Altlandkreis Ausgabe November/Dezember 2018 - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel
Erneut unter den besten Whisky-Bars in Deutschland: das Peitinger „Xaver“ / Trendsport Poledance: Akrobatik an der Edelstahlstange / Unser Herausgeber und Gründer Peter Ostenrieder auf der Roten Couch / Modedroge Snus als Zigarettenersatz? Die Sucht nach dicker Lippe / Exotische Biere für junge Genießen: die Altenstadter Maxbrauerei / Zu Besuch auf dem Kran an der Echelsbacher Brücke / 50. Ausgabe unseres Magazins: so wird das Heft gemacht / Für Sicherheit und Selbstvertrauen: Krav Maga / Kindern das Teilen lernen: die Tradition um den Heiligen Martin / Im Bärenhang durch den Sauwald: das Bundeswehr-Übungsgelände bei Prem / „Angst haben darf man nicht“ - Mit dem Einrad auf die Berge / übersicht über Advents-, Weihnachts- und Christkindlmärkte der Region / Unser Weihnachtsmenü-Rezept: Wildschweinbraten mit Knödeln und Rotkohl / Endspurt 2018: die Veranstaltungen im November und Dezember 2018
Erneut unter den besten Whisky-Bars in Deutschland: das Peitinger „Xaver“ / Trendsport Poledance: Akrobatik an der Edelstahlstange / Unser Herausgeber und Gründer Peter Ostenrieder auf der Roten Couch / Modedroge Snus als Zigarettenersatz? Die Sucht nach dicker Lippe / Exotische Biere für junge Genießen: die Altenstadter Maxbrauerei / Zu Besuch auf dem Kran an der Echelsbacher Brücke / 50. Ausgabe unseres Magazins: so wird das Heft gemacht / Für Sicherheit und Selbstvertrauen: Krav Maga / Kindern das Teilen lernen: die Tradition um den Heiligen Martin / Im Bärenhang durch den Sauwald: das Bundeswehr-Übungsgelände bei Prem / „Angst haben darf man nicht“ - Mit dem Einrad auf die Berge / übersicht über Advents-, Weihnachts- und Christkindlmärkte der Region / Unser Weihnachtsmenü-Rezept: Wildschweinbraten mit Knödeln und Rotkohl / Endspurt 2018: die Veranstaltungen im November und Dezember 2018
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50. AUSGABE<br />
50. AUSGABE<br />
50 AUSGABE<br />
<strong>Ausgabe</strong> 50 | <strong>November</strong> / <strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong><br />
.de<br />
mit Veranstaltungskalender <strong>für</strong> zwei Monate<br />
Eine Produktion von<br />
Titelbild: sophie1404, fotolia<br />
Blick vom Auerberg auf <strong>den</strong> Hohen Peißenberg<br />
Touren auf dem Einrad<br />
Pauli Faistl zieht es in die Berge<br />
Hoch zu Kran<br />
Über der Echelsbacher Brücke<br />
Ausführliche Übersicht in dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />
Weihnachtliche iche Märkte<br />
im <strong>Altlandkreis</strong>
Spielplätze <strong>für</strong><br />
Männer und Frauen<br />
Einradfahren ist sicherlich<br />
die schwierigste<br />
Form des Radelns,<br />
weil der auf<br />
dem Sattel Sitzende in<br />
allen Richtungen keinen<br />
Halt findet. Noch<br />
wesentlich schwieriger ist<br />
dieser er<br />
Balance- und Kraftakt<br />
in unwegsamem Gelände. Wir<br />
haben eine Extremsportlerin<br />
interviewt, die mit dickeren Reifen und<br />
spezieller Bremse unter dem Sattel mit dem Einrad<br />
in <strong>den</strong> Alpen unterwegs ist. Verrückt? „Angst darfst<br />
du natürlich keine haben“, sagte uns die junge Frau.<br />
Viel Mut hatte vor acht Jahren auch „altlandkreis“-<br />
Herausgeber Peter Ostenrieder bewiesen, als er<br />
dieses grüne Regionalmagazin in hochwertiger<br />
Druckqualität gegründet hatte. Jetzt durchblättern<br />
Sie, liebe Leser, die bereits 50. <strong>Ausgabe</strong>. Weil uns<br />
immer wieder die Frage nach dem „Wie macht Ihr<br />
das eigentlich?“ gestellt wird, haben wir uns passend<br />
zum Jubiläum erlaubt, <strong>den</strong> Chef höchstpersönlich<br />
auf die Rote Couch zu bitten. <strong>Das</strong> Resultat des sehr<br />
umfangreichen Gesprächs: Der „altlandkreis“ ist im<br />
facettenreichen Leben des Birkländer Kreativkopfs<br />
nur ein kleiner Baustein. Wie ein dicker roter Fa<strong>den</strong><br />
zieht sich dagegen die neue Trendsportart Poledance<br />
durch das Leben von Angelika „Angie“ Speer. Zumindest<br />
seit Eröffnung ihres Studios in der Schongauer<br />
Altstadt. Ihre Kurse sind extrem gut besucht an einem<br />
Ort, wo „Frau einfach mal Frau sein kann“.<br />
Dagegen ein echter Männerspielplatz ist die Großbaustelle<br />
an der Echelsbacher Brücke, deren Sanierungsarbeiten<br />
in vollem Gange sind. Da<strong>für</strong> notwendig<br />
sind unter anderem zwei riesengroße Kräne. Einen<br />
davon steuert Dirk Pasewaldt, 52, aus Arnstadt bei<br />
Thüringen, der eigentlich Höhenangst hat und – kein<br />
Witz – zwölf Stun<strong>den</strong> ohne Pinkelpause durchhält.<br />
Auf dem Bundeswehrübungsgelände im Sauwald<br />
bei Prem muss inzwischen – streng nach Vorschrift –<br />
in Dixie-Klos uriniert wer<strong>den</strong>. Über <strong>den</strong> Sinn dieser<br />
Sache auf einem Areal aus Wald und Wiesen lässt<br />
sich sicherlich streiten. Wir sind mit Stabsfeldwebel<br />
Christian Treitz über das Gelände marschiert und<br />
haben dabei eine Gruppe junger Gebirgsjäger samt<br />
Ausbilder angetroffen – ein schweißtreibender, aber<br />
auch sehr lehrreicher Arbeitstag <strong>für</strong> die Zeitsoldaten.<br />
In gewisser Weise lehrreich ist auch die Peitinger<br />
Kneipe namens Xaver, die bereits zum zweiten Mal<br />
als eine der besten Whisky-Bars in ganz Deutschland<br />
ausgezeichnet wird.<br />
Reichlich Höherprozentiges wird es auch heuer wieder<br />
auf <strong>den</strong> zahlreichen Weihnachts- und Christkindlmärkten<br />
im Schongauer <strong>Altlandkreis</strong> geben. Wir haben<br />
uns mit der Thematik Glühwein etwas genauer<br />
auseinandergesetzt und außerdem erfahren, dass der<br />
fleißigste Nikolaus in Wildsteig schön brav die Finger<br />
davon lässt. Apropos: Dies wäre sicherlich auch ein<br />
guter Rat <strong>für</strong> <strong>den</strong> einen oder anderen „Snuser“ hier in<br />
der Region. Was vor 15 Jahren überwiegend in Kreisen<br />
der Eishockeyspieler konsumiert wurde, ist mittlerweile<br />
in beinahe allen Mündern zu fin<strong>den</strong>. Rede und<br />
Antwort über diese aus Schwe<strong>den</strong> stammende Modedroge<br />
stand uns ein wahrlich „Süchtiger“, wie aus<br />
erster Hand erfahren durfte.<br />
Ihr Johannes Schelle<br />
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> > > AUS DEM INHALT<br />
Seite 4<br />
Peitinger „Xaver“ unter<br />
<strong>den</strong> besten Whisky-Bars<br />
Deutschlands<br />
Seite 6<br />
Trendsport Poledance:<br />
Akrobatik an der<br />
Edelstahlstange<br />
Seite 11<br />
„altlandkreis“-Gründer<br />
Peter Ostenrieder im großen<br />
Interview auf der Roten Couch<br />
Seite 20<br />
Modedroge Snus — ein<br />
Zigarettenersatz? Die Sucht<br />
nach dicker Lippe<br />
Seite 30<br />
Altenstadter Maxbrauerei:<br />
Exotische Biere <strong>für</strong> junge<br />
Genießer<br />
Seite 32<br />
Zu Besuch bei einem<br />
Kranfahrer an der<br />
Echelsbacher Brücke<br />
Seite 40<br />
50. <strong>Ausgabe</strong>: Die<br />
Jubiläumsseiten Ihres<br />
Regionalmagazins<br />
Seite 44<br />
Krav Maga — <strong>für</strong><br />
Sicherheit, Fitness und<br />
Selbstvertrauen<br />
Seite 50<br />
Kindern das Teilen<br />
lernen: Tradition um<br />
Heiligen Martin<br />
Seite 52<br />
Im Bärenhang durch <strong>den</strong><br />
Sauwald: Bundeswehr-<br />
Übungsgelände bei Prem<br />
Seite 56<br />
„Angst haben darf man nicht“,<br />
sagt Pauli Faistl, Bergsteigerin<br />
mit dem Einrad<br />
Seite 70<br />
Übersicht der Advents-,<br />
Weihnachts- und<br />
Christkindlmärkte<br />
Seite 78<br />
Unser Weihnachtsmenü:<br />
Wildschweinbraten mit<br />
Knödeln und Rosenkohl<br />
Seite 83<br />
Endspurt <strong>2018</strong>: Die<br />
Veranstaltungen im<br />
<strong>November</strong> und <strong>Dezember</strong><br />
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november / dezember <strong>2018</strong> | 3
Xaver erneut unter <strong>den</strong> Top-50 Whisky-Bars in Deutschland<br />
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Peiting | „Alle haben mich ausgelacht“,<br />
sagt Monika Pummer, Inhaberin<br />
des Peitinger Hotels und<br />
Restaurants Dragoner sowie der<br />
gegenüberliegen<strong>den</strong> Bar, dem Xaver.<br />
„Alle, vom Fachhändler über<br />
Freunde, sogar mein eigenes Team<br />
hat zwischendurch die Augen verdreht.“<br />
Doch warum eigentlich?<br />
Zur Erklärung muss ein wenig<br />
ausgeholt wer<strong>den</strong>: <strong>Das</strong> Xaver gibt<br />
es mittlerweile seit Juni 2014, rund<br />
zwei Jahre nach der Eröffnung wurde<br />
Monika Pummer sprichwörtlich<br />
vom Whisky-Fieber gepackt. „Es<br />
war der ‚Ardbeg Ten‘ – die Flasche<br />
etwas schwungvoll abgestellt, ist<br />
ein Tropfen rausgehüpft, <strong>den</strong> ich<br />
einfach probieren musste.“ Seitdem<br />
ist es um Monika Pummer<br />
geschehen. Heute stehen weit<br />
über 300 verschie<strong>den</strong>e Whiskys in<br />
<strong>den</strong> Xaver-Regalen. Es gibt monatliche<br />
Kennenlern-Tastings und<br />
wenn etwa schottische Whiskys als<br />
Thema auf dem Programm stehen,<br />
kommen Mitglieder vom eigenen<br />
kleinen Feinschmecker-Club, <strong>den</strong><br />
„Whisky-Freun<strong>den</strong> Xaver“, durchaus<br />
mal stilecht im schottischen<br />
Kilt. All das wurde Heinfried Tacke,<br />
Autor vom renommierten Whisky<br />
Guide, zugetragen. Und siehe da,<br />
das Xaver wurde darin bereits im<br />
dritten Jahr seines Bestehens unter<br />
<strong>den</strong> Erwähnungen aufgeführt. Nur<br />
ein Jahr später schaffte es die kleine<br />
Peitinger Bar sogar unter die<br />
Top-50 der beliebtesten Whisky-<br />
Bars in Deutschland neben Größen<br />
wie der legendären Schumann’s<br />
Bar in München. „Eigentlich wollte<br />
ich es innerhalb von zehn Jahren<br />
schaffen“, sagt Pummer mit einem<br />
Lächeln. So lange hat es letztlich<br />
nicht gedauert <strong>für</strong> <strong>den</strong> ultimativen<br />
Whisky-Ritterschlag. <strong>Das</strong> Schöne<br />
dabei: Auch im Guide <strong>für</strong> 2019,<br />
der im <strong>Dezember</strong> erscheint, wird<br />
das Xaver erneut in <strong>den</strong> Top-50<br />
geführt.<br />
Kennenlern-Tastings zur<br />
Horizont-Erweiterung<br />
Sie heißen „Kentucky Stagg Jr.“,<br />
„Tipperary Triple Wood Cask Finish“<br />
oder „Springbank 15 J.“, um<br />
nur drei Whiskys aus dem üppigen<br />
rund 340 Sorten umfassen<strong>den</strong><br />
Sortiment des Xavers zu nennen.<br />
Selbst ausgewiesene Experten tun<br />
sich schwer, <strong>den</strong> Geschmack jeder<br />
einzelnen Flasche zu erkennen –<br />
von Laien ganz zu schweigen.<br />
Genau deshalb veranstaltet das<br />
Xaver-Team regelmäßige Kennenlern-Tastings,<br />
wo<strong>für</strong> Monika Pummer<br />
stets sechs verschiede Whiskys<br />
auswählt – bei einem Tasting als<br />
„Line-up“ bezeichnet. Die Sorten<br />
sind immer passend zu einem<br />
Thema wie etwa „Europareise“<br />
gewählt. Während der Verkostung<br />
steht das Geschmackserlebnis<br />
zwar im Vordergrund, die Abende<br />
wer<strong>den</strong> allerdings mit allerlei interessanten<br />
Aspekten rund um <strong>den</strong><br />
Ursprung der Sorten und allgemeinen<br />
Whisky-Themen garniert.<br />
„Auch ich lerne je<strong>den</strong> Tag dazu“,<br />
berichtet Pummer von umfangreichen<br />
Vor-Recherchen. Die 15 bis 20<br />
Euro <strong>für</strong> das Kennenlern-Tasting<br />
sind preislich überschaubar, das<br />
weiß auch Monika Pummer: „Wir<br />
wollen so etwas wie Botschafter<br />
4 | altlandkreis
sein, wollen die Lei<strong>den</strong>schaft <strong>für</strong><br />
Whisky in die Bevölkerung der Region<br />
transportieren.“ Da<strong>für</strong> wäre<br />
ein zu hoher Preis <strong>für</strong> etwas, bei<br />
dem der Facettenreichtum <strong>den</strong><br />
meisten nicht bekannt ist, eher<br />
kontraproduktiv. „Whisky ist halt<br />
weitaus mehr als Jacky-Cola.“ Tatsächlich,<br />
die Bandbreite an verschie<strong>den</strong>en<br />
Geschmackssorten ist<br />
schier grenzenlos, hinzu kommen<br />
die verschie<strong>den</strong>en Aromen. Beim<br />
zuvor erwähnten „Tipperary Triple“<br />
wäre das Haselnuss, dunkle Schokolade,<br />
Nektarine, Cassis, dunkle<br />
reife Früchte, Marzipan. Kaum jemand<br />
kann jede einzelne Nuance<br />
rausschmecken. Um <strong>den</strong> eigenen<br />
Whisky-Horizont nach und nach<br />
zu erweitern, gibt es einige, die<br />
wirklich je<strong>den</strong> Monat zu <strong>den</strong> Tas-<br />
Allein die Etiketten der verschie<strong>den</strong>en<br />
Whisky-Sorten verraten: in der<br />
Flasche ist ein edles Getränk.<br />
tings ins Xaver kommen, an einen<br />
Ausfall, etwa in <strong>den</strong> Ferien, ist laut<br />
Monika Pummer kaum mehr zu<br />
<strong>den</strong>ken. Neben <strong>den</strong> Stammgästen<br />
reisen zudem Enthusiasten mitunter<br />
aus ganz Deutschland nach<br />
Peiting, beispielsweise Gäste aus<br />
der Oberpfalz, die alle zwei Monate<br />
anreisen oder Bekannte aus<br />
Hamburg und Dortmund. Wie sie<br />
auf das kleine Xaver aufmerksam<br />
wur<strong>den</strong>? „Ich bin online in verschie<strong>den</strong>en<br />
Gruppen aktiv, da baut<br />
man sich zwangsläufig ein großes<br />
Netzwerk auf“, erzählt Monika<br />
Pummer, die zudem von einem gewaltigen<br />
Zusammenhalt innerhalb<br />
der „Whisky-Community“ spricht.<br />
Klimatische Aspekte<br />
spielen eine große Rolle<br />
Für Fans ist Whisky nicht nur ein<br />
Getränk, sondern eine Lebenseinstellung<br />
– und eine Wissenschaft<br />
<strong>für</strong> sich. Klimatische Aspekte spielen<br />
unter anderem eine große<br />
Rolle. Monika Pummer erzählt von<br />
Whisky-Fässern, die zum Reifen im<br />
Meer versenkt oder einmal quer<br />
durch die Weltmeere geschippert<br />
wer<strong>den</strong>. <strong>Das</strong> Holz der Fässer arbeitet,<br />
gibt jedem Whisky eine unverwechselbare<br />
Note. Allein ein paar<br />
Tropfen Leitungswasser mit der<br />
Pipette in einen Whisky geträufelt<br />
reichen aus, um <strong>den</strong> Geschmack<br />
total zu verändern. Damit sich<br />
ein Getränk auch Whisky nennen<br />
darf, muss es mindestens 40 Volumenprozent<br />
Alkohol haben und<br />
drei Jahre im Fass gereift sein. <strong>Das</strong><br />
Xaver versucht sich derzeit an seinen<br />
ersten eigenen Projekten, hat<br />
da<strong>für</strong> eigens Fässer geimpft. Heißt:<br />
Fässer wer<strong>den</strong> zunächst mit etwas<br />
anderem befüllt, etwa mit Marsala<br />
oder Bock-Bier aus der Peitinger<br />
Biermanufaktur Sparifankal. <strong>Das</strong><br />
Fass nimmt dieses Aroma an und<br />
gibt es dann an <strong>den</strong> anschließend<br />
eingefüllten Whisky ab. <strong>Das</strong> Resultat:<br />
ein einzigartiger Whisky, <strong>den</strong><br />
es in dieser Form weltweit nur<br />
im Xaver gibt. All das funktioniert<br />
nur mit einer Portion positiver<br />
Verrücktheit, dessen ist sich auch<br />
Monika Pummer bewusst. Angefangen<br />
hatte im Xaver alles im Juni<br />
2014 mit acht Whiskys, einem Gin,<br />
einem Rum, einem Wodka und<br />
einigen Fertig-Cocktails im Kühlschrank.<br />
Mittlerweile wer<strong>den</strong> über<br />
200 Cocktails frisch zubereitet,<br />
beim Rum und Wodka gibt es inzwischen<br />
eine schöne Auswahl und<br />
auch das neue In-Getränk Gin hat<br />
mit über 80 verschie<strong>den</strong>en Sorten<br />
Einzug gehalten. Hauptaugenmerk<br />
liegt allerdings weiterhin auf dem<br />
Whisky. Da es bei der reichhaltigen<br />
Auswahl gar nicht so leicht ist, sich<br />
durch das Regal zu probieren, stehen<br />
auf der Xaver-Karte rund 50<br />
verschie<strong>den</strong>e „Flights“. Bei diesen<br />
Rundflügen wer<strong>den</strong> Gästen jeweils<br />
vier verschie<strong>den</strong>e Whiskys serviert,<br />
um so einen Einblick in das Sortiment<br />
einer Top-50-Whisky-Bar in<br />
Deutschland zu bekommen. Eines<br />
sei versprochen: Spätestens dann<br />
lacht niemand mehr über die Ambitionen<br />
des Xavers und seiner Inhaberin.<br />
tis<br />
Unter anderem hier bewahrt Monika Pummer, Inhaberin der Peitinger<br />
Bar „Xaver“, ihre Schätze auf — natürlich Whiskys.<br />
Wir sagen Danke!<br />
Unsere Kun<strong>den</strong><br />
haben uns bewertet:<br />
95 %<br />
Gesamtzufrie<strong>den</strong>heit<br />
unserer Kun<strong>den</strong><br />
sparkasse-oberland.de<br />
november / dezember <strong>2018</strong> | 5
Poledance – Trendsport in Schongaus Altstadt<br />
Akrobatik an<br />
der Edelstahlstange<br />
Schongau | Die Kurse bei Angelika<br />
„Angie“ Speer sind extrem gut besucht.<br />
Warum Poledance speziell<br />
bei Frauen plötzlich auch hier im<br />
<strong>Altlandkreis</strong> einen solchen Boom<br />
erfährt? „Es macht unglaublich<br />
viel Spaß, hält fit und hilft zum<br />
Abschalten.“ Außerdem sei das<br />
Studio von Angie ein Ort, „wo Frau<br />
einfach mal Frau sein kann“. Angst,<br />
von der Bevölkerung nicht akzeptiert<br />
zu wer<strong>den</strong>, „hatte ich am Anfang<br />
schon“. Poledance wird vom<br />
Laien nicht selten relativ schnell<br />
in die Rotlicht-Schublade gesteckt.<br />
„Womit wir sowas von überhaupt<br />
nichts zu tun haben.“ Poledance<br />
ist in der Tat ein Sport mit tänzerischer<br />
und erotischer Ausstrahlung.<br />
„Aber es ist eben ein Sport, und<br />
nichts anderes.“ Die nackte Haut<br />
dient hier weder der Aufreizung<br />
noch der<br />
Blick-Fangerei. „Sondern zum<br />
Halt an der Stange.“ Mit Klamotten<br />
würde man bei <strong>den</strong> meisten<br />
Übungen blitzschnell abrutschen<br />
und äußerst unsanft auf <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong><br />
knallen. Heißt: Zum zwölf- bis<br />
fünfzehnminütigen Aufwärmprogramm<br />
lange Sporthose und langes<br />
Oberteil. Zum Tanzen an der<br />
Stange nur Pantie und Sport-BH.<br />
Gutes, zielgerichtetes Aufwärmen<br />
ist beim Poledance übrigens in<br />
besonders hohem Maße wichtig,<br />
um Verletzungen<br />
vorzubeugen. Denn<br />
beim „Ballett<br />
an der Stange“<br />
wer<strong>den</strong> wirklich alle Muskeln,<br />
Sehnen, Bänder und Gelenke beansprucht.<br />
Vor allem Hand- und<br />
Schultergelenke, über die sämtliche<br />
„Spins“ und Figuren eingeleitet<br />
wer<strong>den</strong>, müssen vor <strong>den</strong> ersten<br />
Übungen bestens aktiviert sein.<br />
Ausbildung unter<br />
„Legende“ Sarah Scott<br />
Angelika „Angie“ Speer, glückliche<br />
Vierfach-Mama einer<br />
Patchwork-Familie in Wildsteig,<br />
stammt ursprünglich aus dem Ingolstädter<br />
Raum und ist gelernte<br />
Industriekauffrau. Leistungssport<br />
bestimmte jedoch von klein auf ihr<br />
Leben. Eiskunstlauf, Geräteturnen,<br />
Ballett, Karate sowie Tanzen auf<br />
Wettkampfebene sind nur einige<br />
Beispiele aus ihrem Sportler-Leben.<br />
Aufgrund der Baby-Pausen<br />
musste sie diesbezüglich natürlich<br />
kürzertreten. Als dann eine Phase<br />
hinzukam, „in der es mir gar nicht<br />
gut ging“, sagt ihr eine Vertrauensperson:<br />
„Angie, du musst unbedingt<br />
wieder tanzen.“ Ihr Mann<br />
meinte daraufhin: „Probier’s doch<br />
mal mit Poledance, das wäre voll<br />
dein Ding.“ Angies Reaktion zunächst:<br />
„Hättest du wohl gerne.“<br />
Nachdem sie allerdings einen<br />
Poledance-affinen Film sieht, im<br />
Internet recherchiert und zahlreiche<br />
YouTube-Videos sieht, muss<br />
sie ihrem Mann recht geben – voll<br />
ihr Ding. Nur wo? München oder<br />
Augsburg? „Beide Orte viel zu weit<br />
weg mit<br />
Familie.“<br />
Schließlich<br />
stößt sie auf<br />
ein Studio in<br />
Murnau, wo Angie Speer anfängt,<br />
Poledance zu tanzen. Sie will<br />
schnell mehr, absolviert unter<br />
anderem eine Ausbildung bei<br />
der britischen Poledance-Legende<br />
Sarah Scott, „die zu dieser<br />
Zeit zufällig in der Gegend<br />
war“, und macht sich mit<br />
der ohnehin vorhan<strong>den</strong>en<br />
B-Lizenz (Trainerschein)<br />
schließlich selbstständig.<br />
Ihr eigenes Studio „Dance<br />
& Fly“ eröffnet sie im<br />
März 2017, feiert also<br />
bald Zweijähriges<br />
und kann schon<br />
6 | altlandkreis
Alle Stangen sind<br />
besetzt: Die Poledance-Kurse<br />
von<br />
Angelika „Angie“<br />
Speer sind extrem<br />
beliebt und sehr<br />
gut besucht.<br />
jetzt resümieren, dass es ein voller<br />
Erfolg war und ist.<br />
Vom „Basic Walk“<br />
bis zum „Iron X“<br />
<strong>Das</strong> Studio befindet sich im Erdgeschoss,<br />
umfasst einen 70 Quadratmeter<br />
großen Raum zum<br />
Tanzen, eine eigene Umkleide<br />
und ein WC. Ein spezieller Bo<strong>den</strong><br />
wurde zur Eröffnung neu gelegt,<br />
die Wände frisch gestrichen und<br />
große Spiegel aufgehängt. Ganz<br />
wichtig ist zum Tanz passende<br />
Musik sowie Disko-Beleuchtung,<br />
die Wohlfühlatmosphäre schafft.<br />
Die flexibel aufbaubaren Stangen<br />
sind sehr hochwertig, sehr stabil.<br />
Sie bestehen aus Edelstahl,<br />
verchromten Stahl oder Messing.<br />
Darüber hinaus können sie in <strong>den</strong><br />
Spin-Modus gewechselt wer<strong>den</strong>.<br />
Heißt: Die Stange ist dann locker,<br />
dreht nach rechts oder links um<br />
die eigene Achse, was <strong>den</strong> Sport<br />
an der Stange nochmals um einiges<br />
anspruchsvoller macht – Stichwort<br />
Fliehkraft. Aufgebaut sind –<br />
es gibt sogar eine in Pink – maximal<br />
neun Stangen. „Für mehr<br />
reicht der Platz leider nicht aus.“<br />
Und dann? „Sobald wir gut aufgewärmt<br />
sind, tasten wir uns Schritt<br />
<strong>für</strong> Schritt an die ersten, einfacheren<br />
Übungen ran“, sagt Angie<br />
Speer auf die Frage nach Kursinhalten<br />
<strong>für</strong> Anfänger. „Basic Walk“:<br />
Mit einer Hand und schräg nach<br />
oben ausgestrecktem Arm an die<br />
Stange fassen und mit eleganten<br />
Schritten im Kreis gehen. Weiter<br />
geht’s mit „Step Around“, „Back<br />
Hook“ und „Front Hook“ – mit<br />
bei<strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> sich an die Stange<br />
hängen, das innere Bein um<br />
die Stange schlingen und sich mit<br />
Schwung einmal herumdrehen –<br />
erst nach vorne im Uhrzeigersinn,<br />
dann nach hinten. Und umgekehrt.<br />
„Wir trainieren immer beidseitig<br />
<strong>für</strong> absolute Ausgeglichenheit.“<br />
Auch diverse Kletter-Techniken<br />
stehen die ersten Wochen und<br />
Monate im Mittelpunkt. Für Anfängerübungen,<br />
wird sich der eine<br />
oder andere <strong>den</strong>ken, ganz schön<br />
anspruchsvoll. Nach fachgerechter<br />
Erklärung und langsamen Vormachen<br />
von Angie Speer jedoch relativ<br />
leicht umsetzbar. „Poledance ist<br />
wirklich <strong>für</strong> je<strong>den</strong> geeignet“, sagt<br />
die Expertin an dieser Stelle nochmals<br />
ausdrücklich.<br />
Tanzen in<br />
High-Heels?<br />
Wobei Angie Speer selbst sicherlich<br />
kein Maßstab sein darf<br />
<strong>für</strong> Neulinge. Trotz mehrmaliger<br />
Baby-Pause und ihren inzwischen<br />
42 Jahren ist sie so etwas wie<br />
die fitteste Frau im <strong>Altlandkreis</strong>.<br />
Unter anderem beherrscht sie<br />
„Moves“ wie <strong>den</strong> „Iron X“ – eine<br />
Art Handstand seitlich zur Stange,<br />
Beine und Arme jedoch so weit<br />
auseinandergestreckt, um ein X<br />
zu symbolisieren. Oder <strong>den</strong> „Jade<br />
Split“ oder „Air Walk“, die von der<br />
Schwierigkeit her ähnlich viel Kraft,<br />
Koordination, Kondition, Beweglichkeit,<br />
Mut, enorme Ganzkörperspannung<br />
sowie herausragende<br />
Dreh- und Haltetechniken voraussetzen.<br />
Wer jedoch einen gewissen<br />
Ehrgeiz entwickelt, sich infiziert<br />
mit diesem Poledance-Virus, kann<br />
dieses Niveau durchaus erreichen.<br />
„Dranbleiben und Spaß haben“,<br />
sagt Angie Speer, die hellauf begeistert<br />
ist von der Motivation ihrer<br />
Kursteilnehmerinnen. Je<strong>den</strong><br />
Abend, von Montag bis Samstag,<br />
fin<strong>den</strong> im Studio von „Dance & Fly“<br />
Kurse <strong>für</strong> Anfänger, Fortgeschrittene<br />
und künftige Trainerinnen statt.<br />
Darüber hinaus internes Training,<br />
Fitness mit „Kraft & Stretch“ sowie<br />
Schnupperstun<strong>den</strong>, deren aktuelle<br />
Termine unter anderem auf der<br />
Hompage www.dance-fly-pole.de<br />
zu fin<strong>den</strong> sind. Ein Highlight sind<br />
sicherlich auch die Open-Pole-<br />
Stun<strong>den</strong> <strong>für</strong> freies Training unter<br />
Aufsicht. „Da können die Mädels<br />
<strong>für</strong> sich trainieren, weil die meisten<br />
ja keine Stange und auch gar<br />
keinen Platz zuhause haben.“ Die<br />
Krönung schlechthin erfolgt jedoch<br />
je<strong>den</strong> ersten und zweiten Samstag<br />
im Monat – der Exotic-Kurs. „Da<br />
tanzen wir tatsächlich in High-<br />
Heels, womit <strong>für</strong> viele Frauen so<br />
etwas wie ein kleiner Lebenstraum<br />
in Erfüllung geht, ohne sich da<strong>für</strong><br />
rechtfertigen zu müssen.“ Der Kurs<br />
mit Frauen aus allen Altersklassen<br />
ist übrigens ausgebucht.<br />
js<br />
november / dezember <strong>2018</strong> | 7
Mit 440 PS, Anhänger und 17 000-Liter-Tank<br />
Von Milchkammer zu<br />
Milchkammer<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Donnerstagnachmittag,<br />
kurz nach halb zwei: German<br />
Fischer lenkt <strong>den</strong> großen Seitenspiegel<br />
um Haaresbreite an einem<br />
Holzstrommasten vorbei. „Diesen<br />
Mast hätten sie tatsächlich drei,<br />
vier Meter weiter von der Hofeinfahrt<br />
entfernt setzen können“,<br />
sagt er, grinst und lehnt sich wieder<br />
zurück in <strong>den</strong> ergonomischen<br />
Fahrersitz. Zeit zum Entspannen?<br />
Nicht wirklich. Der nächste Bauernhof<br />
ist schon in Sichtweite.<br />
Diesmal fährt German Fischer<br />
frontal auf die Milchkammer zu,<br />
lenkt im letzten Moment nach<br />
links, fährt diesmal um Haaresbreite<br />
an der Stallmauer vorbei.<br />
Kontrolliertes Risiko<br />
beim Anfahren<br />
Was <strong>für</strong> Außenstehende unkontrolliert<br />
und risikoreich aussehen<br />
mag, ist <strong>für</strong> <strong>den</strong> Speditionsleiter,<br />
Kfz-Mechaniker und Milchfahrer<br />
seit Jahrzehnten eingespielte Routine.<br />
German Fischer weiß ganz<br />
genau, wie er welchen Bauernhof<br />
anzufahren hat. Mal vorwärts, mal<br />
rückwärts, mal im Halbkreis. Mal<br />
schneller, mal langsamer – und<br />
manchmal al<br />
eben ganz<br />
knapp an<br />
Mast oder Mauer vorbei. In<br />
jedem<br />
em<br />
Falle immer so, „dass ich nicht<br />
rangieren muss, was mir unnötig<br />
Zeit, Verschleiß und damit Geld<br />
kosten würde“.<br />
German Fischer leitet gemeinsam<br />
mit Bruder Reiner Fischer die<br />
Transport Fischer GmbH mit Sitz in<br />
Greifenberg, Landkreis Landsberg<br />
am Lech. Der Fuhrpark besteht<br />
aus vier neuwertigen Milchlastern<br />
samt Anhänger, die von insgesamt<br />
13 Lkw-Fahrern sowie <strong>den</strong> bei<strong>den</strong><br />
Chefs beinahe rund um die Uhr<br />
gefahren wer<strong>den</strong>. „Wir arbeiten<br />
im Vier-Schicht-Modell“, sagt German<br />
Fischer. Heißt: Vier Tage Frühschicht,<br />
zwei Tage frei. Dann vier<br />
Tage Spätschicht und zwei Tage frei.<br />
Transportiert wird ausschließlich<br />
Milch von Bio-Betrieben, die ausschließlich<br />
abgenommen wird von<br />
der Molkerei Scheitz in Andechs.<br />
<strong>Das</strong> Einzugsgebiet der Spedition<br />
ist erstaunlich groß, erstreckt sich<br />
bis nach Pöttmes hinter Augsburg,<br />
bis hinter Memmingen, Füssen<br />
und Vilsbiburg bei Landshut. „Wir<br />
haben vier feste Routen.“ Für jede<br />
sind jeweils drei Mitarbeiter fest<br />
eingeteilt. Reiner und German<br />
Fischer fahren immer dort, wo sie<br />
gebraucht wer<strong>den</strong> – Urlaubs- oder<br />
Krankenvertretung. nver<br />
etun<br />
„Oder wenn es<br />
zu Routenänderungen kommt, es<br />
wichtige Termine bei <strong>den</strong> Bauern<br />
oder in der Molkerei gibt.“<br />
Milch wird<br />
alle zwei Tage geholt<br />
Weil es eine kleine Routenänderung<br />
und einen Termin bei der<br />
Molkerei Scheitz gab, fährt German<br />
Fischer an diesem Donnerstag<br />
selbst. Er ist bereits seit 5 Uhr<br />
in der früh unterwegs, klappert bis<br />
Mittag 15 Bio-Milchviehbetriebe in<br />
der Marktoberdorfer Gegend ab,<br />
bringt die Milch nach Andechs und<br />
fährt dann in die Weilheim-Schongauer<br />
Gegend, wo er nun 17 Höfe<br />
anzufahren hat. Peißenberg, Forst,<br />
Peiting, Rottenbuch und Schongau<br />
sind die Ortschaften – wobei die<br />
meisten Höfe abseits liegen. Hof<br />
drei in Forst birgt diesmal eine unschöne<br />
Überraschung. Statt der eigentlichen<br />
350 Liter Milch sind nur<br />
41 Liter im Behälter. „Die hätten ruhig<br />
kurz anrufen können, dass ich<br />
nicht kommen brauche“, sagt German<br />
Fischer, der von diesem leeren<br />
Tank nichts wusste. „Viele vermarkten<br />
ihre Milch an manchen Tagen<br />
selbst, lassen beispielsweise Käse
machen.“ Sei’s drum. Nach drei<br />
Minuten fährt er schon <strong>den</strong> nächsten<br />
Hof an. Diesmal einer der größten<br />
Kun<strong>den</strong> an diesem Nachmittag<br />
mit mehr als 2 500 Litern Milch,<br />
produziert von rund 80 bis 100<br />
Stück Vieh. „Weiß ich gerade nicht<br />
auswendig“, sagt Fischer, der –<br />
oder einer seiner Mitarbeiter – je<strong>den</strong><br />
Hof nur alle zwei Tage, also<br />
nach vier Melkvorgängen anfährt.<br />
Zwischen vier<br />
und sechs Grad<br />
<strong>Das</strong> Prozedere an sich läuft – von<br />
der Milchmenge unabhängig – bei<br />
jedem Landwirt ähnlich ab: German<br />
Fischer steuert <strong>den</strong> 440 PS<br />
starken Dreiachser von MAN so nah<br />
wie möglich an <strong>den</strong> Eingang der<br />
Milchkammer. Seitlich hinter dem<br />
Führerhaus befin<strong>den</strong> sich verschie<strong>den</strong>e<br />
Anschlüsse zum Umpumpen,<br />
Reinigen und Abpumpen. Letzteres<br />
erfolgt entweder, in dem Fischer<br />
die Hydraulik-Vakuum-Pumpe am<br />
Milchbehälter des Landwirtes anschließt.<br />
Oder, in dem er <strong>den</strong> großen<br />
Deckel des Milchbehälters am<br />
Hof aufmacht und die Pumpe von<br />
oben in <strong>den</strong> Tank hängt, die Milch<br />
im wahrsten Sinne aufsaugt. Beide<br />
Metho<strong>den</strong> dauern stets nur wenige<br />
Minuten – durch <strong>den</strong> Schlauch<br />
strömen zwischen 700 und 900<br />
Liter pro Minute! Die lan<strong>den</strong> dann<br />
im wettergeschützten Tank aus<br />
Edelstahl, der in vier Kammern unterteilt<br />
ist und insgesamt Platz <strong>für</strong><br />
17 000 Liter Milch bietet. Ganz entschei<strong>den</strong>d,<br />
ob beim Landwirt, im<br />
Milchlaster oder in der Molkerei:<br />
Die Temperatur der Milch muss<br />
immer zwischen vier und sechs<br />
Grad Celsius betragen. „Was wir<br />
mit diesem Tank auch im Hochsommer<br />
sehr gut gewähren können“,<br />
sagt German Fischer. Zwar<br />
habe der Tank am Lkw – entgegen<br />
des 14 000-Liter-Tanks am Anhänger<br />
– keine extra Schicht Isolierung.<br />
„Die brauchen wir aber auch nicht.<br />
Allein deshalb nicht, weil die Menge<br />
der Milch so groß ist, und bis<br />
die sich komplett um ein oder zwei<br />
Grad erwärmt, haben wir sie längst<br />
in die Molkerei gebracht.“ Vorausgesetzt,<br />
die Qualität stimmt.<br />
Qualitätskontrolle mittels<br />
Hemmstoffproben<br />
Sobald German Fischer beim Landwirt<br />
Milch abpumpt, wird automatisch<br />
ein winziger Teil des „weißen<br />
Goldes“ in ein kleines Fläschchen<br />
abgefüllt, das wiederum im Lkw<br />
gekühlt gelagert und später ins<br />
Labor des Bayerischen Milchprüfringes,<br />
kurz MPR, in Wolznach<br />
(Landkreis Pfaffenhofen) <strong>für</strong> eine<br />
Detail-Untersuchung geschickt<br />
wird. „Je gehaltvoller die Milch<br />
German Fischer beim Abpumpen<br />
von Bio-Milch in Forst-Wessobrunn.<br />
ist, desto wertvoller ist sie und<br />
desto mehr Geld bekommt der<br />
Landwirt.“ Ob die Qualität grundsätzlich<br />
ausreicht, hängt letztlich<br />
vom Hemmstoffgehalt ab. Zu viele<br />
Hemmstoffe wür<strong>den</strong> bedeuten, die<br />
Milch ist schlecht und muss entsorgt<br />
wer<strong>den</strong>. Und zwar nicht mehr<br />
in der beim Landwirt hauseigenen<br />
Güllegrube, sondern in die Verbrennungsanlage<br />
nach Kraftisried,<br />
wo sie inzwischen – laut Gesetzgeber<br />
– entsorgt wer<strong>den</strong> muss. „Was<br />
allerdings so gut wie nie der Fall<br />
ist“, sagt German Fischer, der am<br />
Ende seiner Nachmittags-Route<br />
also 17 Fläschchen <strong>für</strong>s MPR-Labor<br />
dabei hat. Darüber hinaus führt er<br />
selbst eine Hemmstoff-Schnellprobe<br />
der gesamten Ladung durch,<br />
die zusätzlich von der Molkerei<br />
nochmals genauer untersucht<br />
wird. Die Milch wird also mehrfach<br />
kontrolliert, bevor sie letztlich zum<br />
Endprodukt – Butter, Käse, Sahne,<br />
Quark, Joghurt oder eben (haltbarere)<br />
Milch – verarbeitet wird. Und<br />
letztlich erneut mittels Lkw an die<br />
Supermärkte gelangt. Die „Hightech-Waffen“<br />
von <strong>den</strong> Fischers,<br />
die inklusive Anhänger 40 Tonnen<br />
nicht überschreiten dürfen, „weshalb<br />
wir unsere Tanks nie ganz voll<br />
machen“, kosten als Gespann rund<br />
300000 Euro. Ein stolzer Preis, der<br />
sich dank geschickter und flotter<br />
Fahrweise jedoch rechnet. Auch<br />
das Gehalt eines Milchfahrers kann<br />
sich bei 2500 bis 3000 Euro netto<br />
in jedem Falle sehen lassen.<br />
Einziger Nachteil dieses enorm<br />
wichtigen Berufes, „<strong>den</strong> aus genau<br />
diesen Grün<strong>den</strong> kaum jemand<br />
machen möchte“: Die Milch muss<br />
Tag und Nacht, Sommer wie Winter<br />
zügig und zuverlässig abgeholt<br />
wer<strong>den</strong>. „Über Jahrzehnte hinweg<br />
funktioniert das nur, wenn man<br />
seine Arbeit liebt.“ Am besten so,<br />
wie German Fischer es tut, wenn<br />
er seinen Lkw um Haaresbreite an<br />
Strommast und Stallmauer vorbeisteuert.<br />
js<br />
Diese kleinen Fläschchen wer<strong>den</strong><br />
nach der Tour ins Labor geschickt.<br />
november/dezember <strong>2018</strong> | 9
Auf der Roten Couch<br />
Vielbeschäftigter<br />
Kreativkopf<br />
„altlandkreis“-Gründer Peter Ostenrieder erklärt in<br />
„unserer“ Jubiläumsausgabe die Entstehung seiner Regionalmagazine.<br />
Die Rote Couch steht südlich von Birkland, wo er lebt und arbeitet.<br />
Foto: Johann Jilka<br />
november / dezember <strong>2018</strong> | 11
Birkland | Im September 2010 ist<br />
die erste „altlandkreis“-<strong>Ausgabe</strong><br />
erschienen. 50 <strong>Ausgabe</strong>n später<br />
blicken wir mit Gründer und Herausgeber<br />
Peter Ostenrieder zurück<br />
auf Anfangszeit, Entwicklung und<br />
Konzept des Regionalmagazins. Dabei<br />
ist die <strong>Magazin</strong>-Arbeit nur eine<br />
Baustelle im Leben des 46-jährigen<br />
Kommunikationsdesigners, der<br />
bereits während seines Studiums<br />
die Werbeagentur „Ostenrieder<br />
Design & Marketing“ gründete. Als<br />
Gemeinderat, Kreisrat, Mitglied in<br />
Aufsichtsräten und einigen anderen<br />
Gremien setzt sich der Kreativkopf<br />
seit Jahrzehnten <strong>für</strong> Gewerbe,<br />
Kultur und Bürgertum in der Region<br />
ein. Im großen Interview spricht<br />
der Birkländer auch über Unternehmensberatung,<br />
Smartphone im<br />
Flugmodus und <strong>den</strong> Spagat zwischen<br />
Dorf und Großstadt.<br />
Herr Ostenrieder, wie ist das Regionalmagazin<br />
„altlandkreis“ damals<br />
entstan<strong>den</strong>?<br />
Der Wunsch nach einem eigenen<br />
hochwertigen Regionalmagazin<br />
trieb mich seit meiner Studienzeit<br />
um. In Städten wie Augsburg oder<br />
München waren coole <strong>Magazin</strong>e zu<br />
allen möglichen Themen vorhan<strong>den</strong>,<br />
bei uns nur die Tages- und<br />
eine Wochenzeitung, beide nicht<br />
wirklich sexy von der Optik her. Firmen<br />
hatten also gar keine Chance,<br />
sich auch mal in guter <strong>Magazin</strong>-<br />
Druckqualität zu präsentieren, was<br />
ich prinzipiell schon immer schade<br />
fand. Als dann der spätere <strong>Altlandkreis</strong>-Redakteur<br />
Johannes Jais mit<br />
mir über ein Infoblatt <strong>für</strong> Altenstadt<br />
sprach, konnte ich ihn schnell von<br />
meiner Idee des <strong>Magazin</strong>s <strong>für</strong> die<br />
Region „Schongauer Land“ begeistern<br />
– ein Glücksfall, da Johannes<br />
Jais durch seinen vorherigen Beruf<br />
als Redaktionsleiter der Schongauer<br />
Nachrichten sehr gut in der Region<br />
vernetzt war.<br />
Und warum „altlandkreis“?<br />
Da ich bei Namensfindungen immer<br />
sehr pragmatisch bin und<br />
keine Kunstbezeichnungen mag,<br />
nannte ich das <strong>Magazin</strong> einfach so,<br />
wie sein Erscheinungsgebiet landläufig<br />
heißt: „altlandkreis“.<br />
Dann ging’s an die Arbeit der allerersten<br />
<strong>Ausgabe</strong>, erschienen auf<br />
September/Oktober 2010.<br />
Anfangs machte ich <strong>den</strong> Anzeigenvertrieb<br />
neben dem Agenturgeschäft<br />
rund ein Jahr noch selbst,<br />
während sich Johannes Jais um<br />
<strong>den</strong> redaktionellen Teil kümmerte.<br />
Ein weiterer glücklicher Umstand<br />
bescherte uns dann Anzeigenprofi<br />
Wolfgang Stuhler, vorher beim<br />
Weilheimer Tagblatt, der sich ebenfalls<br />
schnell von unserem Projekt<br />
anstecken ließ und bis heute im<br />
Vertrieb aktiv ist. <strong>Das</strong> ist vor allem<br />
deshalb so wichtig, weil das gesamte<br />
<strong>Magazin</strong> rein durch die Anzeigen<br />
finanziert wird.<br />
Wolfgang Stuhler ist noch immer<br />
dabei als Medienberater. Trotzdem<br />
hat sich die vergangenen Jahre<br />
personell einiges getan.<br />
Johannes Jais leitete die Redaktion<br />
bis Ende 2014, auf ihn folgte Tobias<br />
Schumacher, der schon vorher einige<br />
Male als freier Mitarbeiter <strong>für</strong><br />
das <strong>Magazin</strong> tätig war. Der Peitinger<br />
Tim Schmid stieß nach seinem<br />
Studienabschluss 2015 ins Team,<br />
verantwortet seither die <strong>Magazin</strong>e<br />
„altlandkreis“ und „tassilo“ organisatorisch.<br />
Und seit März 2017 ist<br />
Johannes Schelle als Redakteur in<br />
entschei<strong>den</strong>der Funktion mit dabei.<br />
Und zwar nicht nur <strong>für</strong> <strong>den</strong> „altlandkreis“.<br />
<strong>Das</strong> Team ist auch verantwortlich<br />
<strong>für</strong> das Schwester-<strong>Magazin</strong><br />
„tassilo“. Wie kam’s dazu?<br />
Zum fünfjährigen Jubiläum des<br />
„altlandkreis“ scherzte ich, mir eine<br />
„Weilheimer <strong>Ausgabe</strong>“ zu schenken.<br />
Immer wieder hatten Peißenberger<br />
oder Weilheimer regelrecht<br />
neidisch auf <strong>den</strong> „altlandkreis“ geblickt<br />
und gemeint, so etwas hätten<br />
sie auch gerne. In der Tat machte<br />
ich diese Ankündigung dann im<br />
Sommer 2015 wahr und warf das<br />
<strong>Magazin</strong> „tassilo“ auf <strong>den</strong> Markt,<br />
das im Grunde ganz genauso aufgebaut<br />
ist wie der „altlandkreis“ –<br />
nur eben <strong>für</strong> die Region zwischen<br />
Peißenberg und Starnberg sowie<br />
Penzberg und Dießen.<br />
Wie sind <strong>den</strong>n die <strong>Magazin</strong>e „aufgebaut“?<br />
Sie sollen keine Konkurrenz zu<br />
tagesaktueller Berichterstattung<br />
in der Zeitung sein. Vielmehr sollen<br />
sie positive Dinge aus unserer<br />
Region beleuchten, Themen und<br />
Menschen vorstellen, die etwas bewegen<br />
– und im Optimalfall beim<br />
Leser <strong>den</strong> einen oder anderen Aha-<br />
Effekt erzeugen. Wenn wir beim Leser<br />
ein „ach, ich wusste gar nicht,<br />
dass es das, <strong>den</strong> oder die bei uns<br />
gibt“ hervorrufen, haben wir unser<br />
Ziel erreicht. Die Artikel sind bewusst<br />
von der Länge so, dass sie einerseits<br />
gut und rasch lesbar sind,<br />
andererseits inhaltlich durchaus<br />
auch mal in die Tiefe gehen und<br />
Hintergrundinformationen liefern.<br />
Ein ganz wichtiges Instrument war<br />
von Anfang an in bei<strong>den</strong> <strong>Magazin</strong>en<br />
der zweimonatige Veranstaltungskalender,<br />
<strong>den</strong> es in der Form<br />
ja sonst nirgends gibt. Er wird von<br />
uns eigens recherchiert und zusammengetragen.<br />
Wo und wie entstehen all die Texte,<br />
Anzeigen und das Layout?<br />
Sitz von Redaktion und Layout ist in<br />
Birkland, quasi in meiner Agentur,<br />
wo die <strong>Magazin</strong>e komplett fertiggestellt,<br />
allerdings nicht gedruckt<br />
wer<strong>den</strong>. Der zeitliche Ablauf sieht<br />
