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MK-1218

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SCHLAFEN<br />

möbel kultur: Herr Stiehl, die Branche<br />

ist weiter im Umbruch: Wie hat<br />

sich zuletzt der Schlafzimmermarkt<br />

entwickelt?<br />

Michael Stiehl: Die uns vorliegenden<br />

Zahlen der GfK zeigen ganz<br />

deutlich, dass der Schlafzimmermarkt<br />

im Bereich Kastenmöbel<br />

strukturelle Veränderungen zu verzeichnen<br />

hat. Über die letzten<br />

Jahre ist dieser sehr deutlich<br />

im zweistelligen Prozentbereich<br />

zurückgegangen. Im Möbelhandel<br />

sieht das nicht ganz so dramatisch<br />

aus, weil dort die Boxspring- und<br />

Polsterbetten in den letzten Jahren<br />

für Zusatzumsätze gesorgt haben.<br />

Doch im Kastenmöbelbereich<br />

Schlafen müssen wir mit diesen<br />

Rückgängen umgehen. Bei den<br />

Komplettschlafzimmern ist das<br />

wirklich ein brutales Minus. Die<br />

Kunden kaufen heute vor allem<br />

Einzelkomponenten wie Einzelschränke,<br />

Kommoden und Boxspringbetten.<br />

Und diese Entwicklung<br />

gilt sowohl für den<br />

Fachhandel als auch für den<br />

Discountbereich.<br />

möbel kultur: Das klingt dramatisch.<br />

Wie steht Rauch aktuell da?<br />

Michael Stiehl: Im Geschäftsjahr<br />

2017/18 konnten wir unseren<br />

Umsatz halten, nachdem wir im<br />

Vorjahr jedoch ein Minus hinnehmen<br />

mussten. Gleichwohl bleiben<br />

wir mit einem Anteil mit über 20<br />

Prozent im Bereich Schlafzimmer<br />

in Deutschland Marktführer.<br />

Doch woher kommen die<br />

Zuwächse? Jedenfalls nicht aus<br />

dem stationären Handel, insbesondere<br />

die Großfläche verliert weiter.<br />

Wachstum erzielen wir in unseren<br />

Auslandsmärkten und im E-Commerce.<br />

Das Onlinegeschäft legt am<br />

dynamischsten zu und gewinnt<br />

derzeit im zweistelligen Prozentbereich<br />

pro Jahr.<br />

möbel kultur: Diese schwierige Entwicklung<br />

und auch die Umsatzrückgänge<br />

im Geschäftsjahr 2016/17 waren sicherlich<br />

der Auslöser dafür, dass Sie bereits<br />

im Frühjahr verkündet haben, sich<br />

verändern zu wollen – und Ihre gesamte<br />

Sortiments-, und auch Werksstruktur zu<br />

durchleuchten. Inwieweit muss sich<br />

Rauch neu erfinden?<br />

Michael Stiehl: Bei uns steht vieles<br />

auf dem Prüfstand. Wir müssen<br />

unsere Kompetenzen stärken und<br />

auf die Segmente setzen, die<br />

Wachstum versprechen. Deshalb<br />

schauen wir uns sämtliche Prozesse<br />

an.<br />

Bislang haben wir an den beiden<br />

Produktionswerken an unserem<br />

Stammsitz in Freudenberg, in<br />

Bürgstadt und in Masterhausen<br />

unsere vier verschiedenen Sortimentslinien<br />

„Pack’s“ für den<br />

SB-Bereich, „Select“ fürs Junge<br />

Wohnen und „Dialog“ und<br />

„Steffen“ für den Fachhandel<br />

gefertigt. Doch da sich die Sparten<br />

sehr unterschiedlich entwickeln,<br />

haben wir uns natürlich die Frage<br />

gestellt, ob wir unsere vier Werke<br />

Rauch: Der Schlafzimmerspezialist erfindet sich neu<br />

Einmal komplett gedreht<br />

Rauch denkt um. Und verändert nicht nur die Produktion, sondern passt auch die Sortimente<br />

entsprechend an, um den Handel – stationär und online – künftig marktgerechter bedienen zu können.<br />

Exakt 421 Vorgänge müssen im Zuge der Umstrukturierung, zu der auch die Schließung des Werks 1<br />

in Freudenberg gehört, bearbeitet werden. Die „möbel kultur“ war vor Ort am Stammsitz, um von<br />

Geschäftsführer Michael Stiehl zu erfahren, was er alles vorhat.<br />

Zuletzt konnten wir in dem rückläufigen<br />

Markt sogar Anteile dazugewinnen,<br />

sowohl im Fachhandel<br />

als auch im SB-Bereich. Das freut<br />

uns natürlich.<br />

überhaupt noch nach diesen vier<br />

Bereichen gliedern können. Brauchen<br />

wir nicht vielmehr eine<br />

andere Struktur, die marktgerechter<br />

ist?<br />

112 möbel kultur 12/2018

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