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Aufwind 01/2020

Die Themen der ersten Ausgabe: Klimakrise und Lungengesundheit: Uns bleibt die Luft weg Epidemie: Das Coronavirus „2019-nCoV“ Grippe & Lungenentzündung: Achtung - dünnes Eis Asthma & COPD: Richtiges Inhalieren will gelernt sein

Die Themen der ersten Ausgabe:
Klimakrise und Lungengesundheit: Uns bleibt die Luft weg
Epidemie: Das Coronavirus „2019-nCoV“
Grippe & Lungenentzündung: Achtung - dünnes Eis
Asthma & COPD: Richtiges Inhalieren will gelernt sein

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<strong>Aufwind</strong><br />

Zeitschrift für Menschen mit Atemwegserkrankungen, Hauterkrankungen und Allergien<br />

Nr. 1/<strong>2020</strong><br />

LUFT<br />

AUFLEBEN<br />

MEHR<br />

Tag der Lungengesundheit<br />

8. März, Rathaus Wien<br />

● Klimakrise und Lungengesundheit: Uns bleibt die Luft weg<br />

● Epidemie: Das Coronavirus „2<strong>01</strong>9-nCoV“<br />

● Grippe & Lungenentzündung: Achtung - dünnes Eis<br />

● Asthma & COPD: Richtiges Inhalieren will gelernt sein


Inhalt<br />

4 Epidemie: Das Coronavirus „2<strong>01</strong>9-nCoV“<br />

6 Klimakrise: Uns bleibt die Luft weg!<br />

7 Tag der Lungengesundheit: MEHR LUFT AUF LEBEN<br />

Die Österreichische Lungenunion<br />

(ÖLU) ist eine bundesweit aktive<br />

Selbsthilfegruppe für alle Menschen<br />

mit Allergie, Asthma, COPD,<br />

Lungenkrebs und Neurodermitis.<br />

Die ÖLU ist ganzheitlich orientiert,<br />

sie stützt und fördert die Mündigkeit<br />

der Betroffenen. Sie gibt und<br />

vermittelt Anleitung zur Selbsthilfe.<br />

Sie strebt Partnerschaftsbewusstsein<br />

an: der Arzt als Partner im<br />

Leben des Patienten, aber auch<br />

der Patient als Partner der Bemühungen<br />

des Arztes.<br />

Das Ziel ist der informierte Patient<br />

und die informierte Mitwelt. Nutzen<br />

Sie die Angebote der „Österreichischen<br />

Lungenunion“ und helfen<br />

Sie mit, das öffentliche Bewusstsein<br />

in Bezug auf den Stellenwert<br />

von Allergien und Atemwegserkrankungen<br />

zu erhöhen.<br />

Beratungen nach telefonischer<br />

Voranmeldung.<br />

Österreichische Lungenunion<br />

Obere Augartenstraße 26 – 28<br />

1020 Wien<br />

Tel. und Fax: <strong>01</strong>/330 42 86<br />

E-Mail: office@lungenunion.at<br />

www.lungenunion.at<br />

Das Magazin <strong>Aufwind</strong> unterstützt<br />

die Aktivitäten der Österreichischen<br />

Lungenunion.<br />

Aus Gründen der Lesbarkeit wird<br />

auf eine geschlechtsspezifische<br />

Differenzierung verzichtet.<br />

Entsprechende Begriffe gelten<br />

im Sinne der Gleichbehandlung<br />

für beide Geschlechter.<br />

8 Grippe/Lungenentzündung: Achtung - dünnes Eis!<br />

10 Asthma & COPD: Richtiges Inhalieren will gelernt sein!<br />

12 Termine und Veranstaltungen<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Österreichische Lungenunion<br />

Obere Augartenstraße 26 – 28, 1020 Wien<br />

Telefon/Fax: (<strong>01</strong>) 330 42 86, E-Mail: office@lungenunion.at<br />

www.lungenunion.at<br />

Verlag & Redaktion:<br />

Unlimited Media<br />

Crisafulli & Stodulka Unlimited Media GmbH<br />

Kornhäuselgasse 3/2/39, 1200 Wien<br />

Kontakt:<br />

Thomas Stodulka: 0699/11 08 92 73, stodulka@unlimitedmedia.at<br />

unlimitedmedia.at<br />

Redaktion: Thomas Stodulka, Eliana Crisafulli<br />

Wissenschaftlicher Beirat: Prim. Dr. Vetter (Leitung), Prim. Dr. Aigner,<br />

Univ.-Prof. Dr. Frischer, Doz. Dr. Funk, Univ.-Prof. Dr. Götz, Prim. Dr. Hartl,<br />

OÄ Dr. Homeier, Univ.-Prof. Dr. Horak, Prim. Dr. Jamnig, Univ.-Prof. Dr. Kummer,<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Pohl, Univ.-Prof. Dr. Riedler, Univ.-Doz. Dr. P. Sator,<br />

