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FACTS and STORIES 5

Menschen mit seelischen Problemen werden in der Gesellschaft oft ausgegrenzt, obwohl das Thema seelische Gesundheit in den letzten Jahren in der Öffentlichkeit stark an Bedeutung gewann. In den Mainstream-Medien werden, wenn auch teilweise ungewollt, diese Menschen oft negativ dargestellt, gerade in der Berichterstattung, seien es Printmedien, Internet oder Fernsehen. Es gehört zum Ausdrucksmittel des Comics und des Films, die handelnden Figuren in Stereotypen darzustellen. Das birgt die Gefahr, dass seelisch gehandicapte Menschen zu einseitig und oftmals falsch dargestellt werden. Dies verstärkt die negative Haltung der Gesellschaft. Menschen, die zum Beispiel eine bipolare, manisch-depressive, Störung haben, werden als „unberechenbare Monster“ dargestellt. Das möchten wir Mad Artists in ein besseres Licht rücken.

Menschen mit seelischen Problemen werden in der Gesellschaft oft ausgegrenzt, obwohl das Thema seelische Gesundheit in den letzten Jahren in der Öffentlichkeit stark an Bedeutung gewann. In den Mainstream-Medien werden, wenn auch teilweise ungewollt, diese Menschen oft negativ dargestellt, gerade in der Berichterstattung, seien es Printmedien, Internet oder Fernsehen.
Es gehört zum Ausdrucksmittel des Comics und des Films, die handelnden Figuren in Stereotypen darzustellen. Das birgt die Gefahr, dass seelisch gehandicapte Menschen zu einseitig und oftmals falsch dargestellt werden. Dies verstärkt die negative Haltung der Gesellschaft. Menschen, die zum Beispiel eine bipolare, manisch-depressive, Störung haben, werden als „unberechenbare Monster“ dargestellt. Das möchten wir Mad Artists in ein besseres Licht rücken.

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<strong>FACTS</strong> & <strong>STORIES</strong><br />

Was mache ich<br />

nur? Meine ANGST IST<br />

STÄRKER ALS Ich!<br />

IrgenDwer muss mir doch<br />

helfen können!<br />

Seelen-Chaos<br />

Mehr unter www.facts-<strong>and</strong>-stories.de


Das Geheimnis der Kristallschädel<br />

Erfahrungsbericht von Christian Kaiser<br />

Es gab Zeiten, da hatte ich eher einen<br />

wissenschaftlichen Zugang zu den Rätseln des<br />

Lebens. So erklärte ich mir auch meine<br />

Erlebnisse mit Außerirdischen Wesen, die mich<br />

bis zu einem Nervenzusammenbruch gebracht<br />

hatten. Ich glaube jedoch noch heute daran,<br />

dass ich wirklich von ihnen entführt wurde<br />

und diesen Glauben teile ich mit tausenden<br />

auf der Welt, auch Wissenschaftlern, deren<br />

These allerdings im Mainstream nicht anerkannt<br />

ist. Jedoch sollte mein Lebensweg mich<br />

irgendwie zur Spiritualität führen. Das liegt auch<br />

darin begründet, dass ich mich für alte Legenden der<br />

Indianer interessiere. So soll es auf der Erde<br />

beispielsweise 13 Kristallschädel geben, die von verschiedenen<br />

außerirdischen Rassen vor tausenden Jahren hierher gebracht wurden.<br />

Laut den mündlichen Überlieferungen<br />

beinhalten diese Schädel wichtige<br />

Informationen über den Ursprung,<br />

den Zweck und das Ziel der<br />

Menschheit, sowie wichtige<br />

Antworten auf die größten<br />

Geheimnisse des Lebens und des<br />

Universums.<br />

Man muss dazu wissen, dass das<br />

Silizium im Kristall, auch in<br />

Computerchips als Datenträger<br />

verwendet wird. Und so gehen die<br />

Kristallschädelanhänger, zu denen ich<br />

mich inzwischen auch zähle, davon<br />

aus, dass in den Schädeln gewaltige<br />

Informationsmengen lagern und dass<br />

diese auf Menschen und die Schädel<br />

übertragen werden können.<br />

Ich habe mich schon seit Ende der<br />

Neunziger Jahre dafür interessiert, als<br />

die besagten Kristallschädel Thema<br />

im früheren DDR-Comicheft MOSAIK<br />

waren, das sich mit Geschichte und<br />

historischen Zusammenhängen<br />

befasst und welches ich schon seit<br />

meiner Kindheit verschlinge und<br />

noch heute sammle.<br />

Am Samstag, dem 9. Juli 2011,<br />

reiste ich dann nach Berlin zu<br />

meiner ersten<br />

Kristallschädelmeditation. Etwas sehr<br />

spannendes war, dass ich schon<br />

vorher vom Hüter des Schädels am<br />

25. Juni 2011 per<br />

E-Mail eine Nachricht bekam, die er<br />

wohl telepathisch vom Schädel<br />

ESCULAP erhalten hatte:


