren die physikalischen<br />

Grundprinzipien Energie und Kraft.<br />

Franckh-Kosmos; www.kosmos.de<br />

19<br />

ERWEITERUNG: Im Herbst kommen einige neue Doppel-Gebäude<br />

auf den Markt. Eines davon ist „Ollivander‘s Wand Shop & Scribulus.<br />

WREBBIT 3 D; Vertrieb: JH-Products; www.jh-products.de<br />

NICHT NUR PINK: Das vielen Fans<br />

noch bekannte Blütenkarussell ist<br />

als Spielset, ergänzt durch einen Honigstand<br />

sowie Startersets in<br />

Taschengeldpreislage, erhältlich.<br />

BIG; www.big.de<br />

20<br />

WILDLIFE: Wild und superweich ist die Wasserschildkröte,<br />

die Schlange kann auf 1,75 Metern bekuschelt werden.<br />

Teddy-Hermann; www.teddy-hermann.de


ARENA<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 11<br />

EXKLUSIVARTIKEL –<br />

BRINGEN DIE WAS?<br />

»Exklusivartikel haben<br />

zwei Gesichter. Sind sie<br />

gut gemacht, können<br />

sie dem Fachhandel<br />

durchaus helfen.«<br />

KLAUS MÜLLER,<br />

Spielwaren Schweiger<br />

»Sondermodelle beugen<br />

einer zunehmenden Vereinheitlichung<br />

der Sortimente<br />

vor und schärfen das Profil<br />

der EUROTRAIN-Händler.«<br />

THOMAS KOHNEN,<br />

idee + spiel<br />

Jein!<br />

jA!<br />

Seit Jahren bieten große Marken der Spielwarenindustrie<br />

den Verbundgruppen für Spielwaren Exklusivartikel an, damit<br />

der Fachhandel zusätzliche Erträge generieren kann.<br />

Prinzipiell ist das Angebot zu begrüßen, wenn es bestimmte<br />

Kriterien erfüllt. Davon sind wir aber mitunter weit entfernt.<br />

Das wichtigste Kriterium für Exklusivartikel ist, dass<br />

sie keinen „Aufguss“ von existierenden Artikeln darstellen<br />

dürfen, eine Art „Best of ...“. Exklusivartikel entfalten nur<br />

Relevanz, wenn sie echte Neuheiten sind. Produkte wie der<br />

London-Bus, der Käfer von Lego oder Pferdehof von Playmobil<br />

zeigen genau das. In diesem Kontext müssen auch<br />

sogenannte „selektive Produkte“, die dem Fachhandel „exklusiv“<br />

angeboten werden, betrachtet werden. Es reicht<br />

nicht aus, einem Artikel eine andere Farbe oder Verpackung<br />

zu spendieren, um ihn als „selektiv“ und damit „exklusiv“<br />

im Fachhandel zu positionieren. Selektive Produkte ergeben<br />

nur einen Sinn, wenn sie Neuheiten sind und mit Marketing<br />

unterstützt werden. Kontraproduktiv werden fachhandelsspezifische<br />

Exklusivartikel allerdings dann, wenn<br />

sie von Lieferanten bereits Wochen oder Monate vorher in<br />

den eigenen Online-Shops vermarktet werden, während der<br />

Fachhandel sie anschließend in der Saure-Gurken-Zeit verkaufen<br />

darf. Der Rahm ist dann abgeschöpft. Wenn es auf<br />

Online-Shops auch noch heißt „Entdecke vor allen anderen<br />

exklusive und seltene Sets“, droht das Thema zur Komödie<br />

zu werden. Dennoch würde ich Exklusivartikel nicht verteufeln<br />

wollen. Sie haben zwei Gesichter. Sind sie gut gemacht,<br />

können sie dem Fachhandel durchaus helfen. Dabei sollte<br />

sich der Fachhandel von unrealistischen Erwartungen verabschieden.<br />

Dazu zählt, dass Printwerbung der Königsweg<br />

zum Erfolg ist. Dafür reicht die Power der Verbundgruppen<br />

meines Erachtens nicht. Tendenziell gehen Exklusivartikel<br />

in der klassischen Werbung eher unter. Viel größeren Nutzen<br />

haben sie im eigenen Online-Shop. Und da sind wir mit<br />

unserem duo-Marktplatz sehr gut aufgestellt.<br />

idee+spiel kreiert für die Marketinglinie EUROTRAIN Jahr<br />

für Jahr eine beachtliche Anzahl von exklusiven Sondermodellen.<br />

Viele dieser Artikel werden in ganzseitigen Anzeigen<br />

in den wichtigsten Eisenbahn- und Modellbahnzeitschriften<br />

beworben. Dieser markante Auftritt erweckt immer wieder<br />

neues Interesse beim Endverbraucher und motiviert dazu,<br />

ein EUROTRAIN-Fachgeschäft zu besuchen. Zudem ermöglicht<br />

die fehlende „Vergleichbarkeit“ der Sonderartikel eine<br />

vernünftige Kalkulation. Die Exklusivmodelle werden vom<br />

Endverbraucher als EUROTRAIN-Artikel wahrgenommen,<br />

was den Bekanntheitsgrad der Marketinglinie weiter fördert.<br />

Das zahlt dann auch auf die Marke idee+spiel ein. Der<br />

Modelleisenbahnfreund gewinnt durch die Exklusivartikel<br />

weitere Kaufalternativen und findet vielleicht endlich sein<br />

Wunschmodell. Der Händler profitiert von der bundesweiten<br />

Werbung und gewinnt im Idealfall neue Stammkunden.<br />

Bei idee+spiel wird ein erfahrenes Händlergremium in den<br />

Entscheidungsprozess über die Art der Modelle eingebunden.<br />

Das sichert eine sachkundige und meist „treffsichere“<br />

Auswahl. Sondermodelle beugen einer zunehmenden Vereinheitlichung<br />

der Sortimente vor und schärfen das Profil<br />

der EUROTRAIN-Händler. Welch hohes Interesse exklusive<br />

Sondermodelle mit limitierter Stückzahl bei der Sammlergemeinde<br />

auslösen, lässt sich an der zum Teil deutlichen<br />

Wertsteigerung so mancher Sonderedition ablesen. Somit<br />

ein klares „Ja“ von mir zu Exklusivartikeln für den Fachhandel.


12 <strong>planet</strong><br />

QUERDENKER<br />

<strong>toys</strong><br />

JEDER GEGEN<br />

JEDEN!<br />

Jahrelang kannte die Spielwarenbranche nur eine Richtung und die hieß aufwärts. Der Zenit sei<br />

allerdings überschritten, sagt man bei ROFU. Auch die Nummer 2 im Markt spürt das Vordringen<br />

von branchenfremden Akteuren sowie die restriktive Politik der Kommunen, die der Expansion des<br />

Filialisten enge Grenzen setzt. <strong>planet</strong> <strong>toys</strong> sprach mit Eberhard und Michael Fuchs.<br />

Herr Fuchs, 2016 haben Sie Ihre Umsatzziele<br />

verfehlt. Statt der 168 Mio. €<br />

sind es nur 159 Mio. € geworden. Ist<br />

das ROFU-Konzept am Ende? Sind die<br />

Ziele verfehlt worden, weil keine neuen<br />

Standorte dazukamen?<br />

Eberhard Fuchs: Das ROFU-Konzept<br />

ist nicht am Ende. Allerdings basiert die<br />

Zielsetzung 2016 auf einem deutlichen<br />

Filialzuwachs, den wir so nicht umsetzen<br />

konnten.<br />

Unsere Umsatzziele, auf bestehender<br />

Fläche, haben wir dennoch erreicht.<br />

Der Umsatz betrug 2017 knapp 160<br />

Mio. €. Die gewünschte Gewinnspanne<br />

haben wir, in Relation zu den Gewinnen<br />

vor sieben oder acht Jahren, allerdings<br />

verfehlt. Es ist aber immer noch ein erträglicher<br />

Gewinn. Unrentable Expansion<br />

wird es bei ROFU auch weiterhin<br />

NICHT geben!<br />

In den letzten Jahren wuchs ROFU<br />

nicht mehr mit der Dynamik wie der<br />

Gesamtmarkt. Alles dem Internet geschuldet<br />

oder haben Sie es versäumt,<br />

schnell genug „upzugraden“, wie Sie<br />

es vor 8 Jahren angekündigt hatten?<br />

E.F.: Vor acht Jahren konnte man auf<br />

Basis der Erfahrungen noch hoffen,<br />

dass die Entwicklung so weitergeht,<br />

aber der Gesamtmarkt ist kleiner und<br />

enger geworden, weil gerade der Anteil<br />

an Marktteilnehmern in Bezug auf<br />

Spielwarenaktionen deutlich zugenommen<br />

hat. Damals waren es „nur“ die<br />

Der Gesamtmarkt ist kleiner<br />

und enger geworden, weil<br />

gerade der Anteil an Marktteilnehmern<br />

in Bezug auf<br />

Spielwarenaktionen deutlich<br />

zugenommen hat.<br />

EBERHARD FUCHS<br />

Inhaber ROFU Kinderland


Discounter, die zwei- oder dreimal im<br />

Jahr eine Werbung aufgelegt hatten,<br />

heute haben die Formate und die Frequenz<br />

einen wöchentlichen Rhythmus<br />

erreicht. Wir müssen feststellen, dass<br />

der Höhepunkt in der Spielwarenbranche<br />

überschritten ist und leider nur<br />

noch jeder jedem etwas wegnimmt.<br />

Das Mengenwachstum ist schon lange<br />

vorbei!<br />

2016 haben Sie zwei Filialen geschlossen.<br />

20<strong>18</strong> sind es weiterhin 92, obwohl<br />

2017 zwei bis vier neue geplant waren.<br />

Im Norden ist doch reichlich Luft<br />

für Sie! Weiter als Münster ist ROFU<br />

allerdings noch nicht gekommen.<br />

E.F.: Überall dort, wo wir hinwollen,<br />

erhalten wir mittlerweile keine Genehmigung<br />

mehr, weil die Kommunen<br />

aufgrund der Leerstände in den Innenstädten<br />

regelrecht verzweifelt sind und<br />

deshalb versuchen, uns in die Innenstadt<br />

zu zwingen. Das ist mit dem RO-<br />

FU-Konzept nicht durchführbar. Münster<br />

wäre ohne diese Probleme nicht so<br />

alleine im Norden, was für uns schon<br />

eine logistische Herausforderung ist.<br />

Verkaufen, aufgeben, Insolvenz anmelden,<br />

das scheint aktuell die Strategie<br />

diverser Filialisten zu sein.<br />

Nehmen Sie Toys R Us, Spiele Max,<br />

Inter<strong>toys</strong> – die Liste ließe sich fortsetzen.<br />

Was haben Sie mit ROFU vor?<br />

E.F.: Bis jetzt habe ich alle genannten<br />

Filialisten überlebt, also scheint mein<br />

Konzept doch besser zu sein.<br />

Aber sexy ist die Branche wohl nicht.<br />

Die Private-Equity-Firma Bridgepoint,<br />

die 2016 SMYK gekauft hat und zu<br />

der auch Spiele Max gehört, erwägt<br />

einen Börsengang. Haben die Briten<br />

gemerkt, dass mit Spielzeug nicht so<br />

leicht Geld zu verdienen ist?<br />

E.F.: Vor etlichen Jahren haben wir mit<br />

Spiele Max verhandelt, als das Unternehmen<br />

30 oder 40 Filialen hatte, das<br />

weiß ich nicht mehr genau. Was ich<br />

aber weiß, ist, dass viele Standorte<br />

nicht unseren Vorstellungen entsprochen<br />

haben. Da sind wir gleich weg.<br />

Michael Fuchs: Daran sehen Sie, dass<br />

ROFU nicht sinnlos Umsatz dazukauft,<br />

sondern dass wir darauf achten, profitablen<br />

Umsatz zu generieren. Das<br />

Spielwarengeschäft macht uns schon<br />

noch Spaß, aber wir kämpfen mit einer<br />

überbordenden Bürokratie und neuen<br />

Wettbewerbsmodellen wie z.B. Wish,<br />

wo nicht verkehrsfähige Ware in den<br />

Markt gebracht wird.<br />

Im Spielwarenbereich gibt<br />

es viele Leute, die die Ware<br />

sehen, anfassen und<br />

erleben wollen.<br />

MICHAEL FUCHS<br />

Geschäftsführer ROFU Kinderland<br />

Härtet ohne Backen!<br />

- Original CRAZE CLOUD SLIME – Kugel-Knete –<br />

Deutsche Formel<br />

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auch zum Verzieren von Gegenständen<br />

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und vielen anderen Materialien<br />

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NEON & METALLIC<br />

Apropos Münster, dort sitzt ein erfolgreiches<br />

Unternehmen der Babyausstatterbranche,<br />

das auf Franchise<br />

setzt. Kein Modell für ROFU, um doch<br />

schneller zu wachsen?<br />

E.F.: Vor ewigen Zeiten haben wir Franchising<br />

mit zwei oder drei Leuten versuchsweise<br />

getestet, aber die Franchisenehmer<br />

wussten alles besser.<br />

Seitdem sage ich: Nie wieder Franchise!<br />

Laut inoffiziellen, aber üblicherweise<br />

gut unterrichteten Quellen sollen Sie<br />

zu Beginn der Neunzigerjahre gesagt<br />

haben, Sie würden Toys R Us aus dem<br />

deutschen Markt treiben.<br />

E.F.: Toys R Us ist von selbst gegangen,<br />

das haben die alleine geschafft, wenn<br />

auch ein bisschen später, als ich vermutet<br />

habe. Wir schätzen die irische<br />

Smyths-Gruppe, die wir uns angeschaut<br />

haben, als bedeutend besser ein als<br />

die vorherige Nummer 1. Sie wird sicherlich<br />

ein ernsthafter Wettbewerber.<br />

Was ihnen jedoch fehlt, ist die deutsche<br />

Erfahrung. Es liegen Welten zwischen<br />

dem englischen und deutschen Markt.<br />

Sie erwarten, dass die Markenhersteller<br />

den Direktvertrieb forcieren.<br />

Wäre es für den einen oder anderen<br />

Lieferanten nicht klug, sich an ROFU<br />

zu beteiligen oder gleich ganz zu<br />

übernehmen, um Schaufenster zu ha-<br />

Neon<br />

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14<br />

QUERDENKER<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

ben? Hape hat sich ja mit 60 Prozent<br />

an Eureka beteiligt, weil er Händler<br />

braucht.<br />

E.F.: Wo ich Hape höre, geht’s dem gut?<br />

Es gibt keinen Grund für uns, an der<br />

Grundausrichtung etwas zu ändern,<br />

auch wenn wir uns ständig weiterentwickeln.<br />

Vor fünf Jahren haben wir begonnen,<br />

die Zukunft mit meinem Sohn<br />

zu planen, der sehr erfolgreich das<br />

Internetgeschäft ausbaut. Gerade hier<br />

haben wir aufgrund unserer Situation<br />

als Exporteur, der in Hongkong sitzt,<br />

sowie als Importeur, Großhändler und<br />

Einzelhändler Möglichkeiten, die in<br />

Deutschland im Moment keiner hat.<br />

Die Aktionen großer<br />

Spielwarenlieferanten<br />

in Discountformaten sind<br />

nicht akzeptabel.<br />

EBERHARD FUCHS<br />

Inhaber ROFU Kinderland<br />

Dann ist es richtig, dass Sie bereits die<br />

Mehrheit an ROFU an Ihre Söhne überschrieben<br />

haben. Kam keine Stiftung<br />

für Sie infrage, um über Generationen<br />

hinweg Ihr Lebenswerk zu sichern?<br />

E.F.: Der Übergang ist allein schon aus<br />

steuerrechtlichen Gründen vor Jahren<br />

geregelt worden. Eine Stiftung spielt im<br />

Moment keine Rolle. Mit ROFU wird es<br />

weitergehen, natürlich verändert.<br />

Sie pflegen zu einigen Marken eine<br />

nicht immer ganz ungetrübte Beziehung.<br />

Sie kürzen auch schon mal<br />

Rechnungen, weil die eine, wir zitieren,<br />

„Wertevernichtung“ betreiben.<br />

Wird 20<strong>18</strong> wirklich ein Schicksalsjahr<br />

für die Spielwarenbranche, wie Sie es<br />

prognostiziert haben?<br />

E.F.: Die Aktionen großer Spielwarenlieferanten<br />

in Discountformaten sind<br />

nicht akzeptabel. Als Spielwarenanbieter<br />

geben wir ganzjährig Fläche, um<br />

deren Marken/Brands zu präsentieren,<br />

und die Fremdformate machen dann<br />

das Geschäft über den Preis.<br />

Auch hier werden wir klare Entscheidungen<br />

treffen und den betroffenen<br />

Lieferanten bewusster entgegentreten.<br />

Und die Lieferanten schlucken diese Pille?<br />

M.F.: Wer hätte gedacht, dass Toys R<br />

Us 20<strong>18</strong> in die Insolvenz geht? In diesem<br />

Sinne hat sich die Prognose vom<br />

Schicksalsjahr bewahrheitet. Für die<br />

nahe Zukunft erwarte ich keine größeren<br />

Veränderungen. Allerdings sollten<br />

sich einige Hersteller, die sich zwischen<br />

Online-Shops und Discounter<br />

bewegen, darüber Gedanken machen,<br />

was für den Fachhandel noch übrig<br />

bleibt. Der Schrumpfungsprozess des<br />

Fachhandels geht sicherlich noch weiter,<br />

während der Anteil des kompletten<br />

stationären Spielwarenhandels halbwegs<br />

stabil bleiben dürfte.<br />

Noch einmal zurück zum Thema<br />

Wertevernichtung. Die meisten Online-Plattformen<br />

sind auf Wachstum<br />

ausgerichtete Geldverbrennungsmaschinen.<br />

Beruhigt es Sie, dass Sie mit<br />

ROFU immer noch so viel Geld verdienen,<br />

dass Sie Ihr mifus.de subventionieren<br />

und die Verluste ausgleichen<br />

können? Oder läuft das unter Marketing-Ausgaben?<br />

M.F.: Sicherlich kann man die Aufwendungen<br />

zum Teil unter Marketing buchen,<br />

aber klar ist auch, dass wir eine<br />

schwarze Null anstreben. Dafür brauchen<br />

wir eine kritische Masse, aber auf<br />

dem Weg zur schwarzen Null wollen<br />

wir so wenig Geld wie möglich verbrennen,<br />

weil das eigene Geld immer besonders<br />

schlecht brennt.<br />

Haben Sie sich eine Timeline gesetzt<br />

bis zum Break-even?<br />

E.F.: Beim Aufbau von mifus.de war uns<br />

von Anfang an klar, dass das ein bisschen<br />

Geld kosten wird. In den letzten<br />

Jahren sind die Umsätze kontinuierlich<br />

gesteigert worden, sodass wir die<br />

Chance haben, mit steigenden Umsätzen<br />

die schwarze Null so schnell wie<br />

möglich zu erreichen. Im Vergleich zum<br />

ROFU-Umsatz von 160 Mio. € sind die<br />

Aufwendungen bei mifus.de im Jahr<br />

2016 marginal, aber letztendlich immer<br />

noch Geld. Dadurch, dass wir das<br />

laufend kontrollieren, haben wir die<br />

Hoffnung, dieses Jahr oder 2019 in die<br />

Gewinnzone zu kommen.<br />

Hersteller, die sich<br />

zwischen Online-Shops und<br />

Discounter bewegen,<br />

sollten sich darüber<br />

Gedanken machen,<br />

was für den Fachhandel<br />

noch übrig bleibt.<br />

MICHAEL FUCHS<br />

Geschäftsführer ROFU Kinderland<br />

Anfang Juni schrieb das Kölner IFH,<br />

dass Amazon nicht nur das Handelsportfolio<br />

immer weiter ausbaut, sondern<br />

auch zunehmend die Wertschöpfungskette<br />

diktiert. Sie sind doch mit<br />

mifus.de vermutlich immer nur der<br />

Hase, während der Igel Amazon schon<br />

lange da ist, oder?<br />

M.F.: Dass Amazon versucht, seine<br />

Marktmacht ständig weiter auszubauen,<br />

ist klar, aber wir versuchen mit<br />

einer anderen Positionierung für die<br />

Kunden attraktiv zu bleiben. Amazon<br />

ist ja nicht mehr nur günstig. Die Preise<br />

sind teilweise extrem stark in die Höhe<br />

gegangen, besonders zum Weihnachtsgeschäft.<br />

Amazon hat auch Seiten, mit<br />

denen nicht alle zufrieden sind.<br />

Als da wären?<br />

M.F.: Der Vorteil von Amazon ist, dass<br />

das Unternehmen es den Kunden so


QUERDENKER<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 15<br />

bequem wie möglich macht. Der Nachteil<br />

ist, dass der Kunde nicht mehr nach<br />

links und rechts schaut. Mit gezielten<br />

Angeboten kann man da schon einiges<br />

erreichen.<br />

Also ist es wieder mal der Preis, der<br />

für Attraktivität sorgen soll?<br />

M.F.: Unter anderem. Ich glaube auch,<br />

dass der stationäre Handel durchaus<br />

noch eine Chance hat, weil es im<br />

Spielwarenbereich viele Leute gibt, die<br />

die Ware sehen, anfassen und erleben<br />

wollen.<br />

Von Verbundgruppen hören wir immer,<br />

dass sie auf ihren Shop-Seiten<br />

zweistellige Zuwächse haben. Von<br />

welchem Niveau sagt keiner. Schauen<br />

wir uns die nationalen Rankings<br />

dieser Plattformen an, kommen uns<br />

erhebliche Zweifel, ob da nicht mit<br />

dem Geld der Mitglieder etwas aufgebaut<br />

wird, was man ehrlicherweise als<br />

Marketing-Invest führen sollte!<br />

M.F.: Das Erste ist, dass ich gerne zwischen<br />

unserem Webshop und den Marketing-Plattformen<br />

von Verbundgruppen<br />

unterscheiden würde. Dass wir im<br />

Moment unter „ferner liefen“ laufen ...<br />

Moment, auch bei duo handelt es sich<br />

um einen Shop!<br />

M.F.: Da agieren einzelne Händler. Wie<br />

erfolgreich dieser Shop ist, kann ich<br />

nicht beurteilen. Oft entdecke ich da<br />

Preise, wo ich denke, dass man damit<br />

nicht auch nur ansatzweise Geld verdienen<br />

kann. Die Frage nach dem Ranking<br />

ist doch eine danach, was Sie ausgeben<br />

wollen, um sichtbarer und präsenter zu<br />

sein. Die Frage ist also, wie viel Umsatz<br />

sie sich erkaufen wollen und was dieser<br />

Umsatz am Ende kostet.<br />

Und was haben Sie mifus.de spendiert?<br />

M.F.: 2017 standen wir bewusst auf<br />

der Bremse, weil wir diese erkauften<br />

Umsätze nicht mehr wollen bzw. sie<br />

abgebaut haben. Zudem wurden die<br />

Versandkosten erhöht, obwohl dadurch<br />

der Abstand zu den 2,95 €, an dem sich<br />

viele orientieren, erhöht wurde. Dadurch<br />

haben wir unser Ziel, die schwarze<br />

Null zu erreichen, auch verfehlt.<br />

Wird 20<strong>18</strong> weiter gebremst?<br />

M.F.: 50 % des Umsatzes wird im November<br />

und Dezember erzielt. Das Ergebnis<br />

hängt also vom Jahresendspurt<br />

ab. Im Moment sieht es ein bisschen<br />

besser aus, was aber nicht heißt, dass<br />

es schon gut aussieht.<br />

E.F.: Ich weiß nicht, wie viele Einzelhändler<br />

inzwischen mit Amazon Verträge<br />

haben und über Amazon verkaufen.<br />

Mir könnte das nie passieren. Der<br />

Einzelhändler erzielt vielleicht einen<br />

Gewinn von 4 bis 6 %, an Amazon muss<br />

er 15 % Provision abführen. Wie intelligent<br />

ist das denn? Außerdem ist es<br />

auch der Anfang vom Ende jeder Verbundgruppe.<br />

Das Kinderkaufhaus MUKK sucht jetzt<br />

den Schulterschluss mit Teddy Toys. In<br />

Münster begründete man den Schritt<br />

auch damit, dass Sie, neben Toys R Us<br />

und Babymarkt, MUKK auf die Pelle<br />

gerückt seien. Erledigt der stationäre<br />

Handel sich jetzt noch selbst?<br />

E.F.: (lacht) Kaum, denn die Fachhändler,<br />

die clever sind, werden sicherlich<br />

überleben, aber die Masse, die aus<br />

welchen Gründen auch immer diesen<br />

Job machen und in der Vergangenheit<br />

Mama, Papa und Oma im Laden haben<br />

arbeiten lassen, werden es schwer haben.<br />

Diese Zeiten sind vorbei. Und die,<br />

die glauben, mit Amazon kooperieren zu<br />

müssen, liefern sich nur selbst ans Messer.<br />

Ehrlicherweise weiß ich auch nicht,<br />

wo die Branche heute langgeht.<br />

Bis jetzt habe ich alle<br />

genannten Filialisten überlebt,<br />

also scheint mein<br />

Konzept doch besser zu sein.<br />

EBERHARD FUCHS<br />

Inhaber ROFU Kinderland<br />

Der Einzelhändler erzielt<br />

vielleicht einen Gewinn von<br />

4 bis 6 %, an Amazon muss<br />

er 15 % Provision abführen.<br />

Wie intelligent ist das denn?<br />

EBERHARD FUCHS<br />

Inhaber ROFU Kinderland<br />

Eigentlich wollten Sie mit 71 in Rente<br />

gehen. Nächstes Jahr werden Sie 75.<br />

Wir prognostizieren, Sie und Ihre Frau<br />

werden vermutlich immer noch auf<br />

der Brücke stehen und in Nürnberg<br />

einkaufen?<br />

E.F.: Schauen Sie sich hier mal in meinem<br />

Büro um! Können Sie sich einen schöneren<br />

Platz vorstellen, um die Zeit zu verbringen?<br />

Ich sitze hier wie im Paradies.<br />

Ein Bonmot für unsere Leser zum Abschluss?<br />

E.F.: Nur in der Textilbranche wird<br />

mehr gelogen als in der Spielwarenbranche.<br />

Herr Fuchs, damit ist die Spielwarenbranche<br />

ja aufgestiegen. Wir bedanken<br />

uns für das Gespräch.


16<br />

TITELSTORY<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

Die neue Stimme<br />

von Tessloff<br />

Die Einführung von Hörstiften zeigte, dass der technische Fortschritt auch vor Verlagen und Printprodukten<br />

nicht haltmacht. Der Tessloff Verlag mischte schon früh in diesem Markt mit. Jetzt soll<br />

der digitale Hörstift „BOOKii“ der Nürnberger, eine Eigenentwicklung, ihre Bücher zum Sprechen<br />

bringen – und nicht nur ihre!


