November 2018 - coolibri Hamm, Unna, Hagen
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MUSIK V ON HIER<br />
E S S E N<br />
Jazz mitPunk-Attitüde:Botticelli Baby<br />
Oh, Baby!<br />
Swing, Blues, Balkan-Sounds und eine PrisePunk: Boticelli Baby ausEssenvermischenseit2013inihrer<br />
Musik alles, wasihnen geradeinden<br />
Sinnkommt. Aufdem Debütalbum „Junk“ zeigtdie siebenköpfige Band,<br />
wassie kann.TossiaCormansprachmit GitarristJörgButtler.<br />
Zuallererst: WievielPottstecktinBotticelliBaby?<br />
DerPottist schon derUrsprungfür alles, wir haben unshiergetroffen und<br />
haben sogarunseren ersten Song nach demStadtteil in Essenbenannt, in<br />
demwir damals geprobthaben: Kray.DieserSongwar damals so einbisschen<br />
dieBlaupausefür unserenSound.Außerdemhaben wir im Pott unsere<br />
ersten Konzerte gespielt, sind hier als Band gewachsenund haben<br />
mittlerweile eigentlich in fast allen Clubsdes RuhrgebietsGigsgespielt.<br />
Wirhaben demPottalsoauch viel zu verdanken.<br />
Euer Soundist sehr speziell. Wassindeuremusikalischen Backgrounds?<br />
Beisiebenunterschiedlichen Charakteren gibtesganzverschiedene<br />
Backgrounds.Klar, wir haben alleschon immer gerneJazzgehörtund gespielt,<br />
aber auch da gibt es zwangsläufigmehrals eine Sichtder Dinge.<br />
Washeißt schon Jazz?!Unterwegs hörenwir querbeetMusik vonDjango<br />
Reinhardt zu TheSonicsüberRicardo Villalobos bisSSIO. Wirhaben alle<br />
auch nebenBotticelli Baby viel mitMusik zu tun. Durch Theaterproduktionen,<br />
dasStudium oder andere Projekte. Einervon unsstudiert allerdings<br />
MalereiinDüsseldorf. Ihr müsst raten, wer...<br />
Ziehtsichein roterFaden durch„Junk“?<br />
DieLiedersindüberzweiJahre entstanden undhaben ganz unterschiedlicheFarben<br />
undInterpretationen. VonLovesongs bisdunklerNew-Orleans-<br />
Predigt. Jazz undPunk eben.Der rote Fadenhierbei istvielmehr, dass wir<br />
einfachtotal Lust haben,unsereMusik zu machen undzuspielen. Ohne<br />
sich dabeinur einerThematik zu verschreiben.Abervielleichtkommt ja irgendwann<br />
malein Konzeptalbum?<br />
Wieentstehen eure Songs?<br />
DieSongs entstehenmeistensumeineIdeeherum.Das kann einMelodie<br />
sein,ein Riff oder einText. An demProzess,diese auszuarbeiten,ist jeder<br />
beteiligt.Danachwirddas rohe Gerüst so langeeingespielt,bis einSong<br />
daraus wird. Mittlerweile fahrenwir zweimalimJahr für eine Wocheweg.<br />
Dann schließen wir unsein undverarbeitendie angesammeltenIdeen.<br />
Das Haus für Januarist schon gebucht.<br />
Live: 21.11.,GLS Bank Bochum,Bochum;botticellibaby.de<br />
40<br />
Foto: Nicole Kempa<br />
molass „Green Sky“<br />
Mitihrer im MärzerschienenenEP„Foramen<br />
Magnum“(wärmsteEmpfehlung, by the<br />
way...)schürte dievierköpfigeBandgroße<br />
Erwartungen, zeigte siedoch, dass urbaner<br />
Neo-Soul offenbarauch am Niederrheinzu<br />
Hauseist.Die dadurchselbsthochgelegte<br />
