2008 - Deutscher Kinderschutzbund Landesverband Schleswig ...
2008 - Deutscher Kinderschutzbund Landesverband Schleswig ...
2008 - Deutscher Kinderschutzbund Landesverband Schleswig ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Kinderschutz: Wahlprüfsteine für die Kommunalwahl <strong>2008</strong><br />
Verabschiedet auf der Mitgliederversammlung am 18. April <strong>2008</strong><br />
Die Förderung und der Schutz der Kinder werden landesweit von den Parteien im<br />
Wahlkampf zu den Kommunalwahlen am 25. Mai <strong>2008</strong> grundsätzlich befürwortet.<br />
Aber wie weit gehen die Forderungen der Politiker und Parteien tatsächlich? Inwieweit<br />
decken sie sich mit den Positionen der <strong>Kinderschutzbund</strong>es? Der <strong>Kinderschutzbund</strong><br />
gibt seinen Mitgliedern „Wahlprüfsteine“ an die Hand, mit denen sie systematisch<br />
die Ansichten der Politiker hinterfragen und auf den Prüfstand stellen können.<br />
1. Wahlprüfstein: Betreuung, Bildung, Ernährung und frühe Förderung<br />
Der <strong>Kinderschutzbund</strong> fordert einen stärkeren Ausbau<br />
der qualifizierten Betreuung und Bildung für<br />
Kinder unter drei Jahren und Beitragsfreiheit für den<br />
Besuch der Kindertagesstätte – und das so schnell<br />
wie möglich.<br />
Das Problem: 15 Prozent aller Kinder zeigen bei der Schuleingangsuntersuchung Entwicklungsverzögerungen.<br />
Viele Kinder benötigen eine frühe Unterstützung und Betreuung,<br />
um die Entwicklungsdefizite sowie mangelnde Versorgung und Förderung<br />
durch die Eltern auszugleichen. Die frühe Tagesbetreuung ist für diese Kinder geradezu<br />
existentiell für ihre Entwicklung. 2007 lag die Versorgung mit Krippenplätzen in SH<br />
bei ca.6 %. Hier müssen auf kommunaler Ebene genügend Betreuungsplätze angeboten<br />
bzw. geschaffen werden. Auch die Kommunen müssen ihren Teil dazu leisten,<br />
diese Betreuungsangebote für Eltern beitragsfrei anzubieten.<br />
Ein weiteres Problem liegt in der ausreichenden und gesunden Ernährung der Kinder.<br />
Der <strong>Kinderschutzbund</strong> setzt sich dafür ein, dass das Projekt „Kein Kind ohne Mahlzeit“<br />
nicht nur vorübergehend, sondern dauerhaft bleibt. Gerade arme Kinder werden<br />
von ihren Eltern oft abgemeldet, wenn diese das Mittagessen gesondert bezahlen<br />
müssen. Der <strong>Kinderschutzbund</strong> hört immer wieder, dass es Kindertagesstätten<br />
gibt, in denen in einem Raum Kinder ein Mittagessen bekommen, im Nebenraum<br />
andere Kinder ihr mitgebrachtes Brot essen. Hier sind die Kommunen gefragt. Wichtig<br />
ist dabei nicht nur das Thema ausreichende, sondern auch gesunde Ernährung.<br />
Der <strong>Kinderschutzbund</strong> engagiert sich daher im Bündnis gegen Kinderarmut gemeinsam<br />
mit der Sozialministerin bei der Aktion „Kein Kind ohne Mahlzeit“. Die Träger<br />
von Kindertagesstätten sollen bei der Versorgung armer Kinder unterstützt werden.<br />
Seite | 24