TITELSTORY<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 17<br />

Seit Jahrzehnten hat die Wissensreihe<br />

WAS IST WAS des Tessloff Verlages einen<br />

festen Platz in den Regalen nicht<br />

nur der Buchhandlungen, sondern<br />

auch in Nebenmärkten wie den Spielwarengeschäften,<br />

für die Kinder- und<br />

Jugendbücher oft ein attraktives Profilierungssortiment<br />

darstellen. Mehr als<br />

ein Sechstel des Branchenumsatzes<br />

mit Büchern wird mit Kinder- und Jugendbuchtiteln<br />

erzielt – ein Markt, der<br />

seit Jahren relativ stabil ist, auch wenn<br />

es innerhalb der Warengruppe hin und<br />

wieder zu Verschiebungen kommt.<br />

2017 legte das Segment Sachbücher/<br />

Sachbilderbücher jedenfalls um 3 %<br />

in einem leicht rückläufigen Gesamtmarkt<br />

zu. Und das heißt, junge Leser<br />

brauchen nicht unbedingt Helden, um<br />

die Nase in ein Buch zu stecken, wenn<br />

Wissen durch flotte Texte, tolle Fotos<br />

und Illustrationen und ein aufgelockertes,<br />

modernes Layout mit vielen Infokästen<br />

unterhaltsam präsentiert wird.<br />

DAS WISSEN DER WELT AUF 48<br />

SEITEN<br />

Seit 1961, der Geburtsstunde von WAS<br />

IST WAS, spielt der Tessloff Verlag bei<br />

der Wissensvermittlung ganz vorne<br />

mit. Ende der 50er-Jahre entdeckte<br />

Verlagsgründer Ragnar Tessloff in<br />

einer New Yorker Buchhandlung die<br />

Sachbuchreihe „How and why“ für<br />

Kinder. Es ist der Anfang einer Marke,<br />

die zum Synonym für altersgerechte<br />

Wissensvermittlung an Kinder wird.<br />

Längst ist sie Kult, verkauft sich WAS<br />

IST WAS in über 100 Ländern und wird<br />

in 45 Sprachen übersetzt. Auf jeweils<br />

48 Seiten – dem Umfang ist man bis<br />

heute treu geblieben, sieht man von<br />

Edition-Ausgaben ab – wird das Weltwissen<br />

auf kindgerechte Weise und nie<br />

mit Zeigefinger vermittelt. Rund 60 Angestellte<br />

arbeiten an Fragen aus Natur,<br />

Technik und Wissenschaft, schrecken<br />

aber auch vor Special-Interest-Themen<br />

wie Mode oder Tanz nicht zurück.<br />

„Erde, das erste Buch von 1963, Dinosaurier,<br />

überhaupt Tiere und Ritter“,<br />

sagt Tessloff-Geschäftsführerin Katja<br />

Meinecke-Meurer, „sind die Longseller<br />

in unserer Backlist.“<br />

AUSWEITUNG DER MARKE<br />

Bei der Wissensvermittlung für 8- bis<br />

12-jährige Kinder sollte es nicht bleiben.<br />

Peu à peu wurde die Marke WAS<br />

IST WAS auf neue Produktlinien transferiert<br />

– Line Extension nennt man das<br />

wohl. Seit den 80er-Jahren bietet Tessloff<br />

Beschäftigungsbücher für Kinder<br />

im Kindergarten- und Grundschulalter<br />

an. Mit „Fit für die Schule“ entwickelten<br />

die Nürnberger eine bis heute bewährte<br />

Lernhilfen-Reihe mit großer Akzeptanz.<br />

2007 kommt WAS IST WAS Junior<br />

für Kinder ab vier Jahren auf den Markt;<br />

wenige Jahre später folgt WAS IST WAS<br />

Kindergarten für Kinder ab drei Jahren.<br />

Parallel arbeitete der Verlag an<br />

der Weiterentwicklung der Marke im<br />

Bereich der audiovisuellen Medien und<br />

des Internets (www.wasistwas.de).<br />

Der Zahn der Zeit geht allerdings auch<br />

an Klassikern nicht vorbei. Nach 50<br />

Jahren spendierte Tessloff WAS IST<br />

WAS 2013 einen Relaunch. WAS IST<br />

WAS wurde bunter, moderner, frischer,<br />

lebendiger, großformatiger mit seinen<br />

Bildern, kurz: Der Klassiker wurde visueller.<br />

In diesem Jahr holt der Verlag<br />

nun zum Dreifachschlag aus. Mit „WAS<br />

IST WAS Erstes Lesen“ wird die Kernmarke<br />

erneut um eine Linie erweitert.<br />

Gleichzeitig wagt er sich erstmals in<br />

seiner Geschichte auf das Gebiet der<br />

erzählenden Literatur vor. „Der kleine<br />

Major Tom“ lautet die neue Kinderbuchreihe,<br />

die mit vier Bänden<br />

startete. Vier weitere sind für<br />

den Herbst angekündigt. Die<br />

Bücher verknüpfen wissenschaftliche<br />

Fakten mit packenden<br />

Storys. Das Highlight<br />

20<strong>18</strong> ist allerdings der<br />

neue Hörstift BOOKii, eine<br />

Eigenentwicklung.<br />

ANTIPPEN UND<br />

HÖREN<br />

Der Kampf um Aufmerksamkeit der<br />

Leser und die harte Medienkonkurrenz,<br />

die das Buch heute erlebt, stellt<br />

Verlage mehr denn je vor die Aufgabe,<br />

die Leserschaft bei Laune zu halten.<br />

Das Multitalent aus Papier hat massive<br />

Konkurrenz erhalten, so die Situation –<br />

weshalb auch digitale Angebote längst<br />

zum Angebot der Verlage zählen. Seit<br />

2010 ergänzen Lese- und Hörstifte<br />

Kinderbücher mit digitalen Inhalten.<br />

Genau das will auch BOOKii. Der neue<br />

Zauberstift macht Bilder, Wörter, Sätze<br />

und Texte hörbar und verbindet die<br />

unterschiedlichen Medienwelten des<br />

Verlages. Das Prinzip ist vertraut. Die<br />

Spitze des Stifts tippt auf ein Bild oder<br />

einen Text – und schon erwacht das<br />

Buch zum Leben. Interaktive Such- und<br />

Wissensspiele ergänzen das Angebot<br />

der Bücher. Eine Bluetooth-Verbindung<br />

mit Handy, Tablet oder PC bietet<br />

die Möglichkeit, Videos zum Thema anzusehen<br />

oder weiterführende Links zu<br />

erhalten. Das integrierte Mikrofon erlaubt<br />

es außerdem, eigene Texte, Lieder,<br />

Musikstücke und andere kreative<br />

Sounds aufzunehmen, zu speichern<br />

und immer wieder abzuspielen. Eigene<br />

Lieder oder Sprüche, Grußbotschaften<br />

und Mitteilungen lassen sich auch auf<br />

den BOOKii-Aufnahmestickern speichern.<br />

Faszination Buch<br />

Seit der Einführung von „WAS IST WAS“ wurde die Wissensmarke kontinuierlich weiterentwickelt,<br />

sowohl im Hinblick auf die Zielgruppeals auch durch die Integration von<br />

audiovisuellen Medien wie DVDs, Hörspielen, Apps oder der Wissensplattform wasistwas.de.<br />

578 Jahre nach Erfindung des Buchdrucks beschenkt sich der Tessloff Verlag<br />

jetzt selbst mit einem „Lieblingsbuch“, das schlicht, aber durchaus selbstbewusst nur<br />

„WAS IST WAS Das Buch“ heißt. Der Verlag hat dafür gute Gründe. Das Buch hat wie<br />

keine andere Erfindung die Welt so grundlegend verändert – der Zugang zum Gedruckten<br />

wurde zum Machtfaktor. „Das Buch“ zum Buch erzählt die Geschichte von der Entstehung<br />

der Schrift vor mehr als 5000 Jahren über die Erfindung des Buchdrucks bis<br />

hin zum zeitgenössischen E-Book. Unterstützt von zahlreiche Fotos, Illustrationen und<br />

Infografiken sowie gespickt mit Sonderseiten und Angeberwissen ist dieser Band ein<br />

Muss für alle Bücherfans ab acht Jahren. Der Verlag bietet dem Handel zur Einführung<br />

ein 10er-Verkaufsdisplay.


<strong>18</strong><br />

TITELSTORY<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

„leseförderung aktuelles Thema”<br />

Mit insgesamt 23 Neuerscheinungen rund um BOOKii, davon allein 11 Starter-Sets in dem Kategorien<br />

WAS IST WAS, WAS IST WAS Junior und WAS IST WAS Kindergarten, startet Tessloff in die zweite<br />

Jahreshälfte. Sukzessive wird die Produktwelt ausgebaut. Hoffnungen setzen die Nürnberger zudem<br />

auf die Zusammenarbeit mit anderen Verlagen, denn das System ist bewusst offen gehalten. Planet<br />

Toys sprach mit Geschäftsführerin Katja Meinecke-Meurer und Vertriebsleiter Hermann Greul über<br />

Metamorphosen, die Zukunft des Buches und was BOOKii leisten kann.<br />

»Wir wollen neugierig<br />

machen und Kindern Spaß<br />

am Lesen und Lernen<br />

vermitteln.«<br />

KATJA MEINECKE-MEURER<br />

Geschäftsführerin Tessloff<br />

Frau Meinecke-Meurer, 20<strong>18</strong> steht bei<br />

Tessloff im Zeichen von „BOOKii“ und<br />

der Metamorphose zum „Verlagsvollsortimenter“,<br />

der auch erzählende Kinderbücher<br />

anbietet. Was hat Sie bewogen,<br />

in dieses Segment einzusteigen?<br />

Katja Meinecke-Meurer: Wir wollen<br />

neugierig machen und Kindern Spaß<br />

am Lesen und Lernen vermitteln – das<br />

ist seit jeher unser Antrieb und das setzen<br />

wir auf unterschiedliche Weise um.<br />

Bei der neuen erzählenden Buchreihe<br />

„Der kleine Major Tom“ nutzen wir<br />

unsere große Kompetenz und unsere<br />

langjährige Erfahrung im Sachbuchbereich,<br />

um Wissensthemen eben auch<br />

erzählend zu vermitteln.<br />

Hat der kleine Major Tom das Zeug<br />

zum Buchhelden?<br />

K.M.-M.: Es sieht so aus, der Start war<br />

mehr als zufriedenstellend! Der kleine<br />

Major Tom und seine Freunde sind<br />

sympathische, pfiffige Figuren, die alle<br />

Anlagen zum Buchhelden haben – es<br />

bleibt abzuwarten, wie stark sie sich in<br />

den Köpfen verankern. Der „Lift off“ im<br />

Weltraumjahr 20<strong>18</strong> war schon mal sehr<br />

gut!<br />

2017 waren die Branchenumsätze<br />

rückläufig, auch für Kinder- und Jugendbücher.<br />

Bilder- und Sachbücher<br />

konnten allerdings zulegen. Worauf<br />

müssen sich Verlage einstellen, um<br />

eine Alternative zu always on und<br />

ständiger Reizüberflutung zu sein?<br />

K.M.-M.: Für uns stehen Buch und<br />

digitale Medien nicht in Konkurrenz<br />

zueinander. Sie ergänzen sich und befruchten<br />

sich im besten Fall gegenseitig.<br />

Grundsätzlich führt uns die aktuelle<br />

Bildungsdiskussion vor Augen,<br />

dass der Bedarf an Wissensvermittlung<br />

groß ist. Leseförderung ist ein sehr aktuelles<br />

Thema. Es ist heute also wichtiger<br />

denn je, Bildung und Wissen mit<br />

Spaß zu vermitteln. Darauf haben wir<br />

uns spezialisiert. Die Lese- und Sehgewohnheiten<br />

haben sich im Zuge der<br />

Digitalisierung stark verändert. Bücher<br />

müssen attraktiv sein. Deswegen stecken<br />

wir – neben der intensiven Arbeit<br />

am Text – sehr viel Zeit und Energie in<br />

die Bildauswahl und das Layout. Der<br />

Relaunch der WAS IST WAS Buchreihe<br />

2013 war hier ein Meilenstein.<br />

»BOOKii ist keine Konkurrenz<br />

zum Buch, sondern<br />

eine Ergänzung.«<br />

KATJA MEINECKE-MEURER<br />

Geschäftsführerin Tessloff<br />

Auf der Spielwarenmesse haben wir<br />

erfahren, dass Bücher dem Buchhandel<br />

nicht mehr reichen. Reichen<br />

Bücher auch Verlagen nicht mehr, sodass<br />

Sie BOOKii brauchen?<br />

Hermann Greul: Bücher sind unser<br />

Kerngeschäft. BOOKii ist eine Ergänzung.<br />

Der Name ist Programm, BOOKii<br />

führt gezielt zum Buch hin und erhöht<br />

auch sozusagen die „Verweildauer“<br />

beim Buch, er verlängert die Beschäftigungszeit<br />

mit dem Buch. Das Buch<br />

bleibt dabei immer im Mittelpunkt.<br />

Tessloff zählt zu den ersten Verlagen,<br />

die, als 2001 der Hörstift Ting auf den<br />

Markt kam, mit von der Partie waren.<br />

Warum der Bruch jetzt?<br />

K.M.-M.: Wir haben mit TING zahlreiche<br />

Erfahrungen gesammelt und Erkenntnisse<br />

gewonnen. BOOKii ist für uns eine<br />

PFERDEWELT: Welche Pferde gibt es? Wie pflegt man ein Pony<br />

richtig? Und wo kommen Pferde überall zum Einsatz? Mit dem<br />

BOOKii-Hörstift macht die Entdeckungsreise auf den Ponyhof, die<br />

Koppel und durch die Reitställe noch mehr Spaß: Einfach Bilder mit<br />

der Stiftspitze antippen, und schon können die Kinder dem Wiehern<br />

der Pferde, dem Jubel der Reiterinnen beim Geschicklichkeitsturnier<br />

oder den beruhigenden Worten des Tierarztes lauschen.


TITELSTORY<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 19<br />

Chance, eigene Ideen zu entwickeln<br />

und direkt zu realisieren. Jetzt ist der<br />

richtige Zeitpunkt, unsere gesammelte<br />

Medienkompetenz mit einem neuen eigenen<br />

Produkt umzusetzen und so auf<br />

neue Anforderungen zu reagieren. Die<br />

BOOKii-Technik ermöglicht es, unsere<br />

Bücher schnell, flexibel und qualitativ<br />

hochwertig mit digitalen Inhalten zu ergänzen<br />

und passgenaue Angebote für<br />

Kinder zu schaffen. Dabei bleibt BOOKii<br />

aber immer ein klares Bekenntnis zum<br />

Buch.<br />

Was kann Ihr neuer Zauberstift mehr<br />

als sein Vorläufer?<br />

H.G.: Uns begeistert vor allem die Aufnahmefunktion<br />

und die Möglichkeit,<br />

selbst ausgedachte Lieder, Sprüche,<br />

Grußbotschaften und wichtige Mitteilungen<br />

auf Aufnahmestickern zu speichern.<br />

Das ist sehr kreativ einsetzbar,<br />

hier sind der Fantasie keine Grenzen<br />

gesetzt.<br />

»Uns begeistert vor allem<br />

die Aufnahmefunktion<br />

und die Möglichkeit, auf<br />

Aufnahmestickern<br />

zu speichern.«<br />

KATJA MEINECKE-MEURER<br />

Geschäftsführerin Tessloff<br />

Audiostifte werden oft als sinnvolles<br />

Hilfsmittel betrachtet, um die Leseund<br />

Sprachkompetenz zu fördern. Was<br />

ist dran an dieser Vorstellung?<br />

K.M.-M.: Sehr viel, die Einsatzmöglichkeiten<br />

reichen vom Spracherwerb über<br />

das Erlernen von Fremdsprachen, die<br />

gezielte Leseförderung und -motivation<br />

bis hin zum Einsatz im Bereich Deutsch<br />

»Für den Handel haben wir<br />

ein modulares Displaysystem<br />

entwickelt.«<br />

HERMANN GREUL<br />

Vertriebsleiter Tessloff<br />

als Fremdsprache. Auch Institutionen<br />

im Bereich der Sonderpädagogik zeigen<br />

großes Interesse.<br />

Ist die Akzeptanz von Hörstiften bei Eltern<br />

höher als bei Spielzeug mit Bildschirm?<br />

K.M.-M.: Ja. Ein Bildschirm lenkt viel<br />

stärker ab. BOOKii führt zum Buch hin<br />

und nicht von ihm weg, das schätzen<br />

die meisten Eltern sehr.<br />

Sie haben den Hörstift als offenes System<br />

konzipiert und andere Verlage<br />

eingeladen, auf den Tessloff-Zug zu<br />

springen. Wer ist schon eingestiegen?<br />

H.G.: Mit dem offenen BOOKii-System<br />

bieten wir anderen Verlagen und z.B.<br />

auch Spielwarenproduzenten, die Möglichkeit,<br />

ihren Produkten – im wahrsten<br />

Sinne des Wortes – eine Stimme zu<br />

geben. Wir sind ganz aktuell mit einigen<br />

möglichen Partnern im Gespräch,<br />

dürfen aber noch nicht darüber reden.<br />

Bis Ende des Jahres können wir sicherlich<br />

weitere Partner bekannt geben.<br />

Was bietet Tessloff dem Handel, damit<br />

der sagt, da hör ich doch mal hin?<br />

H.G.: Für den Handel haben wir ein<br />

modulares Displaysystem entwickelt,<br />

das es dem Händler ermöglicht, die<br />

gesamte BOOKii-Welt zu präsentieren,<br />

ggf. auch abteilungsübergreifend. Und<br />

selbstverständlich werden wir hierzu<br />

dem Händler kostenlose Vorführstifte<br />

zur Verfügung stellen. Ebenso bieten<br />

wir über unseren Außendienst<br />

eine regelmäßige Betreuung und Serviceleistung<br />

vor Ort für die gesamte<br />

BOOKii-Welt.<br />

Welche Highlights kommen im Herbst<br />

aus Ihrer Druckerpresse?<br />

K.M.-M.: Wir bringen mit „WAS IST<br />

WAS Das Buch“ ein Herzensthema! Außerdem<br />

erscheint „WAS IST WAS Internationale<br />

Raumstation“ passend zum<br />

Weltraumjahr 20<strong>18</strong> und der Mission<br />

des deutschen Astronauten Alexander<br />

Gerst. Unsere erfolgreiche Reihe „Der<br />

kleine Major Tom“ wird mit weiteren<br />

Bänden und ab September auch mit<br />

Hörspielen fortgesetzt. Die Reihe „WAS<br />

IST WAS Erstes Lesen“ enthält fundiertes<br />

Sachwissen, das textlich und gestalterisch<br />

auf die Ansprüche von Erstlesern<br />

abgestimmt ist. Und dann wird es<br />

natürlich so einiges rund um den neuen<br />

Hörstift BOOKii geben, wie etwa den<br />

WAS IST WAS Weltatlas mit 1500 Audiofiles.<br />

Frau Meinecke-Meurer, Herr Greul,<br />

wir bedanken uns für das Gespräch.<br />

EINZIGARTIG: Mit wiederablösbaren Stickern<br />

können ganz einfach eigene Texte oder Töne<br />

aufgenommen und jedes Buch selbst gestaltet<br />

werden. Tipp: Die Sticker sind auch in<br />

Schulheften, auf Lernkarten oder einfach als<br />

Grußbotschaft vielfältig einsetzbar!<br />

ENTDECKUNG: Unglaubliche Rekorde, spannende<br />

Informationen und interaktive Spiele und Rätsel rund<br />

um den Körper hält „BOOKii WAS IST WAS Junior<br />

Entdecke den Körper“ für alle bereit, die mehr über die<br />

Funktionen des Körpers wissen möchten.


20<br />

TITELSTORY<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

Der Klassiker jetzt zum Lesenlernen<br />

Leseförderung bleibt auch nach den Reformen, die der PISA-Schock 2001 in<br />

Deutschland auslöste, eine zentrale Aufgabe des Bildungssystems – und von Eltern.<br />

Das zeigte die „Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung“ 2016, kurz IGLU.<br />

Die relative Position von Grundschülern in Deutschland habe sich im internationalen<br />

Vergleich erheblich verschlechtert, lautete ein Ergebnis, obwohl die Leistungen<br />

konstant blieben. Mit anderen Worten: Andere Länder waren hinsichtlich ihrer Leseförderung<br />

erfolgreicher. Vor allem beim Lesen von Sachtexten lagen Schüler in<br />

Deutschland unterhalb des europäischen Mittelwertes. Dabei spielt das Sachbuch<br />

bei der Leseförderung eine zentrale Rolle, weil das Lesen von Sachtexten in der Sekundarstufe<br />

ein zentraler Bestandteil des Lernens ist. Für Kinder im Grundschulalter<br />

ist das Verlangen, etwas zu wissen, elementar. Davon zeigt sich der Tessloff Verlag<br />

überzeugt – und reagiert mit der neuen Reihe „WAS IST WAS Erstes Lesen“ auf<br />

die anhaltende Herausforderung. Mit den vier Bänden „Wale und Delfine“, „Planeten“,<br />

„Natur entdecken“ und „Vulkane“ startete die Reihe im Juni 20<strong>18</strong>. Übersichtlichkeit<br />

und Lesbarkeit der Texte stehen im Vordergrund. Infokästen, Illustrationen<br />

und Fotos machen neugierig und erleichtern den Texteinstieg. „Für uns war es eine<br />

spannende Aufgabe, das bewährte WAS IST WAS Konzept ganz neu für Erstleser<br />

umzusetzen,“ so Tessloff-Geschäftsführerin Katja Meinecke-Meurer.<br />

Spotlight Handelsmarketing<br />

Die Einführung seines neuen Hörstiftes BOOKii unterstützt<br />

der Tessloff Verlag mit einer Vielzahl attraktiver POS-Lösungen.<br />

Zentrales Element ist ein hochwertiges und modulares<br />

Warendisplay aus Holz. Die Komponenten im Überblick:<br />

LESEPULT<br />

Das BOOKii-Pult enthält ein Vorführpaket zum Ausprobieren und Testen. Es<br />

besteht aus einem kostenlosen Hörstift mit Befestigungsmöglichkeit sowie<br />

einem Testbuch. Das Pult dient auch als Teststation.<br />

DEKO-STIFT<br />

Der große BOOKii-Deko-Stift (ca. 75 cm hoch) kann zusammen mit einem<br />

Vorführpaket geliefert werden. Als Hingucker rundet er die POS-Präsentation<br />

ab.<br />

WARENPRÄSENTATION/DISPLAYS<br />

Die hochwertigen Möbel betonen das Markenkonzept. Dank des Rollensystems<br />

sind die Möbel flexibel einsetzbar. Bei Abnahme eines BOOKii-<br />

Warenpaketes gibt es ein Möbel kostenlos dazu. Zwei Varianten stehen zur<br />

Auswahl: ein kompaktes 2-etagiges oder 3-etagiges Möbel mit großem<br />

Fassungsvermögen. In Kombination mit Teststation und Deko-Stift ist die<br />

BOOKii-Markenwelt komplett.<br />

DEKOMATERIAL<br />

Kostenlose Streifenplakate und Stofffahnen unterstützen die emotionale<br />

Käuferansprache. Die Werbemittel sind auch ideal für die Schaufensterdekoration.<br />

HERBST-HIGHLIGHT<br />

Der Highlight-Titel BOOKii WAS IST WAS Weltatlas erscheint im<br />

Oktober. Eine hochwertige Holzbuchstütze mit Motiv-Topper und<br />

ein Streifenplakat sorgen für eine auffallende Regalpräsenz. Bei<br />

Abnahme eines Warenpaketes gibt es das Deko-Set kostenlos dazu.


KREATIV<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 21<br />

Wenn ein Segment der Spielwarenbranche weiß, was von Kindesbeinen an in uns schlummert, um<br />

mit ein wenig „Support“ ans Licht gebracht zu werden, dann der Bereich „Kreatives Gestalten“. Die<br />

Anbieter von Bastelbedarf, Modelliersand und Knetmasse, von Perlen, Schmuck, Textilien, Farben und<br />

Pinsel sind im Grunde genommen für Kids und Jugendliche das, was der Makita-Akkuschrauber oder<br />

der Thermomix für die DIY-Bewegung ist: unentbehrlich, um sich auszudrücken: „Ich kann das schon!“<br />

NEUE KNETE: Die CRAZE CLOUD SLIME<br />

Kugelknete ist eine schaumartige, mit kleinen<br />

Kügelchen durchsetzte Masse, mit der<br />

sich Gegenstände verzieren und aufhübschen<br />

lassen, aber auch ganze Tierfiguren modelliert<br />

werden können! Die Masse haftet auf den<br />

verschiedensten Untergründen. Gegenstände<br />

werden einfach mit der Kugelknete um mantelt und dann an<br />

der Luft getrocknet – aus Altem wird so Neues. Ein Aushärten<br />

im Backofen ist nicht erforderlich.<br />

Craze; www.craze.<strong>toys</strong><br />

AUF KNOPFDRUCK: Die neue Spiral Designer<br />

Machine zeichnet – batteriegetrieben – bunte<br />

Spiral-Bilder, was schon beim Zusehen zu<br />

einem Wow-Effekt führt, wenn die Stifte über<br />

das blatt fliegen. Nachwuchskünstler ab<br />

sechs Jahren können auch per Hand zeichnen<br />

und die Bilder vervollständigen.<br />

Ravensburger; www.ravensburger.de<br />

MALEN UND GESTALTEN: Die süßen Fuzzikins<br />

gibt es als Häschen, Kätzchen und Hündchen.<br />

Dank ihrer praktischen Beschaffenheit<br />

lassen sie sich beliebig oft individuell<br />

bemalen, gestalten und anschließend<br />

abwaschen. Ergänzend dazu gibt es<br />

für die Fuzzikins einen Camper und ein<br />

Häschenhaus.<br />

Tomy; www.tomy.de<br />

EINS RECHTS, EINS LINKS: Mit den Sets von<br />

Artista können allerlei putzige Stricktierchen<br />

gebastelt werden – ob für sich selbst, die<br />

besten Freunde oder die Familie.<br />

Carletto; www.carletto.de


22<br />

KREATIV<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

Kultur und Kunst gelten wie die Sprache als Eckpfeiler der „Grande Nation“. Dieses Gefühl findet sich<br />

mitunter auch im Alltag wieder – wie man bei F4Kids glaubt. Den Beweis treten sie mit Djeco an.<br />