„Es ist wichtig für dich zu erfahren.<br />

Du wirst Schlüssel erhalten die dich<br />

öffnen.<br />

Du wirst sehen wer du bist.<br />

Friede ist im Stein verborgen.<br />

Suche den Condor im weisen Himmel.<br />

Der Frieden liegt in den Wolken.<br />

Die Wolken sind das B<strong>and</strong> der Erde.<br />

Wir sind das singen der Vögel.<br />

wir sprechen zu dir tonaku.<br />

Peru ist das L<strong>and</strong> der Träume.<br />

Es ruft dich der kristalline Hüter der<br />

Schwellen.<br />

Von Raum und Zeit Jatanka ho.<br />

Im Berg liegt der Segen des Wassers.<br />

Drei Sterne als einen blauen sollst du<br />

dein Eigen dann nennen.<br />

die Reise steht an, tief im Himmel<br />

geschrieben mit dem Feuer der Sterne.“<br />

Dass hörte sich hoch interessant und<br />

mysteriös an.<br />

Ich machte dann also an diesem Tage<br />

mehrere geführte Meditationen. Das ganze<br />

Programm dauerte von 13:00 bis 16:45<br />

Uhr. Zuerst wurde geräuchert, dann<br />

trommelte ich auf einer Schamanen-<br />

Trommel, zur besseren Erdung. Nun kam<br />

das richtig spannende ich bekam den<br />

Schädel THOT in die H<strong>and</strong>. Der Hüter<br />

erklärte mir, dass THOT in der ägyptischen<br />

Mythologie der Gott des Mondes, der<br />

Magie, der Wissenschaft, der Schreiber, der<br />

Foto: Lothar W<strong>and</strong>tner / PIXELIO<br />

Weisheit und des Kalenders ist. Auch er hat<br />

etwas mit Außerirdischen zu tun.<br />

Des weiteren lagen die Kristallschädel AFFE<br />

DES THOT, TRAUM, und ESCULAP vor mir.<br />

Ich hielt während der Meditationen alle,<br />

außer den AFFE DES THOT in der H<strong>and</strong><br />

oder hatte sie auf dem Körper liegen.<br />

Bei den ersten Meditationen saß ich,<br />

manchmal war es schwer, mich darauf<br />

einzulassen, ich war nicht entspannt genug.<br />

Dann wiederholte ich es halt, das war aber<br />

nur einmal. Das Interessanteste war, als ich<br />

beim Schamanen-Trommeln von CD später<br />

den Kontakt zu den Schädeln herstellte. Ich<br />

lag und auf meinem Kopf lag ein Schädel<br />

und ich hielt einen auf meinem Bauch.<br />

Diese Meditation dauerte eine ganze Stunde<br />

und ich hielt nicht bis zu Ende durch.


Ich hatte<br />

mehrere Träume, an die<br />

ich mich nicht erinnere.<br />

Dann gab es Momente, bei<br />

denen ich bei diesem<br />

monotonen Trommeln wegtrat,<br />

genau dass sollte passieren.<br />

Doch ich bekam tatsächlich<br />

Eingebungen:<br />

Da ich ja glaube von<br />

Außerirdischen entführt worden<br />

zu sein, suchte ich immer im<br />

Außen. Doch ich solle nicht bei<br />

ihnen suchen, sondern in<br />

meinem Innersten. Außerdem<br />

wurde ich darauf aufmerksam<br />

gemacht, dass ich schon weit<br />

von meinem mir bestimmten<br />

Weg abgekommen sei, das kann<br />

ich nur bestätigen, denn ich<br />

habe schon viele Fehler in<br />

meinem Leben gemacht.<br />

Dann kam noch eine<br />

Verbindung mit dem Universum<br />

als Meditation, ihr könnt euch<br />

vorstellen wie anstrengend das<br />

alles war.<br />

sondern in meinem Innern.<br />

Danach sollte ich noch den<br />

Meditationsraum der Stille am<br />

Br<strong>and</strong>enburger Tor und den<br />

Steinkreis im Berliner Tiergarten<br />

aufsuchen und meditieren.<br />

Leider verirrte ich mich in Berlin<br />

und kam erst 17:30 Uhr beim<br />

Raum der Stille der UNO an, es<br />

war schon geschlossen.<br />

Allerdings schaffte ich es nach<br />

langer Mühe und Suche zum<br />

Steinkreis. Es waren aber zu<br />

viele Leute da, ich setzte mich<br />

zwar, aber richtig meditieren<br />

konnte ich nicht.<br />

Trotzdem war es ein toller<br />

Tag, vor allem, weil ich bei<br />

meiner Rückfahrt mit dem<br />

Zug, ohne zu wissen wann er<br />

kam, genau rechtzeitig ankam<br />

und nur drei Minuten warten<br />

musste. So wird Spiritualität<br />

immer wichtiger für mich und<br />

hilft mir mein seelisches<br />

Gleichgewicht zu finden. Es<br />

war enorm hilfreich und eine<br />

großartige Erfahrung.<br />

Als es beendet war, wurde ich<br />

gefragt was ich gelernt hätte<br />

und ich sagte, dass ich nicht<br />

alles im Äußeren suchen solle,


Jimi Ducs & Die Reise nach Berlin<br />

Comic von Christian Kaiser<br />

Mal sehen,<br />

was es heute<br />

gibt. Normalerweise<br />

lese ich<br />

dieses Giftblatt ja<br />

nicht. Aber heute<br />

mache ich mal<br />

eine Ausnahme,<br />

ich weiß auch<br />

nicht, warum...<br />

Cool, ein Kreuzworträtsel<br />

mit einer<br />

Gewinnmöglichkeit in<br />

Höhe von 100.000 Euro! Und es geht auch<br />

noch um UFOs! Das ist ja echt<br />

einfach!<br />

Und tatsächlich, Jimi<br />

gewann die 100.000<br />

EURO.<br />

IMPRESSUM:<br />

<strong>FACTS</strong> & STOR I ES erscheint in unregelmäßigen Abständen<br />

<strong>FACTS</strong> & <strong>STORIES</strong> ist ein Fanzine der Mad Artists.<br />

Die Mad Artists sind eine Selbsthilfegruppe des L<strong>and</strong>esverb<strong>and</strong>s seelische Gesundheit M-V e.V.<br />