Univ.-Prof. Dr. Georg Stingl, Univ.-Prof. Dr. Stögmann, Doz. Dr. Arschang<br />

Valipour, Univ.-Doz. Dr. Wantke, Doz. Mag. Dr. Wöhrl, Prim. Dr. Wurzinger,<br />

OÄ Doz. Dr. Zacharasiewicz<br />

Lektorat: Alexandra Lechner<br />

Art Direktion & Layout und Produktion: Unlimited Media<br />

Fotos: Unlimited Media, Österreichische Lungenunion, Pixabay<br />

Druck: Copydruck KG, Sandleitengasse 9 – 13, 1160 Wien<br />

Partner & Sponsoren<br />

2 <strong>Aufwind</strong> 1/20


Aktuelles<br />

KH Nord: neues Institut<br />

für Lungen forschung<br />

Im Dezember wurde das neue<br />

Karl-Landsteiner-Institut für<br />

Lungenforschung und Pneumologische<br />

Onkologie im KH Nord<br />

Klinik Floridsdorf eröffnet.<br />

Zentrales Anliegen ist, neue<br />

Medikamente und Therapien für<br />

häufige Lungen erkrankungen<br />

zu erforschen – allen voran für<br />

Lungenkrebs und COPD.<br />

Unter der gemeinsamen Leitung<br />

von Priv.-Doz. Dr. Arschang Valipour,<br />

Vorstand der Abteilung für Innere<br />

Medizin und Pneumologie im KH<br />

Nord, Klinik Floridsdorf, und Priv.-<br />

Doz. Dr. Georg-Christian Funk, Vorstand<br />

der 2. Medizinischen Abteilung<br />

im Wilhelminenspital, werden im<br />

neuen Forschungsinstitut die Auswirkungen<br />

der Erkrankung auf den<br />

gesamten Organismus, den Einsatz<br />

der Inhalationstherapie sowie<br />

Die PULSAR-Initiative, die von der<br />

weltweiten Plattform für Allergieund<br />

Atemwege GAAPP geleitet<br />

wird, hatte das Ziel, Fachleute aus<br />

der Patientengemeinschaft und<br />

dem Gesundheitswesen zusammenzubringen.<br />

Da schweres Asthma<br />

oft nicht erkannt wird oder mit<br />

unkontrolliertem Asthma verwechselt<br />

wird, wurde gemeinsam mit<br />

Patienten eine neue Definition für<br />

auch innovative, minimal-invasive<br />

Verfahren untersucht mit dem Ziel,<br />

Leistungsfähigkeit und Lebensqualität<br />

betroffener Patientinnen und Patienten<br />

zu verbessern. „Es ist unser<br />

erklärtes Ziel, neue Behandlungsmethoden<br />

zu entwickeln und für<br />

betroffene Patientinnen und Patienten<br />

anwendbar zu machen“, so Doz.<br />

Dr. Funk. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt<br />

des Instituts ist die<br />

Behandlung von Lungenkrebs. Gerade<br />

hier waren die Fortschritte der<br />

letzten Jahre enorm. „Unsere Forschungseinrichtung<br />

ermöglicht es<br />

vielen Patienten, von den allerneuesten<br />

Therapieverfahren und Präparaten<br />

teils noch vor Markteinführung<br />

zu profitieren“, erklärt Arschang Valipour.<br />

„Die Teilnahme an den klinischen<br />

Studien bei Lungenkrebs erhöht<br />

erwiesenermaßen nicht nur die<br />

Behandlungsqualität, sondern auch<br />

das Überleben vieler Patientinnen<br />

und Patienten“, so Valipour.<br />

Hilfe bei schwerem Asthma<br />

Die internationale PULSAR-<br />

Initiative möchte mittels einer<br />

globalen patientengesteuerten<br />

Definition erreichen, dass<br />

Betroffene und Ärzte schweres<br />

Asthma besser verstehen und<br />

besser behandeln.<br />

schweres Asthma erarbeitet. Diese<br />

ist zudem so formuliert, dass sie<br />

von Betroffenen leicht zu verstehen<br />

ist, sodass sie sich auch identifizieren<br />

können.<br />

Infos & Checkliste:<br />

www.gaapp.org/<br />

define-your-asthma<br />

www.lungenunion.at/<br />

defineyourasthma<br />

<strong>Aufwind</strong> 1/20<br />

Kurz notiert<br />

Winter ist Hochsaison<br />

für Milbenallergie<br />

Die Eiweißstoffe aus dem Panzer<br />

abgestorbener Milben und vor allem<br />

die Milbenausscheidungen sind<br />

es, die eine hohe allergische Potenz<br />

besitzen. Die mikroskopisch kleinen<br />

Kotpartikel befinden sich in Matratzen,<br />

Kuscheltieren usw. Durch das<br />

Einschalten der Heizung wird Staub<br />

aufgewirbelt – und eingeatmet. Es<br />

ist wichtig, eine Hausstaubmilbenallergie<br />

zu erkennen - denn sie gilt<br />

weltweit als häufigste Ursache von<br />

Asthma bronchiale. Typische Beschwerden<br />

sind morgendliche Niesanfälle<br />

und Schnupfen, der bis 15<br />

Minuten nach dem Aufstehen auftritt<br />

und wieder abflaut.<br />

Umfangreiche Infos und Tipps bietet<br />

der IGAV-Ratgeber „Allergenvermeidung<br />

bei Milbenallergie“.<br />

Download unter:<br />

www.allergenvermeidung.org<br />

Vorsicht bei Badezusätzen<br />

für Kinder<br />

Badezusätze, die sprudeln, schäumen,<br />

knistern und glitzern, sind<br />

bei Kindern beliebt, aber nicht unbedenklich.<br />

Die Tester des Vereins<br />

für Konsumenteninformation (VKI)<br />

mussten in 10 von 15 Proben feststellen,<br />

dass die Produkte Substanzen,<br />

wie potenziell allergene Duftstoffe,<br />

Azofarbstoffe oder andere<br />

bedenkliche Inhaltsstoffe wie etwa<br />

Polyacrylamid enthalten. „Für Kinder<br />

unter drei Jahren sollten sie ohnehin<br />

tabu sein“, gibt VKI-Chemikerin,<br />

Birgit Schiller, zu bedenken und<br />

rät, unbedingt auf die Liste der Inhaltstoffe<br />

zu achten: „Je kürzer, desto<br />

besser. Aber Achtung: Hinter dem<br />

Begriff ,Lebensmittelfarbe‘ können<br />

sich auch Azofarbstoffe verbergen.“<br />

Infos: Verein für Konsumenteninformation,<br />

www.vki.at<br />

3


Epidemie<br />

Das Coronavirus „2<strong>01</strong>9-nCoV“<br />

Seit Dezember 2<strong>01</strong>9 sorgt ein neuer Stamm von Coronaviren mit der<br />

vorläufigen Bezeichnung „2<strong>01</strong>9-nCoV“ für weltweite Besorgnis. Aufgrund<br />

der raschen Verbreitung des Virus rief das Notfallkomitee der WHO am<br />

30.1.<strong>2020</strong> einen Gesundheitsnotstand internationaler Tragweite aus<br />

(Publich Health Event of International Concern). Als Infektionsschutz gelten<br />

dieselben Standardempfehlungen, die bei Grippewellen zur Verhinderung<br />

der Ausbreitung von Infektionen empfohlen werden: regelmäßiges Händewaschen,<br />

das Abdecken von Mund und Nase beim Husten und Niesen, das<br />

Garkochen von Fleisch und Eiern sowie die Vermeidung von Kontakt mit<br />

Personen, die Symptome von Atemwegserkrankungen wie Husten und<br />

Niesen aufweisen. Von Reisen nach China wird aufgrund der Verbreitung<br />

des Virus abgeraten.<br />

Coronaviren (CoV) werden zwischen<br />

Tieren und Menschen übertragen<br />

und können leichte Erkältungen, aber<br />

auch schwere Lungenentzündungen<br />

verursachen – das SARS-Coronavirus<br />

(SARS-CoV) sowie das MERS-Coronavirus<br />

(MERS-CoV) gehören zur<br />

Coronaviren-Familie. Ende 2<strong>01</strong>9 wurde<br />

ein neuartiges Coronavirus entdeckt.<br />

Die Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) wurde informiert, dass<br />