Jeder Mensch ist kreativ. Oder eben<br />

Künstler, wie Joseph Beuys glaubte. Das<br />

wiederum hieße, das Segment „Kreatives<br />

Gestalten“ innerhalb der Spielware<br />

wäre eine Goldgrube, denn, das sagen<br />

Experten, besonders kreativ seien Kinder.<br />

Kommt noch der Zeitgeist hinzu, der<br />

Kreativität als eine der Schlüsselkompetenzen<br />

des 21. Jahrhunderts entdeckt<br />

SCOUBIDOU: Klassisches<br />

Thema neu interpretiert.<br />

hat, ist der Weg zu Klondike nicht mehr<br />

weit. Irina Srebot, Geschäftsführerin von<br />

F4Kids, sagt es so: „Natürlich sind die<br />

Hersteller nicht untätig gewesen – allen<br />

voran unsere Lieblingsmarke Djeco, die<br />

in diesem Bereich viele aus dem Dornröschenschlaf<br />

geweckt hat.“<br />

Lieblingsmarke darf man durchaus im<br />

doppelten Sinne verstehen: zum einen,<br />

weil die französische Marke den Allgäuern<br />

in den letzten Jahren viel Freude bereitet<br />

hat, zum anderen, weil das Kreativsortiment<br />

eine große Vielfalt und eine<br />

»Das Djeco-Sortiment<br />

muss immer hohe künstlerische<br />

Ansprüche erfüllen.«<br />

IRINA SREBOT<br />

Geschäftsführerin fantasie4kids<br />

große Liebe zum Detail aufweist. „Das<br />

Djeco-Sortiment, egal ob Painting oder<br />

Scratch Cards“, sagt sie, „muss immer<br />

SAMTMALEREI: Die Kleinen<br />

sind begeistert.<br />

hohe künstlerische Ansprüche erfüllen.<br />

Kratz- oder Modebilder z.B., bei denen<br />

Kinder in die Rolle von Modeschöpfern<br />

schlüpfen können, sollen nicht nur beschäftigen.“<br />

Vor 10 Jahren mit einem überschaubaren<br />

Kreativsortiment gestartet, trägt es<br />

heute rund 50 % zum Umsatz bei. 20<strong>18</strong>,<br />

glaubt Irina Srebot, wird zwar ganz im<br />

Zeichen neuer „revolutionären“ Scoubidou-Bänder<br />

stehen. „Die sind wirklich<br />

innovativ und toll umgesetzt“, zeigt sie<br />

sich überzeugt. Aber auch für „Jungkünstler“<br />

ab drei Jahren ist in diesem<br />

Jahr etwas dabei, sogenannte „Coloring<br />

Velvets“ oder „Samtbilder“. Die Formen<br />

der Bilder – jede Packung enthält zwei<br />

Motive – sind bereits vorgeschnitten, die<br />

Umrisse aber mit Samt beflockt, um ein<br />

„Übermalen“ zu vermeiden. „Die Beflockung“,<br />

so Irina Srebot, „schluckt die<br />

Farbe.“ Mit welchen Stiften der Nachwuchs<br />

ans Werk geht, bleibt ihm überlassen.<br />

LEICHTER EINSTIEG: Das Handarbeits- und<br />

Häkelset „Faultier“ ist für Kinder ab acht<br />

Jahren geeignet. Im Lieferumfang sind Häkelnadel,<br />

zwei Augen, 10 g Füllwatte, beige und<br />

weiße Wolle sowie braunes und ockerfarbenes<br />

Wollgarn und Anleitungsheft enthalten.<br />

Folia; www.folia.de<br />

BELIEBT: Das neue Motiv „Frühlingsblumen“<br />

gehört zur Bildreihe „Meisterklasse Premium”.<br />

Meisterklasse Premium Bilder im Hoch- oder<br />

Querformat von 40 x 50 cm, neben- oder untereinander<br />

gruppiert, eignen sich besonders gut für<br />

eine Bildergalerie. Die Malvorlage hat eine fühlund<br />

sichtbare Leinenstruktur.<br />

Schipper; www.malennachzahlen-schipper.com


KREATIV<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 23<br />

»Die Faszination von Bügelperlen ergibt sich für mich aus der<br />

Tatsache, dass man mit den Komponenten Perlen und Stiftplatten<br />

auf einfache Weise kreativ sein kann. Sowohl jüngere Kinder,<br />

die kleine Motive stecken, als auch erfahrene Perlenstecker, die<br />

ein größeres Perlenprojekt angehen, finden bei HAMA das entsprechende<br />

Material, um ihre bunten Ideen umzusetzen. Das<br />

klassische Konzept Bügelperlen wird bei HAMA mit den neuen<br />

3D-Motiven ergänzt, die eine neue Dimension erschließen. Für<br />

die „Generation Smartphone“ gibt es die HAMA-App, auf der die<br />

Perlen virtuell gesteckt werden können – ideal, um sich die Zeit<br />

bei einer Autofahrt kreativ zu vertreiben.«<br />

PETER REINEKE<br />

DAN Import<br />

LEHRREICH: Bügelperlen, seit Anfang der 70er-Jahre auf dem Markt<br />

und längst Klassiker, werden auf zweidimensionalen Stiftplatten zu<br />

immer wieder neuen Motiven zusammengestellt. Die Packungen „3-D<br />

Hunde“ und „3-D Flugzeuge“ erschließen jetzt die dritte Ebene. Die fertigen<br />

Motive werden mit speziellem Haftgummi zusammen gefügt. Beide<br />

Packungen enthalten jeweils ca. 2500 Bügelperlen, eine große sechseckige<br />

Stiftplatte, Motivvorlage, Bügelpapier und eine Anleitung.<br />

Hama; Vertrieb DAN Import; www.hama-perlen-deutschland.de<br />

Bekannt aus aus der der<br />

Werbung<br />

Einhorn<br />

Trend!<br />

NEU<br />

© EPOCH © Top<br />

Seller!<br />

Bewegliche<br />

Kreationen!<br />

www.aquabeads.de


24<br />

KREATIV<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

Revolutionen kommen eher selten vor in der Bastelbranche. Dafür entpuppen sich klassische Themen<br />

als die eigentlichen „Renner“. Allerdings wäre mehr möglich, wenn Lieferanten mehr Kreativität<br />

zeigen würden. Das glaubt man beim Vorteil Center in Asbach und Unkel.<br />

Herr Braatz, vor zwölf Jahren forderte<br />

ein Baumarkt die Kunden mit dem<br />

Claim auf: „Es ist in Dir, lass es raus!“<br />

In Asbach und Unkel verfügen die Vorteil<br />

Center über große Kreativ-Abteilungen.<br />

Können Sie uns verraten, welches<br />

Ding die Kids gerade rauslassen?<br />

Kevin Braatz: Klar, kann ich. Vieles<br />

bleibt erhalten und kommt nur in neuem<br />

Gewand auf den Markt. Die Aquabeads<br />

von Epoch sind bei uns immer noch angesagt.<br />

Der Klassiker, die Bügelperlen<br />

von Hama, haben nach wie vor nichts<br />

an Reiz verloren. Malen nach Zahlen von<br />

Ravensburger geht immer. Aktuell spüren<br />

wir eine leichte Tendenz in Richtung<br />

Sägen und Outdoor. Hier sind wir sehr<br />

erfreut über die Zusammenarbeit mit<br />

Corvus. Ob daraus ein Trend wird, muss<br />

man allerdings abwarten. Ein schönes<br />

Thema sind auch die Doodle Tops von<br />

Carletto.<br />

Und worauf schwören die Erwachsenen?<br />

K.B.: Stricken ist weiterhin ein Dauerthema,<br />

dazu steigt der Trend des Filzens.<br />

Im Bereich der Perlen und Ketten<br />

machen wir gute Erfahrungen mit dem<br />

Lieferanten Rayher. Nähen bleibt konstant,<br />

aber im Bereich Handlettering verspüren<br />

wir noch keinen Trend. Eine gute<br />

Positionierung im Bereich Leinwände<br />

und Acrylic Farben von Kreul sorgt bei<br />

uns für zufriedene Stammkunden und<br />

weitere Frequenz.<br />

Das Segment „Kreatives Gestalten“<br />

zieht immer mehr Anbieter an, so unser<br />

Eindruck. Hat der „Ich-bin-kreativ-ich-kann-das“<br />

- den „Ich-bin-einschlaues-Kind“-Trend<br />

abgelöst?<br />

K.B.: Ich denke nicht. Es hält sich beides<br />

ungefähr die Waage. Von einem großen<br />

Basteltrend kann man meiner Meinung<br />

nach noch nicht sprechen.<br />

Was muss man heute als Händler leisten,<br />

um Kunden an kreatives Gestalten<br />

heranzuführen? Aktionen fahren und<br />

alles perfekt am PoS präsentieren?<br />

K.B.: Einkaufen im stationären Handel<br />

muss immer ein Erlebnis sein. Hier besteht<br />

aufseiten der Lieferanten noch viel<br />

Potenzial. Durch unser Vollsortiment<br />

im Bereich Mode, Lebensmittel, Sport,<br />

Haushalts- und Schreibwaren haben wir<br />

eine gute Frequenz in unseren Häusern,<br />

die wir im Vergleich zum Internet aber<br />

gerne noch besser nutzen möchten. Die<br />

Industrie ist schon mit ein paar Aktionen<br />

vertreten, dort sehe ich aber noch<br />

ein gutes Steigerungspotenzial. Unser<br />

Ziel ist es, dass sich ein Besuch für den<br />

Kunden lohnt. Eine schöne Warenpräsentation<br />

sehe ich genauso wie freundliche<br />

Mitarbeiter als Must-have in allen<br />

Bereichen des stationären Handels.<br />

Was wird 20<strong>18</strong> besonders einschlagen?<br />

Hoffen Sie auf einen neuen Loom-Bänder-Hype<br />

oder was könnte das Potenzial<br />

für krass cool haben?<br />

K.B.: Es wäre klasse, wenn die Loom-<br />

Bänder wieder einschlagen würden,<br />

wir sind vorbereitet. Die Squeeze-Bälle<br />

schlagen sich aktuell ganz gut. Potenzial<br />

hat Pindaloo von Simba. Die Thumb<br />

Chucks von Ravensburger und Master a<br />

Million zeigen sich bislang eher als Flop.<br />

Herr Braatz, wir bedanken uns für das<br />

Gespräch.<br />

KULT: All diese Trendtiere aus der MADE BY YOU<br />

Kollektion können ruckzuck selbst genäht werden.<br />

Plüsch- bzw. Filzteile, Füllmaterial, Nähzeug, Zubehör<br />

– alles ist im Set enthalten. Ebenso eine Schritt-für-Schritt-<br />

Anleitung, kindgerecht gestaltet, die genau zeigt, was der<br />

Reihe nach gemacht werden muss.<br />

MADE BY YOU; www.busch-model.com


KREATIV<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 25<br />

MIT ERFOLGSGARANTIE: My Design<br />

folgt dem Prinzip „Malen nach Zahlen“.<br />

Allerdings werden keine Zahlen bemalt,<br />

sondern kleine Stoffelemente in verschiedenen<br />

Farben nach einer Zahlenschablone<br />

auf einem speziellen Trägermaterial<br />

fixiert. So entstehen z. B. Kissen<br />

oder 3D-Figuren mit kindgerechten Motiven.<br />

Qualitativ hochwertige Verarbeitung und<br />

einfach in der Anwendung.<br />

Orb Toys, Vertrieb: Invento<br />

www.invento-hq.com<br />

SELBST GESTALTEN: Mit der AllesKönner-<br />

Kiste Papier-Design von KOSMOS können<br />

Nachwuchs-Designer ab acht Jahren ihr<br />

Papier zum Basteln oder Beschreiben<br />

selbst gestalten. Fördert Kreativität und<br />

feinmotorische Fähigkeiten.<br />

Kosmos; www.kosmos.de<br />

PARTYTIME: Das Set von SentoSphère<br />

beinhaltet alles, was zum Gestalten von<br />

bunten Kerzen benötigt wird.<br />

Carletto; www.carletto.de<br />

BELIEBT: Das „Alles-drin-Set“ Knüddelbilder<br />

greift eine Basteltechnik auf, die<br />

in Spielgruppen und Kindergärten gang<br />

und gäbe ist. Das Set besteht aus sechs<br />

Motivkarten und zehn Bögen Seidenpapier.<br />

Um die Karten zu gestalten, wird das<br />

Seidenpapier in kleine Schnipsel gerissen,<br />

zu Kügelchen gerollt und auf die Karten<br />

geklebt. Trainiert Geschicklichkeit und<br />

Feinmotorik. Ab drei Jahren.<br />

Coppenrath; www.coppenrath.de<br />

Fingerfarbe<br />

Fingerfarbe ist seit Jahren das beliebteste Kreativspielzeug<br />

für Kinder jeden Alters. Mit mehr als zehn verschiedenen<br />

Fingerfarbensets sind Sie bei SES<br />

Creative genau an der richtigen<br />

Adresse. Entscheiden Sie sich<br />

für den Klassiker mit<br />

den Farben Rot, Gelb,<br />

Blau und Grün oder<br />

wählen Sie das Girly<br />

Fingerfarbenset mit<br />

pastelligen Farben.<br />

Die Möglichkeiten<br />

der Fingerfarben sind<br />

grenzenlos.<br />

ECO<br />

Die SES Eco Fingerfarben ergänzen das Sortiment<br />

mit einer großen Auswahl an Farben. Hinzu kommt, dass<br />

die Verpackung zu 90 % aus natürlichen Materialien und<br />

die Becher aus recyceltem Kunststoff bestehen. Alle SES<br />

Produkte werden in den Niederlanden hergestellt und im<br />

eigenen Labor auf Qualität und Sicherheit geprüft. Das<br />

bestätigen auch die vielen Auszeichnungen der vergangenen<br />

Jahre, wie zum Beispiel das „sehr gut“ von Öko Test.<br />

Die Allerkleinsten<br />

Da Fingerfarbe auch für Kleinkinder ein guter Start ist,<br />

die Kreativität zu entwickeln, hat SES Creative „My first“<br />

Fingerfarbe für die Kleinen entwickelt. Diese Fingerfarbe<br />

erfüllt alle europäischen Sicherheitsanforderungen für<br />

Kinder unter drei Jahren und ist damit einzigartig auf dem<br />

Markt für kreative Spielwaren. SES Creative bietet die My first<br />

Fingerfarben sowohl einzeln als auch in schönen Bastelsets an.<br />

Fluffy<br />

Als neues Mitglied der Fingerfarben-Familie kommt zum<br />

zweiten Halbjahr die Fluffy Fingerfarbe auf den Markt.<br />

Diese luftige, weiche Fingerfarbe fühlt sich wie eine Art<br />

Mousse an, sodass man die Farbe sehr dick auftragen<br />

kann und die Farbe nicht zwischen<br />

den Fingern verläuft. Dadurch<br />

gibt es keine „Sauerei“ mehr mit<br />

Fingerfarben. Durch die leichte<br />

und feste Konsistenz läuft die Farbe<br />

auch nicht aus dem Behälter, falls<br />

dieser einmal versehentlich umfallen<br />

sollte.


26<br />

KREATIV<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

Bereits im Jahr 2004 hat Aquabeads, Marktführer im Bereich Craft Kits, mit seiner Idee neue Kreativität<br />

und Eigenständigkeit für Kinder geschaffen. Seit 2011 gibt es die Bastelperlen, die sich nur durch<br />

das Besprühen mit Wasser verbinden, in Deutschland.<br />

Im Jahr 2017 konnte EPOCH mit<br />

Aquabeads ein Wachstum von 15% verzeichnen<br />

und ist damit auf Platz 1 in der<br />

Kategorie Craft Kits aufgestiegen. Die<br />

Aquabeads haben somit nicht nur prozentual<br />

sondern auch nach Wert in € das<br />

größte Wachstum in diesem Segment.<br />

Mit einem Sortiment von über 70 Artikeln<br />

bietet EPOCH dem Handel eine<br />

umfassende Range von Komplettsets,<br />

über Zubehör bis hin zu erfolgreichen<br />

Lizenzen. Zum Frühjahr 20<strong>18</strong> konnte<br />

EPOCH diesen Erfolg nochmals steigern<br />

und AQB liegt weiter vorn. Der Erfolg<br />

kommt nicht von ungefähr, EPOCH unterstützt<br />

seine Produkte auch 20<strong>18</strong> wieder<br />

in allen Medien wie TV, Online, Print,<br />

Promotions und starkem POS-Material.<br />

So funktionieren die Aquabeads: Die<br />

Motiv-Vorlagen der Aquabeads werden<br />

unter die Bastelplatte geschoben und<br />

sind so vor dem Wasser beim späteren<br />

Besprühen geschützt. Danach werden<br />

die Bastelperlen gelegt. Die Kinder<br />

können selbst wählen, ob sie Reihe<br />

für Reihe legen oder nach Farben legen,<br />

denn durch die runde Form<br />

der Perlen können selbst einzelne<br />

freie Mulden noch kinderleicht ohne<br />

Kraftaufwand nachträglich gelegt<br />

werden. Bei den Perlen ist kein Aufstecken,<br />

wie bei den Bügelperlen üblich,<br />

nötig, gerade jüngeren Kindern fällt das<br />

motorisch etwas leichter. Abschließend<br />

wird die Kreation mit Wasser besprüht<br />

und aufgestellt, damit das überschüssige<br />

Wasser abfließen kann. Nach einer<br />

Trockenzeit von ca. 60 Minuten, mit dem<br />

innovativen Perlenschaber nach sogar<br />

nur zehn Minuten, kann die Kreation<br />

kinderleicht von der Bastelplatte abgelöst<br />

werden. Durch die runde Form der<br />

Bastelperlen bekommen die fertigen<br />

GLITZERND: Zusätzliche Silberperlen<br />

sorgen für funkelnde Kreationen.<br />

Kreationen eine tolle plastische Optik,<br />

was gerade bei Tieren oder Figuren attraktiver<br />

wirkt als gleichmäßige akkurate<br />

Bilder.<br />

Aquabeads bietet außerdem zahlreiches<br />

Zubehör, mit dem die Kreationen noch<br />

besser gebastelt oder von der Bastelplatte<br />

abgelöst werden können, wie zum<br />

Beispiel der Perlenstift, der Perlenpicker<br />

oder der Perlenschaber.<br />

DESIGNER KOLLEKTION: Mit<br />

dem Bastel-Set können unzählige<br />

einfache Motive kreiert werden.<br />

ADVENT: Täglich<br />

eine neue Bastelidee<br />

gibt es im<br />

Adventskalender.<br />

TEXTERS<br />

KOMMENTAR<br />

ES IST NICHT LANGE HER, dass es zum guten Ton von Abiturienten<br />

zählte, auf die Frage, was man denn studieren wolle,<br />

die Antwort zu geben: Irgendwas mit Medien. Die Folge: Studiengänge<br />

wie Kommunikationswissenschaften und Publizistik<br />

erlebten einen wahren Boom. Heute würde man vermutlich<br />

zur Antworten erhalten: Irgendwas Kreatives. Der Grund:<br />

Kreativität ist angeblich in der Berufswelt von morgen zur<br />

Schlüsselkompetenz avanciert. Und entsprechend wichtig ist<br />

es, diese Kompetenz zu fördern. Auf Didacta 20<strong>18</strong> präsentierte<br />

Adobe eine Studie zur kreativen Problemlösungskompetenz.<br />

Fast 90 Prozent der Pädagogen und Bildungsexper-<br />

ten gaben an, dass die „derzeitige(n) Unterrichtskonzepte<br />

nicht dafür geeignet (sind), die Kreativität von SchülerInnen<br />

ausreichend zu fördern“, während die Pädagogen hingegen<br />

gerne mehr kreative Aspekte in den Unterricht integrieren<br />

würden. So weit der Mainstream. Das Problem nur: Keiner<br />

kann genau sagen, was kreativ eigentlich meint, aber Hauptsache,<br />

man ist es – so wie man innovativ ist, indem man der<br />

Sache einen neuen Anstrich verpasst. Wer Defizite aufweist,<br />

bucht am besten einen Workshop, denn Kreativität ist offensichtlich<br />

erlernbar, wie wir lesen: Kreative Ideen für den<br />

Garten, Kreative Ideen für die Schultüte, Kreative Ideen für<br />

Wohnung, Kreative Ideen für Kinder, Die kreative Küche. Geht<br />

es nicht eine Nummer kleiner? Muss alles gleich mit den Attributen<br />

„kreativ“ und „innovativ“ versehen werden, nur weil<br />

es Ausdruck der eigenen Persönlichkeit ist? Vielleicht macht<br />

„Malen nach Zahlen“ oder Spielen mit Bügelperlen einfach<br />

nur Spaß, ohne dass es die gleich die Kreativität besonders<br />

herausfordert. Angeblich wird auch in der Küche nach wie<br />

vor mit Wasser gekocht.


KREATIV<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 27<br />

FARBEFFEKTE: Die süßen ca. 8 cm großen Figuren können<br />

mit den enthaltenen auswaschbaren Filzstiften nach Lust<br />

und Laune bemalt werden. Durch die Beflockung wird die<br />

Farbe besonders gut aufgenommen und es scheint, als hätten<br />

die Tiere ein „Fell“. Die Farbe ist abwaschbar, so können<br />

die Figuren immer wieder neu gestaltet werden.<br />

Vivid; www.vivid.de<br />

BASTELBUCH: Das<br />

Glück der Erde liegt<br />

bekanntlich auf dem<br />

Rücken der Pferde.<br />

Jetzt gibt es das Glück<br />

auch zum Basteln!<br />

frechverlag<br />

www.frechverlag.de<br />

»Natürlich erfindet sich die Bastelbranche nicht jedes Jahr neu,<br />

aber die eigentliche Kunst ist es, klassische Themen wie Malen,<br />

Häkeln oder Basteln mit Papier und Basteln mit Kindern immer<br />

wieder so spannend aufzubereiten, dass Klassiker nach wie vor<br />

frisch, aktuell und motivierend wirken, weil sie einen Mehrwert<br />

bieten. Weitere Trendthemen sind aus unserer Sicht Hotfoil auf<br />

Papier und Washi-Tapes, Stempelsets und Bügelperlen.«<br />

SEBASTIAN MEYER<br />

Max Bringmann KG<br />

DIE WELT BASTELN: Das Buch enthält zehn weltberühmte<br />

Monumente zum Selberbasteln. Alle Papier-Elemente sind vorgestanzt<br />

und können herausgedrückt werden. Zusätzlich gibt<br />

es unterhaltsame Hintergrundinfos zu den großen Bauwerken.<br />

Der Schutzumschlag des Buches lässt sich zweimal auffalten<br />

und es entsteht eine große Weltkarte, auf der am Ende die<br />

Bauwerke platziert werden können.<br />

moses.; www.moses-verlag.de<br />

AUSMALEN: Die Aquarellum-Sets<br />

machen Spaß<br />

und sind lehrreich. Kinder<br />

ab sieben Jahren lernen,<br />

welche Farbkombination<br />

zusammenpassen.<br />

Carletto; www.carletto.de


28<br />

INTERVIEW<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

»ES GEHT AUCH<br />

OHNE BIG PLAYER«<br />

Der Markt für Spielwaren leidet unter einem Überangebot. Als Überdruckventil dient immer häufiger<br />

der Discount. Darunter leidet vor allem der Fachhandel – sagt Michael Schäfer von der Spielwiese<br />