Herausgeber: Christian Kaiser, A lbert-Einstein-Str. 7, 18059 Rostock<br />

Wir übernehmen keine Haftung für Manuskripte, die an uns geschickt wurden.<br />

Druck: print24 - 01445 Radebeul - Friedrich-List-Straße 3; Auflage 200 Stück


Jimi versuchte sein Geld<br />

anzulegen, mit Hilfe seines<br />

eigentlichen Gegners Gelbteufel.<br />

Weil er dachte alles<br />

wäre OK, machte er sich auf<br />

eine Reise


Fortsetzung<br />

Folgt…


Ich hatte vor vielen Jahren einen Traum.<br />

Ich war unter Wasser. Dort waren noch<br />

einige <strong>and</strong>ere Menschen, meine Familie. Sonst<br />

gab es da unten nichts als graues, trübes<br />

Wasser. Ich konnte atmen und sprechen,<br />

aber es fiel mir sehr schwer. Ich tauchte<br />

mühsam und allein auf und bef<strong>and</strong> mich in<br />

einem Raum, einem Hallenbad. Dort war es<br />

genauso grau und trübe. Es hing ein dichter<br />

Nebel in dem Raum. Die gekachelten Wände<br />

waren kaum zu sehen. Es war wie in einer<br />

Waschküche und das Atmen fiel mir hier<br />

genauso schwer wie unter Wasser. Ich<br />

watete aus dem Becken auf ein Fenster zu<br />

und öffnete es. Da st<strong>and</strong> ich nass und<br />

unbekleidet und schaute hinab auf eine<br />

Straße. Sie lag nicht quer zum Gebäude,<br />

sondern schien von unterhalb des Fensters<br />

aus gerade in die Ferne zu führen. Aber<br />

man konnte nicht weit sehen, keinen Horizont.<br />

Es war dort draußen genauso grau und<br />

neblig wie drinnen. Das Stückchen Straße<br />

grau und leer mit grauen Häusern an den<br />

Rändern. Ich konnte auch hier nicht leichter<br />

atmen. Der einzige Unterschied war, dass<br />

nun etwas kühlere Luft durchs offene Fenster<br />

drang und mich frösteln ließ. Dann wachte<br />

ich auf und das Bedrückende an diesem<br />

Traum hing mir noch lange in den Knochen.<br />

Inzwischen ist mir klar, dass mich dieses<br />

große Grau schon seit meiner Kindheit<br />

begleitet und wahrscheinlich immer begleiten<br />

wird. Was ist also falsch daran zu sagen,<br />

ich habe Depressionen, oder ich bin ein<br />

depressiver Mensch? Es macht ja vieles<br />

einfacher. Man muss nichts im Detail erklären,<br />

um zu begründen, mir geht’s schlecht, und<br />

ihr könnt nicht auf mich zählen, und ich<br />

brauche wieder mal Unterstützung oder eine<br />

Auszeit.<br />

Und doch fühlt es sich nicht richtig an,<br />

sich selbst mit solchen Begriffen zu bezeichnen.<br />

Es ist, als würde man sich selbst noch mehr<br />

zum Verschwinden bringen hinter einer<br />

Diagnose, einem Etikett. Man macht sich<br />

für sich selbst unpersönlicher, anonymer,<br />

wenn man keine eigenen Worte mehr für<br />

sich findet.<br />

Auch wenn es mühsamer zu sein scheint,<br />

sollte man nicht versuchen, das eigene<br />

Befinden und die Beschreibung des Befindens<br />

nicht aus der H<strong>and</strong> zu geben? Sollte man<br />

statt ich bin depressiv nicht besser sagen<br />

ich wache jeden Morgen schon ganz<br />

niedergedrückt auf , oder ich fühle mich<br />

absolut leer oder ich hatte heute Nacht<br />

diesen schweren Traum, der mich noch nicht<br />

wieder losgelassen hat oder die letzten<br />

Wochen haben so an mir gezehrt, ich kann<br />

jetzt gar keine Menschen mehr ertragen<br />

oder es ist, als ob kein Leben in mir wäre<br />

oder ich bin seit Monaten auf St<strong>and</strong>by<br />

gestellt oder wie auch immer? Also, sich<br />

selbst zum Ausdruck bringen, nicht zum<br />

Verschwinden!<br />

Natürlich muss jeder für sich entscheiden,<br />

was richtig und möglich ist. Was nicht geht,<br />

geht eben nicht. Aber das was man tun<br />

kann, um sich selbst als Mensch erleben<br />

und ausdrücken zu können, jenseits aller<br />

Zuschreibungen durch <strong>and</strong>ere, sollte man<br />

tun.<br />

Dieser Text ist ganz spontan entst<strong>and</strong>en<br />

und soll nur als Ermutigung und Gedankenanstoß<br />

dienen. Wenn du diese Gedanken nicht<br />

brauchen kannst, verwirf sie gleich wieder!<br />

Du bist der Maßstab für dich, keiner sonst.<br />

Heike


von Christian Kaiser<br />

Was ist nur<br />

mit mir los?<br />

Keiner<br />

versteht mich!<br />

Ach,ich<br />

verstehe mich<br />

selbst nicht!<br />

Wer kann<br />

mir helfen?<br />

Menschen, die erstmals an<br />

einer seelischen Störung<br />

erkranken, wissen oft gar<br />

nicht wie ihnen geschieht<br />

und fühlen sich allein<br />

gelassen<br />

Seit mehreren Jahren gibt es nun EX-IN,<br />

ein Programm, in dem Menschen, die<br />

selbst betroffen sind, zum Erfahrungs-<br />

Experten ausgebildet werden und<br />

<strong>and</strong>eren Betroffenen helfen, mit ihrer<br />

Erkrankung umzugehen.<br />

Sie haben sich<br />

wirklich gut<br />

entwickelt in den<br />

letzten Jahren Herr<br />

Scholz, Toll!<br />

Ich verstehe Dich<br />

sehr gut, vor<br />

Jahren ging es mir<br />

nicht <strong>and</strong>ers<br />

Kann ich dich<br />

auf Deinem Weg<br />

begleiten?<br />

…<br />

Das verdanke<br />

ich Ihnen<br />

Frau Dr. Und meinem<br />

Genesungsbegleiter.


Marcos verrückte Welt - Das Tagebuch<br />

Zeichnungen und Text: Christian Kaiser<br />

Hey Robbi, schau dir<br />

mal die fette Sau<br />

dort<br />

an!<br />

Ohne Psychopharmaka<br />

wäre ich gar nicht fett!<br />

Liebes Tagebuch, heute haben sich wieder<br />

solche pubertierenden Gören über mich<br />

lustig gemacht, dabei haben nur meine<br />

Tabletten daran schuld, dass ich immer<br />

so einen Hunger habe.<br />

Am liebsten würde<br />

ich sie absetzen.<br />

Ich nehme sie schon<br />

lang genug!<br />

Dann<br />

nimm diese<br />

ganze Chemie<br />

doch einfach<br />

nicht!<br />

Am nächsten Tag kam mein bester Freund<br />

Stefan, er wusste wie sehr ich unter den<br />

Nebenwirkungen der Tabletten litt und<br />

bestärkte mich sie abzusetzen.<br />

Weist du was?<br />

du hast Recht ich<br />

schmeisse das blöde Zeug<br />

dahin wo es hingehört!<br />

Ich war der Meinung mich von einer enormen<br />

Last befreit zu haben...<br />

Aber war das wirklich so schlau gewesen?


Einen Monat<br />

später hatte<br />

ich schon aufgehört<br />

in mein<br />

Tagebuch zu<br />

schreiben...<br />

Marco,<br />

du musst zu einem<br />

Arzt, ich kann mir<br />

das nicht länger<br />

anschauen!<br />

Du<br />

erzählst absoluten<br />

Unsinn!<br />

Es ging mir noch nie so<br />

gut wie heute! Ich sehe<br />

endlich klar! Der Sinn<br />

des Lebens, ich habe ihn<br />

erkannt! Auf alle<br />

Fragen gibt es nur eine<br />

Antwort: MICH! Ich bin<br />

der Schlüssel zu einer<br />

Paralelwelt!<br />

Ich<br />

merke nur,<br />

das du Hilfe<br />

brauchst. Wenn<br />

ich gewusst<br />

hätte, was ich<br />

anrichte, es tut<br />

mir leid!<br />

Verstehst du,<br />

was das<br />

heißt?!<br />

Mir tut’s nicht<br />

leid, dass war<br />

meine beste<br />

Entscheidung,<br />

Ever!<br />

Tu es<br />

für<br />

mich,<br />

Bitte!<br />

Vielleicht hat<br />

Stefan ja Recht und ich<br />

hätte meine Medikamente<br />

weiternehmen sollen Aber<br />

was ist das?! Ich bin wieder<br />

in dieser Paralelwelt.<br />

Das kann doch nicht alles<br />

Einbildung<br />

sein!<br />

Es<br />

muss alles<br />

wahr sein!<br />

Hilfe, wo bin ich<br />

jetzt?!