so aus: Redaktionssitzung sofort<br />
nach Erscheinen der aktuellen<br />
<strong>Ausgabe</strong>, um die Themen <strong>für</strong> die<br />
kommende <strong>Ausgabe</strong> festzulegen.<br />
Danach arbeiten Redakteure die<br />
Themen ab, die täglich auf Vor-<br />
Ort-Terminen sind, interviewen,<br />
fotografieren und danach die Texte<br />
schreiben. Parallel läuft der Anzeigenvertrieb.<br />
Viele Firmen haben<br />
bereits fertige Anzeigen, schicken<br />
uns diese zu. Andere fertigen wir<br />
selbst. Beides geht über rund fünf<br />
Die <strong>Ausgabe</strong>n stapeln sich: „altlandkreis“-Redakteur d kt Johannes Schelle<br />
(li.) und Peter Ostenrieder beim Durchstöbern alter <strong>Magazin</strong>e.<br />
Wochen, ehe über rund zwei Wochen<br />
alles zusammengebaut wird.<br />
Erst nach mehreren Korrekturphasen,<br />
an <strong>den</strong>en das komplette Team<br />
konstruktiv teilnimmt, wer<strong>den</strong> die<br />
Druckdaten online in unser Druckhaus<br />
nach Altötting gesendet, wo<br />
rund eine Woche lang produziert<br />
wird. Sind die <strong>Magazin</strong>e gedruckt,<br />
wer<strong>den</strong> sie durch Trägerinnen und<br />
Träger des Kreisboten an knapp<br />
90 000 Haushalte verteilt – 26 000<br />
im Schongauer <strong>Altlandkreis</strong> und<br />
62 000 im Tassiloland. Darüber<br />
hinaus belegen wir eigenhändig<br />
diverse Auslegestellen in nahezu<br />
allen Orten unserer Verteilgebiete.<br />
Zum Beispiel in Rathäusern,<br />
Tourist-Informationen, Büchereien<br />
oder Supermärkten.<br />
Wie kommt der „altlandkreis“ bei<br />
<strong>den</strong> Bürgerinnen und Bürgern an?<br />
Immer wieder erreichen uns<br />
wirklich tolle Reaktionen unserer<br />
Leserinnen und Leser. Der „altlandkreis“<br />
hat einen regelrechten<br />
Kultstatus mittlerweile. Ich erinnere<br />
mich an eine ältere Dame, die<br />
mir geschrieben hat, unsere Geschichten<br />
bringen ihr die ganze Region<br />
näher, da sie ansonsten nicht<br />
mehr unterwegs sein kann. Wenn<br />
man so etwas liest, weiß man, dass<br />
man alles richtig gemacht hat. <strong>Das</strong><br />
ist glaube ich das wertvollste, was<br />
einem passieren kann. Auch von<br />
fachlich versierten Kollegen erhalten<br />
wir immer wieder Lob <strong>für</strong><br />
Konzept und Inhalte der Hefte. Von<br />
Seiten der Anzeigenkun<strong>den</strong> ist das<br />
Feedback ebenfalls extrem positiv.<br />
Unsere <strong>Magazin</strong>e wer<strong>den</strong> von<br />
<strong>den</strong> Lesern nicht nur einmal zur<br />
Hand genommen, sondern liegen<br />
in vielen Haushalten über mehrere<br />
Wochen auf dem Tisch oder an<br />
anderer prominenter Stelle. Spaßhalber<br />
sage ich immer: <strong>Das</strong> größte<br />
Kompliment, das uns jemand machen<br />
kann ist, wenn er sagt, unser<br />
<strong>Magazin</strong> liege bei ihm auf dem Klo.<br />
Der Name „altlandkreis“ ist selbsterklärend.<br />
Aber warum „tassilo“?<br />
Auch <strong>für</strong> die Weilheimer <strong>Ausgabe</strong><br />
war mir ein eingänglicher<br />
Name wichtig, kein Kunstprodukt.<br />
<strong>Das</strong> war ein wirklich langer Prozess,<br />
der über viele Monate ging.<br />
Schlussendlich blieb ich bei der<br />
Person hängen, die eigentlich <strong>für</strong><br />
die Urbarmachung der Region verantwortlich<br />
war: Herzog Tassilo aus<br />
dem Haus der Agilolfinger. Er gründete<br />
Kloster Polling und war über<br />
eine Stiftung auch verantwortlich<br />
<strong>für</strong> die Gründung des Klosters in<br />
Wessobrunn. Und von diesen Klöstern<br />
ging in der Region fast alles<br />
aus. Der Name „tassilo“ ist übrigens<br />
als Marke geschützt und darf<br />
12 | altlandkreis
<strong>für</strong> Drucksachen und diverse andere<br />
Produkte nur von uns verwendet<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Hauptberuflich sind Sie Kommunikationsdesigner.<br />
Was macht der?<br />
Design hat immer eine definierte<br />
Aufgabe, ganz im Gegensatz zu<br />
Kunst. Ein Kommunikationsdesigner<br />
bringt nun über seine gestalterische<br />
Arbeit eine Botschaft<br />
rüber – zumindest versucht er das.<br />
In meinem Fall ist diese Botschaft<br />
meist werblicher Natur, wenn ich<br />
über Design versuche, einem Betrachter<br />
bestimmte Eigenschaften<br />
eines Produktes, einer Firma,<br />
eines Events oder einer Person<br />
optisch greifbar zu machen: langweilig,<br />
hochpreisig, edel, elegant,<br />
plump, billig, schmackhaft, begehrenswert<br />
... <strong>Das</strong> alles lässt sich<br />
durch Gestaltung ausdrücken. Nur<br />
leider halt auch sehr häufig durch<br />
amateurhaftes Design, das gleich<br />
mal aussagt: „Schau her, ich bin<br />
handgestrickt und will eigentlich<br />
gar nicht ernsthaft mitspielen.“<br />
<strong>Das</strong> ist meist der Punkt, an dem<br />
ich von Kun<strong>den</strong> gerufen werde.<br />
Selbst der kleine Handwerker soll<br />
professionell auftreten, schließlich<br />
liefert er auch professionelle<br />
Arbeit ab. Manchmal mag man<br />
das nicht meinen, wenn man die<br />
Visitenkarten oder Anzeigen nicht<br />
nur kleiner, sondern auch größerer<br />
Unternehmen sieht.<br />
Visitenkarten, Anzeigen, die bei<strong>den</strong><br />
Regionalmagazine ... Was wird<br />
noch gemacht in der Agentur „Ostenrieder<br />
Design & Marketing“?<br />
Grundsätzlich setzt die Agentur<br />
total unterschiedliche kreative<br />
Gestaltungsideen <strong>für</strong> unsere Kun<strong>den</strong><br />
direkt um und kümmert sich<br />
zudem um die gesamte Realisierung.<br />
So hat der Auftraggeber nur<br />
einen Ansprechpartner, über <strong>den</strong><br />
alles läuft – sozusagen aus einem<br />
Guss.<br />
Konkrete Beispiele?<br />
Von der passen<strong>den</strong> Beschilderung<br />
über Fahnen, Drucksachen, Prospektmaterial,<br />
bis zur Fahrzeugbeklebung<br />
und natürlich Geschäftspapieren.<br />
Einzig <strong>für</strong> Onlineauftritte<br />
arbeiten wir mit externen Agenturen<br />
zusammen, da hier die technische<br />
Entwicklung so rasant von-'<br />
statten geht, dass wir uns darum<br />
schlichtweg nicht kümmern können,<br />
sondern <strong>den</strong> Fokus auf Inhalte<br />
und Gestaltung lenken.<br />
Ihre bedeutendsten Aufträge bisher?<br />
Sicherlich das Design <strong>für</strong> ein Spiel,<br />
vom Spielbrett über Spielkarten<br />
bis zum Handbuch und der Verpackung.<br />
Dann natürlich das Logo<br />
<strong>für</strong> die Ski-WM 2011 in Garmisch-<br />
Partenkirchen. Ein unvergessener<br />
Auftrag war auch die Bilderchronik<br />
<strong>für</strong> die Firma UPM zum 125-jährigen<br />
Jubiläum des Schongauer<br />
Werks. <strong>Das</strong> war 2012. Hierzu musste<br />
das gesamte Bildarchiv gesichtet<br />
und bei vielen Bildern mit noch<br />
leben<strong>den</strong> Zeitzeugen gesprochen<br />
wer<strong>den</strong>, um herauszufin<strong>den</strong>, wer<br />
oder was überhaupt darauf abgebildet<br />
war. <strong>Das</strong> war schon etwas<br />
Besonderes.<br />
Sie haben allein durch Ihren Beruf<br />
unglaublich viel Kontakt zu Menschen<br />
aus allen Gesellschaftsschichten<br />
– ihr prägendstes Erlebnis?<br />
Unvergessene Momente gibt es<br />
mittlerweile viele. Einmal habe<br />
ich einem wirklich großen Kun<strong>den</strong><br />
klipp und klar gesagt, dass ich das,<br />
was er von mir möchte, <strong>für</strong> nicht<br />
sinnvoll erachte und deshalb <strong>den</strong><br />
Auftrag eigentlich nicht ausführen<br />
möchte. Stattdessen könnte ich mir<br />
etwas völlig anderes, wesentlich<br />
authentischeres vorstellen ... Natürlich<br />
habe ich fest damit gerechnet,<br />
<strong>den</strong> Großkun<strong>den</strong> zu verlieren.<br />
Doch genau das Gegenteil ist passiert.<br />
Seither arbeite ich nach dem<br />
Motto: „Ich mache nicht, was Sie<br />
wollen, sondern was Sie brauchen“.<br />
Da darf man auch keine<br />
falsche Scham haben. Letztlich war<br />
die vergangenen 25 Jahre mein<br />
Bauchgefühl immer ein super<br />
Ratgeber bei solch wirtschaftlich<br />
essentiellen Entscheidungen. Übrigens<br />
auch in Bezug auf Menschen.<br />
Immer wieder fragen kleinere und<br />
größere Unternehmen aus der Region<br />
nach ihrem Rat. Fungieren Sie<br />
auch als Unternehmensberater?<br />
Meine Erfahrung über viele Jahre<br />
aus dem wirklichen Leben,<br />
verbun<strong>den</strong> mit diesem schon erwähnten<br />
Bauchgefühl, erlaubt<br />
mir mittlerweile eine unglaublich<br />
realistische Einschätzung. In meinem<br />
Fall vor allem im werblichen,<br />
im Marketingbereich. Da kommt<br />
es schon vor, dass man wegen eines<br />
neuen Einzelhandelsgeschäftes<br />
einen Kun<strong>den</strong>termin hat, und<br />
während des Gesprächs man<br />
november / dezember <strong>2018</strong> | 13
feststellen muss, dass das Konzept<br />
nicht aufgehen kann. Authentizität<br />
ist an dieser Stelle ganz wichtig,<br />
auch wenn dabei mal ein Job auf<br />
der Strecke bleibt. Wichtig ist mir,<br />
dass ich <strong>für</strong> meine Auftraggeber<br />
ein Partner auf Augenhöhe bin,<br />
ein Sparringspartner, der auch mal<br />
widerspricht – aber immer in der<br />
Absicht, die beste Lösung zu fin<strong>den</strong>.<br />
Widersprechen, hinterfragen,<br />
herunterbrechen. <strong>Das</strong> sind Dinge,<br />
die viele nicht mehr machen, was<br />
ich immer wieder feststellen muss.<br />
Bei vielen kleinen Firmen berate<br />
ich gerne darin, die meist kleinen<br />
zur Verfügung stehen<strong>den</strong> Mittel<br />
dann auch wirklich sinnvoll einzusetzen<br />
<strong>für</strong> Werbung. Da wird an<br />
mancher Stelle völlig unnötig eine<br />
riesen Summe verbraten, und an<br />
entschei<strong>den</strong>der Stelle hat man kein<br />
Budget mehr. Da stehe ich gerne<br />
mal mit Rat und Tat zur Seite,<br />
was auch zur einen oder anderen<br />
Werbeeinsparung ohne negative<br />
Folgen führen kann. Oder zu einer<br />
ganz einfachen Idee, die man selbst<br />
nicht gesehen hat.<br />
Sie haben bereits erwähnt, dass<br />
der <strong>Magazin</strong>name „tassilo“ ein geschützter<br />
Begriff ist. Woher rührt<br />
ihre Lei<strong>den</strong>schaft des Patentierens?<br />
Patent-, Marken- und Urheberrechte<br />
sind eine sehr spannende<br />
Sache. Ich bin tatsächlich selbst<br />
Inhaber einiger eingetragener<br />
Marken, meist verbun<strong>den</strong> mit entsprechen<strong>den</strong><br />
Auseinandersetzungen<br />
vor dem Patentgericht. Letztlich<br />
kann ein Name, ein Slogan, eine<br />
Produktbezeichnung oder ein Design<br />
genauso eingetragen wer<strong>den</strong><br />
wie ein Patent <strong>für</strong> eine technische<br />
Erfindung – und ist damit vor Kopierern<br />
geschützt. Ist Ihnen schon<br />
mal aufgefallen, dass nur ein Hersteller<br />
in Deutschland „Filtertüten“<br />
<strong>für</strong> Kaffeemaschinen anbietet? <strong>Das</strong><br />
liegt daran, dass kein anderer Hersteller<br />
sein Produkt so nennen darf.<br />
Oder dass kein Bäcker außer einer<br />
großen Münchner Öko-Bäckerei<br />
ein Brot mit dem Namenszusatz<br />
14 | altlandkreis<br />
„Sonne“ vertreiben darf? <strong>Das</strong> kann<br />
einerseits nervig sein, aber man<br />
kann das Ganze auch umdrehen<br />
und <strong>für</strong> sich zum Vorteil nutzen,<br />
indem man eben selbst kreativ ist.<br />
Ein weiterer kritischer Teil <strong>für</strong> viele<br />
Unternehmer ist das Urheberrecht,<br />
insbesondere wenn es um die Herausgabe<br />
von Daten und Bildern<br />
ihrer Agentur geht. Hier ist immer<br />
wieder mal ein fachkundiger Rat<br />
gefragt, ohne gleich anwaltlich<br />
aktiv wer<strong>den</strong> zu müssen. Natürlich<br />
ersetzt der eine oder andere<br />
Hinweis keinen Anwalt – ich führe<br />
keine Rechtsberatung durch. Aber<br />
ich kläre über Fakten auf, die Unternehmen<br />
oft fremd sind.<br />
Apropos „Fakten, die fremd sind“:<br />
Woher rührt Ihr politisches Engagement?<br />
Für mich ist eine ganz starke Triebfeder,<br />
dass ich hier in der Region<br />
genauso gut leben möchte, wie es<br />
andere in der Großstadt können.<br />
Genau das treibt mich beruflich an,<br />
wenn ich auch mittelständischen<br />
Unternehmen eine Optik gebe, mit<br />
der sie überall mithalten können.<br />
Es muss sich hier niemand verstecken.<br />
Dazu gehört aber auch, dass<br />
man durch politisches Engagement<br />
vor Ort so viel bewegen kann, um<br />
<strong>den</strong> Unterschied zwischen Land<br />
und der Metropole München immer<br />
kleiner wer<strong>den</strong> zu lassen. <strong>Das</strong><br />
beginnt beim Öffentlichen Verkehr,<br />
geht über die Krankenhäuser bis<br />
hin zum Breitbandausbau, ohne<br />
<strong>den</strong> es beispielsweise meine Firma<br />
gar nicht geben könnte in Birkland.<br />
Seit 1996 sitzen Sie im Peitinger<br />
Gemeinderat. Wo<strong>für</strong> setzen Sie sich<br />
hier ein?<br />
Für mich ist wichtig, dass man in<br />
Peiting gut leben kann und mag<br />
und eben nicht das Gefühl haben<br />
muss, abgehängt zu sein. <strong>Das</strong>s man<br />
auch mit einem Studienberuf bei<br />
uns gute Arbeit fin<strong>den</strong> kann und<br />
nicht zwingend in einem der Ballungsräume<br />
arbeiten muss. <strong>Das</strong>s<br />
man aber auch mit niedriger Qualifizierung<br />
Arbeit fin<strong>den</strong> und sich<br />
um sich und seine Familie kümmern<br />
kann. <strong>Das</strong>s alle Kinder vor<br />
Ort auch alle Chancen haben. <strong>Das</strong><br />
ist die Aufgabe des Gemeinderats<br />
in Peiting. Und da ich diese Absicht<br />
bei allen Kolleginnen und Kollegen<br />
auch erkennen kann, <strong>den</strong>ke ich,<br />
bringt der aktuelle Gemeinderat<br />
in Peiting viele Dinge gut auf <strong>den</strong><br />
Weg – Parteipolitik sollte hier je<strong>den</strong>falls<br />
nur eine untergeordnete<br />
Rolle spielen. Natürlich diskutiert<br />
man auch mal kontrovers, aber am<br />
Ende steht die sinnvolle Lösung im<br />
Mittelpunkt. Und genau so muss es<br />
auch sein.<br />
Was fehlt Peiting momentan?<br />
Ich persönlich bin überzeugt, das<br />
Thema innerörtlicher öffentlicher<br />
Verkehr wird in <strong>den</strong> kommen<strong>den</strong><br />
Jahren immer wichtiger wer<strong>den</strong>.<br />
Man wird sich darüber unterhalten<br />
müssen, wie man eine öffentliche<br />
Erreichbarkeit <strong>für</strong> Menschen im<br />
Ort schaffen kann – ob nun über<br />
eine Buslösung, ein Ruftaxi oder<br />
etwas gänzlich Neues. Peiting hat<br />
eine Größe erreicht, wo das ein<br />
wichtiges Thema wer<strong>den</strong> wird,<br />
auch aufgrund der Altersstruktur<br />
unserer Bevölkerung, die zunehmend<br />
darauf angewiesen ist, dass<br />
die Mobilität auch im öffentlichen<br />
Raum gewährleistet wird. Mal ganz<br />
abgesehen vom Umweltgedanken.<br />
Vier bis fünf Mal im Jahr trifft sich<br />
der Kreistag Weilheim-Schongau<br />
zur Sitzung, einmal im Monat der<br />
Kreisausschuss. Wo<strong>für</strong> setzen Sie<br />
sich auf Landkreisebene ein?<br />
Im Prinzip gilt ähnliches auf Kreisebene.<br />
Wir sind im Großraum<br />
München und müssen als Landkreis<br />
versuchen, einerseits diese<br />
Nähe <strong>für</strong> unsere Menschen optimal<br />
zu nutzen, andererseits verursacht<br />
diese Nähe einen enormen Druck,<br />
was zum Beispiel Wohnungspreise<br />
betrifft. Mir persönlich sind wir<br />
manchmal zu München-hörig und<br />
übersehen oft das Gute vor Ort.<br />
Gutes Leben im ländlichen Raum –
In der Redaktion: Texte und Layout entstehen t in der Agentur von Ostenrieder<br />
Design & Marketing im Peitinger Ortsteil Birkland.<br />
das ist es, wo<strong>für</strong> ich im Kreistag<br />
Weilheim-Schongau stehen<br />
möchte.<br />
Was wür<strong>den</strong> Sie sich <strong>für</strong> <strong>den</strong> Landkreis<br />
wünschen?<br />
Besser genutzten und angebotenen<br />
Personennahverkehr, vor allem<br />
bessere Vertaktung von Schongau<br />
nach München und damit auch von<br />
München nach Schongau, was man<br />
immer vergisst. Den Erhalt einer<br />
wohnortnahen Gesundheitsversorgung.<br />
Und ein Traum von mir wäre<br />
eine Hochschuleinrichtung in unserem<br />
Landkreis, um mit Forschung<br />
und Innovationen auch <strong>für</strong> die Zukunft<br />
weiter fit zu wer<strong>den</strong>. Darüber<br />
hinaus wünsche ich mir ein Ende<br />
der Negativdiskussion über die drei<br />
Bereiche Schongau, Weilheim und<br />
Penzberg und endlich die Akzeptanz,<br />
dass der Landkreis eben diese<br />
drei soziogeografischen Teile hat.<br />
Welche Aufgabe erfüllen Sie als Aufsichtsratsmitglied<br />
in der Sparkasse<br />
Oberland sowie in der Krankenhaus<br />
GmbH Weilheim-Schongau?<br />
Als Aufsichtsratsmitglied in diesen<br />
bei<strong>den</strong> Unternehmen im Landkreis<br />
hat man – wie in jedem Aufsichtsrat<br />
– die Funktion, die jeweilige<br />
Geschäftsführung zu überwachen,<br />
aber sie auch zu beraten und zur<br />
rechten Zeit auch unbeachtete<br />
Gesichtspunkte zur Diskussion zu<br />
stellen. In bei<strong>den</strong> Aufsichtsräten<br />
bin ich als Vertreter des Landkreises<br />
Weilheim-Schongau. Die Amtszeit<br />
ist übrigens i<strong>den</strong>tisch mit <strong>den</strong><br />
Wahlperio<strong>den</strong> der kommunalen<br />
Gremien, geht also noch bis 2020.<br />
Seit gut zwei Jahren fi ndet mit der<br />
„SAM“ auch in Schongau eine Ausbildungsmesse<br />
statt, federführend<br />
organisiert von Ihnen. Beide Termine<br />
wur<strong>den</strong> sowohl von Seiten der<br />
Schüler als auch der Unternehmer<br />
bestens angenommen. Wie stolz<br />
sind Sie auf diese positiven Resonanzen?<br />
Stolz wäre das falsche Wort. Aber<br />
es bestätigt mich in meinem Streben,<br />
hier insgesamt ein Angebot<br />
zu schaffen, wie es eben auch in<br />
größeren Orten vorhan<strong>den</strong> ist. Der<br />
Informationskreis der Wirtschaft,<br />
dessen Mitglied ich bin, hat dieses<br />
Thema aufgegriffen und ist maßgeblich<br />
an der SAM beteiligt. Davon<br />
profitieren nicht nur die Schüler,<br />
sondern auch die Unternehmen der<br />
Region. Eine absolute Win-Win-Situation.<br />
Die Planungen <strong>für</strong> die SAM<br />
2019 laufen übrigens schon wieder<br />
auf Hochtouren. Sie findet dann<br />
am 10. April statt. Wieder in der<br />
Lechsporthalle und wieder rechnen<br />
wir mit vollem Haus.<br />
Unternehmer, Herausgeber der<br />
<strong>Magazin</strong>e, Gemeinderat, Kreisrat,<br />
Aufsichtsratsmitglied, SAM-<br />
Organisator und nun auch noch<br />
Vize des IHK-Regionalausschusses<br />
Weilheim-Schongau?<br />
Die IHK ist gerade <strong>für</strong> kleine und<br />
mittlere Unternehmen eine wichtige<br />
Institution, um deren Interessen<br />
an verschie<strong>den</strong>sten Stellen zu<br />
vertreten. Genaugenommen hat<br />
die IHK tatsächlich die Funktion<br />
als gesetzlicher Vertreter <strong>für</strong> die<br />
Wirtschaft. Als Regionalausschuss<br />
Weilheim-Schongau beleuchten<br />
wir aktuelle Themen wie beispielsweise<br />
die Umgehung <strong>für</strong> Weilheim<br />
und deren Folgen <strong>für</strong> unseren<br />
Raum, und brechen diese auch auf<br />
die Bedürfnisse unserer Mitglieder<br />
vor Ort herunter. Die IHK fungiert<br />
sozusagen als Seismograph vor Ort<br />
und kann dies an übergeordneter<br />
Stelle entsprechend einbringen.<br />
Aber eben mit entsprechender<br />
„offizieller Wucht“. Vielleicht ist es<br />
gerade mein beruflicher Kontakt zu<br />
vielen verschie<strong>den</strong>en Firmen und<br />
die entsprechen<strong>den</strong> Rückmeldungen<br />
und Gespräche, die ich hier<br />
zum Vorteil aller einbringen kann.<br />
Natürlich freue ich mich sehr, dass<br />
ich als Vertreter des Weilheimers<br />
Klaus Bauer gewählt wurde und<br />
hier auch entsprechend die Interessen<br />
der Gewerbetreiben<strong>den</strong> aus<br />
dem Schongauer Land vertreten<br />
kann.<br />
Ein geregelter Alltag ist bei derart<br />
vielen Ämtern wohl nicht drin?<br />
<strong>Das</strong> A und O ist eine gute Zeit- und<br />
Terminplanung. Aber es stimmt,<br />
es gibt bei mir nicht „<strong>den</strong> Tag“,<br />
sondern jede Woche wird neu<br />
„gebaut“. <strong>Das</strong> macht es aber erst<br />
interessant. Und abgesehen davon<br />
kenne ich es nicht anders. Wenn<br />
ich auf meinen Werdegang zurückschaue:<br />
Irgendwie hatte ich immer<br />
schon zwei, drei Dinge parallel am<br />
Laufen. Vielleicht brauche ich das<br />
ja ... Am Ende hält es jung (lacht).<br />
Wann und wie erholen Sie sich von<br />
diesem Stress?<br />
Zum einen gehört dazu ein privates<br />
Umfeld, das meine ganzen „Sperenzchen“<br />
akzeptiert, <strong>den</strong>n ohne<br />
die gibt es mich nicht. Natürlich<br />
auch der entsprechende Partner<br />
und Familie an der Seite. Dann<br />
gehört dazu, sich zur rechten Zeit<br />
einfach mal ein paar Tage rausnehmen<br />
zu können aus dem Alltag. Da<br />
können schon mal zwei Tage Wellness<br />
Wunder bewirken. Oder einfach<br />
mal <strong>den</strong> Flugzeugmodus am<br />
Handy aktivieren. Und das vielleicht<br />
Wichtigste: Vertrauen in das persönliche<br />
Umfeld. Ohne Vertrauen<br />
geht nichts.<br />
Haben Sie neben Wellness und<br />
„Flugmodus“ noch andere Hobbies?<br />
Ich bin in der glücklichen Lage, dass<br />
mein Büro tatsächlich mein Hobbyraum<br />
ist. Ich liebe meinen Beruf,<br />
so wie er ist. Aber als langjähriges<br />
Mitglied bei <strong>den</strong> Birkländer Musikanten,<br />
darunter 15 Jahre Dirigent,<br />
ist es <strong>für</strong> mich nach wie vor ein<br />
Highlight, wenn ich ab und zu mitspielen<br />
darf mit meiner Trompete.<br />
Vor allem auf „Tour“ wie beispielsweise<br />
in Norddeutschland, Italien<br />
oder auf der Grünen Woche in Berlin<br />
– da bleibt dann alles andere<br />
zurück. Auch Reisen tue ich sehr<br />
gerne, vor allem in die USA – ein<br />
wunderbares Land, in dem es unendlich<br />
viel Schönes zu entdecken<br />
gibt, das einem aber doch immer<br />
wieder klar macht, wie gut es uns<br />
hier in Deutschland und speziell in<br />
Bayern geht.<br />
Was wünschen Sie sich <strong>für</strong> die Zukunft<br />
der Regionalmagazine „tassilo“<br />
und „altlandkreis“?<br />
Zum einen, dass uns die Themen<br />
<strong>für</strong> beide <strong>Magazin</strong>e nicht ausgehen,<br />
und zum anderen, dass wir es auch<br />
künftig schaffen, sowohl unsere Leserinnen<br />
und Leser als auch unsere<br />
Anzeigenpartner <strong>für</strong> die <strong>Magazin</strong>e<br />
zu begeistern und zu echten Fans<br />
zu machen. Wir haben aktuell sehr<br />
engagierte Leser und starke Firmen<br />
als Anzeigenkun<strong>den</strong>. Beides ist <strong>für</strong><br />
ein erfolgreiches <strong>Magazin</strong> unserer<br />
Art unerlässlich. <strong>Das</strong> schätzen wir<br />
sehr und blicken daher optimistisch<br />
in die Zukunft.<br />
js<br />
november / dezember <strong>2018</strong> | 15
„Schongau Classics“ der Stadtkapelle am 10. <strong>November</strong><br />
Die schönsten Musical-Melodien<br />
Schongau | Es war ein Open-Air<br />
mit bekannten Titeln aus Opern<br />
und Operetten, das vielen noch<br />
in bester Erinnerung ist: Die erste<br />
Auflage der „Schongau Classics“<br />
2015 auf dem Marienplatz in der<br />
Altstadt – ein voller Erfolg. Am<br />
Samstag, 10. <strong>November</strong>, lädt die<br />
Stadtkapelle Schongau nun zur<br />
Neuauflage der „Schongau Classics“<br />
und zu einem Konzert unter<br />
dem Titel „Musical Highlights“.<br />
Zuhörer dürfen sich auf Teile aus<br />
<strong>den</strong> bekanntesten und beliebtesten<br />
Musicals der Welt freuen, wie<br />
etwa aus „Der König der Löwen“,<br />
„Ludwig²“, „Elisabeth“, „West<br />
Side Story“, „Tarzan“ oder „Tanz<br />
der Vampire“.<br />
Insgesamt sechs Solisten<br />
in der Lechsporthalle<br />
Nach der Premiere im Jahr 2015 mit Opern und Operetten, begeben b sich<br />
die Musiker der Stadtkapelle diesmal auf Musical-Terrain.<br />
Für „Schongau Classics“ haben<br />
die Verantwortlichen erneut drei<br />
professionelle Sänger engagiert,<br />
die alle wegen früherer Auftritte,<br />
unter anderem bei der 2015er-<br />
Premiere, keine Unbekannten in<br />
der Lechstadt sind. Allen voran<br />
Anna-Magdalena Perwein, gebürtige<br />
Schongauerin, die sowohl<br />
das Bachelor- als auch das<br />
Masterstudium Gesang jeweils<br />
mit Auszeichnung am Mozarteum<br />
in Salzburg abschloss. Bereits<br />
während des Studiums sammelte<br />
Anna-Magdalena Perwein außerhalb<br />
der Universität bei zahlreichen<br />
Konzertauftritten Bühnenerfahrung.<br />
Sie ist Preisträgerin<br />
beim Landeswettbewerb „Jugend<br />
musiziert“, erreichte zweimal das<br />
Finale im Bundeswettbewerb <strong>für</strong><br />
Gesang in Berlin und wurde mit<br />
dem dritten Preis beim internationalen<br />
Mozartwettbewerb in Prag<br />
ausgezeichnet. Mit Maria Hegele<br />
und Michael Etzel sind zwei weitere<br />
Solisten in Schongau zu Gast,<br />
die ebenso am Mozarteum ausgebildet<br />
wur<strong>den</strong>. Unterstützt wer<strong>den</strong><br />
die drei Profi-Musiker von Ramona<br />
Knopp, Alexandra Schedel und<br />
Herbert Haseitl, die alle drei der<br />
Besetzung der Stadtkapelle angehören.<br />
Zudem sind sie in der<br />
Schongauer Big-Band aktiv und<br />
auch außerhalb der Stadtkapelle<br />
musikalisch engagiert: Ramona<br />
Knopp als Sängerin bei <strong>den</strong> „Bloody<br />
Chicken Heads“ und dem Chor<br />
„Via Harmonie“. Alexandra Schedel<br />
besucht die Berufsfachschule<br />
„Neue Jazzschool München“ und<br />
ist Sängerin von „Mr. MoJoe“<br />
und „Funk Off“. Gemeinsam mit<br />
Herbert Haseitl gestalten sie <strong>den</strong><br />
Muscial-Abend mit ihren Stimmen<br />
entschei<strong>den</strong>d mit. Alle sechs Sängerinnen<br />
und Sänger treten sowohl<br />
als Solisten als auch in verschie<strong>den</strong>en<br />
Zusammensetzungen<br />
auf. Die besondere Anforderung:<br />
Sie pendeln zwischen klassischem<br />
und populären Gesang hin- und<br />
her, setzen so mit ihren Stimmen<br />
<strong>den</strong> nötigen Glanz.<br />
Verwandlung in ein<br />
Musical-Orchester<br />
Rund 700 Zuhörer in der<br />
Lechsporthalle erwarten die Verantwortlichen<br />
bei <strong>den</strong> zweiten<br />
„Schongau Classics“. „<strong>Das</strong> Begreifen<br />
und das Einstudieren ist wegen<br />
des Bekanntheitsgrades der<br />
Stücke deutlich leichter“, berichtet<br />
Stadtkapellen-Dirigent Marcus<br />
Graf von <strong>den</strong> Proben und ergänzt:<br />
„Da<strong>für</strong> gibt es wieder andere Herausforderungen,<br />
wie etwa <strong>den</strong><br />
schnelleren Wechsel der Tonarten<br />
und das Begleiten der Sänger.“<br />
Ob die Proben erfolgreich waren,<br />
die Stadtkapelle die Verwandlung<br />
in ein Musical-Orchester <strong>für</strong> einen<br />
Abend vollzogen hat, zeigt sich<br />
letztlich am Samstag, 10. Novem-<br />
Profi-Sängerin Anna-Magdalena<br />
Perwein ist in Schongau geboren.<br />
16 | altlandkreis
Wir sind eine eigentümergeführte, mittelständische<br />
Unternehmensgruppe mit weltweit über 1100 Mitarbeitern/innen.<br />
Mit innovativen Hightech-Anlagen<br />
und einem kompletten Dienstleistungsangebot sind<br />
wir einer der weltweit führen<strong>den</strong> Systemanbieter im<br />
Bereich Sterilisation- und Desinfektionstechnik.<br />
Zur weiteren Verstärkung des Produktionsteams am Standort Peiting<br />
suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />
Industriemechaniker (m/w)<br />
oder vergleichbare Facharbeiterqualifikation<br />
Ramona Knopp (v.l.), Alexandra Schedel und Herbert Haseitl gehören<br />
zur Stadtkapelle und sind bei „Schongau Classics“ als Solisten zu hören.<br />
ber. In jedem Fall verspricht Marcus<br />
Graf eine „aufwändige Bühnenkonstruktion<br />
mit aufwändiger<br />
Licht- und Tontechnik“. Jedes Musical-Genre<br />
wird bedient, vom<br />
klassischen „My Fair Lady“ über<br />
Wald-Disney-Klassiker wie „König<br />
der Löwen“ bis zum lokalen<br />
„Ludwig²“-Musical. „Die Musicals<br />
sind so miteinander verknüpft,<br />
dass sich daraus eine eigene Story<br />
ergibt“, erzählt Marcus Graf. Zu<br />
viel will der Dirigent allerdings<br />
nicht verraten, da „sonst der Überraschungsmoment<br />
nicht glückt“.<br />
Zum Ziel des Konzertes sagt Marcus<br />
Graf: „Wir wollen Menschen<br />
> > > MUSICAL-TICKETS ZU GEWINNEN<br />
mit unseren Musical-Arrangements<br />
in Glückseligkeit wiegen.<br />
Einen Abend, der mit schönen<br />
Stimmen und guter Musik <strong>für</strong> die<br />
Zuhörer unvergesslich bleibt.“<br />
Karten gibt es im Vorverkauf – soweit<br />
noch vorhan<strong>den</strong> – bei Uhren<br />
Zwack in der Schongauer Altstadt<br />
<strong>für</strong> 23 Euro, an der Abendkasse <strong>für</strong><br />
25 Euro. Ermäßigte Karten und Tickets<br />
<strong>für</strong> Kinder bis 15 Jahren gibt<br />
es <strong>für</strong> 15 Euro.<br />
Für das leibliche Wohl ist zudem<br />
gesorgt. Einlass ist ab 18.30 Uhr,<br />
das Konzert mit <strong>den</strong> schönsten<br />
Liedern der Musical-Welt beginnt<br />
um 19.30 Uhr.<br />
tis<br />
Ihr Regionalmagazin „altlandkreis“ verlost 2 x 2 Tickets <strong>für</strong> „Schongau<br />
Classics“ am Samstag, 10. <strong>November</strong>. Wer diese gewinnen<br />
möchte, schickt eine Postkarte mit dem Stichwort „Musical-Highlights“<br />
an „altlandkreis“, Birkland 40, 86971 Peiting. Oder eine<br />
E-Mail an info@altlandkreis.de. Schnell sein lohnt sich in diesem<br />
Fall, da der Einsendeschluss bereits Dienstag, 6. <strong>November</strong>, ist.<br />
Wie immer entscheidet das Los, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Wir wünschen allen Teilnehmern viel Erfolg.<br />
Eine spannende und vielseitige Aufgabe wartet auf SIE:<br />
• Durchführung von Verrohrungsarbeiten<br />
• Isolierung von Verrohrungen<br />
Ihr Anforderungsprofil:<br />
• Montage <strong>für</strong> Grundaufbauten<br />
• Montage von Baugruppen<br />
und Verkleidungen<br />
• Abgeschlossene Berufsausbildung als Industriemechaniker/in<br />
oder vergleichbare abgeschlossene berufliche Qualifikation<br />
• Wünschenswert: Mehrjährige Berufserfahrung<br />
• Flexibilität, Einsatzbereitschaft und Motivation<br />
• Hohe Genauigkeit und Sorgfalt im Umgang mit Werkzeug und Produkt<br />
• Selbständige Arbeitsweise und Teamfähigkeit<br />
Werte wie Nachhaltigkeit, Kontinuität und Vertrauen sind die Basis <strong>für</strong> unsere internationalen<br />
Wachstumsambitionen. Individualität und Charakter machen uns aus und sind<br />
unsere Stärke. Bewerben Sie sich mit Ihren aussagekräftigen und vollständigen Bewerbungsunterlagen<br />
unter Angabe Ihrer Gehaltsvorstellung sowie des frühestmöglichen<br />
Eintrittstermins.<br />
Ihr Ansprechpartner:<br />
MMM Münchener Medizin Mechanik GmbH | Personalabteilung, Herrn Hartmut<br />
Cebula, Hauptstraße 2, 92549 Stadlern / Oberpfalz, personal@mmmgroup.com<br />
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november / dezember <strong>2018</strong> | 17
POLIER SEPP<br />
Hinter <strong>den</strong> Kulissen von M.Haseitl „Logistik“<br />
Alle unsere Baustellen zum richtigen Zeitpunkt mit <strong>den</strong> benötigten Geräten, Maschinen und Materialien zu versorgen, ist<br />
eine große Herausforderung. Unsere Disponenten müssen also viele Baustellen, Bauabschnitte, Mengen und Lieferzeiten<br />
stets im Blick haben, damit der reibungslose Bauablauf nicht gestört wird. Bei M.Haseitl arbeiten die Besten.<br />
Wir eröffnen Freiräume<br />
www.haseitlbau.de<br />
info@haseitlbau.de<br />
M. HASEITL<br />
M.Haseitl<br />
Baugesellschaft mbH & Co. Betriebs KG<br />
Dießener Straße 12<br />
86956 Schongau<br />
Tel. 08861-2351-0
Lawinenkunde mit Rudi Mair und Patrick Nairz<br />
Ein „Muss“<br />
<strong>für</strong> Skitourengeher<br />
Peißenberg | Die Österreicher Dr.<br />
Rudi Mair und Patrick Nairz gelten<br />
als Aushängeschilder in Sachen<br />
Lawinenkunde. Mair studierte<br />
Meteorologie und Glaziologie,<br />
Nairz Wildbach- und Lawinenverbauung.<br />
Aktuell leiten die bei<strong>den</strong><br />
<strong>den</strong> Lawinenwarndienst in Tirol,<br />
wo sich Winter <strong>für</strong> Winter tausende<br />
Skitourengeher, Freerider und<br />
Schneeschuhwanderer abseits<br />
der gesicherten Pisten bewegen.<br />
Die „weiße Gefahr“ lauert an nahezu<br />
jedem Berg. Und ein gewisses<br />
Restrisiko wird auch immer<br />
bleiben. Wer sich allerdings gut<br />
auskennt, <strong>den</strong> aktuellen Lawinenlagebericht<br />
aufmerksam durchliest<br />
und sich an die wichtigsten<br />
Regeln hält, kann das Auslösen<br />
einer Lawine weitestgehend verhindern<br />
und die Gefahr auf ein<br />
Minimum reduzieren. Im Detail<br />
ist und bleibt die Lawinenkunde<br />
jedoch ein sehr weites, komplexes<br />
Feld, das in der Theorie enormes<br />
Wissen und in der Praxis sehr viel<br />
Erfahrung am Berg voraussetzt.<br />
Denn gute oder schlechte Bedingungen<br />
am schneebehangenen<br />
Berg hängen von zig verschie<strong>den</strong>en<br />
Faktoren ab. Unter anderem<br />
von Wetter, Schneedeckenaufbau,<br />
Hangneigungen, Schwierigkeitsgrad,<br />
Routenwahl sowie Können<br />
der Tourengeher. Auch die richtige<br />
Ausrüstung ist enorm wichtig.<br />
Sonde, Schaufel und ein mit vollen<br />
Batterien bela<strong>den</strong>er Piepser sind<br />
das A und O. ABS-Rucksäcke galten<br />
bisweilen als Luxus, weil sie<br />
doch eine Menge Geld kosten. Allerdings<br />
erhöhen sie bei richtiger<br />
> > > TICKETS ZU GEWINNEN<br />
Nutzung die Überlebenschance im<br />
Falle eines Lawinenabgangs immerhin<br />
um rund sieben Prozent.<br />
Ob das Rudi Mair und Patrick<br />
Nairz bei ihren Vorträgen bestätigen<br />
wer<strong>den</strong>? Die Lawinenexperten<br />
kommen am Samstag, 24.<br />
<strong>November</strong>, in die Tiefstollenhalle<br />
Peißenberg und referieren dann<br />
über Lawinenprobleme und Gefahrenmuster,<br />
aufgezeigt an spektakulären<br />
Praxisbeispielen aus<br />
<strong>den</strong> vergangenen Wintern. Die<br />
vom Peißenberger Alpenverein<br />
organisierte Veranstaltung ist <strong>für</strong><br />
Jung und Alt aus Nah und Fern gedacht<br />
– allen voran natürlich <strong>für</strong><br />
Skitourengeher, Freerider und<br />
Schneeschuhwanderer, oder die,<br />
die es wer<strong>den</strong> möchten. Eintrittskarten<br />
kosten im Vorverkauf<br />
12 Euro, an der Abendkasse 15<br />
Euro. Erhältlich beziehungsweise<br />
anzufordern sind die Tickets<br />
ab jetzt in der AV-Geschäftsstelle<br />
Peißenberg, Alpspitzstraße 13 unter<br />
08803 / 498581 oder sektion@<br />
alpenverein-peissenberg.de. Oder<br />
bei PeissenBuch, Hauptstraße 73<br />
unter 08803 / 498581. Der Vortrag<br />
beginnt um 20 Uhr. Einlass ist bereits<br />
um 19 Uhr.<br />
js<br />
Ihr Regionalmagazin „altlandkreis“ verlost <strong>für</strong> <strong>den</strong> Lawinen-Vortrag<br />
mit Rudi Mair und Patrick Nairz am Samstag, 24. <strong>November</strong>, um 20<br />
Uhr (Einlass: 19 Uhr) in der Tiefstollenhalle Peißenberg 3 x 2 Tickets.<br />
Sen<strong>den</strong> Sie uns bis Montag, 15. <strong>November</strong>, eine Postkarte mit dem<br />
Stichwort „Gefahrenmuster“ an <strong>den</strong> „altlandkreis“, Birkland 40, in<br />
86971 Peiting. Oder eine E-Mail an info@altlandkreis.de. <strong>Das</strong> Los entscheidet,<br />
der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Erfolg!<br />
JAGERBLICK<br />
Bergjagd-Erinnerungen<br />
aus <strong>den</strong> Ammergauer Alpen<br />
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JEANPIERRE VOLLRATH<br />
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persönliche Erfahrungen;<br />
eine Pirsch durch vierzig<br />
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Hun<strong>den</strong>, Hirschen und<br />
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november / dezember <strong>2018</strong> | 19
Modedroge „Snus“ – ein Zigarettenersatz?<br />
Die Sucht nach<br />
dicker Lippe<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Allen voran Nichtraucher,<br />
die sich zum allerersten<br />
Mal einen starken Snus zwischen<br />
Oberlippe und Zahnfleisch schieben,<br />
wer<strong>den</strong> nach wenigen Minuten<br />
folgen<strong>den</strong> Zustand verspüren:<br />
Schwindel, Übelkeit, Schweißausbruch<br />
– im schlimmsten Falle<br />
kommt es zum Erbrechen. Von<br />
dieser Erfahrung berichten beinahe<br />
alle Snuser auf die Frage, wie<br />
ihr „erstes Mal“ so war. Warum sie<br />
trotz dieser Unannehmlichkeiten<br />
damit weitermachen? „Es beruhigt<br />
und kann die Konzentrationsfähigkeit<br />
steigern“, sagt Stefan Müller<br />
(Name v. d. Redaktion geändert),<br />
33 Jahre alt und seit 15 Jahren Snuser<br />
aus Lei<strong>den</strong>schaft. Eine Dose am<br />
Tag sind bei ihm Standard. Familie,<br />
Freunde und Arbeitskollegen wissen<br />
von diesem Intensiv-Konsum,<br />
„haben aber nicht wirklich was<br />
dagegen“. Zwar gibt es immer<br />
wieder „Rüffel“ von der Lebensgefährtin.<br />
Und auch der eine oder<br />
andere Spezl rät zum Aufhören.<br />
Doch die Sucht ist groß, woraus<br />
Stefan Müller auch kein Geheimnis<br />
macht: „Snus hat meiner Meinung<br />
nach extrem hohes Suchtpotential.“<br />
Ans Aufhören möchte er momentan<br />
nicht <strong>den</strong>ken, obwohl er<br />
nicht zu 100 Prozent ausschließen<br />
kann, dass ab und an auftretende<br />
Schwindelanfälle nicht doch ausgelöst<br />
wer<strong>den</strong> von dieser Modedroge,<br />
die mittlerweile auch im<br />
Schongauer <strong>Altlandkreis</strong> in zahlreichen<br />
Mündern zu fin<strong>den</strong> ist. „Vor<br />
zehn, 15 Jahren, wurde eigentlich<br />
nur in Kreisen der Eishockeyspieler<br />
gesnust. Inzwischen machen es<br />
fast alle.“ Gemeint mit „alle“ sind<br />
überwiegend jugendliche, junge<br />
und junggebliebene Männer, völlig<br />
gleich ob Werkzeugmacher, Maurer,<br />
Bankkaufmann oder Polizist.<br />
Wasser, Salz<br />
und Tabak<br />
Snus wird im deutschsprachigen<br />
Raum auch als Oraltabak bezeichnet.<br />
Er besteht überwiegend aus<br />
Wasser, Salz, Aromen und Tabak,<br />
enthält also Nikotin. Die Inhaltsstoffe<br />
sind ummantelt, weshalb<br />
hierzulande vom „Backerl-Snus“<br />
die Rede ist. In Deutschland erhältlich<br />
ist Snus in Tankstellen, Kiosks<br />
sowie online. Darüber hinaus in<br />
Snus-Automaten, wie er beispielsweise<br />
in Burggen steht – ein umgebauter<br />
Zigarettenautomat. Eine<br />
Dose kostet durchschnittlich rund<br />
fünf Euro, die je nach Größe der<br />
„Backerl“ 12 bis 24 Stück beinhaltet.<br />
Inzwischen darf Snus also verkauft<br />
wer<strong>den</strong> in Deutschland? „Eigentlich<br />
nicht“, sagt Stefan Müller. Der<br />
in Deutschland erhältliche Tankstellen-<br />
und Kiosksnus ist offiziell<br />
als Kautabak deklariert, nur deshalb<br />
legal von Gewerbetreiben<strong>den</strong><br />
zu verkaufen – und <strong>für</strong> Kun<strong>den</strong> legal<br />
einzukaufen. Der Original-Snus<br />
darf nämlich in nur einem einzigen<br />
EU-Land legal verkauft wer<strong>den</strong>: In<br />
Schwe<strong>den</strong>, dem Mutterland des<br />
Snuses, wo bis heute am meisten<br />
entwickelt, produziert, und logischerweise<br />
auch verkauft wird.<br />
Heißt: Wer <strong>den</strong> originalen „Stoff“<br />
will, muss ihn direkt in Schwe<strong>den</strong><br />
kaufen. Stefan Müller erinnert<br />
sich an dieser Stelle gerne zurück<br />
an die Zeiten vor zehn, 15 Jahren,<br />
„als nur die guten, original Schwedischen<br />
in Umlauf waren“. Die<br />
durften zwar nicht in Deutschland<br />
verkauft, aber – solange die Menge<br />
<strong>den</strong> Eigenbedarf nicht überschritt –<br />
zumindest konsumiert wer<strong>den</strong>.<br />
Ettan, Göteborg, Röda Lacket, General<br />
und Skruf lauten gängige<br />
Markennamen, die früher auch in<br />
loser Form erhältlich waren. „<strong>Das</strong><br />
20 | altlandkreis
sah aus wie dunkelbraune Erde,<br />
die man von Hand oder mit einem<br />
Prismaster selbst pressen musste,<br />
und dann ohne Ummantelung zwischen<br />
Oberlippe und Zahnfleisch<br />
geschoben hat.“<br />
Wie drei<br />
Zigaretten?<br />
Ob das Original in Schwe<strong>den</strong> oder<br />
hierzulande als Kautabak deklariert:<br />
Snus, dessen Inhaltsstoffe<br />
rauchfrei und über das Zahnfleisch<br />
direkt ins Blut gelangen, ist erhältlich<br />
in vier verschie<strong>den</strong>en Stärken:<br />
Normal, stark, extra stark und extrem.<br />
Ein „Backerl“ ist ein Gramm<br />
schwer und enthält je nach Sorte<br />
zwischen 9 und 22 Gramm Nikotin,<br />
wobei neuerdings ein Oraltabak<br />