in Merzig.<br />

Herr Schäfer, vor sechs Jahren haben<br />

Sie die Spielwiese eröffnet. Rückblickend:<br />

Himmelfahrtskommando oder<br />

weise Entscheidung?<br />

Michael Schäfer: Zum damaligen<br />

Zeitpunkt war es die absolut richtige<br />

Entscheidung. Wir sind in den ersten<br />

Jahren auch sehr stark gewachsen.<br />

Betrachte ich die gesamte Standortund<br />

Wettbewerbssituation von heute,<br />

stellt sich die Frage neu.<br />

»Ich bin der Überzeugung,<br />

dass man als Fachhändler<br />

neben der Fähigkeit,<br />

schnell auf Veränderungen<br />

zu reagieren, eine kritische<br />

Größe braucht, um zu<br />

überleben.«<br />

MICHAEL SCHÄFER<br />

Inhaber Spielwiese<br />

Würden Sie?<br />

M.S.: Zu der Marktsituation von 2012:<br />

ja, unbedingt! Allerdings hat sich der<br />

Markt seitdem stark verändert. In den<br />

letzten zwei Jahren erleben wir eine<br />

starke Zunahme des Discounts und<br />

des LEH insbesondere in den verschiedenen<br />

Saisongeschäften. Dazu gehört<br />

auch ein „Action“-Markt, der sich direkt<br />

uns gegenüber angesiedelt hat<br />

und Saison- und Trendartikel zum Teil<br />

deutlich unter unseren Einkaufspreisen<br />

verkauft. Es wird für uns daher<br />

immer schwieriger, Nischen und Produkte<br />

zu finden, bei denen Umsatz und<br />

Marge stimmt. Bei diesen veränderten<br />

Standortbedingungen: schwierig.<br />

Sterben die Fachhandels-Dinos aus,<br />

weshalb Hersteller zu „Händlern“<br />

werden müssen?<br />

M.S.: Ich bin der Überzeugung, dass<br />

man als Fachhändler neben der Fähigkeit,<br />

schnell auf Veränderungen zu reagieren,<br />

eine kritische Größe braucht,<br />

um zu überleben. Die größeren Fachhändler<br />

werden sicherlich überleben.<br />

Die Größe, die wir als Spielwiese haben,<br />

dürfte das Minimum darstellen,<br />

um langfristig überlebensfähig zu sein.<br />

Was wäre die ideale Größe?<br />

M.S.: Größe dürfen Sie nicht nur auf einen<br />

Standort beziehen, sondern Größe<br />

kann auch mehrere Standorte bedeuten.<br />

Filialisierung kann also durchaus<br />

ein Thema sein, um Synergien darzustellen<br />

und Kosten zu senken.<br />

Synergien im Sinne von Einkaufsvolumen?<br />

M.S.: Viele Möglichkeiten, um bessere<br />

Einkaufspreise zu erzielen, gibt es<br />

nicht. Die Vorteile im Warenbereich liegen<br />

eher darin, den Lagerumschlag zu<br />

erhöhen und Abschriften zu reduzieren.<br />

In erster Linie liegt in der Zusammenführung<br />

von Prozessen und durch den<br />

Abbau von Doppelstrukturen Potenzial<br />

für Kosteneinsparungen. Mit einer Filialisierung<br />

können außerdem die Risiken<br />

verteilt werden.<br />

Wann kommt also die zweite Spielwiese?<br />

M.S.: 2017 wollten wie eigentlich eine<br />

Filiale in St. Ingbert aufmachen. Die<br />

Gespräche und Verhandlungen waren<br />

auch schon sehr weit fortgeschritten,<br />

bis der Vermieter uns überraschend<br />

mitteilte, dass im Keller des Objektes<br />

noch ein Investitionsstau von 300.000 €<br />

abzuarbeiten sei. Wir haben natürlich<br />

nach einer Alternative in St. Ingbert<br />

gesucht, aber leider nicht gefunden.<br />

Keines der alternativen Ladenlokale<br />

konnte alle Bedingungen erfüllen, um<br />

erfolgreich ein Spielwarenfachgeschäft<br />

zu führen.<br />

Interesse ist weiterhin vorhanden?<br />

M.S.: Grundsätzlich ja, aber aktuell<br />

sehe ich im Saarland keinen weiteren<br />

geeigneten Standort für uns.<br />

Sind Sie inzwischen dank der VEDES<br />

ein Local Hero? Die Nürnberger wollen<br />

ja ihre Fachhändler durch digitale<br />

Flankierungsmaßnahmen zu solchen<br />

aufwerten.<br />

M.S.: Ohne überheblich zu klingen,<br />

würde ich schon sagen, dass wir das<br />

sind. Der Spielwiese ist es gelungen,<br />

sich einen guten Ruf und einen sehr<br />

hohen Stammkundenanteil aufzubauen,<br />

auch über die Grenzen von Merzig<br />

hinweg. Vor daher würde ich das bejahen,<br />

aber unsere Erfolge stammen bisher<br />

ausschließlich aus dem stationären<br />

Geschäft.<br />

Sind VEDES-Händler linientreu und<br />

saarländische besonders?<br />

M.S.: Glaube ich nicht, aber wir gehen<br />

mit, solange es in die richtige Richtung<br />

geht. Ich bin der Überzeugung, dass die<br />

VEDES mit der digitalen Shopping-Lösung<br />

und Print 8 grundsätzlich in die<br />

richtige Richtung geht. Allerdings gibt<br />

es bei den Projekten noch große Baustellen.<br />

Geht man ins Detail, sehe ich<br />

einige Punkte auch als nicht hilfreich,<br />

weshalb wir die ganze Entwicklung<br />

äußerst kritisch begleiten. Problematisch<br />

aus meiner Sicht ist auch, dass<br />

das Rückvergütungssystem der VEDES<br />

stark auf die Teilnahme an diesen Projekten<br />

ausgerichtet ist. Aus Gesprä-


chen mit Kollegen weiß ich, dass sich<br />

hier viele, die sich bisher aus guten<br />

Gründen nicht für die Teilnahme an<br />

DSL und/oder Print 8 entschieden haben,<br />

sich benachteiligt sehen.<br />

Rechnen sich die digitalen Flankierungsmaßnahmen<br />

nicht?<br />

M.S.: Die digitale Shopping-Lösung kostet<br />

uns im Monat ungefähr so viel wie<br />

eine kleine Anzeige im Regionalblatt.<br />

Wir müssen die DSL sicherlich mehr<br />

als Marketinginstrument betrachten,<br />

weshalb die Begriffe „digitales Schaufenster“<br />

und „verlängerte Ladentheke“<br />

ausgesprochen treffend gewählt wurden.<br />

Wenn ich DSL danach beurteilen<br />

würde, wie viele Artikel wir verkaufen,<br />

rechnet sich das allerdings nicht.<br />

»Man hat schon mal das<br />

Gefühl, dass wichtige<br />

Entscheidungen von Leuten<br />

getroffen werden, die nicht<br />

wissen, wie es an der Front<br />

wirklich zugeht.«<br />

MICHAEL SCHÄFER<br />

Inhaber Spielwiese<br />

Warum?<br />

M.S.: Weil sich hier das eigentliche<br />

Dilemma offenbart. Will ich in großem<br />

Umfang Ware online verkaufen,<br />

geht das in der Regel nur über den<br />

Preis. Habe ich wie bei der DSL einen<br />

Online-Shop, bei dem der direkte<br />

Bezug zum stationären Geschäft klar<br />

ersichtlich ist, riskiere ich bei dieser<br />

Strategie auch die Vernichtung meiner<br />

stationären Marge. Es ist nur eine Frage<br />

der Zeit, bis der Kunde die Preisunterschiede<br />

bemerkt und den gleichen<br />

Preis auch im Laden verlangt oder<br />

gleich online bestellt.<br />

Was sind dann die Vorteile der digitalen<br />

Theke?<br />

M.S.: Wenn ich eine Anzeige im örtlichen<br />

Mitteilungsblatt schalte, kostet<br />

mich das in etwa so viel wie die monatlichen<br />

Kosten für die DSL. Um überhaupt<br />

wahrgenommen zu werden, muss ich<br />

regelmäßig schalten. Ich betrachte<br />

DSL, Print 8 und auch den Newsletter<br />

nicht isoliert, sondern als Gesamtpaket.<br />

Und zum Print-8-Konzept zählt<br />

auch, dass die VEDES, wenn Flyer oder<br />

Katalog gestreut werden, Google-Adwords-Werbung<br />

im direkten Umfeld<br />

des Händlers schaltet. Dann schauen<br />

schon mal in der Saison gut 200 Leute<br />

am Tag auf unsere Homepage.<br />

Was die Frage aufwirft, ob die auch bestellen.<br />

M.S.: Wenn ich mit den Kunden im Laden<br />

spreche, outen sich täglich mindestens<br />

ein, zwei Leute, dass sie vorher<br />

auf unserer Seite waren und das<br />

gesehen haben, was sie suchten. Die<br />

Frage ist, ob die auch so gekommen<br />

wären. Marketing und Werbung sind<br />

schwer zu greifen. Wenn ich meine<br />

Printwerbemittel ausschließlich danach<br />

beurteilen würde, welche Artikel<br />

ich wie oft verkaufe, dürfte ich keine<br />

mehr streuen.<br />

Suchen Sie, wenn Sie an die Spielwarenindustrie<br />

denken, gelegentlich<br />

Trost bei Nicole, ebenfalls Saarländerin,<br />

und ihrem Hit „Ein bisschen Frieden“?<br />

M.S.: (lacht) Könnte man wirklich<br />

manchmal gebrauchen.<br />

Stimmt es, dass die Zentralen der Verbundgruppen<br />

immer mehr selbstreferenziellen<br />

Systemen gleichen: Sie schaffen<br />

es, einen Bezug zu sich selbst in<br />

Abgrenzung zur Umwelt herzustellen?<br />

M.S.: Man würde sich auf jeden Fall<br />

wünschen, als kleiner Händler mehr<br />

Gehör bei den Verbänden zu finden.<br />

Man hat schon mal das Gefühl, dass<br />

wichtige Entscheidungen von Leuten<br />

getroffen werden, die nicht wissen, wie<br />

es an der Front wirklich zugeht. Deshalb<br />

plädiere ich schon lange dafür,<br />

dass Entscheidungsträger verpflichtend<br />

einmal im Jahr mindestens zwei<br />

Wochen Praxiserfahrung vor Ort in einem<br />

Geschäft sammeln müssen.<br />

Woran liegt es? Ihr Kollege von Teddy<br />

Toys monierte kürzlich, dass die<br />

VEDES es nicht schaffen würden, Importe<br />

und Eigenmarken zu sensationell<br />

günstigen Preis anzubieten.<br />

M.S.: Als VEDES-Point-Mitglied habe<br />

ich schon die Erwartung, dass ich im<br />

verbandseigenen Großhandel die besten<br />

Preise bekomme. In der Praxis<br />

bekomme ich viele Artikel woanders<br />

günstiger. Natürlich muss der Großhandel<br />

Geld verdienen, dafür beliefert<br />

er ja aber auch unsere Wettbewerber,<br />

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30<br />

INTERVIEW<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

»Mir und vielen meiner<br />

Kollegen ist jedenfalls nicht<br />

vermittelbar, dass kleinere<br />

Anbieter uns bessere Preise<br />

anbieten können als unser<br />

eigener Großhandel.«<br />

MICHAEL SCHÄFER<br />

Inhaber Spielwiese<br />

damit genug Volumen zusammenkommt.<br />

Mir und vielen meiner Kollegen<br />

ist jedenfalls nicht vermittelbar, dass<br />

kleinere Anbieter uns bessere Preise<br />

anbieten können als unser eigener<br />

Großhandel. Auch die Themen Artikelauswahl<br />

und Preisgestaltung in den<br />

Werbemitteln sorgen immer wieder für<br />

Diskussionen. Wir sehen uns hier mit<br />

unserer Sortimentspolitik immer weniger<br />

dargestellt. Herstellern wie etwa<br />

Mattel, die wir aus unseren Regalen<br />

immer weiter verdrängen, wird viel zu<br />

viel Aufmerksamkeit zuteil.<br />

Jetzt wollen wir Butter. Deutschlands<br />

Mitte bricht weg. Ein Kollege glaubt,<br />

die Spielwarenbranche ist schon einen<br />

Schritt weiter, weil hier die Zweiklassengesellschaft<br />

bereits existiert. Warum<br />

glaubt er das?<br />

M.S.: Die Mittelschicht – und dazu zähle ich<br />

mich auch – sieht ja eigentlich kein Ergebnis<br />

ihrer Arbeit mehr, weil uns im Grunde<br />

genommen alles wegbesteuert wird.<br />

Was Ihr Kollege meinte, war etwas anders<br />

in dem Sinne, dass die Industrie<br />

den Endverbraucher besser behandelt<br />

als den Fachhandel!<br />

M.S.: Von Herstellern, die einen eigenen<br />

Online-Shop für Endkunden betreiben,<br />

muss ich verlangen, dass sie<br />

uns genauso wie jedem Endkunden<br />

einen einzigen Artikel innerhalb von<br />

zwei, drei Tagen liefern. Dafür dürfen<br />

sie auch Versandkosten verlangen. In<br />

einem gewissen Preisrahmen ist das<br />

nicht unüblich.<br />

Mehr erwarten Sie nicht?<br />

M.S.: Natürlich müssen sich Hersteller<br />

fragen lassen, ob es zielführend ist,<br />

die Ware in den Discount zu schieben,<br />

während man gleichzeitig von uns erwartet,<br />

das ganze Jahr über die Artikel<br />

vorrätig zu haben. Als im letzten Jahr<br />

die Bunch O Balloons im Aldi verkauft<br />

wurden, hat das gereicht, dass bei uns<br />

nichts mehr ging. Ähnliches haben wir<br />

mit den Aquabeads von Epoch Traumwiesen<br />

und der Holzeisenbahn bei Lidl<br />

vor zwei Jahren erlebt. Ravensburger<br />

ist mit den zwei Prämienaktionen bei<br />

Kaufland und Real ebenfalls ein weiteres<br />

Beispiel. Das schadet uns extrem.<br />

Wie reagiert man darauf?<br />

M.S.: Wir müssen uns nach Lieferanten<br />

umschauen, die ein wenig anders mit<br />

uns umspringen, und die gibt es auch.<br />

Bei Ravensburger, Lego und Brio haben<br />

wir Umsatzrückgänge im zweistelligen<br />

Prozentbereich, dennoch halten<br />

wir den Umsatz. Es geht also auch ohne<br />

die Großen.<br />

Warum zeigt Ihr Verband den Übeltätern<br />

nicht mal die Gelbe Karte?<br />

M.S.: Das wäre sicherlich eine Möglichkeit,<br />

nur wie groß ist die Marktmacht<br />

der Verbände? Müller hatte bereits<br />

2015 über 700 Filialen in Europa. Wenn<br />

ein großer Filialist eine Aktion mit einem<br />

Lieferanten bespricht, kann der<br />

sicher sein, dass die in allen Filialen<br />

umgesetzt wird. Wir selbstständigen<br />

Händler müssen erst von unserer Zentrale<br />

überzeugt werden. Hier müssten<br />

wir also unserem Verband zugestehen,<br />

Aktionen verbindlich auszuhandeln, bei<br />

denen alle gezwungen wären mitzumachen.<br />

Damit tun sich viele Kollegen natürlich<br />

schwer – ich auch! Mehr Gehör<br />

könnten die Verbände finden, wenn sie<br />

sich zusammentun würden und zumindest<br />

den Einkauf bündeln würden.<br />

Wenn die Spielwiese sagt, sie verliere<br />

bei großen Marken, aber nicht<br />

beim Gesamtumsatz, warum sollte<br />

die VEDES das nicht können und ihren<br />

Händlern Alternativen anbieten?<br />

M.S.: Die entscheidende Frage ist doch,<br />

wer sich daran hält, wenn die VEDES<br />

diese Empfehlung aussprechen würde?<br />

Vorschreiben kann man es nicht.<br />

Das Round-Table-Gespräch, das wir<br />

Ende letzten Jahres mit einigen Industrievertretern<br />

geführt haben, trieb Sie<br />

die Zinnen hoch. Was läuft falsch?<br />

M.S.: Das Hauptproblem, das wir haben,<br />

ist, dass es ein absolutes Überangebot<br />

auf dem Markt gibt. Das betrifft<br />

sowohl die Ware als auch die Verkaufsstellen.<br />

Wenn die Industrie Aktionen<br />

mit der Großfläche vereinbart, kann<br />

diese überschüssige Ware am Ende zurückgeben.<br />

Wir kleinen Händler dürfen<br />

dankbar sein, wenn wir Abschriftenhilfe<br />

erhalten – was dazu führt, dass<br />

zu der Altware noch zusätzliche Ware<br />

reingedrückt wird. Auf diese Weise<br />

werden bei uns immer noch zusätzliche<br />

Überbestände aufgebaut, während die<br />

Großfläche sauber dasteht. Worin liegt<br />

das Interesse der Industrie, ihre Waren<br />

im Discount loszuschlagen?<br />

Vielleicht, um die Nachfrage bei Konsumenten<br />

zu stimulieren?<br />

M.S.: Das versucht uns die Industrie<br />

glauben zu lassen, faktisch geht es<br />

darum, Überkapazitäten abzubauen,<br />

oder man glaubt, neue Vertriebswege<br />

erschließen zu müssen, ohne dabei zu<br />

berücksichtigen, dass dafür möglicherweise<br />

andere Vertriebswege verloren<br />

gehen könnten.<br />

Die Industrie sagt, sie erhalte für ihr<br />

Invest keine entsprechenden Gegenleistungen.<br />

Das sieht man im Handel<br />

anders. Was stimmt?<br />

M.S.: Die Frage würde ich gerne so<br />

beantworten wollen: Ich habe schon<br />

Herstellern angeboten, die mit der Präsentation<br />

ihrer Ware oder der Warenbestellung<br />

nicht einverstanden waren,<br />

bei uns Regalmeter anzumieten, um<br />

es dann so umzusetzen, wie sie es für<br />

richtig halten. Bis heute habe ich noch<br />

keinen gefunden, der dieses Angebot<br />

angenommen hat.<br />

AUF EINEN BLICK<br />

Michael Schäfer, gelernter Bankkaufmann,<br />

eröffnete im April 2012<br />

auf 300 m 3 das Spielzeuggeschäft<br />

Spielwiese im saarländischen Merzig,<br />

um sich einen Traum zu erfüllen.<br />

Der Traum schlug ein. Gleich<br />

im ersten Jahr konnte das Spielzeugring-Mitglied<br />

das Geschäft auf<br />

400 m 2 erweitern. Die Spielwiese,<br />

inzwischen VEDES POINT, beschäftigt<br />

heute sechs Mitarbeiter.<br />

Können Sie Hersteller dennoch verstehen,<br />

die sagen, sie müssten immer<br />

mehr an Verbundgruppen zahlen, die<br />

es allerdings nicht schaffen, entsprechende<br />

Mengen einzukaufen oder Aktionen<br />

zu fahren?<br />

M.S.: Hier sind wir wieder bei dem oben<br />

angesprochenen Thema Verbindlichkeit.<br />

Ich fände es toll, mit Herstellern<br />

direkt sprechen zu können, damit wir<br />

in die Lage versetzt werden, unser eigenes<br />

Werbemittel zu realisieren, als<br />

dass WKZs an die Zentrale gehen.<br />

Immer wieder ist zu hören, dass der<br />

Fachhandel auf Erlebniseinkauf setzen<br />

soll. Der Handel erwidert, dass


INTERVIEW<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 31<br />

man enorme Preisunterschiede nicht<br />

weggestalten kann. Lenken die Empfehlungen<br />

also vom eigentlichen Problem<br />

ab?<br />

M.S.: Grundsätzlich ist es ein Vorteil,<br />

dass wir Erlebniseinkauf bieten können,<br />

aber unter Erlebniseinkauf verstehen<br />

wir in erster Linie die Möglichkeit,<br />

dass Kunden die Ware ausprobieren<br />

und testen können. Da würden wir uns<br />

mehr Unterstützung von der Industrie<br />

in Form von Gratis- oder Testware wünschen,<br />

denn es kann nicht sein, dass<br />

wir dafür Ware aus unserem Bestand<br />

zur Verfügung stellen müssen.<br />

»Ich bin der Überzeugung,<br />

dass die VEDES mit der digitalen<br />

Shopping-Lösung und<br />

Print 8 grundsätzlich in die<br />

richtige Richtung geht.«<br />

MICHAEL SCHÄFER<br />

Inhaber Spielwiese<br />

In der Kritik steht auch das Handelsmarketing.<br />

Was von Herstellern<br />

als Unterstützung gepriesen wird,<br />

nämlich, wir zitieren, „kostenlose<br />

Displays, Materialien für die Schaufenstergestaltung<br />

und Kataloge mit<br />

eingedrucktem Händler-Logo“, könne<br />

die Preisdifferenzen zwischen stationär<br />

und online nicht aus der Welt<br />

schaffen.<br />

M.S.: Richtig. Die Gretchenfrage ist<br />

doch, ob wir Fachhändler preislich<br />

wettbewerbsfähig sind. Der zweite Aspekt<br />

sind kurzfristige Lieferzeiten und<br />

die Möglichkeit, einzelne Artikel für<br />

Kunden zu bestellen. Solange das nicht<br />

funktioniert, brauchen wir uns gar<br />

nicht über Marketing, Ladengestaltung<br />

und andere Sachen unterhalten. Aber:<br />

Gute Schaufensteraufbauten animieren<br />

zu Käufen.<br />

Wenn, wie Sie sagen, bei Herstellern<br />

„Consumer first“ gilt, könnten Sie<br />

doch über den Online-Shop des Lieferanten<br />

einzelne Artikel ordern und<br />

anschließend die Differenz bei der<br />

nächsten Rechnung abziehen, wie es<br />

schon vorgekommen sein soll!<br />

M.S.: (lacht) Könnte man machen, allerdings<br />

würde ich wohl Ärger bekommen,<br />

weil man sich das bestimmt nicht<br />

bieten lassen würde. Nein, wenn mir<br />

ein Lieferant nicht hilft, einen gemeinsamen<br />

Kunden zufriedenzustellen, bestelle<br />

ich bei Amazon oder bei einem<br />

anderen Kollegen.<br />

Ihr Kollege, nicht weit entfernt, geht<br />

manchmal rigoros vor. Wenn ihm die<br />

Methoden nicht schmecken, kürzt er<br />

schon mal die Rechnung oder verhängt<br />

einen Lieferstopp.<br />

M.S.: Wenn ROFU, den meinen Sie doch,<br />

einen Lieferstopp verhängt, merkt das<br />

vielleicht der Hersteller, aber wenn die<br />

Spielwiese das praktiziert, wirkt sich<br />

das beim Lieferanten noch nicht mal<br />

auf die dritte oder vierte Stelle hinter<br />

dem Komma aus. Trotzdem reduzieren<br />

wir, falls nötig, Sortimente eines Lieferanten,<br />

oder werfen ihn gar raus. Aber<br />

nicht um einen Lieferanten zu „bestrafen“,<br />

sondern nur um unser Geschäft<br />

zu schützen. Was wir definitiv nicht<br />

machen, ist, dass wir uns mit Mengen<br />

bevorraten, weil der Lieferant meint,<br />

sonst gäbe es keine Ware mehr in der<br />

Saison. Der Lieferant hat dafür zu sorgen,<br />

dass Ware verfügbar ist.<br />

Nach einem halb Jahr und der Chance<br />

des Nachdenkens, haben Sie den<br />

selektiven Vertrieb verstanden?<br />

M.S.: (lacht) Von Haba? Die haben es<br />

mittlerweile selber verstanden, dass ihr<br />

selektiver Vertrieb nicht funktioniert,<br />

und die entsprechende Vereinbarung<br />

gekündigt. Man kann keinen Lauflernwagen,<br />

nur weil er grün ist, 50 € teurer<br />

verkaufen als einen roten. Die Idee ist<br />

grundsätzlich nicht verkehrt, aber die<br />

Ware muss einen echten Mehrwert bieten<br />

und vernünftig beworben werden.<br />

Das Gleiche gilt für Exklusivartikel. Die<br />

sind aus meiner Sicht nicht hilfreich.<br />

Warum denn das? Die Zentralen der<br />

Verbundgruppen sind doch stolz wie<br />

Bolle auf solche Artikel!<br />

M.S.: Die großen Filialisten erreichen<br />

mit Exklusivartikeln einen großen<br />

Markt. Wenn etwa Galeria Kaufhof für<br />

einen Lego-Exklusivartikel wirbt, stehen<br />

hier unsere Kunden auf der Matte,<br />

die den Artikel haben wollen, wir ihn<br />

aber nicht anbieten können. Gleichzeitig<br />

haben wir bei unseren eigenen<br />

Exklusivartikeln Probleme, sie so ausreichend<br />

beim Endkunden bekannt zu<br />

machen, dass sie sich in größeren Mengen<br />

verkaufen – obwohl sie in jedem<br />

Werbemittel der VEDES enthalten sind.<br />

Wie sieht Ihre Strategie aus, um noch<br />

Freude am Geschäft zu haben, wenn<br />

der Lustfaktor bei Marken immer geringer<br />

wird?<br />

M.S.: Die Lust kommt nicht über die<br />

Marke, sondern über das Ergebnis, aber<br />

die Lust an der Spielwiese wird mir ganz<br />

sicherlich so schnell nicht vergehen.<br />

Rabatte sind nicht die Lösung der Probleme,<br />

sagen Hersteller. Wie könnte<br />

eine Lösung aussehen?<br />

M.S.: Was sollen sie auch sonst sagen?<br />

Nur lassen sich die großen Preisunterschiede<br />

nicht einfach wegdiskutieren.<br />

Wenn sie dem Fachhandel keine Konditionsverbesserung<br />

zugestehen wollen<br />

oder können, könnte ein Ansatz darin<br />

bestehen, dass sich die Industrie mehr<br />

dafür engagiert, dass bestimmte Vertriebsformen<br />

ihre Produkte nicht zur<br />

Hälfte ihrer eigenen UVPs hergeben<br />

können.<br />

Last but not least, wie geht es eigentlich<br />

Ihrem saarländischen „Sonnenkönig“?<br />

M.S.: Politisch habe ich mit Oskar Lafontaine<br />

nichts am Hut und seit er bei<br />

den Linken ist, erst recht nicht. Bei uns<br />

im Geschäft habe ich ihn noch nicht gesehen.<br />

Herr Schäfer, wir bedanken uns für<br />

das Gespräch.<br />

Sechs Jahre später und Planet-Toys-Chefredakteur Ulrich Texter (r.) zu Gast in der Spielwiese:<br />

Das Lachen hat Inhaber Michael Schäfer nicht verloren, auch wenn ihm angesichts<br />

mancher Marktentwicklungen das Lachen vergehen könnte.


32<br />

SPIELFIGUREN<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

IMMER EINE<br />

GUTE FIGUR<br />

Es muss nicht Germany’s Next Top-Modell sein,<br />

der Sprung ins Kinderzimmer reicht völlig aus.<br />

EINDRUCKSVOLL: Herzstück der neuen Reihe sind<br />

Figuren, die mit den Fahrzeugen der Profi-Serie<br />

kompatibel sind. Neu im Sortiment ist die detailgenaue<br />

Scrambler Ducati Cafe Racer mit Fahrer.<br />

Gleichzeitig wurde das Modell mit zahlreichen<br />

Funktionen wie lenkbarer Vordergabel und<br />

ausklappbaren Seitenständern ausgerüstet.<br />

Bruder; www.bruder.de<br />

DER SPASS GEHT WEITER: Mini Boos liegen im<br />

Trend. Dabei handelt es sich um fünf Zentimeter<br />

große, teilweise beflockte und handbemalte Plüschtiere.<br />

Ab August ist die „Serie 2“ wieder erhältlich.<br />

Für Händler sind die zwölf Mini Boos nur im Display<br />

erhältlich – natürlich in der originalen Blindbox mit<br />

einem unbekannten Mini Boo. Die Mini Boos sind<br />

geeignet für Kids ab drei Jahren.<br />

Ty; Vertrieb: Carletto; www.carletto.ch<br />

KLASSIKER: Mit sechs neuen Figuren wurde<br />

das Sortiment der blauen Wesen erweitert<br />

– vom Schutzengel Schlumpfine über den<br />

Schlumpf mit Kleeblatt bis zu den Brautund<br />

Bräutigam-Figuren.<br />

Schleich; www.schleich-s.com/de/DE<br />

NO LIMITS: Mit „Serie 14“ geht der Spiel- und<br />

Sammelspaß in die nächste Runde. Die 24<br />

Charaktere, in Überraschungstüten verpackt,<br />

bieten jedem Geschmack etwas. Köpfe,<br />

Körperteile und Accessoires können<br />

kinderleicht zusammengebaut, wieder<br />

zerlegt und neu kombiniert werden.<br />

Playmobil; www.playmobil.de<br />

SPRUNG GESCHAFFT: Die Charaktere des Videospiels Roblox setzen<br />

mit der neuen Spielzeug-Linie zum Sprung von der digitalen in die reale<br />

Welt an. Das Design der 8 cm großen Spiel- und Sammelfiguren hält<br />

sich ganz nah an die digitale Vorlage. Das Set „Legenden von Roblox“<br />

präsentiert die sechs wichtigsten Charaktere der Roblox Spiele-Welt.<br />

Jazwares; www.jazwares.com<br />

BABY ROCKER: Die acht Sammelfiguren der<br />

Baby-Band-Serie spielen zusammen in einer Band. Jede<br />

Figur ist mit einem Musikinstrument ausgestattet. Sie sind<br />

ca. 4–5 cm groß und für Kinder ab drei Jahren geeignet.<br />

Epoch; Vertrieb: Epoch Traumwiesen<br />

www.sylvanianfamilies.de


SPIELFIGUREN<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 33<br />

ALTERNATIVE 1: Sammeln und Spielen verbindet Leidenschaft. Davon zeigt<br />

sich dieser Hersteller von Holzfiguren überzeugt. Zahlreiche Kinder, die mit<br />

den Figuren groß geworden sind, entwickeln sich später zu leidenschaftlichen<br />

Sammlern. Damit die Leidenschaft immer wieder<br />

neue Nahrung erhält und nicht zum Leiden wird, werden in<br />

diesem Jahr neue Wölfe, ein neues Pferd sowie zwei Löwen auf<br />

Sammler und Spielende losgelassen. In Handarbeit gefertigt.<br />

Ostheimer; www.ostheimer.de<br />

Entlastung zu Weihnachten<br />

Galt pädagogisch anspruchsvolles und nachhaltiges Holzspielzeug schon als überholt, kommen aktuell<br />

die Anbieter von Spielfiguren-Serien aus Holz mit der Produktion kaum noch nach. Warum nur?<br />