mehrere Fälle von viraler Lungenentzündung<br />

unbekannter Ursache in<br />

Wuhan/China aufgetreten sind. Es<br />

stellte sich heraus, dass es sich um<br />

einen neuen Stamm des Coronavirus<br />

handelt, der zuvor noch nie bei<br />

einem Menschen identifiziert wurde<br />

und nun die vorläufige Bezeichnung<br />

„2<strong>01</strong>9-nCoV“ erhielt.<br />

Verbreitung Mensch-zu-Mensch<br />

Bis zum Redaktions schluss (Stand<br />

30. Jänner) wurden weltweit insgesamt<br />

7.824 bestätigte 2<strong>01</strong>9-nCoV-<br />

Infektionen bekannt gegeben. Die<br />

große Mehrheit der Fälle (7.734)<br />

trat in China auf, darunter auch<br />

die bisher verzeichneten 170 Todesfälle.<br />

Das Coronovirus ist im<br />

Jänner, abgesehen von China,<br />

auch in Hong Kong, Macau, Taiwan,<br />

Thailand, Japan, Südkorea,<br />

USA, Vietnam, Singapur, Australien,<br />

Malaysia, Kanada, Nepal, Sri<br />

Lanka und Kambod scha aufgetreten.<br />

In Europa waren es bisher<br />

neun bestätigte Fälle – drei davon<br />

in Frankreich, einer in Deutschland<br />

und einer in Finnland. Bis auf zwei<br />

Coronavirus-Infektionen (aus Vietnam<br />

und Deutschland) handelt es<br />

sich immer um importierte Viren,<br />

Aktuelle Informationen und Hotline<br />

weil die Betroffenen einen Reisebezug<br />

zu China hatten. Derzeit<br />

wird aufgrund der nachgewiesenen<br />

Möglichkeit einer Menschzu-Mensch-Übertragung<br />

mit dem<br />

Auftreten von weiteren Fällen in<br />

Europa gerechnet. Jedoch wird<br />

eine Weiterverbreitung innerhalb<br />

der EU bei Einhaltung von krankenhaushygienischen<br />

Maßnahmen und<br />

entsprechender Kontaktpersonennachverfolgung<br />

derzeit als moderat<br />

eingestuft. Das Gesundheitsminis-<br />

Folgende Stellen bieten stets aktualisierte Informationen:<br />

Bundesministerium für<br />

Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumen tenschutz:<br />

www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Uebertragbare-<br />

Krankheiten/Infektionskrankheiten-A-Z/Neuartiges-Coronavirus.html<br />

AGES – Österreichische Agentur für<br />

Gesundheit und Ernährungs sicherheit:<br />

www.ages.at/themen/krankheitserreger/coronavirus<br />

Hotline: Informationen zu Übertragung, Symptomen, Vorbeugung<br />

Tel.: 0800 555 621, Mo. bis Fr., 9.00 – 17.00 Uhr<br />

4 <strong>Aufwind</strong> 1/20


In Österreich besteht keine große Infektionsgefahr. Jedoch rät das Außenministerium aufgrund der Ausbreitung des<br />

Coronavirus in China, nicht notwendige Reisen zu verschieben, vor allem in die hauptbetroffene Provinz Hubei.<br />

terium ist mit den zuständigen nationalen<br />

und internationalen Behörden<br />

stets in Kontakt. Passagiere am<br />

Flughafen Wien, die entsprechende<br />

Krankheitssymptome aufweisen,<br />

werden sofort vom medizinischen<br />

Personal des Flughafens überprüft.<br />

Chinareisen vermeiden<br />

Das Außenministerium rät zu einer<br />

Verschiebung nicht notwendiger<br />

Reisen. Wenn sich die bevorstehende<br />

Chinareise nicht vermeiden lässt<br />

und während der Reise oder 14 Tage<br />

danach Symptome wie Fieber, Husten<br />

oder Atembeschwerden auftreten,<br />

gelten folgende Empfehlungen:<br />

• Bleiben Sie zu Hause und kontaktieren<br />

Sie einen Arzt.<br />

• Informieren Sie den Arzt über Ihre<br />

Reise nach China und halten Sie<br />

sich an weitere Anweisungen Ihres<br />

Arztes.<br />

• Wenn Sie husten oder niesen, bedecken<br />

Sie Mund und Nase mit<br />

einem Papiertaschentuch bzw.<br />

Ihrer Ellenbeuge (nicht mit den<br />

Händen); entsorgen Sie das Papiertaschentuch<br />

umgehend und<br />

waschen Sie danach Ihre Hände.<br />

Vorsichtsmaßnahmen bei<br />

unvermeidbaren Chinareisen<br />

Sollte sich eine Reise nach China nicht vermeiden lassen,<br />

so gelten folgende Empfehlungen des Gesundheitsministeriums<br />

für die Dauer des Aufenthaltes:<br />

• Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig mit alkoholhaltigen<br />

Desinfektionsmitteln bzw. Wasser und Seife.<br />

• Wenn Sie husten oder niesen, bedecken Sie Mund und<br />

Nase mit einem Papiertaschentuch bzw. Ihrer Ellenbeuge<br />

(nicht mit den Händen); entsorgen Sie das Papiertaschentuch<br />

umgehend und waschen Sie danach Ihre Hände.<br />

• Vermeiden Sie den Kontakt zu kranken Menschen, die an<br />

Fieber und Husten leiden.<br />

• Wenn Sie Symptome wie Fieber, Husten oder Atembeschwerden<br />

entwickeln, suchen Sie medizinische Hilfe auf<br />

und beschreiben Sie Ihre Reiseroute.<br />

• Vermeiden Sie Kontakt zu Tieren (lebend oder tot).<br />

• Meiden Sie Märkte mit lebenden Tieren oder tierischen<br />

Produkten.<br />

• Vermeiden Sie den Verzehr von rohen oder nicht gar<br />

gekochten Tierprodukten.<br />

<strong>Aufwind</strong> 1/20<br />

5


Klimakrise<br />

Uns bleibt die Luft weg<br />

Die Klimakrise und ihre Auswirkungen auf unsere Lungen ist eines der<br />

Themen, die beim Tag der Lunge MEHR LUFT AUF LEBEN im Wiener<br />

Rathaus am 8.3.<strong>2020</strong> auf dem Programm stehen. Mediziner und<br />

Umweltexperte Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dipl.-Ing. rer. nat. Dr. Hans-Peter<br />