namens „Sibiria“ in Umlauf ist, der<br />
sogar 43 Milligramm Nikotin pro<br />
Backerl enthält – das entspricht<br />
dem Nikotingehalt von mehr als<br />
drei Zigaretten! Neben kurzzeitigen<br />
Negativ-Wirkungen wie Schwindel,<br />
Übelkeit und Schweißausbrüchen<br />
stellt sich natürlich die Frage: Wie<br />
gesundheitgefähr<strong>den</strong>d ist Snus?<br />
Unter anderem testete das Korlinska-Institut<br />
bei Stockholm, das zu<br />
<strong>den</strong> angesehensten medizinischen<br />
Universitäten Europas zählt, mehr<br />
als 125 000 Snus-Konsumenten,<br />
die nie Tabak geraucht haben. <strong>Das</strong><br />
Ergebnis der Wissenschaftler: Erhöhtes<br />
Bauchspeicheldrüsenkrebsrisiko,<br />
was vor allem dann eintritt,<br />
sobald das „Backerl“ zu lange im<br />
Mund bleibt, sich mit Speichel vermischt,<br />
zu „laufen“ beginnt und die<br />
„braune Soße“ letztlich geschluckt<br />
wird. Ansonsten aber belegen<br />
zahlreiche Studien, dass Snusen<br />
wesentlich weniger krebserregend<br />
sei als Rauchen, ja sogar bis zu<br />
95 Prozent weniger gesundheitsschädlich<br />
sei als Rauchen.<br />
Profisportler mit<br />
Snus erwischt<br />
Ratsam ist Konsum von Snus <strong>den</strong>noch<br />
nicht. Bei intensivem Snusen<br />
kann sich eine Kuhle im Zahnfleisch<br />
bil<strong>den</strong>. <strong>Das</strong> Zahnfleisch<br />
brennt während des Konsums<br />
unangenehm. Der Geschmack im<br />
Mund ist trotz Aromen eher ekelhaft<br />
als lecker. Und ein gewisses<br />
erhöhtes Krebsrisiko ist eben doch<br />
gegeben. „Mein Zahnarzt hat mich<br />
noch nicht geschimpft“, sagt Stefan<br />
Müller scherzhaft. Trotzdem habe<br />
er schon mehrfach überlegt, damit<br />
aufzuhören. Doch von einer Dose<br />
am Tag, was übrigens hochgerechnet<br />
rund 1800 Euro Kosten im Jahr<br />
verursacht, komme er so leicht<br />
nicht weg. Ob es BVB-Star Marco<br />
Reus ähnlich ergeht? Auf diversen<br />
Nachrichtenportalen kursiert<br />
ein Foto des Fußballers. Darauf<br />
zu sehen: Er mit einer Dose „Thunder“<br />
– ein gängiger „Tankstellen-<br />
Snus“. Bundesliga-Insider schätzen<br />
sogar, dass bis zu 40 Prozent aller<br />
Bundesliga-Profis dem schwedischen<br />
Oraltabak verfallen sein<br />
könnten. Unter Wintersportlern wie<br />
Langläufern und Skifahrern ist Snus<br />
ohnehin seit vielen Jahren stark<br />
verbreitet. Die Sucht nach dicker<br />
Lippe – Snuser erkennt man an<br />
einer nach außen gewölbten Oberlippe<br />
– ist groß.<br />
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november / dezember <strong>2018</strong> | 21
ALLERLEI IM ALTLANDKREIS<br />
Musikalisch & unterhaltsam<br />
„Arsen und Spitzenhäubchen“ in Apfeldorf<br />
Apfeldorf | Eine rabenschwarze Krimi-<br />
Komödie bringt der Theaterverein Apfeldorf<br />
in <strong>den</strong> kommen<strong>den</strong> Wochen auf die<br />
Bühne. „Wir haben in <strong>den</strong> vergangenen<br />
Jahren immer einen Mix angeboten, mal<br />
bayerische Klassiker, mal städtische Komödien“,<br />
nennt Regisseur Delfo Viviani<br />
die Intention <strong>für</strong> das aus dem Englischen<br />
stammende Stück „Arsen und Spitzenhäubchen“.<br />
Der Autor Joseph Kesselring<br />
schrieb in <strong>den</strong> 1940er Jahren eigentlich<br />
ein Drama, doch <strong>für</strong> <strong>den</strong> Broadway wurde<br />
es rigoros in eine Kriminalkomödie umgewandelt.<br />
Bis heute bekannt ist die Verfilmung<br />
mit dem berühmten Gary Grant und<br />
nun erlebt das Stück auf der Apfeldorfer<br />
Theaterbühne eine Renaissance. Henriette<br />
Beltz und Lisa Krötz spielen vortrefflich<br />
die bei<strong>den</strong> frommen und liebenswerten<br />
Schwestern Brewster. Die alten Damen<br />
kümmern sich um ihre bei<strong>den</strong> Neffen und<br />
empfangen vom Pastor bis zum Polizisten<br />
immer gerne Gäste. Doch die Idylle<br />
findet ein jähes Ende, als der Neffe im<br />
Keller auf ein „kleines Geheimnis“ stößt.<br />
Dieser turbulente t Mord-Spaß ist t gespickt<br />
mit schwarzem Humor und skurrilen Situationen<br />
– damit wie geschaffen <strong>für</strong> die<br />
Apfeldorfer Theaterer. Für die passende<br />
Atmosphäre sorgt die extra zu diesem<br />
Zweck gegründete Big Band der Trachtenkapelle.<br />
Aufführungen sind am Freitag, 2.<br />
<strong>November</strong>, Samstag, 3. <strong>November</strong>, Freitag,<br />
9. <strong>November</strong>, Samstag, 10. <strong>November</strong>,<br />
Sonntag, 11. <strong>November</strong>, Freitag, 16.<br />
<strong>November</strong> und Samstag, 17. <strong>November</strong><br />
jeweils um 20 Uhr in der Mehrzweckhalle.<br />
Reservierungen sind per Onlinebuchung<br />
unter www.theater-apfeldorf.de<br />
oder bei Familie Zwick unter<br />
08869 / 1378 möglich. rg<br />
Grooviges Vorweihnachtsvergnügen<br />
im Ballenhaus<br />
Schongau | Mit <strong>den</strong><br />
Musikern Robert Maul<br />
(Saxophon), Reinhold<br />
Ohmayer (Piano), Moritz<br />
Kinker (Bass) und<br />
Max Kinker (Drum),<br />
treffen sich vier Musiker<br />
der Extraklasse in<br />
der Weihnachtsbäckerei, i um zusammen mit ihrem<br />
charmanten „Vokal-Engel“ Raphaela Lutz <strong>für</strong><br />
ihre Gäste sprichwörtlich leckere musikalische<br />
Plätzchen zu backen. Die fünf Musiker nehmen<br />
ihr Publikum mit auf eine Reise durch das „Winter<br />
Wonderland“. Mit diesem Konzert und ihrer<br />
ganz eigenen Interpretation der weltweit bekanntesten<br />
internationalen Weihnachts-Hits von<br />
<strong>den</strong> 1950er Jahren bis heute, gespielt im lockeren<br />
Swing über Reggae bis Funk, wollen die vier<br />
Instrumentalisten zusammen mit ihrer Sängerin<br />
das Publikum jedes Jahr aufs Neue begeistern.<br />
Unter anderem am Freitag, 14. <strong>Dezember</strong>, im<br />
Schongauer Ballenhaussaal ab 20 Uhr.<br />
Karten gibt es im Vorverkauf beim<br />
Frauenzimmer in der Altstadt.<br />
tis<br />
„Herzklopfn“ unplugged in der Pfarrkirche<br />
Peiting | Die Schwestern Stefanie, Christina und Magdalena Poxrucker<br />
aus dem oberösterreichischen Mühlviertel treten seit 2008<br />
gemeinsam auf. Seit ihrer Kindheit verbindet sie die Musik, 2010<br />
gab es das erste eigene Konzertprogramm und seither komponieren<br />
sie gemeinsam. Gefühlvoll und mitreißend erlebt man die drei<br />
Schwestern vor allem bei ihrem „Herzklopfn“-Unplugged-Konzert,<br />
schließlich stehen die „Poxrucker Sisters“ <strong>für</strong> bo<strong>den</strong>ständigen Dialektpop<br />
und Musik, die verbindet. Im Advent <strong>2018</strong> zeigen sie sich<br />
in akustischer Besetzung mit Gitarre, Cajon und Geige und einer<br />
stimmigen Auswahl ihrer Kompositionen – auch Weihnachtslieder<br />
dürfen in dieser Zeit natürlich nicht fehlen. Begleitet wer<strong>den</strong><br />
sie von ihrem Pianisten und Produzenten Roman Steinkogler. Am<br />
Freitag, 14. <strong>Dezember</strong>, um 20 Uhr, gastieren die „Poxrucker Sister“<br />
in der Peitinger St.-Michaels-Kirche.<br />
Karten gibt es<br />
<strong>für</strong> 22 Euro im Vorverkauf<br />
bei der Tourist-Info am<br />
Hauptplatz.<br />
tis<br />
>>> KARTEN ZU GEWINNEN<br />
Der „altlandkreis“ verlost 2 x 2 Karten <strong>für</strong> das Konzert der „Poxrucker<br />
Sisters“ am Freitag, 14. <strong>Dezember</strong>. Wer gewinnen möchte,<br />
sendet bis 15. <strong>November</strong> eine Postkarte mit dem Stichwort<br />
„Schwestern“ an „altlandkreis“, Birkland 40, 86971 ting. Oder eine Mail an info@altlandkreis.de. <strong>Das</strong> Los<br />
entscheidet, der Rechtsweg ist<br />
Peiausgeschlossen.<br />
22 | altlandkreis
Sprach der Hai zur Kuh: „Alles Haiku?“<br />
Peiting | Buchautor, Kreisrat und<br />
Ex-Mittelschullehrer Hans Schütz<br />
hat wieder ein Buch geschrieben.<br />
Der Titel lautet diesmal „Alles Haiku“<br />
und ist nach „Ich nehm’ das Tagesgedicht“<br />
und „Lyrisches Menü“<br />
der bereits dritte Gedichtband des<br />
Peitingers. Dabei handelt es sich<br />
um ein Buch, das ausschließlich<br />
Texte in der japanischen Literaturform<br />
„Haiku“ enthält. Eine zusätzliche,<br />
ganz besondere Note<br />
bekommt dieses Buch dank beeindruckender<br />
Illustrationen von Lore Kienzl l verliehen.<br />
Mit feinem Strich führt sie in die einzelnen Monate<br />
ein, füllt kleine Textlücken mit passen<strong>den</strong> Miniaturen<br />
und überzeugt mit einem hintersinnigen Cover.<br />
„Die Leserinnen und Leser wer<strong>den</strong> in diesem lyrischen<br />
Werk sicher Texte fin<strong>den</strong>, die sie ansprechen<br />
Hik“ H<br />
und vielleicht sogar zum selber<br />
Schreiben anregen“, verspricht<br />
Hans Schütz. Erhältlich ist sein<br />
neues Buch mit dem witzigen Titelseiten-Reim<br />
„Sprach der Hai zur<br />
Kuh: Wenn wir zusammen dichten,<br />
heißt das dann Haiku?“ <strong>für</strong> 18 Euro<br />
in allen örtlichen Buchhandlungen.<br />
js<br />
>>> BÜCHER ZU GEWINNEN<br />
Ihr Regionalmagazin „altlandkreis“<br />
verlost drei Gedichtbände „Alles<br />
Haiku“ von Hans Schütz. Schicken Sie uns bis 15.<br />
<strong>November</strong> eine Postkarte mit dem Stichwort „Haiku“<br />
an „altlandkreis“, Birkland 40, 86971 Peiting.<br />
Oder eine E-Mail an info@altlandkreis.de.<br />
<strong>Das</strong> Los entscheidet, der Rechtsweg ist<br />
ausgeschlossen. Viel Erfolg!<br />
Große Kleintierschau bei<br />
Stich & Schäller<br />
Peiting | Am Wochenende des 10. und 11. <strong>November</strong><br />
findet in <strong>den</strong> Fahrzeughallen der Firma Stich<br />
& Schäller in Peiting (Ammergauer Straße) wieder<br />
ein tierisches Highlight <strong>für</strong> Groß und Klein statt:<br />
Eine große Kleintierschau mit Hühnern, Tauben<br />
und Kaninchen, die von einer fachkundigen Jury<br />
bewertet wer<strong>den</strong>. Darüber hinaus dürfen sich die<br />
Besucher auf Ziervögel, Enten und Gänse in größeren<br />
Gehegen freuen. Zum längeren Verweilen lädt<br />
nicht nur eine Tombola mit tollen Preisen, sondern<br />
vor allem das gemütliche Stüberl nebenan mit<br />
deftigem Mittagessen sowie leckerem Kaffee und<br />
Kuchen ein. Die Öffnungszeiten der Schau, zu der<br />
alle Interessierten recht herzlich eingela<strong>den</strong> sind:<br />
Samstag, 10. <strong>November</strong>, von 9.30 Uhr bis<br />
17 Uhr. Und Sonntag, 11. <strong>November</strong>, von<br />
9 bis 16.30 Uhr. js<br />
Konzerte, Kalender und<br />
Christbäume – die Gewinner<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Auch wenn Weihnachten noch<br />
ein wenig auf sich warten lässt, durften wir<br />
bereits einige unserer Leser im Zuge der Gewinnspiele<br />
aus der <strong>Ausgabe</strong> 49 (September/<br />
Oktober) des „altlandkreis“ überraschen.<br />
Zum Beispiel Christian Bernhard aus Bernbeuren,<br />
Katrin Emsters aus Schongau und<br />
Nicole Geist aus Betzigau – mit einem Exemplar<br />
des <strong>Pfaffenwinkel</strong>-Kalenders.<br />
Berta Neudert aus Peiting, Brigitte Pust aus<br />
Altenstadt und Carolin Ruppert aus Schongau<br />
bekamen je zwei Karten <strong>für</strong> „Sound in<br />
the City“ zugeschickt.<br />
Gisela Bader und Gisela Schilcher, beide aus<br />
Schongau, erhielten je zwei Tickets <strong>für</strong> das<br />
Wohnzimmerkonzert von „Monobo Son“ in<br />
der Käsküche.<br />
Bei unserer etwas skurrilen Sommer-Christbaum-Aktion<br />
waren indes Christine Strobl<br />
aus Altenstadt, Karin Jelinek aus Landsberg<br />
und Martin Zeller aus Wildsteig erfolgreich.<br />
Sie dürfen sich je einen Christbaum auf Gut<br />
Achberg aussuchen. Allen, die diesmal kein<br />
Glück hatten, wünschen wir mehr<br />
Erfolg bei <strong>den</strong> aktuellen Gewinntispielen.<br />
november / dezember <strong>2018</strong> | 23
„Chest Pain Unit“ am Krankenhaus Weilheim zertifiziert<br />
Hier wer<strong>den</strong> Leben gerettet<br />
Weilheim | Eine sogenannte „Chest<br />
Pain Unit“ (CPU) dient der Versorgung<br />
von Patienten mit unklarem<br />
Brustschmerz. Nachdem es zuvor<br />
da<strong>für</strong> keine Qualitätsstandards<br />
gab, hat die Deutsche Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> Kardiologie Kriterien<br />
erstellt und nach diesen Kliniken<br />
und Krankenhäuser zertifiziert,<br />
um einen einheitlichen Standard<br />
einzuführen. Auch das Krankenhaus<br />
Weilheim darf sich seit Kurzem<br />
mit der eingetragenen Marke<br />
„Chest Pain Unit – DGK zertifiziert“<br />
schmücken. Angestoßen und begleitet<br />
hat das Projekt Funktionsoberarzt<br />
Stephen Bo<strong>den</strong>berger,<br />
seit 2010 bei der Krankenhaus<br />
GmbH. Der Vater von drei Kindern<br />
ist neben seiner Tätigkeit bei der<br />
GmbH zudem als Notarzt tätig. „Es<br />
ist wichtig, dass man beide Seiten<br />
sieht“, sagt Prof. Dr. Andreas Knez,<br />
Ärztlicher Direktor am Weilheimer<br />
Krankenhaus, über seinen Kollegen.<br />
Darüber hinaus ist Stephen<br />
Bo<strong>den</strong>berger der mittlerweile<br />
dritte Kardiologe, der seine volle<br />
Facharzt-Weiterbildung in Weilheim<br />
erworben hat. Prof. Dr. Knez<br />
dazu: „Da sind wir stolz drauf,<br />
schließlich ist das <strong>für</strong> ein kleineres<br />
Haus alles andere als normal.“ Im<br />
„altlandkreis“-Interview sprechen<br />
Knez und Bo<strong>den</strong>berger über die<br />
Chest Pain Unit, was es <strong>für</strong> die Zertifizierung<br />
zu tun galt und welches<br />
Thema bei <strong>den</strong> deutschlandweiten<br />
Herzwochen im <strong>November</strong> auf<br />
dem Plan steht.<br />
Was können wir uns unter einer<br />
„Chest Pain Unit“ vorstellen?<br />
Stephen Bo<strong>den</strong>berger: Dabei geht<br />
es um Krankheiten rund ums Herz<br />
und um die Gefäße im Thorax, also<br />
im Brustkorb. Da sind viele Krankheitsbilder<br />
dabei, wo Minuten<br />
über Leben und Tod entschei<strong>den</strong>.<br />
Zwar gibt es auch Schmerzen, die<br />
zeitlich nicht so akut sind, aber<br />
das muss man eben rausfiltern.<br />
Solch ein Filter funktioniert viel<br />
besser unter standardisierten<br />
Bedingungen, die wir hier jetzt<br />
geschaffen haben: in der Chest<br />
Pain Unit. Wir haben nicht einfach<br />
einen Raum errichtet, wo die<br />
Leute hingeschickt wer<strong>den</strong>, sondern<br />
eine ganze Aufnahmestation.<br />
Hier<strong>für</strong> benötigt es eine passende<br />
Infrastruktur und auch das Personal<br />
muss entsprechend geschult<br />
sein. Kurzum: Patienten mit Brustschmerzen<br />
kommen sofort in die<br />
Chest Pain Unit, hier haben wir einen<br />
speziellen Schockraum – perfekte<br />
Voraussetzungen. Der Patient<br />
wird in der CPU sofort von einem<br />
Facharzt und Intensivschwestern<br />
versorgt.<br />
Wie sieht der Prozess zur Zertifi zierung<br />
aus?<br />
Prof. Dr. Andreas Knez: Von der<br />
Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong> Kardiologie<br />
gibt es einen ausführlichen<br />
Anforderungskatalog. Wir haben<br />
uns heuer dazu entschlossen,<br />
diese Zertifizierung anzugehen,<br />
haben es dann entsprechend angemeldet<br />
und einen überraschend<br />
frühen Termin bekommen. Es kamen<br />
zwei Kollegen, die geschult<br />
sind, Häuser zu zertifizieren. Dann<br />
war es eine Begehung, wobei genau<br />
geschaut wurde, ob Örtlichkeiten,<br />
fachliche Qualifikation der<br />
Kardiologen und des Pflegepersonals<br />
sowie Infrastruktur stimmen.<br />
Welche Vorteile bietet eine Chest<br />
Pain Unit beziehungsweise eine<br />
solche Zertifi zierung?<br />
Knez: Für uns ist eine Zertifizierung<br />
die Möglichkeit, sämtliche<br />
Pflege ist entschei<strong>den</strong>d: Stephen Bo<strong>den</strong>berger und<br />
Prof. Dr. Andreas Knez mit Igor Petrovic (li.), Leiter der<br />
CPU und Christiane Lübke, Leiterin der Intensivstation.<br />
Abläufe neu zu über<strong>den</strong>ken und<br />
zu standardisieren. Davon profitieren<br />
wir und der Patient. Jetzt ist<br />
klipp und klar: Bei Brustschmerz<br />
geht es immer in die Chest Pain<br />
Unit. Ziel ist es, einen akuten oder<br />
neu aufgetretenen Brustschmerz<br />
rasch und zielgerichtet abzuklären.<br />
Bo<strong>den</strong>berger: Für jede Erkrankung,<br />
die wir in der CPU behandeln,<br />
gibt es standardisierte<br />
Vorgehensweisen. Pflege oder<br />
Arzt, jeder weiß was zu tun ist,<br />
und das auch in einem bestimmten<br />
Zeitrahmen. Heißt: Kommt<br />
jemand mit einem Problem zu<br />
uns, wird er nicht noch kurz ins<br />
Wartezimmer verlegt, sondern<br />
sofort angeschaut. Ein enormer<br />
Zuwachs an Geschwindigkeit. Die<br />
Zertifizierung spiegelt die hohe<br />
Qualität und Kompetenz der kardiologischen<br />
Akutversorgung von<br />
Patienten wider.<br />
Sonderveröffentlichung der
Prof. Dr. Andreas Knez, Ärztlicher<br />
Direktor und Chefarzt Innere Medizin<br />
am Weilheimer Krankenhaus.<br />
Wie sieht die CPU genau aus?<br />
Bo<strong>den</strong>berger: Es ist eine Aufnahme<br />
plus Schockraum plus acht<br />
Überwachungsbetten. Für die<br />
Menge der Bevölkerung, die wir<br />
versorgen, wären eigentlich nur<br />
vier Überwachungsbetten nötig.<br />
Gibt es etwas, was es zukünftig zu<br />
beachten gibt?<br />
Knez: Generell ist alles genau definiert:<br />
Welche Technik vorzuhalten<br />
ist, wie das Personal trainiert wer<strong>den</strong><br />
muss – es braucht etwa regelmäßiges<br />
Reanimationstraining.<br />
Es müssen Fachärzte und Kardiologen<br />
vor Ort sein. Es braucht ein<br />
in kürzester Zeit bereitgestelltes<br />
Labor ebenso wie ein CT. Es muss<br />
vor Ort ein modernes Ultraschallgerät<br />
vorgehalten wer<strong>den</strong>, mit<br />
dem zum Beispiel auch eine Untersuchung<br />
des Herzens über die<br />
Speiseröhre möglich ist. Ganz,<br />
ganz viele Punkte. Für die Kardiologie<br />
ist die Zertifizierung natürlich<br />
ein Prädikat.<br />
Sie sprechen es an: <strong>Das</strong> Pflegepersonal<br />
muss entsprechend geschult<br />
sein.<br />
Knez: <strong>Das</strong> sind alles Intensivschwestern.<br />
Im Prinzip können die<br />
alles, aber auch sie wer<strong>den</strong> in speziellen<br />
Schulungen vorbereitet. Sie<br />
müssen alle kardiologische Notfälle<br />
beherrschen oder zum Beispiel<br />
EKGs schreiben können. Alle haben<br />
eine enorm hohe Qualifikation.<br />
Bo<strong>den</strong>berger: Zudem ist es äußerst<br />
teambil<strong>den</strong>d, wenn man<br />
so ein Projekt gemeinsam vorantreibt.<br />
Die meisten arbeiten gerne<br />
in der CPU und sind froh, dass sie<br />
mitgestalten können. <strong>Das</strong> macht<br />
das Team noch besser.<br />
Ist die CPU dann genauso wie die<br />
Notaufnahme 24 Stun<strong>den</strong> geöffnet?<br />
Knez: Ja, 365 Tage, 24 Stun<strong>den</strong>! Sobald<br />
man Brustschmerzen hat, ruft<br />
man die 112. Wenn die Symptome<br />
geschildert wer<strong>den</strong> – Druck hinter<br />
der Brust mit oder ohne Ausstrahlung<br />
in <strong>den</strong> linken/rechten Arm<br />
oder zwischen die Schulterblätter –<br />
ist <strong>für</strong> <strong>den</strong> Disponenten der Leitstelle<br />
immer klar: <strong>Das</strong> klingt nach<br />
Herzinfarkt. Es wird ein Notarzt<br />
und Rettungswagen geschickt, der<br />
<strong>den</strong> Patienten mit ins Krankenhaus<br />
nimmt. Und zwar nicht mehr in die<br />
Notaufnahme, sondern direkt in die<br />
CPU, wo er schon erwartet wird.<br />
Für <strong>den</strong> Rettungsdienst ist es jetzt<br />
einfacher, sie können je<strong>den</strong> Tag, 24<br />
Stun<strong>den</strong> kommen und wissen, es<br />
geht bei Brustschmerz stringent in<br />
die CPU – gewissermaßen in eine<br />
abgespeckte Intensivstation.<br />
Bo<strong>den</strong>berger: Diese Verfügbarkeit<br />
ist auch eine Voraussetzung <strong>für</strong> die<br />
Zertifizierung. <strong>Das</strong> Aufnahmezimmer<br />
muss frei sein. Es ist also keine<br />
Einheit, bei der man eben mal<br />
sagt: Heute geht es nicht.<br />
Passend dazu fi n<strong>den</strong> im <strong>November</strong><br />
bundesweit wieder die Herzwochen<br />
statt. Diesmal unter dem<br />
Motto „Herz aus dem Takt: Vorhofflimmern,<br />
eine bedrohliche Volkskrankheit“.<br />
Knez: <strong>Das</strong> Vorhofflimmern kommt<br />
bei über 80-Jährigen bei über<br />
zehn Prozent der Bevölkerung vor,<br />
allerdings kann es jegliches Alter<br />
betreffen. <strong>Das</strong> Vorhofflimmern an<br />
sich ist nichts Schlimmes, das damit<br />
verbun<strong>den</strong>e Schlaganfallrisiko<br />
ist die Katastrophe. Hintergrund ist,<br />
dass sich bei Vorhofflimmern und<br />
fehlender Blutverdünnung Blutgerinsel<br />
im Herzen bil<strong>den</strong> können.<br />
Man muss wissen, dass ein durch<br />
Vorhofflimmern bedingter Schlaganfall<br />
nicht nur eine schlechte<br />
Prognose besitzt, sondern auch zu<br />
einer Demenzerkrankung führen<br />
kann.<br />
» In der CPU kann man nicht mal eben<br />
sagen: Heute geht es nicht. Diese<br />
Verfügbarkeit rund um die Uhr ist<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> die Zertifi zierung.<br />
Stephen Bo<strong>den</strong>berger, Funktionsoberarzt Innere Medizin,<br />
Krankenhaus Weilheim<br />
Gibt es entsprechende Tests?<br />
Knez: Ab dem 65. Lebensjahr sollte<br />
man täglich seinen Puls tasten.<br />
Da wäre schon viel geholfen, wenn<br />
das jeder schaffen würde ... Es gibt<br />
kein Screening, mit dem genau<br />
bestimmt wer<strong>den</strong> kann, wer es<br />
Stephen Bo<strong>den</strong>berger, Funktionsoberarzt<br />
Innere Medizin.<br />
Herzwochen<br />
in Schongau und Weilheim<br />
Mittwoch, 14. <strong>November</strong> <strong>2018</strong>,<br />
19.00 bis 21.00 Uhr im Krankenhaus Schongau:<br />
Infoveranstaltung mit Prof. Dr. Andreas Knez, Ärztlicher Direktor<br />
und Chefarzt Klinik <strong>für</strong> Innere Medizin/Kardiologie am Krankenhaus<br />
Weilheim sowie Chefarzt Dr. Jochen Dresel und ltd. Arzt<br />
Claus Holm, Klinik <strong>für</strong> Innere Medizin Schongau<br />
Mittwoch, 21. <strong>November</strong> <strong>2018</strong>,<br />
18.00 bis 20.00 Uhr im Pfarrheim Miteinander,<br />
Theatergasse 1, Weilheim:<br />
Infoveranstaltung mit Prof. Dr. Andreas Knez, Ärztlicher Direktor<br />
und Chefarzt Klinik <strong>für</strong> Innere Medizin/Kardiologie am Krankenhaus<br />
Weilheim, Prof. Dr. Heidi Estner, Ltg. Invasive Elektrophysiologie<br />
am Klinikum Großhadern und Prof. Dr. Alexander Becker,<br />
Kardiologische Praxis Weilheim<br />
bekommt oder nicht. <strong>Das</strong> Problem<br />
ist, der Patient spürt <strong>den</strong> unregelmäßigen<br />
Herschlag häufig nicht.<br />
Der kommt und geht – typisch<br />
<strong>für</strong> Vorhofflimmern. Allein diese<br />
kurzen Phasen reichen aus, um<br />
einen Schlaganfall hervorzurufen.<br />
Es gibt natürlich auch die, die es<br />
spüren – das ist das einfachste.<br />
Warum sie es spüren? Bei Vorhofflimmern<br />
sind rund 15 bis 30 Prozent<br />
der Herzleistung weg. Wenn<br />
sie dann etwa die Treppe hochgehen,<br />
merken sie, dass etwas nicht<br />
stimmt.<br />
Wohin geht die Entwicklung?<br />
Knez: Es tut sich mittlerweile unheimlich<br />
viel im E-Health-Bereich.<br />
Es gibt beispielsweise ein Kardio-<br />
Band, mit dem der Rhythmus<br />
aufgezeichnet wird. Oder ein<br />
Pflaster – was noch nicht zugelassen<br />
ist – welches man auf die<br />
Brust klebt und das aufzeichnet.<br />
Oder kleine EKGs, die<br />
man ans Smartphone<br />
anschließen kann. Die<br />
Krux ist: Wir haben einen<br />
großen See an Patienten<br />
mit Vorhofflimmern,<br />
die es aber nicht<br />
wissen. Im Rahmen der<br />
Herzwochen haben wir<br />
Frau Prof. Dr. Estner aus<br />
Großhadern eingela<strong>den</strong>, die eine<br />
spezielle Therapie anbietet. Es<br />
gibt medikamentöse Therapien, es<br />
gibt aber auch die Ablation, eine<br />
Herzkatheter-Behandlung, mit der<br />
Vorhofflimmern letztlich beseitigt<br />
wird. Prof. Dr. Estner wird davon<br />
berichten und Fragen beantworten,<br />
wie: Lebe ich dann länger? Brauche<br />
ich Blutverdünner? Kann ich verbluten?<br />
Was passiert, wenn ich einen<br />
Unfall habe? <strong>Das</strong> ist immer ein<br />
großes Thema. Habe ich dadurch<br />
ein erhöhtes Risiko von Demenz,<br />
insbesondere wenn ich jung bin?<br />
Hab ich ein erhöhtes Risiko, eine<br />
Herzschwäche zu entwickeln? Kann<br />
ich mit so einer Rhythmusstörung<br />
überhaupt noch Sport machen?<br />
Kann man präventiv etwas tun?<br />
Knez: <strong>Das</strong> Übliche: Bewegen, gesund<br />
ernähren, auf seinen Blutdruck<br />
achten und somit die Risikofaktoren<br />
minimieren.<br />
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> > > KONTAKT<br />
Klinik Weilheim<br />
Innere Medizin/Herzkatheter<br />
Telefon: 0881 / 188-596<br />
Telefax: 0881 / 188-688<br />
E-Mail: in-sek-wm@kh-gmbh-ws.de<br />
november / dezember <strong>2018</strong> | 25
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26 | altlandkreis<br />
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Bad Bayersoien | Eine unauffällige<br />
Wohnung mitten in Bad Bayersoien,<br />
doch im Inneren wird<br />
man überrascht von zahlreichen<br />
Vitrinen voller fahrbarem Spielzeug.<br />
Traktoren, Autos, Eisenbahnen<br />
und Schiffe – Reiner Koch hat<br />
nicht nur tausende Spielzeug-<br />
Fahrzeuge, er besitzt auch die<br />
dazu passende Fachliteratur und<br />
kann definieren, wann genau ein<br />
bestimmtes Modell gebaut wurde.<br />
Sein ältestes Objekt ist eine<br />
Dampflok mit Kohlenwagen, die<br />
man noch mit einem Schlüssel<br />
aufziehen muss, damit sie knatternd<br />
ihre Run<strong>den</strong> dreht. Hergestellt<br />
wurde die Lok von der Firma<br />
Bing, die vor mehr als 100 Jahren<br />
zusammen mit Märklin Marktführer<br />
bei Modell-Eisenbahnen war.<br />
Anhand der Funktionsweise der<br />
Kupplung kann Reiner Koch die<br />
Entstehung dieser Lokomotive um<br />
1905 einordnen.<br />
Aufgewachsen in Düsseldorf, besaß<br />
er schon in seinen Kindertagen<br />
eine Eisenbahn, die er dann<br />
auch mitgenommen hat, als er<br />
aus beruflichen Grün<strong>den</strong> nach<br />
München zog. Zu der Zeit war<br />
seine Sammellei<strong>den</strong>schaft schon<br />
entfacht. Er besuchte Flohmärkte<br />
oder schaute auf Tauschbörsen<br />
nach seltenen Stücken. Sein Onkel<br />
hatte eine Landwirtschaft, weshalb<br />
das größte Augenmerk des<br />
Sammlers auf Traktoren lag. „Ich<br />
Reiner Koch mit einem Bagger aus DDR-Zeiten vor seinen Vitrinen.<br />
war mit fünf Oldtimer-Traktoren<br />
der größte landlose Bauer“, sagt<br />
der 71-Jährige, der heute mit einem<br />
Schmunzeln an diese Zeit<br />
zurück<strong>den</strong>kt. Immer noch stehen<br />
zwei Kramer-Bulldogs in seiner<br />
Garage, mit <strong>den</strong>en er im Sommer<br />
gerne die Oldtimer-Treffen der<br />
Umgebung ansteuert.<br />
Aus unterschiedlichsten<br />
Materialien<br />
Zahlreiche Traktoren der Marken<br />
Fendt, Hanomag, Lanz, Eicher und<br />
viele mehr stehen auch in seinen<br />
Vitrinen – bei ein bis zehn Zentimetern<br />
Größe jedoch deutlich<br />
kleiner. Koch besitzt auch Spielzeug-Traktoren<br />
aus Papier, Plastik,<br />
Blech oder schwerem Zinn, teilweise<br />
mit passen<strong>den</strong> Gerätschaften<br />
zum Anhängen. Sogar ein<br />
paar Modelle aus DDR-Zeiten sind<br />
in seiner Sammlung vertreten.<br />
Früher gab es als Werbeaktion zu<br />
Lebensmitteln manchmal Figürchen,<br />
die Reiner Koch gesammelt<br />
und gerne als Tauschobjekt nutzte.<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren<br />
Lego und Matchbox beliebte<br />
Hersteller von kleinen Spielzeug-<br />
Fahrzeugen. Der Bad Bayersoier<br />
besitzt nicht nur Autos der allerersten<br />
Matchbox-Serien, er hat<br />
teilweise sogar noch die originale<br />
Verpackung dazu. Es gibt Sammler-<strong>Magazin</strong>e,<br />
in <strong>den</strong>en man jedes<br />
Matchbox-Automodell nachlesen<br />
kann. Auch Lego hat ursprünglich<br />
mit Spielzeugautos begonnen,<br />
spezialisierte sich erst später auf<br />
Bauklötze. Von der Spielzeugfirma
Diese Lok zieht Reiner Koch mit<br />
dem Schlüssel auf, damit sie ihre<br />
Run<strong>den</strong> drehen kann.<br />
Wiking hat Reiner Koch über Jahrzehnte<br />
die Prospekte gesammelt<br />
und kann dadurch zurückverfolgen,<br />
wann ein bestimmtes Modell<br />
gebaut wurde. Da<strong>für</strong> besuchte er<br />
oftmals Spielzeug-Fachgeschäfte<br />
und ergänzte seine Sammlung<br />
auch mit neuen Fahrzeugen. „Ich<br />
habe nicht gezielt gesammelt,<br />
es musste mich ansprechen und<br />
Spaß machen“, nennt er seine Beweggründe<br />
<strong>für</strong> so manchen Kauf.<br />
Sammelobjekte<br />
verlieren an Wert<br />
Sein Augenmerk lag aber immer<br />
auf dem ganz kleinen Spielzeug.<br />
Begeistert zeigt er die filigranen<br />
Traktoren mit Heuwender, die<br />
tatsächlich nur einen Zentimeter<br />
groß sind.<br />
„Heute tippen die Kinder nur noch<br />
auf dem Handy herum“, stellt der<br />
Bad Bayersoier mit Bedauern fest –<br />
<strong>für</strong> das Sammeln besteht kein Interesse<br />
mehr. Auf Eisenbahn-Börsen<br />
tummeln sich in der Regel nur<br />
50- bis 70-Jährige, andere Tauschbörsen<br />
wiederum sind komplett<br />
eingeschlafen und <strong>den</strong> Spielzeug-<br />
Fachhandel findet man heutzutage<br />
nicht mal mehr in Großstädten. In<br />
seinem Wohnzimmer steht auch<br />
eine Briefmarkensammlung, hier<br />
war er Mitglied im Briefmarkenverein<br />
Herrsching. Doch auch dieser<br />
Verein löst sich gerade auf, weil<br />
keine jungen Mitglieder nachkommen<br />
und der Wert der Sammelobjekte<br />
in sich zusammenbricht.<br />
„Ich habe Spaß an alten Dingen<br />
und habe immer irgendwas gesammelt“,<br />
meint Reiner Koch,<br />
der seiner Sammel-Lei<strong>den</strong>schaft<br />
auch jetzt im Rentenalter natürlich<br />
treu bleiben möchte. Aus seiner<br />
langjährigen Erfahrung und vom<br />
Austausch mit Gleichgesinnten<br />
weiß er, dass man immer gerne<br />
das sammelt, was man aus seiner<br />
Kindheit noch kennt. An dieser<br />
Stelle fragt er sich: „Was soll die<br />
heutige Jugend später sammeln,<br />
wenn sie nur noch mit Handy und<br />
Laptop spielt?“<br />
Er selbst hat je<strong>den</strong>falls immer<br />
noch Spaß an seiner Spielzeugsammlung,<br />
die staubfrei und<br />
wohlsortiert in seinen Vitrinen<br />
steht. „Und hoffentlich noch um<br />
einige Stücke reicher wird. rg<br />
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november / dezember <strong>2018</strong> | 27
Silberreiher besucht immer häufiger unsere Region<br />
Mäusefressender<br />
Zeitlupen-Flieger in Reinweiß<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Der Graureiher, im<br />
Volksmund „Fischreiher“ genannt,<br />
ist hier in der Region seit jeher<br />
heimisch. Doch vor allem Fischern<br />
fällt zunehmend auf, dass sich unter<br />
dem grauen Reiher auch immer<br />
häufiger komplett weiße Reiher<br />
mischen. Gemeint ist der Silberreiher:<br />
Bis zu 1,90 Meter Flügelspannweite,<br />
90 Zentimeter Körpergröße<br />
und 1,7 Kilogramm Gewicht.<br />
Sein Gefieder ist von Kopf bis Bein<br />
schneeweiß. Lediglich sein gelborangener<br />
Schnabel sowie seine<br />
dunkelfarbenen Beine und Füße<br />
heben sich vom restlichen Körper<br />
farblich ab. „So ein reinweißer Vogel<br />
ist schon etwas Besonderes“,<br />
sagt Vogelexperte und Ammersee-<br />
Gebietsbetreuer Christian Niederbichler.<br />
Noch beeindruckender<br />
aber seien einige seiner Verhaltensweisen:<br />
„Beim Jagen erstarrt<br />
er regelrecht zu einer dünnen<br />
Säule, bleibt solange regungslos<br />
stehen, bis die Beute dicht an ihm<br />
vorbeikrabbelt oder -schwimmt.“<br />
Dann, wie von der Tarantel gestochen,<br />
schnappt er blitzartig zu.<br />
Er brütet<br />
am Plattensee<br />
Auf seiner Speisekarte stehen Insekten,<br />
Amphibien und Süßwasserfische<br />
aller Art, weshalb er<br />
häufig im Uferbereich kleiner und<br />
großer Binnenseen steht. Darüber<br />
hinaus jagt er gerne nach Mäusen,<br />
weshalb er sich auch auf Wiesen<br />
und Stoppeläckern aufhält. „<strong>Das</strong> ist<br />
auch der Grund, warum ihn Landwirte<br />
und Spaziergänger immer<br />
wieder mit dem Storch verwechseln“,<br />
sagt Christian Niederbichler,<br />
der sich schon immer <strong>für</strong> heimische<br />
Vögel aller Art interessierte,<br />
<strong>den</strong> Silberreiher „zu meiner Jugendzeit<br />
aber nie gesehen habe“.<br />
Dabei wurde er erstmals am Ammersee<br />
gesichtet im Jahre 1948.<br />
Danach jedoch erst wieder 1965<br />
und ohnehin nur vereinzelt. Regelmäßiger<br />
in der Gegend ist er erst<br />
seit Mitte der 1980er Jahre, in höherer<br />
Anzahl seit 1998. „2004 zum<br />
Beispiel wur<strong>den</strong> nur im Bereich<br />
zwischen Weilheim und Grafrath<br />
50 Stück gezählt“, sagt Christian<br />
Niederbichler. 2015 waren es im<br />
gleichen Gebiet sogar über 70. Vergangenes<br />
Jahr immerhin 55. Interessant<br />
dabei: „<strong>Das</strong>s die Höchstbestände<br />
immer nur zu bestimmten<br />
Zeiten gezählt wur<strong>den</strong>.“ Heißt: Der<br />
Silberreiher ist hier in der Region<br />
immer nur zu Besuch. „Entgegen<br />
anderer Vögel aber zu total unterschiedlichen<br />
Zeiten.“ Weißstörche<br />
beispielsweise – von wenigen<br />
Ausnahmen abgesehen – fliegen<br />
in immer größer wer<strong>den</strong><strong>den</strong> Gemeinschaften<br />
während ihres Zugfluges<br />
bis nach Afrika, um dort zu<br />
überwintern. Der Silberreiher aber<br />
wurde hier in der Region zu fast<br />
allen Jahreszeiten gesichtet. „Am<br />
häufigsten zwar von Anfang Herbst<br />
bis Ende Oktober“, sagt Niederbichler.<br />
„Ich habe aber auch schon<br />
vier Silberreiher mitten im Winter<br />
angetroffen.“ Wo? „Bei einer Führung<br />
am Ammersee-Sü<strong>den</strong>de.“<br />
Es war Anfang Januar, wildes<br />
Schneegestöber, als Niederbichler<br />
die vier Silberreiher mit eingezogenen<br />
Hälsen dem Sturm trotzend<br />
begegnete. Kurz um: Vereinzelt<br />
ist der Silberreiher das ganze Jahr<br />
über im Oberland anzutreffen,<br />
etwas stärker im Frühjahr und am<br />
häufigsten Ende Oktober. Seinen<br />
Nachwuchs brütet der größte Reiher<br />
der Region jedoch bevorzugt<br />
in Südosteuropa aus. „Die uns<br />
nächsten Brutvorkommen liegen<br />
am Plattensee und am Neusiedler<br />
See“, sagt Christin Niederbichler,<br />
dem keine einzige Silberreiher-<br />
Brut in der Gegend bekannt ist.<br />
Trocknen im Süd-Osten<br />
die Binnenseen aus?<br />
Warum er trotzdem immer wieder<br />
und immer häufiger hierzulande<br />
vorbeikommt? „<strong>Das</strong> könnte mit<br />
dem Klimawandel zu tun haben,<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
28 | altlandkreis
Die Markenzeichen des Silberreihers sind der gelbe Schnabel, die<br />
schwarzen Beine und Füße sowie ein reinweißes Gefieder.<br />
weil einige Binnengewässer in<br />
Süd-Ost-Europa im Hochsommer<br />
austrocknen, er deshalb zum<br />
Jagen unsere noch reichlich mit<br />
Wasser gefüllten Seen aufsucht.“<br />
Aber auch mit dem Zerstreuungsflug<br />
der Nachkommen. Gründet<br />
ein Silberreiher-Pärchen, das übrigens<br />
im Wechsel die im Schilfgürtel<br />
abgelegten Eier in einem<br />
bis zu einem Meter Durchmesser<br />
großen Nest ausbrütet, eine Familie,<br />
bleibt diese zunächst <strong>für</strong><br />
einige Monate zusammen. Dann<br />
aber fliegen die Jungen aus – und<br />
zwar in grundverschie<strong>den</strong>e Richtungen.<br />
Eine führt offensichtlich,<br />
oder besser gesagt zwangsläufig,<br />
ins Oberland, wo dank zahlreicher<br />
Seen, Fischteichen, kleineren Bächen<br />
sowie Feldmaus-geprägten<br />
Wiesen und Äckern jede Menge<br />
leckere Nahrung <strong>für</strong> <strong>den</strong> langhalsigen<br />
Vogel vorhan<strong>den</strong> ist. <strong>Das</strong>s der<br />
Silberreiher auch ein leidiges Übel<br />
<strong>für</strong> Fischer und Fischzüchter sein<br />
kann, liegt aufgrund seiner bevorzugten<br />
Speisen auf der Hand. Ein<br />
großer Scha<strong>den</strong> <strong>für</strong> Fischbestände<br />
geht jedoch vom Silberreiher laut<br />
einer Studie aus der Oberpfalz<br />
nicht aus. „Weshalb er nicht zum<br />
Abschuss freigegeben ist“, sagt<br />
Christian Niederbichler. Selbstverständlich<br />
sei der ein oder andere<br />
Fischer nicht angetan, wenn ihm<br />
ein Silberreiher Fische vor der<br />
Nase wegschnappt. Umso erfreuter<br />
dürfen aber die Landwirte sein.<br />
„Ich habe von einem Ornithologen<br />
gelesen, der in Raisting intensiv<br />
<strong>den</strong> Silberreiher bei der Jagd nach<br />
Mäusen beobachtet hat – alle fünf<br />
Minuten packte der Vogel zu.“ Eine<br />
erstaunlich hohe Fangquote. Ein<br />
weiteres Highlight des Vogels ist<br />
seine Art zu fliegen. Der Silberreiher<br />
hat im Vergleich zu ähnlichen<br />
Vögeln einen extrem langsamen<br />
Flügelschlag, der in Fachbüchern<br />
als langsam und majestätisch beschrieben<br />
wird. „Zeitlupenhaft,<br />
was fast ein bisserl geisterhaft<br />
wirkt“, sagt dazu Niederbichler,<br />
der dieses einzigartige Flugverhalten<br />
immer wieder mit größter<br />
Begeisterung zur Kenntnis nimmt,<br />
wenn er <strong>für</strong> sich oder mit einer<br />
Gruppe Interessierter auf Vogelbeobachtung<br />
in der Region unterwegs<br />
ist.<br />
js<br />
Experten bezeichnen <strong>den</strong> Flügelschlag des Silberreihers als langsam<br />
und majestätisch, ja fast schon zeitlupenhaft.<br />
november / dezember <strong>2018</strong> | 29
Altenstadter Maxbrauerei lebt von Vielfalt<br />
Exotische Biere<br />
<strong>für</strong> junge Genießer<br />
Altenstadt | Wer die Biere von Max<br />
Sedlmeier verköstigt, schmeckt<br />
sofort: Dieser Mann versteht sein<br />
Handwerk. Der 36-Jährige führt<br />
seit 2010 eine kleine, urgemütlich<br />
eingerichtete Brauerei samt<br />
Probierstüberl an der St. Lorenz-<br />
Straße in Altenstadt. Von Beginn<br />
an legte er Wert auf kreative Eigenkreationen,<br />
fernab der bayerischen<br />
„Allerweltsbiere“ von<br />
beispielsweise Augustiner, Hacker<br />
Pschorr und Paulaner. Neudeutsch<br />
heißt der Oberbegriff exotischer<br />
Sorten „Craftbeer“. „<strong>Das</strong>s du einen<br />
75-Jährigen, hier einheimischen,<br />
von seinem gewohnten Bier einer<br />
großen bayerischen Brauerei nicht<br />
umstimmen kannst, ist völlig normal“,<br />
sagt Sedlmeier. Speziell die<br />
jüngere Generation aber sei immer<br />
experimentierfreudiger und offener<br />
<strong>für</strong> Neues. So gewinnen die<br />
insgesamt 15 verschie<strong>den</strong>en Sorten<br />
der Biermanufaktur Maxbrauerei,<br />
so der offizielle Name, auch hier<br />
im <strong>Altlandkreis</strong> Schongau an Beliebtheit.<br />
In München, vor allem<br />
aber in anderen größeren Städten<br />
Deutschlands konnte sich Max<br />
Sedlmaier mit seiner Bier-Vielfalt<br />
längst einen Namen machen. Unter<br />
anderem auf der Biermeile in<br />
Berlin, wogegen das Münchner<br />
Oktoberfest in Sachen Größe und<br />
Menschenandrang eine – kaum zu<br />
glauben aber wahr – kleine Veranstaltung<br />
ist. Dort besonders beliebt<br />
sind Craft-Biere, wie sie Max Sedlmeier<br />
kreiert.<br />
200 Hopfensorten aus<br />
aller Welt<br />
Hopfen, Malz, Wasser und Hefe<br />
sind die Zutaten <strong>für</strong> Bier, die jedoch<br />
in Kombination und Aufbereitung<br />
schier grenzenlosen Raum<br />
<strong>für</strong> Spielereien zulassen. „Es gibt<br />
weltweit 200 Hopfensorten, allein<br />
in Deutschland 80 Malzsorten und<br />
darüber hinaus zig Hefestämme,<br />
die letztlich entschei<strong>den</strong>d sind<br />
<strong>für</strong> bestimmte Geschmacksrichtungen“,<br />
sagt Max Sedlmeier, der<br />
Hopfen tatsächlich aus allenmöglichen<br />
Ländern bezieht, unter anderem<br />
aus Australien, Neuseeland<br />
und <strong>den</strong> USA. Seine Malze stammen<br />
dagegen überwiegend aus<br />
Bamberg, Regierungsbezirk Oberfranken.<br />
Und die Hefe von seinem<br />
damaligen Ausbildungsbetrieb,<br />
der Aktienbrauerei in Kaufbeuren.<br />
Sedlmeier achtet also auf eine<br />
gesunde Mischung aus Internationalität<br />
und Regionalität – auch<br />
da<strong>für</strong> steht die „Craftbeer-Szene“,<br />
die im Kern nicht anders braut als<br />
die großen Münchner Brauereien:<br />
Maischen, Läutern, Kochen,<br />
Gären, Reifen. Sedlmeier besitzt<br />
hier<strong>für</strong> – neben Kühlraum, Lager<br />
und Schrotmühle – eine elektrisch<br />
beheizbare 200-Liter-Brauanlage<br />
mit Sudpfanne, Läuterbottich und<br />
„Whirlpool“ sowie im offen zugänglichen<br />
Raum dahinter vier<br />
30 | altlandkreis<br />
Frischgezapft: In Berliner und<br />
Münchner Szenebars sind Craft-<br />
Biere voll im Trend — auch die<br />
von Max Sedlmeier.