Frau Mathwig, nachhaltiges, qualitativ<br />

hochwertiges Spielzeug liegt im<br />

Trend. Davon profitieren auch Spielfiguren-Anbieter<br />

aus Holz wie Holztiger.<br />

Haben Sie eine Erklärung für dieses<br />

Rollback?<br />

Silvia Mathwig: Die weltweite Umweltgefährdung<br />

durch Plastikmüll und<br />

schnelllebigen Konsum, die aktuell<br />

auch viel durch die Presse geht, lässt<br />

die Verbraucher über die Folgen ihres<br />

Konsumverhaltens nachdenken.<br />

Da schließe ich mich selbst nicht aus.<br />

Langlebige Produkte aus natürlichen<br />

Materialien sind da ein dankbarer Griff<br />

für ein reines Gewissen – auch wenn es<br />

dafür auch einmal etwas mehr kostet.<br />

Was macht eigentlich für Sie den Reiz<br />

aus, einen „Knautschke“ aus Holz zu<br />

designen? Bietet Kunststoff, der sich<br />

in jede beliebige Form spritzen lässt,<br />

nicht mehr Freiraum für einen Designer?<br />

S.M.: Der Reiz am Produktdesign liegt<br />

für mich oft gerade darin, aus einem<br />

begrenzten Materialpool und aus den<br />

lokalen Verarbeitungsmöglichkeiten<br />

des Herstellers ein tolles Produkt herauszukitzeln,<br />

das Freude macht. Besonders<br />

lohnt sich das für mich, wenn<br />

»Wir erwarten zum Weihnachtsgeschäft<br />

endlich<br />

eine spürbare Entlastung.«<br />

SILVIA MATHWIG<br />

Produktentwicklung/Design Gollnest & Kiesel<br />

ein nachhaltiges und umweltfreundliches<br />

Produkt dabei herauskommt.<br />

Der Handel stöhnt über lange Lieferzeiten<br />

bei Holztiger. In Zell kämpft<br />

man ebenfalls, gelobt aber Besserung.<br />

Auf was müssen sich Ihre Holztiger-Kunden<br />

einstellen?<br />

S.M.: Es ist ein Jammer, aber die Produktionskapazitäten<br />

sind auf Monate<br />

ausgeschöpft. Wir haben sie bereits<br />

zweimal erweitert – aber die freundlichen<br />

Holztiger-Figuren sind offensichtlich<br />

sehr beliebt bei den Verbrauchern.<br />

Es benötigt allerdings viele Monate, bis<br />

neue Mitarbeiter das Handwerk des<br />

Bemalens und Schnitzens so perfekt<br />

beherrschen, dass ein echtes Holztiger-Produkt<br />

entstanden ist. Auch die<br />

räumlichen Möglichkeiten bleiben beschränkt.<br />

Dennoch erwarten wir zum<br />

Weihnachtsgeschäft endlich eine<br />

spürbare Entlastung.<br />

AUSGEZEICHNET:<br />

Kleine Handschmeichler<br />

aus<br />

Ahornholz, aber auch<br />

zum Spielen geeignet.<br />

ALTERNATIVE 2: Es muss nicht immer Plastik sein, wenn es um<br />

Spielfiguren geht. Das zeigt diese Spielfiguren-Serie mit den meisten<br />

spiel-gut Auszeichnungen. Im Gegenteil, Alternativen aus Holz liegen<br />

derzeit im Trend, so auch die Spielzeugwelten von Holztiger. Für<br />

seine handbemalten Produkte verwendet das Unternehmen ausschließlich<br />

Farben auf Wasserbasis, die speichel- und schweiß -<br />

echt sind. Neu ist in diesem Jahr die Arche Noah.<br />

Gollnest & Kiesel; www.goki.eu<br />

ERWEITERUNG: Vor zwei Jahren führte das Unternehmen<br />

unter dem Motto „Bauen. Schrauben. Spielen“ seine<br />

Junior- Kit-Fahrzeuge ein. Nun legt der Plastikmodellbauspezialist<br />

mit Junior-Kit-Spielfiguren nach. Mit den<br />

beweglichen Figuren können Kinder ab vier Jahren noch<br />

intensiver in die entsprechenden Spielwelten eintauchen.<br />

Die ersten Figuren sind u. a. als Arzt, Polizist, Feuerwehrmann<br />

oder Rennfahrer erhältlich.<br />

Revell; www.revell.de


34<br />

SPIELFIGUREN<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

VORBEREITUNG AUF DEN ERNST DES LEBENS: Seit<br />

der Markteinführung vor drei Jahren entwickeln sich<br />

die 10 cm großen Biegepuppen „Little Friends“ zu<br />

einer Großfamilie. Auch 20<strong>18</strong> bekommt die Familie<br />

kräftig Zuwachs, etwa mit dem Brautpaar für den<br />

„schönsten Tag im Leben“.<br />

Haba; www.haba.de<br />

FLEXIBEL: Die Cutie-Figuren befinden sich in<br />

sogenannten Cake Pops aus Kunststoff. Welche<br />

Figur jeweils drinsteckt, bleibt ein Geheimnis.<br />

Die Figuren lassen sich drücken und verformen,<br />

nehmen aber ihre ursprüngliche Form immer<br />

wieder an. Nicht nur zum Sammeln, auch als<br />

trendige Stiftetopper zu verwenden.<br />

Vivid; vivid.de<br />

TEXTERS<br />

KOMMENTAR<br />

AKZEPTIERTE BESESSENHEIT: Insgesamt 23,2 Mio. Bundesdeutsche<br />

tun es: sammeln! Für 70 % steht der Spaß<br />

im Vordergrund. So das Ergebnis einer Studie der Steinbeis-Hochschule<br />

Berlin. Angesichts der Tatsache, dass<br />

heute eigentlich keiner mehr aus Selbsterhaltungs- und<br />

Selbstschutzzwecken gezwungen ist zu sammeln, um sein<br />

und das Überleben der Art zu sichern, ist das immer noch ein<br />

ganz erstaunlicher Wert. Sammeln liegt uns, das legen die<br />

Daten nahe, im Blut. Allerdings nagt der Zahn der Zeit auch<br />

an Sammelgebieten. Die Ära der Münzen, Briefmarken und<br />

Modellautos scheint jedenfalls vorbei zu sein, so die Studie.<br />

Dennoch, in der Zielgruppe der <strong>18</strong>- bis 24-Jährigen rangiert<br />

Spielzeug auf Platz 4. Sind das die „Nachwehen“ einer Kind-<br />

heit, in der viele Matchbox, Panini-Bilder, Puppen, Sticker,<br />

Tier- und Sammelfiguren oder Trading Cards gesammelt<br />

haben, um dann später als internationaler „Top Collector“<br />

zeitgenössischer Kunst ein eigenes Museum spendiert zu<br />

bekommen? Siehe das wunderschöne Haus Brandhorst in<br />

München. Kinder sind geborene Sammler, so viel ist sicher.<br />

Dabei spielt das Thema so gut wie keine Rolle. Sammeln ist<br />

eine Passion, eine Leidenschaft, ein Instinkt und, auch das,<br />

eine Macht, denn Sammler sind immer Herren ihrer eigenen<br />

Schöpfung. Spielen und Sammeln haben außerdem viel<br />

gemeinsam: Wer spielt, spielt nach Regeln; wer sammelt,<br />

arbeitet nach Strukturen und schafft etwas „Ordnung“ in<br />

einer chaotischen Welt. Und Sammeln und Spielen sind zudem<br />

sehr kommunikative „Tätigkeiten“ – wer spielt, tut es<br />

am liebsten mit anderen, und wer sammelt, tauscht sich gerne<br />

aus, um Wissen zu „horten“, was beim nächsten „Deal“<br />

ja von Vorteil sein könnte. Last but not least sind Sammler<br />

und Spieler vor allem eins: neugierig darauf, was es noch so<br />

alles gibt oder wie das Spiel diesmal ausgeht. Und genau das<br />

Jäger-und-Sammler-und-Spielen-Gen versteht die Branche<br />

immer wieder zu nutzen.<br />

BIG SURPRISE ZUM TASCHENGELDPREIS: Wird es das<br />

neue Sammelthema für Mädchen ab fünf Jahren? Das<br />

erhofft sich der Hersteller der „Party PopTeenies“, die<br />

jetzt mit mehr als 25 Püppchen, die drei Motto-Partys<br />

bespielen, in den Handel kommen. Nach kurzer Zeit<br />

entsteht aus der Sammlung der Surprise- Popper<br />

eine bunte Spielwelt rund um die Themen Feiern,<br />

Freundschaft und Fantasie.<br />

Spin Master; www.spinmaster.com<br />

FULL CRAZY: Mit über 150 neuen Charakteren zum<br />

Sammeln und Tauschen können Kinder ihre eigene<br />

Grossery Gang aufbauen. Jeweils zwei Sammelfiguren<br />

sind mit einem Sammelheft in einer blauen<br />

Mülltonnenbox verpackt, die das Auspacken jedes<br />

Mal aufs Neue zu einer Überraschung macht. Mit<br />

seltenen und limitierten Figuren.<br />

Simba Toys; www.simba<strong>toys</strong>.de


SPIELFIGUREN<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 35<br />

DIE DRACHEN<br />

SIND ZURÜCK<br />

Mit noch mehr feuerspeienden Drachen, aufregenden Abenteuern und<br />

spannenden Drachenrennen geht es mit den neuen DreamWorks Dragons<br />

von PLAYMOBIL zurück in die fantastische Welt von Hicks, Ohnezahn und<br />

den Wikingern von Berk.<br />

DRACHENRENNEN: Raffnuss und Taffnuss, Rotzbakke und<br />

Fischbein verbringen ihre Zeit mit ihrem neuesten Hobby, dem<br />

Drachenrennen. Die beliebte Sportart ist auf der Insel ein Highlight für<br />

alle kleinen und großen Drachenreiter. Astrid hat die Zwillinge<br />

Raffnuss und Taffnuss auf den Drachen Kotz und Würg<br />

zu einem Wettkampf herausgefordert. Ob Astrid es wieder<br />

schaffen wird, das schwarze Schaf zu fangen?<br />

DreamWorks Dragons © 20<strong>18</strong> DreamWorks Animation LLC. All Rights Reserved.<br />

Die vier neuen Sets aus der PLAYMOBIL-Spielwelt<br />

„DreamWorks Dragons“ beinhalten aufwendig gestaltete<br />

Charaktere und Accessoires des beliebten Action-Adventures<br />

und ergänzen die erfolgreiche Produktreihe.<br />

POS/WERBEMASSNAHMEN<br />

Auffällige Schaufensterdisplays und<br />

Warenträger setzen die neuen Sets<br />

in Szene. Für zusätzliche Aufmerksamkeit<br />

sorgen ein TV-Spot und<br />

verschiedene Downloads auf der<br />

PLAYMOBIL-Website.<br />

www.playmobil.de


36<br />

SPIELFIGUREN<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

Spiel- und Sammelfiguren sind Kulturgut!<br />

Schon Kinder sammeln, was das Zeug hergibt. Gesammelt wird, was Spaß macht – ob Kronenkorken<br />

oder Fußballstars, Blätter oder Sticker, Modellautos oder Pferdefiguren. <strong>planet</strong> <strong>toys</strong> sprach mit Florian<br />

N. Lipp, Craze, über frühe Erfahrungen und späte Verantwortung.<br />

Herr Lipp, was haben Sie als Dreikäsehoch<br />

gesammelt? Panini-Bilder<br />

oder quoll Ihr Kinderzimmer von<br />

Müllautos über?<br />

Florian N. Lipp: Nein, Panini-Bilder<br />

habe ich nie gesammelt. Hoch im Kurs<br />

waren bei mir Sammelfiguren. Dann<br />

gab es in den 90er-Jahren noch kurz<br />

einen Hype um Glanzsticker, beflockte<br />

Sticker, Sticker mit Duft. Aber konstant<br />

über die gesamte Schulzeit – auch bei<br />

meinen Klassenkameraden – waren<br />

es Sammelfiguren, die wir kräftig getauscht<br />

haben.<br />

ÜBERRASCHUNG: Die Galupy-Sammelpferde<br />

sind auch im Blindbag erhältlich.<br />

Sammeln soll glücklich machen. Was<br />

sammeln Sie also heute? Miles-&-<br />

More-Punkte?<br />

F.N.L: Sammeln macht glücklich – zumindest<br />

hat es mir als Kind viel Freude<br />

bereitet. Heute sammle ich nichts<br />

mehr, was alle Personen in meinem<br />

Umfeld sicherlich freuen dürfte. Aber<br />

meine Neffen und Nichten sind absolut<br />

große Sammler. Hier sind es neben Stickern<br />

immer wieder Sammelfiguren.<br />

Erziehungswissenschaftler sprechen<br />

beim kindlichen Sammeln von einer<br />

Art der Aneignung von Wirklichkeit.<br />

Was glauben Sie, was sich Kinder<br />

beim Sammeln holen?<br />

F.N.L.: Was wir als Hersteller von Sammelfiguren<br />

oder Figuren-Spielesets in<br />

die Kinderzimmer bringen, ist heute<br />

wichtiger denn je. Denn wir fördern die<br />

Kreativität der Kinder. Kinder können<br />

mit den Figuren spielerisch Beziehungen,<br />

Sozialisation, Gruppenzugehörigkeiten<br />

und -bildungen umsetzen und<br />

selbst erfahren. Daher ist es schon<br />

richtig, von einer Art der Aneignung<br />

von Wirklichkeit zu sprechen, die über<br />

das Sammeln angeregt wird.<br />

Was lernen Kinder bei den Pferde-Sammelfiguren<br />

„Galupy“? Werden<br />

sie sozialer, kommunikativer, schlauer?<br />

Oder ein Stück kultivierter?<br />

F.N.L.: Sie lernen sich zu beschäftigen,<br />

Beziehungen zwischen den einzelnen<br />

Figuren zueinander in einer Geschichte<br />

aufzubauen. Damit werden<br />

sie sozialer.<br />

Ich glaube auch,<br />

dass sie durch<br />

die Anregung<br />

der Fantasie,<br />

das eigene<br />

Entwickeln von<br />

Geschichten auch<br />

schlauer werden.<br />

Es macht sie<br />

selbstständig, weil<br />

sie anders als bei Apps eben nicht alles<br />

nur vorgesetzt bekommen. Sie können<br />

selbst etwas gestalten, über das Tauschen<br />

kommen sie real mit anderen<br />

Kindern in Kontakt. Ja, ich bin davon<br />

überzeugt, dass Spiel- und Sammelfiguren<br />

ein Stück Kulturgut sind, das<br />

unterbewertet wird.<br />

Das Interesse am Sammeln erlischt,<br />

wenn die Sammlung komplett ist und<br />

Ordnung im Chaos herrscht. Das können<br />

Sie nicht zulassen, oder?<br />

F.N.L.: Mit unseren Galupy-Sammelpferden<br />

haben wir einen ganzen Kosmos<br />

erschaffen. Neben den <strong>18</strong> Pferdefiguren<br />

bieten wir auch verschiedene<br />

Spielesets zum Erweitern wie z. B. eine<br />

wunderschöne Kutsche oder den in<br />

dem Kosmos der Galupy-Sammelpferde<br />

zentralen Regenbogenpavillon.<br />

Zudem ist eine Limited Edition mit<br />

»Was wir als Hersteller<br />

von Sammelfiguren oder<br />

Figuren-Spielesets in die<br />

Kinderzimmer bringen, ist<br />

heute wichtiger denn je.«<br />

FLORIAN N. LIPP<br />

Vice President Craze<br />

Goldflügeln erhältlich. Blue Ocean<br />

Entertainment AG bringt alle zwei Monate<br />

ein wunderbares Galupy-Magazin<br />

auf den Markt mit allem Wissenswerten<br />

über die Sammelpferde. Wir haben<br />

zudem schon einige Line Extensions<br />

mit unseren CRAZE SPLASH BEADYS<br />

gestartet. Sie sehen, wir geben bei dem<br />

Thema richtig Speed auf die Kette. Daher<br />

dürfen Sie ganz sicher sein, dass es<br />

zu Galupy weitere Serien geben wird.<br />

FILIGRAN + DETAILVERLIEBT: Galupy ist die<br />

Geschichte von <strong>18</strong> Pferde-Sammelfiguren, die auf<br />

dem Inselarchipel Galupia leben und dort täglich<br />

Abenteuer bestreiten. Jedes Galupy ist einzigartig<br />

und verfügt über bestimmte Charaktereigenschaften,<br />

einige Galupys, die Hauptcharaktere,<br />

sogar über magische Fähigkeiten. Die Galupys<br />

sind als Box mit je sechs Sammelfiguren sowie<br />

einer Sammelübersicht mit Beschreibung der<br />

Galupy-Welt und -Charaktere erhältlich.<br />

Craze, www.craze.<strong>toys</strong><br />

STORYTELLING: Gute Produkte<br />

brauchen auch gute Geschichten.


LIZENZEN<br />

VERKAUFT<br />

Schauspieler und Produzent Will Smith<br />

und Regisseur Marc Forster erwerben gemeinsam<br />

die TELEPOOL GmbH. Damit wird<br />

TELEPOOL auch zum Partner bei der Entwicklung,<br />

Finanzierung und Vermarktung<br />

von Projekten von Will Smith und Marc Forster.<br />

Die Akquisition wurde vom The Smith Family<br />

Circle sowie<br />

vom Schweizer<br />

Unternehmen<br />

Elysian Fields,<br />

zu dessen Gründern Marc Forster mit einer<br />

Gruppe Investoren gehört, durchgeführt. Die<br />

Übernahme der TELEPOOL eröffnet Will<br />

Smiths und James Lassiters Overbrook<br />

Entertainment auch die Möglichkeit, ihre<br />

Film- und TV-Projekte zusammen mit der<br />

TELEPOOL zu entwickeln und zu vertreiben.<br />

NEUZUGANG<br />

Die WDR mediagroup<br />

baut ihre Kooperation<br />

mit dem Kinder- und Jugendbuchverlag<br />

Carlsen<br />

weiter aus und erweitert<br />

damit ihr Lizenzportfolio<br />

um die Bestsellerreihe<br />

„Die Schule der magischen<br />

Tiere“. Das Kölner Unternehmen vermarktet<br />

ab sofort die Merchandisingrechte<br />

im DACH-Gebiet für alle Produktbereiche<br />

mit Ausnahme von Publishing.<br />

„Unsere<br />

Erfahrung<br />

mit Conni hat<br />

gezeigt, dass<br />

Marken nicht<br />

zwingend<br />

aus dem<br />

Fernsehen<br />

groß werden<br />

müssen. Das Vermarktungskonzept<br />

zur ‚Schule der magischen<br />

Tiere‘ greift die Buchthemen<br />

konsequent auf und bereitet<br />

so strategisch den Weg für<br />

attraktive und handelsgerechte<br />

Lizenzprodukte.“<br />

JULIA WURZER<br />

Teamleiterin Marken<br />

20.<br />

ÜBERFLIEGER<br />

Am 3. Juni-Wochenende<br />

startete „DIE<br />

UNGLAUBLICHEN 2“<br />

(Disney Pixar) mit einem<br />

Einspielergebnis<br />

von über <strong>18</strong>0 Millionen<br />

$. Damit ist der<br />

Animationskracher<br />

der beste Filmstart<br />

eines Animationsfilmes aller Zeiten in den<br />

USA. In Deutschland ist der Streifen ab dem<br />

27.9. in den Kinos zu sehen.<br />

KINOCHARTS<br />

„Jurassic World: Das gefallene Königreich“<br />

steigt auf Platz 1 der deutschen Kinocharts<br />

ein und verdrängt „Solo: A Star Wars Story“<br />

auf Platz 2. Bereits<br />

im Februar wurde<br />

das Releasedatum<br />

für „Jurassic World<br />

3“ für den 1. Juni<br />

2021 über Twitter<br />

bekanntgegeben.<br />

Quelle: Nash Information Services, LLC; www.the-numbers.com<br />

MARKTFORSCHUNG<br />

Zum 20. Mal fand am 8. Juni der Kongress<br />

von iconkids & youth statt. Über 170 Marketeers<br />

aus 86 Unternehmen folgten den informativen<br />

Präsentationen und aktuellen Forschungsergebnissen<br />

zu wichtigen Themen<br />

und Trends im Kinder- und Jugendmarkt.<br />

What’s hot in 20<strong>18</strong>? Die/der am häufigsten<br />

gelesene Zeitschrift/Comic bei 6- bis 19-jährigen<br />

Kids (ungestützt) ist Micky Maus. Bei<br />

6-9 jährigen Mädchen liegt Wendy auf Platz<br />

1, gefolgt von Micky Maus und Bibi Blocksberg/Bibi<br />

& Tina. Im Bereich der Spielwaren<br />

lieben 6- bis 7-jährige Jungs vor allem LEGO,<br />

playmobil, Platz 3 teilen sich Nintendo und<br />

Mattel. 10- bis 12-jährige Mädchen bevorzugen<br />

Ravensburger vor Barbie und Samsung.<br />

Unter den Top-3-Lieblingssendungen bei 6-<br />

bis 9-Jährigen ist noch immer SpongeBob<br />

(Platz 2 bei Jungs; Platz 3 bei Mädchen).<br />

Marke / Hersteller des Lieblingsspielzeuges bei Jungen - ungestützt - Top 5<br />

2017 20<strong>18</strong><br />

6-7 Jahre 8-9 Jahre 10-12 Jahre<br />

1 LEGO / Duplo 54<br />

1 LEGO / Duplo 53<br />

1 LEGO / Duplo 40<br />

2 playmobil<br />

26<br />

2 playmobil 19<br />

2 SONY<br />

21<br />

3 Nintendo 14<br />

3 Nintendo 14<br />

3 Nintendo<br />

19<br />

Mattel<br />

14<br />

4 Hot Wheels 11<br />

4 Carrera<br />

12<br />

5 Hot Wheels 11<br />

5 SONY<br />

10<br />

5 playmobil 8<br />

1 LEGO / Duplo<br />

2 playmobil<br />

3 Nintendo<br />

Ravensburger<br />

5 Hot Wheels<br />

62<br />

31<br />

8<br />

8<br />

7<br />

1 LEGO / Duplo<br />

2 playmobil<br />

3 Carrera<br />

4 SONY<br />

5 Nintendo<br />

Von welcher Marke ist denn dein Lieblingsspielzeug? (ungestützt; Mehrfachnennungen möglich)<br />

Basis 2017: n = 358 / 20<strong>18</strong>: n = 361 6- bis 12-jährige Jungen; Angaben in %<br />

Kongress von iconkids & youth – What's hot in 20<strong>18</strong>? – © iconkids & youth – Juni 20<strong>18</strong> 45<br />

50<br />

27<br />

11<br />

10<br />

9<br />

1 LEGO / Duplo<br />

2 SONY<br />

3 Nerf<br />

4 Nintendo<br />

5 MB / Hasbro<br />

45<br />

17<br />

11<br />

11<br />

9


38<br />

LIZENZEN<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

HOTLIST<br />

SPIELEWELTEN<br />

Mit Sammelfiguren, Funktionsplüsch<br />

und Spielsets<br />

lässt sich die Welt von<br />

Peppa, ihrer Familie und<br />

ihren Freunden entdecken.<br />

Das süße rote Schweinchen<br />

lädt seine Fans zu neuen<br />

Abenteuern und stundenlangem<br />

Spielspaß ein.<br />

Jazwares;<br />

www.jazwares.com<br />

BAUSTEINE<br />

Sechs verschiedene Spielsets<br />

lassen Maja und ihre Freunde<br />

aus der freien Natur in die<br />

Kinderzimmer einfliegen. Es<br />

gibt unendlich viel zu entdecken<br />

und zu spielen.<br />

BIG; www.big.de<br />

BESTE FREUNDINNEN<br />

Pferdestarke Bibi&Tina-Schreibwaren<br />

vom Kugelschreiber über Radiergummi,<br />

Sammelmappe bis hin zu Notizbuch<br />

und vielem mehr bringen Farbe in den<br />

Schulalltag.<br />

Ravensburger; www.ravensburger.de<br />

EIN MONSTER-URLAUB<br />

Was alles passieren kann, wenn Vampir-<br />

Legende Dracula, Mavis, Johnny, Dennis &<br />

Co in Urlaub fahren, erfahren die Fans im<br />

neuesten Kinofilm „Hotel Transsilvanien“<br />

3. Das Original-Hörspiel erscheint bereits<br />

einen Tag nach Kinostart, am 20.07.20<strong>18</strong>.<br />

Edel:Kids; www.edelkids.de<br />

BIG PICTURES<br />

Eindrucksvolle, skurrile Bilder und<br />

die Geschichten, die dahinterstecken:<br />

eine beeindruckende Kombination<br />

der sechs Puzzleneuheiten<br />

zu „Galileo Big Pictures“.<br />

Clementoni; www.clementoni.de<br />

SUPERKRÄFTE<br />

Familie Parr aus „Die Unglaublichen<br />

2“ muss wieder<br />

Heldenkräfte aufbringen, um<br />

ihre Heimatstadt zu retten. Für<br />

die Fans gibt es die passenden<br />

Sammelfiguren zum Nachspielen<br />

des neuen Kinoabenteuers<br />

als Geschenkset mit 2 oder<br />

Geschenkbox mit 4 Figuren.<br />

Bullyland; www.bullyland.de<br />

JUNIOR-DETEKTIVE<br />

Für Nachwuchsdetektive gibt es jetzt die ersten vier Bücher<br />

aus der TKKG-Junior-Reihe. Neue Abenteuer fordern die<br />

Freunde und ihren Spürsinn heraus.<br />

Kosmos; www.kosmos.de<br />

ACTIONFIGUREN<br />

Minecraft hat von der digitalen Welt<br />

den Siegeszug in die reale Welt<br />

geschafft. Das Hardcore Survival<br />

Pack bringt die beiden wichtigsten<br />

Charaktere sowie Zubehör aus dem<br />

Spiel direkt ins Kinderzimmer.<br />

Jazwares; www.jazwares.com<br />

MASKOTTCHEN<br />

Super Mario ist nicht nur in der<br />

Gamingwelt ein heißes Thema. Auch<br />

im Heimtextil-Bereich trumpft er mit<br />

farbenfrohen Designs auf und bringt<br />

Kinderaugen zum Leuchten.<br />

Character World;<br />

www.characterworld.com


LIZENZEN<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 39<br />

Die Nektons, eine Familie von Meeresbiologen, hat es sich zur<br />

Aufgabe gemacht, die Ozeane zu erforschen und dabei die versunkene<br />

Stadt Lemuria zu finden. Auf ihrer abenteuerlichen Reise<br />

begegnen sie einzigartigen Kreaturen und müssen sich gefährlichen Piraten stellen.<br />

Die unter dem internationalen Namen „The Deep“ erfolgreiche Serie wird in Deutschland<br />

mit dem Titel „Die Nektons - Abenteuer in der Tiefe“ bei TOGGO von SUPER RTL<br />

ausgestrahlt. Simba Toys ist Master Toy Lizenznehmer und wird im dritten Quartal<br />

20<strong>18</strong> ein perfekt auf die Serie abgestimmtes Sortiment launchen, welches Kinder in der<br />

Kernzielgruppe von sechs bis neun Jahren anspricht.<br />

ROBOTER: Für Missionen in der Dunkelheit ist der weiße Nekbot<br />

die erste Wahl. Der 32 cm große Roboter verfügt über<br />

Licht, ist voll beweglich und bietet im Inneren Platz für<br />

eine Spielfigur. Der gelbe Nekbot hingegen ist mit<br />

einer Schießfunktion ausgestattet, da er<br />

in der Serie magnetische Wurfgeschosse<br />

besitzt.<br />

KUSCHELSPASS: Fisch<br />

Jeffrey ist der beste<br />

Freund des 14-jährigen<br />

Anteus Nekton und folgt<br />

diesem überallhin. Jeffrey<br />

ist aus kuschelweichem<br />

Plüsch gefertigt.<br />

UNTERWASSER-FORSCHUNG: Das Cockpit des 28 cm langen Rovers<br />

lässt sich öffnen und im geräumigen Inneren finden zwei Figuren<br />

Platz. Mit den Greifarmen des Rovers kann Familie Nekton auf ihren<br />

Missionen Objekte oder Artefakte vom Meeresboden aufsammeln.<br />

Durch einfaches Drücken eines Knopfes an der Seite kann er auf der<br />

Wasseroberfläche schwimmen und sich fortbewegen. Der Rover ist<br />

wasserfest, sodass er auch unter Wasser<br />

z. B. in der Badewanne bespielt<br />

werden kann. Inkl. Lichtfunktion.<br />

SPIELFIGUREN: Mit den Sets lassen sich Szenen aus<br />

der Serie kinderleicht zu Hause nachspielen. In jedem<br />

Set ist ein Familienmitglied im Tauchanzug bzw. einer<br />

der drei Piraten oder Wächter Nereus zusammen mit<br />

tollem Zubehör enthalten. Alle Figuren sind beweglich<br />

und für Kinder ab drei Jahren geeignet.<br />

WILDE TIERE: Exotische Spielfiguren<br />

wie Riesen-Krokodil, Hai oder Tintenfisch<br />

runden das vielseitige „Die Nektons“-Sortiment<br />

von Simba Toys ab.


