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10-2018 HEINZ-MAGAZIN Dortmund

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KUNST | STORY<br />

Stumme Poesie<br />

Jubiläumsausstellung DieLudwiggalerieOberhausen feiert ihren20. Geburtstag.Aus diesemAnlasszeigt<br />

dasKunstmuseum dieAusstellung „Die Geste“,inder zahlreiche Meisterwerke vonder Antike bis heutezu<br />

sehen sind.<br />

D<br />

Miteiner simplen Gesteist es möglich,einen kurzweilige<br />

Hype in den sozialen Medien auszulösen, wie eszuletzt<br />

bei der #DeleAlliChallenge deutlich wurde. Der Fußballer Dele Alli,<br />

aktiv beim englischen Verein Tottenham Hotspur, feiert seine Tore,<br />

indem er sein rechtes Auge mit Daumen und Zeigefinger seiner<br />

rechten Hand umrahmt und die übrigen Finger eng an der Stirn<br />

legt. Ein Foto davon wurde auf Instagram gezeigt und Millionen<br />

Menschen wollten diese Geste nachahmen. Eine Abwechslung neben<br />

den Herzen, die aus Zeigefinger und Daumen gebildet werden<br />

und aufunzähligenFotos zu sehen sind.<br />

Neben solchen digitalen Späßen sind Gesten in unserem Alltag fest<br />

verankert und kommunizieren beispielsweise Freude und Zustimmung,<br />

aber auch Ablehnung; sie können Intimität und Zuwendung<br />

erzeugen, oder beleidigendwirkenund alsDrohung ausgelegt werden.<br />

Inder Politik gehören wohl überlegte Gesten zum festen Repertoire.<br />

Die sogenannte Merkel-Raute avancierte längst zu der bekanntesten<br />

Handgeste der Welt.<br />

Den Gesten inder Kunst widmet sich die Ludwiggalerie Oberhausen<br />

inder Jubiläumsausstellung zum 20-jährigen Bestehen. Dazu<br />

sagt Direktorin und Kuratorin der Ausstellung Christine Vogt: „Die<br />

Geste inder Kunst ist ein absolut faszinierendes Thema. Und da<br />

man bei einem Jubiläum natürlich dankbar und begeistert zurückblickt,<br />

manchmal auch mit nachdenklichem Blick, fand ich eseinen<br />

schönen Anlass, sich mit der Geste zubeschäftigen.“ Das gewählte<br />

Thema ermöglicht es, Werke aus unterschiedlichen Zeiten und<br />

Weltregionen miteinander in einen Dialog treten zu lassen –von<br />

der Antike bis heute, von präkolumbianischer Kunst bis zum europäischen<br />

Mittelalter. „Seit der Neukonzeption vor 20Jahren zeigen<br />

wirregelmäßig großeThemenausstellungenmit Meisterwerkenaus<br />

der Sammlung Ludwig. Soverstehen wir unsere Arbeit als Ludwiggalerie“,soChristineVogtweiter.<br />

Insgesamt87Künstlerinnen undKünstler<br />

In den Räumen des Großen Schlosses ist ein mit einem Handmotiv<br />

besticktesTotentuch ausPeru ebensozubegutachtenwie dieFigurengruppe<br />

„Der stürmische Liebhaber“ von Franz Anton Bustelli<br />

oder die Plastik „Jahrhundertschritt“ von Wolfgang Mattheuer. „Der<br />

Jahrhundertschritt“aus dem Jahr 1984 gehörtzuden bekanntesten<br />

48| <strong>HEINZ</strong> |<strong>10</strong>.<strong>2018</strong>

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