Speziell die jüngeren Kun<strong>den</strong> von Max Sedlmeier sind experimentierfreudig<br />
und kosten seine Craft-Biere aus solch edlen Gläsern.<br />
1 000-Liter-Lagertanks aus Edelstahl,<br />
worin das Bier – je nach Sorte<br />
– zwischen zwei und vier Wochen<br />
reift, ehe es auf <strong>den</strong> Markt kommt.<br />
Heißt: Sedlmeier produziert bis zu<br />
vier verschie<strong>den</strong>e Biersorten über<br />
insgesamt 1 600 Liter pro Monat.<br />
Und übers Jahr verteilt diese 15<br />
verschie<strong>den</strong>en Biere, kategorisiert<br />
in „Klassiker“ und „Monatsbiere“.<br />
Frisch und fruchtig<br />
mit 66 Bittereinheiten<br />
Zwickl Hell, Dunkles Landbier<br />
und Bernstein Weizen mit jeweils<br />
5,2 Volumenprozent Alkoholgehalt<br />
sind die drei „Klassiker“ von<br />
Max Sedlmeier, die auch einem<br />
75-jährigen Einheimischen definitiv<br />
wohlbekommen sind, „weil sie geschmacklich<br />
dem Bayerischen nicht<br />
fremd sind“. Exotisch, geschmacksexplosiv,<br />
fruchtig, säuerlich, bitter<br />
oder alles in einem? Da<strong>für</strong> stehen<br />
die Monatsbiere aus der Maxbrauerei.<br />
Beispiel „India Pale Ale“:<br />
Frisch und fruchtig, ausschließlich<br />
gebraut mit amerikanischem<br />
Cascade-Hopfen, sieben Volumenprozent<br />
Alkoholgehalt und gespickt<br />
mit 66 Bittereinheiten. <strong>Das</strong> stärkste<br />
Bier von Sedlmeier – 9,9 Volumenprozent<br />
Alkohol und 48 Bittereinheiten<br />
– ist das „Russian Imperial<br />
Stout“, berühmt gewor<strong>den</strong> als Hofbier<br />
einer russischen Zarin im 18.<br />
Jahrhundert, in dessen Geschmack<br />
sich Kakao und Schokolade entfalten.<br />
Besonders fruchtig ist dagegen<br />
das „Hoppy5Weizen“ mit fünf verschie<strong>den</strong>en<br />
Hopfensorten. Und wer<br />
ein spritziges Pils mit feiner Note<br />
bevorzugt, sollte unbedingt das<br />
„Grünhopfen Pils“ aus frisch geerntetem<br />
Hallertauer Dol<strong>den</strong>hopfen<br />
probieren. Weitere, hochspannende<br />
Exoten sind unter anderem der<br />
„Bourbon Bock“, der „Saure Max“,<br />
die „Hofpenschweinerei“ und das<br />
„Hoppy Birthday IPA“.<br />
Abnehmer in München<br />
und Berlin<br />
Erhältlich sind die Biere von Max<br />
Sedlmeier selbstverständlich bei<br />
ihm Zuhause in der Maxbrauerei,<br />
St. Lorenz-Straße 14 in Altenstadt,<br />
von Dienstag bis Freitag ab 14 Uhr.<br />
Darüber hinaus online unter www.<br />
maxbraurerei.de. Hauptabnehmer<br />
befin<strong>den</strong> sich hauptsächlich<br />
in München und Umgebung, „wo<br />
> > > BIERE ZU GEWINNEN<br />
es immer mehr Bars mit vielen<br />
Zapfhähnen gibt, die bewusst Monat<br />
<strong>für</strong> Monat andere und neue<br />
Craftbeer-Sorten anbieten“. Aber<br />
auch in Feinkostlä<strong>den</strong>, Metzgereien<br />
und speziellen Bierlä<strong>den</strong> sind<br />
die Regale mit seinen Getränken<br />
gefüllt. Ein sehr großer und immer<br />
größer wer<strong>den</strong>der Markt <strong>für</strong> Sedlmeier<br />
ist tatsächlich in Berlin, deren<br />
Bars der Diplom-Braumeister<br />
drei, vier Mal im Jahr eigenständig<br />
beliefert. Und die Geschäfte und<br />
Lä<strong>den</strong> im <strong>Altlandkreis</strong>? „Edeka<br />
Schongau, Aral-Tankstelle Peiting<br />
und Landmarkt Altenstadt sind<br />
nur drei Beispiele.“ Abgesehen<br />
von <strong>den</strong> Einkaufsmöglichkeiten<br />
steht die Maxbrauerei vor allem<br />
<strong>für</strong> eine ausgeprägte Probier- und<br />
Mitmachkultur. Wer wissen möchte,<br />
wie Bier gebraut wird, ist bei<br />
Sedlmeiers Brauseminaren oder<br />
Braukursen bestens aufgehoben.<br />
„Beim Kurs kochen wir bewusst im<br />
Kochtopf, damit Zutaten und Gärungsprozesse<br />
<strong>für</strong> alle Teilnehmer<br />
gut ersichtlich sind und die Leute<br />
selbst Hand anlegen können.“<br />
Probiert wer<strong>den</strong> die fertigen Biere<br />
in der Stube direkt neben der<br />
Brau-Anlage. Uriges Gebälk sowie<br />
Tische und Stühle aus edel geschreinertem<br />
Altholz und Platz <strong>für</strong><br />
70 Personen la<strong>den</strong> Jung und Alt<br />
zum Verweilen, zur Bierverkostung<br />
und zum Brotzeiten ein. Neben<br />
dem längst etablierten Stammtisch<br />
am Donnerstagabend ist die<br />
Probierstube auch ein beliebter<br />
Ort <strong>für</strong> Geburtstags-, Vereins- und<br />
Firmenfeiern. Besonders zu Empfehlen?<br />
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ausgeschlossen. Wir wünschen viel Erfolg!<br />
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november / dezember <strong>2018</strong> | 31
Dirk Pasewaldt steuert <strong>den</strong> Kran an der Echelsbacher<br />
Blind, 65 Meter hoch<br />
und ohne Pinkelpause<br />
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GEÖFFNET<br />
Rottenbuch | Die Sanierung der<br />
Echelsbacher Brücke läuft auf<br />
Hochtouren. Für Dirk Pasewaldt<br />
heißt das: Arbeit über Arbeit. Der<br />
52-Jährige steuert seit Juli einen<br />
der zwei monströsen Kräne auf<br />
dieser geschichtsträchtigen Baustelle.<br />
„Den auf der Rottenbucher<br />
Seite“, sagt der aus Arnstadt<br />
in Thüringen Stammende, der<br />
von Montag bis Freitag in einem<br />
Gasthaus in Bernbeuren untergebracht<br />
ist. Heißt: Aufstehen um<br />
5.45 Uhr, fertig machen, 20 Minuten<br />
mit dem Auto zur Baustelle<br />
fahren, nochmals aufs Klo gehen<br />
und dann auf in eine 20-minütige<br />
Trainingseinheit: Um das Führerhaus<br />
des „Obendrehers“ zu erreichen,<br />
muss Pasewaldt zunächst<br />
157 Stufen die Ammerschlucht<br />
hinabsteigen, um zur Plattform<br />
des Kranes zu gelangen, ehe es<br />
<strong>für</strong> ihn dann 190 (!) Stufen nahezu<br />
senkrecht wieder hinaufgeht. <strong>Das</strong>s<br />
Pasewaldt eigentlich Höhenangst<br />
hat, klingt zunächst nach einem<br />
schlechten Scherz. „Ist aber Fakt“,<br />
sagt er und grinst. Allerdings nur<br />
dann, wenn um ihn herum alles<br />
frei ist und ihm Leiter oder Gerüst<br />
nicht sicher genug erscheinen.<br />
„Auf eine zwei Meter hohe<br />
Leiter, ungesichert angelehnt an<br />
einer Hauswand, bringst du mich<br />
nicht hoch.“ Weil die vielen, aneinandergereihten<br />
Treppen zur<br />
Kranspitze hinauf umbaut sind<br />
von einem Gitterkäfig, „habe ich<br />
aber keine Probleme“. Pasewaldt<br />
besteigt sein „Baby“ sogar ungesichert,<br />
was ihm bei dieser Konstruktion<br />
auch erlaubt ist. Lediglich<br />
32 | altlandkreis<br />
Baustellenblick aus Kranfahrersicht — in 65 Metern Höhe.<br />
Bauhelm, Sicherheitsschuhe und<br />
Baujacke im Warnwesten-Style<br />
sind Pflicht <strong>für</strong> <strong>den</strong> allmorgendlichen<br />
Kletter-Akt. Oben im Führerhaus<br />
ist er dann komplett alleine,<br />
nur mittels Weitblick, Funk oder<br />
Smartphone in Kontakt mit Kollegen,<br />
Freun<strong>den</strong> und Familie. „Theoretisch<br />
könnte ich da oben nackig<br />
arbeiten, das würde niemand mitbekommen.“<br />
Steuern über<br />
Funkanweisungen<br />
Dirk Pasewaldt hat einen ausgeprägten<br />
gesun<strong>den</strong> Humor. Sobald<br />
er aber oben sitzt im Führerhaus,<br />
ist er absoluter Vollprofi, der ganz<br />
genau weiß, wie er in welcher Situation<br />
<strong>den</strong> riesigen Kran zu steuern<br />
hat. „Die größte Schwierigkeit<br />
von so weit oben ist, die Distanzen<br />
richtig einzuschätzen.“ Noch wesentlich<br />
schwieriger ist, Material,<br />
Maschinen oder Personenkorb<br />
blind zu befördern. „Ab einer gewissen<br />
Position kann ich meine<br />
am Haken hängende Ladung nicht<br />
mehr sehen, weil sie zwischen<br />
der zu sanieren<strong>den</strong> Brücke und<br />
der Behelfsbrücke verschwindet.“<br />
In diesem Falle erfolgt das Steuern<br />
auf Anweisungen des Bo<strong>den</strong>personals,<br />
das per Funkgerät mit<br />
Pasewaldt in ständigem Kontakt
Baustelle von oben: Die Sanierung der Echelsbacher Brücke.<br />
ist – vorausgesetzt, beide Seiten<br />
haben ausreichend Empfang. „Es<br />
kommt immer wieder zu Funkverbindungs-Störungen.“<br />
Was<br />
Pasewaldt dann macht? „Nichts.<br />
Den Kran so lange an dieser Position<br />
halten, bis die Anweisungen<br />
wieder durchkommen, was auch<br />
mal längere Zeit dauern kann.“<br />
Und Nerven kostet. Doch gerade<br />
dann zeigt sich, wie gut geeignet<br />
ein Kranfahrer <strong>für</strong> diesen naturbelassenen,<br />
steil abfallen<strong>den</strong><br />
und schwer zu überblicken<strong>den</strong><br />
Baustellen-Ort wirklich ist. Gute<br />
Augen, ausgeprägtes technisches<br />
Verständnis und räumliches Vorstellungsvermögen,<br />
top Koordination<br />
und enormes Feingefühl<br />
in <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> und Fingerspitzen<br />
sind notwendig <strong>für</strong> <strong>den</strong> Beruf des<br />
Kranfahrers. Pasewaldt besitzt<br />
diese Eigenschaften, obwohl er<br />
bei einem Unfall vor vielen Jahren<br />
Dreiviertel seines rechten Daumens<br />
verlor. Und obwohl er erst<br />
seit 2016 Kräne dieser Art steuert,<br />
zu diesem Beruf als absoluter<br />
Quereinsteiger gekommen ist.<br />
Vom „Knöpfledrücker“<br />
zum Kranfahrer<br />
Als gelernter Zerspanungsmechaniker<br />
war er irgendwann nur<br />
noch „Knöpfledrücker“ an einer<br />
CNC-Maschine, was ihm viel zu<br />
monoton wurde. So wechselte<br />
er auf <strong>den</strong> Bau, absolvierte 2008<br />
<strong>den</strong> Brückenkran-Schein und 2016<br />
<strong>den</strong> auch <strong>für</strong> die „Echelsbacher“<br />
notwendigen Turm-Kran-Schein –<br />
eine Woche Theorie, zwei Wochen<br />
Praxis mit Abschlussprüfung. Pasewaldt<br />
hat natürlich bestan<strong>den</strong>,<br />
was seine Referenzen eindrucksvoll<br />
unterstreichen: Alexanderplatz<br />
Berlin, Hafenkante Hamburg<br />
und jetzt die Echelsbacher Brücke<br />
mit Blick auf die Zugspitze. „Berlin<br />
war der Hammer, direkt neben<br />
dem Fernsehturm, wo die Leute<br />
viel Geld <strong>für</strong> diese geniale Aussicht<br />
über die Hauptstadt bezahlen.“ Pasewaldt<br />
überblickte Berlin bei Tag<br />
und Nacht umsonst. In diesem Falle<br />
sogar aus 75 Metern Höhe. Viel<br />
kleiner ist sein rund 120 Tonnen<br />
schweres „Baby“ an der Echelsbacher<br />
Brücke aber auch nicht: 65<br />
Meter hoher Turm, 81,4 Meter langer<br />
Ausleger, 30 Meter langer Gegenausleger<br />
mit knapp 32 Tonnen<br />
Gegengewicht aus Beton. Der Kran<br />
hebt über eine „Katze“ und ein<br />
speziell gewebtes und gebun<strong>den</strong>es<br />
Stahlseil bei 26 Metern Auslegung<br />
bis zu 20 Tonnen, bei maximaler<br />
Auslegung von rund 80 Metern<br />
noch immer 5,4 Tonnen. <strong>Das</strong> Führerhaus<br />
mit großer Glasscheibe<br />
<strong>für</strong> Rundumsicht beinhaltet einen<br />
Schaltkasten <strong>für</strong> Elektronik, einen<br />
verstellbaren, ergonomischen Fahrersitz<br />
<strong>für</strong> eine Person, ein Steuerpult<br />
sowie Display. Gesteuert wird<br />
der Kran über zwei T-Joysticks.<br />
Mit dem rechten „Stick“ wird der<br />
Haken auf- und abgesenkt, mit<br />
dem Linken die „Katze“ vor- und<br />
zurückgefahren, nach rechts und<br />
nach links gedreht. Ein Knopf<br />
auf der rechten Seite dient zur<br />
Geschwindigkeitsregulierung –<br />
maximal fünf Stun<strong>den</strong>kilometer.<br />
Mittels Knopf auf der linken Seite<br />
wird die Feststellbremse <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Ausleger aktiviert. Fixiert ist der<br />
Kran auf einer eigens errichteten<br />
Plattform. „<strong>Das</strong> kann man sich wie<br />
einen Christbaumhalter vorstellen.“<br />
Ein Kreuz, das mit schweren<br />
Gewichten stabilisiert wird. Alternativ<br />
wer<strong>den</strong> Kräne in dieser<br />
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november / dezember <strong>2018</strong> | 33
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FREITAG 11.00 BIS 18.00 UHR<br />
11.00 Uhr Eröffnung in der Deckerhalle<br />
17.00 Uhr Gospelchor GoodNews<br />
in der Martinskirche<br />
SAMSTAG 11.00 BIS 18.00 UHR<br />
15.30 Uhr Adventskonzert<br />
Musik im <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
in der Martinskirche<br />
17.00 Uhr Peitinger Alphornbläser<br />
auf dem Dorfplatz<br />
SONNTAG 11.00 BIS 17.00 UHR<br />
10.15 Uhr Adventsgottesdienst in der<br />
Martinskirche<br />
14.00 Uhr Nikolaus auf dem Dorfplatz<br />
17.00 Uhr Weihnachtliche Gitarrenklänge<br />
Katharina Godolt<br />
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Größenordnung sogar einbetoniert<br />
– so auch der andere Kran auf<br />
der Bad Bayersoier Seite.<br />
Zu Feierabend auf<br />
„windfrei“ stellen<br />
Letztlich transportiert wer<strong>den</strong><br />
durch Pasewaldts Geschick unter<br />
anderem 14 Tonnen schwere<br />
Bauteile <strong>für</strong> Auf- und Abbau<br />
des anderen Krans, fünf Tonnen<br />
schwere Abbruchteile, drei Tonnen<br />
schweres Holz <strong>für</strong> die Errichtung<br />
notwendiger Plattformen und<br />
Hangsicherungen, diverses Baumaterial,<br />
Baumaschinen sowie<br />
Bauarbeiter im Personenkorb. Die<br />
Ladungen wer<strong>den</strong> je nach Inhalt<br />
und Form unterschiedlich fixiert.<br />
Mit Ketten, Gurten oder Seilen, die<br />
farblich unterschiedlich markiert<br />
oder mit einem Markierungsschild<br />
versehen sind. „Damit ich von<br />
oben gut einschätzen kann, was<br />
gerade an meiner Katze hängt.“<br />
Und Pasewaldt ganz genau weiß,<br />
wie vorsichtig er im Detail wirklich<br />
agieren muss. Allen voran bei<br />
stärker wer<strong>den</strong>dem Wind, „<strong>den</strong><br />
Dirk Pasewaldt hat nur ohne<br />
Geländer Höhenangst. Auf dem<br />
Ausleger seines Riesenkrans fühlt<br />
er sich pudelwohl.<br />
wir bei maximal 40 Stun<strong>den</strong>kilometern<br />
bisher Gott sei Dank noch<br />
nicht hatten.“ Trotzdem bewegt<br />
sich der Turm des Krans leicht hin<br />
und her. „Beim ersten Mal wird<br />
dir dabei ganz schön mulmig.“<br />
Unmöglich zu arbeiten wird es allerdings<br />
erst ab Windstärke 7, also<br />
rund 60 Stun<strong>den</strong>kilometern. Damit<br />
der „Riese“ dann trotzdem stehen<br />
bleibt, muss Pasewaldt – wie immer<br />
zu Feierabend – <strong>den</strong> Modus<br />
„windfrei“ aktivieren. In diesem<br />
Zustand kann sich der Kran frei<br />
bewegen, sich also immer in Richtung<br />
„mit dem Wind“ drehen.<br />
Zwölf Stun<strong>den</strong> pausenlos<br />
im Führerhaus<br />
Damit sich die bei<strong>den</strong> Kräne an<br />
der Echelsbacher Brücke in diesem<br />
Modus nicht berühren, wer<strong>den</strong> die<br />
„Katzen“ nah ans Führerhaus gefahren.<br />
Die Ausleger an sich überschnei<strong>den</strong><br />
sich so oder so nicht, da<br />
der Kran auf Bayersoier Seite zwar<br />
gleich groß, aber in deutlich höherer<br />
Lage positioniert ist.<br />
Inzwischen hat Dirk Pasewaldt<br />
auch diesen Arbeitstag erfolgreich<br />
überstan<strong>den</strong> – und zwar ohne<br />
Pinkelpause. „Es gibt welche, die<br />
stellen sich ein Dixi-Klo auf <strong>den</strong><br />
Ausleger oder nehmen sich eine<br />
Campingtoilette mit hoch.“ Er<br />
selbst habe sich – kein Scherz –<br />
angewöhnt, bis zu zwölf Stun<strong>den</strong><br />
ohne Klogang durchzuhalten. „<strong>Das</strong><br />
funktioniert.“ Heißt: Pasewaldt<br />
bleibt von früh bis spät in seinem<br />
Führerhaus, verbringt dort oben<br />
übrigens auch die Mittagspause.<br />
„Zwei Mal am Tag diese Stufen<br />
hoch- und runtersteigen reicht<br />
mir vollkommen aus.“ 190 vom<br />
Führerhaus zur Plattform, 157 hoch<br />
zum Auto. Trotz Höhenangst. js<br />
34 | altlandkreis
Der Große Preis<br />
<br />
<br />
des Mittelstandes<br />
Eirenschmalz erhält renommierte Auszeichnung<br />
Die Auszeichnungsgala der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
im Rahmen<br />
des 24. Wettbewerbs „Großer<br />
Preis des Mittelstandes“ <strong>für</strong><br />
die Wettbewerbsregion Ba<strong>den</strong>-Württemberg,<br />
Bayern, Hessen<br />
und Thüringen erlebten am<br />
15. September <strong>2018</strong> im Würzburger<br />
Hotel Maritim mehr als 400<br />
Unternehmerinnen und Unternehmer<br />
sowie zahlreiche gela<strong>den</strong>e<br />
Gäste.<br />
Jährlich im <strong>November</strong> erfolgt<br />
eine Ausschreibung, der Oskar-Patzelt-Stiftung,<br />
in der<br />
Kommunen und Verbände, Institutionen<br />
und Firmen aufgefordert<br />
wer<strong>den</strong>, hervorragende<br />
mittelständische Unternehmen<br />
zum Wettbewerb zu nominieren.<br />
Die Eirenschmalz Unternehmensgruppe<br />
wurde von<br />
der Regierung von Oberbayern<br />
vorgeschlagen. Unternehmen<br />
aus Industrie, Dienstleistung,<br />
Handel, Handwerk und Gewerbe<br />
können nominiert wer<strong>den</strong>.<br />
Darüber hinaus wer<strong>den</strong> Sonderpreise<br />
ausgelobt <strong>für</strong> <strong>den</strong> „Premier“<br />
und „Premier-Finalisten“,<br />
<strong>für</strong> „Kommune des Jahres“ und<br />
Markus Eirenschmalz mit dem<br />
Großen Preis des Mittelstandes.<br />
„Bank des Jahres“. Die Auswahl<br />
der Preisträger und Finalisten<br />
treffen zwölf Regionaljurys und<br />
eine Abschlussjury. Pro Wettbewerbsregion<br />
können jeweils drei<br />
Unternehmen als Preisträger<br />
und fünf weitere als Finalist ausgezeichnet<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Bewertet wer<strong>den</strong> fünf Wettbewerbskriterien:<br />
• Gesamtentwicklung des<br />
Unternehmens<br />
• Schaffung / Sicherung von Arbeits-<br />
u. Ausbildungsplätzen<br />
• Modernisierung / Innovation<br />
• Engagement in der Region<br />
• Service und Kun<strong>den</strong>nähe,<br />
Marketing<br />
An 14 Unternehmen aus <strong>den</strong><br />
vier Wettbewerbsregionen überreichten<br />
die Vorstände der Oskar-Patzelt-Stiftung,<br />
Dr. Helfried<br />
Schmidt und Petra Tröger, im<br />
Rahmen der Gala die begehrte<br />
Preisträgerstatue. Die Auszeichnung<br />
als Finalist bekamen weitere<br />
22 Firmenchefs – darunter<br />
die Eirenschmalz Unternehmensgruppe.<br />
Markus Eirenschmalz<br />
nahm <strong>den</strong> Preis auf der<br />
Bühne feierlich entgegen. Alle<br />
Ausgezeichneten haben sich<br />
gegen 2 436 Mitbewerber durchgesetzt,<br />
die in <strong>den</strong> vier Wettbewerbsregionen<br />
<strong>2018</strong> nominiert<br />
waren. Bundesweit hatten <strong>für</strong><br />
das Wettbewerbsjahr <strong>2018</strong><br />
mehr als 1 400 Institutionen in<br />
<strong>den</strong> 16 Bundesländern insgesamt<br />
4 917 kleine und mittlere<br />
Unternehmen sowie Banken<br />
und Kommunen <strong>für</strong> <strong>den</strong> Wettbewerb<br />
nominiert, von <strong>den</strong>en<br />
742 die Juryliste erreichten. Kein<br />
anderer Wirtschaftswettbewerb<br />
in Deutschland erreicht eine<br />
solch große<br />
und nun schon<br />
mehr als zwei<br />
Jahrzehnte anhaltende<br />
Resonanz<br />
wie der<br />
von der Leipziger<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung seit<br />
1994 ausgelobte. Dabei ist der<br />
Preis nicht dotiert. Es geht <strong>für</strong><br />
die Unternehmen einzig und<br />
allein um die Ehre, öffentliche<br />
Anerkennung und Bestätigung<br />
ihrer Leistungen, ohne finanzielle<br />
Anreize.<br />
Unter <strong>den</strong> nominierten und ausgezeichneten<br />
Firmen sind sowohl<br />
Newcomer, die erst in <strong>den</strong><br />
letzten fünf Jahren gegründet<br />
wur<strong>den</strong>, als auch über 150 Jahre<br />
alte Unternehmen, die bereits<br />
zahlreiche Krisen, Währungsreformen<br />
und sogar Kriege überstan<strong>den</strong><br />
haben.<br />
Eirenschmalz Maschinenbaumechanik und Metallbau GmbH • Altenstadter Straße 4 • 86987 Schwabsoien • www.eirenschmalz.de
Live und exklusiv in der Peitinger Schloßberghalle<br />
„Brettl-Spitzen“ vom BR<br />
Unter anderem die Süddeutsche<br />
schrieb einmal über die Couplet-<br />
AG – die zentrale Gruppe in der<br />
BR-Sendung „Brettl-Spitzen“, die<br />
mit Jürgen Kirner zugleich <strong>den</strong> Moderator<br />
stellt: „Sicherlich das Beste,<br />
was Bayern in Sachen Kabarett<br />
zu bieten hat.“<br />
Gesangliche Urgewalt<br />
aus Niederbayern<br />
Gerade weil diese spezielle Art der<br />
Lebensgefühl-Vermittlung so großartig<br />
ankommt beim bayerischen<br />
Stadt- und Landvolk, macht sich<br />
die BR-Sendung „Brettl-Spitzen“<br />
nun auf <strong>den</strong> Weg, um Programm<br />
Peiting | Bayern ist ein Lebensgefühl.<br />
Die Menschen sind einerseits<br />
traditionsbewusst, heimatverbun<strong>den</strong>,<br />
bo<strong>den</strong>ständig und sympathisch.<br />
Andererseits jung, unverbraucht,<br />
wild und offen <strong>für</strong> Vieles<br />
und Neues. Ein aufregender Mix,<br />
vergleichbar mit einer Breze: Rund<br />
und in sich stimmig, aber an der<br />
einen oder anderen Stelle dann<br />
doch mit deutlichen Ecken und<br />
Kanten versehen. Dieser Facettenreichtum<br />
des Freistaats nun musikalisch,<br />
schauspielerisch und humorig<br />
auf einmal auf eine Bühne<br />
zu bringen? Sicherlich nicht leicht.<br />
Aber: <strong>Das</strong> geht. Und wie. „Brettl-<br />
Spitzen“ heißt eine Sendung mit<br />
professionellen<br />
si<br />
on<br />
elle<br />
len Musikkabarettis-<br />
aret<br />
tis-<br />
ten,<br />
die<br />
bislang ausschließlich schl<br />
ich live<br />
im Bayerischen en Fernsehen eh<br />
en<br />
aufgetreten<br />
eten<br />
en sind – und <strong>für</strong> ihre<br />
Darbietungen en nicht nur<br />
vom<br />
Publikum um und<br />
TV-Zuschauu-<br />
er, sondern auch<br />
von<br />
<strong>den</strong><br />
durchaus us kritischen Medien<br />
en<br />
regelrecht echt<br />
gefeiert ei<br />
ert wur<strong>den</strong>.<br />
und Inhalte auch<br />
außerhalb der<br />
Kameras darzubieten. Unter ande-<br />
rem am Freitag, 9. <strong>November</strong>, um<br />
20 Uhr<br />
(Einlass ab<br />
19 Uhr)<br />
live<br />
in der Peitinger<br />
inge<br />
Schloßberghalle.<br />
hall<br />
e.<br />
Teil des „Brettl-<br />
Spitzen“-Programms,<br />
ms, das <strong>für</strong><br />
deftige Couplets, stimmungsvolle<br />
Wirtshauslieder, würzige Satire<br />
und unverfälschte Volkssänger-<br />
Tradition auf allerhöchstem Niveau<br />
steht, sind an diesem Abend gleich<br />
vier verschie<strong>den</strong>e Protagonisten<br />
beziehungsweise Gruppen. Die<br />
Couplet-AG steht hierbei im Mittelpunkt.<br />
Deren Frontmann Jürgen<br />
Kirner – Schauspieler, Kabarettist,<br />
Volkssänger, Autor und eben auch<br />
Moderator der BR-„Brettl-Spitzen“<br />
– gibt auch in Peiting <strong>den</strong> leiten<strong>den</strong><br />
Ton an. Seine Bandmitglieder<br />
sind Bianca Bachmann, Bernhard<br />
Gruber und Berni Filser. Als Einheit<br />
stehen die Vier <strong>für</strong> „pointierte Kabarettszenen<br />
im rasanten Wechsel<br />
mit spritzigen igen<br />
Gesangseinlagen“.<br />
einl<br />
nlag<br />
agen<br />
Vor allem lem die von Jürgen Kirner<br />
geschriebenen Texte e<br />
gelten en als<br />
bissig-satirisch, ig-s<br />
iris<br />
isch<br />
die in Kombina-<br />
tion<br />
mit<br />
kraftvollen, eingängigen<br />
gi<br />
gen<br />
Melodien en der<br />
anderen en als<br />
ideales<br />
es<br />
Transportmittel tel <strong>für</strong> „zeitkritische<br />
isch<br />
Hinterfotzig-<br />
tzig<br />
igkeiten“<br />
en<br />
dienen. en. „Nicht<br />
36|altla<br />
altlandkreis<br />
la
selten merkt der Lacher erst hinterher,<br />
dass er sich selbst belacht<br />
hat“, heißt es in einer Couplet-<br />
AG-Beschreibung. Kurzum: Allein<br />
die Couplet-AG ist je<strong>den</strong> Cent der<br />
knapp 24 Euro teuren Karten wert.<br />
Bei deren Aufritt bleibt es an diesem<br />
Abend aber nicht. Als „Gast<br />
aus Niederbayern“ wird Jürgen<br />
Kirner auch Barbara Preis auf die<br />
Bühne bitten. Sie gilt als gesangliche<br />
Urgewalt, als jedermanns Publikumsliebling<br />
und als eine, die auf<br />
<strong>den</strong> Punkt genau deftig und frivol<br />
alle Register ihres Könnens zieht.<br />
Mit Star aus<br />
„Dahoam is dahoam!“<br />
Als ein weiteres, „ganz besonderes<br />
Schmankerl“, beschreibt<br />
Jürgen Kirner die Stammgäste in<br />
> > > TICKETS ZU GEWINNEN<br />
<strong>den</strong> „Brett-Spitzen“-Sendungen<br />
namens „Conny und die Sonntagsfahrer“.<br />
Sie entführen in eine<br />
musikalische Zeitreise durch die<br />
1960er Jahre.<br />
Damit der Abend tatsächlich ein<br />
unvergessener wird, tritt auch<br />
noch Brigitte Walbrun auf. Die<br />
Schauspielerin, die auch in Gesang<br />
und klassischem Ballett unterrichtet<br />
wurde, ist <strong>den</strong> „altlandkreis“-<br />
Lesern vor allem als Rosi Kirchleitner<br />
aus der BR-Sendung „Dahoam<br />
ist dahoam!“ bekannt. An diesem<br />
Freitagabend in Peiting aber rockt<br />
sie gemeinsam mit der Couplet-AG,<br />
der Gruppe Conny und die Sonntagsfahrer<br />
sowie Barbara Preis die<br />
Bühne der Schloßberghalle – live,<br />
exklusiv und mit immer wieder<br />
neuen Aspekten aus der Welt des<br />
facettenreichen Freistaats. js<br />
Ihr Regionalmagazin „altlandkreis“ verlost <strong>für</strong> die BR-„Brettl-Spitzen“<br />
am Freitag, 9. <strong>November</strong>, um 20 Uhr in der Peitinger Schloßberghalle<br />
3 x 2 Karten (unter anderem erhältlich unter www.kultur-<br />
ticketshop.de). Schicken Sie uns bis Montag, 5. <strong>November</strong>, eine<br />
Postkarte mit dem Stichwort „Musikkabarett“ an „altlandkreis“,<br />
Birkland 40, in 86971 Peiting. Oder eine E-Mail<br />
an info@altlandkreis.de. Absenderadresse bitte<br />
angeben. <strong>Das</strong> Los entscheidet, der Rechtsweg<br />
ist ausgeschlossen.<br />
Viel Erfolg!<br />
Die Couplet-AG mit (v.l.)<br />
Berni Filser, Bianca Bachmann,<br />
Jürgen Kirner und<br />
Bernhard Gruber.<br />
Wir Wir freuen freuen uns, uns, bereits bereits seit seit Jahrzehnten pflegerische<br />
Dienstleistungen anzubieten, welche welche die die jeweils jeweils individuellviduelle<br />
Lebenssituation hilfe- hilfe- und und pflegebedürftiger<br />
indi-<br />
älterer älterer Menschen berücksichtigen: Tages- Tages- oder oder Kurz-<br />
Kurzzeitpflege<br />
als als teilstationäre Leistungen sowie sowie unser unser<br />
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november / dezember <strong>2018</strong> | 37
Traditionelles Kunsthandwerk von Anna Gast-Wendland<br />
„Korbflechten<br />
kann jeder lernen“<br />
Hohenfurch | Seit 16 Jahren gibt es<br />
im Leben von Anna Gast-Wendland<br />
kaum einen Tag, der ohne die<br />
Flechterei zu Ende geht. „Zwischendrin<br />
war ich regelrecht süchtig danach“,<br />
sagt die 48-jährige Mutter<br />
dreier Söhne. Dabei fing ihre Liebe<br />
zur Korbflechterei rein zufällig an.<br />
Beim Besuch einer Freundin in<br />
Augsburg fielen ihr mehrere, wunderschöne<br />
Körbe auf, die dort <strong>den</strong><br />
Hauseingang schmückten. „Die<br />
sind so schön, die kann sie unmöglich<br />
selbst gemacht haben“, dachte<br />
sich Gast-Wendland. Doch genau<br />
das war der Fall. „<strong>Das</strong> hat mich<br />
derart fasziniert, dass ich es unbedingt<br />
selbst ausprobieren wollte.“<br />
Weil es damals kaum Kurse gab,<br />
„hat es mir meine Freundin letztlich<br />
gleich selbst gezeigt“. Wieder<br />
zuhause angekommen, flicht<br />
Bei Anna Gast-Wendland vergeht kaum ein Tag ohne zu flechten.<br />
Anna Gast-Wendland zunächst<br />
nur <strong>für</strong> sich. Hier einen Korb, da<br />
einen Deko-Gegenstand. Doch die<br />
ersten Werke blieben Freun<strong>den</strong>,<br />
Bekannten und Nachbarn nicht<br />
verborgen. „Und alle waren begeistert,<br />
wollten wissen, wie das<br />
geht.“ Oder eben gleich einen dieser<br />
Körbe abkaufen. Irgendwann<br />
war die Lust, das Selbstgemachte<br />
auch auf Märkten zu präsentieren,<br />
ebenso groß wie die sich immer<br />
weiter anhäufen<strong>den</strong> Nachfragen.<br />
So kam Anna Gast-Wendland an<br />
einer Selbstständigkeit nicht mehr<br />
vorbei – vor zehn Jahren meldete<br />
sie letztlich ein Kleingewerbe <strong>für</strong><br />
Korbflechterei an. Seither gibt sie<br />
auch Korbflecht-Kurse über einen<br />
vollen oder zwei halbe Tage <strong>für</strong><br />
maximal fünf Personen. „Meistens<br />
bei mir Zuhause, aber auch<br />
in umliegen<strong>den</strong> Dörfern bis runter<br />
an <strong>den</strong> Ammersee.“ Außerdem<br />
besucht sie mit ihren Körben und<br />
anderen Geflechten von Jahr zu<br />
Jahr mehr Märkte – in näherer und<br />
auch weiterer Umgebung. Vor allem<br />
das Mittelalterliche fasziniert<br />
die gelernte Krankenschwester und<br />
hauptberufliche Bäckereiangestellte.<br />
„<strong>Das</strong> Vorführen des Flechthandwerks<br />
auf historischen Märkten ist<br />
<strong>für</strong> mich wie Urlaub“, sagt sie. Obwohl<br />
dort nicht viel gekauft wird.<br />
„Hier möchten die Leute einfach<br />
nur durchschlendern und schauen,<br />
was es gibt und wie es früher war.“<br />
Eben eintauchen ins Mittelalter<br />
und beobachten, wie Anna Gast-<br />
Wendland in altem historischen<br />
Gewand gekleidet und am Lagerfeuer<br />
sitzend einen Korb flicht.<br />
Mehr als<br />
400 Wei<strong>den</strong>-Sorten<br />
Schritt eins: Passendes Material<br />
besorgen, nämlich Wei<strong>den</strong>. „Von<br />
<strong>den</strong>en gibt es mehr als 400 Sorten,<br />
aber nicht alle eigenen sich zum<br />
Flechten.“ Anna Gast-Wendland<br />
verwendet überwiegend Wei<strong>den</strong><br />
in gängiger Strauchform – die bis<br />
zu 30 Meter hohen Bäume sind<br />
zu massiv, die nur drei Zentimeter<br />
hohen Zwergsträucher zu winzig.<br />
Rund 50 Prozent des Bedarfs<br />
„erntet“ sie selbst an umliegen<strong>den</strong><br />
Flussauen. „Selbstverständlich<br />
nach Rück- und Absprache mit <strong>den</strong><br />
jeweiligen Grundstücksbesitzern.“<br />
Und auch nur zwischen Oktober<br />
und März. „Weil da der Saft in der<br />
Pflanze zurückgeht. Steht die Weide<br />
nämlich im Saft, bricht sie.“ Die<br />
anderen 50 Prozent an Material<br />
kauft sie zu. Entschei<strong>den</strong>d ist nun,<br />
ob die Ware eingelagert wird oder<br />
nicht. „Wenn ich die Wei<strong>den</strong> nicht<br />
sofort verarbeite und über längere<br />
Zeit aufbewahre, muss ich sie zwei<br />
Wochen vor Gebrauch in Regenoder<br />
Leitungswasser einweichen.“<br />
<br />
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Flip-Flop und Hausschuhe<br />
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Schuhverkauf<br />
38 | altlandkreis<br />
<br />
Schuhreparatur<br />
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Sport
Nur dann sind die Ruten weich<br />
und geschmeidig genug, um sie<br />
zu einem Kunstwerk flechten zu<br />
können. Für einen Korb mittlerer<br />
Größe mit rund 15 Litern Fassungsvolumen<br />
benötigt Gast-Wendland<br />
rund 130 bis 150 Ruten über je 1,60<br />
Meter Länge, „wobei man meist<br />
mit 24 oder 28 Ruten gleichzeitig<br />
arbeitet“. Die Arbeit beginnt<br />
immer mit einem Bo<strong>den</strong>kreuz,<br />
an<br />
das nun diese Ruten, genannt<br />
Aufsteller, angebracht wer<strong>den</strong>.<br />
„<strong>Das</strong> sieht zu Beginn aus wie ein<br />
riesengroßes Sonnenrad. Dann<br />
wird der untere Rand des Korbes<br />
geflochten, gefolgt von Seitengeflecht<br />
und oberem Rand. Inklusive<br />
Materialbeschaffung braucht Anna<br />
Gast-Wendland <strong>für</strong> einen mittleren<br />
Korb sechs bis sieben Stun<strong>den</strong> –<br />
und verkauft diesen <strong>für</strong> nur 40 bis<br />
45 Euro. „Reich wird man damit<br />
natürlich nicht, es ist eben eine Lei<strong>den</strong>schaft,<br />
ein Hobby.“ <strong>Das</strong> bei weitem<br />
nicht nur aus Körben besteht.<br />
Ergonomischer Korb<br />
zum Einkaufen<br />
Sichtschutzwände, Windlichter,<br />
Traumtänzer, Fahnen, Kraxen, sogenannte<br />
Blumen-Ampeln und<br />
andere Schalen und Körbe zum<br />
Bepflanzen oder Deko-Kugeln <strong>für</strong><br />
Garten und Christbaum sind nur<br />
ein kleiner Teil des Flecht-Repertoires<br />
von Anna Gast-Wendland.<br />
Hervorzuheben aus ihrer facettenreichen<br />
Produktpalette ist sicherlich<br />
der ergonomisch geformte<br />
Einkaufskorb, <strong>den</strong> die Damen<br />
beim Gang durch <strong>den</strong> Super- oder<br />
Wochenmarkt sanft an ihre Hüfte<br />
schmiegen können – und hier<br />
zum Tragen dieses Korbes ihren<br />
Arm nicht unnötig weit nach außen<br />
strecken müssen, was nach<br />
kurzer Zeit sehr anstrengend sein<br />
kann. Im Alltag häufig zum Einsatz<br />
kommen auch die großen, massiven<br />
Körbe mit doppeltem Rand –<br />
zum Transport und zur Lagerung<br />
von Brennholz. Ansonsten aber<br />
„kaufen die Kun<strong>den</strong> meine Ware<br />
nahezu ausschließlich als Dekorations-Gegenstand“.<br />
Dabei galt der<br />
Korb vor einigen Jahrzehnten noch<br />
als bewährte Allzweckwaffe. Allen<br />
voran in der Landwirtschaft. Kartoffeln,<br />
Rüben, Kraut, Weinreben,<br />
Heu und eben Holz sind nur einige<br />
Beispiele, die im Rahmen der Ernte<br />
mittels Korb vom Feld zum Hof getragen<br />
oder von Pferdegespannen<br />
gefahren wur<strong>den</strong>. Indianer haben<br />
mit selbstgeflochtenen Körben aus<br />
Schilfgras sogar Wasser transportiert.<br />
„Die waren natürlich nicht<br />
ganz so dicht wie unsere Plastikkübel<br />
heute, aber trotzdem derart<br />
gut geflochten, dass sie einige Liter<br />
Wasser vom Fluss bis zum Lager<br />
befördern konnten.“ Hier<strong>für</strong><br />
braucht es neben gutem Material<br />
die richtige Flecht-Technik, viel<br />
Kraft, Ausdauer und Geduld. „Lernen<br />
kann das Korbflechten nach<br />
meiner bisherigen, 16-jährigen<br />
Erfahrung aber jeder.“ Auch Männer<br />
und Frauen, die handwerklich<br />
weniger geschickt sind.<br />
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november / dezember <strong>2018</strong> | 39
Die 50. <strong>Ausgabe</strong> des „altlandkreis“ ist da!<br />
Birkland | Abgesehen von <strong>den</strong> tagtäglichen<br />
Rasern, die abseits der<br />
B17 viel zu schnell zwischen <strong>Altlandkreis</strong><br />
und Lechrain pendeln,<br />
ist es recht ruhig im beschaulichen<br />
Birkland. <strong>Das</strong> Bekannteste<br />
aus dem 600-Seelen-Dorf dürften<br />
neben <strong>den</strong> Birkländer Musikanten<br />
und ihrem Waldfest der überaus<br />
erfolgreiche Tischtennisclub sein.<br />
Es gibt allerdings noch eine weitere<br />
Besonderheit in dem zu Peiting<br />
gehören<strong>den</strong> Ortsteil: die Agentur<br />
Ostenrieder Design & Marketing,<br />
die nicht nur bekannt ist <strong>für</strong><br />
scharfe Logos, pfiffige Plakate und<br />
hochwertige Werbemittel aller<br />
Art. In dieser Agentur entstehen<br />
auch unsere Regionalmagazine<br />
„altlandkreis“ und „tassilo“, die<br />
auflagenstärksten Blätter im Landkreis<br />
Weilheim-Schongau sowie zu<br />
Teilen in <strong>den</strong> Kreisen Garmisch-<br />
Partenkirchen, Starnberg, Ostallgäu<br />
und Landsberg. Herausgeber<br />
Über die Kreisboten-Träger gelangt<br />
der „altlandkreis“ in die<br />
Haushalte der Region.<br />
Peter Ostenrieder hatte vor mehr<br />
als zehn Jahren diese zün<strong>den</strong>de<br />
Idee eines Regionalmagazins. Angefangen<br />
hat alles mit der ersten<br />
„altlandkreis“-<strong>Ausgabe</strong> im September<br />
2010, die damals wie heute<br />
ausschließlich im Schongauer <strong>Altlandkreis</strong><br />
erscheint – und sich in<br />
kürzester Zeit zu einer festen Größe<br />
mit erfreulich hoher Akzeptanz<br />
Letzte Farbabstimmungen am Druckstand, bevor die Auflage von gut<br />
28 000 „altlandkreis“-Exemplaren durch die Maschine läuft.<br />
und positiver Resonanz etablieren<br />
konnte. Im Zuge des „altlandkreis“-<br />
Erfolges entwickelte sich schließlich<br />
das zweite Regionalmagazin<br />
aus dem Hause Ostenrieder: Der<br />
„tassilo“. Auch er erscheint alle<br />
zwei Monate und ist vollgepackt<br />
mit interessanten Hintergrundgeschichten.<br />
Nur eben mit Themen<br />
aus dem benachbarten Gebiet zum<br />
„altlandkreis“, das sich von Peißenberg<br />
bis Starnberg sowie von<br />
Penzberg und Murnau bis Dießen<br />
am Ammersee erstreckt. Oder wie<br />
wir dazu sagen: Um Weilheim und<br />
die Seen.<br />
Stets mit offenen<br />
Augen und Ohren<br />
Hinter <strong>den</strong> Hintergrundgeschichten,<br />
<strong>den</strong> Anzeigen durch die unser<br />
Blatt ausschließlich finanziert<br />
wird und der vielgelobten Gestaltung<br />
steckt ein kleines Team,<br />
das stets mit offenen Augen und<br />
Ohren die Heimat durchleuchtet,<br />
um an neue, spannende Themen<br />
zu kommen. Chefredakteur Johannes<br />
Schelle sowie Anzeigenberater<br />
Wolfgang Stuhler legen da<strong>für</strong><br />
die meisten Kilometer zurück.<br />
Beide bestehen auf persönlichen<br />
Kontakt mit Protagonisten<br />
und Anzeigenkun<strong>den</strong>, pendeln<br />
beinahe täglich zwischen Birkland<br />
und Starnberg, oder in<br />
die andere Richtung zwischen<br />
Birkland und Auerberg. Während<br />
die bei<strong>den</strong> auf Achse sind,<br />
zieht <strong>Magazin</strong>-Manager Tim<br />
Schmid die Fä<strong>den</strong> im Hintergrund,<br />
recherchiert und schreibt<br />
Frisch aus der Maschine: Matthias Manghofer und Andreas Linder vom<br />
zuverlässigen „altlandkreis“-Partner, dem Altöttinger Druckhaus Geiselberger,<br />
präsentieren Peter Ostenrieder die Jubiläumsausgabe.<br />
außerdem ebenfalls jede Menge<br />
interessante Geschichten. Redaktionelle<br />
Unterstützung bekommen<br />
wir außerdem von wenigen freien<br />
Mitarbeitern. Zwischenzeitlich erarbeiten<br />
die Mediengestalter Irmgard<br />
Gruber und Jeannine Echtler<br />
<strong>den</strong> Veranstaltungskalender und<br />
die Anzeigen, Reprograf Christian<br />
Lechner gibt Bildern <strong>den</strong> letzten<br />
Schliff. Ist dies alles druckreif abgespeichert,<br />
kommt Kurt Zarbock<br />
ins Spiel, unser Layouter formt mit<br />
geschultem Auge und PC-handwerklichem<br />
Geschick Text, Bild und<br />
Anzeigen zu einem ausdrucksstarken<br />
Gesamtbild – und gibt letztlich<br />
das Signal <strong>für</strong> eine der finalen<br />
Hinter jeder Augabe<br />
des „altlandkreis“<br />
steckt umfangreiche<br />
Recherche vor Ort:<br />
Die Redakteure Tim<br />
Schmid und Johannes<br />
Schelle in Aktion<br />
beim Rote-Couch-<br />
Interview bzw. im<br />
Baggerpark.<br />
altlandkreis | 41
Aufgaben: das Korrekturlesen,<br />
an dem sich das gesamte Team<br />
intensiv beteiligt. Erst wenn alle<br />
Texte, Termine und Anzeigen auf<br />
Inhalt, Rechtscheibung, Satzbau<br />
und Optik mehrfach gegengelesen<br />
wur<strong>den</strong> und auch die letzten Fehler<br />
korrigiert sind, wer<strong>den</strong> die <strong>Magazin</strong>e<br />
schließlich zum Druck freigegeben.<br />
Heißt: Die kompletten<br />
<strong>Magazin</strong>e, zuerst unser „tassilo“,<br />
drei Tage später unser „altlandkreis“,<br />
wer<strong>den</strong> per Datentransfer<br />
nach Altötting in die Druckerei<br />
der Gebrüder Geiselberger GmbH<br />
versandt.<br />
Während wir nach Tagen und<br />
Wochen harter Arbeit kurz verschnaufen<br />
können und uns auf die<br />
Themenbesprechung der neuen<br />
<strong>Ausgabe</strong>n vorbereiten, geht nun<br />
im Druckhaus sprichwörtlich der<br />
„Punk“ ab. Bogen-Offset heißt das<br />
Druckverfahren <strong>für</strong> unsere <strong>Magazin</strong>e,<br />
wonach auf einem Bogen<br />
mit hochwertigem Bilderdruck-<br />
Papier 24 <strong>Magazin</strong>-Seiten auf einmal<br />
– zwölf auf der Vorder- und<br />
zwölf auf der Rückseite – bedruckt<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Falzen, Heften und<br />
Verpacken<br />
Es folgen nun die Arbeitsschritte:<br />
Falzen — hier wer<strong>den</strong> die einzelnen<br />
Druckbögen mit <strong>den</strong> je 24<br />
Seiten maßgenau zusammengefaltet.<br />
<strong>Das</strong> Zusammentragen aller<br />
gefalteten Druckbögen. <strong>Das</strong> Zusammenheften<br />
auf insgesamt 72,<br />
84 oder 96 Seiten. Und schließlich<br />
das Schnei<strong>den</strong> und Verpacken.<br />
Im Lkw wer<strong>den</strong> nun 64 000 Stück<br />
vom „tassilo“ und 28 000 Stück<br />
vom „altlandkreis“ ausgefahren.<br />
Der Großteil zum Verteilzentrum<br />
des Kreisboten nach Penzberg,<br />
von wo unsere <strong>Magazin</strong>e an je<strong>den</strong><br />
Haushalt verteilt wer<strong>den</strong>. Einige<br />
weitere Paletten kommen zu uns<br />
nach Birkland, von wo wir höchstpersönlich<br />
zusätzliche, öffentlich<br />
zugängliche Auslegestellen wie<br />
z.B. in Rathäusern belegen. Diesmal<br />
mit unserer Jubiläumsausgabe<br />
– dem 50. „altlandkreis“. js<br />
Kurt Zarbock (links) und Tim Schmid an der „Layout-Wand“. Hier wer<strong>den</strong><br />
Texte und Anzeigen platziert und das <strong>Magazin</strong> grob vorgestaltet.<br />
Jeannine Echtler ist unter anderem finale l Ansprech-<br />
Letzte Korrekturen: Irmgard Gruber beim Ausarbeiten<br />
partnerin <strong>für</strong> unsere Anzeigenkun<strong>den</strong>.<br />
des Veranstaltungskalenders mit Johannes Schelle.<br />
Steuerfachangestellte Irene Berchtold kümmert sich unter<br />
anderem um Buchhaltung und Sekretariat.<br />
42 | altlandkreis
Krav Maga – Selbstverteidigungs-Sport aus Israel<br />
Für Sicherheit, Fitness und<br />
Selbstvertrauen<br />
Schongau | Schlägereien, Messerattacken,<br />
sexuelle Belästigung auf<br />
einsamen Joggingrun<strong>den</strong> sowie<br />
bewaffnete Raubüberfälle stehen<br />
im <strong>Altlandkreis</strong> nicht auf der Tagesordnung.<br />
Auszuschließen sind<br />
sie in einer spürbar hitziger wer<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
Gesellschaft aber nicht.<br />
Vor allem auf Partys am Wochenende<br />
kommt es in Kombination<br />
mit Alkohol regelmäßig zu Handgreiflichkeiten.<br />
„Der beste Kampf<br />
ist immer der, der gar nicht erst<br />
stattfindet“, sagt Goran Ratkovic.<br />
Sollte es trotzdem zu einer Auseinandersetzung<br />
kommen? „Dann<br />
ist auch Abhauen keine Schande.“<br />
Bei unausweichlichen Situationen<br />
aber sei es von großem Vorteil,<br />
sich mit gezielten Bewegungen<br />
und effektiven Abwehrtechniken<br />
bestmöglich verteidigen zu können.<br />
Nun kommt Krav Maga, zu<br />
Deutsch „Kontakt-Kampf“, ins<br />
Spiel – eine aus Israel stammende<br />
Selbstverteidigungssportart.<br />
Sie ist geeignet <strong>für</strong> Jung und Alt,<br />
<strong>für</strong> Mann und Frau, <strong>für</strong> dick und<br />
dünn. „Der schnelle Lerneffekt ist<br />
enorm hoch, darüber hinaus wird<br />
man körperlich fit und tritt mit<br />
wesentlich mehr Selbstvertrauen<br />
auf, was wiederum vor Übergriffen<br />
schützen kann“, verspricht<br />
Ratkovic, einer von drei Trainern<br />
bei Krav Maga im TSV Schongau.<br />
Je<strong>den</strong> Donnerstagabend von 18 bis<br />
19.30 Uhr und je<strong>den</strong> Sonntag von<br />
10 bis 11.30 Uhr trifft er sich mit<br />
<strong>den</strong> aktiven Mitgliedern im ehemaligen<br />
Vatter-Gebäude in Altenstadt,<br />
um zu trainieren.<br />
Training in<br />
Zweier-Teams<br />
Zu Beginn des Trainings wärmen<br />
sich die durchschnittlich fünf bis<br />
15 Teilnehmer im Alter zwischen<br />
18 und 50 Jahren – Männer und<br />
Frauen gemischt – intensiv auf.<br />
Liegestützen, Kniebeugen, Hampelmann-Bewegungen,<br />
Ausfallschritte<br />
und vieles mehr sorgen<br />
da<strong>für</strong>, dass die Athleten in rund<br />
15 Minuten von Kopf bis Fuß ideal<br />
auf Temperatur sind. Es folgen<br />
über rund zehn Minuten<br />
Dehnübungen, die ebenso alle<br />
Muskelgruppen und Sehnen des<br />
menschlichen Körpers ansprechen.<br />
Anschließend geht’s ans<br />
Eingemachte. In der Regel immer<br />
in Zweier-Teams, um im ständigen<br />
Wechsel Opfer-Täter-Rollen zu simulieren.<br />
Eine Übung an diesem<br />
Donnerstagabend: <strong>Das</strong> am Bo<strong>den</strong><br />
und auf dem Rücken liegende<br />
„Opfer“ wird vom „Täter“, der<br />
auf dem Opfer sitzt, mit bei<strong>den</strong><br />
Hän<strong>den</strong> gewürgt. Eine von außen<br />
betrachtet schier aussichtslose Situation<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Untenliegen<strong>den</strong>.<br />