40<br />

LIZENZEN<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

VERSPIELTE<br />

ADVENTSZEIT<br />

Die letzten Wochen vor Weihnachten können Kindern unglaublich lange erscheinen. Wie lässt<br />

sich am besten die Wartezeit verkürzen und gleichzeitig Vorfreude und Spannung auf das Fest<br />

aufbauen? Mit den Helden der Kids dürfte das kein Problem mehr sein. Adventskalender, ob gefüllt<br />

mit Schokolade, Spielzeugen, Bastelsachen oder kniffeligen Rätseln – hinter jedem Türchen<br />

findet sich eine Überraschung.<br />

ANTWORTEN GESUCHT: Bei<br />

diesem Adventskalender<br />

können Kids mit Woozle jeden<br />

Tag ein neues Rätsel lösen und<br />

finden hinter jedem Türchen<br />

spannende Spiele und Experimente.<br />

Wissen gepaart mit<br />

viel Spaß!<br />

Ravensburger<br />

www.ravensburger.de<br />

VERHEXT! Zuerst gibt es 23 tolle Überraschungen und am<br />

24. lädt Bibi Blocksberg die Kleinen zu einem hexenstarken<br />

Weihnachtsabend mit einem spannenden Hörspiel ein.<br />

Schmidt Spiele; www.schmidtspiele.de<br />

SÜSSE VERSUCHUNG: „Weißt du eigentlich,<br />

wie lieb ich Dich hab“ verführt<br />

seine Fans mit leckerer Schokolade<br />

und liebevoll gestalteten Motiv-Bildern.<br />

So kann man seinen Liebsten zeigen,<br />

wie gerne man sie mag! Erhältlich als<br />

Tisch-, Pop-Up- oder Partnerkalender.<br />

Letzterer hat 48 Türchen.<br />

p:os; www.pos-germany.de<br />

WELT DER MAGIE: Andreas und Chris<br />

Ehrlich verraten exklusiv ihre spektakulärsten<br />

Tricks aus den drei Zauberkästen<br />

„Secrets of Magic“, „Modern Magic“ und<br />

„Street Magic“. Das reich bebilderte<br />

Anleitungsheft bringt alle Zaubertricks<br />

Schritt für Schritt bei. Zu jedem<br />

Zaubertrick gibt es online abrufbar<br />

ein Video, in dem die Ehrlich Brothers<br />

jeden Trick zuerst vorführen<br />

und dann erklären.<br />

Clementoni; www.clementoni.de<br />

GALAKTISCHE REISE: Mit diesen LEGO Minifiguren,<br />

Raumschiffen und Fahrzeugen können<br />

Kids eigene actiongeladene „Star Wars“<br />

Abenteuer nachspielen.<br />

LEGO; www.lego.com<br />

DIY: Für diejenigen, die selbst<br />

gerne Hand anlegen und<br />

basteln möchten, gibt es von<br />

Pummeleinhorn die passende<br />

Kreativ-Idee. Zum Befüllen ist<br />

das erlaubt, was passt, gefällt<br />

und den Beschenkten erfreut.<br />

United Labels<br />

www.unitedlabels.com


LIZENZEN<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 41<br />

HEISSE REIFEN: Mit diesem Hot-Wheels-Adventskalender<br />

vergeht die Zeit bis Weihnachten rasend schnell. Acht Motivfahrzeuge,<br />

16 Zubehörteile und eine Spielmatte sorgen<br />

für echtes Rennfeeling und viel Spielspaß.<br />

Mattel; www.mattel.com<br />

DEKORATION: Wenn das Weihnachtsfest immer<br />

näher kommt, rückt die Frage nach der Weihnachtsdekoration<br />

wieder in den Vordergrund.<br />

Wie soll der Weihnachtsbaum in diesem Jahr<br />

geschmückt werden? LEGO Friends hat die passende<br />

Antwort: Hinter 24 Türchen verbirgt sich<br />

baubarer Weihnachtsschmuck.<br />

LEGO; www.lego.com<br />

SPUKHOTEL: Bis Weihnachten haben<br />

die drei ??? noch einen schwierigen Fall<br />

zu lösen. Jeden Tag finden Kinder ein<br />

neues Rätsel, einen weiteren Hinweis<br />

und ein detektivisches Hilfsmittel, mit<br />

dem sie der Lösung des Falls immer<br />

näher kommen.<br />

Kosmos; www.kosmos.de<br />

FABELHAFTE WESEN: So richtig in das geheimnisvolle Reich der<br />

Hatchimal Colleggtibles eintauchen und Tag für Tag neue Fabelwesen<br />

und Accessoires auspacken macht junge Mädels glücklich. Als<br />

Spielkulisse dient der aufklappbare Karton. Highlight ist ein neues,<br />

exklusives Ei mit einer besonderen Überraschung.<br />

Spin Master; www.spinmaster.com<br />

ZAUBERHAFTE WINTERLANDSCHAFT:<br />

Die heldenhaften Hundewelpen sind auf<br />

neuer Mission unterwegs und laden zu<br />

jeder Menge Spielspaß und Spannung<br />

ein. Mit jedem Tag wächst die Spielwelt<br />

rund um Paw Patrol ein bisschen mehr.<br />

Spin Master; www.spinmaster.com<br />

FÜR DUELLANTEN: Der<br />

Yu-Gi-Oh! Trading Card Game<br />

Adventskalender enthält 14<br />

superrare und 10 ultrarare<br />

Karten passend zum Thema<br />

Weihnachten, um die Sammlung<br />

wie auch Decks der<br />

Duellanten zu stärken.<br />

Konami; www.konami.com<br />

KNIFFLIG: Gemeinsam mit Tim,<br />

Karl, Klößchen und Gaby können<br />

TKKG-Junior-Fans 24 Tage die<br />

Ermittlungen aufnehmen, das<br />

Rätsel um den neuen Kriminalfall<br />

am Bolzplatz lösen und den<br />

wahren Täter finden.<br />

Kosmos; www.kosmos.de<br />

ADVENTSKALENDERBUCH: 24 verschlossene<br />

Buchkapitel bieten Tag für Tag eine<br />

Überraschung aus der Welt von Bibi &<br />

Tina: Malseiten, Bastelanleitungen, Rätsel,<br />

Rezepte und eine spannende Weihnachtsgeschichte<br />

bringen Abwechslung in eine<br />

ganz besondere Adventszeit.<br />

Nelson Verlag; www.carlsen.de/nelson


BÜCHER<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 43<br />

Die besten Geschichten<br />

... entdeckt von Rainer Scheer.<br />

JOHANNES GUTENBERG – DER SIEGESZUG DES BUCHES<br />

(aus der Reihe: Abenteuer & Wissen)<br />

AUTORIN: Ulrike Beck<br />

VERLAG: Headroom, Köln 2017; www.headroom.info<br />

ALTER: ab 8 Jahren<br />

ISBN: 978-3-942175-79-1<br />

PREIS: 12,90 Euro<br />

FEATURE<br />

Dass er genau 1400 geboren worden sei, ist nicht ganz erwiesen.<br />

Sicher ist aber sein Todesjahr: 1468. Er ist jener Erfinder,<br />

über den der Dichter Lichtenberg geschrieben hat: „Mehr als<br />

das Blei in den Kugeln hat das Blei in den Setzkästen die Welt<br />

verändert!“ – Natürlich. Die Rede ist von Johannes Gutenberg,<br />

dessen 550. Todestag in diesem Jahr zu begehen ist.<br />

Die Reihe „Abenteuer & Wissen“ ist eine Marke der Verlässlichkeit.<br />

Hervorragende Scripts werden in ein Feature akustisch<br />

umgearbeitet. Zwei Erzähler folgen dem Werdegang<br />

Gutenbergs, dazwischen eingestreut<br />

mehrstimmige Hörspielszenen. Und<br />

wenn es konkret um seine Erfindung<br />

kreist, dann ordnet ein Fachmann,<br />

hier Prof. Dr. Stephan Füssel, dies<br />

angenehm verständlich sowohl in die damalige Zeit<br />

des Mittelalters als auch in seiner Bedeutung für heute ein.<br />

Wieder einmal: klasse und unbedingt hörenswert. Eine wunderbare<br />

Form, sich mit Johannes Gutenberg zu beschäftigen.<br />

DIE NORDSEE-DETEKTIVE – UNTER VERDACHT / FOLGE 6<br />

Gelesen von Uve Teschner<br />

AUTOREN: Bettina Göschl und Klaus-Peter Wolf<br />

VERLAG: Jumbo Neue Medien, Hamburg 20<strong>18</strong>;<br />

www.jumbo-medien.de<br />

ALTER: ab 8 Jahren<br />

LESUNG<br />

ISBN: 889853587728<br />

PREIS: 9 Euro<br />

Der gleichnamige Roman ist im<br />

Verlag Jumbo Neue Medien,<br />

Hamburg, erschienen.<br />

Die Familie Janssen hat nicht nur ein Haus an der Nordseeküste<br />

vom Großonkel geerbt, sondern auf die beiden Kinder Lukas<br />

und Emma ist auch das Faible für Detektivarbeit übergegangen.<br />

Bereits in ihrem vorangegangenen Fall „Der versunkene Piratenschatz“<br />

mussten sie sich mit den beiden untalentierten, aber<br />

lästigen Gaunern Lang und Finger herumschlagen, jetzt sind<br />

die beiden wieder frei: ausgebüxt aus dem Gefängnis. Und als<br />

sie ausgerechnet einen Teil des Diebesgutes, schönes ostfriesisches<br />

Teegeschirr, beim Haus der Familie Janssen verlieren,<br />

geraten die Kinder, angestachelt<br />

durch den zänkischen Nachbarn<br />

Kunschewski, selbst in Verdacht<br />

…<br />

Passend zur Ferienzeit ein neuer Fall für die Nordseedetektive,<br />

stimmungsvoll vorgetragen von Uve Teschner<br />

mit ordentlich norddeutschem Idiom und angenehmen Nuancen<br />

in der Stimme, die den Figuren einen eigenen Charakter<br />

geben. Sehr gute Unterhaltung.<br />

EINFACH GROSSARTIG!<br />

Die Nase tief in den Büchern, so kennen die Tiere des Waldes den kleinen<br />

weisen Wolf. Nie hat er Zeit, die Fragen und Bitten seiner Freunde nerven<br />

ihn, denn sie halten ihn von seinen Zielen ab. Doch zum Glück gibt es<br />

da den Tag, auf den jeder hofft, der in ein solches „Hamsterrad der<br />

eigenen Ansprüche“ geraten ist: Der Wolf soll den kranken König<br />

heilen und nun gibt es keine Ausreden mehr. In dieser „Roadstory“<br />

von Gijs van der Hammen merken nicht nur der liebenswerte Wolf,<br />

sondern auch die kleinen und großen Leser, was viel wichtiger<br />

im Leben ist als alles andere: wahre Freundschaft. Hanneke Siemensmas<br />

zarte bis ulkige Illustrationen ziehen einen jeden in eine<br />

Zauberwelt und verlieren trotzdem nicht den Bezug zum wahren<br />

Leben. Großartig für Kleine und wirklich, wie der Titel „Kleiner weiser<br />

Wolf“ schon sagt, auch für Große sehr weise! Ab 3 Jahren.<br />

ISBN: 978-3-95939-061-3<br />

EXPERTEN<br />

TIPP<br />

ANNABEL LAMMERS<br />

Bohem Verlag, Schweiz + Deutschland


44<br />

BÜCHER<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

ROSABELLA – IM TRAUM DER SCHMETTERLINGE<br />

AUTORIN: Nina da Luca<br />

ILLUSTRATIONEN: Joana Santamans<br />

VERLAG: ábac Verlag, Barcelona 2017;<br />

www.abacbooks.com<br />

ALTER: ab 6 Jahren<br />

ISBN: 978-84-945417-5-9<br />

PREIS: <strong>18</strong>,95 Euro<br />

BILDER-<br />

BUCH<br />

Eine verstörend faszinierende Traumreise<br />

erlebt das Mädchen Rosabella in einer<br />

Nacht. Sie trifft Wesen wie in einem<br />

Märchen und muss versuchen, sich in<br />

einer ihr unbekannten Welt zurechtzufinden<br />

und ein Rätsel zu lösen.<br />

Nina da Lua hat diese außergewöhnliche Geschichte erdacht,<br />

die durch die Illustrationen von Joana Santamans<br />

lebendig wird. Doppelseitige Bilder, die den Betrachter hineinziehen,<br />

entwickeln eine magische Intensität. Das Spiel mit<br />

Perspektive verlangt, ebenso wie bei Rosabella, nun vom Leser<br />

stets neue Orientierung und fokussiert gleichzeitig auf das Wesentliche,<br />

das wiederum der Text heraushebt.<br />

Ein grandioses Zusammenspiel von Text und Bild. Ein atemberaubend<br />

schönes Bilderbuch für liebenswerte Träumer von 6<br />

Jahren bis unendlich.<br />

EIN SOMMER IN SOMMERBY<br />

Vignetten von Verena Körting<br />

AUTORIN: Kirsten Boie<br />

VERLAG: Oetinger Verlag, Hamburg 20<strong>18</strong>; www.oetinger.de<br />

ALTER: ab 10 Jahren<br />

ISBN: 978-3-7891-0883-9<br />

PREIS: 14,00 Euro<br />

KINDER-<br />

BUCH<br />

Die Sache mit den Ferien bei der Oma auf dem Land kommt<br />

etwas plötzlich, doch die Mutter hatte einen Unfall und der Vater<br />

fliegt umgehend nach New York. Dann also Sommerby. Ein<br />

abgelegener Ort, ein einsames Haus und eine eher seltsame<br />

Oma, die in diesem Jahrhundert noch nicht angekommen ist.<br />

Die 12-jährige Martha hat es mit ihren Brüdern Mats und Mikkel<br />

echt schwer. Und mit Oma lassen sich nur wenige Kompromisse<br />

machen …<br />

Kirsten Boie legt mit „Ein Sommer in Sommerby“ ihre Reminiszenz<br />

an „Ferien auf Saltkrokan“ vor. Es ist ihre große Gabe,<br />

Alltäglichkeiten zu beschreiben, was bei<br />

ihr aber niemals langweilig ist, sondern<br />

sofort das Gefühl vermittelt, ganz eng<br />

bei den Personen zu sein. Und wie sich<br />

das Verhältnis untereinander verändert,<br />

dass Werte zählen, das erzählt<br />

sie mit viel Empathie, und so ist ihr<br />

Sommerroman eines jener Bücher, bei denen es<br />

ungemein schade ist, dass nach knapp 320 Seiten das Ende erreicht<br />

ist. Aber bis dahin ist es wundervoll.<br />

JOHANNES GUTENBERG … UND DAS WERK DER BÜCHER (aus der Reihe „Kinder entdecken berühmte Leute“)<br />

Erzählt von Christine Schulz-Reiss<br />

Mit Illustrationen von Klaus Ensikat<br />

VERLAG: Kindermann Verlag, Berlin 20<strong>18</strong>;<br />

www.kindermannverlag.de<br />

ALTER: ab 8 Jahren<br />

ISBN: 978-3-934029-72-9<br />

PREIS: <strong>18</strong>,00 Euro<br />

SACH-<br />

BUCH<br />

Christine Schulz-Reiss erzählt in mehreren<br />

Episoden aus Gutenbergs Leben, wunderbar<br />

(vor)zu lesen und dramaturgisch<br />

geschickt angeordnet. Der Blick auf sein<br />

Leben folgt nicht der Chronologie der Ereignisse,<br />

es ergibt sich aber ein umfassendes<br />

Bild von jener Zeit und dem Wirken<br />

von Hannes Gensfleisch zur Laden,<br />

berühmt geworden unter dem Namen Johannes<br />

Gutenberg. Dabei sind Sachinformationen,<br />

etwa historischer Hintergrund oder besonders die Erfindung<br />

der beweglichen und damit für jede neue Druckseite austauschbaren<br />

Lettern, so präsentiert, dass sie leicht verständlich sind.<br />

Die großformatigen Bilder von Klaus Ensikat sind sympathisch<br />

vom Humor des Illustrators durchdrungen. Hier verweben sich<br />

gekonnt Text und Bild und gleichzeitig bleibt das Vergnügen,<br />

ganz ohne Anstrengung, etwas dazu gelernt zu haben. „Kinder<br />

entdecken berühmte Leute“ ist ein hervorragendes Reihenkonzept<br />

(wie bereits die „Weltliteratur für Kinder“), vorgelegt<br />

vom Kindermann Verlag, Berlin.<br />

GUTENBERG UND DAS GEHEIMNIS DER SIBYLLE<br />

ZEICHNUNG: Vincent Wagner<br />

SZENARIO: Roger Seiter<br />

VERLAG: Editions Du Signe, Straßburg 20<strong>18</strong>;<br />

www.editionsdusigne.fr<br />

ISBN: 978-2-7468-3588-7<br />

PREIS: 16,90 Euro<br />

COMIC<br />

Nach Hörbuch und Buch hier noch ein vorzüglicher Comic zum<br />

Thema Gutenberg. Er spielt im Jahre 1438 in Straßburg, in<br />

jener Zeit also, in der Gutenbergs Idee immer konkretere Züge<br />

annimmt. Als dem Bischof von Straßburg das Buch der Sibylle,<br />

eine ketzerische Schrift, in die Hände fällt, stellt er fest, dass<br />

es sich nicht um eine händisch hergestellte Abschrift handelt.<br />

Und so interessiert sich auch die Kirche für Gutenbergs geheimes<br />

Schaffen …<br />

Dieser historische Comic „Gutenberg und das Geheimnis der<br />

Sibylle“ erzählt nicht nur eine mitreißende Geschichte in<br />

ausdrucksstarken Zeichnungen, er liefet zudem einen sehr<br />

informativen und gut bebilderten 16-<br />

seitigen Dokumentationsteil mit Informationen<br />

über Straßburg und Mainz.<br />

Anmerk.: Der Comic ist erschienen in den<br />

Editions du Signe und kann dort sowohl<br />

in der deutschsprachigen als auch in der<br />

französischen Ausgabe (ISBN 978-2-7468-3535-1)<br />

bestellt werden.<br />

Der Comic ist im Vertrieb von Salleck Publications,<br />

Eckart Schott, Carlsberger Str. 19, 67319 Wattenheim;<br />

www.salleckpublications.de


BÜCHER<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 45<br />

TOLLES BUCH!<br />

EXPERTEN<br />

TIPP<br />

„Tafiti und das fliegende Pinselohrschwein“<br />

ist eine humorvolle Geschichte<br />

um tolle Freunde, die<br />

sich immer vertrauen können<br />

und in der afrikanischen Savanne<br />

harmlose, aber wendungsreiche<br />

Abenteuer erleben.<br />

Erdmännchen Tafiti hat einen<br />

neuen Freund: das Pinselohrschwein<br />

Pinsel. Pinsel zieht sogar zu ihm zur<br />

Erdmännchensippe – was die älteren<br />

Erdmännchen gar nicht gut finden. Als<br />

Tafiti in Gefahr gerät und Pinsel ihn mit<br />

Einsatz und pfiffigen Ideen rettet, nehmen ihn schließlich<br />

doch alle in ihre Mitte und in ihre Herzen auf. Kindern wird vermittelt,<br />

dass es sich lohnt, sich für andere einzusetzen und für<br />

die eigene Überzeugung zu kämpfen. Tolles Buch<br />

– leicht verständlich, witzig und mit lustigen<br />

Bildern, das drei Dinge auf einmal bietet: beliebte<br />

Tierfigur, kindlicher Alltag und ein<br />

bisschen Safari-Feeling. Gut geeignet zum<br />

Vor- oder Selberlesen. Ab ca. 6 Jahren.<br />

ISBN: 978-3-7855-7550-5<br />

TOP 10<br />

HITLISTE<br />

1<br />

2<br />

3<br />

JUNI 20<strong>18</strong><br />

Nelson Mini-Bücher:<br />

4er Paw Patrol 1–4<br />

Verlag: Nelson<br />

ISBN/EAN: 9783845106724<br />

VK-Preis (DE): 3,96 €<br />

BILDER­<br />

BÜCHER<br />

Wie kleine Tiere schlafen gehen<br />

Autorin: zur Brügge, Anne-Kristin<br />

Verlag: Oetinger<br />

ISBN/EAN: 9783789178436<br />

VK-Preis (DE): 6,00 €<br />

Der Grüffelo<br />

Autoren: Scheffler, Axel; Donaldson, Julia<br />

Verlag: Beltz<br />

ISBN/EAN: 9783407792914<br />

VK-Preis (DE): 8,95 €<br />

GABI DUNST<br />

Buchshop Frechdax, Straubing<br />

4<br />

Nur noch kurz die Ohren<br />

kraulen?<br />

Autor: Mühle, Jörg<br />

Verlag: Moritz<br />

ISBN/EAN: 9783895653001<br />

VK-Preis (DE): 8,95 €<br />

EXPERTEN<br />

TIPP<br />

SCHAUEN, SPIELEN, MISCHEN,<br />

ENTDECKEN!<br />

Ganz schön bunt geht es zu in diesem Buch<br />

des französischen Künstlers Hervé Tullet mit<br />

dem passenden Titel: FARBEN BUCH. Hand<br />

auf die Buchseite legen, Augen schließen,<br />

bis fünf zählen – schon hat man eine Zauberhand.<br />

Und mit dieser werden Farben<br />

gemischt: Blau und Gelb zu Grün, Rot und<br />

Blau zu Violett, Gelb und Rot zu Orange.<br />

Ob zum fantasievollen Farbenlernen oder<br />

einfach zum Spaßhaben, am FARBEN<br />

BUCH haben alle Freude. Bekanntschaft<br />

haben wir mit dieser Buchreihe durch<br />

den Vortrag einer Logopädin zur „Bedeutung des<br />

Vorlesens“ in der Kita gemacht. Bereits beim ersten Aufblättern<br />

hat unsere Dreijährige diese Mitmach-Bücher für sich entdeckt und<br />

seitdem sind sie aus dem allabendlichen Gutenachtgeschichten-Ritual<br />

nicht mehr wegzudenken. Aktueller Liebling: eben jenes FARBEN<br />

BUCH. Buch schütteln, Farben mischen,<br />

Punkte pusten. Was? Schon vorbei??<br />

Mama, gleich noch mal von vorn!!!<br />

ISBN: 978-3-8411-0190-7<br />

CYNTHIA KEMPE-SCHÖNFELD<br />

Spielwaren Viehweg, Chemnitz<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

Hör mal rein, wer kann das sein? –<br />

Lieblingstiere<br />

Verlag: ARS Edition<br />

ISBN/EAN: 978384581<strong>18</strong>88<br />

VK-Preis (DE): 12,99 €<br />

Die Eule mit der Beule<br />

Autorin: Weber, Susanne<br />

Verlag: dtv<br />

ISBN/EAN: 9783789167065<br />

VK-Preis (DE): 6,00 €<br />

Sachen suchen:<br />

Bei den Tieren<br />

Autorin: Gernhäuser, Susanne<br />

Verlag: Ravensburger Buchverlag<br />

ISBN/EAN: 9783473434701<br />

VK-Preis (DE): 4,99 €<br />

Sachen suchen:<br />

Meine Wimmelbilder<br />

Autorin: Gernhäuser, Susanne<br />

Verlag: Ravensburger Buchverlag<br />

ISBN/EAN: 9783473432738<br />

VK-Preis (DE): 4,99 €<br />

Sachen suchen:<br />

Im Kindergarten<br />

Autorin: Gernhäuser, Susanne<br />

Verlag: Ravensburger Buchverlag<br />

ISBN/EAN: 9783473435197<br />

VK-Preis (DE): 4,99 €<br />

Baby Pixi 42:<br />

Bauernhoftiere Bd.42<br />

Autor: Müller, Thomas<br />

Verlag: Carlsen<br />

ISBN/EAN: 9783551051448<br />

VK-Preis (DE): 2,99 €<br />

Quelle: „GfK Entertainment“


46<br />

SCHEERS SPIELETEST<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

AUTOREN: Asgar Sams Granerud /<br />

Daniel Skjold Pedersen<br />

HERSTELLER: Blue Orange Games,<br />

F – 54700 Pont-á-Mousson;<br />

www.blueorangegames.eu<br />

VERTRIEB: Asmodee, Essen;<br />

www.asmodee.com<br />

2–6 Spieler ab 6 Jahren<br />

EAN: 4015566600164<br />

Preis: ca. 25 Euro<br />

PANIC MANSION<br />

Kennen Sie noch diese kleinen, runden Dosen, auf der Rückseite ein Spiegel und auf<br />

der Vorderseite eine Maus, die durch geschickte Bewegungen in die Falle zu befördern<br />

ist? Diese schöne Kindheitsassoziation löst „Panic Mansion“ aus.<br />

Jeder Mitspieler hat ein eigenes Spukhaus mit mehreren Räumen, und allein durch<br />

Kippen, Rutschen, Schütteln sollen die Abenteurerfigur und die Schätze schnellstmöglich<br />

in ein angegebenes Zimmer expediert werden – selbstverständlich so, dass<br />

das Gespenst oder andere Spukgestalten außen vor bleiben.<br />

Wer im Geschäft die Schachtel umdreht, kann gleich losspielen. Dieses Ausprobieren<br />

ist eine großartige Idee, der Spaß überträgt sich in diesem Moment. Geschicklichkeit<br />

ist gefragt und dass die Gegenstände in den acht Räumen gerne auch mal andere<br />

Pläne haben, ist witzig. Sehr originell, sehr spaßig, und deshalb völlig zu Recht ausgezeichnet<br />

mit dem Prädikat „Nominiert zum Kinderspiel des Jahres 20<strong>18</strong>“.<br />

AUTOR: Urtis Sulinskas<br />

VERLAG: Huch & friends, Günzburg;<br />

www.hutter-trade.com<br />

2-14 Spieler ab 7 Jahren<br />

EAN: 426007<strong>18</strong>79950A<br />

PREIS: ca. 25 Euro<br />

EMOJITO!<br />

Auf 100 Karten sind Emotionen abgebildet, vorgeführt durch viele Tiere und wenige<br />

Gegenstände. Diese Emotion muss der aktive Spieler nun seinem Team zeigen, sei es<br />

allein durch Mimik, ein Geräusch (die Mitspieler haben die Augen geschlossen) oder<br />

durch beides. Die Karte, die er darstellt, mischt er danach mit sechs weiteren Emotionskarten<br />

und legt alle sieben Karten offen aus. Werden die Mitspieler erraten, was<br />

eben dargestellt worden ist?<br />

Im Team gegen das Spiel, wahlweise aber auch in Konkurrenz oder in mehreren<br />

Teams zu spielen: „Emojito!“ ist eine wahrhaft tolle Partyspiel-Idee, gewürzt mit<br />

viel Humor durch den Illustrator Tony Tzanoukakis. Allein, ein Spiel ab 7 Jahren im<br />

„Kinderspiel“ zu nominieren, ist albern, es hätte in die „Spiel des Jahres“-Kategorie<br />

gehört. Und so ist vielleicht eine noch wertvollere Auszeichnung vorzeitig verhindert<br />

worden.<br />

„Emojito“ erhält die Auszeichnung „Nominiert zum Kinderspiel des Jahres 20<strong>18</strong>“.<br />

AUTOR: Wolfgang Warsch<br />

VERLAG: NSV, Nürnberger Spielkarten<br />

Verlag, Fürth; www.nsv.de<br />

2-4 Spieler ab 8 Jahren<br />

EAN: 4012426880667<br />

PREIS: ca. 9 Euro<br />

THE MIND<br />

Im Spiel befinden sich Karten mit den Werten von 1 bis 100. In der ersten Runde erhält<br />

jeder Mitspieler eine Karte, in der zweiten Runde zwei usw. – Aber: Nicht Stiche ansagen<br />

ist jetzt gefordert, sondern das numerisch steigende Ablegen der Handkarten,<br />

allerdings ohne sich dabei zu besprechen! Klappt es, winkt Level 2. Passieren Fehler,<br />

helfen die Leben, im Spiel zu bleiben. Wurfsteine bringen bei Erfolg zusätzliche Punkte.<br />

Ein gnadenloses Teamspiel!<br />

War „The Game“ schon eine Show, setzt „The Mind“ noch eine Herausforderung<br />

drauf. Allerdings gibt es sicher auch Spieler, die damit so gar nichts anfangen können.<br />

Mutig vom Verlag, und mit einer Nominierung zum „Spiel des Jahres 20<strong>18</strong>“ belohnt,<br />

schreibt „The Mind“ die Erfolgsgeschichte der Kartenspielreihe von NSV fort.<br />

Allein diesem stimmigen Auftritt ist schon Respekt zu zollen; alles Weitere erweist<br />

sich am 23. Juli 20<strong>18</strong> auf der PK.


