Dez. 2018 / Nord

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Gemeindeportrait Schönenwerd «An Bally kommt man nicht vorbei» Wer «schön» im Namen trägt, hat es leicht, sein Dorf zu vermarkten. Das sieht auch Gemeindepräsident Peter Hodel so, der stolz ist auf die Betoncoupe-Arena, den geplanten Bahnhof-Ausbau und sagt: «An Bally kommt man in Schönenwerd noch heute nicht vorbei.» Als «schön» galt früher vor allem das «Klösterlein Werith», der älteste bestehende Sakralbau des Kantons Solothurn, 778 erstmals erwähnt. Dieses «schöne Werith» gab Schönenwerd den Namen, der sich Jahrhunderte später gut vermarkten lässt. «Früher sagten wir ‘Schön, schöner, Schönenwerd’, heute heisst es schlicht: ‘Schönenwerd – einfach schön’», erklärt Gemeindepräsident Peter Hodel (Bild), seit 13 Jahren im Amt, mit einem per 2021 klar kommunizierten Rücktrittstermin. Der FDP-Mann war zuvor bereits zwölf Jahre im Gemeinderat, ist ausserdem Kantonsrat und führt einen Bauernbetrieb mit Mutterkuhhaltung, Ackerbau und Gästebewirtung für geschlossene Gesellschaften. Er sagt, Schönenwerd punkte mit verschiedenen Standortvorteilen: «Das Dorf bietet mit diversen Einkaufsmöglichkeiten alles für den täglichen Bedarf.» Auch wenn das veränderte Einkaufsverhalten, das einstige Ladenangebot natürlich massiv reduziert habe. Verbesserte ÖV-Anbindung In Schönenwerd absolvieren Kinder alle Stufen vom Kindergarten bis und mit Sek 1. Erst für die Kantonsschule müssen die Jugendlichen nach Olten. Auch das spricht für Schönenwerd. Und dann natürlich die gute Verkehrsanbindung, die immer besser wird. Der neue Eppenbergtunnel und der damit verbundene Vierspurausbau der SBB ermöglichen im Regionalverkehr einen ganztägigen Halbstundentakt für Schönenwerd. Zum Vergleich: Heute verkehren die Regionalverkehrszüge zwischen Olten und Aarau nur in der Hauptverkehrszeit im Halbstundentakt. Im Zuge dieser Bauarbeiten soll auch der Bahnhof Schönenwerd aufgewertet werden, «der heute nicht gerade Schönenwerds Visitenkarte ist», gibt Peter Hodel zu. Am Bahnhofausbau sind viele Akteure beteiligt: SBB und Busunternehmen ebenso wie der Kanton, die Gemeinde und sogar der Bund im Rahmen seiner Agglomerationspolitik. «Das Vorprojekt ist fertig. Jetzt sind wir an der Ausarbeitung des Bauprojekts, das nächsten Sommer zur Genehmigung des Investitionskredits an die Gemeindeversammlung geht.» Es wird rege gebaut Eine optimale Verkehrsanbindung in Kombination mit einer hohen Wohnqualität – das mache Schönenwerd attraktiv – vor allem für Pendler, ist der Gemeindepräsident überzeugt. «Es wird viel gebaut in Schönenwerd – mehrere Wohnblöcke mit Mietwohnungen sind geplant, teilweise bereits realisiert und bezogen.» Allerdings ist die Leerwohnungsziffer in Schönenwerd hoch, wie fast überall im Kanton Solothurn. «Aber zu relativieren, da diese einen bestimmten Stichtag abbildet.» Weniger intensiv zeigt sich die Bautätigkeit im Bereich Eigentumswohnungen. «Obwohl diese meist rasch verkauft sind», weiss Peter Hodel. Schönenwerd (rechts) mit seiner Schwestergemeinde Niedergösgen. Vorne in der Mitte sieht man einen Teil der ehemaligen Bally Fabriken, die heute u.a. von Factory Outlet «Fashion Fish» genutzt werden. Foto: Luftbilderschweiz.ch 6
Gemeinde Schönenwerd verfügt nicht mehr über allzu viele Landreserven, wie die aktuelle Ortsplanrevision zeigt. Und so lassen sich auch bestehende Einfamilienhäuser relativ gut verkaufen – das spreche für eine gute Bausubstanz und führe derzeit in gewissen Quartieren zu einem Generationenwechsel. Gute Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden Gebaut wird auch von der Gemeinde: «Nächstes Jahr steht eine Totalsanierung eines Schulhauses an. Ein 3,96-Millionen- Projekt. Das ehemalige Hauswirtschaftsgebäude wird umgenutzt und Schülerinnen und Schüler besuchen den Hauswirtschaftsunterricht künftig in den Nachbargemeinden Gretzenbach und Niedergösgen. Auch in Bezug auf die Wasserversorgung spannt Schönenwerd mit Gretzenbach zusammen. Hier ist einerseits ein neues Reservoir geplant, das im ersten Quartal 2019 in Betrieb genommen wird. Anderseits haben die Bauarbeiten für das neue gemeinsame Grundwasserpumpwerk im Aarefeld in Gretzenbach begonnen. bitte umblättern Der idyllische und imposante Bally-Park mit dem Pfahlbauerdorf lockt Menschen von weit her nach Schönenwerd. Oben: Das prunkvolle Ballyhaus, in dem heute Veranstaltungen und Feste stattfinden, steht wie der angrenzende Bally-Park unter kantonalem Denkmalschutz. Fotos zVg 7
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