Hutter, MedUni Wien, skizziert im Vorab-Interview, dass die Situation<br />

weitaus ernster ist, als viele Menschen glauben. „Uns bleibt die Luft weg!“<br />

lautet sein Resümee. Rasches Handeln könnte den Klimawandel aber<br />

zumindest etwa auf dem derzeitigen Niveau einfrieren.<br />

Die Bezeichnung Klimawandel ist<br />

nach Meinung von Prof. Hutter<br />

schon zu beschönigend für die derzeitige<br />

Realität. „Klimakrise trifft es<br />

weitaus besser“, erklärt der Experte.<br />

„Wir haben das Problem seit Jahrzehnten,<br />

aber es ist erst jetzt verspätet<br />

in der breiten Gesellschaft<br />

angekommen.“ Die Auswirkungen<br />

des Klimawandels sind schon länger<br />

erkennbar - in Österreich sind es am<br />

Land eher extreme Wettereignisse<br />

wie Starkregen mit Vermurungen<br />

und Hochwasser, in der Stadt sind<br />

es vor allem Hitzewellen.<br />

Belastende Hitze<br />

Hitze ist ein bedeutender Stressor.<br />

Sie verringert die Leistungsfähigkeit<br />

und beeinträchtigt die Lebensqualität<br />

auch bei gesunden Menschen.<br />

Bei einer vorliegenden Atemwegsoder<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankung sind<br />

die Auswirkungen umso dramatischer<br />

– bis hin zu vorzeitigen Todesfällen.<br />

Prof. Hutter: „Wir sprechen<br />

da schon von einigen hundert Menschen<br />

in Österreich pro Sommer.“<br />

Das Problem: Viele Auswirkungen<br />

sind noch nicht spürbar. Die Hitze ist<br />

im Sommer zwar da, aber besonders<br />

starke Beschwerden haben vor allem<br />

kranke, ältere Menschen – und die<br />

sterben meist leise. Weiters kommt<br />

es durch die längere Sonnenscheindauer<br />

und der verstärkten UV-<br />

Strahlung an Hitzetagen auch zur<br />

vermehrten Bildung von bodennahem<br />

Ozon. Dieses aggressive Reizgas<br />

Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dipl.-Ing. rer. nat.<br />

Dr. Hans-Peter Hutter<br />

führt zu Entzündungsreaktionen in<br />

den tiefen Atemwegen und erhöht<br />

ebenso die Mortalität. Warum der<br />

Klimawandel daran schuld ist? Weil<br />

diese Tage häufiger werden und es<br />

dadurch zu mehr Sommersmog-<br />

Episoden kommt.<br />

Agressivere Pollen<br />

Eine weitere Gefahr sind „aggressive“<br />

Pollen. Durch den Anstieg der<br />

Temperatur und CO 2<br />

-Konzentration<br />

werden gewisse Pflanzen bevorzugt<br />

– wie z.B. der Ragweed –, deren<br />

Pollen als hoch allergen gelten. Es<br />

kommt zu einer weiteren verstärkten<br />

Ausbreitung in Österreich und<br />

auch zu einer längeren Blütezeit.<br />

Dadurch steigt das Risiko, eine Allergie<br />

zu entwickeln, Allergiker leiden<br />

länger und stärker. Zusätzlich sorgen<br />

Foto: Dujmic<br />

andere Phänomene für eine weitere<br />

Verschärfung der Situation: Durch<br />

Luftschadstoffe wie Stickstoffdioxid<br />

werden beispielsweise die ohnehin<br />

aggressiven Ragweed-Pollen noch<br />

allergener. Für Pollenallergiker sind<br />

mehr gesundheitliche Beschwerden<br />

vorprogrammiert.<br />

Lebensstiländerung als Chance<br />

„Die Klimakrise ist ein schleichender<br />

Prozess, der aber immer schneller voranschreitet.<br />

Noch haben wir jetzt die<br />

Chance, diesen Prozess abzufedern<br />

und können das Schlimmste verhindern.<br />

Den Klimawandel gänzlich<br />

stoppen können wir sowieso nicht<br />

mehr“, warnt Prof. Hutter. Beim Klimaschutz<br />

und der Reduktion von<br />

Treibhausgasen stimmen die meisten<br />

Menschen auch zu. Aber die eigentlichen<br />

notwendigen Änderungen<br />

betreffen liebgewordene Gewohnheiten.<br />

Prof. Hutter: „Es geht beim<br />

Klimaschutz vor allem darum, dass<br />

jeder etwas tun kann: etwas weniger<br />

Fleisch essen und sich mehr ohne<br />

Auto bewegen. Das schafft jeder,<br />

denn fest steht: Es muss sich einfach<br />

ändern.“ Prof. Hutter: „Um ein starkes<br />

Zeichen zu setzen, haben wir die Initiative<br />

‚Doctor for Future‘ gegründet.<br />

Damit wollen wir auf Folgen der Klimakrise<br />

für unsere Gesundheit und<br />

unser Gesundheitssystem hinweisen.“<br />

Dabei will die Initiative auch das<br />

breite Engagement der Jugendlichen<br />

im Rahmen von „Fridays for Future“<br />

unterstützen (www.aegu.net).<br />

6 <strong>Aufwind</strong> 1/20


8. MÄRZ <strong>2020</strong><br />

Rathaus Wien<br />

VORTRÄGE<br />

LUFT<br />

AUFLEBEN<br />

MEHR<br />

Tag der Lungengesundheit<br />

10:00 Uns bleibt die Luft weg! Klimakrise und Lungengesundheit, Prof. Dr. Hutter<br />

10:45 Allergie & Asthma des Kindes – Früherkennung und Behandlung, Prof. Dr. Szepfalusi<br />

11:25 Nahrungsmittelallergien: Auslöser, Symptome, Behandlung, Doz. Dr. Wöhrl<br />

12:10 Allergischer Schock – Verhalten im Notfall, Prof. Dr. Szepfalusi<br />

12:30 Sauerstofftankstellen in Österreich, Apothekerkammer<br />

13:00 Asthma ist nicht gleich Asthma, Prof. Dr. Pohl<br />

13:45 Problem Hausstaubmilbe, Doz. Dr. Wantke<br />

14:30 Die Lungenfibrose, Prof. Dr. Idzko<br />

15:15 COPD & Begleiterkrankungen, Doz. Dr. Valipour<br />

16:00 Emphysem – neueste Therapiemöglichkeiten, Doz. Dr. Valipour<br />

16:45 Gewinnspiel-Verlosung: 1 Woche für 2 Personen im Nationalpark Hohe Tauern!<br />

Die Referenten stehen nach dem Vortrag für Publikumsfragen<br />

sowie anschließend für persönliche Gespräche zur Verfügung.<br />

Moderation Vera Russwurm<br />

Eine Informationsveranstaltung für Menschen mit<br />

Atemwegserkrankungen, Hauterkrankungen und Allergien<br />

Eintritt frei!<br />

Gratis Vorträge!<br />

Gratis Workshops!<br />

Gewinnspiel!<br />

WORKSHOPS (kostenlos)<br />

Atemtraining<br />

Inhalatorenschulung<br />

Rauchstopp mit Hirn! (PDM-Methode)<br />

SERVICE (kostenlos)<br />

Lungenfunktionsmessung<br />

Allergierisiko-Check<br />

Allergietestung und Beratung<br />

Für die BesucherInnen steht bei Bedarf<br />

Flüssigsauerstoff zur Verfügung.<br />

MEHRLUFTAUFLEBEN, 8. März, im Festsaal Rathaus Wien<br />

Eingang Lichtenfelsgasse 2, 1<strong>01</strong>0 Wien<br />

Eine Veranstaltung der Österreichischen Lungenunion<br />

Informationen unter www.lungenunion.at oder telefonisch unter <strong>01</strong>/330 42 86<br />

