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Aufwind 04/18

Zeitschrift für Menschen mit Atemwegserkrankungen, Hauterkrankungen und Allergien Herbstausgabe

Zeitschrift für Menschen mit Atemwegserkrankungen, Hauterkrankungen und Allergien
Herbstausgabe

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Aktuelles<br />

Senioren leiden verstärkt<br />

an Allergien und Asthma<br />

Allergien und Asthma bronchiale<br />

gelten als Erkrankungen<br />

von Kindern und Jugendlichen.<br />

Doch auch viele ältere Menschen<br />

leiden darunter oder<br />

werden erst in höherem Alter zu<br />

Allergikern – und das in zunehmendem<br />

Ausmaß. Untersuchungen<br />

belegen, dass bereits<br />

rund jeder vierte ältere Mensch<br />

unter einer Allergie leidet.<br />

„Die Allergieprävalenz, also die Anzahl<br />

der zum Untersuchungszeitpunkt<br />

erkrankten Personen, beträgt<br />

bei den über 60-Jährigen mittlerweile<br />

etwa 25 Prozent und bei den über<br />

70-Jährigen gut 20 Prozent“, schildert<br />

Univ.-Doz. Dr. Felix Wantke, Leiter des<br />

Floridsdorfer Allergiezentrums FAZ,<br />

bei der Jahrestagung der Österreichischen<br />

Gesellschaft für Pneumologie<br />

(ÖGP). Demgleich tritt auch Asthma<br />

bronchiale mit zunehmender Häufigkeit<br />

bei Senioren auf. Univ.-Doz.<br />

Dr. Wantke: „Dies ist besonders<br />

schwerwiegend, da die Sterblichkeit<br />

an Asthma bei Senioren viermal höher<br />

ist als bei jüngeren Asthmatikern.<br />

Erschwerend kommt hinzu, dass<br />

sich Asthma bronchiale bei älteren<br />

Menschen untypisch präsentiert, die<br />

Atemnot weit weniger empfunden<br />

wird als bei jungen Menschen und die<br />

Diagnose schwieriger zu stellen ist. All<br />

das führt dazu, dass Senioren mit<br />

Asthma bronchiale später den Arzt<br />

aufsuchen, die Diagnose verzögert<br />

gestellt wird und damit die Therapie<br />

verspätet eingeleitet wird.“<br />

Bei den Allergien zählt Heuschnupfen<br />

auch bei Senioren zu den am häufigsten<br />

auftretenden Allergieformen.<br />

Durch neue Behandlungsmethoden<br />

ist Heuschnupfen aber auch bei<br />

Betagteren schon gut behandelbar:<br />

„Früher wurde für Patienten jenseits<br />

des 50. Lebensjahres die allergenspezifische<br />

Immuntherapie (Allergen-<br />

Desensibilisierung) nicht empfohlen.<br />

Nach den neuen Richtlinien kann<br />

man diese Immuntherapie aber auch<br />

bei älteren Menschen durchführen“,<br />

so Univ.-Doz. Dr. Wantke. Bezüglich<br />

der Insektengiftallergie warnt der Experte:<br />

„Insbesondere bei Insektengiftallergien<br />

sind ältere Menschen die<br />

Risikogruppe Nummer eins. Hier ist es<br />

besonders wichtig, nicht bis zu einem<br />

Insektenstich zu warten, um dann lebensrettende<br />

Maßnahmen zu setzen,<br />

sondern sozusagen prophylaktisch<br />

das Immunsystem mittels einer Hyposensibilisierung<br />

dazu zu bringen,<br />

auf den nächsten Insektenstich gar<br />

nicht erst allergisch zu reagieren.“<br />

Erratum:<br />

In der letzten Ausgabe hat sich leider<br />

ein Fehlerteufel eingeschlichen. Bei<br />

der Geschichte „Medizinisches Cannabis<br />

und COPD“ lautet die richtige<br />

Info-Webadresse von Dr. Daniel<br />

Feurstein: www.hanafsan.com<br />

<strong>Aufwind</strong> 4/<strong>18</strong><br />

Kurz notiert<br />

Nahrungsmittelintoleranzen<br />

steigen<br />

Immer mehr Menschen leiden unter<br />

Nahrungsmittelintoleranzen. Experten<br />

schätzen, dass jeder Vierte in Österreich<br />

Probleme hat, Milchzucker<br />

zu verarbeiten (Laktoseintoleranz).<br />

Etwa 30 % sind von einer Fruktosemalabsorption<br />

(Fruchtzuckerunverträglichkeit)<br />

betroffen und mehr als<br />

2 % können Histamin nicht ausreichend<br />

abbauen. Ursache dieser bislang<br />

unheilbaren Erkrankungen ist<br />

ein Mangel an bestimmten Enzymen<br />

bzw. Proteinen. Die Therapie besteht<br />

in erster Linie in einer Vermeidung<br />

von unverträglichen Nahrungsmitteln.<br />

Darüber hinaus stehen seit Kurzem<br />

für Fruktosemalabsorption und<br />

Histaminintoleranz Enzympräparate<br />

zur Verfügung, welche den jeweiligen<br />

Defekt ausgleichen und so die Beschwerden<br />

lindern können.<br />

Modernes Schlaflabor<br />

im Franziskus Spital<br />

Das Franziskus Spital in Wien verfügt seit<br />

Kurzem über ein vergrößertes, modernes<br />

Schlaflabor. Als Teil der Pulmologie im<br />

Franziskus Spital liegt der Schwerpunkt<br />

des Schlaflabors in der Diagnose und Therapie<br />

der Schlaf assoziierten Atmungsstörungen.<br />

Dazu zählen u.a. die Schlafapnoe,<br />

das OHS (Atemprobleme bei massivem<br />

Übergewicht) sowie Erkrankungen der<br />

Lunge wie COPD oder der Atemmechanik<br />

(Deformationen der Wirbelsäule), die sich<br />

im Schlaf deutlich verschlechtern können<br />

und zu einer gestörten Sauerstoffaufnahme<br />

führen. Geschäftsführer Mag. Martin<br />

Steiner und OA Dr. Rainer Popovic, Leiter<br />

des Schlaflabors und Präsident der<br />

Österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin<br />

und Schlafforschung, trugen mit<br />

der Erweiterung von drei auf sechs Betten<br />

einer steigenden Nachfrage Rechnung.<br />

Infos: www.franziskusspital.at<br />

3<br />

Foto: Martin Hörmandinger

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