2018_48
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Kurier Nr. <strong>48</strong> 30.11.<strong>2018</strong> Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen<br />
5<br />
24. Matinée der Hugo Looser-Stiftung im Gsellhof<br />
Junge Talente stellten sich vor<br />
Am letzten Sonntag haben sich im Rahmen des 50-Jahr-Jubiläums<br />
der Regionalen Musikschule Dübendorf eine Schülerin und zwei<br />
Schüler vorgestellt. Die 200 Besucher der Matinée waren begeistert.<br />
Helga Eissler<br />
Die Regionale Musikschule Dübendorf<br />
(RMD) kann dieses Jahr<br />
auf ihr 50-jähriges Bestehen zurückblicken.<br />
Seit ihrer Gründung<br />
im Frühjahr 1968 war es ihr erklärtes<br />
Anliegen, den Kindern und Jugendlichen<br />
in Dübendorf – und ab<br />
2010 auch in Wangen-Brüttisellen<br />
und Schwerzenbach sowie ab<br />
2012 in Fällanden – eine musikalische<br />
Ausbildung zu ermöglichen.<br />
Diese erfolgt durch qualifizierte<br />
Berufsmusiker und -musikerinnen,<br />
die sie im Musizieren fördern und<br />
ausbilden.<br />
Spezielles Förderprogramm<br />
zahlt sich aus<br />
Daneben unterstützt die RMD die<br />
besonders begabten und engagierten<br />
Schülerinnen und Schüler in einem<br />
speziellen Förderprogramm.<br />
Sie gibt ihnen damit die Möglichkeit,<br />
sich vertieft mit ihrem Instrument<br />
auseinanderzusetzen. Ein<br />
wichtiger Teil der Förderung ist neben<br />
dem erweiterten Einzelunterricht<br />
die Auseinandersetzung mit<br />
musiktheoretischen Inhalten und<br />
dem Zusammenspiel in Ensembles,<br />
Kammermusik und Orchestern.<br />
Als einen Höhepunkt des 50-Jahr-<br />
Jubiläums bot die Musikschule einer<br />
Schülerin und zwei Schülern<br />
aus dem Förderprogramm die Möglichkeit,<br />
zusammen mit einem Orchester<br />
ein Solowerk interpretieren<br />
zu können. An dieser Matinée war<br />
es das Orchester musica vera, bestehend<br />
aus Lehrkräften der Regionalen<br />
Musikschule. Es sei vorweggenommen,<br />
alle drei jungen Künstler<br />
haben schon ganz früh mit dem<br />
Musizieren begonnen und meisterten<br />
ihre Auftritte mit Bravour.<br />
Jason Huser eröffnete die Matinée mit perfektem Spiel am Flügel. (Fotos he)<br />
Virtuos gespielt:<br />
Klavier, Klarinette und Violine<br />
Die Auswahl der Musikstücke war<br />
gut temperiert. Den eindrücklichen<br />
Auftakt machte der neunjährige<br />
Jason Huser, der jüngste des<br />
musikalischen Trios. Er spielte das<br />
Allegro aus dem Klavierkonzert in<br />
A-Dur, KV <strong>48</strong>8, von Wolfgang<br />
Amadeus Mozart (1756 – 1791)<br />
auf dem vor einem Jahr erworbenen<br />
Bechstein-Flügel. Vor seinem<br />
Auftritt erzählte er, dass er seit seinem<br />
5. Lebensjahr Klavier spiele<br />
und sogar schon am Supertalent-<br />
Wettbewerb im Fernsehen teilgenommen<br />
habe.<br />
Nicolas Emmenegger, mit dreizehn<br />
Jahren das älteste der Talente,<br />
musiziert seit seinem siebten Lebensjahr<br />
und demonstrierte mit der<br />
Interpretation der drei Sätze Allegro,<br />
Andante und Presto des Klarinettenkonzerts<br />
B-Dur des böhmischen<br />
Komponisten von Franz<br />
Xaver Pokorny (1729 – 1794) die<br />
Vielseitigkeit und den grossen<br />
Tonumfang dieses Instruments.<br />
Antonio Vivaldi (1678 – 1741) hinterliess<br />
mit den «Vier Jahreszeiten»<br />
sein bekanntestes Werk und<br />
der Satz «Sommer» scheint der<br />
12-jährigen Léanne van Doornick<br />
auf den Leib geschrieben zu sein.<br />
Nach den anfänglichen Schwierigkeiten<br />
beim Stimmen ihrer Violine<br />
legte sie so richtig los und verzauberte<br />
mit ihrem hinreissenden<br />
Spiel, das an den vergangenen<br />
schönen Sommer erinnerte.<br />
Olivier Scurio, der künstlerische<br />
Leiter der RMD, dankte den jungen<br />
Künstlern für ihren überzeugenden<br />
Auftritt. Daneben erwähnte<br />
er die Schülerin Pénélope Sudret,<br />
die mit einem kurzen Solo auf ihrem<br />
Waldhorn glänzte. Ein riesiger<br />
Applaus der Besucher begleitete<br />
den vielversprechenden musikalischen<br />
Nachwuchs.<br />
Tierisches Schlussbouquet<br />
Mit dem «Karneval der Tiere» von<br />
Camille Saint-Saëns (1835 – 1921)<br />
verabschiedeten sich die Musiker<br />
und Musikerinnen des Orchesters<br />
musica vera in der Kammermusikformation.<br />
Scurio moderierte mit<br />
viel Humor zwischen den vierzehn<br />
kleinen Suiten, welche den grossen<br />
und kleinen Tieren vom Löwen<br />
über die Schildkröten bis zum<br />
selbstverliebten Schwan gewidmet<br />
sind. Das Publikum bedankte sich<br />
bei Künstlerinnen und Künstlern<br />
mit einem lang anhaltenden Applaus.<br />
Leider gab es keine Zugabe.<br />
Soviel sei aber schon heute verraten:<br />
Die Hugo-Looser-Matinée<br />
wird nächstes Jahr ihr 25-jähriges<br />
Bestehen ebenfalls mit einigen Leckerbissen<br />
feiern.<br />
Nicolas Emmenegger interpretiert Pokorny und Vivaldi.<br />
Geniessen den Applaus (v.l.): Léanne van Doornick, Nicolas Emmenegger, Jason Huser