19.09.2018 Aufrufe

syndicom magazin Nr. 7 - Gestalte mit uns die Arbeit von morgen

Das syndicom-Magazin bietet Informationen aus Gewerkschaft und Politik: Die Zeitschrift beleuchtet Hintergründe, ordnet ein und hat auch Platz für Kultur und Unterhaltendes. Das Magazin pflegt den Dialog über Social Media und informiert über die wichtigsten Dienstleistungen, Veranstaltungen und Bildungsangebote der Gewerkschaft und nahestehender Organisationen.

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Dossier<br />

Z. B. grafische Industrie:<br />

Unser Engagement für neue Berufe<br />

13<br />

Diesen Sommer haben <strong>die</strong> allerersten<br />

Interactive Media Designer ihre Ausbildung<br />

beendet. Ab 2019 werden <strong>die</strong> Druck­ neu als<br />

Me<strong>die</strong>ntechnologinnen ausgebildet. Bildung<br />

steht auch heute noch im Zentrum der <strong>Arbeit</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>syndicom</strong>.<br />

Text: Michael Moser<br />

Nach vier Jahren Lehrzeit beendeten <strong>die</strong>sen Sommer <strong>die</strong><br />

ersten Interactive Media DesignerInnen EFZ ihre Ausbildung<br />

und treten nun, als erste AbgängerInnen ihres Berufes,<br />

in <strong>die</strong> <strong>Arbeit</strong>swelt ein. Interactive Media Designer gestalten<br />

<strong>die</strong> digitale Welt. Sie gestalten alles, was <strong>uns</strong> im<br />

Alltag digital begegnet. Von Apps über Benutzeroberflächen<br />

bis hin zur interaktiven Grafik im Fernsehen. Sie definieren,<br />

wie <strong>die</strong> digitale Welt in <strong>uns</strong>erem Alltag aussieht,<br />

und oft auch, wie sie funktioniert. Neben der reinen Gestaltung<br />

hinterfragen <strong>die</strong> Interactive Media Designer, wie<br />

etwa das Anwendungsverhalten ist und wie sich ihre Werke<br />

möglichst benutzerfreundlich aufbauen und gestalten<br />

lassen.<br />

Ein Beispiel zur Veranschaulichung<br />

Wie sich <strong>die</strong> Digitalisierung und so<strong>mit</strong> auch <strong>die</strong> <strong>Arbeit</strong> der<br />

Interactive Media Designer bereits in <strong>uns</strong>erem Alltag etabliert<br />

hat, zeigt etwa der SBB-Fahrplan. Wo früher fast in<br />

jedem Haushalt ein gedrucktes Kursbuch stand, wischen<br />

wir heute nur kurz <strong>mit</strong> dem Finger über das Smartphone<br />

und erhalten <strong>die</strong> gewünschte Verbindung binnen Zehntelsekunden,<br />

tagesaktuell und erst noch inklusive eventueller<br />

Verspätungen.<br />

Für <strong>die</strong> Nutzer der App ist das ein einmaliges Umgewöhnen,<br />

und nachdem man sich <strong>die</strong> App zweimal erklären<br />

liess, beherrscht man sie, als hätte es nie etwas anderes<br />

gegeben. Für <strong>die</strong> Berufsleute der grafischen Branche<br />

aber liegen zwischen dem gedruckten Fahrplan und der<br />

digitalen App vier neue Berufe, etliche Berufsrevisionen<br />

und unzählige Weiterbildungen und Software-Updates,<br />

welche ihre Berufswelt in den letzten 50 Jahren komplett<br />

umgestaltet haben.<br />

Gewerkschaftliche Mitgestaltung<br />

deines Berufs<br />

<strong>syndicom</strong> trägt in der Paritätischen Berufsbildungsstelle für<br />

visuelle Kommunikation (PBS) fünf Berufsbilder <strong>mit</strong>: Interactive<br />

Media Designer, Polygrafin, Druck­/Me<strong>die</strong>ntechnologe,<br />

Printme<strong>die</strong>nverarbeiterin und Printme<strong>die</strong>npraktiker. Die Lehrinhalte<br />

werden im Zusammenspiel <strong>von</strong> Bund, Kantonen, Berufsschulen<br />

sowie der Organisationen der <strong>Arbeit</strong>swelt definiert<br />

und gestaltet. Mit dem aktiven Engagement einer<br />

Gewerkschaft in <strong>die</strong>sem Prozess kann <strong>die</strong> <strong>Arbeit</strong>swelt bereits<br />

in ihren Grundanlagen <strong>mit</strong>gestaltet werden. Organisierte Mitglieder<br />

tragen in <strong>Arbeit</strong>sgruppen sowohl zu Revisionen wie<br />

auch zur Weiterentwicklung <strong>von</strong> Berufen bei. Interessierte<br />

Berufsleute, <strong>die</strong> selber aktiv an der Entwicklung ihrer Berufe<br />

<strong>mit</strong>arbeiten möchten, können sich gerne beim Autor melden.<br />

Dagegen hatte bis Mitte des 20. Jahrhunderts <strong>die</strong> Technologie<br />

des Buchdrucks, seit ihrer Erfindung durch Gutenberg<br />

vor 500 Jahren, kaum eine Änderung erlebt. Im<br />

Bleisatz musste jeder einzelne Buchstabe gesetzt und<br />

beim Fahrplanwechsel jede geänderte Abfahrtszeit <strong>von</strong><br />

Hand ausgewechselt werden. Anstatt <strong>mit</strong> Blei wird heute<br />

<strong>mit</strong> Code und Software gestaltet, und zwar responsiv, also<br />

so, dass <strong>die</strong> Darstellung sich allen möglichen Ausgabegeräten<br />

automatisch anpasst. Dass <strong>die</strong>s einen enormen<br />

Wandel in den Berufsbildern und der Ausbildung <strong>mit</strong> sich<br />

brachte, versteht sich daher <strong>von</strong> selbst.<br />

Die Gewerkschaft ist Trägerin der Berufsbilder<br />

Bei allen Veränderungen und Berufsrevisionen immer dabei<br />

war <strong>die</strong> Gewerkschaft, <strong>die</strong> zusammen <strong>mit</strong> dem <strong>Arbeit</strong>geberverband<br />

seit dem 19. Jahrhundert und der Gründung<br />

des Schweizerischen Typographenbundes Trägerin<br />

der Berufsbilder der grafischen Industrie ist. So prägten<br />

1000 verloren<br />

plötzlich den Job,<br />

weil es den Beruf<br />

nicht mehr gab.

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