Mit freundlicher Unterstützung von


Grippe & Lungenentzündung<br />

Achtung - dünnes Eis<br />

Da die Grippe, aber auch Lungenentzündungen zu ernsthaften Folgen führen<br />

können, müssen diese Erkrankungen rasch erkannt und behandelt werden –<br />

beziehungsweise am besten gleich vermieden werden. Dies gilt vor allem für<br />

Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen, da die Auswirkungen sich<br />

potenzieren, wenn eine zusätzliche schwere Infektionserkrankung mit der<br />

Grunderkrankung zusammentrifft. Nach österreichischem Impfplan werden<br />

daher vor allem Asthma- und COPD-Patienten die Pneumokokken- und die<br />

Influenza-Impfung dringend nahegelegt.<br />

Der Unterschied zwischen einer Erkältung<br />

(grippaler Infekt) und einer<br />

Grippe (Influenza) liegt in erster Linie<br />

an den auslösenden Faktoren. Während<br />

die Erkältung viele, aber vor allem<br />

bakterielle Ursachen haben kann,<br />

ist eine „echte Grippe“ hingegen viral<br />

bedingt. In der Medizin werden die<br />

beiden Erkrankungen klar differenziert,<br />

jedoch für Laien ist der Unterschied<br />

meist nicht so eindeutig. Exazerbationen<br />

(Verschlechterung der<br />

Symptomatik mit Atemnot, Husten,<br />

Auswurf) haben oft einen bakteriellen<br />

oder viralen Ursprung. Influenzaviren<br />

sind nach den Rhinoviren sogar die<br />

Vor allem Kinder mit Asthma haben im Vergleich zu gesunden Kindern<br />

das fünffache Risiko, mit einer Influenza ins Spital zu müssen.<br />

Erkältung oder Grippe?<br />

Erkältungen treten häufiger auf,<br />

sind aber harmlos verglichen mit<br />

der „echten Grippe“, die tatsächlich<br />

auch lebensbedrohlich sein<br />

kann. Für Asthma- und COPD-<br />

Patienten ist es essentiell, rasch<br />

zu erkennen, ob es sich um eine<br />

Erkältung oder um eine Grippeinfektion<br />

handelt. Hier einige<br />

Erkennungsmerkmale:<br />

Grippesymptome<br />

• rasche Verschlechterung<br />

• starke, bohrende Kopfschmerzen<br />

• hohes Fieber<br />

• starke Gelenk-/<br />

Muskelschmerzen<br />

• trockener, schmerzhafter<br />

Husten<br />

• starke Halsschmerzen,<br />

Schluck beschwerden<br />

• Kreislaufprobleme<br />

Erkältungssymptome<br />

• Husten, Halsweh und<br />

Schnupfen<br />

• langsame Verschlechterung<br />

• eher leichte, dumpfe<br />

Kopfschmerzen<br />

• niedriges Fieber<br />

• geringe Gliederschmerzen<br />

• Müdigkeit<br />

8 <strong>Aufwind</strong> 1/20


zweithäufigsten Viren, die mit Exazerbationen<br />

in Verbindung gebracht<br />

werden – und jede Exazerbation erhöht<br />

das Risiko für eine weitere Exazerbation<br />

als auch für eine Infektion<br />

der unteren Atemwege. Eine Lungenentzündung<br />

wird in vielen Fällen<br />

durch Pneumokokken (Bakterien, die<br />

durch Tröpfcheninfektion übertragen<br />

werden) ausgelöst.<br />

Immunschwäche erhöht Risiko<br />

Vor allem immunschwächere Personen<br />

wie Kinder, chronisch kranke<br />

oder betagte Menschen haben<br />

eine erhöhtes Erkrankungsrisiko. In<br />

Österreich sind es eine Million Menschen,<br />

die in diese Risikogruppe fallen.<br />

Da eine Grippe oder eine Pneumokokken-Lungenentzündung<br />

jede<br />

für sich alleine schon eine schwere<br />

Erkrankung darstellt, die im Ernstfall<br />

tödlich verlaufen kann, stellt die<br />

Pneumokokken- und die Grippeimpfung<br />

insbesondere für COPDund<br />

Asthma-Patienten eine wichtige<br />

Schutzmaßnahme dar. „Der<br />

Aufwand ist überschaubar. Nur wenige<br />

Impfungen sind notwendig, damit<br />

COPD- und Asthma-Patienten ihr<br />

Infektionsrisiko für diese zwei folgenschweren<br />

Erkrankungen erheblich<br />

senken könnten“, erklärt Priv.-Doz.<br />

Dr. Georg-Christian Funk, Chef der<br />

Pneumologie im Wiener Wilhelminenspital.<br />

„Gleichzeitig würden sie einer<br />

möglichen Verschlechterung ihrer<br />

Lungenerkrankung entgegenwirken.“<br />

1 +1 = 2<br />

Die Auswirkungen sind besonders<br />

schlimm, wenn eine chronische<br />

Atemwegserkrankung und eine<br />

zusätzliche schwere Infektionserkrankung<br />

zusammentreffen. „Und<br />

das ist leider häufig der Fall, da die<br />

Wahrscheinlichkeit, an einer Lungenentzündung<br />

zu erkranken, für<br />

COPD- und Asthma-Patienten besonders<br />

hoch ist“, so Doz. Dr. Funk.<br />

Bei COPD-Patienten steigt sie sogar<br />

bis auf das 20-Fache. „Je schlimmer<br />

die COPD, desto größer die<br />

