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ME2BE Hiergeblieben 03 2018

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HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Berufsprofil: Notfallsanitäter/-in<br />

Jens-Peter Lindner ist Leiter des Rettungsdienstes<br />

Nordfriesland. Seit sieben Jahren<br />

lenkt er das Team der männlichen und<br />

weiblichen Rettungssanitäter, Rettungsassistenten<br />

und neuerdings Notfallsanitäter<br />

im Kreis Nordfriesland. Er weiß, worauf es<br />

in dem Beruf ankommt und welche Anforderungen<br />

Bewerberinnen und Bewerber<br />

erfüllen müssen. „Ich bin kein Freund starrer<br />

Anforderungsprofile“, meint der gebürtige<br />

Friese. „Unsere Mitarbeiter kommen aus ganz<br />

unterschiedlichen Bereichen und bringen<br />

verschiedene Kenntnisse und Fähigkeiten<br />

mit. Basisanforderungen sind: Verantwortungsbewusstsein,<br />

Zuverlässigkeit, Menschlichkeit<br />

und Empathie. Unsere Klienten sind<br />

Menschen, die sich in teilweise extremen<br />

Notsituationen befinden. Um sie angemessen<br />

zu unterstützen und ihnen Hilfe zu leisten,<br />

bedarf es einer gewissen persönlichen Reife.<br />

Für die Verstärkung unserer Teams suchen wir<br />

deshalb Nachwuchskräfte mit einem sozialen<br />

Profil, großer Neugier, guter Fitness und<br />

einem ausgeprägten Teamgeist. Darüber hinaus<br />

müssen sie gut kommunizieren können,<br />

sowohl mit den Teampartnern als auch mit<br />

den Kranken und Patienten. Man muss Menschen<br />

mögen! Gleichzeitig müssen wir Kritik<br />

und steigenden Aggressionen von Dritten und<br />

‚Gaffern‘ standhalten. Notfallsanitäter/-innen<br />

müssen immer die Ruhe bewahren und dürfen<br />

keine Barrieren im Kopf haben!“<br />

„Wir sind die Ersten am<br />

Unfallort und dürfen keine<br />

Barrieren im Kopf haben!“<br />

Wer sich für die Ausbildung bewerben<br />

möchte, muss 18 Jahre alt sein, mindestens<br />

einen guten Mittleren Schulabschluss (oder<br />

höherwertig) oder Ersten allgemeinbildenden<br />

Schulabschluss mit abgeschlossener<br />

Berufsausbildung besitzen, die gültige Führerscheinklasse<br />

B (alt: Klasse 3) vorweisen<br />

können sowie eine gesundheitliche Eignung<br />

zur Ausübung des Berufs. Das Online-Bewerbungsverfahren<br />

startet zum Herbst auf<br />

rettungsdienst.nordfriesland.de mit einer<br />

persönlichen Log-In-Vergabe und führt im<br />

Erfolgsfall über ein Assessment-Center zu<br />

einem persönlichen Vorstellungsgespräch.<br />

Im Anschluss wartet eine dreijährigen Vollzeitausbildung<br />

beim Kreis Nordfriesland, die<br />

mit einer staatlichen Prüfung abgeschlossen<br />

wird. Der Beruf Notfallsanitäter/-in wird zu<br />

den Gesundheitsfachberufen gezählt.<br />

Jens-Peter Lindner leitet<br />

seit acht Jahren den<br />

Rettungsdienst Nordfriesland<br />

und weiß, wie man<br />

die Ruhe behält.<br />

WICHTIGE VOKABELN<br />

RTW – Rettungstransportwagen<br />

KTW – Krankentransportwagen<br />

NEF – Noteinsatzfahrzeug<br />

ITW – Intensivtransportwagen<br />

Baby-NAW – Baby-Notarztwagen<br />

RTH – Rettungshubschrauber<br />

„Zu merken, dass alle Abläufe gut funktionieren und du<br />

dein Wissen im Einsatzfall abrufen kannst, gibt dir einen<br />

großen Schub Selbstvertrauen!“<br />

Ausbildungsprofil: Viel Schule, viel Praxis!<br />

„Die Ausbildung ist interessant und extrem<br />

abwechslungsreich … einfach spannend!“,<br />

schwärmt Azubi Ben Ströver, „doch das Wichtigste<br />

und gleichzeitig Schönste an unserem<br />

