Neue Szene Augsburg 2018-12
Stadtmagazin für Augsburg
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CINERAMA<br />
47<br />
SPIDER MAN: A NEW UNIVERSE<br />
Regie: Bob Persichetti, Peter Ramsey<br />
Mit Shameik Moore, Jake Johnson (XVI), u.a.<br />
Nein, Herrschaften, da gibt es kein Pardon! Spider<br />
Man und Animation ist wie Asterix und Obelix in<br />
real. Das geht nicht zusammen. Entweder man lässt<br />
die Comic-Helden in Old School- Papierform die<br />
Welt retten, denn da gehören sie hin, oder man macht<br />
es gescheit. Der Rest ist Geldmacherei und einfach<br />
nicht gut. Meine ganz persönliche Meinung! Wer<br />
diese Filme ankucken will, soll es tun. Die Story wollt<br />
ihr wissen? Ebenso hanebüchen. Es geht um Miles<br />
Morales, der seltsamerweise ebenso wie Peter Parker<br />
ein Spinnenmensch ist und von ihm auch erfährt,<br />
dass es noch einige mehr davon im Universum gibt.<br />
Zusammen müssen sie alle Planeten vor Bösewicht<br />
Kingpin retten. Allein diese 08/15-Story erzeugt bei<br />
mir negative Gänsehaut. Völlig absurd alles. Es gibt<br />
nur einen Spider Man, also bin ich raus aus diesem<br />
Animations-Dingsbums und lese einen Comic.<br />
(Kinostart 13.<strong>12</strong>.) (etz)<br />
<br />
TABALUGA – DER FILM<br />
Regie: Sven Unterwaldt<br />
Mit Wincent Weiss, Yvonne Catterfeld, u.a.<br />
Endlich landet Tabaluga dort, wo er meiner Meinung<br />
schon sehr lange hingehört, nämlich auf der Kinoleinwand.<br />
Der kleine Drache lebt mit seinem besten<br />
Freund, dem Marienkäfer Bully, und seinem Ziehvater,<br />
dem Raben Kolk, im idyllischen Grünland. Bis<br />
er eines Tages erfährt, dass der böse Herrscher Arktos<br />
im fernen Eisland nicht nur seine Eltern getötet hat,<br />
sondern noch dazu dabei ist, Grünland zu vereisen.<br />
Brrrr! Mutig bricht er auf, um sich der Bedrohung<br />
entgegenzuwerfen. Dabei lernt er ausgerechnet die<br />
Eisprinzessin Lilli kennen und entdeckt durch sie die<br />
Macht der Liebe. Gemeinsam sind sie stark genug,<br />
sich gegen das Böse zu stellen. Die Lieder von Peter<br />
Maffay interpretiert von Wincent Weiss und Yvonne<br />
Catterfeld sind in der vorweihnachtlichen Zeit ein<br />
überragender Grund, sich die Kinder zu schnappen<br />
und sie ins Kino zu schleppen. Sie werden begeistert<br />
sein. (Kinostart: 06.<strong>12</strong>.) (max)<br />
<br />
THE LAST MOVIE<br />
Regie: Dennis Hopper<br />
Mit Kris Kristofferson, Henry Jaglom, Don Gordon u.a.<br />
Nein, Dennis Hopper ist nicht wiederauferstanden.<br />
Der Film ist neu restauriert worden und daher auch<br />
als Reminiszenz an den Kult-Schauspieler zu sehen.<br />
Hier führte er im Jahr 1971 auch Regie. Ein Filmteam<br />
kommt in ein Indio-Dorf in Peru, um dort die<br />
Geschichte von Billy the Kid zu verfilmen. Die Einheimischen<br />
sind besonders vom Stunt-Koordinator<br />
Kansas, eben Hopper selbst, beeindruckt. Das Projekt<br />
scheitert, das Filmteam reist ab, nur Kansas bleibt.<br />
Seltsamerweise übernehmen dann die Indios den<br />
Part des Teams und spielen die Dreharbeiten mit Attrappen<br />
nach. Leider verwechseln sie aber in Sachen<br />
Waffen, was Spiel und Realität sein soll. Der Film<br />
ging auch ein wenig als gescheitertes Experiment in<br />
die Geschichte ein, denn damals waren bei den Beteiligten<br />
so viele Drogen im Spiel, dass kein Drehbuch<br />
der Welt ein geordnetes Konzept hätte retten können.<br />
Skurril. (Kinostart 27.<strong>12</strong>.) (etz)<br />
<br />
filmtipp des monats<br />
Geister der Weihnacht<br />
Regie: Julian Köberer, Judith Gardner<br />
Mit Thomas Rauscher, Laurent Amadeus Nickolaus, Martina Gedeck u.a.<br />
Im Dezember werden auch wir besinnlich, weg von dem ganzen Action-<br />
Kram und den depressiven Selbstfindungs-Dramen. Zurück zur Kindheit<br />
und zur Besinnlichkeit. Gut, mit einem Touch Grusel und Gesellschaftskritik,<br />
das darf schon sein. Da drängt sich doch als Film des Monats die <strong>Augsburg</strong>er<br />
Puppenkiste geradezu auf. Was denn sonst, bitte? Die Story kennen<br />
ja die meisten, oder? Kurz: Ebenezer Scrooge kann seine Mitmenschen nicht<br />
ausstehen und Weihnachten noch viel weniger. Da besucht ihn am Vorabend<br />
von Weihnachten der Geist seines verstorbenen Geschäftspartners. Sollte<br />
der grantige Geizhals sein egoistisches Verhalten nicht ändern, teilt ihm der<br />
Geist mit, wird er Besuch von drei weiteren Geistern erhalten: Der Geist<br />
der vergangenen Weihnacht wird Scrooge an die Weihnachtsfeste seiner<br />
Kindheit erinnern, die teilweise traurig, aber auch wunderbar waren. Der<br />
zweite Geist, der der gegenwärtigen Weihnacht, wird ihm zeigen, wie sein<br />
ausgebeuteter Angestellter Bob und dessen kranker Sohn in Armut leben<br />
müssen. Und der Geist der zukünftigen Weihnacht wird ihm schließlich sein<br />
eigenes Ende vor Augen halten, wenn er sich nicht rechtzeitig ändert. Top<br />
Story! Im Jahr ihres 70-jährigen Bestehens begeistert nun unsere <strong>Augsburg</strong>er<br />
Puppenkiste mit diesem tollen Kinoereignis. Nach „Als der Weihnachtsmann<br />
vom Himmel fiel“ (2017) und „Die Weihnachtsgeschichte“ (2016)<br />
jetzt also dieser Klassiker. Da bleibt einem nur Lob und Anerkennung. Was<br />
die Familie Marschall regelmäßig mit ihren Holzschnitz-Messern zaubert,<br />
ist mehr als nur aller Ehren wert. Im Sommer wurde das alles in einer<br />
Gewerbehalle aufgebaut und gedreht. Ein Aufwand, der sich gelohnt hat.<br />
Denn das Stück ist trotz mancher gruseliger Augenblicke ein wunderbares<br />
Familienstück. Packt eure Kinder ein und rein ins Kino. Ebenezer Scrooge<br />
erwartet euch, natürlich mit Happy End. Übrigens: Wer das Stück in der<br />
Puppenkiste sehen will, muss noch ein wenig warten. Im November 2019<br />
soll es dann aber auch in der Spitalgasse aufgeführt werden.<br />
(Kinostart 01.<strong>12</strong>.) (etz)