Wahrscheinlichkeit, auch eine Lungenentzündung<br />

zu bekommen.“ Sowohl<br />

die Pneumokokken- als auch<br />

die Influenza-Impfung werden im<br />

österreichischen Impfplan und auch<br />

in internationalen Guidelines bis hin<br />

zur Weltgesundheitsorganisation für<br />

Personen mit chronischen Lungenerkrankungen<br />

wie COPD empfohlen.<br />

„Bei beiden Impfungen ist die<br />

Durchimpfungsrate – selbst in dieser<br />

Risikogruppe – jedoch schlecht“, gibt<br />

Doz. Dr. Funk zu bedenken. „Wer<br />

nicht weiß, ob er sich impfen lassen<br />

soll, sollte dringend mit dem Arzt<br />

seines Vertrauens darüber sprechen.<br />

Aufgrund der diversen Zuschüsse<br />

sind auch die Kosten für die Impfwilligen<br />

schon deutlich niedriger geworden.“<br />

Asthmatische Kinder<br />

besonders gefährdet<br />

Beraten lassen sollten sich speziell<br />

Eltern von Kindern unter fünf Jahren,<br />

da einerseits Pneumokokken-<br />

Infektionen und andererseits Influenza<br />

für Kleinkinder risikoreich<br />

sein kann. Vor allem Kinder mit<br />

chronischen Lungenerkrankungen<br />

wie Asthma haben im Vergleich zu<br />

Kindern mit anderen chronischen<br />

Erkrankungen sogar ein doppeltes<br />

Risiko, mit einer Influenza-Erkrankung<br />

ins Krankenhaus zu müssen.<br />

Im Vergleich zu gesunden Kindern<br />

ist das Risiko sogar um das Fünffache<br />

erhöht. „Viele Eltern unterschätzen<br />

das“, betont Doz. Dr. Funk.<br />

„Leider ist die Influenza-Impfung,<br />

im Gegensatz zur Pneumokokken-<br />

Impfung, nicht im Kinder-Impfprogramm.<br />

Daher können wir Ärzte nur<br />

alle Eltern auffordern, hier Verantwortung<br />

zu übernehmen und ihre<br />

Kinder gegen Influenza impfen zu<br />

lassen. Besonders dann, wenn sie<br />

an chronischen Krankheiten wie<br />

Asthma leiden.“<br />

5 Tipps bei Erkältungen<br />

aus der Volksmedizin<br />

Schwitzen<br />

Zudecken mit mehreren<br />

Decken, Tees, Suppen sowie<br />

wohltuende Erkältungsbäder<br />

mit Meersalz oder Salbei. Bei<br />

hohem Fieber sind allerdings<br />

Fußbäder besser.<br />

Inhalationen<br />

Heißes Wasser und ein paar<br />

Tropfen ätherisches Öl (z.B.<br />

Thymian, Eukalyptus oder<br />

Pfefferminze) in einen Behälter<br />

geben und mit einem Handtuch<br />

über dem Kopf ca. zehn<br />

Minuten den Dampf einatmen.<br />

Achtung - nur 100 % ätherische<br />

Öle, besser aus biologischem<br />

Anbau, verwenden.<br />

Warmer Topfenwickel<br />

Ein warmer Brustwickel wirkt<br />

entzündungshemmend und<br />

schleimlösend: Magertopfen im<br />

Wasserbad oder Ofen erwärmen<br />

und in der Mitte einer Stoffunterlage<br />

fingerdick verteilen.<br />

Entweder Seiten einschlagen<br />

oder mit einem anderen Tuch<br />

abdecken und Wickel anlegen.<br />

Kopf hochlagern<br />

Ausreichender und guter Schlaf<br />

wirkt regenerierend. Hochgelagert<br />

mit mehreren Pölstern<br />

fällt das Atmen leichter und der<br />

Schleim kann besser abrinnen.<br />

Salzwasser<br />

Mit Salzwasser gurgeln hilft, um<br />

Entzündungen im Halsbereich<br />

entgegenzuwirken. Das Gurgelwasser<br />

aus zwei bis drei Esslöffel<br />

Koch- oder Meersalz und<br />

einer Tasse lauwarmen Wasser<br />

herstellen. 3 x täglich gurgeln.<br />

Cystische Fibrose verstehen<br />

Je besser Betroffene und Angehörige über CF informiert sind, desto positiver lässt<br />

sich der Krankheitsverlauf und die Lebensqualität beeinflussen. Erfahren Sie auf<br />

www.CFSource.at mehr über die Krankheit, ihre Ursachen und die CF-Forschung.<br />

Vertex baut mit seinen Medikamenten auf aktuelle Forschungsergebnisse. Damit leisten<br />

wir Pionierarbeit bei dem Bestreben, cystische Fibrose eines Tages heilbar zu machen.<br />

<strong>Aufwind</strong> 1/20<br />

Vertex Pharmaceuticals GmbH · EURO Plaza, Gebäude H · Lehrbachgasse 13, 2. Stock · 1120 Wien<br />

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Asthma & COPD<br />

Richtiges Inhalieren<br />

will gelernt sein<br />

Asthma und COPD sind chronische, aber behandelbare Erkrankungen.<br />

Neben der exakten Diagnose und Verordnung ist eine korrekte Einnahme<br />

der Medikamente durch den Patienten wichtig. Richtiges Inhalieren<br />

sollte aber nicht nur erlernt, sondern auch regelmäßig geübt und kontrolliert<br />

werden. Wir sprachen mit Dr. Beate Krenek, MSc., KH Hietzing<br />

mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel, Wien, über die häufigsten<br />