SCHEERS SPIELETEST<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 47<br />

AUTOREN: Lena & Günter Burkhardt<br />

Verlag: HABA, Habermaaß GmbH, Bad<br />

Rodach; www.haba.de<br />

2–4 Spieler ab 5 Jahren<br />

EAN: 401016823<strong>18</strong>15<br />

PREIS: ca. 15 Euro<br />

FUNKELSCHATZ<br />

Dass Drachen von funkelnden Gegenständen fasziniert sind, ist hinlänglich bekannt.<br />

Und so verwundert es kaum, dass auch die vier Drachenkinder in „Funkelschatz“ von<br />

jener Eissäule angezogen werden, aus der Steine in fünf verschiedenen Farben funkeln.<br />

Nur, wie das Eis auftauen? Drachenpapa ist bereit zu helfen und so ist in jeder<br />

Runde von einem anderen Spieler Geschicklichkeit verlangt, wenn er einen Eisring von<br />

der Eissäule abhebt. Was für Steine herausfallen werden, darauf darf gesetzt werden,<br />

und richtig, stimmt die Vermutung, ist das die schöne Beute, die jedes Drachenkind in<br />

der eigenen Höhle vor den Blicken der Mitstreiter versteckt. Ist der letzte Ring heruntergenommen<br />

worden, endet das Spiel. Wer wird wohl gewonnen haben?<br />

Eine schöne Idee, mit wenigen Mitteln unkompliziert und sehr stimmungsvoll inszeniert<br />

– „Funkelschatz“ kann wirklich überzeugen. Denn das Spiel ab 5 Jahren<br />

erzählt eine runde Geschichte. Im Spielverlauf haben Erwachsene nicht zwingend<br />

Vorteile, wenn sie sich in Sachen Geschicklichkeit mit den Kindern messen. Und so<br />

ist der Preisträger „Kinderspiel des Jahres 20<strong>18</strong>“ so ein Idealfall, bei dem sich Eltern<br />

mit Kindern an der Auszeichnung orientieren können und gleichzeitig Freude<br />

daran haben, mitzuspielen.<br />

Herzlichen Glückwunsch an das Autorenteam und den Verlag.<br />

Wie in jedem Jahr hat die Jury zusätzlich eine Empfehlungsliste herausgegeben. In<br />

der Rubrik „Kinderspiel“ listet sie fünf Titel auf; weitere Informationen dazu gibt es<br />

auf (www.spiel-des-jahres.de).<br />

AUTOREN: Matt Leacock, Rob Daviau<br />

VERLAG: Z-Man Games<br />

VERTRIEB: Asmodee<br />

2–4 Spieler ab 5 Jahren<br />

EAN: 401016823<strong>18</strong>15<br />

PREIS: ca. 15 Euro<br />

„Pandemic Legacy – Season 2“ schreibt die Geschichte der großartigen Season 1 in<br />

gleicher Qualität fort. 71 Jahre nach dem apokalyptischen Ausbruch der Seuche versorgen<br />

wir vom Meer aus die letzten Überlebenden auf dem Festland. Was aber liegt<br />

hinter den Küstenstädten? Jede Entscheidung hat Auswirkungen auf alle folgenden<br />

der maximal 24 Partien. Unsere Charaktere lernen hinzu oder erleiden Narben. Neue<br />

Städte vergrößern das Raster der bekannten Welt. Sticker werden auf den Plan geklebt,<br />

die Regeln erweitert, Felder freigerubbelt, Materialen hinzugenommen oder<br />

zerstört. Legacy-Karten treiben die Story voran. Die Prinzipien entsprechen Season 1,<br />

doch der geniale Pandemie-Mechanismus dient nun der Versorgung der Überlebenden<br />

statt der Ausbreitung von Seuchen. Retten wir die Welt?<br />

„Zehn Jahre nach Veröffentlichung des Grundspiels wächst die ,Pandemie‘-Familie<br />

immer weiter. Und wie! Schon mit Season 1 hatten Matt Leacock und Rob Daviau das<br />

Tor zu einer faszinierenden Spielewelt aufgestoßen, mit der perfekten Fortsetzung<br />

toppen sie sich nun selbst. An ,Pandemic Legacy – Season 2‘, dem bislang besten<br />

,Pandemic‘, werden sich künftig alle Legacy-Spiele messen lassen müssen. Die herausragende<br />

Leistung des Autorenduos würdigt die Jury mit einem Sonderpreis!“<br />

(Begründung der Jury)<br />

PANDEMIC LEGACY<br />

– SEASON 2


48<br />

HANDEL<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

SCHLUSS MIT „KILLEFITT“<br />

Weniger ist mehr, manchmal auch im Spielzeugfachhandel. Diese Einsicht ist jetzt auch in Aachen<br />

angekommen. Die Villa Kunterbunt, einst als Holzwurm gestartet, kehrt zu den Ursprüngen zurück,<br />

ohne das Alte aufzuwärmen. Wir sprachen mit Hedi Bartussek und Gerd Stybor darüber, warum für<br />

sie small wieder beautiful ist.<br />

»Die Zunahme der Ketten<br />

ist der Tod jeder Stadt.«<br />

HEDI BARTUSSEK<br />

Villa Kunterbunt<br />

Frau Bartussek, für Sie ist es ja ein<br />

Gräuel, sich anpassen zu müssen. Wie<br />

viele Kröten mussten Sie schlucken, um<br />

die Villa Kunterbunt zu schrumpfen?<br />

Hedi Bartussek: Überhaupt keine, ganz<br />

im Gegenteil, denn jetzt haben wir die<br />

Möglichkeit, ein ausgefalleneres Programm<br />

zu präsentieren als in der alten<br />

Villa Kunterbunt. Diesen ganzen Mainstream<br />

können wir endlich weglassen.<br />

Heißt im Umkehrschluss, dass Sie sich<br />

damals mehr anpassen mussten?<br />

H.B.: Das ist richtig.<br />

Gerd Stybor: Natürlich muss man, um<br />

eine Fläche von 600 m 2 zu füllen, mehr<br />

Kompromisse machen, aber das Sortiment<br />

als Ganzes konnten wir vertreten.<br />

Über die Latte Playmobil, Lego oder<br />

Yu-Gi-Oh!-Karten sind wir allerdings<br />

nie gesprungen.<br />

Was waren die Gründe für die Rosskur?<br />

War es der Aufwand, den Sie für<br />

die alte Villa betreiben mussten? War<br />

es die Miete? Oder der Wunsch, kürzerzutreten?<br />

H.B.: Es gab mehrere Gründe. Das<br />

Haus am Markt ist mehrmals verkauft<br />

worden, was dazu führte, dass die<br />

neuen Besitzer mehr Miete wollten.<br />

Zweitens mussten wir auch Umsatzrückgänge<br />

hinnehmen, weil sich die<br />

Einzelhandelslandschaft durch die Zunahme<br />

gastronomischer Betriebe am<br />

Markt verändert hatte. Und natürlich<br />

spielte auch unser Alter eine Rolle, sodass<br />

wir gesagt haben, wir setzen jetzt<br />

wieder auf klein, aber fein.<br />

Sie haben den Schritt als „Back to the<br />

roots“ verkauft. Ist es womöglich auch<br />

ein Eingeständnis, dass Ihr Konzept –<br />

Spielzeug trifft Lifestyle und Geschenkartikel<br />

– gescheitert ist?<br />

H.B.: Nein, dieses Konzept war und ist<br />

noch immer gut! Aber es passt nicht<br />

mehr zur neuen VILLA. Außerdem<br />

ändern sich auch die Zeiten. Nur ein<br />

Beispiel: Es gibt Kollegen, die haben<br />

Ostheimer aus ihrem Programm genommen,<br />

aber das Unternehmen hat<br />

bei uns unglaublich zugelegt. Da träumen<br />

andere Firmen von. Dasselbe gilt<br />

für Grimm’s. Langlebiges, nachhaltiges<br />

Spielzeug, vor allem Holzspielzeug,<br />

liegt wieder im Trend. Wir spüren jedenfalls<br />

ein Umdenken. Diesen ganzen<br />

„Killefitt“ braucht doch kein Mensch.<br />

Außerdem ist auch dieser Markt irgendwann<br />

mal gesättigt.<br />

»Erlebnis-Shopping heißt,<br />

dass es uns mit unserem<br />

Sortiment und der Art, wie<br />

wir es im Raum und durch<br />

unser Personal präsentieren,<br />

schaffen, dass die<br />

Kunden darauf abfahren.«<br />

GERD STYBOR<br />

Villa Kunterbunt<br />

G.S.: Die Konsumenten sind sensibler<br />

geworden, sie setzen wieder mehr auf<br />

Holzspielzeug und Hochwertigkeit.<br />

Back to the roots heißt also, dass es in<br />

der neuen Villa nicht kontaminiertes,<br />

ideologisch astreines Spielzeug wie<br />

vor 34 Jahren gibt?<br />

H.B.: Nein, wir führen heute keine Diskussionen<br />

mehr darüber, ob wir Sandspielzeug<br />

aufnehmen oder nicht. So<br />

weit geht es nicht, aber wir legen immer<br />

noch sehr großen Wert auf gutes,<br />

hochwertiges Spielzeug und auf Nachhaltigkeit.<br />

Und die neue alte Strategie funktioniert?<br />

H.B.: Die größte Schwierigkeit liegt<br />

doch darin, die Menschen in die Stadt<br />

zu locken. Dafür ist das Umfeld aber<br />

maßgeblich. Wenn es wirklich mehr<br />

Einzelhändler mit ausgefallenen Dingen<br />

gäbe, dann wären sie auch bereit<br />

zu kommen. Die Zunahme der Ketten<br />

ist der Tod jeder Stadt.<br />

G.S.: Die Villa Kunterbunt setzte vor 34<br />

Jahren konsequent auf Holzspielzeug<br />

und Qualität. Dann zählten wir zu den<br />

Ersten, die auf größerer Fläche auch<br />

die Erwachsenen mit einem Sortiment<br />

bedienten. Heute kaufen sie viel im Internet<br />

und wenn Menschen shoppen<br />

gehen, wollen sie gerne das Besondere<br />

entdecken. Sie suchen das individuelle<br />

Geschäft. In diesem Sinne ist die neue<br />

Villa auch ein Back to the roots, klein<br />

und fein.<br />

Sie pflegen Ihre Sympathien, aber<br />

auch Antipathien zu Herstellern. Daraus<br />

haben Sie nie einen Hehl gemacht.<br />

H.B.: Ohhh, das hat sich sogar noch<br />

verstärkt.<br />

Wer durfte in die neue Villa einziehen,<br />

wer nicht?<br />

H.B.: Die Rote Karte mussten wir z. B.<br />

Brio zeigen. Auch bei Hape können wir<br />

nur den Kopf schütteln. Schleich haben<br />

wir rausgenommen wegen der inakzeptablen<br />

Vertriebspolitik und weil wir<br />

auf die hochwertigen, PVC-freien Produkte<br />

von Bullyland setzen. Der Kunde<br />

legt auch da Wert auf Qualität.<br />

Was machen die, die nicht mit umziehen<br />

durften, falsch?<br />

G.S.: Die Preise für den Verbraucher im<br />

Netz sind teilweise so niedrig, dass wir<br />

selbst mit den sogenannten Angeboten


HANDEL<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 49<br />

z. B. von Brio immer noch 20 % bis 30 %<br />

über den Internet-Preisen liegen. Wenn<br />

ich dem Kunden also sage, das ist ein<br />

Sonderpreis, und der antwortet, ihr<br />

Sonderpreis ist 50 % höher als im Internet,<br />

komme ich mir ja wie ein Trottel<br />

vor. Kriegen Hersteller das nicht in den<br />

Griff, fliegen die jetzt raus. Wir machen<br />

uns doch unglaubwürdig. Dasselbe gilt<br />

auch für das Puppenhaus von Hape.<br />

Verbindet man mit Villa Kunterbunt<br />

nicht ein bestimmtes Sortiment? Und<br />

warum ausgerechnet Textilien?<br />

H.B.: Natürlich fragen die Aachener<br />

nach. Die Villa war ja gut im Jonglierbereich,<br />

bei Theaterschminke und<br />

Holzspielen. Das sind Dinge, die jetzt in<br />

Aachen fehlen, aber ich brauchte auch<br />

eine neue Herausforderung.<br />

G.S.: Der Grund, Textilien aufzunehmen,<br />

war, dass wir eine andere Zielgruppe<br />

ansprechen wollen. Das sind<br />

in erster Linie Mütter mit kleinen Kindern,<br />

werdende Mütter. Worauf wir<br />

bewusst verzichtet haben, sind die Erwachsenen,<br />

die wir früher als Zielgruppe<br />

hatten.<br />

»Langlebiges, nachhaltiges<br />

Spielzeug, vor allem Holzspielzeug,<br />

liegt wieder im<br />

Trend. Wir spüren jedenfalls<br />

ein Umdenken.«<br />

HEDI BARTUSSEK<br />

Villa Kunterbunt<br />

Herr Stybor, Sie haben sich vor drei<br />

Jahren gewünscht, dass die Lieferanten<br />

dem Fachhandel ein paar Steine<br />

aus dem Weg räumen. Was ist daraus<br />

geworden?<br />

G.S.: Nichts! Dass Lieferanten zwischen<br />

zwei Stühlen sitzen, den Facheinzelhandel<br />

schon unterstützen möchten,<br />

aber andererseits auf den Umsatz anderer<br />

Kanäle angewiesen sind, kann<br />

ich mir durchaus vorstellen. Was ich<br />

aber nicht verstehen kann, ist, dass<br />

der Endverbraucher im Online-Shop<br />

des Herstellers einen Artikel bestellen<br />

kann und auch einen bekommt, während<br />

der Lieferant uns sagt, er könne<br />

den Artikel an uns nur als VE 6 liefern.<br />

Warum werden nicht gleiche Maßstäbe<br />

angelegt? Zusätzliche Frachtkosten,<br />

Mindermengenzuschlag, das sind alles<br />

Steine, die nicht aus dem Weg geräumt<br />

werden.<br />

Die Villa ist Mitglied beim ARS, der in<br />

diesem Jahr 25 wurde. Wie war das<br />

„soziale Lausen“ auf der GV in Potsdam?<br />

Greift man die Angebote, die ja<br />

einige Hersteller auf der GV in Münster<br />

dem ARS unterbreitet haben, inzwischen<br />

auf? Oder wünscht man sich<br />

immer noch Blanko-Schecks?<br />

H.B.: (lacht) Aus gesundheitlichen<br />

Gründen konnten wir in diesem Jahr<br />

leider nicht an der GV teilnehmen,<br />

aber erst gestern haben wir noch darüber<br />

diskutiert. Der Verband, ich kann<br />

es leider nicht anders sagen, schläft.<br />

Fairerweise muss ich dazusagen, dass<br />

die Hersteller auch nicht viel besser<br />

dastehen. Hinsichtlich Schaufensteraktionen<br />

und Deko-Materialien kommt<br />

von vielen Firmen recht wenig, obwohl<br />

sie es gleichzeitig schaffen, zur Spielwarenmesse<br />

in den großen Nürnberger<br />

Kaufhäusern die Schaufenster richtig<br />

toll zu gestalten.<br />

Unseres Erachtens suchen zahlreiche<br />

Marken, die für hochwertiges Spielzeug<br />

stehen, inzwischen qualifizierte<br />

Partner im Handel. Sie sagen selbst,<br />

dass die Kunden umdenken. Wäre für<br />

den ARS in der Zusammenarbeit mit<br />

Herstellern nicht mehr möglich?<br />

H.B.: Den Vorwurf müssen wir uns gefallen<br />

lassen.<br />

G.S.: Natürlich kann man den Eindruck<br />

gewinnen, dass der ARS viele Chancen<br />

liegen lässt und es versäumt, die Interessen<br />

vehementer zu vertreten oder<br />

auf den Messen neue Lieferanten zu<br />

scouten, mit denen man sich abheben<br />

kann. Die Anzeige von Wupatki in der<br />

Messeausgabe der Planet Toys hat ja<br />

eine rege Diskussion auf der Messe<br />

angestoßen. Ich würde mir wünschen,<br />

dass hier tatsächlich mehr Initiativen<br />

vom Verband kämen.<br />

Abschließend die Frage: Was erlebt<br />

der Kunde in der neuen Villa?<br />

G.S.: Ladengestaltung, Warenpräsentation<br />

und Erlebnis-Shopping werden<br />

uns gerne als Allheilmittel von der Industrie<br />

in dem Sinne verkauft, dass der<br />

Kunde dafür gerne einen deutlich höheren<br />

Preis bezahlt. Wir glauben, dass<br />

man Erlebnis-Shopping ganz anders<br />

definieren muss. Erlebnis-Shopping<br />

heißt nicht, dass wir Kinder schminken<br />

und dem Kunden einen Espresso<br />

anbieten müssen. Erlebnis-Shopping<br />

heißt, dass es uns mit unserem Sortiment<br />

und der Art, wie wir es im Raum<br />

und durch unser Personal präsentieren,<br />

schaffen, dass die Kunden darauf<br />

abfahren. Erlebnis-Shopping meint<br />

ganz bestimmt nicht, ob sie noch einen<br />

Kaffee kriegen.<br />

H.B.: Sortiment statt Event! Wir bieten<br />

und suchen auch weiterhin kleine Firmen<br />

mit feinem, ausgefallenem Sortiment,<br />

das auch im Netz im Wesentlichen<br />

preisstabil bleibt und nicht an<br />

jeder Tankstelle zu haben ist.<br />

Frau Bartussek, Herr Stybor, wir<br />

bedanken uns für das Gespräch!


50<br />

JUNGENSPIELZEUG<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

FÜR GROSSE<br />

UND KLEINE JUNGS<br />

Wenn Vater und Sohn sich für ein Hobby begeistern und der Opa eventuell auch<br />

noch mit einsteigt, dann ist die Familie das reinste Glück. Aber Achtung, auch viele<br />

Mädchen widersetzen sich den prägenden Traditionen und halten oft ganz schön mit!<br />

BALD IST WIEDER DRACHENZEIT: Die<br />

Popup-Drachen von Eolo, Dragon und<br />

Butterfly, sind durch ihr patentiertes<br />

Bausystem sofort einsatzbereit. Das<br />

stabile und leichte Glasfasergestänge<br />

und die Nylonbespannung garantieren<br />

zahlreiche Erlebnisse bei frischem Wind.<br />

HCM Kinzel; www.hcm-kinzel.de<br />

ARME GRÜNE KÄFER: Mit dem Impulse Laser Gun<br />

Bug Hunt Set geht es mit ungefährlicher Infrarottechnik<br />

den hässlichen Käfern an den Kragen.<br />

Vier verschiedene, simulierte Waffenarten mit angepasster<br />

Reichweite und eine Treffererkennung<br />

mit hoher Genauigkeit vermitteln zusammen mit<br />

realistischen Schuss- und Nachladegeräuschen<br />

großen Spielspaß und Motivation.<br />

Jamara; www.jamara.de<br />

AUF ZUM MARS: Die Marsmission ist bestens vorbereitet,<br />

denn neben einer Mars-Station steht eine<br />

Rakete mit Startrampe bereit, auf dem Planet geht<br />

es dann mit einem Erkundungsfahrzeug und einem<br />

Trike weiter. Die Rakete kann mit einer Raumkapsel<br />

oder einem Transportcontainer bestückt<br />

werden, Lichteffekte und ein echter Countdown<br />

simulieren den Start.<br />

Playmobil; www.playmobil.de<br />

JAMES LÄSST GRÜSSEN: Bond beherrscht alles, was fährt, schwimmt oder fliegt.<br />

So passen auch die neuen Modelle der Super-Serie perfekt zu seinen Abenteuern.<br />

Mit dem Wasserflugzeug über den Lago di Como, ein heißer Ritt auf dem<br />

KTM-Motorbike, mit dem Argo Avenger durchs Gelände oder Wasser oder mit dem<br />

flotten Motorboot durch den Canale Grande.<br />

Siku; www.siku.de


JUNGENSPIELZEUG<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 51<br />

VORSICHT HAIE!: Die Tauchermasken von Eolo<br />

Life Collection machen aus Wasserratten kleine<br />

Haie oder Krokodile. Ein Riesenspaß, andere zu<br />

erschrecken. Dazu passen die Handspritzpistolen.<br />

Damit ist totale Action am Baggersee angesagt.<br />

Das Badezubehör aus ABS ist resistent<br />

gegen Salzwasser und Sand.<br />

HCM Kinzel; www.hcm-kinzel.de<br />

DO IT YOURSELF: Die Bosch Werkbank mit<br />

vielseitiger Werkzeug-Ausstattung begeistert<br />

künftige Heimwerker. Die Vielzahl der Werkzeuge<br />

fördert Fantasie, Kreativität und Geschicklichkeit<br />

der Kinder ab drei Jahren. Der Akku-Schrauber ist<br />

sehr funktioneller Helfer und ein tolles Spielzeug<br />

für die kleinen Schrauber.<br />

Theo Klein; www.my-klein-<strong>toys</strong>.de<br />

VERWANDLUNGSKÜNSTLER: Die Magic Machine wird<br />

auf Knopfdruck vom Racer zum Geländewagen. Das<br />

Modell jagt mit 20 km/h über den Asphalt, überschlägt<br />

sich mit einem Backflip und verändert dabei<br />

seine Optik durch geteiltes Karosseriedesign.<br />

Carson Model Sport; www.carson-modelsport.com<br />

TRANSFORMATION: Das Stunt Car Morph Monster verwandelt<br />

sich auf Knopfdruck vom flachen Racer zu einem hochbeinigen<br />

Geländewagen mit großer Bodenfreiheit. Das Modell<br />

mit Allradantrieb und sehr griffigen Reifen lässt sich dank der<br />

exakten 2,4-GHz-Steuerung mit einer Reichweite von 25 Metern<br />

schon von Kindern ab acht Jahren problemlos beherrschen.<br />

Revell; www.revell.de<br />

DIETMAR RUDOLPH, Fachredakteur<br />

„JUNGS TRAGEN BLAU – MÄDCHEN NATÜRLICH ROSA“<br />

Haben Sie schon einmal versucht, einem Mädchen einen richtig großen Bagger zu schenken?<br />

Diese Bedenken sind sicher gerechtfertigt, doch sie sind das Ergebnis traditioneller<br />

Prägung. Wenn Lara Croft diesem Rollenbild folgen würde, dann hätten ihre Widersacher<br />

ein leichtes Spiel. Viele Jahre Erfahrung im Technikunterricht haben gezeigt, dass Mädchen<br />

mit mehr Überlegung die Probleme ansteuern und nicht in einem Anflug von Selbstüberschätzung<br />

mit übermäßiger Kraft die Lösung suchen. Meist waren es auch die Flugmodelle<br />

männlicher Piloten, die zuerst geklebt werden mussten. So ist es auch nicht verwunderlich,<br />

dass mit Rebecca Rietl, als beste Kfz-Mechatronikerin der Innung Ludwigsburg, eine junge<br />

Dame 60 Kollegen in der Abschlussprüfung das Nachsehen gab. Beim Spielzeugkauf<br />

sollte man nicht eisern dem Klischee folgen; das Kind soll das Angebot prüfen und selbst<br />

entscheiden. Bald zeigt sich dann, welche Interessen vorrangig sind und welche Geschenke<br />

besonders gut ankommen. Leider greifen wir Erwachsenen zu oft und zu vehement in diesen<br />

Findungsprozess ein, leider folgen oft auch Jungen und Mädchen den rollentypischen<br />

Erwartungen. Ihre Missachtung eröffnet Welten, ein Ponyhof für Jonas, ein mächtiger Baukran<br />

für Lisa!<br />

LASERTAG: Das Recoil Starter Set eröffnet mit umfangreicher Ausstattung<br />

vielfältige Spielmöglichkeiten, ob outdoor oder indoor. Sensoren<br />

am Spieler und an den Pistolen registrieren die Infrarot-Signale, eine<br />

App informiert über wichtige Daten. Ein WLAN-Hub baut ein Netzwerk<br />

für bis zu 16 Personen im Umkreis von 150 Metern auf, die GPS-Funktion<br />

erfasst die Standorte der Spieler in Echtzeit. Soundeffekte und die Kommunikation<br />

der Spieler über das Smartphone erweitern den Realitätsbezug.<br />

Goliath; www.goliathgames.de


52<br />

JUNGENSPIELZEUG<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

WIR SCHLIESSEN KEINEN AUS!<br />

Außen ganz hart, innen ganz weich. Das war einmal. Auch Boys dürfen die weiche Seite ihrer Seele<br />

leben, während Mädchen heute auch das Bad Girl geben. Mit einer „Inklusionsstrategie“ hat sich<br />