Beruf ist die intensive Teamarbeit und unser<br />

Zusammengehörigkeitsgefühl! Die Ausbildung<br />

selbst ist in drei Teile gegliedert. Insgesamt<br />

verbringen wir – abwechselnd in Blöcken<br />

– 1.960 Stunden im praktischen Dienst<br />

auf unserer Stammwache, 1.920 Stunden im<br />

Schulunterricht an der staatlich anerkannten<br />

Ausbildungsstätte für Notfallsanitäter/-innen<br />

sowie 720 Stunden bei diversen Krankenhauspraktika<br />

in nordfriesischen Kliniken<br />

und Krankenhäusern. Während der Praxisblöcke<br />

im ersten Ausbildunsgsjahr fahre ich als<br />

Azubi bei Einsätzen nur als ‚Dritter‘ auf dem<br />

Rettungswagen (RTW) mit. Dadurch habe ich<br />

viel Zeit, die Einsätze zu beobachten und daraus<br />

zu lernen. Die Mindestbesetzung besteht<br />

aus zwei Rettern, zusätzlich eventuell einem<br />

Notarzt sowie einem Azubi. Zur Mitte des<br />

zweiten Ausbildungsjahres, nach genau 18<br />

Monaten, legen wir eine Zwischenprüfung<br />

ab. Wer sie besteht, darf als ‚Zweiter‘ auf Rettungsfahrten<br />

eingesetzt werden. In der Regel<br />

übernehmen die ‚Zweiten‘ den Fahrer-Job<br />

und steuern den RTW oder KTW oft auch mit<br />

Blaulicht und Martinshorn an den Einsatzort.<br />

Schritt für Schritt lernen wir auf diesem Weg,<br />

mehr Verantwortung zu übernehmen.“<br />

Auch Jannek Hansen hat die Zwischenprüfung<br />

vor Kurzem geschafft. „Das erste Mal<br />

als ‚Zweiter‘ mitzufahren“, erinnert sich der<br />

20-jährige Tönninger, „war ein besonderer<br />

Moment. Plötzlich war ich für das Fahrzeug<br />

und die Fahrt verantwortlich und musste<br />

während des gesamten Einsatzes Entscheidungen<br />

treffen. Dann zu merken, dass alle<br />

Abläufe gut funktionieren und du dein<br />

Wissen im Einsatzfall abrufen kannst, gibt<br />

dir einen großen Schub Selbstvertrauen.<br />

Das Team hilft dir dabei in jeder Sekunde!“<br />

Ob als zweiter oder dritter Teampartner …<br />

Notfallsanitäter sind am Einsatzort oft die<br />

ersten! Für diesen wichtigen Beruf bietet<br />

der Rettungsdienst Nordfriesland jedes Jahr<br />

mehrere Ausbildungsplätze an. Wer seine Ausbildung<br />

antritt, wird auf der Stammwache in<br />

Husum, St. Peter-Ording, Tönning, Garding,<br />

Niebüll oder Högel eingesetzt. Dann beginnt<br />

eine abwechslungsreiche Ausbildungszeit in<br />

einem lebenswichtigen Gesundheitsberuf.<br />

Die Besonderheiten des Arbeitgebers fasst<br />

Rettungsdienstleiter Lindner zusammen: „Wir<br />

sind einer der wenigen kommunalen Rettungsdienste<br />

Schleswig-Holsteins und haben<br />

mit den Inseln Sylt, Föhr, Amrum, Pellworm,<br />

aber auch mit dem touristenstarken Ort St.<br />

Peter-Ording, ein sehr spezielles Einsatzumfeld.<br />

Neben der besonderen Topographie<br />

bieten wir unseren Auszubildenden eine<br />

hohe Ausbildungsqualität, modernste Fahrzeuge<br />

und Einsatzausrüstungen, außerdem<br />

hervorragende Beschäftigungschancen. Wer<br />

seine Ausbildung gut abschließt, hat beste<br />

Möglichkeiten, ins Team übernommen zu<br />

werden.“<br />

•<br />

A U S B<br />

•<br />

GUT ZU WISSEN<br />

I L D U N G S<br />

I C H<br />

I N F O S<br />

D<br />

I R B<br />

•<br />

B E W<br />

Der Rettungsdienst Nordfriesland bietet<br />

folgende Ausbildung an:<br />

- Notfallsanitäter/-in<br />

Kreis Nordfriesland<br />

Marktstr. 6<br />

25813 Husum<br />

T. (04841) 67-659<br />

info@nordfriesland.de<br />

www.rettungsdienst.nordfriesland.de<br />

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