ME2BE Hiergeblieben 03 2018
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Die Zutaten sind immer<br />
frisch und kommen<br />
häufig aus der Region.<br />
Ein Interview mit dem<br />
Sternekoch Volker<br />
Fuhrwerk findest du auf<br />
der nächsten Seite.<br />
dass dort das Gemüse im eigenen Garten angebaut und<br />
vor allem mit viel Leidenschaft gekocht wird.“ Nach<br />
der Bewerbung dauerte es gar nicht lange, bis der Küchenchef<br />
seinen neuen Azubi im neunköpfigen Team<br />
begrüßen konnte. Später kam der Sternekoch Volker<br />
Fuhrwerk zum Team und führt bis heute die beiden<br />
Restaurants. Dabei war Marcus Heyn schon früh klar,<br />
worauf er sich bei einer Ausbildung zum Koch einlässt:<br />
„Man muss wissen, dass die Arbeitstage lang werden,<br />
denn abends kommen die meisten Gäste. Auch am<br />
Wochenende und in der Sommersaison ist bei uns in<br />
Schleswig-Holstein am meisten Betrieb.“ Doch dafür<br />
seien traditionell in der Gastronomie die Montage und<br />
im Winter auch die Dienstage frei.<br />
„Mich begeisterte, dass dort<br />
das Gemüse im eigenen Garten<br />
angebaut und vor allem mit viel<br />
Leidenschaft gekocht wird.“<br />
Ein Menge Arbeit – das störte Marcus nicht, im Gegenteil:<br />
„So lernte ich sehr viel bei den Könnern in der<br />
Küche. Und das Team ist erstklassig eingespielt. Wenn<br />
alles läuft, macht die Arbeit viel Spaß.“ Doch vor der<br />
Inspiration hat der „Küchengott“ die Fleißarbeiten gesetzt:<br />
„Azubis fangen damit an, die Zutaten vorzubereiten.<br />
Das heißt: Kartoffeln schälen, pürieren, Spargel<br />
schälen, Kräuter und Gemüse waschen, schnippeln<br />
und vieles mehr. Doch diese Basics sind wichtig, um<br />
das Wesen des guten Kochens kennenzulernen“, meint<br />
Marcus. „Lebensmittel müssen bei der Zubereitung<br />
frisch sein. Wo kommen die Zutaten überhaupt her?<br />
Und was wächst zu welcher Jahreszeit bei uns auf den<br />
Feldern?“<br />
in Fünf-Gänge-Menüs? Die süßen Desserts dürfen<br />
natürlich nicht fehlen und auch nicht die Backstube.<br />
„Wir haben sogar selbst Brot und Kuchen gebacken“,<br />
schwärmt Marcus. Während im Restaurant „Ole Liese“<br />
gutbürgerlich gekocht wird, erwarten die Gäste im<br />
„1797“ eine gehobene Gourmetküche. Beide Arten<br />
lernte Marcus während seiner zweijährigen Ausbildung<br />
und der anschließenden Zeit als Geselle „von der Pike“<br />
auf kennen.<br />
Nach einer längeren Auszeit durch einen Bandscheibenvorfall<br />
orientierte sich der Kieler ein zweites Mal<br />
neu: „Ich wollte noch mehr lernen und mich zusätzlich<br />
qualifizieren. So startete ich eine zweijährige<br />
Weiterbildung an der Hotelfachschule in Lübeck, finanziert<br />
mit Meister-BaföG.“ Damit kann der 29-Jährige<br />
gleich drei Abschlüsse auf einmal machen: Dann<br />
könnte er als Küchenmeister selbst Azubis ausbilden<br />
und als staatlich geprüfter Gastronom einen eigenen<br />
Betrieb aufmachen. „Als staatlicher geprüfter Hotelbetriebswirt<br />
verstehe ich eine Menge davon, wie man<br />
ein Unternehmen wirtschaftlich führt“, erzählt der<br />
Kieler. Eine Geschäftsidee hat Marcus natürlich auch<br />
schon: „Mit einem Arbeitskollegen will ich einen eigenen<br />
Cateringservice starten – für anspruchsvolle Kunden,<br />
die die Zubereitung und das Kochen auch selbst<br />
miterleben wollen.“ Seinen Musiktraum lebt Marcus<br />
übrigens auch noch, nur ein bisschen anders: Bei der<br />
kreativen Arbeit am Herd läuft immer gute Rockmusik<br />
im Hintergrund!<br />
An den einzelnen Stationen in der Küche lernt Marcus<br />
alle Geheimnisse des guten Kochens kennen:<br />
Wie werden erlesene Soßen zubereitet, wie die Beilagen?<br />
Wie kreiert der Küchenchef Fleisch und Fisch<br />
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