Im Blick Nr. 129

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Titelthema Menschen des Wohlgefallens Die Hirten in der Bibel ••••••••••• Lilo Peters Foto: spetenfia - Fotolia.com 4 „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens!“ (Lukas 2, 14). So verkündet es der Engel in der Weihnachtsgeschichte den Hirten auf dem Felde. In der Heiligen Nacht sind die Hirten die „Menschen des Wohlgefallens“. Sie stehen beispielhaft für die Armen und sind doch die Erwählten, die Herausgehobenen. Diese besondere Rolle zeigt sich nicht allein in der Weihnachtsgeschichte; das Hirtenmotiv zieht sich durch die gesamte Bibel.
Die Hirten der Bibel sind Schaf- und Ziegennomaden. Sie wandern zwischen den Bergen Judäas und den steilen Hängen am Toten Meer hin und her. Sie wechseln ständig die Weiden und ziehen über die Stoppelfelder, auf denen die Tiere noch Reste von Stroh und Körnern finden. Dort sind sie geduldete Gäste, weil die Bauern den Schafsmist brauchen. Besonders angesehen sind die Nomaden nicht, denn sie sind nicht nur Hirten, sondern auch Wegelagerer, Schmuggler, Spione. Sie sind heimatlos und doch den Bauern in gewisser Weise überlegen. Denn sie sind herumgekommen, haben viel gesehen und erfahren. Weil sie auch die Nacht draußen verbringen, sind ihre Sinnesorgane geschärft. Sie leben unter dem Sternenhimmel, sehen Lichter und Schatten, hören Stimmen und Geräusche. Daher passt es nur, dass gerade die Hirten im Lukasevangelium unter dem nächtlichen Himmel die Erscheinung des Weihnachtsengels wahrnehmen. Kulturgeschichtlich verehrten zu Urzeiten die Bauern die Erdmutter. Die Nomaden dagegen suchten ihren Gott im Himmel. Als das Volk Israel aus der Wüste in das Land Kanaan einwanderte, brachten sie den Gott des Himmels mit. Nachdem das Volk sesshaft geworden war, riefen die Propheten des Alten Testamentes immer wieder dazu auf, sich an die Wüstenzeit zu erinnern, an den Gott der Väter, der sie herausgeführt hat. Auch unsere christliche Kirche baut auf der Zeit der Nomaden und Hirten auf, wenn wir vom „wandernden Gottesvolk“ sprechen. So ist die Johanneskirche im Lippstädter Süden bewusst in der Gestalt eines dreispitzigen Zeltes errichtet: in Erinnerung an unsere nomadischen Wurzeln und daran, dass wir als Christinnen und Christen immer unterwegs sind und diese Erde nicht unsere endgültige Heimat ist. Bereits im Alten Testament sind immer wieder Hirten die Erwählten Gottes. Mose und David waren Hirten. Ursprünglich Schafhirten, werden sie zu Hirten über Gottes Volk berufen. Die Figur des Hirten hat immer auch religiösen Symbolcharakter: denn Gott selbst, „der Herr ist mein Hirte“ (Psalm 23). Die alttestamentlichen Richter und Könige sind seine Vertreter. Hier liegt der Anfang des Hirtenamtes. Gott ist der Hirte Israels (Psalm 80, 2) und bald der ganzen Menschheit. Die Erwartung des Messias verschmilzt schließlich mit der Erwartung des neuen Hirten (Hesekiel 34, 23. Jeremia 23; 1-8). Damit ist die Brücke zu Jesus geschlagen, der von sich sagt: „Ich bin der gute Hirte“ (Johannes 10, 11). Die frühe christliche Kirche baut darauf das Hirtenamt. Jesus als der große Hirte (Hebräer 13, 20) oder Erzhirte (1. Petrus 5, 4) beruft andere Hirten zur 5
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Seite 3: Der gute Hirte ••••••
Seite 7 und 8: Der gute Hirte und der Stallgeruch
Seite 9 und 10: Hirte sein ••••••••
Seite 11 und 12: wissen, ob er auch manchmal nachts
Seite 13 und 14: Der Förderverein der Marienkirche
Seite 15 und 16: Adressen ••••••••
Seite 17 und 18: •••••••••••
Seite 19 und 20: Termin: Weg ins Licht ••••
Seite 21 und 22: Das neue Perikopenbuch ••••
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Seite 29 und 30: Stift Cappel •••••••
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