Und nun? Mit <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> schnell<br />
und gezielt an beispielsweise das<br />
Schlüsselbein des Täters schlagen,<br />
wodurch er aus Reflex von seinem<br />
Würgegriff ablässt. Dann <strong>den</strong> Arm<br />
des Täters fest packen, und durch<br />
einen blitzartigen Impuls aus Hüfte<br />
und Beinen heraus versuchen,<br />
<strong>den</strong> Täter von sich zu drücken.<br />
Hier<strong>für</strong> braucht es nicht nur Koordination,<br />
Beweglichkeit und Reaktionsschnelligkeit,<br />
sondern vor<br />
allem die Fähigkeit, die erlernten,<br />
kraftüberbrücken<strong>den</strong> Techniken in<br />
absolut stressigen und vermeintlich<br />
aussichtslosen Situationen<br />
abzurufen.<br />
180 verschie<strong>den</strong>e<br />
Techniken<br />
Im Krav Maga wer<strong>den</strong> derzeit rund<br />
180 verschie<strong>den</strong>e Techniken unterrichtet,<br />
aufgeteilt in <strong>den</strong> Schwierigkeitsstufen<br />
von P1 bis P5, G1 bis<br />
G5, E1 bis E5 und E6. Diese relativ<br />
große Anzahl rührt von der Vielfäl-<br />
44 | altlandkreis
Trainer Goran Ratkovic übt an einem Dummie aus Gummi verschie<strong>den</strong>e<br />
Abwehrtechniken aus dem Lehrbuch des Krav Maga.<br />
tigkeit möglicher Angriffe her, wobei<br />
viele Techniken vom prinzipiellen<br />
Vorgehen her relativ ähnlich<br />
sind. „Letztlich muss es bei uns<br />
einfach, aber schnell gehen.“ Die<br />
Schongauer bewegen sich derzeit<br />
durchschnittlich im Bereich zwischen<br />
P3 und P5. Ausreichend,<br />
um sich auf der Straße grundsolide<br />
verteidigen zu können? „Auf<br />
je<strong>den</strong> Fall“, sagt Ratkovic, der<br />
versichert, „dass man bereits mit<br />
der Basis-Stufe P1 gut gerüstet<br />
ist“. Wer in Schongau Krav Maga<br />
beginnt, lernt unter anderem, sich<br />
gegen Unbewaffnete im Stehen zu<br />
wehren: Befreien aus Umklammerungen,<br />
Festhaltereien und<br />
Würgegriffen. Die nächste Stufe,<br />
„wobei das Training bei uns nicht<br />
strikt aufeinander aufbaut, sondern<br />
meistens unterschiedliche<br />
Schwierigkeitsstufen trainiert wer<strong>den</strong>“:<br />
Bo<strong>den</strong>kampf mit Falltechniken,<br />
Ausweichmanöver sowie Abwehr-<br />
und Schutztechniken. „Wer<br />
bei uns anfängt, ist nach rund drei<br />
Monaten schon richtig gut gerüstet“,<br />
sagt Goran Ratkovic. Jedoch<br />
noch lange nicht am ohnehin offenen<br />
Ziel, „da Krav Maga sich ständig<br />
weiterentwickelt, neue Techniken<br />
hinzukommen, und alte, die<br />
sich nicht bewähren, wieder abgeschafft<br />
wer<strong>den</strong>“. Letztlich reicht<br />
das Training bis hin zur Verteidigung<br />
gegen bewaffnete Angriffe.<br />
Schlagstock, Pistole und Messer<br />
sind die Gegenstände, die zum<br />
Einsatz kommen. Der Schlagstock<br />
ist umwickelt von Schaumstoff,<br />
die Pistole in Originalgröße und<br />
-gewicht ein Kunststoffnachbau<br />
und das Messer aus nachgiebigem<br />
Gummi.<br />
„Wollen keine<br />
Schlägertypen“<br />
„Schutz und Sicherheit im Training<br />
steht bei uns an oberster Stelle“,<br />
sagt Ratkovic. Deshalb tragen die<br />
Männer und Frauen neben standardmäßiger<br />
Sportkleidung und<br />
Hallenschuhen auch bei jeder<br />
Übung einen Tiefschutz, bei bestimmten<br />
Übungen sogar Kopfund<br />
Mundschutz sowie Schienbein-<br />
und Ellbogenschoner.<br />
Hier ins Leben gerufen wurde diese<br />
Form der Selbstverteidigung<br />
von Dr. Ruppert Schmidt, der wie<br />
seine Kollegen als Schongauer<br />
Notarzt bei so manchem Einsatz –<br />
traurig aber wahr – sich zur Wehr<br />
setzen musste gegen unverbesserliche<br />
Krawallbrüder. Nach dem so<br />
plötzlichen wie unerwarteten Tod<br />
von Dr. Schmidt im <strong>November</strong> 2015<br />
wurde Krav Maga von Goran Ratkovic<br />
und seinen Mitstreitern als<br />
„Rup’s Lebenswerk“ weitergeführt<br />
und im Jahre 2016 als eigene Sparte<br />
erfolgreich in <strong>den</strong> TSV Schongau<br />
integriert. Seither wird auch<br />
im ehemaligen Vatter-Gebäude<br />
zwischen Altenstadt und Schwabniederhofen<br />
auf Höhe der Franz-<br />
Josef-Strauß-Kaserne trainiert. Und<br />
obwohl sich Goran Ratkovic und<br />
seine Trainerkollegen Richard Heinemann<br />
und Markus Thoma stets<br />
über Neuanfragen und Interessenten<br />
freuen, wird bei weitem nicht<br />
jeder aufgenommen. „Wir sind in<br />
Sachen Aufnahmekriterien relativ<br />
streng, weil wir auf gar keinen<br />
Fall Schlägertypen ausbil<strong>den</strong> und<br />
in unseren Reihen haben wollen“,<br />
sagt Ratkovic. Wer beitreten möchte,<br />
muss volljährig sein, ein sauberes<br />
polizeiliches Führungszeugnis<br />
vorlegen, einen zweitätigen, rund<br />
100 Euro teuren Basis-Kurs <strong>für</strong><br />
Anfänger in München absolvieren<br />
und darüber hinaus charakterlich<br />
zu <strong>den</strong> bereits aktiven Mitgliedern<br />
passen. Respekt, freundschaftlicher<br />
Umgang sowie absolute Gleichberechtigung<br />
zwischen Männern<br />
und Frauen stehen bei Krav Maga<br />
Schongau (www.krav-maga-sog.<br />
de) an oberster Stelle.<br />
js<br />
„Planks“ zum Schluss: Diese Halteübung beansprucht <strong>den</strong> ganzen Körper.<br />
november / dezember <strong>2018</strong> | 45
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fiedler-IT setzt auf Nachhaltigkeit<br />
Ökonomisch und<br />
ökologisch zugleich<br />
Schongau | Auf <strong>den</strong> ersten Blick<br />
könnte man meinen, der IT-Bereich<br />
sei nur wenig kompatibel<br />
mit dem Thema Nachhaltigkeit.<br />
Mitnichten, wie fiedler-IT, ein<br />
Unternehmen mit Sitz in Schongaus<br />
Westen, beweist. Schon seit<br />
einiger Zeit macht sich Geschäftsführer<br />
Claus Fiedler Gedanken<br />
über das Thema, hatte vor knapp<br />
zwölf Jahren die Idee von einem<br />
wiederverwertbaren PC-Gehäuse.<br />
Eine Art modularer Aufbau, <strong>den</strong><br />
man theoretisch auf dem Kompost<br />
hätte entsorgen können. Er<br />
hatte diesbezüglich bereits einen<br />
Businessplan aufgesetzt, wurde<br />
bei einigen Firmen vorstellig. „Zu<br />
unrentabel“, winkten insbesondere<br />
die größeren Unternehmen<br />
ab. Dennoch ließ ihn die Thematik<br />
niemals los. Bereits seit über<br />
20 Jahren arbeitet Claus Fiedler in<br />
der IT-Branche, betreute nach der<br />
Ausbildung zum Bankkaufmann<br />
große Firmen rund um Schongau<br />
als Systemadministrator. Vor rund<br />
neun Jahren hat er sich mit seiner<br />
eigenen Firma selbstständig gemacht,<br />
die seit 2015 unter der Firmierung<br />
fiedler-IT läuft und alles<br />
rund um die Informationstechnologie<br />
anbietet – und immer größeren<br />
Wert auf Nachhaltigkeit legt.<br />
Allein die Kabellänge<br />
spart Strom<br />
„Jedes Angebot, welches an <strong>den</strong><br />
Kun<strong>den</strong> rausgeht, wird zuvor auf<br />
links gedreht, ob wir es nachhaltiger<br />
machen können“, beschreibt<br />
Claus Fiedler. Heißt konkret: Zunächst<br />
wird ein Angebot nach herkömmlichen<br />
Kriterien kalkuliert,<br />
ehe es anschließend nochmal<br />
komplett durchleuchtet wird, ob<br />
nicht an der einen oder anderen<br />
Stelle im Sinne der Nachhaltigkeit<br />
nachgebessert wer<strong>den</strong> kann. Was<br />
letztlich mit höheren Kosten <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> Kun<strong>den</strong> verbun<strong>den</strong> ist? Ganz<br />
im Gegenteil. Häufig lassen sich<br />
ökonomische und ökologische<br />
Aspekte durchaus vereinbaren, im<br />
besonderen Maße beim Thema<br />
Strom. Ein Beispiel: Wenn Computer<br />
oder Netzwerkgeräte heruntergefahren<br />
wer<strong>den</strong>, bleiben Schalter<br />
oft eingeschaltet und verbrauchen<br />
weiterhin beträchtliche Energiemengen.<br />
Fiedler baut daher unter<br />
anderem sogenannte „Switches“<br />
ein, die <strong>den</strong> Verbindungsstatus<br />
automatisch erkennen und <strong>den</strong><br />
Stromverbrauch so reduzieren.<br />
Zudem könne man allein wegen<br />
der Kabellänge theoretisch bereits<br />
Kosten senken. Diese „Switches“<br />
können die Länge eines angeschlossenen<br />
Ethernet-Kabels <strong>für</strong><br />
die Anpassung des Stromverbrauches<br />
analysieren. Kürzere Längen<br />
erfordern weniger Energie, was<br />
letztlich <strong>den</strong> Planeten, <strong>den</strong> Geldbeutel<br />
und damit auch <strong>den</strong> Kun<strong>den</strong><br />
freut.<br />
Ein weiteres Thema hat der IT-<br />
Experte aufgegriffen, „obwohl<br />
wir eigentlich gar keine Drucker<br />
verkaufen wollten“. Allerdings<br />
überzeugt ihn das Produkt, ein<br />
Business-Tintenstrahldrucker, derart,<br />
dass er mittlerweile versucht,<br />
seine Kun<strong>den</strong> davon zu überzeugen.<br />
„Tintenstrahldrucker versprechen<br />
96 Prozent weniger Strom zu<br />
verbrauchen, 94 Prozent weniger<br />
Abfall zu verursachen sowie bis zu<br />
92 Prozent weniger CO 2 -Emissionen<br />
als die noch flächendeckend<br />
verwendeten Laserdrucker und<br />
tragen so zum Umweltschutz bei“,<br />
sagt Claus Fiedler.<br />
Eines der wohl heißesten Themen<br />
in <strong>den</strong> kommen<strong>den</strong> Jahren wird<br />
sicherlich die „Cloud“ wer<strong>den</strong>, <strong>für</strong><br />
viele eines der großen Mysterien<br />
im IT-Sektor. Fiedler selbst stellt<br />
derzeit sein Warenwirtschaftssystem<br />
auf eine cloudbasierte Lösung<br />
um. Der Vorteil: Man braucht keinen<br />
Server mehr, keine Klimaanlage<br />
und spart sich zudem Platz.<br />
Während man bei Servern immer<br />
<strong>für</strong> viele Jahre im Voraus erahnen<br />
46 | altlandkreis
muss, wie viel Leistung man potentiell<br />
einmal benötigt, kann man<br />
sich bei der „Cloud“ einfach bei<br />
Bedarf Speicherkapazitäten hinzukaufen<br />
– ein unerwartetes Wachstum<br />
ist von dieser Seite betrachtet<br />
also kein Problem. „Ich <strong>den</strong>ke,<br />
dass in <strong>den</strong> kommen<strong>den</strong> sechs bis<br />
zehn Jahren nahezu alles cloudbasierend<br />
ablaufen wird“, prognostiziert<br />
Claus Fiedler und ergänzt:<br />
„<strong>Das</strong> kommt aber ein wenig darauf<br />
an, wie sich das DSL im ländlichen<br />
Bereich entwickelt.“<br />
LEDs, Hybrid-Auto und<br />
wenig Papier<br />
Nicht nur bei seinen Kun<strong>den</strong>, auch<br />
in seiner eigenen Firma achtet<br />
Claus Fiedler auf Nachhaltigkeit.<br />
Völlig selbstverständlich sind im<br />
ganzen Bürogebäude energiesparende<br />
LED-Lampen eingebaut.<br />
Und um zu seinen mittlerweile<br />
rund 350 Kun<strong>den</strong> – vom Ein-Mann-<br />
Unternehmen bis zur Firma mit 50<br />
bis 60 Mitarbeitern – zu fahren,<br />
wurde extra ein Hybrid-Auto angeschafft.<br />
Bei einem Blick durch die<br />
Büroräume fällt zudem auf, dass<br />
kaum Papier zu sehen ist. Fiedler<br />
hat die Verwaltung auf „Elektronische<br />
Leitz-Ordner“ (kurz: ELO)<br />
umgestellt. Sämtliche Dokumente<br />
wer<strong>den</strong> seither nicht mehr ausgedruckt,<br />
sondern in einem elektronischen<br />
System gesichert und können<br />
virtuell durchs Büro geschickt<br />
wer<strong>den</strong>. „Wir haben so unseren<br />
Papierkonsum um 80 Prozent gesenkt“,<br />
freut sich Claus Fiedler.<br />
Darüber hinaus wer<strong>den</strong> Kun<strong>den</strong>,<br />
soweit möglich, per Fernwartung<br />
betreut, ein eigenes „Monitoring“-<br />
System prüft zudem externe Server<br />
auf Fehler und schlägt frühzeitig<br />
Alarm, sollte etwas kaputt gehen.<br />
Claus Fiedler beschreibt seine Philosophie<br />
folgendermaßen: „IT, bei<br />
der man sich um nichts kümmern<br />
muss und <strong>den</strong>noch weiß, was es<br />
kostet.“ Transparent und nachhaltig<br />
zugleich. 2015 startete fiedler-<br />
IT mit drei Mitarbeitern und einer<br />
Teilzeitkraft, derzeit sucht das Unternehmen<br />
einen zehnten Mitarbeiter,<br />
einen System Administrator.<br />
Wer also IT-affin ist, kann sich gerne<br />
mel<strong>den</strong>, Kontaktdaten hält die<br />
Internetseite bereit (www.fiedlerit.com).<br />
Ein wenig Bewusstsein<br />
<strong>für</strong> die Umwelt schadet sicherlich<br />
auch hier nicht.<br />
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Sitz im Allgäu. Wir betreiben im südbayerischen Raum eine Filialkette<br />
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Wir wachsen weiter und bil<strong>den</strong> ab sofort<br />
oder <strong>für</strong> Herbst 2019 in folgen<strong>den</strong> Ausbildungsberufen<br />
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<strong>Das</strong> Team von fiedler-IT rund um Geschäftsführer<br />
Claus Fiedler (3.v.l.) zeigt, dass sich der IT-Sektor<br />
durchaus mit Nachhaltigkeit vereinbaren lässt.<br />
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november / dezember <strong>2018</strong> | 47
Jubiläum der Schönegger Käse-Alm<br />
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Prem / Rottenbuch | Die Klassiker<br />
nennen sich Almblütenkäse oder<br />
König Ludwig Bierkäse. Hinzu<br />
kommen saisonale Produkte wie<br />
seit neuestem der „Sommerduett“,<br />
ein Schnittkäse mit Tomaten<br />
und Basilikumkräutern verfeinert.<br />
Oder der Nussknacker, <strong>den</strong> es seit<br />
knapp 20 Jahren gibt und der mit<br />
seinen knackigen Walnussstückchen<br />
hervorragend in die Weihnachtszeit<br />
passt. Die Rede ist von<br />
<strong>den</strong> Käsespezialitäten der Schönegger<br />
Käse-Alm, die seit mittlerweile<br />
30 Jahren die Gaumen der<br />
Region erfreuen. Im Laufe der<br />
letzten drei Jahrzehnte wurde jene<br />
Region stets größer, mittlerweile<br />
gibt es 27 Franchise-Lä<strong>den</strong> unter<br />
anderem in Ulm, im Tannheimer<br />
Tal in Österreich oder in Kreuth.<br />
Hinzu kommen die in Eigenregie<br />
betriebenen Käse-Almen in<br />
Gründl, Murnau, Peiting<br />
und<br />
natürlich auf Schönegg bei Rottenbuch.<br />
Letztere ist Ort des Ursprungs,<br />
hatte Firmenchef Sepp<br />
Krönauer am 8. Mai 1988 neben<br />
seinem Elternhaus eben dort mitten<br />
im <strong>Pfaffenwinkel</strong> die Schönegger<br />
Käse-Alm gegründet.<br />
Heumilch als<br />
entschei<strong>den</strong>der Faktor<br />
Seither darf die Geschichte der<br />
Schönegger Käse-Alm getrost als<br />
Erfolgsstory bezeichnet wer<strong>den</strong>.<br />
Die Verkaufslä<strong>den</strong> wur<strong>den</strong> mehr,<br />
das Sortiment erweitert. Haupterfolgsfaktor:<br />
Heumilch, die gerne<br />
als ursprünglichste Milch bezeichnet<br />
wird. Heumilchkühe und deren<br />
Jungtiere wer<strong>den</strong> ausschließlich<br />
mit saftigen Gräsern und<br />
Kräutern, sonnengetrocknetem<br />
Heu sowie mineralstoffreichem<br />
Getreideschrot gefüttert. Sämtliche<br />
Futtermittel sind kontrolliert<br />
gentechnikfrei. „Die natürlichste<br />
Form der Fütterung“,<br />
sagt Matthias Köpf, Marketing-Leiter<br />
der Schönegger<br />
Käse-Alm. Genau da<strong>für</strong> wurde das<br />
Unternehmen vor rund zwei Jahren<br />
mit dem „g.t.S.-Siegel“ (garantiert<br />
traditionelle Spezialität)<br />
ausgezeichnet, welches traditionelle<br />
Herstellungsweisen schützt –<br />
also <strong>den</strong> Rohstoff des Schönegger<br />
Käses. Heute verkauft die Schönegger<br />
Käse-Alm rund 4500 Tonnen<br />
Käse jährlich, macht dabei<br />
einen Umsatz von etwa 50 Millionen<br />
Euro. Zum Erfolg tragen 160<br />
Mitarbeiter, darunter zahlreiche<br />
Auszubil<strong>den</strong>de (Molkereifach-,<br />
Einzelhandels- und Industriekaufleute)<br />
bei. Knapp 60 Heumilch-<br />
Produkte sind im Sortiment, darunter<br />
acht Produkte, die saisonal<br />
ausgetauscht wer<strong>den</strong>, wie etwa<br />
der Sommerduett oder ein Spargel-Käse,<br />
<strong>den</strong> es immer bis zum<br />
Johannitag am 24. Juni gibt. Auch<br />
zukünftig wird das Unternehmen<br />
in regelmäßigen Abstän<strong>den</strong> weitere<br />
Spezialitäten auf <strong>den</strong> Markt<br />
bringen, wie Matthias Köpf verrät:<br />
„Die Ideen sind nicht die<br />
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Auf Schönegg hat 1988 alles begonnen.<br />
Die Käsealm ist ein allseits beliebtes Ausflugsziel.
derungen, eher die Produktion –<br />
nicht alles ist auch umsetzbar.“ Ihre<br />
Heumlich bezieht die Käse-Alm<br />
von rund 500 Heumilchbauern,<br />
darunter 130 Bio-Milchbauern. Im<br />
April 2016 wurde eine Sennerei in<br />
Zell am Ziller mit rund 100 Bauern<br />
eingegliedert, was sich letztlich<br />
positiv auf die Stabilität ausgewirkt<br />
hat. <strong>Das</strong> Unternehmen steht auf<br />
überaus gesun<strong>den</strong> Beinen, davon<br />
zeugen größere Investitionen, wie<br />
etwa die Erweiterung des Käsereifelagers<br />
in Steinga<strong>den</strong>, eröffnet im<br />
Juli 2017, welches die Verdopplung<br />
der Reifekapazität ermöglichte.<br />
Man ist also auf Wachstum ausgerichtet<br />
trotz des schwierigen und<br />
eigentlich gesättigten Käsemarktes.<br />
„Wir bewegen uns mit unserer<br />
Heumilch-Spezialisierung und der<br />
Qualität bewusst in einer Nische“,<br />
sagt Matthias Köpf, der sich um die<br />
„großen Herausforderungen <strong>für</strong><br />
die Zukunft“ durchaus bewusst ist.<br />
<strong>2018</strong>: eine Veranstaltung<br />
nach der anderen<br />
authentisch, wie man sie aus dem<br />
Fernsehen kennt“, schwärmt Matthias<br />
Köpf noch heute. Und auch<br />
das Almfest mit Frühschoppen am<br />
folgen<strong>den</strong> Sonntag war ein Erfolg.<br />
<strong>Das</strong> Zelt war mit rund 800 Personen<br />
stets voll, das Schaukäsen –<br />
was übrigens das ganze Jahr über<br />
auf Schönegg zu sehen ist – kam<br />
hervorragend an, und auch das<br />
Kinderprogramm wurde gut angenommen.<br />
Zur Unterhaltung spielten<br />
die Musikkapelle Berkheim<br />
und die firmeneigenen Schönegger<br />
Almmusikanten auf.<br />
Eigene Firmenkapelle<br />
als Lebenstraum<br />
Im Herbst 2014 hatte Sepp Krönauer<br />
die Schönegger Almmusikanten<br />
gegründet und sich damit einen<br />
langen Traum erfüllt. Mitarbeiter,<br />
Geschäftspartner und Freunde<br />
sind in der Kapelle aktiv, die Leitung<br />
hat Georg Miller. Der Stil geht<br />
Richtung traditionelle böhmischmährische<br />
Blasmusik. Anfang Juli<br />
begeisterten sie beim Blasmusikabend<br />
gemeinsam mit der tschechischen<br />
Kapelle „Stribrnanka“ ein<br />
volles Zelt. Nur zwei Tage später<br />
stand auf Schönegg der nächste<br />
Höhepunkt, diesmal mit Spitzensportlern<br />
auf dem Programm: die<br />
Deutsche Meisterschaft im Fingerhakeln.<br />
<strong>Das</strong> Festjahr rundete<br />
schließlich das Jubiläumskonzert<br />
„Blasmusik <strong>für</strong> Freunde“ mit <strong>den</strong><br />
> > > WEIHNACHTSKORB-VERLOSUNG<br />
Schönegger Almmusikanten Mitte<br />
Oktober im Fohlenhofsaal in Rottenbuch<br />
ab. Natürlich war auch<br />
das Konzert ausverkauft. 2019 soll<br />
nun hinsichtlich Veranstaltungen<br />
bei der Schönegger Käse-Alm was ruhiger wer<strong>den</strong>, wie Matthias<br />
Köpf verrät. Da<strong>für</strong> steht t 2020<br />
wieder der Pfaffenwinkler Milchweglauf<br />
an. Zudem haben die Planungen<br />
<strong>für</strong> die Premiere e eines<br />
Blasmusik-Festivals im Mai<br />
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Passend zur Weihnachtszeit verlost Ihr Regionalmagazin „altlandkreis“<br />
<strong>den</strong> Korb „Weihnachtsgenuss“ mit <strong>den</strong> Spezialitäten<br />
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Almblütenkäse, Pfefferkäse, Heumilch-Alpkäse und Almwiesenkäse.<br />
Dazu ein St. Magdalener Rotwein. Wer <strong>den</strong> Weihnachtskorb<br />
der Schönegger Käse-Alm gewinnen möchte, schickt bis 15.<br />
<strong>November</strong> eine Postkarte mit dem Stichwort „Weihnachts-Käse“ an<br />
„altlandkreis“, Birkland 40, 86971 Peiting. Oder eine E-Mail an info@<br />
altlandkreis.de. Abgeholt wer<strong>den</strong> kann der Korb bei der Schönegger<br />
Käse-Alm auf Schönegg, in Gründl oder in Peiting. Wie immer mer entscheidet<br />
das Los, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
2020 begonnen. Viel Zeit, sich <strong>für</strong><br />
die nächsten 30 Jahre auszuruhen,<br />
bleibt also nicht.<br />
tis<br />
<strong>Das</strong> Jahr <strong>2018</strong> stand bei der Schönegger<br />
Käse-Alm ganz im Zeichen<br />
des 30-jährigen Firmenjubiläums.<br />
Die ersten Festaktivitäten starteten<br />
bereits Ende April mit dem Mitarbeiterfest<br />
und der Hausmesse. Eine<br />
Woche später beim Pfaffenwinkler<br />
Milchweglauf gab es nicht nur<br />
sportliche Höchstleistungen zu bewundern<br />
– der bisherige Streckenrekord<br />
wurde um fast eine Minute<br />
unterboten. Eines der Höhepunkte<br />
war sicherlich Laura Dahlmeier,<br />
die es sich nicht nehmen ließ,<br />
selbst die Laufschuhe zu schnüren.<br />
Einmal quer durch das Zelt<br />
stan<strong>den</strong> die Fans an – der Biathlon-Superstar<br />
nahm sich die Zeit,<br />
wirklich je<strong>den</strong> Autogrammwunsch<br />
zu erfüllen. Angesichts ihres proppenvollen<br />
Terminkalenders sicherlich<br />
keine Selbstverständlichkeit,<br />
blieb sie sogar eine Stunde länger<br />
als vereinbart, um allen teilnehmen<strong>den</strong><br />
Kindern und Jugendlichen<br />
ihren Preis zu überreichen. „Total<br />
november / dezember <strong>2018</strong> | 49
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Tradition um Heiligen Martin<br />
Kindern das<br />
Teilen lernen<br />
Bad Bayersoien | Wirklich jeder<br />
Kindergarten im Schongauer<br />
Land nutzt die Tradition um Sankt<br />
Martin und lädt zu schönen Lichterprozessionen<br />
ein. Für die Erzieherinnen<br />
ist die Vorbereitung<br />
auf <strong>den</strong> Martinszug willkommene<br />
Gelegenheit, sich mit <strong>den</strong> Kindern<br />
über das Teilen auseinanderzusetzen.<br />
„Bei uns möchte jeder mal<br />
Sankt Martin spielen“, erzählt die<br />
Bad Bayersoier Kindergartenleiterin<br />
Monika Ditschek, wie sie in der<br />
Vorbereitung das Martinsspiel immer<br />
wieder in anderer Besetzung<br />
einstudieren. Gespielt wird die<br />
Szene, als der junge Sankt Martin<br />
als römischer Offizier seinen Mantel<br />
mit dem Schwert teilt und an<br />
einen armen Bettler gibt.<br />
Die Legende des<br />
Heiligen Martin<br />
50 | altlandkreis<br />
Martin von Tours wurde 316 in der<br />
Provinz Pannonien, heutiges Ungarn,<br />
geboren. Als Sohn eines römischen<br />
Offiziers war auch <strong>für</strong> ihn<br />
diese Laufbahn obligatorisch und<br />
so trat er im Alter von 15 Jahren<br />
dem Militär bei. Die Legende sagt,<br />
dass er von seinem Sold nur das<br />
zurückbehielt, was er als Lebensunterhalt<br />
unbedingt brauchte, alles<br />
andere spendete er Notlei<strong>den</strong><strong>den</strong>.<br />
Bei seinen Kamera<strong>den</strong> war Martin<br />
beliebt, aber nicht, weil er wegen<br />
rauer Soldatenmanieren andere<br />
beeindruckte, sondern wegen seiner<br />
Hilfsbereitschaft und Beschei<strong>den</strong>heit.<br />
Als Soldat scheint er aber<br />
nicht unfähig gewesen zu sein, er<br />
wurde bereits nach kurzer Dienstzeit<br />
Offizier. Im Winter des Jahres<br />
334 begegnete er am Stadttor von<br />
Amiens einem nackten Bettler. Da<br />
er selbst nicht mehr als seinen Militärmantel<br />
bei sich trug, schnitt er<br />
diesen kurzerhand mittels Schwert<br />
entzwei und übergab die Hälfte an<br />
<strong>den</strong> frieren<strong>den</strong> Armen.<br />
Bischof Martin<br />
von Tours<br />
Damals war es üblich, die Taufe<br />
erst nach längerer Vorbereitungszeit<br />
und mit 18 Jahren zu erhalten.<br />
Für Martin war es ein Widerspruch,<br />
Christ zu sein und zugleich als Soldat<br />
dem Kaiser zu dienen. Deshalb<br />
verließ er <strong>den</strong> Militärdienst und<br />
lebte als Einsiedler in der Nähe<br />
von Tours. Als Ratgeber und Nothelfer<br />
wurde Martin schnell in der<br />
Umgebung bekannt, es gibt auch<br />
Legen<strong>den</strong> von der Erweckung von<br />
Toten in dieser Zeit. Als im Jahr 372<br />
in Tours ein neuer Bischof gewählt<br />
wer<strong>den</strong> sollte, drängte die Bevölkerung<br />
entgegen der Obrigkeit auf<br />
die Wahl von Martin. Dieser wollte<br />
das Amt eigentlich nicht annehmen<br />
und versteckte sich in einem<br />
Gänsestall – daher auch die Tradition<br />
der Martinsgans. Doch man<br />
fand ihn wegen dem Gekreische<br />
der Gänse und so wirkte er 25 Jahre<br />
mit Demut und Beschei<strong>den</strong>heit<br />
bis zu seinem Tod im Jahre 397. Er<br />
wurde am 11. <strong>November</strong> in Tours<br />
unter ungeheurer Anteilnahme<br />
der Bevölkerung beigesetzt. Dieses<br />
Datum gilt als sein Namenstag.<br />
Wegen der Schnapszahl 11.11. wurde<br />
dieses Datum in jüngster Zeit<br />
auch von <strong>den</strong> Karnevalsvereinen<br />
als Auftakt <strong>für</strong> die Faschingszeit<br />
auserkoren. Doch eigentlich steht<br />
es im christlichen Widerspruch<br />
zur folgen<strong>den</strong> stillen Adventszeit.<br />
Schon vor <strong>den</strong> Weltkriegen zogen<br />
Kindergruppen mit Lichtern zum<br />
Martinstag durch Städte und Dörfer.<br />
Diese Tradition griffen Kindergärten<br />
auf und pflegen diese bis<br />
heute in jedem Ort des Schongauer<br />
Landes. Jedes Jahr zum Schuljahresende<br />
fragen die Bad Bayersoier<br />
Erzieherinnen ihre Schützlinge<br />
nach <strong>den</strong> schönsten Aktionen.<br />
Dabei wird von <strong>den</strong> Kleinen immer<br />
der Martinszug als eines der beliebtesten<br />
Ereignisse genannt.<br />
Sankt Martin<br />
in Bad Bayersoien<br />
Der örtliche Kindergarten in Bad<br />
Bayersoien startet am Freitag, 9.<br />
<strong>November</strong>, mit einer Andacht in<br />
der Pfarrkirche, wo ab 17 Uhr Bibeltexte<br />
gelesen, Martinslieder<br />
gesungen und mit <strong>den</strong> Vorschulkindern<br />
die Martinslegende<br />
als Klanggeschichte<br />
erzählt wer<strong>den</strong>. Im<br />
Vorfeld haben die<br />
Kleinen wunderschöne<br />
Laternen gebastelt,<br />
die am Ende der Messe<br />
entzündet wer<strong>den</strong>.<br />
„Bei uns haben noch<br />
90 Prozent der Kinder<br />
eine Kerze in der<br />
Laterne“, freut sich<br />
Kindergarten-Leiterin<br />
Monika Ditschek über<br />
die traditionelle Aus-
Stolz präsentieren die kleinen Bad Bayersoier i ihre selbst gebastelteten<br />
Laternen <strong>für</strong> <strong>den</strong> diesjährigen Martinszug.<br />
führung des Rituals. Im Ort gibt<br />
es auch noch mehrere Familien<br />
mit Pfer<strong>den</strong>, so dass sich immer<br />
ein Kind findet, das als Heiliger<br />
Martin hoch zu Ross <strong>den</strong> Zug anführen<br />
darf. Begleitet von einer<br />
kleinen Abordnung der örtlichen<br />
Blaskapelle ziehen die rund 40<br />
Kindergartenkinder dann mit ihren<br />
Eltern, Geschwistern und Großeltern<br />
durchs Dorf. Die Feier ist<br />
offen <strong>für</strong> alle, so dass jedes Jahr<br />
rund 300 Personen an diesem<br />
stimmungsvollen Zug teilnehmen.<br />
An drei Stationen wer<strong>den</strong> Laternenlieder<br />
gesungen, bis der Martinszug<br />
in der Brandstatt endet.<br />
„Die Gemeinde baut immer Feuerschalen<br />
auf, wodurch uns eine<br />
besondere Stimmung empfängt“,<br />
verrät Monika Ditschek. Zahlreiche<br />
Eltern backen kleine Hefezöpfchen,<br />
womit die Kinder das Teilen auch<br />
gleich üben können.<br />
rg<br />
november / dezember <strong>2018</strong> | 51
Bundeswehr-Übungsgelände bei Prem<br />
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Prem-Holz | Donnerstagvormittag,<br />
südöstlich von Prem: Sechs<br />
junge Zeitsoldaten robben dicht<br />
beieinander auf kiesigem Bo<strong>den</strong>.<br />
Kopf, Körper und Rucksäcke gilt<br />
es so flach wie möglich zu halten,<br />
um bloß nicht an diesem Stacheldraht<br />
hängen zu bleiben. Obwohl<br />
zwischen Kiesbo<strong>den</strong> und Draht-<br />
Gehänge nur 30 Zentimeter Platz<br />
sind, gehört diese Übung zu <strong>den</strong><br />
leichteren an diesem Tag, der <strong>für</strong><br />
die normalerweise in Mittenwald<br />
stationierten Gebirgsjäger schon<br />
viel früher begann: Aufstehen um<br />
5 Uhr, üben von 6 Uhr bis mittags,<br />
und nach rund einstündiger Pause<br />
geht’s auch schon wieder weiter.<br />
Geschlafen wird nur die erste<br />
Nacht in <strong>den</strong> Zimmern des Sauwaldhofes.<br />
Die restlichen Nächte<br />
verbringen die jungen Männer, die<br />
sich <strong>für</strong> vier, acht oder zwölf Jahre<br />
bei der Deutschen Bundeswehr<br />
als Soldat verpflichtet haben, ausschließlich<br />
draußen im Freien –<br />
und zwar bei jedem Wetter. Was<br />
Ausbildungsleiter und Oberstabsfeldwebel<br />
Hermann-Otto Bohrmann<br />
mit seinen Schützlingen in<br />
diesen Tagen erreichen möchte?<br />
„Sie bestmöglich auf die Einzelkämpfer-Ausbildung<br />
in Hammelburg<br />
vorbereiten.“ Heißt: Die<br />
sechs jungen Gebirgsjäger absolvieren<br />
auf dem Sauwald-Gelände<br />
bei Prem eine Einzelkämpfer-Vorausbildung,<br />
die insgesamt über<br />
drei Wochen geht: Die erste Woche<br />
Basistraining in der Murnauer<br />
Kaserne <strong>für</strong> beispielsweise Fitness,<br />
Orientierung und Zusammenstellung<br />
der Ausrüstung. Die zweite<br />
und dritte Woche Taktik und Technik<br />
im Wald und auf <strong>den</strong> Wiesen<br />
bei Prem „zum Überleben und<br />
Durchschlagen einer auf sich gestellten<br />
Truppe“.<br />
Übungsgelände umfasst<br />
38 Hektar<br />
Der Sauwaldhof bei Prem gehört<br />
seit 1965 der Deutschen Bundeswehr.<br />
1983 wurde das alte Bauernhaus<br />
vergrößert, bietet seither<br />
Platz <strong>für</strong> 110 Mann. Neben <strong>den</strong><br />
schlicht eingerichteten Mehrbett-<br />
Zimmern beinhaltet der Hof<br />
bestuhlte Unterrichts- und freigeräumte<br />
Trainingsräume, eine<br />
Essensausgabe mit Kantine sowie<br />
Umklei<strong>den</strong> und Lagerräume, alles<br />
aufgeteilt auf Keller, Erdgeschoss<br />
sowie ersten und zweiten Stock.<br />
<strong>Das</strong> dazugehörende Gelände direkt<br />
um <strong>den</strong> Hof fasst insgesamt 38<br />
Hektar und besteht ausschließlich<br />
aus sanft hügeligen Wiesen und<br />
Wäldern sowie kleineren Schluchten.<br />
In Schuss gehalten wird das<br />
Gelände von „Hausl“ Rudi Echtler,<br />
der dort seit 20 Jahren tagtäglich<br />
vor Ort ist. Die Felder sind jedoch<br />
an umliegende Landwirte verpachtet.<br />
Und größere Waldarbeiten<br />
führt die Forstabteilung der<br />
Bundeswehr durch. So ist dieses<br />
idyllisch gelegene Areal mit Blick<br />
auf Säuling, Tegel- und Trauchberg<br />
stets top gepflegt. Und dank<br />
diversen Übungsstationen an Hütten,<br />
auf <strong>den</strong> Wiesen, im Erdbo<strong>den</strong><br />
oder im dichten Fichtenwald ein<br />
idealer Ort <strong>für</strong> Aus- und Weiterbildungen<br />
angehender oder bereits<br />
etablierter Soldaten.<br />
Vorausbildung <strong>für</strong><br />
Einzelkämpfer<br />
Neben der Einzelkämpfer-Vorausbildung<br />
dient das Sauwald-Gelände<br />
auch <strong>für</strong> Trainingseinheiten<br />
Schmale Waldwege verbin<strong>den</strong> die<br />
einzelnen Übungsstationen.<br />
52 | altlandkreis
des Spähtrupps aus Füssen, <strong>für</strong><br />
teambil<strong>den</strong>de Maßnahmen zum<br />
Kennenlernen und Alltagsausgleich,<br />
<strong>für</strong> die Grundausbildung<br />
angehender Feldwebel und Unteroffiziere<br />
sowie <strong>für</strong> Übungen der<br />
Polizei des Deutschen Bundestages.<br />
„Die übt hier in regelmäßigen<br />
Abstän<strong>den</strong>“, sagt Stabsfeldwebel<br />
Christian Treitz, 50 Jahre<br />
jung und seit 2015 zuständig <strong>für</strong><br />
die Übungsplätze im Sauwald<br />
bei Prem, in Guselried am Fuße<br />
des Hohen Peißenbergs (110 Hektar)<br />
und einem größeren Feld (1,5<br />
Hektar) bei Schwabsoien. Egal ob<br />
aus Mittenwald, Füssen, Hammelburg<br />
oder Altenstadt – sobald ein<br />
Trupp einen dieser Übungsplätze<br />
braucht, laufen Organisation,<br />
Genehmigung und Koordination<br />
stets über Treitz, der sein Büro in<br />
der Altenstadter Kaserne hat, „am<br />
liebsten aber immer draußen sein<br />
würde“. So wie an diesem wunderschönen<br />
Donnerstag, an dem<br />
der Sommer nochmals zurückgekehrt<br />
ist mit Sonne satt und angenehmen<br />
21 Grad. Wobei: Für die<br />
sechs Zeitsoldaten könnte es ruhig<br />
ein wenig kühler sein.<br />
Spinnennetz, Trittlinge<br />
und Schwebebalken<br />
Die sind inzwischen hinter dem<br />
Sauwaldhof an einer uralten Radarstation<br />
angekommen. „Die<br />
dient allerdings nur als Attrappe“,<br />
sagt Treitz. Doch zurück zur<br />
Einzelkämpfer-Vorausbildung und<br />
diesen dutzend verschie<strong>den</strong>en Stationen,<br />
die von <strong>den</strong> sechs Zeitsoldaten<br />
durchlaufen wer<strong>den</strong>. Unter<br />
anderem ein zwölf Meter langer<br />
und 70 Zentimeter breiter, unterirdischer<br />
Kanal, in dem es stockdunkel<br />
ist. Mehrere, aufeinanderfolgende<br />
Distanzbalken in 2,50<br />
Metern Höhe, die nur im Team<br />
und mittels Aluminiumleiter überbrückt<br />
wer<strong>den</strong> können. Stufensteg<br />
und Strommast, die nur über an<br />
einer Stadelwand herausstehende<br />
Metallbolzen zu erreichen sind.<br />
So flach h wie nur möglich robben die Gebirgsjäger aus Mittenwald auf<br />
kiesigem Bo<strong>den</strong>. Dicht über ihnen: ein Stacheldraht-Gehänge.<br />
Ein senkrecht nach oben ragendes,<br />
fünf Meter hohes „Spinnennetz“,<br />
das überkraxelt wer<strong>den</strong> muss,<br />
um sich anschließend im sogenannten<br />
„Bärenhang“ über einen<br />
2,20 Meter hohen Schwebebalken<br />
zu ziehen. Anschließend führt<br />
die Übungsroute direkt in <strong>den</strong><br />
Wald hinein, wo unterschiedliche<br />
Schwingbalken, Schwebebalken<br />
und Trittlinge installiert sind, der<br />
Bo<strong>den</strong> an dieser Stelle sehr uneben,<br />
verwurzelt oder moorig ist.<br />
<strong>Das</strong> noch größere Highlight folgt<br />
rund 600 Meter weiter südwestlich:<br />
Ein riesengroßer Seilgarten<br />
mit einfachem Seilsteg, doppeltem<br />
Seilsteg und Dreifach-Seilsteg, einem<br />
Kletterturm zum Abseilen<br />
und vieles mehr. Alles erneut in<br />
luftiger Höhe von bis zu fünf Metern.<br />
Öffentliche<br />
Durchgangsstraße<br />
Doch <strong>den</strong> Seilgarten haben die<br />
angehen<strong>den</strong> Einzelkämpfer, die<br />
an diesem Tag alle Übungen ohne<br />
30 Kilo-Rucksack, Maschinengewehr<br />
G36 und Pistole P8 angehen<br />
und zudem mittels Klettergurt<br />
gesichert sind, schon erfolgreich<br />
absolviert. „Uns geht es heute darum,<br />
<strong>den</strong> Parcours und die <strong>für</strong> das<br />
Klettern und Fortbewegen notwendigen<br />
Techniken kennenzulernen“,<br />
sagt Ausbildungsleiter und<br />
Oberstabsfeldwebel Hermann-<br />
Otto Bohrmann. Dazu gehört auch<br />
das Überbrücken einer Schlucht,<br />
die sich direkt hinter dem Seilgarten<br />
mitten im Wald befindet. Dort<br />
sind mehrere Drahtseile über 70<br />
Meter Länge gespannt. Eines rund<br />
sechs Meter, andere nur rund drei<br />
Meter über dem Bo<strong>den</strong>. Nochmals<br />
alle Kräfte bündeln, Ängste überwin<strong>den</strong>,<br />
sich konzentrieren und<br />
dann rauf auf dieses leicht durchhängende,<br />
schwingende Drahtseil.<br />
Als auch der sechste junge Zeitsoldat<br />
lautatmend und verschwitzt,<br />
aber glücklich und zufrie<strong>den</strong>, die<br />
Schlucht passierte, ist der erste<br />
Teil des Tages geschafft – Mittagspause.<br />
Beim Weg zurück zum<br />
Sauwaldhof radeln zwei Zivilisten<br />
durchs Gelände, das nicht eingezäunt<br />
und theoretisch <strong>für</strong> jedermann<br />
zugänglich ist. Zahlreiche<br />
Hinweisschilder informieren aber,<br />
dass die durchs Gelände führende<br />
öffentliche Straße zwischen <strong>den</strong><br />
Ortsteilen Holz und Moosleiten<br />
nicht verlassen wer<strong>den</strong> sollte –<br />
und falls sich doch mal jemand<br />
heimlich auf diesem gigantischen<br />
Abenteuerspielplatz austobt,<br />
„dann auf eigene Gefahr“, sagt<br />
Christian Treitz, der trotz strahlend<br />
blauem Himmel nun wieder nach<br />
Altenstadt fährt. Büroarbeit in der<br />
Kaserne.<br />
js<br />
november / dezember <strong>2018</strong> | 53<br />
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Viola Brei<strong>den</strong>bach<br />
und Leoni Lutzenberger<br />
Peiting | Viola Brei<strong>den</strong>bach und<br />
Leoni Lutzenberger lieben es, in<br />
der Natur zu sein: Radfahren,<br />
Skitouren gehen, Skifahren oder<br />
einfach in <strong>den</strong> Bergen wandern<br />
zählen unter anderem zu ihren<br />
Hobbys. Die 17-jährigen Cousinen<br />
aus Peiting verbindet jedoch weitaus<br />
mehr als die Lei<strong>den</strong>schaft <strong>für</strong><br />
Outdoor-Sport. Vergangenes Jahr<br />
verbrachten beide gemeinsam in<br />
Mexiko, besuchten eine dortige<br />
Schule. Die berufliche Situation<br />
von Leonis Vater hatte es möglich<br />
gemacht. Mittlerweile sind beide<br />
wieder in der Heimat und möchten<br />
hier nun ihren Drang nach Bewegung<br />
weitergeben. Genau deshalb<br />
haben sie kurzerhand die Jugendgruppe<br />
des Alpenvereins Sektion<br />
Peiting gegründet. Oder besser<br />
gesagt: Reanimiert, schließlich<br />
hatten Leoni und Viola ein solches<br />
Angebot in ihrer Kinderzeit bereits<br />
genossen. Warum genau sie<br />
das Projekt letztlich gestartet haben<br />
und welche Aktionen geplant<br />
sind, darüber sprechen die bei<strong>den</strong><br />
im „altlandkreis“-Frage-Antwort-<br />
Spiel. Dazu hat Leoni verraten, wie<br />
es ist, sich als 17-Jährige komplett<br />
alleine zu versorgen.<br />
wir sind als ganze Familie mitgekommen.<br />
Warum bist Du jetzt zurück in<br />
Deutschland?<br />
Leoni: Weil ich meinen Schulabschluss<br />
unbedingt in Deutschland<br />
machen will und dann hier eine<br />
Ausbildung beginnen möchte.<br />
Viola, wie kam es, dass auch Du in<br />
Mexiko warst?<br />
Viola: Leonis Mama hat mich gefragt,<br />
ob ich nicht ein Auslandsjahr<br />
machen und mit ihnen mitkommen<br />
möchte – und ich habe<br />
ja gesagt.<br />
Leoni, es ist nicht selbstverständlich,<br />
dass sich eine 17-Jährige komplett<br />
eigenständig versorgt.<br />
Leoni: Es ist ein bisschen ungewohnt,<br />
nicht mehr so viele Leute<br />
– schließlich sind wir sechs in<br />
Sag mal Leoni, wieso hast Du vergangenes<br />
Jahr in Mexiko verbracht?<br />
Leoni: Ich war wegen des Jobs<br />
meines Vaters in Mexiko. Er hilft<br />
dort in Quéretaro ein neues Werk<br />
<strong>für</strong> seine Firma aufzubauen und<br />
Im Yosemite-Nationalpark unterwegs:<br />
Viola (2.v.l.) und Leoni<br />
(mitte) in Kalifornien.<br />
54 | altlandkreis
Leoni Lutzenberger verbrachte das<br />
vergangene Schuljahr in Mexiko.<br />
der Familie – um mich herum zu<br />
haben. Ganz alleine bin ich aber<br />
nicht, über mir wohnt mein großer<br />
Cousin und mit mir wohnt derzeit<br />
ein Mexikaner, der mitgekommen<br />
ist und jetzt bei uns ein Auslandsjahr<br />
absolviert. Außerdem kommt<br />
meine Schwester jedes Wochenende<br />
zu Besuch.<br />
Wie sieht Dein Alltag aus?<br />
Leoni: Es ist schon anstrengend,<br />
da ich relativ viel mache: FOS in<br />
Weilheim, Knappschaftskapelle,<br />
Führerschein und arbeiten. Daher<br />
komme ich oft spät nach Hause.<br />
Den Haushalt zu erledigen macht<br />
mir gar nicht so viel aus, weil ich<br />
ganz gerne sauber mache und ich<br />
es nicht haben kann, wenn etwas<br />
nicht an seinem Platz ist.<br />
Was ist der größte Unterschied<br />
zwischen Deutschland und Mexiko?<br />
Viola: Die Kultur und auch der<br />
Alltag sind komplett verschie<strong>den</strong>.<br />
Beispielsweise die Lebenseinstellung:<br />
Die meisten in Mexiko sind<br />
total offen, freundlich und herzlich.<br />
Pünktlichkeit ist <strong>für</strong> die Mexikaner<br />
dagegen unwichtig.<br />
War es problematisch, dann wieder<br />
auf eine deutsche Schule zu gehen?<br />
Viola: Da wir in Mexiko auf einer<br />
Schweizer Schule waren und es da<br />
viele Ähnlichkeiten zu einer deutschen<br />
Schule gibt, war die Umstellung<br />
nicht so schwer.<br />
Ihr habt die Jugendgruppe des<br />
Alpenvereins übernommen beziehungsweise<br />
wiederbelebt. Wie seid<br />
Ihr auf die Idee gekommen?<br />
Leoni: Wir waren als Kinder selbst<br />
dabei und wollten schon damals<br />
später mal Jugendleiter wer<strong>den</strong>.<br />
Jetzt ergab sich die perfekt Möglichkeit,<br />
da es keine Jugendgruppe<br />
in Peiting mehr gab. Also dachten<br />
wir uns, wir eröffnen wieder eine.<br />
Was ist Euer Ziel?<br />
Viola: Wir wollen Kindern die<br />
Möglichkeit geben, Spaß in einer<br />
Gruppe zu haben und sich dabei<br />
ein bisschen sportlich zu betätigen.<br />
Wir machen es, weil wir selber<br />
großen Spaß daran haben und<br />
gerne in <strong>den</strong> Bergen unterwegs<br />
sind.<br />
Was hat bisher stattgefun<strong>den</strong>?<br />
Viola: Mitte September haben wir<br />
einen Kennenlern-Nachmittag auf<br />
dem Kalvarienberg veranstaltet.<br />
Und eine Fackelwanderung im<br />
Oktober.<br />
Was ist alles geplant?<br />
Leoni: Ein Filme- und Spieleabend<br />
mit Übernachtung im <strong>November</strong>.<br />
Eine Weihnachtsfeier mit<br />
Plätzchen backen. Nachtrodeln,<br />
Skifahren, Schlittenfahren, eine<br />
Wanderung auf <strong>den</strong> Schnalzberg,<br />
eine Radtour an <strong>den</strong> Schwaigsee.<br />
Jeder, der Interesse hat, kann sich<br />
gerne bei uns per E-Mail mel<strong>den</strong><br />
(avjugendpeiting@web.de).<br />
Wer darf bei Euch mitmachen?<br />
Viola: Jeder ab sechs Jahren ist<br />
willkommen. Bei vereinzelten<br />
Aktionen kann es eine Altersbegrenzung<br />
geben. Natürlich wollen<br />
wir möglichst viele Kinder <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Alpenverein begeistern.<br />
Gab es <strong>für</strong> Euch irgendetwas zu<br />
beachten?<br />
Leoni: Da wir jetzt neu anfangen,<br />
steht uns alles offen und wir haben<br />
sozusagen freie Hand. Wir<br />
beide haben bereits einen Grundkurs<br />
in Sachen „Jugendgruppe<br />
leiten“. Ein weiterer, spezifisch<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Alpenverein ausgelegter<br />
Übungsleiterschein, ist zudem geplant.<br />
Was wünscht Ihr Euch <strong>für</strong> Euer Jugendangebot?<br />
Viola: Zahlreiche begeisterte Kinder<br />
und Jugendliche, die alle viel<br />
Spaß haben bei unseren Aktionen.<br />
Wie sehen Eure generellen Pläne<br />
<strong>für</strong> die Zukunft aus?<br />
Viola: Erst das Abitur machen und<br />
dann gerne studieren, vielleicht in<br />
Richtung Journalismus.<br />
Leoni: Ich möchte die FOS erfolgreich<br />
been<strong>den</strong> und dann eine Ausbildung<br />
zur Hebamme beginnen.<br />
Viola Brei<strong>den</strong>bach zählt unter anderem<br />
Wandern zu ihren Hobbys.<br />
tis<br />
november / dezember <strong>2018</strong> | 55
Pauli Faistl – Bergsteigen mit dem Einrad<br />
„Angst haben<br />
darfst du nicht“<br />
Oberammergau | Unzählige Male<br />
ist Paulina „Pauli“ Faistl die ersten<br />
Wochen und Monate hingefallen.<br />
Doch sie gab nicht auf, nutzt jede<br />
Minute ihrer Freizeit, um dieses<br />
schwierige Sportgerät von Mal<br />
zu Mal besser in <strong>den</strong> Griff zu bekommen.<br />
„Und es hat sich trotz<br />
der vielen Stürze relativ schnell<br />
zur Sucht entwickelt“, sagt die inzwischen<br />
19-Jährige. Angefangen<br />
draußen auf der Straße vor dem<br />
Haus ihrer Eltern, fahrtechnisch<br />
verbessert im TSV Oberammergau,<br />
Abteilung Einrad, und nun?<br />
„Bin ich eigentlich nur noch draußen<br />
im Gelände unterwegs.“ Mit<br />
draußen meint Pauli Faistl nicht<br />
nur Forstwege, sondern vor allem<br />
schmale, zum Teil verblockte, verwurzelte<br />
und grobschottrige Wanderwege<br />
in bis zu 2 000 Metern<br />
Höhe. Richtig gelesen: Die hauptberufliche<br />
Kinderpflegerin besteigt<br />
und befährt die Alpen mit dem<br />
Einrad. Gefährlich? „Angst haben<br />
darfst du dabei natürlich nicht“,<br />
sagt Faistl, die sich von dem einen<br />
oder anderen Wanderer <strong>den</strong><br />
einen oder anderen „saublö<strong>den</strong><br />
Spruch“ anhören muss. Und auch<br />