Probleme bei der Inhalation und wie sie sich vermeiden lassen.<br />

Worauf muss man bei der richtigen<br />

Inhalationstechnik achten, welche<br />

Fehler können passieren?<br />

Für die richtige Inhalationstechnik<br />

muss sichergestellt sein, dass der<br />

Patient über genug Einatmungskraft<br />

verfügt, um den Inhalator<br />

korrekt zu bedienen. Er muss außerdem<br />

die korrekte Einatmungsgeschwindigkeit<br />

für die Inhalation<br />

erlernen, was nicht ganz einfach ist.<br />

Zudem benötigt man für die Bedienung<br />

vieler Geräte Feinkoordination<br />

in den Fingern.<br />

Prinzipiell hat der Patient das Problem,<br />

dass die einzelnen Inhalationssysteme<br />

unterschiedliche Inhalationstechniken<br />

erfordern. Bei<br />

einem Dosieraerosol mit Vorschaltkammer<br />

muss man eine langsame,<br />

tiefe Inhalation vornehmen. Bei<br />

den Pulverinhalatoren wäre eine rasche<br />

und tiefe Inhalation gefordert;<br />

jeweils gefolgt von einer Atempause.<br />

Deswegen ist es wichtig, dass<br />

der Patient ein System verwendet,<br />

das er beherrscht. Es sind Geräte<br />

verfügbar, bei denen der Patient<br />

während des Inhalationsmanövers<br />

ein optisches oder akustisches<br />

Feedback erhält. Wichtig ist, dass<br />

der Patient sein Gerät auch in einer<br />

Ausnahmesituation gut beherrscht,<br />

um ausreichend Medikament in die<br />

Lunge zu bringen.<br />

Dr. Beate Krenek, MSc., KH Hietzing<br />

Wie hilfreich ist dabei das Netzwerk<br />

Arzt, Apotheke, Physiotherapie,<br />

Reha-Klinik?<br />

Eine einzelne verbale Anleitung durch<br />

den Arzt ist zu wenig. Wesentlich ist,<br />

dass alle im Netzwerk beteiligten<br />

Partner die gleichen Infos in gleicher<br />

Art an den Patienten weitergeben.<br />

Wichtig ist es auch, dass Patienten<br />

sich regelmäßig im Umgang mit dem<br />

Inhalationsgerät testen und kontrollieren<br />

lassen – und das nicht nur<br />

einmal im Jahr. Im Idealfall wird dies<br />

bei jedem Kontakt überprüft: beim<br />

neuen Rezept in der Arztpraxis, beim<br />

Apotheker oder in der Klinik, falls es<br />

zu einem Spitalsaufenthalt kommt.<br />

Foto: Unlimited Media<br />

Welche sind die Grundprinzipien<br />

der Inhalation?<br />

Die ideale Körperposition ist der<br />

aufrechte Sitz oder Stand. Dadurch<br />

kann das Zwerchfell die meiste<br />

Kraft für die Einatmung aufbieten.<br />

Bei schwachen oder übergewichtigen<br />

Personen spielt das umso<br />

mehr eine Rolle. Wenn der Patient<br />

in den zentralen Atemwegen sehr<br />

verschleimt ist, sollte er vor der Inhalation<br />

den Schleim abhusten.<br />

Andernfalls landet das Medikament<br />

auf dem Schleim und wird mit ausgehustet<br />

– das macht keinen Sinn.<br />

Ein weiterer Tipp ist, das Inhalationsmanöver<br />

regelmäßig zu üben.<br />

Dafür gibt es eigene Trainingsgeräte,<br />

bei denen ein Pfeifton bei einer korrekten<br />

Inhalation ertönt. Denn nur<br />

bei einer richtigen Inhalation ist der<br />

klinische Nutzen gegeben. Leider<br />

gibt es Studien, wonach 50 bis 60<br />

Prozent der Asthma- und COPD-<br />

Patienten keinen klinischen Nutzen<br />

von der Verordnung haben, weil das<br />

Medikament nicht dort ankommt,<br />

wo es gebraucht wird.<br />

Welche Probleme kann es bei den<br />

verschiedenen Gerätetypen geben?<br />

Bei einigen Mehrfachdosis-Inhalatoren<br />

sollten die Patienten auf<br />

jeden Fall darauf achten, dass die<br />

Lufteinlassschlitze bei der Inhalation<br />

10 <strong>Aufwind</strong> 1/20


Nr. 5/2<strong>01</strong>9<br />

nicht durch Lippen oder Daumen<br />

abgedeckt werden. Bei den Kapselinhalatoren<br />

hingegen ist es wichtig,<br />

dass der Patient in der Lage ist, beide<br />

Dornen im Gerät mit den Fingern<br />

durchzudrücken. Wird die Kapsel<br />

nur auf einer Seite angestochen, ist<br />

die Medikation zu gering. Zudem<br />

sollten die Kapseln für die Inhalation<br />

immer getrennt von den anderen<br />

Grundprinzipien für richtiges Inhalieren<br />

Medikamenten aufbewahrt werden,<br />

die der Patient schlucken soll, um<br />

Verwechslungen bei der Einnahme<br />

vorzubeugen. Bei manchen Geräten<br />

muss vor dem ersten Gebrauch eine<br />

Patrone in das Gerät eingesetzt werden.<br />

Ist der Patient manuell nicht in<br />

der Lage, dies korrekt zu tun, ist es<br />

vielleicht besser, den Apotheker zu<br />

bitten, dies für ihn zu erledigen.<br />

• Mit aufrechtem Oberkörper – sitzend oder stehend inhalieren.<br />

• Langsam und entspannt ausatmen.<br />

• Inhalation auslösen und einatmen.<br />

• Inhalation je nach Gerät zu Beginn der Einatmungsphase auslösen.<br />

• Je nach Gerät schnell oder langsam, immer jedoch tief einatmen.<br />

• Atem für etwa 5 bis 10 Sekunden anhalten, damit das Medikament<br />

auch in den Bronchien genügend Zeit hat, die Wirkung zu<br />

entfalten.<br />

• Langsam ausatmen.<br />

• Weitere Inhalationen frühestens nach einer Minute durchführen.<br />

Wie funktionieren Pulverinhalatoren<br />

und worauf sollte man achten?<br />

Bei den Pulverinhalatoren saugt der<br />

Patient durch die Kraft bei der Einatmung<br />

Pulver in die Lunge. Durch<br />

die Einatmung gelangen die Wirkstoffe<br />

direkt in die Atemwege in der<br />

Lunge. Generell ist es wichtig, vor<br />

der Medikamenteninhalation maximal<br />

auszuatmen - aber nicht ins<br />

Gerät, denn die feuchte Atemluft<br />

kann das Medikament verkleben.<br />

Der Patient sollte maximal ausatmen,<br />

dann zügig und tief inhalieren,<br />

das Mundstück mit den Lippen fest<br />

umschließen. Anschließend den<br />

Atem für etwa 5 bis 10 Sekunden<br />

anhalten – zumindestens so gut<br />

das für den jeweiligen Patienten<br />

machbar ist.<br />

Webtipp für Videos<br />

zu den einzelnen Inhalatoren:<br />

https://www.atemwegsliga.de/<br />

richtig-inhalieren.html<br />

JA, ICH WILL DIE ÖSTERREICHISCHE LUNGENUNION UNTERSTÜTZEN!<br />

ANMELDEFORMULAR (Bitte in Blockbuchstaben ausfüllen)<br />

Name (Vor- und Nachname):<br />

Adresse (Straße, PLZ, Ort):<br />

E-Mail-Adresse:<br />

Telefonnummer:<br />

<strong>Aufwind</strong><br />

Zeitschrift für Menschen mit Atemwegserkrankungen, Hauterkrankungen und A lergien<br />

❏ Ja, ich werde Mitglied der Österreichischen Lungenunion!<br />

Ich möchte eine Mitgliedschaft um € 25 pro Jahr. Die Zeitschrift „<strong>Aufwind</strong>“ erhalte ich gratis dazu.<br />

❏ Ja, ich will die Zeitschrift „<strong>Aufwind</strong>“ abonnieren!<br />

Hiermit bestelle ich ein Jahresabo (5 Ausgaben) zum Preis von € 12 pro Jahr.<br />

❏ Ja, ich will die ÖLU aktiv und ehrenamtlich unterstützen!<br />

Ich bin ein sozial engagierter Mensch und möchte in meiner Freizeit helfen.<br />