Aus dem<br />

Weg du<br />

Irrer!<br />

Jetzt leide ich schon neun Jahre<br />

an einer Psychose und war das<br />

erste Mal einen längeren<br />

Zeitraum ohne Neuroleptika.<br />

Sicher, einige schaffen es und<br />

kommen ohne aus. Für mich war<br />

dieser Zeitpunkt wohl noch nicht<br />

gekommen.<br />

Ich dachte ich sei in einer<br />

<strong>and</strong>eren Dimension und umgeben<br />

von Monstern. Doch ich bef<strong>and</strong><br />

mich auf einer befahrenen<br />

Straße...<br />

Hallo, ist<br />

da der Notdienst?<br />

Mein Kumpel Marco Freese ist an einer<br />

Psychose erkrankt und befindet sich<br />

mitten auf einer Straße!!! Sie<br />

müssen sofort kommen!<br />

Wenig später kam der<br />

Krankenwagen und fuhr<br />

mich in die Nervenklinik,<br />

doch hier endet meine<br />

Geschichte nicht, hier<br />

fängt sie gerade erst<br />

an...


Ich heiße Stefan und war daran<br />

Schuld, das Marco, mein bester<br />

Freund, in der Klapse war. Ich<br />

hatte ihm geraten seine Pillen<br />

abzusetzen, dann lief er nicht<br />

mehr rund und ich ließ ihn<br />

einweisen.<br />

Es dauerte fast zwei Minuten,<br />

bis mir die Tür geöffnet<br />

wurde, drinne drehte<br />

gerade jem<strong>and</strong> durch...<br />

Also, sieht<br />

doch ganz<br />

nett aus....<br />

Was ist denn das<br />

hier für eine Wirtschaft?<br />

Wollen<br />

Sie hier<br />

Wurzeln<br />

schlagen?<br />

zu Wem<br />

wollen Sie?<br />

Ach warten<br />

Sie auf meine<br />

Kollegin!<br />

Seien Sie<br />

endlich<br />

still!!!<br />

DerMann der von drei<br />

Pflegern festgehalten<br />

wurde, schnalten sie<br />

ans<br />

Bett. Es war schon<br />

schlimm, sowas<br />

mitanzusehen...<br />

Wie kann<br />

ich ihnen<br />

helfen?<br />

Der<br />

Neue ist total<br />

irre, der<br />

denkt, er<br />

wäre in einer<br />

<strong>and</strong>eren<br />

Dimension.<br />

Bleib mir vom<br />

Leib, Stefan!<br />

Noch war November 2008 und zweieinhalb<br />

Jahre nachdem dieser Hunter im<br />

Regenwald auf ein UFO gestoßen war, wie<br />

er behauptete, l<strong>and</strong>ete auch er hier.<br />

Ich<br />

warte!<br />

Sorry!<br />

So<br />

nicht,<br />

Herr<br />

Kollege!<br />

Doch zu diesem Zeitpunkt am 1. Dezember<br />

2008, war ich sch wieder auf Reisen und<br />

Marco nahm, nachdem er sie zuerst<br />

ausspuckte, dann doch seine Tabletten...<br />

Fortsetzung folgt…


Es war der Sommer 1998 und ich war<br />

gerade 16 Jahre alt geworden. Meine<br />

damalige erste große Liebe hatte mich<br />

erobert und ich war voll des Glücks. In<br />

diesem zarten Alter hatte ich alles<br />

erreicht, was ich mir ersehnt und<br />

gewünscht hatte und alles lag noch vor<br />

mir.<br />

Obwohl mir die Zeit mit Chris wichtiger<br />

war als die Schule und meine<br />

Leistungen darunter litten, sah ich noch<br />

keine Probleme auf mich zukommen.<br />

Vielleicht verdrängte ich diese auch.<br />

Das Glück war groß und reichte allemal<br />

aus um kleinere Sorgen zu vergessen.<br />

Der Himmel war strahlend blau und<br />

wolkenlos für uns. Er zeigte mir<br />

Rockmusik aus den 60ern und 80ern,<br />

brachte mir erste Akkorde auf der E-<br />

Gitarre bei, wir hatten viel Spaß.<br />

Eines Tages bot er mir einen Joint an.<br />

Irgendwie war ich skeptisch, hatte ich<br />

doch von den negativen Auswirkungen<br />

und schrecklichen Geschichten gehört.<br />

Ich wusste schon, dass es gefährlich ist<br />

soetwas anzufangen. Seine<br />

Schwärmereien darüber und<br />

Beteuerungen es täte gut, räumten<br />

meine Zweifel aus und ich probierte es.<br />

Ich zog 3 mal an der Tüte und<br />

plötzlich spürte ich die Wirkung.<br />

Alles veränderte sich. Mir wurde<br />

komisch und in meinem Kopf entst<strong>and</strong><br />

ein großes Durchein<strong>and</strong>er. Er redete auf<br />

mich ein, doch nach 2 Stunden ging es


mir immer noch nicht besser. Ich war in<br />

ein tiefes Loch gefallen. Endlich bekam<br />

ich Limo zu trinken, weil der darin<br />

enthaltene Zucker den Wirkstoff THC<br />

neutralisieren sollte. Langsam klang der<br />

Horrortrip ab und ich beruhigte mich,<br />

f<strong>and</strong> wieder zu mir.<br />

Trotz der<br />

schlimmen<br />

Erfahrungen kiffte<br />

ich weiter. Ich<br />

konnte nicht<br />

einsehen, dass es<br />

mir nicht gut tat.<br />

Irgendwie glaubte<br />

ich durch das<br />

Kiffen etwas zu<br />

finden, oder auf<br />

etwas zu kommen.<br />

Was es genau war,<br />

was ich suchte<br />

das weiß ich nicht.<br />

Irgendwas muss es<br />

geben, glaubte ich.<br />

Ich konnte nicht<br />

aufhören und<br />

brachte das<br />

schlechte Gefühl<br />

nicht mit dem<br />

Kiffen in<br />

Verbindung.<br />

Nach 2 Jahren<br />

trennten Chris und<br />

ich uns und ich<br />

hörte auf. Wieder 2<br />

jahre später wachte<br />

ich eines morgens<br />

auf und alles war<br />

<strong>and</strong>ers.<br />

Meine<br />

Wahrnehmung, alles fühlte sich seltsam<br />

fremd an.<br />

Dies war der Moment des Beginns<br />

meiner Psychose. Doch das ist eine<br />

<strong>and</strong>ere Geschichte.<br />

Dies ist ein Erfahrungsbericht über Canabisrauchen und soll aufklären. Im Jahr 2006<br />