aus dem engeren Bekannten- und<br />
Freundeskreis gab und gibt’s Kritik<br />
– einerseits aufgrund der immensen<br />
Sturzgefahr, andererseits<br />
aufgrund Unverständnisses, mit<br />
dem Einrad ins Gebirge fahren zu<br />
müssen. „Meine Eltern machen<br />
sich manchmal Sorgen, zumal ich<br />
dort, wo ich unterwegs<br />
bin, meistens s<br />
keinen Handyempfang<br />
habe.“ Die meisten Leute<br />
aber sind fasziniert, auf dem Weg<br />
zum Gipfel dieser jungen Einradfahrerin<br />
zu begegnen. „<strong>Das</strong> weckt<br />
bei vielen die Neugier, weshalb<br />
ich sehr häufig mit total unterschiedlichen<br />
Leuten ins Gespräch<br />
komme.“ Ein schöner zwischenmenschlicher<br />
Nebeneffekt dieser<br />
„natürlich verrückten“ Sportart.<br />
Mit dickerem Reifen<br />
und Bremse<br />
Die Liebe zum Einradfahren begann<br />
<strong>für</strong> die 1,84 Meter große<br />
Oberammergauerin beim Blick<br />
aus dem Küchenfester, „als ich<br />
Kinder aus der Nachbarschaft<br />
damit gesehen habe und es daraufhin<br />
unbedingt selbst ausprobieren<br />
wollte“. Faistl, damals 14<br />
Jahre jung, leihte sich zunächst<br />
ein Einrad aus, kaufte sich kurze<br />
Zeit später ein eigenes und fährt<br />
mittlerweile ein speziell auf Geländefahrten<br />
ausgelegtes Einrad<br />
– ein rund sechs Kilogramm<br />
schweres Downhill-Einrad aus<br />
Aluminium mit breiterem und<br />
größerem Reifen (27,5 Zoll) sowie<br />
einer Scheibenbremse, deren Griff<br />
unter dem Sattel fixiert ist. Kraft,<br />
Kondition, Gleichgewicht, Körperbeherrschung,<br />
sehr viel Mut und<br />
extrem viel Geduld sind die Eigenschaften,<br />
um gut Einrad fahren zu<br />
können. „Die Schwierigkeit beim<br />
Einradfahren generell ist, dass du<br />
ständig in alle Richtungen rollen,<br />
fallen und kippen kannst, du absolut<br />
keinen Halt findest.“ Heißt: Die<br />
zum Stehenbleiben erforderliche,<br />
zentrale Position muss andauernd<br />
vom Körper ausgehen, was auf<br />
ebenem Untergrund wie in Sporthallen<br />
oder auf großen Parkplätzen<br />
schon schwer genug ist. Im<br />
Gelände aber kommen ständige<br />
Bergauf schwingt Pauli Faistl ihr<br />
Einrad über die rechte Schulter.<br />
56 | altlandkreis
Unebenheiten, Hindernisse und<br />
unterschiedlich steile Bergab-<br />
Passagen hinzu – mal trocken, mal<br />
batzig, mal mit viel Gripp, mal extrem<br />
rutschig. „All das macht das<br />
Einrad fahren natürlich nochmals<br />
wesentlich schwieriger“, sagt Pauli<br />
Faistl. Aber es funktioniert.<br />
Bike-Cup-Strecke<br />
abgefahren<br />
Konkret herausgefun<strong>den</strong> hat Pauli<br />
Faistl dieses „Funktionieren im<br />
Gelände“ beim Oberammergauer<br />
Bike-Cup 2017, wo die Teilnehmer<br />
mit klassischen Mountainbikes<br />
sich <strong>den</strong> Berg hinauf quälten und<br />
risikoreich wieder hinab fuhren.<br />
Faistl war <strong>für</strong> dieses Rennen am<br />
Kolbensattel eigentlich nur als<br />
Streckenposten eingeteilt, nahm<br />
spaßhalber ihr Einrad mit und<br />
dachte sich: „Sobald das Rennen<br />
vorbei ist, fahre ich die Forststraße<br />
hinunter.“ Gesagt, getan. <strong>Das</strong>s<br />
es auf Anhieb ohne Sturz klappte,<br />
obwohl sie damals noch keine<br />
Bremse zur Verfügung hatte und<br />
die Strecke aufgrund des damaligen<br />
Sauwetters extrem batzig und<br />
rutschig war, „ist <strong>für</strong> mich sensationell<br />
gewesen und hat natürlich<br />
unglaublich viel Spaß gemacht“.<br />
„Bin kein<br />
Fitness-Studio-Mensch“<br />
Warum Pauli Faistl die Trainingseinheiten<br />
im TSV seither komplett<br />
außen vor lässt, hat schlichtweg<br />
<strong>den</strong> Grund, „dass ich noch nie der<br />
Fitness-Studio-Mensch war, mir<br />
Sport in der Halle einfach keinen<br />
Spaß macht“. Der Drang, nach<br />
Feierabend und am Wochenende<br />
sich in freier, wilder Natur auszutoben,<br />
ist <strong>für</strong> die junge Dame<br />
stattdessen ungebrochen groß.<br />
Und zwar bei jedem Wetter zu<br />
jeder Jahreszeit. „Ich bin auch<br />
schon im Winter draußen mit dem<br />
Einrad gefahren.“ Selbstverständlich<br />
nicht von <strong>den</strong> Gipfeln der<br />
Ammergauer Alpen. „Und auch<br />
nur, wenn nicht allzu viel Schnee<br />
liegt.“ Dann nämlich steigt Faistl<br />
um auf Skier, gibt Kinderkurse als<br />
Skilehrerin oder geht Skitouren.<br />
Fotoshooting auf<br />
der Zugspitze?<br />
Ihr großes Ziel aber ist, sich im<br />
Downhill-Einradfahren Schritt <strong>für</strong><br />
Schritt zu verbessern. Zwar nicht,<br />
um später auch an Wettkämpfen<br />
teilzunehmen. „Die gibt es mittlerweile<br />
<strong>für</strong> Downhill-Einrad.“<br />
Da<strong>für</strong> träumt Pauli Faistl davon,<br />
mit dieser kuriosen Extrem-<br />
Sportart <strong>den</strong> einen oder anderen<br />
Sportartikel-Hersteller auf sich<br />
aufmerksam zu machen. Viele<br />
Sportler arbeiten heutzutage<br />
<strong>für</strong> renommierte<br />
Firmen, um allen voran<br />
in sozialen Medien wie<br />
Instagram und Facebook<br />
Werbung zu machen.<br />
Warum nicht <strong>für</strong> Radlhose<br />
und –trikot, Pedale, Reifen, Helme,<br />
Knie- und Schienbeinschoner<br />
sowie Downhill-Einräder?<br />
Hierbei helfen soll Einrad fahren<br />
auf der Zugspitze, „was ich unbedingt<br />
nächstes Jahr in Angriff nehmen<br />
möchte“. Wobei die ersten<br />
Schritte in Richtung Vermarktung<br />
bereits diesen Sommer gemacht<br />
wur<strong>den</strong>. Pauli Faistl war heuer<br />
auf der Notkarspitze, dem Wank<br />
und dem Jochberg. Alle drei Berge<br />
haben herrliche Aussichten zu bieten.<br />
Begleitet wurde Faistl, die übrigens<br />
– „toi, toi, toi“ – noch keine<br />
schweren Verletzungen erlitt, von<br />
je einem professionellen Fotografen.<br />
„Die haben mich gefragt, weil<br />
sie stets auf der Suche nach speziellen<br />
und spektakulären Motiven<br />
im Outdoorsport-Bereich sind.“<br />
<strong>Das</strong> Ergebnis des Fotoshootings ist<br />
wie ihr Hobby: Einzigartig. js<br />
Wir freuen uns auf<br />
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november / dezember <strong>2018</strong> | 57
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Peiting-Birkland | Eingebettet zwischen<br />
Apfeldorf, Forst und Peiting<br />
liegt Birkland nahezu exakt im Zentrum<br />
des <strong>Pfaffenwinkel</strong>s. Es geht<br />
beschaulich zu im 600-Einwohner-<br />
Ort, einige wür<strong>den</strong> Birkland sogar<br />
als eines der idyllischsten Dörfer<br />
im Voralpenland bezeichnen. Erstmals<br />
wurde Birkland übrigens im<br />
Jahr 1130 unter dem Namen Pirkwang<br />
in einer Urkunde erwähnt,<br />
das Gebiet des heutigen Birkland<br />
gehörte damals zum Kloster Wessobrunn.<br />
Erst 1818 wurde Birkland<br />
eine zum Landgericht Schongau<br />
gehörige selbstständige Gemeinde.<br />
Allerdings nicht bis heute,<br />
<strong>den</strong>n mittlerweile zählt Birkland<br />
als Ortsteil zu Peiting. Im Zuge der<br />
Gebietsreform im Freistaat Bayern<br />
wurde von 1971 bis 1980 die Zahl<br />
der Gemein<strong>den</strong> von 7 004 auf 2 050<br />
reduziert. Knapp 82 Prozent der<br />
wahlberechtigten Birkländer hatten<br />
sich damals <strong>für</strong> <strong>den</strong> Anschluss<br />
an die Marktgemeinde entschie<strong>den</strong>.<br />
Im neuen „altlandkreis“-Heimaträtsel<br />
möchten wir von Ihnen,<br />
liebe Leser, wissen: Seit welchem<br />
Jahr gehört Birkland zu Peiting?<br />
Da die Eingliederung de facto am<br />
1. Januar unseres gesuchten Jahres<br />
vollzogen wurde, gibt es auch nur<br />
eine exakte Lösung. Sollten Sie diese<br />
wissen, schicken Sie uns bis 15.<br />
<strong>November</strong> eine Postkarte mit dem<br />
Stichwort „Heimaträtsel“ und der<br />
Jahreszahl an „altlandkreis“, Birkland<br />
40, 86971 Peiting. Oder eine E-<br />
Mail an info@altlandkreis.de. Der<br />
Rechtsweg ist ausgeschlossen und<br />
wie immer entscheidet das Los. Zu<br />
gewinnen gibt es fünf Familienkarten<br />
<strong>für</strong> Badespaß im Plantsch. tis<br />
DES LETZTEN RÄTSELS LÖSUNG<br />
Wie viele Lech-Staumauern befin<strong>den</strong> sich im Verteilgebiet des „altlandkreis“?<br />
Dies wollten wir von Ihnen in der vergangenen <strong>Ausgabe</strong><br />
wissen. Die Lösung: Zehn, mit der von UPM elf, weshalb wir beide<br />
Zahlen als Lösung gelten haben lassen und folgen<strong>den</strong> Teilnehmern<br />
zur Plantsch-Karte gratulieren: Alois Sporer aus Altenstadt, Gabriele<br />
Weiß aus Peiting, Jasmin Reindorf aus Schongau, Maria Bertl aus<br />
Schönberg und Nikolas Heinlein aus Hohenpeißenberg. Herzlichen<br />
Glückwunsch! Allen, die diesmal weniger Glück hatten, wünschen<br />
wir mehr Erfolg beim aktuellen „altlandkreis“-Heimaträtsel.<br />
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Fax: Tel.: 08861/6903084<br />
08861/6903170<br />
Fax: 08861/6903170<br />
Herausgeber und ©: CARAT Systementwicklungs- und Marketing GmbH & Co. KG, Am Victoria-Turm 2, 68163 Mannheim •<br />
Gestaltung Herausgeber und und Layout: ©: MAKOM CARAT Systementwicklungs- GmbH, Basler Str. 24 B, und 79100 Marketing Freiburg GmbH • 10/2017<br />
& Co. KG, Am Victoria-Turm 2, 68163 Mannheim<br />
Gestaltung und Layout: MAKOM GmbH, Basler Str. 24 B, 79100 Freiburg • 10/2017<br />
> > > IMPRESSUM<br />
der „altlandkreis“ ist ein Medium von<br />
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Telefon: 08869 / 91 22-16<br />
Fax: 08869 / 91 22-17<br />
Mail: info@altlandkreis.de<br />
Stand bei Drucklegung im Oktober <strong>2018</strong>.<br />
Änderungen und Fehler vorbehalten.<br />
Auflage: 28000 Exemplare<br />
Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung sowie keine<br />
Erscheinungsgewähr übernommen.<br />
Geplanter Erscheinungstermin der nächsten <strong>Ausgabe</strong> Januar / Februar 2019:<br />
Freitag, 21. <strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong> (Anzeigenschluss: 3. <strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong>)<br />
Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />
Redaktion: Johannes Schelle, Tim Schmid, Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />
Mitarbeiter dieser <strong>Ausgabe</strong>: Rosi Geiger, Wennaël Würmli<br />
Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler, Tim Schmid<br />
Satz, Layout & Anzeigengestaltung: Peter Ostenrieder, Kurt Zarbock,<br />
Irmgard Gruber, Jeannine Echtler<br />
Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, Martin-Moser-Str. 23, 84503 Altötting<br />
Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH, Am Wei<strong>den</strong>bach 8, 82362 Weilheim<br />
Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose Verteilung<br />
an alle Haushalte im <strong>Altlandkreis</strong> Schongau und einzelnen<br />
angrenzen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie Erscheinungstermine<br />
und weitere technische Angaben fin<strong>den</strong> Sie auf unserer<br />
Webseite www.altlandkreis.de.<br />
Fotos: Sophie1404/fotolia, BSE-pictures, Miriam Schwarzfischer, Johann Jilka,<br />
Johannes Schelle, Peter Ostenrieder, Tim Schmid, Kurt Zarbock, Rosi Geiger,<br />
Angelika Speer, Max Helbig, PaBe Fotografie/Patricia Behr, AV Sektion<br />
Peißenberg, Marc Samer/Fotostudio Marktoberdorf, Kevin Rieseneder,<br />
Daniel Rosengart, Hans Schütz, Maxbrauerei Altenstadt, BR Brettl-Spitzen,<br />
Couplet-AG, fiedler-IT, Schönegger Käse-Alm, Monika Ditschek, Viola Brei<strong>den</strong>bach,<br />
Leoni Lutzenberger, Bernhard Hofmann, Gaby’s Schmuckinsel, Franziska<br />
Zepf, Gemeinde Hohenpeißenberg, Christian Kolb, Matthäus Unsin, Fliegerhorst<br />
Kaufbeuren, Auf der Gsteig, Robert Schwarz, Petra Meder-Hokamp,<br />
Wolfgang John, fotolia<br />
58 | altlandkreis
Die regionalen Hochschul- und Ausbildungsmessen<br />
Schule, aber dann?<br />
Weilheim / Schongau | Die Bildungsoffensive<br />
im Landkreis<br />
Weilheim-Schongau geht auch im<br />
Jahr 2019 unverändert weiter. „Abi<br />
– und was dann“, unter diesem<br />
Motto steht das Hochschulforum,<br />
das in der Weilheimer Stadthalle<br />
am 1. Februar 2019 bereits zum<br />
dritten Mal stattfin<strong>den</strong> wird. Sowohl<br />
die Besucher als auch insbesondere<br />
die Aussteller waren<br />
von <strong>den</strong> bisherigen Hochschulforen<br />
mehr als begeistert. Hier<br />
präsentieren sich Hochschulen,<br />
Universitäten, Organisationen,<br />
Unternehmen und Schulen mit<br />
ihren Angeboten <strong>für</strong> Abiturienten<br />
oder Fachabiturienten. Natürlich<br />
nimmt hier neben dem klassischen<br />
Studium auch das duale<br />
Studium seinen Platz ein. Im vergangenen<br />
Jahr waren Vertreter<br />
von 30 Hochschulen und circa 15<br />
Unternehmen aus der Region vor<br />
Ort und informierten über Studienangebote<br />
und -bedingungen,<br />
aber auch über Alternativen.<br />
Am 10. April (Mittwoch vor Ostern)<br />
dann findet in Schongau wieder<br />
die „SAM2019“, die Schongauer<br />
Ausbildungsmesse 2019 statt. Organisiert<br />
vom Informationskreis<br />
der Wirtschaft in Schongau und der<br />
Agentur Ostenrieder wer<strong>den</strong> in der<br />
Lechsporthalle und im Freigelände<br />
davor von 13.30 bis 17.30 Uhr circa<br />
80 Unternehmen ihre Möglichkeiten<br />
<strong>für</strong> fundierte Berufsausbildungen<br />
und duale Studiengänge<br />
präsentieren. Zum wiederholten<br />
Male hat sich <strong>für</strong> 2019 der Infotruck<br />
der Metall- und Elektroindustrie<br />
angekündigt, wo sich die Besucher<br />
auf zwei Stockwerken eingehend<br />
informieren können. Über<br />
1 500 Besucherinnen und Besucher<br />
konnten im vergangenen Jahr gezählt<br />
wer<strong>den</strong>. Firmen, die sich auf<br />
dieser Messe <strong>für</strong> Ausbildungsbewerber<br />
präsentieren möchten,<br />
können sich ab dem 5. <strong>November</strong><br />
das Anmeldeformular <strong>für</strong> die<br />
SAM2019 von der Website www.<br />
schongauer-ausbildungsmesse.de<br />
downloa<strong>den</strong>.<br />
Den Abschluss der Bildungsmessen<br />
im Frühjahr bildet dann die Weilheimer<br />
Ausbildungsmesse „Mein<br />
Job – Meine Zukunft“, die am 22.<br />
Mai in der Weilheimer Stadthalle<br />
stattfin<strong>den</strong> wird. Die Anmeldefrist<br />
<strong>für</strong> diese Messe in Weilheim<br />
ist noch nicht bekannt, wird aber<br />
über die Tagespresse bekannt gegeben.<br />
Schon heute wünschen wir<br />
allen Ausstellern und auch allen<br />
Besuchern ergiebige Besuche auf<br />
<strong>den</strong> Bildungsmessen im Landkreis<br />
Weilheim-Schongau.<br />
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Bergbaumuseum in Peißenberg<br />
Erinnerung an die Kumpel<br />
Peißenberg | Peißenberg ist ein<br />
Bergbauort. <strong>Das</strong> dürfte hinreichend<br />
bekannt sein, geht der<br />
Pechkohlebergbau am Hohen<br />
Peißenberg doch bis in das 16.<br />
Jahrhundert zurück. Damals – so<br />
die Geschichte – soll ein Viehhirte<br />
entdeckt haben, dass sein<br />
Feuer <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> in Brand setzte<br />
und nur mühsam gelöscht wer<strong>den</strong><br />
konnte. Ein geregelter Abbau<br />
begann ab 1837 durch <strong>den</strong> bayerischen<br />
Staat. 1927 wurde der<br />
staatliche Kohlebergbau in eine<br />
Aktiengesellschaft umgewandelt,<br />
die BHS (Bayerische Berg-,<br />
Hütten- und Salzwerk AG) entstand<br />
– diese hielt <strong>den</strong> Betrieb<br />
des Bergwerks bis 1971 aufrecht.<br />
Weit über 100 Jahre lang war der<br />
Bergbau Grundlage <strong>für</strong> die Einkommen<br />
vieler Familien und zudem<br />
hauptverantwortlich <strong>für</strong> die<br />
Entwicklung des Marktes Peißenberg<br />
hin zum Industriestandort.<br />
Allein in Peißenberg wur<strong>den</strong> in<br />
diesem Zeitraum über 32 Millionen<br />
Tonnen Kohle gefördert. Gerade<br />
deshalb sah sich der Markt<br />
in der Verantwortung, auch nach<br />
der Bergbauzeit die Traditionen<br />
der Kumpel weiterhin zu pflegen<br />
und zudem allerlei Überbleibsel<br />
aus früher Bergwerkszeit <strong>für</strong> die<br />
Nachwelt zu erhalten. 1988 wurde<br />
das Bergbaumuseum errichtet,<br />
welches heutzutage, 30 Jahre<br />
später, noch immer ein beliebter<br />
und informativer Freizeitausflug<br />
<strong>für</strong> die gesamte Familie ist. „<strong>Das</strong><br />
Museum kommt immer noch gut<br />
an. Und wir freuen uns, wenn sich<br />
jemand <strong>für</strong> <strong>den</strong> Bergbau interessiert“,<br />
bestätigt Andrea Kohler,<br />
bei der Gemeinde Peißenberg<br />
verantwortlich <strong>für</strong> die organisatorischen<br />
Aufgaben rund um das<br />
60 | altlandkreis<br />
Bei der Fahrt mit dem Bockerl durch <strong>den</strong> Erlebnisstollen trifft man unter<br />
anderem auf diesen malochen<strong>den</strong> Kamera<strong>den</strong>.<br />
Museum. <strong>Das</strong> Bergbaumuseum<br />
wurde einst unter tatkräftiger Unterstützung<br />
und Förderung durch<br />
<strong>den</strong> Markt Peißenberg und des<br />
Bayerischen Nationalmuseums<br />
errichtet. Entstan<strong>den</strong> ist eine Zeitreise,<br />
die <strong>den</strong> Abbau der Kohle<br />
von mühsamer Handarbeit bis hin<br />
zum hochmodernen, vollmechanisierten<br />
Betrieb darstellt. Der Bergbaumuseumsfreunde<br />
e.V. kümmerte<br />
sich gemeinsam mit dem<br />
Knappenverein Peißenberg in<br />
zahlreichen ehrenamtlichen Arbeitsstun<strong>den</strong><br />
um <strong>den</strong> Ausbau des<br />
danebenliegen<strong>den</strong> Tiefstollens,<br />
aus dem zwischen 1869 und 1923<br />
rund anderthalb Millionen Tonnen<br />
verwertbare Kohle gefördert wur<strong>den</strong>.<br />
Im jetzigen Erlebnisbergwerk<br />
können Jung und Alt die Atmosphäre<br />
unter Tage hautnah erleben.<br />
Insgesamt zeigt das Museum<br />
einen lebendigen Querschnitt aller<br />
bergmännischen Techniken: Man<br />
sieht, wie mühsam Kohle früher<br />
in Handarbeit abgebaut wer<strong>den</strong><br />
musste und welche revolutionären<br />
Entwicklungen es bis zur<br />
Schließung des Bergwerks 1971 im<br />
technischen Bereich gegeben hat –<br />
unter anderem wurde der Reißhakenhobel<br />
in Peißenberg erfun<strong>den</strong>.<br />
Der Bergmann – ein<br />
angesehener Mann<br />
Eine Tour durch das Peißenberger<br />
Bergbaumuseum startet bestenfalls<br />
im eigentlichen Museum,<br />
dem ehemaligen Zechenhaus,<br />
das zentrale Verwaltungsgebäude<br />
eines Bergwerks. In insgesamt 14<br />
Räumen erfahren Besucher allerhand<br />
Wissenswertes über die<br />
Geschichte des Kohlebergbaus.<br />
Geologische Schaubilder erläutern<br />
die Entstehung der Kohleflöze<br />
im Voralpenland, Uniformen,<br />
Werkzeuge, Schachtmodelle und<br />
Grubeneinrichtungen veranschaulichen<br />
die bergmännische Arbeit.<br />
Im ersten Stock fin<strong>den</strong> sich hingegen<br />
Exponate, die zeigen, wie<br />
das soziale Leben der Bergleute<br />
aussah. „Der Bergmann war ein<br />
angesehener Mann, der eine gute<br />
soziale Absicherung genoss“, erklärt<br />
Andrea Kohler.<br />
Im Erlebnisbergwerk: Ein sogenannter „Alter Mann“,<br />
eine nicht mehr genutzte, abgebaute Grube.
Direkt gegenüber des Zechenhauses<br />
liegt die Tiefstollenhalle, die<br />
heutzutage nicht nur regelmäßige<br />
kulturelle Höhepunkte beherbergt,<br />
sondern auch eine Dauerausstellung<br />
des Bergbaumuseums<br />
mit Großgeräten und ständigen<br />
Filmvorführungen. Hier wer<strong>den</strong><br />
Fragen beantwortet, wie und mit<br />
welchen Maschinen auf dem ehemaligen<br />
Industriegelände gearbeitet<br />
wurde. Der erste Blick beim<br />
Rundgang schweift allerdings sogleich<br />
nach dem Eingang rechts<br />
auf eine modellhafte Nachbildung<br />
des ersten Förderturms, der im<br />
Jahre 1915 auf dem Betriebsgelände<br />
rund 800 Meter südlich der<br />
Tiefstollenhalle aufgestellt wurde.<br />
<strong>Das</strong> Highlight „insbesondere <strong>für</strong><br />
Kinder“, wie Andrea Kohler verrät,<br />
ist zweifelsohne der Erlebnisstollen,<br />
mit viel Liebe zum Detail<br />
ausgebaut und im Mai 2014 eröffnet.<br />
Mit Helm auf dem Kopf fährt<br />
man auf der Grubenlok, dem sogenannten<br />
Bockerl, ins Erlebnisbergwerk<br />
ein, wo die Arbeitswelt<br />
des Bergmanns hautnah nachempfun<strong>den</strong><br />
wer<strong>den</strong> kann. Auf<br />
einem rund 100 Meter langen Abschnitt<br />
können die verschie<strong>den</strong>en<br />
Ausbauformen in Holz und Stahl<br />
verglichen wer<strong>den</strong>. Zudem ist<br />
vom Grubentelefon bis zum Bergmannsklo<br />
alles nachgebildet. Eine<br />
Schausprengung mit viel Rauch<br />
und lauten Sprenggeräuschen<br />
rundet die Einfahrt ins Bergwerk<br />
ab. Auch ein sogenannter „Alter<br />
Mann“, eine nicht mehr genutzte,<br />
abgebaute Grube, ist zu sehen.<br />
Wem die Tour durch die drei<br />
Museumskomponenten noch zu<br />
wenig Bewegung ist, kann im Anschluss<br />
vom Museum eine rund<br />
zehn Kilometer lange Wanderung<br />
auf dem Stollenweg starten. Ein<br />
Lehrpfad <strong>für</strong> Bergwerk, Geologie<br />
und Landschaft, der an drei Stollen<br />
vorbeiführt und anhand von<br />
zehn Schautafeln alles rund um<br />
<strong>den</strong> Bergbau erklärt – bei einem<br />
unverwechselbaren Blick auf die<br />
Alpenkette.<br />
Jubiläumsfeier<br />
im kommen<strong>den</strong> Jahr<br />
Dieses Jahr wird das Bergbaumuseum<br />
30 Jahre alt. Da im<br />
kommen<strong>den</strong> Jahr in Peißenberg<br />
Gaufest und auch 100 Jahre Markterhebung<br />
anstehen, reiht sich<br />
„30 Jahre Glück Auf“ in die Riege<br />
der Feierlichkeiten ein. Sowohl<br />
die Marktgemeinde als auch der<br />
Verein der Bergbaumuseumsfreunde<br />
arbeiten derzeit an einem<br />
Neuerungskonzept inklusive<br />
einer Überarbeitung der Ausstellungsräume,<br />
um auch weiterhin<br />
In der Tiefstollenhalle ist eine Dauerausstellung des Bergbaumuseums<br />
mit Großgeräten und ständigen Filmvorführungen integriert.<br />
das kulturelle Gut rund um <strong>den</strong><br />
Bergbau zu bewahren. Informationen<br />
zu Führungen, Eintrittspreisen<br />
und Öffnungszeiten hält die<br />
Internetseite des Museums (www.<br />
peissenberg.de/bergbaumuseum)<br />
bereit. Für Kindergärten und<br />
Grundschulen wer<strong>den</strong> die Führungen<br />
natürlich entsprechend<br />
angepasst, damit die Erinnerung<br />
an die Kumpel auch in die nächste<br />
Generation getragen wird. tis<br />
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Arbeitsalltag der Bergleute.<br />
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Lehrangebot zum Thema Schafkopfen<br />
Bayerisches Volksgut<br />
Peißenberg / Peiting | Wenn in<br />
Wirtshäusern von Sauspiel, Farb-<br />
Solo oder Wenz die Rede ist, wissen<br />
zumeist auch Laien, dass es<br />
sich um eines der beliebtesten<br />
bayerischen Kartenspiele handelt:<br />
dem Schafkopfen. Über die Entstehung<br />
des Schafkopfspiels gibt es<br />
viele verschie<strong>den</strong>e Theorien, keine<br />
davon wurde jedoch ernsthaft<br />
erforscht oder gar nachgewiesen.<br />
Erstmals schriftlich erwähnt wurde<br />
das Schafkopfen in einem sächsischen<br />
Bußgeldkatalog des Jahres<br />
1782. Die bayerische Variante soll<br />
hingegen mit der Einführung des<br />
Rufspiels wohl in Franken in der<br />
ersten en<br />
Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
hund<br />
entstan<strong>den</strong> tand<br />
n<strong>den</strong><br />
sein. Die<br />
erstmalige<br />
Erwähnung eines definitiv nach<br />
bayerischen Regeln gespielten<br />
elte<br />
Schafkopfspiels fspi<br />
datiert aus dem<br />
Jahr<br />
1849. Im „Schafkopf-Büchhlein“<br />
eines Amberger Verlages von<br />
1895<br />
sind die ersten en überlieferten<br />
rten<br />
Spielregeln egel<br />
e zu lesen. en. Die heutigen<br />
offiziellen len Spielregeln egel<br />
eln wur<strong>den</strong><br />
beim<br />
1. Bayerischen Schafkopf-<br />
f-<br />
Kongress am 17. <strong>Dezember</strong> er 1989<br />
im Hofbräuhaus us München durch<br />
<strong>den</strong> Bayerischen Schafkopf-Verein<br />
f-Ve<br />
e.V.<br />
festgelegt. eleg<br />
egt.<br />
„Ein echter er Bayer<br />
muss<br />
Schafkopfen können!“, nen!<br />
n!“,<br />
so<br />
ein allgemeiner lgem<br />
eine<br />
Tenor in hiesigen<br />
Gaststätten. stät<br />
ten.<br />
<strong>Das</strong><br />
dachten sich wohl<br />
auch<br />
die<br />
Verantwortlichen tlic<br />
der Peißenberger<br />
erge<br />
Volkshochschule ochs<br />
hsch<br />
chul<br />
und<br />
riefen en <strong>den</strong><br />
Kurs „Schaf(f)kopfen fe<br />
–<br />
Ein Stück Kultur ur im Oberland“ ins<br />
Leben, der<br />
diesmal in Kooperra-<br />
oper<br />
ra-<br />
tion<br />
mit<br />
der<br />
VHS<br />
Peiting am<br />
Mittwoch, 7. <strong>November</strong>,<br />
startet. tet.<br />
t. In der Beschreibung<br />
zum<br />
Kurs<br />
heißt<br />
es weiter:<br />
Dieses<br />
e<br />
Spiel zu kennen und können, gehört<br />
im Oberland fast schon zur<br />
Allgemeinbildung.“ Im fünf Abende<br />
andauern<strong>den</strong> Kurs geht es darum,<br />
Regeln und Spielstrategien<br />
sowie <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong> Fachjargon<br />
kennenzulernen. „Beim<br />
Schafkopfen gibt es so viele unterschiedliche<br />
Level“, berichtet Hans<br />
Streicher, Dozent des VHS-Kurses,<br />
über Leute, die sich jede einzelne<br />
gespielte Karte merken können.<br />
„So weit geht unser Kurs natürlich<br />
nicht.“<br />
Schafkopfen gehört zur<br />
Allgemeinbildung<br />
Der 66-Jährige selbst ist in der<br />
Gaststätte stät<br />
te groß gewor<strong>den</strong>, en, seine<br />
Mutter war<br />
als<br />
Bedienung ng tätig.<br />
Als Kind<br />
sah<br />
er immer me<br />
beim<br />
Kartenspielen<br />
elen<br />
zu und hat es<br />
letztlich<br />
lich<br />
von seinem em Vater gelernt. ernt<br />
Nun<br />
gibt er seine Begeisterung an<br />
seine bis zu elf<br />
Teilnehmer eh<br />
wei-<br />
ter.<br />
Und<br />
diese sind immer mer bunt<br />
gemischt: jung, alt,<br />
Mann,<br />
n,<br />
Frau<br />
– Schafkopfen, ein Gesellschaftsspiel,<br />
sspi<br />
das verbindet.<br />
Zunächst wird immer mer in ei-<br />
ner großen Runde gespielt,<br />
el<br />
wobei grundlegende ende<br />
Dinge<br />
und Regeln geklärt wer<strong>den</strong><br />
sowie welche Bedeutung<br />
eutu<br />
und Wertigkeit it die<br />
einzelnen<br />
en Karten<br />
haben.<br />
Oder etwa, dass das Ziel des Spiels<br />
ist, durch Stechen eine möglichst<br />
hohe Punktzahl zu erreichen.<br />
Meistens wer<strong>den</strong> die ersten Run<strong>den</strong><br />
aufgedeckt gespielt, die Teilnehmer<br />
machen dabei Vorschläge,<br />
was man machen könnte.<br />
„Erst schaut man ein bisschen,<br />
dass man sich auf Sauspiele konzentriert“,<br />
sagt Streicher. <strong>Das</strong> Sauspiel<br />
ist schließlich das einfachste,<br />
weil von <strong>den</strong> vier Mitspielern, die<br />
bei einer Schafkopf-Runde dabei<br />
sind, immer zwei zusammen<br />
gegen die anderen zwei spielen.<br />
Bei einem Solo oder Wenz spielt<br />
hingegen immer einer gegen drei,<br />
was zwangsläufig schwieriger iger<br />
zu<br />
erklären en ist<br />
und<br />
deshalb etwas<br />
später eingeführt wird. Die „Zusammenspieler“<br />
spie<br />
wer<strong>den</strong> im Laufe<br />
62 | altlandkreis
der Zeit immer weniger, ehe etwa<br />
ab dem vierten Abend einzelne<br />
Partien mit vier Mann, am letzten<br />
Abend sogar ein kleines Turnier<br />
ausgetragen wer<strong>den</strong>.<br />
„Leider sterben die Stammtische<br />
aus“, bedauert Hans Streicher<br />
ein wenig. Früher traf sich die<br />
hart arbeitende Bevölkerung täglich<br />
in der Gaststätte auf die eine<br />
oder andere Halbe Bier – und dabei<br />
wurde eben Karten gespielt,<br />
nicht selten Schafkopfen. Warum?<br />
„<strong>Das</strong> Schöne am Schafkopfen ist,<br />
dass jedes Spiel anders ist. Auch<br />
wenn man zwei oder drei Mal<br />
die gleiche Karte in der Hand hält<br />
und auch wenn man sich sicher<br />
ist, dass man gewinnt, kann man<br />
noch verlieren“, sagt Streicher.<br />
Hinzu kommt, dass man in jedem<br />
Spiel einen anderen Partner beziehungsweise<br />
Gegner hat. Anders<br />
als beim „Watten“, wo eine<br />
Partie immer mit dem gleichen<br />
Partner durchgespielt wird. Da<br />
Schafkopf gemäß §284 StGB nicht<br />
zu <strong>den</strong> Glücksspielen zählt, darf<br />
in Deutschland um Geld gespielt<br />
wer<strong>den</strong>. Und das ist auch wichtig,<br />
wie Hans Streicher sagt: „Natürlich<br />
nicht um Beträge, die einem<br />
weh tun. Wenn man allerdings<br />
um nichts spielt, spielt man je<strong>den</strong><br />
Schmarrn.“ Und das ist natürlich<br />
gar nicht im Sinne des ehemaligen<br />
Mittelschul-Lehrers und jetzigen<br />
Schafkopf-Dozenten.<br />
Über allem steht beim Schafkopfen<br />
das Gesellige. Zumeist geht es<br />
also weniger ums Kartenspielen,<br />
viel mehr ums Ratschen, gemeinsam<br />
mit Freun<strong>den</strong> ein Bierchen<br />
zu trinken. <strong>Das</strong> lässt sich sofort<br />
erkennen, beobachtet man die<br />
vereinzelten Tische, die sich in<br />
<strong>den</strong> Gaststätten noch zum Spielen<br />
treffen.<br />
Auch an Hans Streicher ist das<br />
„Kartenspielen-Sterben“ nicht<br />
gänzlich vorbei gegangen. gang<br />
en. Wäh-<br />
rend<br />
er sich<br />
früher regelmäßig<br />
mit einer festen en Runde traf, spielt<br />
er mittlerweile tler<br />
ile nur noch<br />
einmal<br />
im Monat. Gerade deshalb freut er<br />
sich<br />
umso mehr<br />
auf<br />
seinen Schafaus<br />
unterhalb der Bücherei ei –<br />
Anmeldungen nimmt<br />
die<br />
VHS entgee-<br />
gen.<br />
kopf-Kurs im<br />
Max-Biller-Haus<br />
ler-<br />
tis<br />
Zur weiteren Verstärkung des Produktionsteams am Standort Peiting<br />
suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />
Schweißer/in<br />
oder vergleichbare Facharbeiterqualifikation<br />
Eine spannende und vielseitige Aufgabe wartet auf SIE:<br />
• Schweißen von Bauteilen im Dünnblechbereich<br />
(VA), Chrom-Nickel Stähle<br />
(1.4571, 1.4404), Wurzelschweißen<br />
mit Formiergas und Rohrleitungen<br />
• Vorbereiten und Zusammenstellen<br />
(Heften) von Schweißkonstruktionen<br />
gemäß technischer Zeichnung<br />
Ihr Anforderungsprofil:<br />
• Abgeschlossene Berufsausbildung<br />
als Industriemechaniker/in mit<br />
Schweißausbildung, Anlagenmechaniker/in<br />
(Schweißtechnik)<br />
oder vergleichbare abgeschlossene<br />
berufliche Qualifikation<br />
Wir sind eine eigentümergeführte, mittelständische<br />
Unternehmensgruppe mit weltweit über 1100 Mitarbeitern/innen.<br />
Mit innovativen Hightech-Anlagen<br />
und einem kompletten Dienstleistungsangebot sind<br />
wir einer der weltweit führen<strong>den</strong> Systemanbieter im<br />
Bereich Sterilisation- und Desinfektionstechnik.<br />
• Ausführen von Schweißarbeiten und<br />
Durchführen von Nacharbeiten wie Richten<br />
von Schweißkonstruktionen, Reparaturen<br />
und Schleifarbeiten<br />
• Bolzenschweißen (Spitzen-, Hubzündung)<br />
bei verschie<strong>den</strong>en Bauteilen<br />
• Erfahrung in WIG – Schweißen von<br />
hochlegierten Stählen<br />
• Wünschenswert: Mehrjährige Berufserfahrung<br />
• Flexibilität, Einsatzbereitschaft und Motivation<br />
• Hohe Genauigkeit und Sorgfalt im Umgang<br />
mit Werkzeug und Produkt<br />
• Selbständige Arbeitsweise und Teamfähigkeit<br />
Werte wie Nachhaltigkeit, Kontinuität und Vertrauen sind die Basis <strong>für</strong> unsere internationalen<br />
Wachstumsambitionen. Individualität und Charakter machen uns aus und sind unsere Stärke.<br />
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Angabe Ihrer Gehaltsvorstellung sowie des frühestmöglichen Eintrittstermins.<br />
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Hartmut Cebula, Hauptstraße 2, 92549 Stadlern / Oberpfalz, personal@mmmgroup.com<br />
www.mmmgroup.com<br />
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november / dezember <strong>2018</strong> | 63
Aus der Geschäftswelt<br />
„Kürzere Wege und Parkplätze vor der Tür“<br />
KÖPF EURONICS VERLÄSST NACH 26 JAHREN DIE SCHONGAUER ALTSTADT<br />
Peiting / Schongau | Nach 26 Jahren<br />
verlassen Franz und Edith<br />
Köpf die Schongauer Altstadt,<br />
ziehen mit ihrem gleichnamigen<br />
Fachgeschäft <strong>für</strong> Unterhaltungsund<br />
Haushaltselektrogeräte nach<br />
Peiting um. Genaugenommen in<br />
das rote Haus an der Meierstraße,<br />
Hausnummer 7, gegenüberliegend<br />
von „Buch am Bach“ und<br />
„Metzgerei Schmaußer“. Gründe <strong>für</strong> <strong>den</strong> Umzug<br />
nennt Franz Köpf, gelernter Radio- und Fernsehtechnikermeister,<br />
gleich mehrere: „Kürzere Wege,<br />
weniger Miete und eine bessere Parkplatzsituation<br />
und Anbindung.“ Kürzere Wege, weil Familie Köpf<br />
in Peiting zuhause ist. Und die vier Parkplätze, die<br />
künftig über eine Stunde lang mittels Parkscheibe<br />
von Köpfs Kun<strong>den</strong> kostenlos genutzt wer<strong>den</strong> dürfen,<br />
befin<strong>den</strong> sich direkt vor der La<strong>den</strong>eingangstüre. In<br />
Sachen Angebot und Service bleibt Köpf seiner bisherigen<br />
Linie treu – Verkauf, Beratung, Installation<br />
und Reparatur von „weißen“ und<br />
„braunen“ Elektrogeräten. Weiß<br />
steht unter anderem <strong>für</strong> Waschmaschine,<br />
Trockner, Spülmaschine<br />
und Kühlschrank. Braun <strong>für</strong><br />
Fernseher, Radio, Hifi-Anlage,<br />
Handys und Dazugehörendes wie<br />
das Verlegen von Kabeln, das Anschließen<br />
von „Schüsseln“ sowie<br />
die Einstellung und Programmierung<br />
von beispielsweise Smart-TV oder Smartphone.<br />
Darüber hinaus ist Köpf spezialisiert auf ein<br />
hochwertiges Schnitt-Programm namens „Casablanca“,<br />
<strong>für</strong> das Leute bis aus Murnau, Kempten und<br />
München zu ihm kommen. Eröffnet wird Köpf an<br />
neuer Wirkungsstätte am 10. und 11. <strong>November</strong>. „Am<br />
Samstagvormittag machen wir das erste Mal <strong>für</strong> die<br />
Öffentlichkeit auf, am Sonntag ist Markt mit tollen<br />
Angeboten“, sagt Franz Köpf, der sich natürlich<br />
wünscht, dass ihm seine Stammkun<strong>den</strong> trotz des<br />
Umzugs treu bleiben.<br />
js<br />
Gold und Silber im Herzen Füssens<br />
GABY’S SCHMUCKINSEL ERÖFFNETE ZWEITES GESCHÄFT<br />
Füssen / Hohenfurch | Gaby’s Schmuckinsel zählt aufgrund<br />
höchster Kun<strong>den</strong>freundlichkeit, Kompetenz<br />
und umfangreichem Serviceangebot zu <strong>den</strong> beliebtesten<br />
Geschäften der Region. Gegründet wurde das<br />
Schmuckgeschäft in Hohenfurch vor 25 Jahren. Mittlerweile<br />
jedoch führen Juniorchefin Svenja Marissa<br />
und Gaby Schratt auch einen zweiten La<strong>den</strong> – und<br />
zwar in Füssen. Die 125 Jahre währende „Nummer<br />
eins“ befindet sich inmitten der beschaulichgemütlichen<br />
Fußgängerzone, wo die Hohenfurcher<br />
Powerfrauen „Juwelier Wollnitza“ am 19. Mai <strong>2018</strong><br />
übernommen haben. Geöffnet hat das Fachgeschäft<br />
nahe Königsschloss von Montag bis Freitag von 9.30<br />
bis 13 Uhr sowie 14 bis 18 Uhr und am Samstag von<br />
9.30 bis 14 Uhr. Svenja und Mutter Gaby sind nun<br />
im Wechsel in Füssen und Hohenfurch und betonen<br />
ausdrücklich: „Unser Stammgeschäft an der<br />
Schönach läuft ganz normal weiter.“ Da<strong>für</strong> wurde<br />
personell auf insgesamt<br />
15 Mitarbeiter<br />
aufgestockt. Erhältlich<br />
in bei<strong>den</strong> Geschäften<br />
ist Schmuck aller Art<br />
in allen Preiskategorien.<br />
Hervorzuheben<br />
sind sicherlich das Trauringstudio, die hauseigene<br />
Reparatur von Ketten, Ringen, Ohrringen, Uhren<br />
und vielem mehr sowie gesonderte Öffnungszeiten<br />
an allen vier Adventssamstagen (9.30 bis 16 Uhr).<br />
So können Jung und Alt in aller Ruhe das perfekte<br />
Weihnachtsgeschenk <strong>für</strong> ihre Liebsten fin<strong>den</strong>. Rund<br />
um die Uhr erreichbar ist das Team von Gaby’s<br />
Schmuckinsel unter 08362 / 9304366 oder juwelier@gabys-schmuckinsel.de<br />
in Füssen. Und unter<br />
08861 / 20499 oder gs@gabys-schmuckinsel.de in<br />
Hohenfurch.<br />
js<br />
64 | altlandkreis
Viel Platz <strong>für</strong> Arbeiten, Fuhrpark und Zufahrt<br />
„LANGHAMMER’S LACKIEREREI“ NEU IM INDUSTRIEGEBIET OST<br />
Schongau | Jürgen Langhammer eröffnet im Industriegebiet<br />
Ost in Schongau, Birkländer Straße<br />
5, direkt hinter dem Areal von TÜV Süd, eine neue<br />
Lackiererei. „<strong>Das</strong> ist ein wichtiger Schritt in die Zukunft<br />
gewesen“, sagt Langhammer, der von seinem<br />
neuen Standort regelrecht begeistert ist. „Wir haben<br />
nicht nur reichlich Platz <strong>für</strong> unsere Arbeiten,<br />
sondern auch sehr gute Zufahrts- und Parkmöglichkeiten.“<br />
Darüber hinaus ist die große Halle mit<br />
neuesten Maschinen und Werkzeugen ausgestattet.<br />
Reinigungsanlage, Schraubenkompressor mit Luftdruckanschlüssen,<br />
LED-Beleuchtung <strong>für</strong> herausragendes<br />
Licht, Farbmischanlage sowie Lackier-Kombi-Kabine<br />
– alles auf dem technisch modernsten,<br />
der Umweltrichtlinie entsprechen<strong>den</strong> Stand. Neben<br />
der Reparatur von Lackschä<strong>den</strong> an Kraftfahrzeugen<br />
aller Art ist der familiengeführte Gewerbebetrieb<br />
spezialisiert auf Oldtimer-Lackierungen und Smart<br />
Repair. Aber auch nichtmetallische Farbgebung,<br />
zum Beispiel Möbel und Deko-Gegenstände <strong>für</strong><br />
Inneneinrichtungen aus Holz, zählen zum Repertoire.<br />
Neben Inhaber Jürgen Langhammer, zwei<br />
Lackierer-Gesellen und einer Bürokraft, arbeitet in<br />
„Langhammer’s Lackiererei“ auch Sohn Markus,<br />
34, momentan dabei, <strong>den</strong> Meister zu absolvieren.<br />
Er wird <strong>den</strong> Betrieb – erreichbar unter der Telefonnummer<br />
08861 / 9088791 oder der E-Mail-Adresse<br />
info@langhammers-lackiererei.de – mittelfristig<br />
von Vater Jürgen übernehmen und weiterführen. js<br />
Hiesige Unternehmer tauschen sich aus<br />
FRÜHSTÜCKEN MIT „BNI AZURIT SCHONGAU-PEITING“<br />
Peiting / Schongau | Seit Mitte Oktober treffen sich<br />
je<strong>den</strong> Freitagmorgen Unternehmer aus der Region<br />
zum gemeinsamen Frühstück. „BNI Azurit Schongau-<br />
Peiting“ heißt das Netzwerk offiziell, dem aktuell 25<br />
Mitglieder angehören. Versicherungsmakler, Finanzberater,<br />
Maler, Lackierer, Haustechniker, Fließenleger,<br />
Steuerberater, Coaches und viele andere Selbstständige<br />
aus unter anderem Schongau, Peiting, Peißenberg,<br />
Reichling und Steinga<strong>den</strong> haben sich der Idee<br />
von Hartmut Fischer aus Peiting angeschlossen. „Aus<br />
jeder Sparte darf nur ein Unternehmer dabei sein“,<br />
sagt Mitinitiatorin Franziska Zepf. Dies garantiere die<br />
gewünschte „Vielfalt“, von der die einzelnen Mitglie-<br />
Mitglieder von „BNI Azurit Schongau-Peiting“ i profitieren<br />
gegen einen jährlichen Mitgliedsbeitrag<br />
der letztlich profitieren sollen. Kontakte knüpfen, von deren Strukturen und Empfehlungen – und von<br />
Kun<strong>den</strong> weiterempfehlen, erfolgreiche Konzepte<br />
und Ideen weiterreichen und aufschnappen. „Es hat<br />
viele Vorteile, mit Unternehmern aus anderen Branchen<br />
Seminaren, die unter anderem in Landsberg, Bad<br />
Wörishofen und Augsburg regelmäßig zu Themen<br />
wie Persönlichkeitsentwicklung, Firmenpräsentation<br />
sich regelmäßig auszutauschen“, sagt Zepf, oder Zielsetzung abgehalten wer<strong>den</strong>. Zum wöchent-<br />
die beispielsweise in Sachen Datenschutzgrundverordnung<br />
lichen Unternehmerfrühstück im Hotel Alte Post,<br />
(DSGVO) enorm profitierte. Den Rahmen Altstadt Schongau, sind übrigens auch Gäste – nach<br />
dieser neuen Unternehmergruppe bildet übrigens vorheriger Anmeldung (08861 / 2562476 oder zepf@<br />
BNI – ein 1985 gegründetes Unternehmernetzwerk premiusmakler.de) – jederzeit herzlich willkommen.<br />
<strong>für</strong> Geschäftsempfehlungen, international aktiv. Die Beginn: 7 Uhr.<br />
js<br />
november / dezember <strong>2018</strong> | 65
Beliebter Handarbeitstreff in Denklingen<br />
Alte Zöpfe neu gestrickt<br />
Denklingen | Ist Handarbeiten noch<br />
in? Wer bei Inge’s Handarbeitstreff<br />
in Denklingen vorbeischaut, bekommt<br />
diese Frage auf je<strong>den</strong> Fall<br />
mit „Ja“ beantwortet. „Beim Stricken<br />
gibt es immer wieder Trends,<br />
dadurch ist es ein Auf und Ab“,<br />
stellt Ingrid Hafenmayr fest und ergänzt:<br />
„Bei uns in der Region wird<br />
aber immer gestrickt, schon allein<br />
wegen der Trachten. Da braucht<br />
es also gar keine Modeerscheinungen.“<br />
Seit 20 Jahren führt die<br />
Denklingerin <strong>den</strong> Handarbeitsla<strong>den</strong><br />
an der Hauptstraße, der vom Bo<strong>den</strong><br />
bis zur Decke mit Wollknäuel, Stickgarn<br />
oder Häkelnadeln ausgestattet<br />
ist und damit zum Eldorado <strong>für</strong> alle<br />
Handarbeiterinnen wird. Je<strong>den</strong><br />
Dienstag trifft sich eine Gruppe von<br />
bis zu 14 Frauen, um in geselliger<br />
Kaffee-Runde zu stricken oder häkeln.<br />
Von Schwabbruck bis Pflugdorf-Stadl<br />
kommen die Damen.<br />
„Manche sind wirklich jede Woche<br />
dabei, andere kommen nur, wenn<br />
sie mit ihrem derzeitigen Werk Unterstützung<br />
brauchen.“ Ingrid Hafenmayr<br />
hat eigentlich Verkäuferin<br />
66 | altlandkreis<br />
gelernt, allerdings in einem Handarbeitsla<strong>den</strong>.<br />
Nachdem ihre eigenen<br />
Kinder größer wur<strong>den</strong>, wagte<br />
sie <strong>den</strong> Schritt zur Selbständigkeit<br />
und ist als passionierte Handarbeiterin<br />
inzwischen Fachfrau in allen<br />
möglichen Bereichen.<br />
Dreieckstücher sind der<br />
neueste Trend<br />
Mit Hafenmayrs Unterstützung<br />
trauen sich die Damen aus der Region<br />
auch an schwierige Teile, wie<br />
etwa das große Dreieckstuch, das<br />
an diesem Tag Ella Dietrich dabei<br />
hat. „Ich habe damit schon die<br />
ganze Familie eingekleidet“, berichtet<br />
die Reichlingerin, die aktuell<br />
jedoch an etwas anderem strickt –<br />
einer Trachtenweste <strong>für</strong> die Enkeltochter.<br />
Erika Strommer aus Schongau<br />
fertigt dagegen am liebsten<br />
Jacken in allen Farben und Variationen.<br />
Jutta Götzfried aus Hohenfurch<br />
arbeitet an einem klassischen<br />
Trachtenjanker und Wilma Klein<br />
aus Schwabbruck häkelt eine Decke.<br />
„Mit Socken hat man übrigens<br />
immer beliebte Geschenke parat“,<br />
erzählt Leni Waldhör aus Denklingen.<br />
Die Ideen <strong>für</strong> Neues gehen<br />
<strong>den</strong> Damen also nicht aus. „Ich<br />
bin gespannt, wann wir mal Tangas<br />
stricken“, wirft Traudl Kuisl aus<br />
Schongau lachend ein. Tatsächlich<br />
erinnert sich Ingrid Hafenmayr in<br />
ihrer langen Schaffenszeit an ähnliche<br />
Trends zurück. Unter anderem<br />
an das Häkeln eines Bikinis. Dann<br />
zeigt sie eine aktuelle Kreation:<br />
Aus einer borstigen Wolle wur<strong>den</strong><br />
Scheuerlappen oder –blumen gehäkelt,<br />
mit <strong>den</strong>en man erstklassig<br />
Töpfe schrubben könne. Und die<br />
dank bunter Farben auch noch ein<br />
Blickfang in der Küche sind. Von<br />
diesen kleinen Mitbringseln bis hin<br />
zu Mänteln oder Decken wer<strong>den</strong><br />
je<strong>den</strong> Dienstag zahlreiche kreative<br />
Sachen erarbeitet. Bei einer Tasse<br />
Kaffee oder Tee kommt nebenbei<br />
das Gesellige nicht zu kurz und<br />
natürlich wird auch in <strong>den</strong> neuesten<br />
Zeitschriften geschmökert, um<br />
neue Trends und Projekte ausfindig<br />
zu machen.<br />
Trachtenjanker<br />
mit Zöpfen<br />
Selbst bei traditioneller Trachtenbekleidung<br />
gibt es immer wieder<br />
neue Inspirationen: Zöpfe sind beispielweise<br />
wieder angesagt, was<br />
<strong>den</strong> passionierten Strickerinnen<br />
besonders gut gefällt – sie arbeiten<br />
verschie<strong>den</strong>e Zopfmuster in beispielweise<br />
Westen oder Strümpfe<br />
ein. Unter fachkundiger Anleitung<br />
sowie wöchentlichem Austausch<br />
unter <strong>den</strong> Handarbeiterinnen probieren<br />
die Damen auch sehr an-<br />
Gesellige Runde beim Denklinger<br />
Handarbeitstreff gut stricken.
