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FOTOS: DOROTHEA HEINRICH, BODYRHYTHM UNLIMITED, PRIVAT<br />
<strong>Kunzt</strong>&Kult<br />
Festival<br />
Grenzenlos feiern<br />
Sind wir nicht alle ein bisschen anders? Das Festival „Grenzen sind relativ“ schafft<br />
eine Welt, in der es völlig egal ist, woher jemand kommt oder ob alle Sinne gleich<br />
ausgeprägt sind. Was zählt, ist Talent – und davon ist an diesem Tag eine Menge<br />
zu spüren. Neben Musik von Jan Plewka und Marco Schmedtje, Sebó, Kiddo<br />
Kat und vielen weiteren Ausnahmekünstlern gibt es Theater, Kunst, Kabarett<br />
und einen rhythmischen Schlagabtausch der besonderen Art: Das Hip-Hop-<br />
Kollektiv „Rapfugees“ trifft zum Battle mit Bodyrhythm Unlimited zusammen,<br />
die mit Geräten von der Straße und dem eigenen Körper Beats produzieren. •<br />
Fabrik, Barnerstraße 36, Sa, 20.10., 19 Uhr, 20 Euro, alle Infos und Programm:<br />
www.grenzensindrelativ.de<br />
Konzert<br />
Grußbotschaften an das Leben<br />
Rund um den Michel sind große Gefühle<br />
verewigt: Die Gravuren auf den<br />
Michel-Tafeln im Pflaster des Kirchplatzes<br />
erzählen von neugeborenen<br />
Urenkeln, 40 Jahren Eheglück, von<br />
Trauer oder der Liebe zu Hamburg.<br />
Die Botschaften der Michel-Tafeln<br />
werden nun musikalisch zum Klingen<br />
gebracht: Kirchenmusikdirektor<br />
Manuel Gera hat Gravurtexte vertont<br />
und mit bekannten Melodien verbunden.<br />
Dargeboten wird die Reise durch<br />
Höhen und Tiefen des Lebens von der<br />
Kantorei und dem Orchester des Michel,<br />
der Sopranistin Miriam Sharoni<br />
und dem Jugend-Kammerchor des<br />
Goethe-Gymnasiums. Die Geschichten<br />
hinter den Gravuren verraten<br />
Schauspieler Torsten Hamman und<br />
Hauptpastor Alexander Röder. •<br />
St. Michaelis, Englische Planke 1,<br />
Sa, 20.10.,19 Uhr, 22/17 Euro,<br />
www.st-michaelis.de.de<br />
Tanzen zu Musik,<br />
die beim Tanzen<br />
entsteht: das ist<br />
Bodyrhythm Unlimited.<br />
Konzert<br />
Tante Woo lädt zur Gala ein<br />
Von der Kunst leben ist nicht leicht –<br />
erst recht nicht mit einer psychischen<br />
Erkrankung. Der Verein Künstlerhilfe<br />
will, dass es trotzdem klappt: Mit Auftritten<br />
treiben Künstler Geld ein, um<br />
Kollegen eine Therapie zu ermöglichen<br />
– und können so selbst trotz Erkrankung<br />
auf der Bühne stehen. Nun<br />
laden Schirmherrin Tante Woo und<br />
ihr Partner Roman Who? zur großen<br />
Benefizgala ein. Auf der Bühne:<br />
Christine Prayon, Marcus Prell, Karmen<br />
im Nebel und Susanne Hayo. •<br />
Kukuun, Spielbudenplatz 21, Sa, 27.10.,<br />
20 Uhr, Eintritt frei, Spenden erbeten,<br />
www.kuenstlerhilfe-ev.de<br />
Zur Jubiläumsausgabe im November<br />
entfällt der Veranstaltungsteil.<br />
Über Tipps für Dezember freut sich<br />
Annabel Trautwein. Bitte bis 10.11.<br />
schicken: redaktion@hinzundkunzt.de<br />
Kinofilm des Monats<br />
Liebe in<br />
dunkler Zeit<br />
Mögen die Menschen im<br />
Sommer noch so viel flirten,<br />
spätestens im <strong>Oktober</strong> hat es<br />
sich ausgetindert. Dann zeigt<br />
die alte Grinsekatze, die in<br />
unseren Herzen wohnt, ihr<br />
wahres Gesicht. Bei abgestandener<br />
Heizungsluft muss<br />
sich der Wert der Beziehung<br />
beweisen. Auf dem Sofa.<br />
Beim muffeligen „Guten<br />
Morgen“ vor dem ersten<br />
Kaffee. Ist nie einfach …<br />
Dass das mit der Beziehung<br />
eine elende Plackerei<br />
ist, lernen auch die Iraner<br />
Kian und Mira im Film „Die<br />
defekte Katze“. Er lebt als<br />
Assistenzarzt schon länger in<br />
Deutschland, sie ist als Ingenieurin<br />
im Iran erfolgreich.<br />
Nur die Liebe suchen sie bislang<br />
vergeblich. Abhilfe soll<br />
eine arrangierte Ehe schaffen.<br />
Die zwei heiraten also,<br />
sehen sie einander nach einigen<br />
Eheanbahnungscastings<br />
wohl als kleinstes Übel.<br />
Hals über Kopf stürzen<br />
sie sich in die Beziehung.<br />
Und sind sich doch fremd.<br />
Erster Streit, erster Frust,<br />
erster Sex. Stellvertretend für<br />
das Auf und Ab der Gefühle<br />
ist die Katze, die Mira mit<br />
nach Hause bringt. Ein hässliches<br />
Viech. Pinkelt in Kians<br />
Hemden. Ein Störenfried.<br />
Und ein Zeichen dafür, dass<br />
sich Liebe auch dort zeigen<br />
muss, wo es weh tut. Der aufrichtige<br />
Versuch zweier Menschen,<br />
sich trotz allem nahezukommen,<br />
macht „Die defekte<br />
Katze“ zu einem Film,<br />
der nachwirkt, obwohl der<br />
Sommer längst vorbei ist. •<br />
André Schmidt<br />
geht seit<br />
Jahren für uns<br />
ins Kino.<br />
Er arbeitet in der<br />
PR-Branche.<br />
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