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bad-fischl-stein-zeller news Oktober 2018

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Zukunft?<br />

Uns Bio-Bauern wird teilweise<br />

vorgeworfen, wir laugen die<br />

Böden aus und Bio-Landwirtschaft<br />

sei daher langfristig<br />

nicht nachhaltig. Das ist<br />

schlichtweg Unfug, denn die<br />

Kunst ist es, gerade durch entsprechende<br />

Fruchtwechsel,<br />

sowie zwischen den Hauptkulturen<br />

entsprechende Zwischenfrüchte<br />

anzubauen und<br />

dafür zu sorgen, dass der<br />

Boden im Gleichgewicht<br />

bleibt. Letztlich saugen die<br />

Pflanzen den Boden nicht aus,<br />

sondern sie geben dem<br />

Boden auch etwas zurück, um<br />

die Mineralien in eine lösliche<br />

Form und damit verfügbar zu<br />

machen. Beide bilden eine<br />

Einheit. Wichtig dabei ist der<br />

Stickstoff, der im Boden so<br />

ohne weiteres Dazutun nicht<br />

in ausreichender Menge vorhanden<br />

ist. Er wird organisch<br />

durch Leguminosenanbau<br />

(Klee, Luzerne, Bohnen, Erbsen,<br />

etc.) und tierischen Dünger<br />

eingetragen.<br />

Leguminosen haben in Symbiose<br />

mit Knöllchenbakterien<br />

die Fähigkeit, große Mengen<br />

von Stickstoff aus der Luft aufzunehmen<br />

und in den Wurzeln<br />

einzulagern, wo sie beim Umbrechen<br />

freigesetzt werden<br />

und in die Humusbildung einfließen.<br />

Zugespitzt könnte<br />

man sagen: Wir Öko-Landwirte<br />

sind letztlich keine Produzenten<br />

von irgendetwas,<br />

sondern Stickstoffmanager!<br />

Denn das ist das Einzige, was<br />

wir aktiv in den Prozess des<br />

Pflanzenwachstums einbringen<br />

können. Alles andere machen<br />

die Pflanzen zusammen<br />

mit dem Boden ganz von alleine.<br />

Vereinzelt werden Sie uns<br />

auch künftig mit dem Düngerstreuer<br />

und der „Unkrautspritze“<br />

fahren sehen, mit dem<br />

wesentlichen Unterschied,<br />

dass wir jetzt andere Mittel<br />

drinnen haben. Wir streuen<br />

Ge<strong>stein</strong>smehle, um den Ton-<br />

Humus-Komplex stabil zu machen<br />

oder bringen Duftstoffe<br />

(z.B. Kümmelöl, usw.) auf beispielsweise<br />

Raps aus. Damit<br />

können wir uns teilweise vor<br />

größeren Ertragseinbußen,<br />

hervorgerufen durch z.B.<br />

www.up-to-date.at<br />

Rapsglanzkäfer schützen,<br />

oder etwas abhelfen. Diese Insekten<br />

fliegen nicht nur auf die<br />

gelbe Blütenfarbe von Raps,<br />

sondern lieben dessen Duft.<br />

Da sie aber beispielsweise<br />

den Kümmelgeruch nicht<br />

mögen, bleiben sie von unseren<br />

Rapsfeldern fern.<br />

Aus betriebswirtschaftlicher<br />

Sicht ist es auch für uns notwendig,<br />

unsere produzierten<br />

Feldfrüchte zu veredeln, um<br />

die Wertschöpfung bei uns in<br />

der Landwirtschaft zu belassen.<br />

Daher haben wir uns zum<br />

Ziel gesetzt, die produzierten<br />

Ölfrüchte am Hof zu hochwertigen<br />

Speiseölen weiter zu<br />

verarbeiten.<br />

Die Ölmühle Fischlham<br />

GmbH, welche im landwirtschaftlichen<br />

Nebengewerbe<br />

von uns am Hof geführt wird,<br />

wird sich künftig dafür eine eigene<br />

Produktionsschiene aufbauen.<br />

Um bereits bestehende Kunden<br />

weiterhin zu bedienen,<br />

werden wir die konventionelle<br />

Schiene in gewohnter Weise<br />

weiterführen. Diese beinhaltet<br />