Informieren Sie mich bitte darüber, wie ich die Österreichische Lungenunion unterstützen kann.<br />

Welt-COPD-Tag:<br />

Vitamin D + Bewegung<br />

helfen im Winter bei COPD<br />

● COPD-Cha lenge: Weltrekord geschafft!<br />

● Kreuza lergien: Po len & Nahrungsmittel<br />

<strong>Aufwind</strong><br />

● Prävention: Das Impfdilemma<br />

● Therapie: Hilfe bei seltenen Lungenerkrankungen<br />

Zeitschrift für Menschen mit Atemwegserkrankungen, Hauterkrankungen und A lergien<br />

LUFT<br />

AUFLEBEN<br />

MEHR<br />

AUF<br />

Tag der Lungengesundheit<br />

8. März, Rathaus Wien<br />

Nr. 1/<strong>2020</strong><br />

● Klimakrise und Lungengesundheit: Uns bleibt die Luft weg<br />

● Epidemie: Das Coronavirus „2<strong>01</strong>9-nCoV“<br />

● Grippe & Lungenentzündung: Achtung - dünnes Eis<br />

● Asthma & COPD: Richtiges Inhalieren will gelernt sein<br />

Bitte Zutreffendes ankreuzen, ausschneiden und an die:<br />

Österreichische Lungenunion, Obere Augartenstraße 26 – 28, 1020 Wien, senden.<br />

<strong>Aufwind</strong> 1/20<br />

11


Termine & Events<br />

Wien<br />

Nordic Walking im<br />

Schönbrunner Schlosspark<br />

Die Wiener Lungenunion organisiert wöchentlich<br />

ein gemeinsames Nordic Walken in Schönbrunn.<br />

Die Teilnahme ist kostenlos. Stöcke werden bei<br />

Bedarf zum Probieren zur Verfügung gestellt.<br />

Das Programm ist abhängig von der Wetterlage,<br />

eine telefonische Anmeldung ist erforderlich.<br />

Tel.: <strong>01</strong>/330 42 86<br />

Wann & wo: dienstags, 9.00 – 10.00 Uhr,<br />

Treffpunkt: Eingang Hietzinger Tor (U4 Hietzing)<br />

LUFT<br />

AUFLEBEN<br />

MEHR<br />

Eine Veranstaltung für Menschen mit Atemwegserkrankungen,<br />

Hauterkrankungen und Allergien<br />

Ob Lebensmittel-, Insekten- oder Pollenallergie,<br />

(Allergisches) Asthma, COPD oder Neuro dermitis<br />

– viele Menschen leiden an diesen chronischen<br />

Erkrankungen und wissen es oft gar nicht. In vielen<br />

Fällen wird eine Erkrankung sehr spät erkannt, was<br />

den Leidensweg verlängert oder sogar auch zum<br />

Tod führen kann.<br />

Am Tag der Lungengesundheit kommen im Sinne<br />

von MEHR LUFT AUF LEBEN Experten, Betroffene<br />

und deren Angehörige zusammen, um sich mit<br />

chronischen Atemwegs- sowie Hauterkrankungen<br />

und Allergien eingehend auseinanderzusetzen.<br />

Spannende Vorträge mit Informationen über<br />

neueste Erkenntnisse, Ansätze und Ent wicklungen<br />

in der Prävention oder Therapie stehen auf dem<br />

Programm. Dabei sind die Auswirkungen des Klimawandels<br />

auf Allergien gleichfalls ein heißes Thema.<br />

Zudem werden im Rahmen der Veranstaltung<br />

gratis Lungenfunktionstests sowie auch Inhalatorenschulungen<br />

und Atemtrainings angeboten.<br />

Moderation: Vera Russwurm<br />

Tag der Lungengesundheit<br />

Der Eintritt sowie auch die Vorträge und<br />

Workshops sind kostenlos!<br />

Wann & wo: Sonntag, 8. März, 10.00 – 17.00 Uhr,<br />

(Programm siehe Seite 7)<br />

Salzburg und Graz<br />

MINI MEDinitiative Herz- und Lungengesundheit<br />

Die Minimed hat es sich zur Aufgabe gemacht,<br />

einer Vortragsreihe rund um Herz- und Lungengesundheit<br />

für Medizinstudenten sowie für Betroffene<br />

zu organisieren.<br />

Die Veranstaltungen sind kostenlos. Es ist keine<br />

Anmeldung erforderlich.<br />

Wann & wo:<br />

26. Februar, Salzburg, Kolpinghaus Salzburg<br />

Adolf-Kolping-Straße 10, 5020 Salzburg<br />

16.00 – 16.45 Uhr: „Was tun, damit mir nicht die Luft<br />

ausgeht? In Bewegung bleiben trotz kranker Lunge“<br />

18.00 – 18.45 Uhr: „Herz und Lunge atmen auf<br />

dank Gelenk-OP: Mehr Lebensqualität durch integrative<br />

Bewegungsmedizin“<br />

19.00 – 19.45 Uhr: „Feinstaub: Ist die Gefahr für<br />

Herz, Lunge und Gefäße überbewertet? Oder sogar<br />

unterschätzt?“<br />

5. März, Graz, Med Campus Graz<br />

Neue Stiftingtalstraße 6, 8<strong>01</strong>0 Graz<br />

17.00 – 17.45 Uhr: „Wenn der Heuschnupfen tiefer<br />

geht! Der Einfluss der Nase auf Lunge und Herz“<br />

18.00 – 18.45 Uhr: „Stille Volkskrankheit COPD:<br />

Ein Update zu Therapiemöglichkeiten“<br />

19.00 – 19.20 Uhr: „Impulsvortrag: Psychologische<br />

Faktoren des Rauchens – Wege aus der Sucht“<br />

Osttirol<br />

COPD Lungensportgruppe<br />

Lungensport verhilft COPD-Patienten nachweislich<br />

zu leichterem Atmen. Ziel ist der langsame Aufbau<br />

von Muskulatur, Kondition und Belastbarkeit. Die<br />

ÖLU/Zweigverein Osttirol organisiert wöchentlich<br />

eine Lungensportgruppe. Um Voranmeldung wird<br />

gebeten: 0676/726 66 27<br />

Wann & wo: mittwochs (Ausnahme Feiertage),<br />

16.00 Uhr, Therapieraum im BKH Lienz<br />

Vorarlberg<br />

Allgemeiner Informationsabend<br />

Rückblick und Vorschau und Präsentation<br />

der Atemtherapie- und Lungensportgruppe<br />

Physio Gaissau<br />

Wann & wo: 18.3., 18.00 Uhr, Raiffeisenbank<br />

Dornbirn (Friedrich Wilhelm-Saal), Rathausplatz 8,<br />

6850 Dornbirn

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