hatte ich vom Kiffen eine Psychose. Ich versuche meine negativen Erfahrungen dadurch<br />

nicht zu bereuen, sondern das beste aus meinem Leben zu machen.<br />

Zeichnungen und Text: Claudia


Von Hagen Flemming


Mehr unter: www.hagen-flemming.de


von Gabi Pertus<br />

Persönlichkeitsstörung<br />

ICH das ist die Persönlichkeit. Jede<br />

Persönlichkeit mit all ihren einzigartigen<br />

Eigenschaften gibt es nur ein Mal. Selbst<br />

Zwillinge können sich ganz und gar<br />

ähnlichsehen, unterscheiden sich jedoch in<br />

Einstellungen, Gefühlen und Benehmen<br />

vonein<strong>and</strong>er.<br />

Was passiert, wenn die Persönlichkeit<br />

gestört ist? Es ist eine Störung des<br />

Verhaltens- und Fühl-Erlebens. Bestimmte<br />

Neigungen zeigen sich besonders ausgeprägt<br />

und können von dem Betroffenen nicht<br />

mehr gesteuert werden. So wiederholen sich<br />

z.B. Tätigkeiten immer wieder hinterein<strong>and</strong>er,<br />

sind nicht abzustellenden. Es entstehen<br />

Zwangsh<strong>and</strong>lungen bzw. -gedanken.<br />

Menschen mit einer Essstörung sind hilflos<br />

dem Wunsch ausgeliefert, nicht dicker zu<br />

werden. Ohne Hilfe können sie sich nicht<br />

dieser Idee widersetzen.<br />

Essstörungen, Süchte, Traumata und<br />

Borderline sowie Ängste und deren höchste<br />

Form die Panik gehören u.a zu den<br />

Persönlichkeitsstörungen. Der Patient ist<br />

ohne Hilfe nicht in der Lage, die<br />

unterschiedlichen Störungen zu beheben.<br />

Dafür schämt er sich, tut diese Dinge<br />

heimlich, entzieht sich seinen Mitmenschen.<br />

Er ist verunsichert, unkonzentriert, nervös<br />

und hat Schwierigkeiten mit seinen<br />

Arbeitsaufgaben. Stimmungsschwankungen<br />

sind die Folge.<br />

Psychosen<br />

Ein Mensch nimmt die Umwelt völlig <strong>and</strong>ers<br />

wahr als alle <strong>and</strong>eren. Er ist nicht in der<br />

Lage, Gefühle so anzunehmen, wie sie von<br />

seinem Gegenüber ausges<strong>and</strong>t werden.<br />

Dieser Zwiespalt führt zu ausgeprägten<br />

Ängsten und Verfolgungsideen. Die<br />

Empfindungen werden teilweise von<br />

Wahnvorstellungen begleitet. Das bedeutet,<br />

dass diese Menschen Dinge sehen und<br />

hören, schmecken oder riechen, die in<br />

Wirklichkeit gar nicht da sind. Es wäre<br />

falsch, sie von der Unmöglichkeit zu<br />

überzeugen und es geht auch gar nicht, weil<br />

ihre Vorstellungen für sie einfach<br />

GEGENWÄRTIG sind.<br />

Sie erhalten Botschaften, die sie verwirren<br />

oder fühlen sich von elektrischen<br />

Strömungen beeinflusst, möchten das<br />

Umfeld davor warnen.<br />

Durch diese Bedürfnisse verspüren die<br />

Betroffenen Unruhe, Nervosität,<br />

Überempfindlichkeit, Irritierbarkeit,<br />

Schlafstörungen. Häufig tragen sie seltsame<br />

Kleidung, werden gleichgültig, fühlen sich<br />

ständig bedroht und beobachtet. Plötzlich<br />

stellen sich völlig ungewohnte Interessen ein<br />

z.B. für Religionen oder übernatürliche Dinge<br />

und Magie. Ein Weltveränderungsbedürfnis<br />

teilen sie völlig überzeugt ihrem Umfeld mit.<br />

Psychosen können in sehr vielfältigen<br />

Formen auftreten, die hier nicht alle genannt<br />

werden können.<br />

Depressionen machen die Menschen<br />

unendlich traurig. Sie ziehen sich zurück,<br />

wenn es zu Ausein<strong>and</strong>ersetzungen im<br />

Umkreis kommt.