Messlatte überspringt molass mitLeichtigkeit–dasDebüt-Album<br />
„Green Sky“ istvom ersten biszum letztenTon<br />
voll mitMusik, vonder mannicht genugbekommt.Man merkt,dasshier<br />
alleihr Handwerk verstehen, sehr clever unddurchdachtsindKompositionen<br />
undLyrics –trotzdembleibtalles organisch,lebendig, dynamisch<br />
intensiv.Und beiallem Respektfür dieHerrenanden Instrumenten: Sängerin<br />
Marissa Möller prägt mitihrer im besten Sinnedes Wortes außergewöhnlichen<br />
Stimmeden Soundder Band undmacht ihndamitunverwechselbar.<br />
VÖ: 19.10.<br />
Foto: Bettina Engel-Albustin<br />
Banquo „Humaniac“<br />
VierSongs stark istdie Debüt-EP dervierköpfigenBandaus<br />
demRheinland. Einbisschen<br />
düster,ein bisschen theatralisch,ein bisschen<br />
episch –dassder Bandname sich auf<br />
denbestenFreundvon ShakespearesMacbeth<br />
bezieht, denGeist Banquo,ist sicher<br />
keinZufall: DieseMusik verfolgt einen. Und<br />
dasist wasGutes!Eingängige Melodien,der Soundtatsächlich unverkennbarinspiriertvom<br />
90‘s AlternativeRock, dazu Texte, diehängenbleibenund<br />
sogarein thematisches Konzept(welches,wirdnatürlich nicht<br />
verraten,damussman schonselberhören...).Ein sehr gelungenerSoundtrackfür<br />
dieeherdüsterenHerbsttage. VÖ:28.9. /Quasilectric<br />
Foto: Banquo<br />
Honig„TheLastThing TheWorldNeeds“<br />
Mitdem Titelseinesvierten Albumsstapelt<br />
derDüsseldorfer,der mittlerweile im selbstgewähltenExil<br />
in Kölnlebt, tiefer als nötig –<br />
dasLetzte, wasdiese Welt braucht, sind<br />
ganz sicher andere Dinge als dieses wirklich<br />
gelungene Album (den Gedanken desTitels<br />
in Gänzehierauszuführen, führte aufvielen<br />
Ebenen zu weit...). Denn diesePlattemacht dieWeltsogar einkleines<br />
bisschen schöner!InaltbewährterHonig-Manier musiziert sich derSinger/Songwriterdurch<br />
elfLieder, immeronpoint begleitetvon seiner vierköpfigenBand.<br />
Anderthalb Jahre hatsichHonig Zeit gelassen,und das<br />
Warten hatsichauf jedenFallgelohnt.Lieblingslied:„It’s NeverThe Wrong<br />
Time To Sleep“. Dass derSongtitel auch zeitgleich dasLebensmotto derAutorin<br />
ist, istpurerZufall.<br />
VÖ:24.8./Haldern PopRecordings<br />
Foto Haldern Pop Recordings<br />
NicKoray „Pearl Diver“<br />
Manchmal findet manPerlen, ohne gleich<br />
nach ihnentauchen zu müssen –zum Beispiel,wennsie,wie<br />
in diesem Fall,ins Mail-<br />
Postfach derRedaktiongeschwemmt werden.<br />
NicKorays zweitesAlbum isteinesolche<br />
Perle. Eine schöne, klare Stimme, begleitetvon<br />
eleganter, fast feingliedrigerMusik.<br />
An Powerfehlt es trotzdem nicht. Orgel, Schlagzeug,Flöteund Gitarre beherrscht<br />
Singer/Songwriterin NicKoray, Letztere istihr Hauptinstrument.<br />
„Loveand Learn“ fordertschon dererste Song auf–eine eigentlich schöne<br />
Aufgabefür dienun nahende,kühlerund gemütlicher werdende Jahreszeit.<br />
VÖ:15.9.<br />
Foto: Matthias Gödde