Im Blick Nr. 129
Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinden Lippstadt und Benninghausen.
Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinden Lippstadt und Benninghausen.
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Aber sie sind eben keine Hirten, denn<br />
ihnen geht es nur um das Geld. Es geht<br />
ihnen nicht darum jemanden ans rettende,<br />
trockene Ufer zu bringen, sondern<br />
ihr eigenes ʺSchäfchenʺ ins Trockene zu<br />
bringen. <strong>Im</strong>mer wieder gibt es falsche<br />
Hirten, die sich für die Schafe nicht interessieren.<br />
Sie denken ans Scheren, ans<br />
Schlachten, wie man andere ausnehmen<br />
kann und dabei immer noch das eigene<br />
Fell rettet.<br />
Thomas Wulf ist als Dechant zuständig für die Anliegen<br />
der zehn im Dekanat zusammengeschlossenen<br />
Pastoralverbünde des östlichen Kreises Soest mit<br />
insgesamt 46 katholischen Kirchengemeinden, in<br />
denen 88.200 katholische Christen leben.<br />
In der katholischen Kirche werden wir<br />
gerade damit konfrontiert, dass es auch<br />
in Gemeinden Hirten gegeben hat, die<br />
ihren Hirtendienst pervertiert und<br />
schamlos missbraucht haben. Dagegen<br />
steht das Bild vom guten Hirten Jesus,<br />
der sein Leben für uns hingibt, was auch<br />
jede falsche romantische Verklärung<br />
wegnimmt. Es geht um Lebenshingabe,<br />
um den Mut, eine Sache richtig und<br />
ganz zu machen. Nach seinem Tod hat<br />
Jesus seine Hirtensorge den Aposteln<br />
und damit der Kirche als ganzer übertragen.<br />
Durch uns, durch die Gemeinschaft<br />
der Christen, will Christus heute den<br />
Menschen begegnen, will für sie da sein,<br />
sich um sie sorgen, sie auf gute Weide<br />
führen.<br />
Hirte zu sein darf nicht nur Titel sein,<br />
kein Status, sondern ein sehr konkreter<br />
Dienst für die Menschen. Papst Franziskus<br />
hat es so beschrieben: Die Hirten<br />
müssen sich unter die Herde mischen,<br />
um den „Geruch der Schafe“ anzunehmen.<br />
Doch möchten wir so riechen?<br />
Trauen wir uns nah genug heran an die<br />
Schafe, an die Menschen. Ich wünsche<br />
uns Christen in Lippstadt möglichst viel<br />
vom „Stallgeruch Jesus, des guten Hirten“.<br />
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