Schizophrenie<br />

Die Wirklichkeit (Licht, Farben, Gesichter,<br />

Geräusche, Gerüche, Geschmack) wird von<br />

dem Patienten völlig verändert<br />

wahrgenommen. Er hat ein Erlebnis der<br />

Eingebung von Stimmen und Gedanken in<br />

seinem Kopf. Zusammenhänge werden von<br />

ihm aus diesem Grund verkehrt gedeutet,<br />

vor allem im persönlichen Bezug zu sich<br />

und seinen Mitmenschen. Aus Sicht dieser<br />

ist das Benehmen des Betroffenen wie ein<br />

Wahn, eine Störung des Denkens. Freunde<br />

und Bekannte fühlen sich verunsichert, weil<br />

sie mit dem Kranken nicht so umgehen<br />

können, wie sie es normalerweise mit ihm<br />

tun. Er ist nicht einsichtig, reagiert eher<br />

zornig. Für ihn ist das, was er wahrnimmt,<br />

eine GEWISSHEIT. Er fühlt sich bedroht,<br />

wenn man ihm seine Wahrheit ausreden<br />

will.<br />

Ein akut Erkrankter zeigt sich für<br />

Außenstehende scheinbar verrückt. Seine<br />

schwer verstehbaren H<strong>and</strong>lungen und<br />

Äußerungen entspringen jedoch keinem<br />

Verlust der Intelligenz, sondern sind das<br />

Ergebnis seiner Gedanken im Kopf.<br />

Die Folgen davon sind Panik als wichtigstes<br />

Element, Niedergeschlagenheit,<br />

Leistungsunfähigkeit und der Rückzug aus<br />

der Gesellschaft sowie Depression.<br />

Zwänge<br />

Die wesentlichen Kennzeichen sind<br />

unaufhörlich wiederkehrende aber nicht<br />

erwünschte Gedanken, die zu sich<br />

wiederholenden - in dieser Häufigkeit<br />

sinnlosen - H<strong>and</strong>lungen führen. Man selbst<br />

prüft gelegentlich, ob die Tür wirklich<br />

abgeschlossen ist, kann sich der<br />

Wiederholung trotz besseren Wissens nicht<br />

entziehen.<br />

Zwangspatienten sind nicht in der Lage sich<br />

ihren stark drängenden Aufforderungen im<br />

Kopf zu entziehen. Im gewissen Sinne ist<br />

der Lautstärkeregler im Gehirn zu stark<br />

aufgedreht. Sie hören allerdings keinen<br />

Stimmen sind nur diesen aufdringlichen<br />

Geboten ihres Gehirns ausgesetzt.<br />

Menschen mit zwanghaften<br />

Persönlichkeitsstörungen wie Wasch- und<br />

Putzzwang, Kontrollzwang,<br />

Wiederholungszwang, Ordnungszwang oder<br />

Sammelzwang sind übermäßig fleißig und<br />

wollen alles ganz perfekt machen. Im<br />

Arbeitsleben erweisen sie sich als<br />

ungewöhnlich gewissenhaft und übergenau.<br />

Dadurch wird die Aufgabenerfüllung<br />

verhindert. Ihre Angst vor Fehlern behindert<br />

ihre Entscheidungsfähigkeit.<br />

Stimmungsschwankungen stellen sich ein.<br />

Ängste<br />

Angst ist eigentlich eine gesunde<br />

Eigenschaft, weil sie uns vor Gefahren<br />

schützt, zuverlässig warnt zügiger, als wir<br />

denken können. Unser Körper verfügt über<br />

fertige Programme , die bei Bedarf<br />

automatisch abgerufen werden.<br />

Bei manchen Leuten treten solche<br />

Alarmreaktionen auf, wenn gar kein Anlass<br />

dazu da ist. Das kann der in der Mitte von<br />

Menschenmengen , beim Aufenthalt in<br />

geschlossenen Räumen wie im Fahrstuhl<br />

oder Bus sein. Auch auf weiten Plätzen und<br />

in großer Höhe fühlen sich Angstpatienten<br />

unwohl. Oft kommt ES auch wie aus<br />

heiteren Himmel. Einigen Kranken geht es<br />

besonders schlecht, wenn sie im<br />

Mittelpunkt stehen oder sich beobachtet<br />

fühlen.<br />

Diese Alarmauslöser können sogar mit<br />

Todesangst einhergehen. Das Gehirn ruft<br />

schlimme Befürchtungen wie in Ohnmacht<br />

zu fallen oder verrückt zu werden hervor.


Der Höhepunkt ist die schreckliche Angst<br />

vor der Angst, ein Panikzust<strong>and</strong> entsteht.<br />

Herzrasen, Schweißausbrüche, Schwindel,<br />

Atemnot, Unruhe, Übelkeit und Durchfall<br />

bringen den Patienten in eine totale<br />

Hilflosigkeit, die sich steigert, der er meint,<br />

nicht entrinnen zu können.<br />

Das Leben ist beeinträchtigt durch einen<br />

Rückzug von den Mitmenschen,<br />

Abhängigkeiten, Arbeitsunfähigkeit und<br />

Stimmungsschwankungen<br />

Traumata<br />

Diese Störung tritt als eine verzögerte<br />

Reaktion auf ein ungewöhnlich belastendes<br />

Ereignis auf, eine Bedrohung katastrophalen<br />

Ausmaßes. Die Erlebnisse konnten von<br />

kürzerer oder längerer Dauer sein. Dazu<br />

gehören schwere Unfälle, Gewaltverbrechen,<br />

Naturkatastrophen oder Kriegsh<strong>and</strong>lungen.<br />

In dieser Situation spürten die Betroffenen<br />

entsetzliche Angst und Schutzlosigkeit. Weil<br />

ihnen in diesem Schock-Moment keine<br />

Möglichkeit zur Bewältigung der Sachlage<br />

Verfügung st<strong>and</strong>en, empfinden sie im<br />

Nachhinein Hilflosigkeit und einen Verlust<br />

der Kontrolle.<br />

Entsetzlich sind für die Betroffenen das<br />

ständige Wiedererleben der nicht<br />

verarbeiteten Ereignisse in Form von<br />

Tagträumen und nächtlichen Attacken. Sie<br />

sehen keine Chance, diese Momente<br />

auszuschalten, die sich ihnen unerwartet<br />

aufdrängen.<br />

Gegenstück dazu ist ihr<br />

Vermeidungsverhalten: gefühlsmäßige<br />

Stumpfheit, Gleichgültig- und<br />

Teilnahmslosigkeit. Orte und Gelegenheiten,<br />

die Erinnerungen an die scheinbar nicht<br />

auslöschbaren Szenen wecken, werden strikt<br />

gemieden.<br />

Es verfestigt sich eine Übererregtheit,<br />

Schlafstörungen, Reizbarkeit,<br />

Konzentrationsschwierigkeiten und eine<br />

erhöhte Wachsamkeit mit Schreckhaftigkeit.<br />

Dies geht häufig mit Depressionen einher.<br />

Süchte – legale und<br />

illegale<br />

Mittel wie Alkohol, Tabak, Coffein,<br />

Beruhigungs- und Schlafmittel, flüchtige<br />

Lösungsmittel (z.B. Klebstoffausdünstungen<br />

schnüffeln) sowie illegale Drogen können<br />

süchtig machen. Möglicherweise kann<br />

bereits ihr einmaliger auf jeden Fall<br />

mehrmaliger Gebrauch der erste Schritt in<br />

die Abhängigkeit sein. Zunächst wird eine<br />

positive Wirkung erzielt, das unbefriedigende<br />

Lebensgefühl bessert sich bei der Einnahme<br />

kurzzeitig. Die anschließende Ernüchterung<br />

lässt einen Teufelskreis entstehen. Der<br />

erneute Wunsch nach Rausch rückt in den<br />

Lebensmittelpunkt. Die Wirkung der<br />

Substanzen nimmt jedoch bei ständiger<br />

Wiederholung ab. Es sind immer höhere<br />

Dosen notwendig.<br />

Als nicht stoffgebundene Abhängigkeiten<br />

gelten Glücksspiel, Internetsucht aber auch<br />

Arbeits- und Sexsucht.<br />

Dem Kater folgen Verstimmungen. Der<br />

Betroffene isoliert sich und verändert für<br />

Außenstehende erkennbar sein Wesen.<br />

Alkohol-Entzugserscheinungen führen dazu,<br />

dass sich der Patient bei länger dauernder<br />

Abhängigkeit nicht mehr in seinem eigenen<br />

Gebiet zurechtfindet. Er sieht Kleintiere und<br />

Insekten, das beängstigt ihn und bringt ihn<br />

durchein<strong>and</strong>er.<br />

Die Folge ständigen Alkoholmissbrauchs ist<br />

eine von Außenstehende zu beobachtende<br />

Schädigung des Gehirns.<br />

Eine wesentliche Rolle, spielt das kriminelle<br />

Verhalten, weil das Suchtmittel unbedingt<br />

koste es, was es wolle - beschafft werden<br />

muss.


