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Aufwind 01/2020

Die Themen der ersten Ausgabe: Klimakrise und Lungengesundheit: Uns bleibt die Luft weg Epidemie: Das Coronavirus „2019-nCoV“ Grippe & Lungenentzündung: Achtung - dünnes Eis Asthma & COPD: Richtiges Inhalieren will gelernt sein

Die Themen der ersten Ausgabe:
Klimakrise und Lungengesundheit: Uns bleibt die Luft weg
Epidemie: Das Coronavirus „2019-nCoV“
Grippe & Lungenentzündung: Achtung - dünnes Eis
Asthma & COPD: Richtiges Inhalieren will gelernt sein

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Asthma & COPD<br />

Richtiges Inhalieren<br />

will gelernt sein<br />

Asthma und COPD sind chronische, aber behandelbare Erkrankungen.<br />

Neben der exakten Diagnose und Verordnung ist eine korrekte Einnahme<br />

der Medikamente durch den Patienten wichtig. Richtiges Inhalieren<br />

sollte aber nicht nur erlernt, sondern auch regelmäßig geübt und kontrolliert<br />

werden. Wir sprachen mit Dr. Beate Krenek, MSc., KH Hietzing<br />

mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel, Wien, über die häufigsten<br />

Probleme bei der Inhalation und wie sie sich vermeiden lassen.<br />

Worauf muss man bei der richtigen<br />

Inhalationstechnik achten, welche<br />

Fehler können passieren?<br />

Für die richtige Inhalationstechnik<br />

muss sichergestellt sein, dass der<br />

Patient über genug Einatmungskraft<br />

verfügt, um den Inhalator<br />

korrekt zu bedienen. Er muss außerdem<br />

die korrekte Einatmungsgeschwindigkeit<br />

für die Inhalation<br />

erlernen, was nicht ganz einfach ist.<br />

Zudem benötigt man für die Bedienung<br />

vieler Geräte Feinkoordination<br />

in den Fingern.<br />

Prinzipiell hat der Patient das Problem,<br />

dass die einzelnen Inhalationssysteme<br />

unterschiedliche Inhalationstechniken<br />

erfordern. Bei<br />

einem Dosieraerosol mit Vorschaltkammer<br />

muss man eine langsame,<br />

tiefe Inhalation vornehmen. Bei<br />

den Pulverinhalatoren wäre eine rasche<br />

und tiefe Inhalation gefordert;<br />

jeweils gefolgt von einer Atempause.<br />

Deswegen ist es wichtig, dass<br />

der Patient ein System verwendet,<br />

das er beherrscht. Es sind Geräte<br />

verfügbar, bei denen der Patient<br />

während des Inhalationsmanövers<br />

ein optisches oder akustisches<br />

Feedback erhält. Wichtig ist, dass<br />

der Patient sein Gerät auch in einer<br />

Ausnahmesituation gut beherrscht,<br />

um ausreichend Medikament in die<br />

Lunge zu bringen.<br />

Dr. Beate Krenek, MSc., KH Hietzing<br />

Wie hilfreich ist dabei das Netzwerk<br />

Arzt, Apotheke, Physiotherapie,<br />

Reha-Klinik?<br />

Eine einzelne verbale Anleitung durch<br />

den Arzt ist zu wenig. Wesentlich ist,<br />

dass alle im Netzwerk beteiligten<br />

Partner die gleichen Infos in gleicher<br />

Art an den Patienten weitergeben.<br />

Wichtig ist es auch, dass Patienten<br />

sich regelmäßig im Umgang mit dem<br />

Inhalationsgerät testen und kontrollieren<br />

lassen – und das nicht nur<br />

einmal im Jahr. Im Idealfall wird dies<br />

bei jedem Kontakt überprüft: beim<br />

neuen Rezept in der Arztpraxis, beim<br />

Apotheker oder in der Klinik, falls es<br />

zu einem Spitalsaufenthalt kommt.<br />

Foto: Unlimited Media<br />

Welche sind die Grundprinzipien<br />

der Inhalation?<br />

Die ideale Körperposition ist der<br />

aufrechte Sitz oder Stand. Dadurch<br />

kann das Zwerchfell die meiste<br />

Kraft für die Einatmung aufbieten.<br />

Bei schwachen oder übergewichtigen<br />

Personen spielt das umso<br />

mehr eine Rolle. Wenn der Patient<br />

in den zentralen Atemwegen sehr<br />

verschleimt ist, sollte er vor der Inhalation<br />

den Schleim abhusten.<br />

Andernfalls landet das Medikament<br />

auf dem Schleim und wird mit ausgehustet<br />

– das macht keinen Sinn.<br />

Ein weiterer Tipp ist, das Inhalationsmanöver<br />

regelmäßig zu üben.<br />

Dafür gibt es eigene Trainingsgeräte,<br />

bei denen ein Pfeifton bei einer korrekten<br />

Inhalation ertönt. Denn nur<br />

bei einer richtigen Inhalation ist der<br />

klinische Nutzen gegeben. Leider<br />

gibt es Studien, wonach 50 bis 60<br />

Prozent der Asthma- und COPD-<br />

Patienten keinen klinischen Nutzen<br />

von der Verordnung haben, weil das<br />

Medikament nicht dort ankommt,<br />

wo es gebraucht wird.<br />

Welche Probleme kann es bei den<br />

verschiedenen Gerätetypen geben?<br />

Bei einigen Mehrfachdosis-Inhalatoren<br />

sollten die Patienten auf<br />

jeden Fall darauf achten, dass die<br />

Lufteinlassschlitze bei der Inhalation<br />

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