Erika Strommer trägt eine selbst<br />
gefertigte Jacke und auch die Puppe<br />
dahinter trägt ein Unikat.<br />
spruchsvolle Strickkreationen aus.<br />
„Es gibt nichts, was die Inge nicht<br />
rausbringt“, lobt Leni Waldhör<br />
die La<strong>den</strong>inhaberin. <strong>Das</strong> haben<br />
inzwischen auch andere Handarbeiterinnen<br />
gemerkt. In Thaining<br />
und Unterdießen gibt es ebenfalls<br />
regelmäßige Treffs, die unter der<br />
Anleitung von Ingrid Hafenmayr<br />
stricken. Als Material verwendet<br />
wird heutzutage sehr gerne Merino-Wolle,<br />
weil sie sehr weich und<br />
angenehm zum Tragen ist. Auch<br />
die Stricknadeln sehen ganz anders<br />
aus – die sind aus Holz, das sich<br />
entgegen Nadeln aus Metall nicht<br />
statisch auflädt. Außerdem sind sie<br />
viereckig und liegen damit besser<br />
in <strong>den</strong> Fingern.<br />
Mützen <strong>für</strong> soziale<br />
Einrichtungen<br />
Die Denklinger Handarbeitsgruppe<br />
hat auch schon mehrmals <strong>für</strong> soziale<br />
Einrichtungen gespendet, unter<br />
anderem Mützen oder Decken <strong>für</strong><br />
Frühchen in Krankenhäusern. Sie<br />
wissen auch, dass Stricken die geistige<br />
Leistungsfähigkeit stärkt und<br />
beispielsweise bei Demenzkranken<br />
ein schnelleres Fortschreiten der<br />
Krankheit verhindert. „Man schläft<br />
auch nicht ein beim Fernsehschauen“,<br />
sagt Wilma Klein schmunzelnd.<br />
Und zwar zu jeder Jahreszeit.<br />
Egal ob Sommer oder Winter, die<br />
Handarbeitsrunde in Denklingen<br />
strickt und häkelt das ganze Jahr –<br />
unterschiedlich ist nur die Art der<br />
Wolle. In <strong>den</strong> rund 15 Jahren Handarbeitstreff<br />
haben die Damen derart<br />
viele Wollknäuel verstrickt, dass<br />
man mit dem Material mehrmals<br />
hätte die Erde umrun<strong>den</strong> können.<br />
Und wenn sie mit ihren handgefertigten<br />
Jacken, Pullovern oder<br />
Tüchern irgendwo auftreten, wer<strong>den</strong><br />
sie oft zum Blickfang. Von alten<br />
Zöpfen also keine Spur.<br />
rg<br />
– Lohnhäckseln<br />
– Hackgutankauf<br />
– Rin<strong>den</strong>mulch<br />
– Hackschnitzel<br />
– Brennholz<br />
– Forstmulcher<br />
MANFRED SCHMID<br />
Hoheneggstraße 35a · 86978 Hohenfurch<br />
Telefon 08861-9099473 · Mobil 0163-7691309<br />
Auch Babyschuhe h wer<strong>den</strong> als Geschenke gestrickt.<br />
Gerhard Lehner • Templerstraße 17a • 86972 Altenstadt<br />
november / dezember <strong>2018</strong> | 67
Weininstitut (DWI)<br />
gibt auf ihrer Internetseite<br />
genau diesen Tipp.<br />
<strong>Das</strong> DWI ist eine Ein-<br />
Glühwein – Stammgast auf <strong>den</strong> Adventsmärkten<br />
n<br />
Hoch die Tassen<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Bald ist es wieder<br />
soweit: Die Weihnachts-, Christkindl-<br />
und Adventsmärkte im<br />
<strong>Altlandkreis</strong> öffnen ihre Stände<br />
und umhüllen mit dem Duft weihnachtlicher<br />
Köstlichkeiten ganze<br />
Gemein<strong>den</strong>. Sicherlich auch in<br />
Herzogsägmühle, wo der Weihnachtsmarkt<br />
am Freitag, 30. <strong>November</strong>,<br />
um 11 Uhr eröffnet wird<br />
und so etwas wie der Auftakt in die<br />
regionale Adventsmarkt-Saison ist.<br />
Ebenso wie der Weihnachtsmarkt<br />
in Peiting am unteren Hauptplatz,<br />
der Freitag, 30. <strong>November</strong>, um 17<br />
Uhr startet und Sonntag, 2. <strong>Dezember</strong>,<br />
um 18 Uhr ausklingt. Ein<br />
ergänzender Höhepunkt zum Peitinger<br />
Weihnachtsmarkt ist das<br />
weihnachtliche Schattenspiel <strong>für</strong><br />
Kinder in <strong>den</strong> Räumlichkeiten des<br />
Caritas-Kindergartens St. Michael.<br />
Sowohl Freitag (30.11.) als auch<br />
Samstag (1.12.) jeweils um 16 Uhr.<br />
Der Eintritt ist frei, Spen<strong>den</strong> sind<br />
willkommen.<br />
In jedem Fall kann spätestens ab<br />
diesem Zeitpunkt die nächsten<br />
Wochenen<strong>den</strong>, teils auch unter<br />
der Woche, über die Märkte im<br />
Umland flaniert wer<strong>den</strong>, wie unsere<br />
ausführliche Übersicht zeigt –<br />
ohne Garantie auf Vollständigkeit.<br />
Der längste Markt im <strong>Altlandkreis</strong><br />
ist traditionell der in Schongaus<br />
Altstadt, heuer zehn Tage lang<br />
von Donnerstag, 6. <strong>Dezember</strong>,<br />
bis Sonntag, 16. <strong>Dezember</strong>. Selbst<br />
schuld, wer angesichts dieser<br />
Fülle an Angeboten nicht in Weihnachtsstimmung<br />
versetzt wird. An<br />
vielen Orten schaut der Nikolaus<br />
vorbei, auf einigen Märkten wird<br />
zudem eine lebende Krippe zu sehen<br />
sein. Überall eine große Rolle<br />
spielen in jedem Falle kulinarische<br />
Leckereien. Egal ob Bratwurst,<br />
heiße Maronen oder süße Platzerl.<br />
Und auch wenn es <strong>den</strong> Advent<br />
über in <strong>den</strong> vergangenen Jahren<br />
nicht mehr ganz so kalt war, ist<br />
ein heißes Getränk definitiv Pflicht<br />
beim<br />
Besuch des<br />
Adventsmarktes.<br />
es<br />
.<br />
Feuerzangenbowle, nbow<br />
Nussknacker<br />
ker<br />
oder<br />
Kinderpunsch – auch bei<br />
<strong>den</strong><br />
flüssigen ü sige<br />
Schmankerln n gibt es im-<br />
mer mehr Auswahl. Nonplusultra<br />
hinsichtlich Nachfrage bleibt der<br />
klassische Glühwein, <strong>den</strong> es mittlerweile<br />
ebenso in zahlreichen Variationen<br />
gibt.<br />
Flaschen-Glühwein seit<br />
Mitte der Fünfziger<br />
Ein Vorläufer des Glühweins soll<br />
das „Conditium Paradoxum“ gewesen<br />
sein, ein antiker römischer<br />
Würzwein. Im Mittelalter wiederum<br />
waren kalt getrunkene Würzweine<br />
generell beliebt, einige<br />
ähnelten vom Geschmack und <strong>den</strong><br />
Zutaten dem heutigen Glühwein<br />
durchaus. <strong>Das</strong> fertige in Flaschen<br />
abgefüllte Produkt gibt es letztlich<br />
seit 1956 zu kaufen. Meist wird<br />
bei einem Glühwein Rot- oder<br />
Weißwein mit diversen Gewürzen<br />
verfeinert, wie etwa Zimt,<br />
Gewürznelken, Lorbeer, Zitronenschalen<br />
oder Sternanis, anschließend<br />
erhitzt und nach Geschmack<br />
gesüßt. Bei der Zubereitung<br />
sollte der Glühwein unter keinen<br />
Umstän<strong>den</strong> über 80 Grad<br />
Celsius erhitzt wer<strong>den</strong>, da<br />
der enthaltene Alkohol bei<br />
78 Grad Celsius verdampft,<br />
sich der Geschmack der<br />
Gewürze verändert und<br />
ein Zuckerabbauprodukt<br />
entsteht,<br />
das womöglich<br />
krebserregend ist.<br />
Auch das Deutsche<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
<br />
<br />
<br />
november / dezember <strong>2018</strong> | 69
Ab Ende Oktober<br />
Pralinen- & Tortenkurse ...<br />
(Termine siehe<br />
Kleine<br />
Hochgenüsse<br />
Vronis<br />
Pralines<br />
Oktober - Mai<br />
Website)<br />
Glühwein hat sieben bis 14 Volumenprozent Alkohol und sollte deshalb in<br />
Maßen getrunken wer<strong>den</strong> — rät auch das Deutsche Weininstitut.<br />
richtung der deutschen Weinwirtschaft<br />
zur Förderung der Qualität<br />
und des Absatzes deutscher Weine.<br />
Außerdem empfiehlt das Institut,<br />
bei der Glühwein-Zubereitung<br />
nicht zu viele Gewürze auf einmal<br />
zu verwen<strong>den</strong> und diese vorsichtig<br />
zu dosieren. Auch beim Süßen<br />
sollte man lieber zurückhaltend<br />
sein. Wer lieblichen Wein verwendet,<br />
braucht laut DWI häufig nicht<br />
mehr viel Zucker oder Honig. Essentiell<br />
sei dem Deutschen Weininstitut<br />
zufolge vor allem die Qualität<br />
des Weins und die Frische der<br />
Gewürze. Ein weiterer Tipp, der<br />
aufgrund der Nachfrage auf Weihnachtsmärkten<br />
nicht immer einzuhalten<br />
ist, da<strong>für</strong> aber Zuhause<br />
beachtet wer<strong>den</strong> kann: Nach dem<br />
Erhitzen <strong>den</strong> Glühwein ein paar<br />
Stun<strong>den</strong> ziehen lassen, eventuell<br />
sogar über Nacht, damit sich die<br />
Aromen voll entfalten. Letzte Empfehlung<br />
des DWI, die sich letztlich<br />
nur unterschreiben lässt: Maßvoll<br />
genießen!<br />
Selbstgemachter Wein,<br />
Gewürze aus der Karibik<br />
Erika Maier ist seit 20 Jahren eine<br />
Institution auf dem Weihnachtsmarkt<br />
in Apfeldorf, gehörte einst zu<br />
<strong>den</strong> Mitbegründerinnen des Marktes.<br />
Auch heuer am Wochenende<br />
des ersten Advents, 1. <strong>Dezember</strong>,<br />
von 14 bis 21 Uhr und Sonntag, 2.<br />
<strong>Dezember</strong>, von 11 bis 20 Uhr, wird<br />
sie ihren beliebten roten Glühwein<br />
unter das Weihnachts-Volk bringen.<br />
<strong>Das</strong> Besondere: Erika Maiers<br />
Glühwein, <strong>den</strong> sie in diesem Jahr<br />
<strong>für</strong> drei Euro pro Tasse anbietet,<br />
ist komplett selbstgemacht. Und<br />
das geht bereits beim Wein los,<br />
der stets aus <strong>den</strong> Trauben gemacht<br />
wurde, deren Reben sich<br />
am Maier’schen Haus entlang<br />
schlängelten. Wegen eines Neubaus<br />
musste der Weinstock weichen,<br />
ein kleiner Ableger sicherte<br />
allerdings die Ernte <strong>für</strong> dieses und<br />
die kommen<strong>den</strong> Jahre. „Die ganze<br />
Familie hilft mit“, spricht Erika<br />
Maier über <strong>den</strong> Zusammenhalt<br />
beim Projekt Weihnachtsmarkt. Für<br />
<strong>den</strong> einzigartigen Geschmack ihres<br />
Glühweins ist vor allem die Gewürzmischung<br />
verantwortlich – sie<br />
kocht zunächst einen Sud aus verschie<strong>den</strong>en<br />
Gewürzen. Sternanis,<br />
Zimtstangen, Nelken und noch ein<br />
paar andere, die allerdings nicht<br />
verraten wer<strong>den</strong>. „Es soll ja ein Geheimnis<br />
bleiben, warum der Glühwein<br />
so gut schmeckt.“ Nur so viel:<br />
Die Gewürze stammen größtenteils<br />
aus der Karibik, ein Bekannter, n er<br />
der<br />
mehrere Monate im Jahr dort unterwegs<br />
ist, bringt sie von <strong>den</strong> Reisen<br />
mit. „Sehr intensiv“, beschreibt<br />
ei<br />
bt<br />
Erika Maier <strong>den</strong> Geschmack. Generell<br />
bereitet ihr die Arbeit<br />
<strong>für</strong><br />
und<br />
auf dem Apfeldorfer fer Weihnachtsmarkt<br />
viel Freude. e. „Ums Rentieren<br />
n<br />
geht es dabei nicht“, sagt sie. Eher<br />
um das Dabeisein. Längst ist<br />
sie<br />
nicht die einzige, die in der Flößerstraße<br />
am Wochenende des ersten<br />
Advents Glühwein ausschenkt, der<br />
Andrang wäre <strong>für</strong> Einzelne kaum<br />
zu bewältigen. <strong>Das</strong> gibt Erika Maier<br />
wiederum die Möglichkeit, weitere<br />
selbstgemachte Dinge anzubieten<br />
wie Marmelade oder Liköre. Auch<br />
mit Schupfnudeln verköstigt sie die<br />
Besucher und mit Glüh-Tee, der<br />
alkoholfreien Variante des Glühweins.<br />
Der Grundstock ist mit dem<br />
Gewürz-Sud i<strong>den</strong>tisch, schließlich<br />
soll der Geschmack ähnlich sein.<br />
Eigens zubereitete Säfte verfeinern<br />
das Getränk. „Jedes Jahr sagen wir,<br />
dass es unser letzter Weihnachtsmarkt<br />
ist“, verrät Erika Maier angesichts<br />
der Hektik im Vorfeld. Übers<br />
Herz gebracht aufzuhören hat sie<br />
letztlich nie, schließlich war sie<br />
schon immer dabei – seit mittler-<br />
weile zwei Jahrzehnten.<br />
en.<br />
tis<br />
Übersicht der Märkte im <strong>Altlandkreis</strong><br />
Öffnungszeiten:<br />
Do.,Fr. 13.00 – 22.00 Uhr<br />
Sa.,So. 09.00 – 22.00 Uhr<br />
Veronika Kößel · Auernheimer Weg 1<br />
82409 Wildsteig · Tel.0 88 67-9 12 57 30<br />
cafe@peramarta.de · www.peramarta.de<br />
SCHONGAU<br />
Weihnachtsmarkt<br />
auf dem Marienplatz<br />
Do., 6. 12., bis So., 16. 12.<br />
An Wochentagen ab 16 Uhr<br />
Sa. und So. ab 14 Uhr<br />
Musikalische Darbietungen,<br />
Kutschfahrten, Nikolaus, Konzert<br />
in der Stadtpfarrkirche<br />
PEITING<br />
Weihnachtsmarkt<br />
am unteren Hauptplatz<br />
Fr., 30.11. von 17 bis 21 Uhr<br />
Sa., 1. 12. von 15 bis 21 Uhr<br />
So., 2. 12. von 11 bis 18 Uhr<br />
Mit Nikolaus, Peitinger Bläsern,<br />
Birkländer Musikanten<br />
70 | altlandkreis<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
Weihnachtsmarkt<br />
rund um <strong>den</strong> Dorfplatz<br />
Fr., 30.11. von 11 bis 18 Uhr<br />
Sa., 1.12. von 11 bis 18 Uhr<br />
So., 2.12. von 11 bis 17 Uhr<br />
Mit Nikolaus, Peitinger Alphornbläser<br />
sowie Gospelchor und<br />
Musik im <strong>Pfaffenwinkel</strong> in der<br />
Martinskirche<br />
BÖBING<br />
Adventsmarkt<br />
an der Grundschule<br />
So.,<br />
2.12., 2., ab 10 Uhr<br />
APFELDORF<br />
Weihnachtsmarkt<br />
in der Flößerstraße<br />
Sa., 1.12. von 14 bis 21 Uhr<br />
So., 2.12. von 11 bis 20 Uhr<br />
Mit Kamelreiten, Karussell,<br />
Nikolaus, „Weihnachtslieder<br />
selber singen", Ausstellung im<br />
Pfarrhof, Engelsprolog, Adventsingen<br />
und Blaskapelle<br />
SCHWABNIEDERHOFEN<br />
Vorweihnacht<br />
am Maibaum<br />
So., 9.12., von 11 bis 18 Uhr<br />
Mit verschie<strong>den</strong>en Musikgruppen,<br />
Vorführungen der Kindergartenund<br />
Schulkinder im Kulze
STEINGADEN<br />
Nikolausmarkt<br />
am Marktplatz und in der<br />
Welfenstraße<br />
So., 2.12., von 9 bis 17 Uhr<br />
Mit zahlreichen Händlern, Nikolaus<br />
und junger Bläsergruppe<br />
Adventsmarkt<br />
im Zimmerstadl<br />
am So., 2.12., von 10 bis 17 Uhr<br />
Vereine und Privatpersonen<br />
bieten Weihnachtliches<br />
BAD BAYERSOIEN GUT KINSEGG<br />
Weihnacht in der Brandstatt<br />
in der Brandstatt<br />
So., 16.12., von 14 bis 17.30 Uhr<br />
Mit lebender Krippe, Nikolaus,<br />
Musikkapelle, Erlös zugunsten<br />
sozialer Einrichtungen<br />
BERNBEUREN<br />
Weihnachtsmarkt<br />
am Marktplatz<br />
So., 16.12., ab 13.30 Uhr<br />
Mit Nikolaus, Kutschfahrten,<br />
Tombola und frisch geschlagenen<br />
Christbäumen vom Auerberg<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
Christkindlmarkt in der Schatzkammer<br />
der Wallfahrtskirche<br />
Zugang über <strong>den</strong> Chorraum der<br />
Wallfahrtskirche und die Sakristei<br />
Sa., 8.12., von 10 bis 17 Uhr<br />
So., 9.12., von 11.30 bis 17 Uhr<br />
Sa., 15.12., von 10 bis 17 Uhr<br />
So., 16.12., von 11.30 bis 17 Uhr<br />
Klosterarbeiten, Fatschenkindl,<br />
Südtiroler Holzkrippen, Christbaumschmuck<br />
und besondere<br />
Geschenkideen<br />
KINSAU<br />
Adventsbazar<br />
an der Mehrzweckhalle<br />
Fr., 30.11., von 14 bis 18 Uhr<br />
Mit Gartenbauverein, Kindergarten,<br />
Gymnastik und Fußballjugend<br />
des<br />
SV Kinsau<br />
Weihnachtsmarkt<br />
im Waldort Gut Kinsegg<br />
Sa., 8.12., von 13 bis 17 Uhr<br />
Mit Führungen zu <strong>den</strong> Hirschen,<br />
frisch geschlagenen Christbäumen,<br />
Hirschfleisch und -wurst<br />
DENKLINGEN<br />
Nikolausmarkt des VfL<br />
im Schulhof<br />
So., 9.12., ab 16 Uhr<br />
Mit Lagerfeuer, Streichelzoo,<br />
Nikolaus und Jugendkapelle<br />
SCHWABBRUCK<br />
Weihnachtsmarkt<br />
in und um <strong>den</strong> Kuhstall<br />
beim Schäferwirt<br />
So., 2.12., ab 14 Uhr<br />
Mit Turmbläsern und handgefertigten<br />
Geschenkideen<br />
RETTENBACH<br />
Weihnachtsmarkt<br />
am Gasthaus „Gol<strong>den</strong>es Kreuz“<br />
in der Dorfmitte<br />
So., 16.12., ab 13.30 Uhr<br />
Mit Kutschfahrten, Nikolaus<br />
und Blaskapelle<br />
LECHBRUCK<br />
Adventsmarkt<br />
am Rathaus<br />
Sa., 8.12., ab 14.30 Uhr<br />
Mit Nikolaus, Turmbläsern, Erlös<br />
zugunsten der Vereinsjugend<br />
BURGGEN<br />
Dorfweihnacht<br />
am Roatherhaus<br />
Sa., 8.12., ab 15.30 Uhr<br />
Mit Aufführungen der Kindergarten-<br />
und Grundschulkinder<br />
REICHLING<br />
Adventsmarkt<br />
in und um das Pfarrheim<br />
Sa., 1.12., ab 14.30 Uhr<br />
Mit heimischem Kunsthandwerk<br />
und Blaskapelle<br />
EPFACH<br />
Dorfweihnacht<br />
am Pfarrheim<br />
Sa., 8.12., ab 16 Uhr<br />
Mit Stockbrot am Hirtenfeuer,<br />
Bläsergruppe<br />
Keine Garantie auf Vollständigkeit –<br />
Änderungen und Fehler vorbehalten.
Mit <strong>den</strong> Penzberger Beaschd’n durch die Raunächte<br />
Die bösen Geister<br />
des Winters austreiben<br />
Penzberg | Als Raunächte wird die<br />
Zeit zwischen Weihnachten und<br />
Dreikönig bezeichnet. In dieser Zeit<br />
stürmten dem Volksglauben nach<br />
dunkle Mächte der Mittwinterzeit<br />
zusammen. Ihren Höhepunkt erreichte<br />
diese magische Zeit an Silvester:<br />
Die Welt der Geister und der<br />
Menschen verschmolz damals zu<br />
einer. Die Wilde Jagd zog über <strong>den</strong><br />
Himmel, die Tiere im Stall konnten<br />
re<strong>den</strong> wie Menschen und Dämonen<br />
konnten Umzüge veranstalten. Die<br />
Raunächte waren eine angsteinflößende<br />
und wilde Zeit. So entstan<strong>den</strong><br />
auch die ersten Perchten und<br />
Perchtenläufe. „Meist junge Leute<br />
waren es, die sich hinter geschnitzten<br />
Holzmasken versteckten und<br />
<strong>den</strong> Kult der Perchtenmythologie<br />
oder der damaligen Vorstellung um<br />
die Frau Perchta vollzogen haben.<br />
In der Adventszeit leiteten die jungen<br />
Leute die Wintersonnwende<br />
ein, die böse Geister vertrieben und<br />
<strong>für</strong> Mensch, Haus und Vieh Glück<br />
und Segen brachten", wie es die<br />
Penzberger Beaschd'n beschreiben.<br />
Ein Verein, der auch heute noch die<br />
Tradition der Perchtenläufe aufrechterhält.<br />
Gegründet wurde der<br />
Verein 1984 von Max Gruber. Der<br />
über all die Jahre, die er dem Verein<br />
angehörte, knapp 300 Larven<br />
geschnitzt hatte.<br />
Die Schönen<br />
und die Schiachen<br />
So wie es die Böller an Silvester<br />
tun, so tun es die Perchten in der<br />
Adventszeit, in <strong>den</strong> Raunächten<br />
und sogar bis zum Dreikönigstag.<br />
Sie sind laut und vertreiben die<br />
bösen Geister, leiten die Winter<br />
sonnenwende ein. Ihr<br />
Hauptmerkmal<br />
dabei: Markante Masken und<br />
lautschellende Glocken. Man<br />
unterscheidet<br />
dabei zwei Gruppen: Die<br />
Schönperchten und die Schiachen.<br />
In Penzberg gibt es darüber hinaus<br />
noch die Hexen, die Teufel sowie<br />
die Bergmandl und die Mooskoppen.<br />
„<strong>Das</strong> sind die Schutzgeister<br />
aus <strong>den</strong> Bergwerken und die<br />
Schutzgeister aus <strong>den</strong> Mooren,<br />
die in der Penzberger Gegend vorherrschten",<br />
erklärt Vize-Vorsitzender<br />
Johann Schuh. Allen voran steht<br />
Frau Perchta mit ihren zwei Gesichtern,<br />
die das Böse und Gute symbolisiert,<br />
<strong>den</strong> Himmel und die Hölle,<br />
hell und dunkel. Die Schönperch-<br />
ten verkörpern das Schöne der<br />
Menschheit, die Hexen halten mit<br />
ihrem schrillen Geschrei und dem<br />
Fegen der Besen das Böse von <strong>den</strong><br />
Menschen ab und die Schiachen<br />
sind – wie der Name schon sagt –<br />
besonders hässlich. Mit ihren Masken,<br />
<strong>den</strong> Glocken und dem Kettengerassel<br />
vertreiben sie die bösen<br />
Mächte des Winters. Der bekannteste<br />
unter <strong>den</strong> Schiachen generell<br />
ist übrigens der Krampus. Bezeichnend<br />
<strong>für</strong> Penzberg selbst sind die<br />
Moore und Bergwerke, weshalb es<br />
bei <strong>den</strong> Penzberger Beaschd'n die<br />
Bergmandl und Mooskoppen gibt.<br />
Letztere sind froschmäulige Fabeltiere,<br />
die laut Penzberger Legende<br />
72 | altlandkreis
in<br />
<strong>den</strong><br />
Mooren o<br />
wohnten n und <strong>den</strong><br />
Menschen gut<br />
gesonnen ne waren.<br />
Von Moos os und<br />
Schilf bedeckt,<br />
streiften ten sie in zotteligen teli<br />
Gewän-<br />
dern<br />
mit<br />
gelben, grünen, brau<br />
nen n und blauen Fransen umher.<br />
Mit ihren Haselnussstecken sste<br />
und<br />
Handratschen schlagen die Mooskoppen<br />
Alarm, wenn Menschen<br />
im Moor zu versinken drohen. Die<br />
Bergmandl waren ebenso Schutzgeister.<br />
Der oide Mo, der Klopfer,<br />
der Stinker und der Blaser – sie<br />
alle warnten die Bergleute, wenn<br />
Stickgase austraten und sie <strong>den</strong><br />
Stollen schnell verlassen mussten.<br />
Maske wiegt zehn<br />
Kilogramm<br />
Die Penzberger Beaschd’n sind ein<br />
Verein mit derzeit rund 20 Aktiven,<br />
die vor allem in der Adventszeit<br />
auf Veranstaltungen auftreten:<br />
Wie etwa auf dem Adventsmarkt<br />
in München, dem Perchtenlauf in<br />
Neuried und dem Raunachtstreffen<br />
in Rinchnach. „Zuerst kommt<br />
der Einzug der gesamten Gruppe,<br />
dann fängt eine Gruppe mit ihrem<br />
einstudierten Tanz an. <strong>Das</strong> Spektakel<br />
der einzelnen Gruppen wird<br />
stets um eine Feuerwanne abgehalten.<br />
Dann mischen sich die<br />
Perchten unter die Zuschauer – <strong>für</strong><br />
Selfies, oder um Fragen rund um<br />
diesen Brauch zu beantworten.<br />
Zum Schluss kommt dann der Auszug<br />
der Perchten", erklärt Johann<br />
Schuh <strong>den</strong> Ablauf. Außerhalb der<br />
Saison – etwa im Sommer – treffen<br />
sich die Beaschd’n regelmäßig<br />
zum Stammtisch, reparieren und<br />
präparieren ihre Masken <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
bevorstehen<strong>den</strong> Winter und studieren<br />
Tänze ein, was gar nicht<br />
so einfach sei. „Zum einen hat<br />
man mit <strong>den</strong> Masken ein eingeschränktes<br />
Sichtfeld, zum anderen<br />
sind die Verkleidungen ziemlich<br />
schwer, was das Tanzen besonders<br />
anstrengend macht", sagt<br />
Johann Schuh. Die Ausrüstung<br />
der Beaschd’n variiert in Sachen<br />
Gewicht zwischen fünf und 25 Kilogramm.<br />
Dabei kann eine Maske<br />
allein – zum Beispiel die Maske<br />
des Vorgehers – bereits rund zehn<br />
Kilo wiegen. „Obwohl es im Winter<br />
kalt ist, kommen die Aktiven<br />
richtig ins Schwitzen unter ihrer<br />
Ausrüstung", verrät Johann Schuh.<br />
Rund 30 Minuten dauert ein Auftritt.<br />
Damit von Anfang bis Ende<br />
alles sauber funktioniert und alle<br />
Aktiven durchhalten, beginnen die<br />
Beaschd’n bereits im Oktober mit<br />
dem Training. „Wir machen das<br />
vor allem, um das Brauchtum zu<br />
erhalten. Und um die Freude in<br />
<strong>den</strong> Gesichtern der Kinder und<br />
Erwachsenen zu sehen", sagt Johann<br />
Schuh, dessen Schützlinge<br />
früh anfangen. Man habe derzeit<br />
fünf Kinder und Jugendliche im<br />
Alter von 4 bis 16 Jahren fest in<br />
der Gruppe. Und man freue sich<br />
natürlich über jedes weitere Mitglied,<br />
die nach Schuhs Erfahrung<br />
einen Beitritt sicher nicht bereuen<br />
wer<strong>den</strong>. „Wer einmal in dieses<br />
Brauchtum hineingeschnuppert<br />
hat, der bleibt meistens auch<br />
dabei.“<br />
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november / dezember <strong>2018</strong> | 73
Josef Schauer machte Hobby zum Beruf<br />
Vom Landwirt zum<br />
Bastler und Schnitzer<br />
Böbing | Wer <strong>den</strong> Ammerberg<br />
von Rottenbuch Richtung Böbing<br />
hochfährt, wird oben angekommen<br />
gleich auf <strong>den</strong> „bayerischen<br />
Holzwurm mit Herz“ aufmerksam<br />
gemacht. Josef Schauer ist ein<br />
kreativer Bastler, der aus Holz die<br />
verschie<strong>den</strong>sten Deko-Artikel herstellt<br />
und auch zur Weihnachtszeit<br />
mit Tannenbäumen, Sternen,<br />
Adventskränzen oder Krippen aus<br />
Holz aufwartet. Mittlerweile ist<br />
das Wohnzimmer zum La<strong>den</strong> und<br />
der Freisitz zur Ausstellungsfläche<br />
umfunktioniert wor<strong>den</strong>, im ehemaligen<br />
Stall und im Keller ist alles<br />
voll mit Kreationen und im Hof<br />
lagern gesammelte Wurzeln sowie<br />
markante Bretter <strong>für</strong> künftige Einzelstücke.<br />
Doch wie kam es dazu, dass der<br />
Böbinger zu einem „Holzwurm“<br />
wurde? Bis zum Jahr 2000 betrieb<br />
Josef Schauer eine klassische<br />
Landwirtschaft, spezialisierte sich<br />
dann aber auf <strong>den</strong> Brennholzhandel.<br />
2014 traf ihn die Schock-<br />
Diagnose Krebs mit Operation und<br />
Chemo als Folge. „Ich durfte nur<br />
noch drei Kilo heben, also musste<br />
ich mir eine neue Aufgabe suchen“,<br />
erzählt der 61-Jährige. So<br />
fing er an, in seiner Werkstätte<br />
zu werkeln und begann damit,<br />
Deko-Sterne zur Weihnachtszeit zu<br />
basteln.<br />
Wohnzimmer zum<br />
La<strong>den</strong> umgebaut<br />
Im Bekanntenkreis fan<strong>den</strong> diese<br />
reißen<strong>den</strong> Absatz und schnell<br />
kamen Anfragen <strong>für</strong> besondere<br />
Geschenke zu Geburtstagen oder<br />
Hochzeiten. „Wenn er was Neues<br />
macht, stellt er es zuerst ins Esszimmer,<br />
schaut es eine Zeit lang<br />
an und freut sich dran“, sieht<br />
Roswitha Schauer die Basteleien<br />
ihres Mannes auch als Therapie.<br />
„Beim Brennholz machen fallen<br />
die besten Stücke ab“, sagt Sepp,<br />
der während seiner eigentlichen<br />
Arbeit immer wieder neue Ideen<br />
und neues Material <strong>für</strong> die<br />
Geschenkartikel findet. Mit der<br />
Motor- oder Bandsäge bearbeitet<br />
er das Holz, hilft manchmal mit<br />
dem Stemmeisen nach. „Je uriger<br />
es ist, umso besser kommt es bei<br />
<strong>den</strong> Kun<strong>den</strong> an“, weiß Sepp und<br />
flammt deshalb so manches Stück<br />
noch ein wenig an, um einen besonderen<br />
Charakter zu erlangen.<br />
Anfangs kamen die Interessenten<br />
in seine Werkstätte, schauten ihm<br />
bei der Arbeit über die Schultern<br />
und stellten viele Fragen. <strong>Das</strong> wurde<br />
dem typischen Bayern bald zu<br />
anstrengend, weshalb seine Frau<br />
ins Geschäft miteinsteigen musste.<br />
Da<strong>für</strong> wurde 2016 das Wohnzimmer<br />
kurzerhand zum La<strong>den</strong> umfunktioniert.<br />
Seither fungiert seine<br />
Roswitha als Verkäuferin. „Er hat<br />
mir einen Baum mitten ins Wohnzimmer<br />
gestellt, ich hab gesagt,<br />
du bist verrückt“, erinnert sich<br />
Roswitha Schauer an <strong>den</strong> Umbau<br />
von Wohnzimmer zu La<strong>den</strong>. Inzwischen<br />
ist der Baumstamm mit<br />
74 | altlandkreis
In seiner großen Werkstatt fertigt der „Holzwurm mit Herz“<br />
Josef Schauer seine Unikate.<br />
mehreren Regalebenen ausgestattet<br />
und es stehen Hasen, Katzen,<br />
Herzerl oder Engel darauf. Die<br />
Öffnungszeiten: Von Mittwoch bis<br />
Freitag von 9 bis 16 Uhr. „Am Montag<br />
und Dienstag kann man es auf<br />
gut Glück versuchen.“<br />
Schwere Krankheit<br />
hat Leben verändert<br />
Zuvor hat Josef Schauer schon<br />
einen Verkaufsstand gebaut, mit<br />
dem sie zahlreiche Märkte besuchen.<br />
„Es macht uns Spaß, auf<br />
Märkte zu fahren und mit <strong>den</strong><br />
Leuten ins Gespräch zu kommen“,<br />
sagt Josef Schauer, der mit seinem<br />
neuen Leben rundum zufrie<strong>den</strong> ist.<br />
So sind sie auf dem Fohlenmarkt<br />
in Rottenbuch, auf der Viehscheid<br />
in Buching oder dem Herbstmarkt<br />
in Türkenfeld unterwegs. Auch einige<br />
Weihnachtsmärkte haben sie<br />
schon bestückt. Doch das wird <strong>den</strong><br />
Schauers mittlerweile zu anstrengend.<br />
Den größten Erfolg haben<br />
sie ohnehin mit ihrem eigenen<br />
Seine Ideen setzt der bayerische Holzwurm<br />
in vielerlei Deko-Artikel um.<br />
Weihnachtsmarkt, wo die Besucher<br />
im La<strong>den</strong> und dem zweckentfremdeten<br />
Freisitz ganz in Ruhe<br />
die zahlreichen weihnachtlichen<br />
Holzartikel bestaunen können.<br />
Für <strong>den</strong> bereitgestellten Glühwein<br />
und die hausgemachten Plätzchen<br />
wird um eine Spende gebeten, so<br />
dass beim letzten Markt 500 Euro<br />
zusammenkamen. „<strong>Das</strong> habe ich<br />
an ein krebskrankes Mädchen gespendet“,<br />
sagt Roswitha Schauer,<br />
die auch aus Dankbarkeit <strong>für</strong> ihren<br />
genesenen Mann heuer wieder<br />
zahlreiche Plätzchen backen wird<br />
und einen eigenen Weihnachtsmarkt<br />
initiiert. Von Montag, 26.<br />
<strong>November</strong>, bis Samstag, 8. <strong>Dezember</strong>,<br />
stehen die Türen täglich von 12<br />
bis 18 Uhr offen. Und ganz nebenbei<br />
wird <strong>für</strong> das Kinderhospiz St.<br />
Nikolaus im Allgäu gesammelt.<br />
Mit der Krankheit ihres Mannes hat<br />
auch Roswitha Schauer einen Veränderungsprozess<br />
durchgemacht.<br />
Sie hat festgestellt, „heilende Energie“<br />
zu besitzen, macht seither<br />
Reiki-Behandlungen. Die Schauers<br />
haben also durch die Krankheit von<br />
Sepp ihr komplettes Leben verändert.<br />
Wer ihren Hof im Böbinger<br />
Ortsteil Wimpes ansteuert, kann<br />
sofort <strong>den</strong> „bayerischen Holzwurm<br />
mit Herz“ erkennen. Rund um das<br />
Haus ist Holz in allen Variationen<br />
ausgestellt. Und so herzlich und<br />
individuell die Holzartikel aussehen,<br />
so gehen auch die Schauers<br />
auf ihre Besucher zu.<br />
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„Massenpilgerschaft“ zur Crescentia-Kapelle<br />
Weihnachten mitten im Wald<br />
Dienhausen | Vom ersten Advent<br />
bis Heilig Dreikönig zündet Matthäus<br />
Unsin je<strong>den</strong> Tag 28 Laternen<br />
auf dem Weg zur Crescentia-Kapelle<br />
an. <strong>Das</strong> Kleinod an der Waldlichtung<br />
bei Dienhausen ist zur<br />
Weihnachtszeit besonders stimmungsvoll<br />
beleuchtet – es leuchtet<br />
ein Christbaum und eine große<br />
Krippe lädt zum Verweilen ein.<br />
Extrem beliebt ist auch die Christmette,<br />
die an Heiligabend nachmittags<br />
um 16 Uhr von der katholischen<br />
Militärseelsorge Kaufbeuren<br />
und Füssen samt Fliegerhorst-Kapelle<br />
gestaltet wird. Seit über zehn<br />
Jahren kommen Soldaten der Luftwaffe<br />
mit Militärmusik und Bundeswehrseelsorger<br />
hier<strong>für</strong> nach<br />
Dienhausen, um an dieser besonderen,<br />
von dichtem Wald umringten<br />
Lichtung, eine Christmette zu<br />
feiern. In Scharen wandern auch<br />
Privatpersonen zum Gottesdienst –<br />
allein 2017 waren rund 800 Gläubige<br />
versammelt. Alle zwei Jahre<br />
organisiert Matthäus Unsin in der<br />
Adventszeit auch ein Benefizkonzert<br />
an diesem Ort, dessen Erlös<br />
eine besondere Verwendung findet.<br />
In 2017 musizierten hier<strong>für</strong><br />
der Schwabsoier Männerchor<br />
zusammen mit der Blaskapelle<br />
Denklingen, Alphornbläsern sowie<br />
einem Solo-Trompeter <strong>für</strong> Andrea<br />
Dahm aus Landsberg, die nach der<br />
Geburt ihres zweiten Kindes alle<br />
Gliedmaßen verlor. Familie Dahm<br />
war beim Konzert anwesend und<br />
zeigte sich tief gerührt von der besonderen<br />
Stimmung an dieser allseits<br />
beliebten Crescentia-Kapelle.<br />
200 Gebetslichter<br />
jede Woche<br />
Doch nicht nur zur Weihnachtszeit<br />
pilgern zahlreiche Besucher<br />
zur Waldlichtung, die das ganze<br />
Jahr über Ruhe und Besinnung<br />
spendet. „Ich brauche jede Woche<br />
200 Kerzen“, sagt Matthäus Unsin.<br />
An der Kapelle stellt er je<strong>den</strong> Tag<br />
eine Reihe Grablichter auf, die von<br />
<strong>den</strong> Gläubigen angezündet wer<strong>den</strong>.<br />
Im Opferstock lan<strong>den</strong> da<strong>für</strong><br />
freiwillige Spen<strong>den</strong>, die nicht <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> Erhalt der Anlage, sondern <strong>für</strong><br />
sein zweites Steckenpferd verwendet<br />
wer<strong>den</strong>, der Rumänienhilfe.<br />
Beim Benfizkonzert an der Crescentia-Kapelle wirkte im vergangenen<br />
Jahr die komplette Blaskapelle Denklingen mit.<br />
In der Weihnachtszeit leuchten an der Crescentia-Kapelle immer besonders<br />
viele Kerzen.<br />
Seit 23 Jahren fährt Unsin mit einigen<br />
Mitstreitern aus Denklingen,<br />
Schwabsoien oder Altenstadt<br />
zweimal im Jahr nach Zagujeni in<br />
Rumänien, hat dort ein Kinderheim<br />
samt angeschlossener Werkstätten<br />
aufgebaut und unterstützt<br />
drei Suppenküchen. „Im <strong>November</strong><br />
fahren wir wieder hinunter“,<br />
berichtet Matthäus Unsin. Am Kinderheim<br />
gibt es Reparaturarbeiten<br />
zu machen und die Suppenküchen<br />
brauchen finanzielle Unterstützung,<br />
um <strong>den</strong> bis zu 60 Straßenkindern<br />
eine warme Mahlzeit<br />
bieten zu können. „Nach so vielen<br />
Jahren der Hilfe kann man feststellen,<br />
dass zwar die Straßen in<br />
Rumänien besser gewor<strong>den</strong> sind,<br />
aber die Menschen leider noch<br />
immer unter der Armutsgrenze<br />
leben“, resümiert der Dienhausener.<br />
Stolz berichtet er dagegen von<br />
zwei ehemaligen Buben des Kinderheimes,<br />
von <strong>den</strong>en einer heute<br />
bei Audi, der andere als selbständiger<br />
Maler arbeitet.<br />
Crescentia-Kapelle<br />
wurde 1990 erbaut<br />
Noch älter als sein Rumänien-<br />
Engagement ist sein Einsatz an<br />
und <strong>für</strong> die Crescentia-Kapelle.<br />
Bereits 1990 hat er das Kleinod erbaut<br />
und in diesen 28 Jahren die<br />
Waldlichtung drumherum immer<br />
wieder mit einem neuen Blickfang<br />
erweitert. So kann man eine<br />
Grotte bestaunen, einen Kreuzweg<br />
bewandern, an Objekten der<br />
Steinlandschaft tiefgehende Verse<br />
lesen oder sich in einer Hütte ein<br />
Getränk holen. Diesen Sommer<br />
hat Unsin von Familie Linder aus<br />
Stötten am Auerberg einen zwei<br />
76 | altlandkreis
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Alphornbläser sorgten <strong>für</strong> eine besondere Stimmung an der Lichtung.<br />
Tonnen schweren Sandstein bekommen,<br />
der an der Steinlandschaft<br />
platziert wurde und jetzt mit<br />
einer Glocke darüber ausgestattet<br />
wird. „Wie er bloß immer auf die<br />
Ideen kommt“, sagt Unsins Frau<br />
Brigitte, die über solche Aktionen<br />
immer wieder staunen muss. Sie<br />
unterstützt ihren Ehemann mit<br />
Rat und Tat bei der Pflege der<br />
Waldlichtung und bürokratischen<br />
Pflichterledigungen. Zur Adventszeit<br />
wird man die Glocke, die Matthäus<br />
Unsin zusammen mit Anton<br />
Stühle bis aus Innsbruck geholt<br />
hat, schon läuten können. Ein<br />
Besuch ist auch die große Krippe<br />
wert. Auf einer Platte mit fünf<br />
Metern Durchmesser wer<strong>den</strong> die<br />
Szenen des Weihnachtsevangeliums<br />
aufgebaut und können in der<br />
Hütte jederzeit von Groß und Klein<br />
bestaunt wer<strong>den</strong>. Ab 1. <strong>Dezember</strong><br />
fährt Unsin täglich bei Einbruch<br />
der Dämmerung zur Waldlichtung<br />
und zündet in 28 Laternen, die<br />
am Fußweg zur Kapelle aufgereiht<br />
sind, neue Kerzen an. „Da<strong>für</strong><br />
brauch ich aufs Jahr hochgerechnet<br />
1800 Kerzen, die auch größer<br />
sind als beispielsweise klassische<br />
Teelichter“, verrät der „Hias“.<br />
Doch der Aufwand ist ihm nicht<br />
zu viel. Vor allem nicht, wenn er<br />
im Rahmen der Waldweihnacht<br />
die großen Augen der Kinder und<br />
Erwachsenen vor Freude leuchten<br />
sieht.<br />
rg<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
In diesen Suppenküchen im rumänischen Zagujeni gibt es täglich eine<br />
warme Mahlzeit <strong>für</strong> Straßenkinder.<br />
<br />
<br />
<br />
november / dezember <strong>2018</strong> | 77
<strong>Das</strong> Weihnachtsmenü vom Hotel Auf der Gsteig<br />
Wildschweinbraten mit<br />
Knödeln und Rosenkohl<br />
Wir bedanken uns <strong>für</strong> Ihre Treue<br />
und wünschen Ihnen ein frohes Fest<br />
und ein gutes neues Jahr<br />
Ihre traditionellen<br />
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Lechbruck | „So ein klassischer<br />
Schmorbraten – das weckt in mir<br />
Glücksgefühle, wenn die Küche so<br />
schön danach duftet“, verrät Kristian<br />
Klingler, Küchenchef im Hotel<br />
Auf der Gsteig. Deshalb hat er auch<br />
<strong>den</strong> geschmorten Wildschweinbraten<br />
als seine Empfehlung <strong>für</strong><br />
ein Weihnachtsmenü ausgewählt.<br />
„Ein schöner Bratenduft gehört<br />
<strong>für</strong> mich einfach dazu, wenn sich<br />
die Familie an <strong>den</strong> Feiertagen versammelt“,<br />
sagt er. <strong>Das</strong> Vier-Sterne-Hotel<br />
Auf der Gsteig verbindet<br />
mehrere Komponenten: eine herrliche<br />
Lage mit Ausblick auf die Allgäuer<br />
und Tiroler Bergwelt, einen<br />
18-Loch-Golfplatz, der sich in die<br />
hügelige Landschaft einschmiegt<br />
und einen modernen SPA-Bereich,<br />
in dem Gäste Ruhe und Entspannung<br />
fin<strong>den</strong>. Zu einem solch einmaligen<br />
Ambiente gehört natürlich<br />
auch eine gute Küche, wo<strong>für</strong><br />
sich der 28-jährige Küchenchef<br />
Kristian Klingler verantwortlich<br />
zeichnet. Mit Witz und jugendlichem<br />
Elan kreiert er seine Gerichte.<br />
Er legt Wert auf die Wurzeln der<br />
bayerisch, bo<strong>den</strong>ständigen Küche,<br />
kombiniert das aber auch mit<br />
mediterraner Küche und weiteren<br />
Schmankerln. „Wir möchten frisch,<br />
regional und handwerklich gut kochen“,<br />
so die Devise von Kristian<br />
Klingler, gelernter Koch, der vor<br />
acht Jahren Auf die Gsteig kam<br />
und seit Januar 2017 das 13-köpfige<br />
Küchenteam führt.<br />
„Bei uns Auf der Gsteig treffen<br />
sich Wanderer, Radler, Golfer<br />
und Ruhesuchende genauso wie<br />
Tagungsgäste“, berichtet Klingler<br />
von einem breit gefächerten<br />
Publikum. <strong>Das</strong> Hotel und das Restaurant<br />
möchte er <strong>für</strong> alle Gäste<br />
offen präsentieren. Ob romantisches<br />
Dinner <strong>für</strong> zwei, große<br />
Familienfeier, Sonntags-Brunch<br />
oder Einkehr nach einem Wanderausflug<br />
– die Gsteig erfüllt fast<br />
alle Wünsche. <strong>Das</strong> Hotel bietet 42<br />
Doppelzimmer und einen schönen<br />
Wellnessbereich mit Indoorpool.<br />
<strong>Das</strong> Auge isst mit! Auf dem Teller<br />
wird der Wildschweinbraten von<br />
Kristian Klingler schön angerichtet.<br />
Auf der großzügigen Golfanlage<br />
ist mit Turnieren und Kursen immer<br />
wieder was geboten, wo auch<br />
die Küche gefordert ist. Die Speisekarte<br />
wird saisonal ausgerichtet.<br />
Jetzt im Herbst und Winter stehen<br />
häufig Wildgerichte darauf. Beim<br />
Einkauf wird viel Wert auf regionale<br />
Produkte gelegt, die hier verwendete<br />
Wildsau beispielsweise<br />
stammt von einem Jagdbetrieb aus<br />
dem Allgäu.<br />
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78 | altlandkreis<br />
Auf der Gsteig kann man auch im Winter einen herrlichen Ausblick genießen.
