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BREMISSIMA Magazin | November-Dezember 2018

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Als Markenzeichen der Suppenengel sind die schweren Lastenräder mit Warmhaltefunktion im Stadtbild bekannt<br />

S<br />

Kassenwart Thomas Wunderlich habe<br />

sie gefragt, ob sie sich nicht zur Wahl<br />

stellen möchte. Für zwei Jahre wird die<br />

Vorsitzende bestimmt. In diesem Jahr<br />

wurde Resi Reinke wiedergewählt. Das<br />

Ehrenamt als Vorsitzende passt zu der<br />

Frau mit dem abwechslungsreichen Lebenslauf.<br />

Nach einer kaufmännischen<br />

Lehre und einigen Jahren in der Branche<br />

wechselte sie ins Sozialamt und war<br />

im Bereich Wohnungshilfe tätig. „Insofern<br />

ist mir das Publikum nicht fremd,<br />

die Sorgen sind mir nicht fremd“, sagt<br />

sie. Dann krempelte sie ihr Leben um.<br />

„Als ich 27 war, hab ich entschieden,<br />

mein Abitur nachzuholen.“ Mit 35 begann<br />

sie ihr Jurastudium und war in<br />

der Zeit für Anmesty International aktiv.<br />

Als sie den Abschluss in der Tasche<br />

hatte, bekam sie die Anwaltszulassung<br />

und wollte in die freie Wirtschaft. „Ich<br />

wollte gern Verhandlungen führen“, erzählt<br />

sie. Das tat sie auch und zwar international.<br />

Sie arbeitete für Eduscho,<br />

die ECE, in die unter anderem Otto<br />

investiert, sowie Bilfinger Berger, entwickelte<br />

während ihrer Laufbahn beispielsweise<br />

ein Shoppingcenter in St.<br />

Petersburg.<br />

Schnittstelle zu Behörden<br />

„Unter der Woche war ich immer unterwegs“,<br />

erzählt Resi Reinke. Deshalb<br />

hörte sie bei Amnesty International auf<br />

und legte auch ihre Leidenschaft Windsurfing<br />

aufs Eis. Jetzt im Ruhestand<br />

will sie es vielleicht noch mal auf ein<br />

Brett wagen. Vor allem aber hat sie Zeit<br />

für ein Ehrenamt.<br />

Bei den Suppenengeln verantwortet sie<br />

zusammen mit der Zweiten Vorsitzenden<br />

Renate Jesche die rechtsgeschäftlichen<br />

Angelegenheiten des Vereins. „Ich<br />

als Vorsitzende bin für die Öffentlichkeitsarbeit<br />

und die Behörden zuständig“,<br />

nennt sie einige Aufgaben. Mit<br />

draußen beim Suppe verteilen ist sie<br />

selten. Die Menschen, die regelmäßig<br />

die Standorte am Kaisen-Denkmal in<br />

den Wallanlagen und am Bahnhof aufsuchen,<br />

wissen sehr wohl, wer sie ist,<br />

begrüßen sie als „Chefin“ und verhalten<br />

sich ihr gegenüber nicht so frei wie gegenüber<br />

den anderen Ehrenamtlichen.<br />

30 bis 40 Ehrenamtliche sowie Schülerpraktikanten<br />

– Interessenten müssen<br />

mindestens 16 Jahre alt sein – übernehmen<br />

das Verteilen.<br />

Im derzeitigen Hauptquartier im Kirchweg<br />

in der Neustadt wirbeln neben dem<br />

Geschäftsführer Peter Valtink und<br />

seinem Assistenten als fest angestellte<br />

Mitarbeiter auch fünf Menschen in<br />

einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme.<br />

„Das sind die Bereiche, in denen wir<br />

finanzielle Verpflichtungen haben und<br />

hoffen, dass die Spenden reichen“, sagt<br />

Resi Reinke. Eigentlich müssten die<br />

Menschen längerfristige Verträge bekommen,<br />

damit sie eine Perspektive<br />

haben. Doch das gibt die Gesetzgebung<br />

S<br />

bremissima

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