Essstörungen<br />

Essgestörte beobachten, kontrollieren und<br />

zügeln ihr Essverhalten, um abzunehmen<br />

oder wenigstens nicht zuzunehmen. Das<br />

Essen verliert seine Normalität. Diäten,<br />

Fasten, Aussparen von verbotenen<br />

Lebensmitteln, übertriebener Sport und<br />

Abführmittel werden alltäglich. Das eigene<br />

Selbstwertgefühl hängt mehr und mehr vom<br />

Körpergewicht ab.<br />

Nicht nur das Verhalten und Erleben, auch<br />

der Körper verändert sich. Es kommt zu<br />

dramatischen Störungen im Gleichgewicht<br />

des Stoffwechsels und der Hormone. Das<br />

normale Hunger- und Sattheitsgefühl fällt<br />

dadurch aus. Es kommt zu<br />

Heißhungerattacken. Bei der<br />

werden die Lebensmittel im<br />

Laufe der Zeit geübt von sich gegeben. Es<br />

gibt durchaus normalgewichtige Zeiten.<br />

Die lässt das Zu-fett-sein zu<br />

einer nicht zu verdrängenden Idee werden,<br />

die das ganze Leben des Patienten bestimmt.<br />

Die Krankheit wird geleugnet, u.a. weil der<br />

Leidensdruck nicht empfunden wird. Im<br />

Gegenteil, es entsteht ein Hochgefühl mit<br />

jedem Gramm weniger. Die eigene<br />

Wahrnehmung im Spiegel ist gestört.<br />

Die Stimmung steigt und fällt unablässig.<br />

Auf die Dauer stellen sich ein niedriger<br />

Blutzuckerspiegel, verlangsamter Herzschlag,<br />

niedriger Blutdruck und Verstopfung ein.<br />

Diese Menschen werden schwächer und<br />

schwächer. Sie müssen mit einem Versagen<br />

sämtlicher Körperfunktionen rechnen.<br />

Depressionen<br />

Diese Erkrankung äußert sich in zahlreichen<br />

Beschwerden und entwickelt sich<br />

schleichend. So dass der Betroffene seine<br />

Veränderung nicht registriert. Es herrscht<br />

eine anhaltende gedrückte Stimmung, die oft<br />

keinen äußeren Anlass hat. Dieser Mensch<br />

verspürt zu nichts Lust, selbst das Denken<br />

was Voraussetzung für das H<strong>and</strong>eln ist - fällt<br />

ihm schwer.<br />

Es quält den Depressiven ein häufig<br />

unbegründeter Versündigungs- oder<br />

Verarmungswahn sowie Hoffnungslosigkeit.<br />

Für ihn hat das Leben daher keinen Sinn<br />

mehr, er gerät zusehends in ein Abseits ohne<br />

Kontakt zu <strong>and</strong>eren Menschen. Das kann<br />

soweit führen, dass der an Depression<br />

Leidende das Haus nicht mehr verlässt, nicht<br />

ans Telefon geht. Selbsttötungsphantasien<br />

bleiben nicht aus.<br />

Der Patient lebt in seiner ganz eigenen<br />

dumpfen Welt. Den Aufforderungen, etwas<br />

Bestimmtes zu tun, leistet er keine Folge.<br />

Nicht, weil er es nicht WILL, er KANN es<br />

nicht. Er ist einfach nicht in der Lage, sich<br />

aufzuraffen. Schon tägliche Verrichtungen<br />

kosten ihn enorm viel Kraft, er ist von einer<br />

bleiernen Müdigkeit gelähmt. Das betrifft<br />

besonders die Zeit nach dem Aufwachen,<br />

weil zu diesem Zeitpunkt Vorhaben für den<br />

Tag geplant werden müssten.<br />

Angstmachende Gedanken wie ein Rad im<br />

Kopf des Betroffenen und lassen sich nicht<br />

abschalten.<br />

Nicht jede Stimmungsschwankung nach<br />

einer Trennung, dem Verlust eines geliebten<br />

Menschen oder <strong>and</strong>eren prägenden<br />

Ereignissen ist eine Depression, sondern eine<br />

ganz normale Reaktion.<br />

Bipolare Störungen -<br />

manisch-depressiv<br />

Bipolare Störungen verlaufen meist<br />

chronisch, d.h. sie verfestigen sich.<br />

Gekennzeichnet sind sie in der manischen


Phase durch Hochgefühle (wie<br />

Überaktivität, Euphorie, Gereiztheit im<br />

ungewöhnlichen Maß) sowie durch tiefe<br />

Traurigkeit und Wertlosigkeit in der<br />

Depression. Diese beiden Phasen treten<br />

unabhängig von der augenblicklichen<br />

Lebenssituation auf. Häufig bleibt die<br />

Krankheit unerkannt. Überdurchschnittlich<br />

viele kreative Menschen leiden an einer<br />

bipolaren Erkrankung.<br />

Im Spannungsfeld dieser beiden Zustände<br />

ist ein geregeltes Leben nur schlecht<br />

möglich. Es ist schon vorgekommen, dass<br />

Betroffene Hab und Gut in einer<br />

manischen Phase verkauft haben oder aus<br />

einer Eingebung heraus unglaubliche<br />

Einfälle mit einer ansteckenden Kraft<br />

verwirklicht haben. Diese Patienten sind<br />

durch das Gesetzbuch geschützt.<br />

Wenn sie in Hochform sind, kann man<br />

sie nicht bremsen, sie sind nicht mehr<br />

zugänglich, schlafen kaum, um ihre für das<br />

Umfeld unverständliche Vorhaben zu<br />

verwirklichen. In der Tiefform sind sie<br />

nicht in der Lage, ihre alltäglichsten<br />

Aufgaben zu erledigen, sie verschließen<br />

sich vollkommen.<br />

Gleichzeitig erleiden diese Personen<br />

Schmerzen an unterschiedlichen Organen,<br />

ohne dass ein medizinischer Befund<br />

nachgewiesen werden kann. Dadurch<br />

beschäftigen sie sich beharrlich mit der<br />

Angst, an einer schweren Krankheit zu<br />

leiden.<br />

Es kommen gesunde Zeiten vor, die<br />

Krankheit kann über längere Zeit nicht<br />

zum Zug kommen.<br />

Borderline<br />

Die Betroffenen erleben sich als Opfer<br />

ihrer heftigen Stimmungen und neigen zu<br />

selbstschädigenden und beleidigenden<br />

Verhalten. Sie wirken launisch und<br />