Hasbro auf die schöne neue Spielzeugwelt eingestellt.<br />

Herr Großweischede, am Leipziger<br />

Max-Planck-Institut für evolutionäre<br />

Anthropologie erforscht man den<br />

Unterschied zwischen Affen und<br />

Menschen. Sie können uns bestimmt<br />

sagen, was Jungs von Mädchen unterscheidet,<br />

oder?<br />

Markus Großweischede: (lacht lange)<br />

Leider bin ich kein Anthropologe,<br />

aber dafür Vater eines kleinen Mädchens<br />

und eines kleinen Jungen.<br />

Umso besser! Dann wissen Sie<br />

nicht nur aus der Hasbro-Marktforschung,<br />

wie die beiden Geschlechter<br />

ticken, sondern auch<br />

aus eigener Anschauung!<br />

M.G.: Ich sehe<br />

ganz viele Gemeinsamkeiten,<br />

aber auch<br />

Unterschiede.<br />

Das Faszinierende<br />

ist, dass diese starken<br />

Differenzen, die man<br />

meiner Generation noch<br />

glaubte vorleben zu müssen,<br />

die existieren nicht mehr in<br />

dieser Ausprägung.<br />

Und was ist anders geworden?<br />

Die Jungen<br />

femininer, die Mädchen<br />

tougher?<br />

M.G.: Unsere<br />

Marktforschung<br />

zeigt uns, dass<br />

auch Mädchen Spielzeug, das früher<br />

ganz klassisch als Boys Toys kategorisiert<br />

war, nutzen. So haben wir in den<br />

letzten vier Jahren beispielsweise den<br />

Nerf Umsatz unserer weiblichen Fans<br />

verdoppeln können. Umgekehrt ist es<br />

nichts Besonderes mehr, wenn ein<br />

Junge mit seiner Schwester My Little<br />

Pony spielt, weil er es aus dem Fernsehen<br />

kennt und die Pony-Abenteuer<br />

auch für ihn spannend sind.<br />

Was folgt daraus für ein Spielzeugunternehmen?<br />

M.G.: Hasbro geht bewusst über traditionelle<br />

Geschlechter-Stereotypen<br />

hinaus, weil viele von ihnen nicht mehr<br />

so relevant sind. Wir möchten Spielangebote<br />

und Erlebnisse rund um unsere<br />

Marken schaffen, die keinen ausschließen.<br />

Und ich kann sagen, dass wir noch<br />

nie in unserer 95-jährigen Firmengeschichte<br />

ein breiteres und unterschiedlicheres<br />

Verbraucherspektrum begeistern<br />

konnten, als dies heute der Fall ist.<br />

GRELL: Das transparente Gehäuse dieses<br />

motorisierten Nerf Blasters leuchtet auf<br />

Knopfdruck auf.<br />

Es gibt also keine biologischen Vorlieben<br />

mehr für Spielzeug, weil das<br />

Spielverhalten eine Frage der Sozialisation<br />

ist?<br />

M.G.: Auf dieses dünne Eis kriegen Sie<br />

mich nicht, das ist eine Frage für die<br />

Wissenschaft. Was ich allerdings sagen<br />

kann, ist, dass wir Spielzeug, das mehrheitlich<br />

entweder von Jungen oder<br />

Mädchen genutzt wird, nicht mehr geschlechtsspezifisch<br />

adressieren, sondern<br />

offen und inklusiv. Unsere gesamte<br />

Kommunikation, wie insbesondere<br />

unsere Fernsehspots, transportieren<br />

die Vielfältigkeit unserer Marken.<br />

Müssen wir uns bald Transformers als<br />

Cross-Gender-Spielzeug vorstellen?<br />

M.G.: Transformers bleibt natürlich<br />

Transformers. Wenn Sie mit<br />

„Cross-Gender“ meinen, das sowohl<br />

Jungs als auch Mädchen damit spielen,<br />

dann ist dies ganz in unserem Sinne.<br />

Aber wir wollen nichts manipulieren.<br />

Letztlich entscheiden die Kinder selbst<br />

mit, was sie spielen möchten. Die Botschaft<br />

lautet nur, dass wir keinen ausschließen.<br />

Bei My Little Pony haben<br />

wir inzwischen eine Linie, die deutlich<br />

mehr Jungs anspricht als früher, nicht<br />

zuletzt durch den Einfluss der Entertainment-Angebote<br />

rund um die Marke.<br />

Das zeigt, die Grenzen sind fließend.<br />

Feministinnen und Gender-Forscher<br />

würden sagen, Schluss mit einer rosa<br />

NEUE FANS: Wer sagt’s denn, auch<br />

Mädchen finden Geschmack an Nerf!<br />

JUMPIN‘ BALL: Das Set Profi Dynamic XM motiviert<br />

alle Tüftler, die mit viel Gefühl beim Justieren<br />

des Trampolins die Kugel mit der richtigen Flugbahn<br />

in den Trichter bugsieren. Das Set lässt sich<br />

problemlos mit den fischertechnik Kugelparcours<br />

kombinieren, so wird die mit viel Kreativität aufgebaute<br />

Kugelbahn hervorragend bereichert.<br />

Fischertechnik; www.fischertechnik.de<br />

LOOPINGS: Mit Highspeed aus dem Hochleistungsbeschleuniger nach einer<br />

rasanten Kurve durch die drei Loopings, ohne rauszufliegen, und mit viel<br />

Köpfchen den Crash vermeiden! Das Korkenzieher-Crash Trackset bietet<br />

aufregende Action und fordert die Geschicklichkeit der Kinder ab fünf Jahren.<br />

Mattel; www.play.hotwheels.com


JUNGENSPIELZEUG<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 53<br />

ZWEITE KARRIERE: Der legendäre Käfer macht<br />

im Transformers Spin-off „Bumblebee“, der<br />

im Dezember in die Kinos kommt, auch als<br />

Roboter eine gute Figur.<br />

und blauen Spielzeugecke im Laden.<br />

Was würden Sie denen antworten?<br />

M.G.: Gute Frage! Die Platzierung dient<br />

als Orientierung für den Shopper, was<br />

ihm den Einkauf erleichtern soll. Es<br />

wäre durchaus wünschenswert, eine<br />

alternative und griffigere Segmentierung<br />

statt Jungen- und Mädchen-Spielzeug<br />

zu haben. Niemand käme doch<br />

auf die Idee, Outdoor-Spielzeug geschlechtsspezifisch<br />

zu differenzieren.<br />

Letztendlich ist es aber eine gesellschaftliche<br />

Diskussion, die nicht unbedingt<br />

die Spielzeugunternehmen anführen<br />

müssen. Hasbro wird jedenfalls<br />

keine künstlichen Grenzen zwischen<br />

Mädchen und Jungen aufbauen.<br />

Kurz vor Weihnachten kommt „Bumblebee“<br />

als Spin-off der Transformers-Filmreihe<br />

in die Kinos. Es soll<br />

nicht so martialisch zugehen. Wird Ihr<br />

Spielzeug etwas humaner? Vielleicht<br />

eine Käfer-Retro-Reihe?<br />

M.G.: (lacht) Humaner impliziert, dass<br />

es dies vorher nicht war. Dem widerspreche<br />

ich explizit! Bei Transformers<br />

geht es doch immer darum, dass die<br />

Transformers die besten Freunde des<br />

Menschen im Kampf „Gut gegen Böse“<br />

sind! „Bumblebee“ ist bei Kindern die<br />

beliebteste Figur. Sie steht vor allem<br />

für Spaß und Freundschaft, weshalb<br />

der Film auch anders positioniert ist.<br />

Zu lesen war auch, dass Hasbro mehr<br />

inhaltlichen Einfluss auf die Filme 6,<br />

7 und 8 nehmen möchte – wenn sie<br />

denn kommen –, um das Franchise zu<br />

modifizieren. Was ist dran an diesem<br />

Gerücht?<br />

»In den letzten vier Jahren<br />

haben wir den Nerf Umsatz<br />

unserer weiblichen Fans<br />

verdoppelt.«<br />

MARKUS GROSSWEISCHEDE<br />

General Manager HASBRO<br />

M.G.: Da bin ich der falsche Ansprechpartner.<br />

Richtig ist, dass die Kinofilme<br />

nur ein Element der gesamten Entertainment-Strategie<br />

für Transformers<br />

sind. Ganz wesentlich beruht der Erfolg<br />

der Toys und der Consumer Products<br />

auch auf den Zeichentrickserien, die<br />

seit sieben Jahren in Deutschland laufen.<br />

Filme wirken eher wie ein Turbo<br />

oder mediales Spotlight, bei dem alle<br />

großen Lizenznehmer zusammenkommen<br />

und der Handel weiß, dass jetzt<br />

der richtige Zeitpunkt für eine Zweitplatzierung<br />

gekommen ist. Mit „Bumblebee“<br />

haben wir einen Film, der jüngere<br />

Kinder anspricht. Und auch ohne<br />

den kommenden Turbo sind wir bereits<br />

in Deutschland die Nummer 1 im Bereich<br />

Action-Figuren.<br />

Apropos Umsatz, spülen die Boy-Toys-<br />

Marken oder die soften „rosaroten“<br />

Linien mehr Geld in die Kasse?<br />

M.G.: Wir sind mit beidem sehr zufrieden,<br />

aber natürlich tragen auch unsere<br />

Spiele ganz wesentlich zum Erfolg bei.<br />

Herr Großweischede, wir bedanken<br />

uns für das Gespräch.<br />

GO GRIPPERS FÜR DIE KLEINEN: Die Fahrzeuge<br />

von Oball Go Grippers sind für kleine<br />

Hände ideal zu fassen und erweitern mit<br />

unterschiedlichen Funktionen auch die Spielmöglichkeiten.<br />

Der Loader besitzt eine bewegliche<br />

Schaufel, der Tow Truck ermöglicht verschiedene<br />

Positionen des Abschlepphakens.<br />

HCM Kinzel; www.hcm-kinzel.de<br />

EDLER BUGATTI – SUPER BAUSATZ: Der Bugatti Chiron, benannt<br />

nach dem bekannten Rennfahrer aus Monaco, ist nicht nur<br />

als Original das schnellste Straßenfahrzeug, auch als LEGO<br />

Technic Modell im Maßstab 1:8 mit 3599 Teilen, in einer exklusiven<br />

Box verpackt, lässt er die Herzen schneller schlagen.<br />

Eventuell wie der Beschleunigungs-Weltrekord des blauen<br />

Supersportlers: 400 km/h in knapp unter 42 Sekunden!<br />

LEGO Group; www.LEGO.com


54<br />

COMMUNITY<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

COMMUNITY Senden<br />

auch Sie Ihr besonderes<br />

Foto mit Kurzinformation an<br />

<strong>planet</strong>.<strong>toys</strong>@mfverlag.de<br />

Original trifft Original,<br />

womit der<br />

Spezialist für Modellbahnzubehör,<br />

NOCH, weder seinen<br />

Geschäftsführer<br />

Sebastian<br />

Topp (l.) noch den<br />

Vorsitzenden des<br />

Fördervereins<br />

Bahnhof Honau e. V., Klaus Beck, meint, die aber sicherlich<br />

beide alles mitbringen dürften, um als Originale<br />

durchzugehen, aber in diesem Fall ging es um<br />

das original Laser-Cut-Modell des Bahnhofs in 1:87,<br />

das den Rettern des „originalen Originals“ samt einer<br />

Spende zur weiteren Denkmalpflege überreicht wurde.<br />

„Wer hätte das<br />

gedacht?“, fragte<br />

sich der ARS<br />

anlässlich seines<br />

25-jährigen Bestehens,<br />

eine Frage,<br />

die in mehrfacher<br />

Hinsicht schwer zu<br />

beantworten war,<br />

denn dass die Gralshüter des richtig guten Spielzeugs<br />

mal eine Liebe zu „Ussie-Selfies“ entwickeln würden,<br />

während die Welt von ihnen doch immer nur eine<br />

„Message“ erwartet, war wirklich nicht zu ahnen. Jetzt<br />

fehlt nur noch der Selfie-Stick und ein paar Posts aus<br />

der Kataloggruppe, dann wäre der Anschluss zu Kim<br />

Kardashian und Heidi Klum endgültig geschafft.<br />

Nach 25 Jahren Beziehung wissen vermutlich auch die<br />

ARS-Mitglieder, dass es mit einem Verband wie mit einer Ehe<br />

ist: So wenig es die richtige Frau oder den richtigen Mann gibt,<br />

so wenig gibt es den richtigen Verband, aber – und das ist die<br />

Pointe – man kann im falschen Verband – wie in der falschen<br />

Frau oder dem falschen Mann – immer noch so viel Gutes finden,<br />

dass es richtig Spaß macht, weshalb vom ARS in Potsdam<br />

auch die Botschaft ausging: „Weiter so!“<br />

Es gibt Blätter auf noch größeren Blättern, versprach<br />

DVSI-Geschäftsführer Ulrich Brobeil, aber die eigentliche<br />

Überraschung war, dass der Chef-Lobbyist<br />

der Branche neuerdings auch als Brandmeister unterwegs<br />

ist, weil es, so Brobeil, immer was zu löschen<br />

gibt, was natürlich die Frage aufwirft, ob man<br />

den Flächenbrand der „Verrechtlichung aller Lebensbereiche“<br />

überhaupt<br />

noch<br />

löschen<br />

kann oder<br />

lieber dort<br />

ansetzen<br />

sollte, wo<br />

Erleichterung<br />

winkt.<br />

Tagsüber Zirkus und abends Theater wäre im Speicherhaus<br />

des Coppenrath Verlags jederzeit denkbar, denn<br />

der Dramatiker, Werkstattleiter, Regisseur und Verleger,<br />

der gerne auch noch als Senior „reingrätscht“, weil er<br />

als Westfale prinzipiell Existenzangst hat, dieser Wolfgang<br />

Hölker verfügt nicht nur über unzählige Requisiten<br />

für das Schauspiel<br />

„Die Frauen,<br />

der Verlag und<br />

meine Sammel–<br />

obsession“, der<br />

Westfale versteht<br />

sich auch noch<br />

als „Zirkusdirektor“,<br />

der Artisten<br />

zu Höchstleistungen<br />

anspornt.


COMMUNITY<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 55<br />

Doppelt hält besser oder die Frage: Glauben oder nicht<br />

glauben? Ob sich Tomas Rensing, Pressesprecher des<br />

Coppenrath Verlages, höheren Segen oder den Beistand<br />

der Jungfrau Maria wünscht, wenn wieder alles<br />

auf ihn einprasselt, wissen wir nicht, aber im erzkatholischen<br />

Münster wäre es jedenfalls keine Überraschung,<br />

wenn er auf ein „Herr, steh‘ uns bei“ setzen<br />

würde, aber garantiert richtig liegt der Mann mit der<br />

Einschätzung, dass auch das, was geschieht, irgendwann<br />

Geschichte ist.<br />

Seht her, scheint Coppenrath-Vertriebsleiter Hubert<br />

Bergmoser sagen zu wollen, auch wenn sich die Welt<br />

nur noch um Deckungsbeiträge zu drehen scheint und<br />

die Buchbranche 2017 den Rückwärtsgang einlegen<br />

musste, halten wir bei unserem „Baby“, dem kleinen,<br />

aber feinen Bohem Verlag, daran fest, wunderschöne,<br />

künstlerisch anspruchsvolle Bücher auf den Markt zu<br />

bringen, auch wenn die Zusammenarbeit mit gewissen<br />

Buchhandelsfilialisten alles andere als vergnügungssteuerpflichtig<br />

ist.<br />

Im Grunde genommen fühlt sich Horst Loquai kerngesund und symptomfrei,<br />

was nur so viel heißt, dass er noch nicht gründlich genug untersucht<br />

worden ist, denn die Digitalisierung, so viel ist klar, geht ja<br />

immer mehr Menschen auf die Knochen, aber vielleicht ist er nur besonders<br />

hart im Nehmen, was man wahrscheinlich bei DSGVO und der<br />

EN 71 auch sein muss. Oder erwischen wir ihn just bei seiner dritten<br />

Handy-Therapie-Stunde, die er per Gesundheits-App absolviert?<br />

Vermutungen, die Fachgruppe Holzspielzeug hätte auf<br />

Antiquitäten- und Devotionalienhandel umgesattelt,<br />

weil „Kunst & Trödel“ bessere Deckungsbeiträge liefert<br />

als Geburtstagszüge oder Bauklötze, entbehren – trotz<br />

gegenteiligen Eindrucks, den das Afrika-Zimmer der<br />

„Alten Feuerwache“ des Coppenrath Verlages vermittelt<br />

– jeder Grundlage, denn die Groß- und Kleinwildjäger<br />

der D/A/CH-Savanne fühlen sich weder „antik“<br />

noch „exotisch“ genug, um als Trödler, Sammler und<br />

Schnäppchenjäger Karriere zu machen.<br />

Be happy, don‘t worry, scheint der Holzwurmeinflüsterer<br />

Wolfgang Schühle (l.), seines Zeichens Vorsitzender<br />

der Fachgruppe Holzspielzeug, dem Franken<br />

Michael Hopf mit auf den Weg zu geben, denn Lachen<br />

wirke nicht nur generell gesund, sondern schlägt gerade<br />

bei Franken, die gemeinhin als reserviert, redefaul<br />

und schlecht gelaunt gelten, wie hochdosiertes Blutdoping<br />

an, ohne dass man anschließend seinen Arzt<br />

oder Apotheker fragen muss. Es gibt noch Hoffnung<br />

ohne Rezept!


56<br />

COMMUNITY<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

Waren das Zeiten, als idee+spiel noch ein Kraftwerk<br />

war und ein großes Rad drehen konnte, aber<br />

der Zahn der Zeit ist, betrachtet man die Mitgliederentwicklung,<br />

ebenso wenig an der Hildesheimer<br />

Verbundgruppe und den Geschäftsführern Jochen<br />

Martens und Andreas Schäfer vorbeigegangen wie an<br />

der Essener Steinkohlenzeche Zollverein, die heute<br />

als Museum, Event-Location und UNESCOWeltkulturerbe<br />

versucht, eine perfekte Kulisse für die Zukunft<br />

abzugeben.<br />

Mag die Politik auch noch so sehr über die Förderung<br />

von Frauen in Führungspositionen diskutieren, in Hildesheim<br />

scheint man der Auffassung zu sein, dass für<br />

zu viele Veränderungen das Leben einfach zu kurz ist,<br />

weshalb der idee+spiel-Beirat sowie die Geschäftsführung<br />

mit Dirk Lonthoff, Georg Kröger, Thomas Divivier,<br />

Wieland Sulzer, Andreas Schäfer, Andreas Wagner,<br />

Reinhard Puppe und Jochen Martens ausschließlich<br />

männlich besetzt ist. Braucht Hildesheim eine Gleichstellungsbeauftragte<br />

oder reicht Smart Toys?<br />

Davon kann derzeit der DFB nur träumen, denn während<br />

der größte Fußballverband der Welt weiterhin im Schussfeld<br />

der Kritik steht, weil er alles beim Alten belassen möchte,<br />

ohne das Alte vorher einer gründlichen Analyse unterzogen<br />

zu haben, aber gleichwohl schon mal ankündigte, das Team<br />

hinter dem Team könnte es treffen, sitzt der Aufsichtsrat<br />

der VEDES so fest im Sattel, dass auch Wiederwahlen<br />

wie am Schnürchen laufen, was man in Nürnberg lapidar<br />

kommentiert: Alles bleibt unverändert! Die Unveränderten<br />

(v.l.n.r.): Rainer Wiedmann, Stephan Sendner, Ralf Viehweg,<br />

Andreas Cromme, Manon Motulsky, Stefan Wittmann,<br />

Christiane Barth und Bodo Meyer.<br />

Die Spielwarenbranche, glaubt Franz Josef<br />

Pschierer, Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft,<br />

Energie und Technologie (2.v.r.), stünde<br />

zwar „on the sunny side of life“, was sie aber<br />

nicht vor fundamentalistischen Attacken schütze,<br />

wie Ulrich Brobeil, Gerhard Schmelzer (Lebkuchen<br />

Schmidt) und Dr. Jürgen Brandstetter<br />

(Wicklein, v.l.n.r.) zu hören bekamen, denn es<br />

gäbe, so der Minister, Fundamentalisten nicht<br />

nur in der Religion, sondern auch im Bereich<br />

Verbraucherschutz. Einen kleinen Trost hatte<br />

Pschierer allerdings im Gepäck: „Wir haben Ihre<br />

Branche im Fokus.“<br />

Bricht in Waldachtal das intergalaktische Zeitalter an? Anlässlich<br />

des fischertechnik Fan Club Tages am 30. Juni 20<strong>18</strong><br />

am Stammsitz des Unternehmens, zu dem rund 1.200 Fans<br />

des Kultspielzeugs pilgerten, präsentierte Modellbauer Ale–<br />

xander Salameh (M.) einen Roboter, der an R2-D2 denken<br />

lässt. Wenn dieser Klon als Mechaniker genauso viel drauf<br />

hat wie sein Vorbild, dürfte er auch bei Felix Wochele und<br />

Katharina Wurm (Azubis), Klaus Fischer (Inhaber Unternehmensgruppe<br />

Fischer) sowie den drei Fischer-Geschäftsführern<br />

Marc-Sven Mengis (mit eigenen „Zapfen“), Florian Birkenmayer<br />

und Marc Schrickel (v.l.n.r.) gute Dienste leisten.


COMMUNITY<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 57<br />

Manchmal braucht es einfach nur eine Reise, um so mutig<br />

sein, wie man es gern wäre, aber wenn die „Strippenzieher“<br />

der EK/servicegroup rund 20 Young Networker<br />

zu einem „Mutmacher“-Workshop locken, damit die anschließend<br />

zeigen können, dass die digitale Disruption<br />

nicht das Ende aller Tage bedeutet, sondern der Anfang<br />

von Veränderungen ist, dann ist der Sprung ins kalte<br />

Wasser nicht mehr weit. Zur Vorbereitung mussten die<br />

Networker allerdings erst einmal ein Floß bauen und<br />

den Teamgeist durch „Kochen mit Olaf“ stärken.<br />

Wer liefert Antworten auf die großen Fragen der<br />

Menschheit, fragt sich auf der GV duo-Geschäftsführer<br />

Hans Jörg Iden (r.), der als Experte für Dies & Das eine<br />

punktuelle Autorität besitzt, aber natürlich nicht über<br />

die sinnstiftende Kraft eines Intellektuellen verfügen<br />

kann, der uns im Sinne einer höheren Weltanschauung<br />

sagt, was moralisch geboten ist, jedoch als Berliner<br />

nur zu genau um die preußische Tradition vom Alten<br />

Fritz und Voltaire weiß, um sie heute mit Deutschlands<br />

bekanntestem Philosophen Richard David Precht und<br />

der Frage „Was ist Zeit?“ fortzuschreiben: Die Verwurzelung<br />

des Da-seins in der Zeitlichkeit ist die Grundverfassung<br />

des In-der-Welt-seins. Na dann!<br />

Die Vermutung, dass<br />

Softwareentwickler<br />

unkommunikative, sozialunverträgliche<br />

Einzelgänger<br />

sind, die nur<br />

noch über Skype kommunizieren,<br />

in dunklen<br />

Räumen Codes schreiben,<br />

Burger mampfen<br />

und Cola schlürfen<br />

und dabei wie vor dem<br />

Rechner festgetackert<br />

wirken, widerlegen<br />

Marc Bös (r.) und Chris<br />

Mohr, die als „Maßschneider“<br />

nicht nur<br />

die Konfektions-Software auf die Rofu-Welt adaptieren, sondern tatsächlich<br />

auch noch den direkten Austausch untereinander suchen.<br />

Der Designer und ROFU-Kreativdirektor<br />

Frank Gemeinhardt<br />

kann nicht nur „schönen Schein“,<br />

„Wochenend-Schnäppchen“ und<br />

Ladeneinrichtungen, sondern<br />

auch „Urban Exploration“, was<br />

so viel heißt, dass er seinen Hang<br />

zum Morbiden immer mal wieder<br />

an verborgenen und verlassenen<br />

Orten fotografisch auslebt, um<br />

den Kopf für Spielzeug frei zu<br />

kriegen. In Wahrheit dürfte das<br />

wohl eher eine Fortsetzung der<br />

Kindheit mit anderen Mitteln sein,<br />

als Industriebrachen für ihn noch<br />

die schönsten Spielplätze waren.<br />

„Die drei vom Rechner“,<br />

Christian Schwickert,<br />

Roman Kaufmann<br />

und Philipp<br />

Hohn, haben eine<br />

heikle Mission, denn<br />

als Online-Marketer<br />

für den Rofu-Onlineshop<br />

mifus.de müssen<br />

sie nicht nur für Aufmerksamkeit,<br />

Reichweite<br />

und Kunden<br />

sorgen, sondern sich<br />

auch noch ihre kreativen<br />

Köpfe darüber zerbrechen,<br />

was gerade im Online-Marketing so angesagt ist, und da heißt der<br />

aktuelle Trend „Less is more“ – womit aber nicht die Umsätze und Erträge<br />

gemeint sind.


58<br />

ANTWORTEN<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

»SCHÄTZEN UND GENIESSEN«<br />

Antworten von Wolfgang Höger, Category Manager Spielwaren/Galeria Kaufhof GmbH<br />

WOLFGANG HÖGER<br />

Geb./Herkunft: 1965 in Erlangen<br />

Ausbildung: Einzelhandelskaufmann bei<br />

Kaufhof<br />

Position/Beruf: Category Manager<br />

Was treibt Sie an?<br />

Die Lust, etwas bewegen zu können.<br />

Menschen zu begeistern.<br />

Das Schönste für Sie an der Spielzeugbranche?<br />

Die Kinder und die Produkte.<br />

Wem würden Sie mit welcher Begründung<br />

einen Orden verleihen?<br />

Meinem Onkel, der mich sehr hartnäckig<br />

genötigt hat, eine Lehre bei Kaufhof<br />

zu beginnen. Ohne ihn hätte ich<br />

nicht den schönsten Job der Welt.<br />

Auf welche eigene Leistung sind Sie<br />

besonders stolz?<br />

Ich bin stolz und froh, dass ich diese<br />

tolle Aufgabe schon so lange wahrnehmen<br />

kann.<br />

Wie können Sie am besten entspannen?<br />

Bei einem schönen Abend mit Freunden.<br />

Was war Ihr schönster Lustkauf?<br />

Ich schenke mir fast jedes Jahr eine<br />

Uhr zu Weihnachten.<br />

Ihre Lieblingsfiguren der Geschichte?<br />

Mutter Teresa.<br />

Schenken Sie uns eine Lebensweisheit?<br />

Schätze und genieße, was du hast, statt<br />

daran zu denken, was dir fehlt.<br />

Was mögen Sie an sich gar nicht?<br />

Zu denken, immer alles besser zu<br />

wissen.<br />

Was ist Ihr Lieblingsspielzeug?<br />

Monopoly.<br />

Was sind Ihre drei wichtigsten Ziele in<br />

Ihrer Firma in den nächsten Jahren?<br />

Innovative Produkte, Produkt- und<br />

Präsentationskonzepte, Drehzahl verbessern.<br />

»Im Hafen ist ein Schiff<br />

sicher, aber dafür ist es<br />

nicht gebaut.«<br />

Seneca<br />

Gute Geschäfte wünscht Ihnen<br />

Yvonne S. Mayanna,<br />

Verlegerin <strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Yvonne S. Mayanna<br />

Verlag<br />

mf verlag – Yvonne S. Mayanna<br />

Hansjakobstraße 20<br />

78658 Zimmern o. R.<br />

Tel.: +49 7 41 94 20 09-0<br />

Fax: +49 7 41 94 20 09-19<br />

<strong>planet</strong>.<strong>toys</strong>@mfverlag.de<br />

www.mfverlag.de<br />

Offizielles Organ<br />

Idee+Konzept<br />

Steffen Kahnt<br />

Objektleitung, Anzeigen & PR<br />

Christine Breitkopf<br />

Redaktion<br />

Ulrich Texter (verantw.)<br />

Corinna Grutza<br />

Dietmar Rudolph<br />

Rainer Scheer<br />

Steffen Kahnt<br />

Aboservice/Vertrieb/<br />

Anzeigenverwaltung<br />

Susanne Adrian<br />

Lektorat<br />

Angelika Lenz<br />

Grafik hofmann medien GmbH<br />

Druckerei hofmann infocom GmbH<br />

Jahrgang 17. Jahrgang 20<strong>18</strong><br />

Jahresabonnement 36,- <br />

Erscheinungsweise zweimonatlich<br />

Die Zeitschrift und die enthaltenen Beiträge<br />

sowie die Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Jede Verwertung ist ohne Zustimmung<br />

des Herausgebers unzulässig und strafbar.<br />

Dies gilt besonders für Vervielfältigungen,<br />

Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die<br />

Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen<br />

Systemen. Nachdruck, auch auszugsweise,<br />

nur mit Genehmigung des Verlages. Bei<br />

Einsendungen an die Redaktion wird das volle<br />

Einverständnis zur vollen oder auszugsweisen<br />

Veröffentlichung vorausgesetzt. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte kann keine Gewähr<br />

übernommen werden. Artikel geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wieder. Eine<br />

Haftung aus unrichtigen oder fehlerhaften Darstellungen<br />

wird in jedem Falle ausgeschlossen.<br />

Es gelten die AGB, Gerichtsstand ist Rottweil.


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