die Weiterverarbeitung von<br />

Raps zu hochwertigen Produkten<br />

für die Region.<br />

Mit der Hoffnung und der<br />

Überzeugung auf eine erfolgreiche<br />

Weiterentwicklung unseres<br />

Betriebes, sowie vielen<br />

weiteren „Bio-Umstellern“ und<br />

natürlich auch der Unterstützung<br />

der Politik, sehen wir der<br />

Zukunft mit Spannung und<br />

Freude entgegen!<br />

Fam. Krötzl<br />

up-to--date <strong>news</strong><br />

Auch aus der Sonnenblume wird künftig kaltgepresstes Speiseöl produziert<br />

Es ist mir ein großes Anliegen<br />

Seit sehr langer Zeit beschäftige<br />

ich, Josef Stinglmayr,<br />

mich unter anderem mit den<br />

Themen „der Mensch und die<br />

Natur, unsere Umwelt und<br />

dem Schaden, den unsere<br />

sinnlose Konsumpolitik in der<br />

Natur anrichtet“.<br />

Ich denke, über die Natur in<br />

Verbindung mit der Landwirtschaft,<br />

ist mit diesem Bericht<br />

der Fam. Krötzl sehr viel gesagt.<br />

Ich möchte vielmehr zu dem<br />

Thema „Almauen und Naherholung“<br />

ein paar Zeilen<br />

schreiben.<br />

Seit vielen Jahrzehnten kommen<br />

viele Erholungssuchende<br />

in unsere Alm- und<br />

Traunauen. Die Naherholung<br />

ist in der heutigen Zeit ein<br />

notwendiges Bedürfnis für<br />

uns alle, egal ob wir in der<br />

Stadt oder am Land leben.<br />

Wir müssen den Erholungssuchenden<br />

den Zugang zur<br />

Natur gewähren.<br />

Der Mensch kann auch nur<br />

den Umgang mit der Natur<br />

lernen, wenn er mit ihr lebt<br />

und sich damit beschäftigt!<br />

Natürlich sind es die Anrainer<br />

entlang der Auen, die damit<br />

am meisten belastet werden,<br />

aber ich denke man sollte viel<br />

mehr über Lösungen, als<br />

über Strafen und Verbote<br />

nachdenken, z.B. wenn es<br />

keine Parkplätze für die Besucher<br />

gibt, werden sie mit<br />

Recht bis zum letzten Meter<br />

zum Erholungsgebiet fahren<br />

und die Anrainer sind wieder<br />

die Leidtragenden.<br />

Bei der Almbrücke zwischen<br />

Almegg und Bad Wimsbach-<br />

Neydharting wurde einer der<br />

vielen, sehr teuren, Fischaufstiege<br />

errichtet und ein großer<br />

Parkplatz gebaut - leider<br />

ist er mit einem Schranken<br />

versperrt. Diese Situation verursacht<br />

sehr viel Ärger bei<br />

den Besuchern und bei den<br />

Vorbeifahrenden, da sich<br />

durch die auf der Straße parkenden<br />

Autos der Verkehr<br />

staut und eine ohnehin gefährliche<br />

Kreuzung zusätzlich<br />

verschärft wird.<br />

Das sehr teure und umstrittene<br />

Projekt „Fischaufstiege<br />

entlang der Alm“ sollte ein<br />

Beitrag für das Projekt „Zurück<br />

zur Natur“ sein. Der Almfluss<br />

hat in den vergangenen<br />

Monaten über weite Teile nur<br />

einen Wasserstand von 30<br />

bis 50 cm gehabt und in den<br />

neu errichteten Fischaufstiegen<br />

waren es Großteils nur<br />

20 cm. Der Huchen, um den<br />

es bei den Aufstiegshilfen<br />

geht, hat eine Länge von 80<br />

bis 120 cm.<br />

War das ein sinnvoller Beitrag<br />

oder war es nur eine Arbeitsbeschaffung?<br />

Unsere Meinung zählt, denn<br />

wir sind die Menschen, die<br />

auf dieser Erde leben!<br />

Bitte senden Sie uns Ihre<br />

Meinung zu diesen Themen!<br />

seite 31<br />

Foto: Krötzl

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