ME2BE Hiergeblieben 03 2018
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
Philip Maaß, 24<br />
aus Hamburg, 7. Semester.<br />
„Kreativität und handwerkliches Arbeiten<br />
– das waren immer die beiden Säulen, auf<br />
denen ich meine berufliche Karriere aufbauen<br />
wollte. In meiner ersten Ausbildung<br />
zum Fluggerätemechaniker arbeitete ich nur<br />
nach Handbuch. Mir fehlte die Kreativität.<br />
Ich entschied mich daher anschließend für<br />
das Studium Kommunikationsdesign an der<br />
DFI und kann nur sagen: Meine Erwartungen<br />
wurden übertroffen! Hier kann ich scribbeln,<br />
illustrieren, entwerfen – von Covergestaltung<br />
bis Kunstgeschichte – die Inhalte sind<br />
breit gefächert. Spezialisiert habe ich mich<br />
auf den Bereich Werbung. Meinen Traum-<br />
Arbeitsplatz habe ich bereits während des<br />
Studiums gefunden: Zurzeit arbeite ich als<br />
Werksstudent für die Hamburger Agentur<br />
‚Jung von Matt’ und hoffe anschließend dort<br />
als Junior Art Director einen längerfristigen<br />
Vertrag zu erhalten.“<br />
„DESIGN TRÄGT EINE VERANTWORTUNG!“<br />
<strong>ME2BE</strong>-Redakteur Chris im Gespräch mit Jesta Brouns, Schulleiterin<br />
der Hamburger Design Factory International.<br />
TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Christian Brandes<br />
„Die Zukunft gehört<br />
den Kreativen!"<br />
Jesta Brouns ist Schulleiterin der<br />
Design Factory International (DFI)<br />
im Rainville-Campus in Hamburg-<br />
Altona. Zuvor führte sie unter anderem als<br />
Art Director das Mode-Magazin „Grazia“<br />
für den Klambt-Style Verlag bei Gruner &<br />
Jahr auf dem deutschen Markt ein, verantwortete<br />
den Look der „Petra“ für den<br />
Jahreszeitenverlag, war für die Münchener<br />
Medienverlagsgesellschaft tätig sowie als<br />
Creative Director für die Berliner Agentur<br />
„Kircherburkhardt“. Begonnen hat ihre<br />
Karriere 1992 … als Studierende der neu<br />
gegründeten Design Factory International.<br />
Mit der Übernahme der DFI-Schulleitung<br />
von ihrem Vorgänger und Mentor Gerrit<br />
Ahnen im Jahre 2014 schloss sich für die<br />
Hamburgerin ein Kreis.<br />
<strong>ME2BE</strong>: Hallo, Jesta. Danke für die Einladung.<br />
Wow! Euer Ausblick auf den Hamburger<br />
Hafen ist atemberaubend …!<br />
Brouns: Absolut. Und er ist jeden Tag<br />
inspirierend. Der Hafen wirkt angenehm<br />
unaufgeregt, und das Sonnenlicht entwirft<br />
ständig neue Bilder.<br />
Werden Schüler und Studierende heute<br />
nicht eher auf YouTube, Instagram und<br />
Pinterest inspiriert?<br />
Überall dort, wo wir uns aufhalten, erfahren<br />
wir Inspiration. Das können soziale<br />
Netzwerke sein, aber auch kulturelle und<br />
natürliche Räume. Unser Rat an Studierende<br />
lautet: Kommt raus aus dem Keller, schaut<br />
euch um, geht auf Reisen, besucht Theaterund<br />
Ballettvorstellungen … und hört auf<br />
euer Bauchgefühl!<br />
Wie bist du selbst zum Design gekommen?<br />
Worauf hast du dich spezalisiert?<br />
Ich war 1992 eine der ersten Studierenden an<br />
der Design Factory. Damals hieß das Studium<br />
noch ‚Graphikdesign’. Ich erinnere mich noch<br />
daran, dass wir im dritten Semester mit den<br />
ersten Apple-Macs ausgestattet wurden –<br />
ein Startschuss in die Digitalisierung!<br />
Was hat mich angetrieben? Mir ging es<br />
vor allem darum, mich auszudrücken.<br />
Zeichnen, Typografie, Konzeptionen – das<br />
Design studium ist dafür ideal. Nach meinem<br />
Abschluss an der DFI wechselte ich<br />
zu K.N.S.K. BBDO und entwickelte dort<br />
Wahlkampagnen für die SPD zur Schröder-<br />
Wahl mit und arbeitete an Pitches u.a. für<br />
Volkswagen. Doch es fehlte irgendwie die<br />
Leidenschaft. Deshalb verließ ich die Branche<br />
nach kurzer Zeit und spezialisierte mich<br />
auf den Bereich Editorial Design. Viele Jahre<br />
konnte ich dann als Art Director im Jahreszeitenverlag<br />
den Look der Zeitschrift ‚Petra’<br />
entwickeln. Diese Aufgabe hat mir großen<br />
Spaß gemacht! Mein beruflicher Weg führte<br />
mich anschließend auch nach München und<br />
Berlin, bis ich 2014 das Angebot erhielt, die<br />
Schulleitung der DFI zu übernehmen. Das<br />
konnte ich nicht ablehnen! Wichtig war mir<br />
immer, meinem Bauchgefühl zu folgen, um<br />
dort tätig zu sein, wo ich mich mit meinem<br />
Talent wohlfühle. Das ist mir, glaube ich,<br />
bisher ganz gut gelungen.<br />
Wir werfen heute einen Blick auf euren<br />
Studiengang ‚Kommunikationsdesign’ und<br />
sprechen mit Studierenden aus unterschiedlichen<br />
Semestern. Was zeichnet aus<br />
deiner Sicht die Design Factory aus?<br />
Wir haben hier ein besonderes Miteinander<br />
kultiviert, legen Wert auf eine gewisse<br />
28 29