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MK-1218

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möbel kultur: Und was ist dabei<br />

herausgekommen?<br />

Michael Stiehl: Dass wir strategisch<br />

und zukunftsorientiert umstrukturieren<br />

müssen – und das nicht<br />

mehr nach Sparten, sondern nach<br />

Produkten ausgerichtet. Sehen Sie,<br />

das wachsende Segment sind die<br />

Einzelschränke. Deshalb konzentrieren<br />

wir diese künftig gesamt in<br />

unserem schlagkräftigsten Werk in<br />

Freudenberg. Dieses eignet sich<br />

aufgrund seiner technologischen<br />

Ausstattung am besten für die Produktion<br />

großvolumiger Möbel. In<br />

Bürgstadt, wo wir auf 10.000 qm<br />

eine ebenso moderne Fertigung<br />

betreiben, werden zukünftig Beimöbel<br />

und Betten produziert.<br />

Das Werk 1, unser Stammwerk,<br />

werden wir in diesem Zusammenhang<br />

im Sommer 2019 schließen.<br />

Hier lohnt es sich einfach nicht<br />

mehr zu investieren. Die Bausubstanz<br />

ist schwierig, der Standort<br />

mitten in Freudenberg liegt ungünstig.<br />

Da sind wir mit unserem großen<br />

Werk 3 in Freudenberg und in<br />

Bürgstadt einfach viel besser aufgestellt.<br />

Und an diesen zukunftsfähigen<br />

Standorten macht es auch Sinn,<br />

weiter zu investieren. Das gleiche<br />

gilt für Mastershausen. Dort werden<br />

wir auch in Zukunft die wertigen<br />

Fachhandels-Sortimente der Sparte<br />

„Steffen“ fertigen.<br />

möbel kultur: Das hört sich nach einem<br />

umfassenden Prozess an.<br />

Michael Stiehl: Das ist ein Riesenvorhaben.<br />

Die Fabriken müssen umgebaut,<br />

neue Fertigungsmöglichkeiten<br />

geschaffen werden, was große<br />

Investitionen in die Anlagen nach<br />

sich zieht. Das Personal, das bisher<br />

im Werk 1 beschäftigt war, wird<br />

neu geschult. EDV-Systeme müssen<br />

angepasst werden, ebenso wie die<br />

Lieferbeziehungen zwischen den<br />

Werken. Deshalb haben wir für die<br />

Umsetzung auch eine große Projektorganisation<br />

aufgebaut. In Zahlen<br />

bedeutet das: Wir haben exakt<br />

421 Vorgänge zu bearbeiten, von<br />

denen sich, Stand heute, 156<br />

gerade in der Umsetzung befinden<br />

und 204 bereits erledigt sind. Wir<br />

liegen also recht gut im Zeitplan.<br />

Dabei geht es aber nicht nur um<br />

die Umstrukturierungen in den<br />

Werken, auch mit den Produkten<br />

haben wir uns beschäftigt.<br />

möbel kultur: Wie hoch sind die<br />

Investitionen?<br />

Michael Stiehl: Bei den Anlagen<br />

rechnen wir dieses Jahr zusätzlich<br />

mit mehreren Millionen Euro.<br />

Außerdem werden wir in die<br />

Umplatzierungen im Markt<br />

investieren.<br />

möbel kultur: Wie hat der Handel auf die<br />

Ankündigungen und auf die Ergebnisse,<br />

die Sie bereits auf der Hausmesse präsentieren<br />

konnten, reagiert?<br />

Michael Stiehl: Die Hausmesse im<br />

Herbst war ein wichtiger Meilenstein<br />

für uns. Und zuletzt auch die<br />

Messe in Brüssel. Hier konnten wir<br />

erstmals sehen, wie die Veränderungen<br />

ankommen. Und zum<br />

Glück hat der Handel sehr positiv<br />

reagiert. Da ist mir wirklich ein<br />

Stein vom Herzen gefallen. Positiv<br />

bewertet wurde das durchgängigere<br />

Sortiment, dass – und das ist<br />

jetzt nur ein Beispiel – Modelle von<br />

„Select“ viel besser mit anderen<br />

Sparten gemixt werden können,<br />

was vor allem für unsere Auslandsmärkte<br />

bedeutend ist. Zudem<br />

haben wir viele wichtige Anforderungen<br />

des Handels aufgegriffen.<br />

Darüber hinaus wurden die Produkte<br />

als attraktiver und frischer<br />

wahrgenommen, auch die zusätzlichen<br />

Funktionen fanden großen<br />

Zuspruch. Das hat uns wirklich<br />

gefreut, zumal wir mit unseren<br />

Partnern im Zuge der Umplatzierungen<br />

sehr eng und intensiv<br />

zusammenarbeiten müssen, um<br />

unseren Zeitplan zu halten. Das<br />

wird noch mal spannend.<br />

möbel kultur: Zu Beginn haben Sie<br />

gesagt, dass das Onlinegeschäft das am<br />

stärksten wachsende ist. Welchen<br />

Anteil hat dieser bei Rauch heute?<br />

Michael Stiehl: Das ist schwierig zu<br />

beziffern, da wir gerade bei den<br />

Multichannel-Anbietern in der<br />

Regel nicht wissen, über welchen<br />

Kanal die Möbel letztendlich verkauft<br />

werden. Aber die Größenordnung<br />

dürfte bei etwa 15 Prozent<br />

liegen.<br />

möbel kultur: Damit rangieren Sie über<br />

dem Durchschnitt. Hat das auch damit zu<br />

Die Produktion der Schlafzimmermöbel<br />

wird künftig am Verbundstandort<br />

Freudenberg-Bürgstadt nach Produktschwerpunkten<br />

ausgerichtet. Im<br />

Hauptwerk in Freudenberg (Foto) wird<br />

aufgrund der hohen technologischen<br />

Ausstattung die Schrank-Produktion<br />

gebündelt. Das Werk 1 am Stammsitz<br />

wird im Zuge der Umstrukturierung bis<br />

Sommer 2019 geschlossen. Auf der<br />

insgesamt 45.000 qm großen Fläche<br />

inmitten des Orts soll ein neues Stadtzentrum<br />

entstehen, mit Wohnungen,<br />

Einzelhandel und städtischen Funktionen.<br />

12/2018 möbel kultur 113

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