reagieren ungewöhnlich stark auf<br />

Zurückweisungen, die sie durch ihre<br />

Angriffe hervorrufen. Die Betroffenen<br />

beschreiben, dass sie sich fremd<br />

vorkommen, glauben nicht, sie selbst zu<br />

sein. Sie fühlen sich innerlich zerrissen.<br />

Es wird vermutet, dass diese Patienten,<br />

unter unverarbeiteten Erlebnissen leiden,<br />

über deren Ausmaß sie sich nicht bewusst<br />

sind. Schwerer Missbrauch, über den<br />

kaum oder nie gesprochen wurde, gehört<br />

dazu. Eine Vernachlässigung im<br />

Kindesalter kann die Ursache ihres<br />

verwirrenden Benehmens sein. Oft sind es<br />

Menschen, denen durch ihre psychisch<br />

kranken Eltern keine oder wechselnde<br />

Grenzen gesetzt wurden. Deshalb sind sie<br />

im Erwachsenenleben immer noch nicht in<br />

der Lage, die Folgen ihrer<br />

Verhaltensweisen einzuschätzen. Ein<br />

großes Problem ist für Borderline-Mütter<br />

der Umgang mit ihren Kindern.<br />

Massive Ängste vor dem Alleinsein<br />

beherrschen die Patienten. Ihre<br />

Beziehungen wechseln ständig, Schmerz<br />

spüren sie kaum. Wenn sie sich mit spitzen<br />

Gegenständen in immer höheren Grade<br />

selbst verletzen, gibt ihnen das das Gefühl,<br />

sich endlich zu spüren und aus ihrem<br />

Teufelskreis herauszukommen, von allem<br />

abgelenkt zu sein.<br />

Borderliner haben Beziehungsprobleme,<br />

weil sie Nähe zu <strong>and</strong>eren Menschen nicht<br />

aushalten.<br />

Drogeneinnahmen und gefährliche nicht<br />

überschaubare H<strong>and</strong>lungen sind an der<br />

Tagesordnung.<br />

Zusätzlich werden die Betroffenen von<br />

Depressionen gequält.


Demenz<br />

Die Demenz (lateinisch ohne Geist )<br />

beeinflusst die Leistung des Gehirns.<br />

Fähigkeiten wie das Erkennen, das<br />

Gedächtnis, die Sprache sowie das Lernen<br />

und Planen werden zunehmend<br />

beeinträchtigt. Dadurch sind die<br />

gefühlsmäßigen Wahrnehmungen und die<br />

Reaktionen der Erkrankten auf <strong>and</strong>ere<br />

Menschen unverständlich. Das führt zu<br />

Verwirrung im Umfeld. Der Kranke kann<br />

viele Dinge im Gedächtnis nicht<br />

zurückrufen und vor allem mit <strong>and</strong>eren<br />

Ereignissen nicht mehr verbinden.<br />

Man muss sich das vorstellen wie einen<br />

Computer, der verschiedene Felder hat.<br />

Diese Felder sind unterein<strong>and</strong>er<br />

verbunden, deshalb kann sich der Mensch<br />

etwas merken, sich erinnern. Das<br />

Langzeitgedächtnis funktioniert also noch<br />

geraume Zeit, weil sie noch gespeichert<br />

werden konnten. Selbst die lange<br />

zurückliegende Vergangenheit kann aber<br />

im Endstadium der Demenz nicht mehr<br />

abgerufen werden. Nahstehende Personen<br />

werden nicht mehr in den richtigen<br />

Zusammenhang gebracht, nicht erkannt.<br />

Beim Kurzzeitgedächtnis haben die Felder,<br />

die sich für das Erinnern verbinden<br />

müssten, keinen Zugang mehr zuein<strong>and</strong>er.<br />

Es geht einfach nicht mehr. Einem Feld<br />

ist der Weg zu dem <strong>and</strong>eren<br />

abgeschnitten. Abläufe können nicht<br />

mehr nachvollzogen werden.<br />

Diese Personen sind sehr unglücklich über<br />

die vielen Missverständnisse und über die<br />

unangenehmen Situationen, die sie<br />

unwissentlich hervorrufen. Es gibt eine<br />

weitere Form der Demenz, die durch<br />

<strong>and</strong>ere Krankheiten bedingt ist wie<br />

Parkinson oder chronischer Alkoholismus<br />

und ständig wiederkehrende starke<br />

Depressionen.<br />

Burnout und<br />

Abgrenzung<br />

Burnout ausgebrannt sein. Menschen<br />

fühlen sich ständig überfordert, können<br />

beruflichen und privaten Belastungen<br />

nicht st<strong>and</strong>halten.<br />

Burnout ist keine wissenschaftlich<br />

anerkannte Krankheit es fehlt ein<br />

einheitliches Beschwerdebild -, sondern<br />

eher ein Zust<strong>and</strong>. Die Betroffenen erleben<br />

unterschiedliche Auswirkungen einer<br />

Überarbeitung oder eines scheinbar nicht<br />

lösbaren Konflikts. Diese Umstände<br />

machen unzufrieden und ungewöhnlich<br />

traurig.<br />

Ein häufiger Fehler bezieht sich darauf,<br />

den Begriff des Burnouts mit einer<br />

Depression gleichzusetzen. Beschwerden<br />

dieser Störung beziehen sich in erster Linie<br />

auf eine niedergedrückte Stimmung,<br />

Antriebslosigkeit sowie Interessen- und<br />

Freudeverlust.<br />

Die gefühlte Überlastung, das Gefühl von<br />

Ausgebranntsein, kann sich auch als Folge<br />

einer Depression einstellen.<br />

Beim ersten Anzeichen von gesteigerter<br />

Vergesslichkeit oder dem Eindruck, dass<br />

sich die Denkleistung enorm<br />

verschlechtert, sollte der Facharzt<br />

(Neurologe) aufgesucht werden. Nur er<br />

kann genau feststellen, um welche<br />

Krankheit es sich h<strong>and</strong>elt. Die Ursachen<br />

können auch ein Hirntumor, eine<br />

Schilddrüsenüberfunktion oder<br />

beginnende Demenz sein. Spezielle<br />

Untersuchungen und Testverfahren geben<br />

Aufschluss über die Ursachen der<br />

Beschwerden.


Zeichnung: Claudia

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