Zutaten und Rezept<br />
ept<br />
zum „altlandkreis“-Weihnachtsmenü<br />
ih ht<br />
ZUTATEN<br />
(<strong>für</strong> vier Personen):<br />
GESCHMORTER<br />
WILDSCHWEINBRATEN<br />
1,2 kg Wildschweinnacken<br />
200 g Zwiebeln<br />
100 g Karotten<br />
75 g Sellerie<br />
6 St. Wacholderbeeren<br />
4 St. Schwarze Pfefferkörner<br />
1 St. Gewürznelke<br />
3 EL Butterschmalz<br />
2 EL Mehl<br />
2 EL Tomatenmark<br />
3 St. Lorbeerblätter<br />
250 ml trockener Rotwein<br />
250 ml Fond oder Brühe<br />
(Gemüse/Rind etc.)<br />
50 g geräuchertes Wammerl<br />
Zucker, Pfeffer, Salz<br />
SEMMELKNÖDEL<br />
300 g Semmeln vom Vortag<br />
250 ml Milch<br />
150 g Zwiebel<br />
3 Eier (Größe M)<br />
Salz, Pfeffer, Muskat<br />
1 EL Butter<br />
1 EL gehackte Petersilie<br />
SPECK-ROSENKOHL<br />
1 kg Rosenkohl<br />
75 g Zwiebel<br />
75 g geräucherte Speckwürfel<br />
1 EL Butter<br />
Muskat, Pfeffer, Salz<br />
WILDSCHWEIN-<br />
SCHMORBRATEN<br />
<strong>Das</strong> Fleisch waschen und trocken<br />
tupfen. Zwiebeln, Karotte und Sellerie<br />
waschen, schälen und grob<br />
würfeln. Wacholder, Pfefferkörner<br />
und Nelke im Mörser fein zerstoßen.<br />
<strong>Das</strong> Fleisch mit Salz und <strong>den</strong><br />
gemörserten Gewürzen gut einreiben.<br />
Butterschmalz in einem Bräter<br />
oder schweren Topf erhitzen und<br />
das Fleisch rundherum scharf<br />
anbraten, anschließend herausnehmen.<br />
Zwiebeln und Gemüse<br />
im Bratfett des Fleisches kurz anrösten<br />
und mit Mehl bestäuben.<br />
Tomatenmark unterrühren und<br />
mit anrösten. Fleisch, Wammerl<br />
und Lorbeerblätter in <strong>den</strong> Bräter<br />
geben. Wein nach und nach angießen<br />
und immer wieder einkochen<br />
lassen, bis der Wein verkocht<br />
ist, dann mit Fond oder Brühe<br />
aufgießen. „Ich verwende immer<br />
einen trockenen Rotwein, am<br />
besten <strong>den</strong>, <strong>den</strong> man später zum<br />
Gericht trinkt, und wenn man das<br />
Einkochen bei starker Hitze macht,<br />
dauert dieser Vorgang auch nur<br />
etwa 15 Minuten“, so die Tipps des<br />
Küchenchefs.<br />
Backofen vorheizen (180°C / Umluft)<br />
und <strong>den</strong> Braten zugedeckt <strong>für</strong><br />
etwa zwei Stun<strong>den</strong> schmoren lassen.<br />
Den fertig geschmorten Braten<br />
aus der Soße<br />
nehmen n und im<br />
Ofen vorübergehend warm stellen.<br />
Die Soße durch ein feines Sieb in<br />
einen Topf geben und einkochen<br />
lassen, bis diese etwas angedickt<br />
ist. Noch einmal mit Salz, Pfeffer<br />
und einer Prise Zucker abschmecken.<br />
Den Braten in Zentimeter<br />
dicke Scheiben schnei<strong>den</strong> und mit<br />
Preiselbeeren servieren.<br />
SEMMELKNÖDEL<br />
Die Semmeln in dünne Scheiben<br />
schnei<strong>den</strong>. Zwiebel schälen und<br />
fein würfeln, in einem Topf mit<br />
einem Esslöffel Butter glasig anschwitzen.<br />
Die Milch zu <strong>den</strong> Zwiebeln<br />
geben und zusammen aufkochen.<br />
Anschließend die Milch vom<br />
Herd nehmen und etwas abkühlen<br />
lassen. Die Eier verquirlen, mit<br />
der warmen Milch verrühren und<br />
mit Salz, Pfeffer und einer Prise<br />
Muskatnuss würzen. Die Eiermilch<br />
über die Brotscheiben gießen, Petersilie<br />
hinzufügen und alles mit<br />
<strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> zu einer kompakten<br />
Masse verkneten. Zugedeckt rund<br />
20 Minuten ziehen lassen.<br />
Aus der Brotmasse mit angefeuchteten<br />
Hän<strong>den</strong> runde Knödel<br />
formen. In einem großen Topf<br />
reichlich Salzwasser aufkochen<br />
und die Knödel darin knapp unter<br />
dem Siedepunkt 15 bis 20 Minuten<br />
ziehen lassen.<br />
SPECK-ROSENKOHL<br />
SENKOHL<br />
Vom Rosenkohl die äußeren Blätter<br />
ablösen. Die Röschen in kaltem<br />
Wasser waschen. Strunk gerade<br />
abschnei<strong>den</strong> und kreuzweise einschnei<strong>den</strong>.<br />
Einen Topf mit Salzwasser<br />
zum Kochen bringen. Den<br />
vorbereiteten Rosenkohl dazugeben<br />
und je nach Größe rund zehn<br />
Minuten garen lassen. Zwiebel<br />
schälen und fein würfeln. Speckwürfel<br />
knusprig braten und die<br />
Zwiebelwürfel dazu geben. Butter<br />
darin zerlassen und <strong>den</strong> gegarten<br />
Rosenkohl in der Speckstippe<br />
schwenken. Mit etwas Salz, Pfeffer<br />
und Muskat abschmecken.<br />
Wer Fragen hat oder ein Feedback<br />
geben will? „Einfach bei mir Auf<br />
der Gsteig mel<strong>den</strong>“, sagt Kristian<br />
Klingler, der sich über Rückmeldungen<br />
freut und schon mal einen<br />
guten Appetit wünscht.<br />
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november / dezember <strong>2018</strong> | 79<br />
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Am 6. <strong>Dezember</strong> ist wieder Nikolaus<br />
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Wildsteig | Schwarze Mütze,<br />
schwarzgrauer Bart, rußiges Gesicht<br />
und um Lo<strong>den</strong>jacke und<br />
-hose eine angerostete Kette aus<br />
Stahl. In der Rechten hält er einen<br />
Jute-Sack, in der Linken eine<br />
straff zusammengebun<strong>den</strong>e Rute.<br />
Der Krampus vom Wildsteiger Nikolaus<br />
sieht furchteinflößend aus.<br />
„Deshalb lasse ich ihn speziell bei<br />
ganz jungen oder sehr schüchternen<br />
Kindern erst mal draußen vor<br />
dem Haus“, sagt Robert Schwarz,<br />
53, seit mittlerweile 30 Jahren Nikolaus<br />
in und um Wildsteig. Bis zu<br />
15 Familien besucht er jährlich am<br />
5. und 6. <strong>Dezember</strong> – ein straffes,<br />
stressiges und schweißtreibendes<br />
Programm. In <strong>den</strong> beheizten<br />
Wohnzimmern ist es sehr warm,<br />
„vor allem in unserem Kostüm“ –<br />
Schwarz selbst trägt gefütterte<br />
Lederstiefel, weißes Unterkleid,<br />
roten Mantel, weißen Bart, weiße<br />
Sei<strong>den</strong>handschuhe, Mitra,<br />
Heiliges Buch und selbstgemachten<br />
Stab aus Holz. Draußen vor<br />
der Türe je<strong>den</strong>falls ist es wieder<br />
zapfig-kalt. Und im Auto, mit dem<br />
Schwarz und Krampus überwiegend<br />
unterwegs sind, „weil wir in<br />
Wildsteig einen Berg haben und<br />
darüber hinaus auch in abgelegenen<br />
Weilern aktiv sind, zu Fuß also<br />
viel zu viel Zeit verlieren wür<strong>den</strong>“,<br />
ist es wieder ein bisserl wärmer.<br />
„Man muss schon aufpassen, sich<br />
nicht zu erkälten.“ Umso wichtiger,<br />
die einzelnen Termine planmäßig<br />
durchzuziehen? „Länger<br />
als 15 bis 20 Minuten pro Haushalt<br />
sind nicht drin, sonst schaffen wir<br />
an diesen zwei Tagen nicht alle.“<br />
In dieser relativ kurzen Zeit aber<br />
passieren so unglaublich viele<br />
schöne Dinge, weshalb Schwarz<br />
auch nach drei Jahrzehnten noch<br />
immer große Lust hat auf diesen<br />
ehrenvollen, traditionsreichen<br />
„Job“ als Heiliger Nikolaus.<br />
Mehrere Generationen<br />
an einem Tisch<br />
Robert Schwarz schätzt an Nikolaus,<br />
„dass es ein wunderbares,<br />
besinnliches Familienfest ist“. In<br />
<strong>den</strong> meisten Häusern scharen sich<br />
mehrere Generationen um einen<br />
großen Tisch in Stube, Küche oder<br />
Wohnzimmer. „Manchmal feiern<br />
sogar mehrere Familien zusammen,<br />
einige la<strong>den</strong> auch Freunde,<br />
Bekannte, Verwandte ein.“ Taufpaten,<br />
Onkel, Tante. „Es gibt Termine,<br />
da ist das ganze Zimmer voll<br />
von Leuten – einfach genial.“ Die<br />
Kinder, derentwegen Schwarz eigentlich<br />
die Familien besucht, sind<br />
in der Regel zwischen drei und<br />
zehn Jahre alt. Wobei letztlich immer<br />
alle Familienmitglieder in <strong>den</strong><br />
Vortrag aus dem „Heiligen Buch“<br />
mit eingebun<strong>den</strong> sind. „Auch ein<br />
Baby, mit dem der dreijährige<br />
Bruder ja tagtäglich zu tun hat.“<br />
Letztlich staunen die nach vorne<br />
gebetenen Kinder nicht schlecht<br />
darüber, wie genau der Nikolaus<br />
die guten, aber auch die weniger<br />
guten Taten<br />
übers vergangene<br />
gene<br />
Jahr weiß. <strong>Das</strong><br />
Geheimnis eimn<br />
is dahinter:<br />
Informationen onen<br />
der<br />
Eltern. „Die<br />
bringen n mir zwei<br />
Tage vorher einen<br />
Zettel tel<br />
vorbei, auf dem alles<br />
Wichtige drauf steht.“ Name und<br />
Alter der Kinder, Positives und<br />
Negatives der Kinder, über welche<br />
Tür der Nikolaus hereinspaziert,<br />
wo die Geschenke, die kurz vorher<br />
noch in <strong>den</strong> Sack gefüllt wer<strong>den</strong>,<br />
versteckt sind, wer von <strong>den</strong> Jungs<br />
und Mädels ein Instrument beherrscht,<br />
ein Gedicht gelernt hat<br />
oder etwas vorsingen möchte.<br />
Speziell bei mehreren Kindern<br />
fällt es Schwarz nicht i leicht, Überblick<br />
zu behalten. „Deshalb ist es<br />
von Vorteil, wenn die Kinder nach<br />
Alter sortiert sich nebeneinander<br />
aufreihen.“ Außerdem liest<br />
Schwarz alle Informationen ein,<br />
zwei Tage vor <strong>den</strong> Terminen nochmals<br />
aufmerksam durch, achtet<br />
auf Betonungen und wiegt schon<br />
mal im Vorfeld ab, auf welche Buben<br />
und Mädchen er besonders<br />
behutsam zugehen muss. Denn<br />
eines möchte Schwarz nicht: „Den<br />
Kindern Angst machen.“ Sie sollen<br />
Freude haben am Nikolaus,<br />
sich inständig wünschen, dass<br />
Robert Schwarz und sein Gehilfe sind mittlerweile nur noch bei<br />
Familien zuhause. Früher besuchten die bei<strong>den</strong> auch Märkte.<br />
80 | altlandkreis
er kommt. „Deshalb überwiegt<br />
bei mir r ganz klar das Positive.“<br />
Und der Krampus, der zwar<br />
furchteinflößend wirkt, diene<br />
ausschließlich als fleißiger<br />
Gehilfe, „was ich <strong>den</strong> Kin-<br />
dern<br />
ganz am Anfang auch<br />
erkläre“. Rutenschläge oder<br />
gar das<br />
Hineinstecken in <strong>den</strong><br />
Sack, wie es vor vielen Jahren<br />
in gewissen Gegen<strong>den</strong> tatsächlich<br />
der Brauch war, „gehen überhaupt<br />
nicht“. Erstens sei es nicht<br />
zeitgemäß. Zweitens in Sachen<br />
Erziehungs-Maßnahmen absolut<br />
kontraproduktiv.<br />
Anfragen bereits im<br />
Hochsommer<br />
Die ersten Anfragen bekommt Robert<br />
Schwarz bereits im Hochsommer.<br />
„Meistens ab Ende August,<br />
Anfang September.“ Spätestens<br />
ab Anfang <strong>November</strong> klingelt das<br />
Telefon dann regelmäßig. „Die<br />
Wildsteiger kennen mich natürlich<br />
und wissen, wo und wie sie<br />
mich erreichen“, sagt Schwarz<br />
auf die Frage, wie er gebucht<br />
wer<strong>den</strong> kann. Geld verlangen er<br />
und sein Krampus übrigens nicht.<br />
„Wenn uns jemand eine kleine<br />
Aufwandsentschädigung gibt,<br />
bedanken wir uns natürlich, aber<br />
es wird wirklich nicht von uns verlangt.“<br />
Viele geben einen leckeren<br />
Käse, eine gute Flasche Rotwein,<br />
selbstgebackene „Klosamändla“<br />
oder Obst und Knabberzeug, wie<br />
es in der sta<strong>den</strong> Zeit der Brauch<br />
ist: Mandarinen, Mandeln und<br />
Nüsse. Die fin<strong>den</strong> sich auch immer m<br />
wieder in <strong>den</strong> Geschenken en <strong>für</strong><br />
die<br />
Kinder wieder. Es gibt aber auch<br />
Playmobil, Smartphones, Tablets<br />
oder<br />
eine e Playsta-<br />
a-<br />
Nüsse, Äpfel, Orangen, Mandarinen und Lebkuchen bringt der Nikolaus<br />
in die Wohnzimmer der Wildsteiger Familien.<br />
tion. „Da ist wirklich alles dabei.“<br />
Allerdings erst, nachdem sich<br />
die Kinder diese tolle Belohnung<br />
auch verdient haben – nach dem<br />
Vortrag vom Nikolaus, nach dem<br />
Gedichtaufsagen, dem Singen,<br />
dem Musizieren. Klassiker aus<br />
dem Heiligen Buch an die jüngsten<br />
Kinder gerichtet: „Nicht mehr<br />
im Bett der Eltern schlafen, <strong>den</strong><br />
Diddi, Dutzel oder Ditzel abgeben<br />
und künftig nicht mehr aus dem<br />
Fläschchen nuggeln.“ Die älteren<br />
bekommen Lob <strong>für</strong> ein harmonisches<br />
Miteinander mit <strong>den</strong><br />
Geschwistern, weil sie Eltern und<br />
Großeltern im Haushalt unterstützen<br />
und gute Schulnoten nach<br />
Hause bringen. Ein fingerzeigender<br />
Anstoß <strong>für</strong> fleißigeres Üben<br />
mit dem Musikinstrument, zeitiges<br />
Bettgehen und pünktliches Aufstehen<br />
sowie regelmäßiges Zähneputzen<br />
darf natürlich nicht fehlen.<br />
Ganz wichtig an dieser Stelle ist<br />
Einfühlungsvermögen, „weil jedes<br />
Kind anders tickt, man immer stets<br />
die richtige Wortwahl und Betonung<br />
fin<strong>den</strong> muss“.<br />
Finger weg<br />
vom Alkohol<br />
Robert Schwarz und Gehilfe Toni<br />
Speer – begnadeter Theaterer –<br />
sind seit vielen Jahren gut befreundet,<br />
beide hauptberuflich in der<br />
Pflege tätig und mit wirklich allen<br />
Eigenschaften ausgestattet, die einen<br />
guten Nikolaus und Krampus<br />
auszeichnen. Neben Einfühlungsvermögen<br />
strahlen sie Ruhe, aber<br />
auch Respekt aus, können laut und<br />
deutlich sprechen, „was durch <strong>den</strong><br />
Bart hindurch gar nicht so leicht<br />
ist“, und sie lassen – entgegen<br />
mancher Kollegen – die Finger<br />
weg vom Alkohol. „Weil es nichts<br />
Schlimmeres gibt als einen vor<br />
Kindern stehen<strong>den</strong>, lallen<strong>den</strong> Nikolaus.“<br />
Wie beliebt Schwarz und<br />
Speer sind, zeigen unter anderem<br />
ältere Geschwister, die nicht mehr<br />
an <strong>den</strong> „echten“ Nikolaus glauben,<br />
aber hervorragend <strong>für</strong> die Jüngeren<br />
mitspielen. Und auch die Eltern<br />
und Großeltern sind hellauf<br />
begeistert von diesem eingespielten<br />
Duo. „Mich hat mal ein Vater<br />
auf der Straße angesprochen und<br />
mir insgeheim verraten, dass es<br />
ihm selbst am allermeisten wehtut,<br />
dass seine Kinder raus sind aus<br />
dem Nikolaus-Alter, er jetzt keinen<br />
richtigen Grund mehr habe, uns zu<br />
bestellen.“ <strong>Das</strong> Allerschönste aber<br />
seien „die strahlen<strong>den</strong> Gesichter<br />
der Kinder“. Die entschädigen<br />
nicht nur <strong>für</strong> Stress, Schweiß und<br />
Erkältungsgefahr. Sondern auch<br />
da<strong>für</strong>, dass Robert Schwarz seit<br />
30 Jahren am 5. und 6. <strong>Dezember</strong><br />
nicht selbst mit seiner eigenen Familie<br />
Nikolaus feiern kann. js<br />
november / dezember <strong>2018</strong> | 81
Unser Serviceberater Georg Demmel macht Sie fit <strong>für</strong> <strong>den</strong> Winter<br />
„Alle zwei Wochen von Salz befreien“<br />
Der Winter steht vor der Tür. Reifenwechsel,<br />
Frostschutzmittel, Skiausrüstung korrekt<br />
verstauen. Georg Demmel, der das<br />
Kfz-Handwerk von der Pike auf gelernt<br />
hat, arbeitet seit zehn Jahren in unserem<br />
Haus. Im Interview klärt der erfahrene<br />
Serviceberater auf, worauf Autofahrer<br />
während der kalten Jahreszeit zu achten<br />
haben.<br />
Ab wann sollten Autobesitzer Winterreifen<br />
aufziehen?<br />
Winterreifen sind notwendig ab einer<br />
Außentemperatur von plus sieben Grad.<br />
Darüber hinaus sollten sie aufgrund Materialermüdung<br />
nicht älter als<br />
sechs Jahre alt sein und eine<br />
Profiltiefe von mindestens<br />
vier Millimeter aufweisen.<br />
Eine altbekannte Regel<br />
besagt: Von O bis O – von<br />
Oktober bis Ostern.<br />
Wie viel kostet ein Reifenwechsel?<br />
Bei uns im Haus<br />
30 Euro, natürlich<br />
inklusive Reifendruck einstellen, Probefahren<br />
und Radschrauben nachziehen.<br />
Weiterhin ist ein Lichttest sowie das Prüfen<br />
der Flüssigkeitsstände mit dabei. Wer<br />
einen neuen Satz Winterreifen ohne Felgen<br />
braucht, muss je nach Größe, Modell<br />
und Marke zwischen 300 und 1 000 Euro<br />
in die Hand nehmen.<br />
Gilt im Schongauer <strong>Altlandkreis</strong> eine Winterreifen-Pflicht?<br />
Die gilt in Deutschland bei Glatteis,<br />
Schneeglätte, Schneematsch und Eisoder<br />
Reifglätte – Bedingungen, die hier<br />
in der Region vereinzelt schon ab Oktober<br />
vorkommen.<br />
wichtig ist natürlich Scheibenwasser mit<br />
Frostschutz. Hier kommt es auch auf das<br />
richtige Mischverhältnis und die Qualität<br />
an. Billig-Scheibenwasser kann beispielweise<br />
Scheinwerfer-Glas trüben.<br />
Reifen nutzen sich bekanntlich unterschiedlich<br />
ab, zumindest bei einachsigem<br />
Antrieb.<br />
Grundsätzlich raten wir, allen voran über<br />
<strong>den</strong> Winter, das bessere Reifenprofil immer<br />
an die Antriebsachse zu schrauben.<br />
Für eine gleichmäßige Abnutzung ist es<br />
von Vorteil, die Reifenposition ständig zu<br />
wechseln. Eine Saison vorne links, eine<br />
Saison hinten links.<br />
wer<strong>den</strong> und die Verkleidung fängt an<br />
zu schimmeln. Deshalb empfehlen wir<br />
grundsätzlich, Skier und Skischuhe in einer<br />
Dachbox oder mittels Dachträger zu<br />
transportieren.<br />
Im Winter wird viel Salz und Rollsplitt gestreut.<br />
Eine Gefahr <strong>für</strong> Autos?<br />
Steinschläge verhindern kann man nicht<br />
wirklich, weshalb wir eine Glaspolitur<br />
anbieten, die eine zusätzliche Schutzschicht<br />
bildet. Noch wichtiger aber ist,<br />
das Auto regelmäßig zu<br />
waschen, damit sich<br />
das Salz nicht in die<br />
Karosserie frisst. Bei<br />
starkem Winter mit<br />
Ab wann ist ein Auto endgültig winterfest? In der Region leben viele Wintersportler. anhaltend Schnee,<br />
Türgummis sollten mit Pflegemittel, einer Wie sollten Sportgeräte verstaut wer<strong>den</strong>? Nässe und Eis sollte<br />
Art Vaseline, eingeschmiert wer<strong>den</strong>, damit<br />
Im Auto ist es nicht ratsam, auch mit man sein Auto alle<br />
Türen nicht einfrieren und die Gummis Skisack nicht, weil auf kurz oder lang zwei Wochen wa-<br />
geschmeidig bleiben. Auch Türschlösser Feuchtigkeit im Auto bleibt. <strong>Das</strong> hat <strong>den</strong> schen. Und spätestens<br />
sollten behandelt wer<strong>den</strong>, dass sie nicht Nachteil, dass Scheiben von innen anfrieren.<br />
nach der Win-<br />
Bei stärkerem Wasserscha<strong>den</strong>, zum tersaison auch <strong>den</strong><br />
zufrieren. <strong>Das</strong> gilt vor allem <strong>für</strong> ältere<br />
NOVEMBER/<br />
Fahrzeuge ohne Zentralverriegelung und Beispiel aufgrund undichter Scheibe, ist Motorraum gründlich<br />
von Salz und<br />
<strong>für</strong> Fahrzeuge, die nicht in der Garage, Feuchtigkeit im Auto ein riesen Problem.<br />
sondern draußen im Freien stehen. Ganz Die Elektronik kann stark beschädigt Schmutz befreien.
Veranstaltungskalender<br />
1. <strong>November</strong> bis<br />
31. <strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong><br />
DO 01.11.<br />
Allerheiligen<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
17.00 bis 19.00 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus mit<br />
„Blick in die Soyer Dorfgeschichte“<br />
geöffnet<br />
SCHONGAU<br />
FR 02.11.<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Treffen der Krebs-Selbsthilfegruppe<br />
im evang. Pfarrheim<br />
PEITING<br />
8.30 bis 12.00 Uhr<br />
Bauernmarkt am Hauptplatz<br />
19.30 Uhr<br />
Heimspiel EC Peiting — EHC Waldkraiburg<br />
im Eisstadion<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
10.00 bis 12.00 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus mit<br />
„Blick in die Soyer Dorfgeschichte“<br />
LUDENHAUSEN<br />
20.00 Uhr<br />
CD-Präsentation der „Dreieckmusi“<br />
im Happerger<br />
APFELDORF<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Arsen und Spitzenhäubchen“<br />
vom Theaterverein in der<br />
Mehrzweckhalle. Siehe Seite 22<br />
SA 03.11.<br />
SCHONGAU<br />
10.00 Uhr<br />
Leonhardiritt mit Messe in der<br />
Kirche St. Sebastian und anschl.<br />
Umritt zum Bürgermeister-<br />
Schaegger-Platz<br />
19.30 bis 20.50 Uhr<br />
Disco-Lauf im Eisstadion<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert der Knappschafts- und<br />
Trachtenkapelle im Haus der<br />
Vereine. Eintritt frei<br />
ALTENSTADT<br />
12.30 Uhr<br />
23. ADAC Oberland Rallye, Start<br />
der ersten Etappe bei der ehemaligen<br />
Firma Belfein<br />
BERNBEUREN<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Kein Auskommen mit<br />
dem Einkommen“ in der Auerberghalle<br />
LECHBRUCK<br />
10.00 Uhr<br />
Schlägerlauf im Eisstadion.<br />
Helmpflicht!<br />
10.00 bis 12.00 Uhr<br />
Ski-Basar in der Lechhalle<br />
ROTTENBUCH<br />
11.30 Uhr<br />
Kesselfleischbuffet in der Rottenbucher<br />
Stub'n<br />
14.00 Uhr<br />
Live-Musik mit Jonny und Conny<br />
in der Rottenbucher Stub'n.<br />
Eintritt frei<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
17.00 bis 19.00 uhr<br />
Museum im Bierlinghaus mit<br />
„Blick in die Soyer Dorfgeschichte“<br />
geöffnet<br />
REICHLING<br />
9.30 Uhr<br />
Leonhardifest. Hochamt in der<br />
Pfarrkirche und Umritt mit Pferdesegnung.<br />
Anschließend Bewirtung<br />
und Unterhaltung durch die<br />
Musikkapelle am Pfarrheim<br />
APFELDORF<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Arsen und Spitzenhäubchen“<br />
vom Theaterverein in der<br />
Mehrzweckhalle. Siehe Seite 22<br />
SO 04.11.<br />
SCHONGAU<br />
9.00 bis 9.45 Uhr<br />
EAS-Eislaufschule im Eisstadion.<br />
Weitere Infos unter www.<br />
schongau-mammuts.de. Die zweite<br />
Gruppe startet um 10 Uhr (bis 10.45<br />
Uhr)<br />
17.00 Uhr<br />
Heimspiel EA Schongau — TEV<br />
Miesbach im Eisstadion<br />
PEITING<br />
9.00 bis 10.20 Uhr<br />
Eislaufschule im Eisstadion. Weitere<br />
Infos unter www.ec-peiting.de<br />
11.00 bis 18.00 Uhr<br />
Markt „Was B'sondres“ <strong>für</strong><br />
Gesundheit, Wellness, Kunst und<br />
Kreativität im Eggerstadl/Zechenschenke.<br />
Eintritt frei<br />
LECHBRUCK<br />
14.00 Uhr<br />
Pfarrfamiliennachmittag in der<br />
Lechhalle<br />
ROTTENBUCH<br />
9.30 Uhr<br />
Leonhardiritt mit Feldmesse am<br />
Fohlenhofplatz<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
17.00 bis 19.00 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus mit<br />
„Blick in die Soyer Dorfgeschichte“<br />
geöffnet<br />
PEITING<br />
MO 05.11.<br />
15.00 Uhr<br />
Vorlesenachmittag in der Gemeinde-<br />
und Pfarrbücherei<br />
BERNBEUREN<br />
18.00 bis 21.00 Uhr<br />
Strickeria in der Bücherei. Stricken,<br />
Häkeln, Handarbeiten <strong>für</strong><br />
Jung und Alt in geselliger Runde.<br />
Jede(r) ist willkommen<br />
PEISSENBERG<br />
19.00 bis 21.30 Uhr<br />
Tauschabend der Sammlerfreunde<br />
Peiting und Umgebung e.V. in der<br />
Bücherei<br />
> > > BLUTSPENDETERMINE IM ALTLANDKREIS<br />
Do, 22. Nov. 17.00 bis 20.30 Uhr Bernbeuren, Pfarrheim<br />
Fr, 23. Nov. 16.00 bis 20.00 Uhr Schongau, BRK-Haus<br />
Mo, 26. Nov. 16.00 bis 20.00 Uhr Schongau, BRK-Haus<br />
Do, 6. Dez. 17.00 bis 20.00 Uhr Rott, Schule<br />
Mo, 10. Dez. 16.30 bis 20.00 Uhr Lechbruck, Lechhalle<br />
november / dezember <strong>2018</strong> | 83
DI 06.11.<br />
SCHONGAU<br />
15.00 Uhr<br />
Info-Veranstaltung „Pflegegrade —<br />
Pflegestufen“ mit Astrid Weber und<br />
Claudia Romeike im Sitzungssaal<br />
des Rathauses<br />
LECHBRUCK<br />
20.00 Uhr<br />
Motorrad-Stammtisch im Gasthof<br />
Holler<br />
STEINGADEN<br />
20.00 Uhr<br />
Lesetipps <strong>für</strong> Kinder, Veranstaltung<br />
mit Angelika Rockenbach<br />
vom St. Michaelsbund, in der<br />
Bücherei und Grundschule<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
13.00 Uhr<br />
Geführte Halbtageswanderung<br />
über Böhmer Weiher — Achele —<br />
Altenau. 8 km, mit dem Bus<br />
zurück. Treffpunkt bei der Tourist-<br />
Info. Kostenlos<br />
FORST<br />
9.15 Uhr<br />
Leonhardifest. Beginn um 9.15<br />
Uhr mit Gottesdienst in der Kirche<br />
St. Leonhard. 10.30 Uhr Umritt mit<br />
Pferdeweihe auf dem Wirtsanger.<br />
Abends ab 20 Uhr Leonharditanz<br />
im Gasthof zum Bayerischen Hiasl<br />
WEILHEIM<br />
18.30 Uhr<br />
3 Stun<strong>den</strong> Seminar „Nichtraucher“<br />
mit Peter Phillip Koss in der Stadthalle.<br />
Siehe Anzeige Seite rechts<br />
MI 07.11.<br />
PEITING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Museum im Klösterle geöffnet<br />
84 | altlandkreis<br />
20.00 Uhr<br />
Vortrag „Warum beten auch heute<br />
noch wichtig ist“ mit Prof. Dr.<br />
Kröpfl und der KAB im Pfarrsaal<br />
LECHBRUCK<br />
18.30 Uhr<br />
Disco-Lauf im Eisstadion<br />
STEINGADEN<br />
20.00 Uhr<br />
Benefizkonzert des Gebirgsmusikkorps<br />
Garmisch-Partenkirchen in<br />
der Mittelschule<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt bei Holzschnitzer<br />
Guido Hosp, Gsteigweg 2<br />
REICHLING<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag „Der Lechraindialekt“ von<br />
Dr. Albert Thurner im Gasthaus<br />
Mitschke<br />
WEILHEIM<br />
18.00 Uhr<br />
Seminar „Wunschgewicht leicht<br />
erreicht“ mit Peter Phillip Koss in<br />
der Stadthalle. Weitere Infos siehe<br />
Anzeige Seite 87<br />
19.00 Uhr<br />
Info-Veranstaltung „Ist Hüftersatz<br />
eine Lösung“ mit Dr. Thomas<br />
Löffler im Krankenhaus<br />
ALTENSTADT<br />
DO 08.11.<br />
14.30 bis 16.30 Uhr<br />
Treff <strong>für</strong> Menschen nach Schlaganfall,<br />
deren Angehörige und<br />
Interessierte im MIZ, Bürgerzentrum.<br />
Infos unter 08861 / 9091583<br />
BÖBING<br />
19.30 Uhr<br />
Wir lesen aus unseren Lieblingsbüchern<br />
in der Bücherei<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
13.00 Uhr<br />
Geführte Halbtageswanderung<br />
über Bad Bayersoien — Ammerweg<br />
(8 km). Treffpunkt bei der<br />
Tourist-Info. Kostenlos<br />
ROTT<br />
10.00 bis 11.30 Uhr<br />
Handarbeitstreff im Pfarrhof<br />
FR 09.11.<br />
SCHONGAU<br />
20.00 Uhr<br />
Heimspiel EA Schongau — EHF<br />
Passau im Eisstadion<br />
PEITING<br />
20.00 Uhr<br />
Musik-Kabarett mit <strong>den</strong> „Brettl<br />
Spitzen“ in der Schloßberghalle.<br />
Siehe Seite 36 / 37<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
19.30 Uhr<br />
Theater „Reigen 4.0“ von Wilfried<br />
Knorr im Rainer-Endisch-Saal.<br />
Karten: 14 € / 7 € (ermäßigt). VVK im<br />
Schongauer MühlenMarkt und im<br />
WerkstattLa<strong>den</strong> in Herzogsägmühle.<br />
Einlass ab 19 Uhr<br />
SCHWABBRUCK<br />
20.00 Uhr<br />
Kulturherbst mit „Ode an <strong>den</strong><br />
Lech“ von Klanghilde und Rezitante<br />
im Kuhstall. VVK beim Schäferwirt,<br />
<strong>den</strong> Schongauer Nachrichten,<br />
Buch am Bach (Peiting) und Buch<br />
am Lech (Lechbruck)<br />
LECHBRUCK<br />
14.00 Uhr<br />
Schlägerlauf im Eisstadion.<br />
Helmpflicht!<br />
19.00 Uhr<br />
Buchvortrag „Vom Holz bis zur<br />
Geige“ von Thomas Riedmiller im<br />
Waldort Gut Kinsegg. Eintritt frei
20.00 Uhr<br />
Konzert mit <strong>den</strong> Vivid Curls,<br />
Folkrockstücke in Allgäuer Mundart<br />
im Flößermuseum. Eintritt:<br />
15 € (VVK) / 17 € (AK). VVK bei der<br />
Tourist-Info<br />
WILDSTEIG<br />
21.00 Uhr<br />
Mexico-Night im Sportheim<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
17.00 Uhr<br />
St. Martins Fest mit Umzug in der<br />
Brandstatt. Siehe Seite 50 / 51<br />
APFELDORF<br />
19.30 Uhr<br />
Handarbeitstreff in der Schlossbergstube<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Arsen und Spitzenhäubchen“<br />
vom Theaterverein in der<br />
Mehrzweckhalle. Siehe Seite 22<br />
PEISSENBERG<br />
20.00 Uhr<br />
Premiere des Musicals „Ghost —<br />
Nachricht von Sam“ im Tanzpalast<br />
Bräuwastl. VVK beim KB-Ticketservice<br />
in der Sparkasse Weilheim<br />
oder in der Bräuwastlhalle<br />
SA 10.11.<br />
SCHONGAU<br />
19.30 Uhr<br />
Konzert „Schongau Classics“ in<br />
der Lechsporthalle. Siehe S. 16 / 17<br />
19.30 bis 20.50 Uhr<br />
Disco-Lauf im Eisstadion<br />
PEITING<br />
9.00 Uhr<br />
Neueröffnung bei Köpf Audio-TV-<br />
Video. Siehe Anzeige Seite 83<br />
9.30 bis 17.00 Uhr<br />
Kleintierschau bei Stich & Schäller.<br />
Weitere Infos auf Seite 23<br />
14.00 Uhr<br />
Martinsfeier mit der KAB im<br />
Pfarrsaal<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
19.30 Uhr<br />
Theater „Reigen 4.0“ von Wilfried<br />
Knorr im Rainer-Endisch-Saal.<br />
Karten: 14 € / 7 € (ermäßigt). VVK im<br />
Schongauer MühlenMarkt und im<br />
WerkstattLa<strong>den</strong> in Herzogsägmühle.<br />
Einlass ab 19 Uhr<br />
BIRKLAND<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Tuba-Workshop mit Stefan Huber<br />
von „LaBrassBanda“ im Gasthaus<br />
Neuwirt. Teilnahmegebühr: 10 €.<br />
Maximal 15 Teilnehmer. Anmeldung<br />
beim Musikhaus Kirstein. Infos<br />
unter www.kirstein.de<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
19.30 Uhr<br />
Jubiläumskonzert „Gospel mit fui<br />
gfui“ von Joyful People im Haus<br />
der Vereine. Eintritt frei<br />
SCHWABSOIEN<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert der Blaskapelle Sachsenried<br />
in der Gemeindehalle<br />
INGENRIED<br />
20.00 Uhr<br />
Premiere des Theaters von der<br />
Theatergruppe in der Mehrzweckhalle<br />
RETTENBACH<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert des Männerchores in der<br />
Weichberghalle<br />
LECHBRUCK<br />
10.00 Uhr<br />
Schlägerlauf im Eisstadion.<br />
Helmpflicht!<br />
12.00 Uhr<br />
Tag des Eishockeys anlässlich 40<br />
Jahre ERC im Eisstadion. Spiele des<br />
Nachwuchses, Präsentation über<br />
die Historie und Lokalderby ERC<br />
Lechbruck — EV Füssen (18.30 Uhr)<br />
BÖBING<br />
14.00 und 20.00 Uhr<br />
Theater des Trachtenvereins<br />