Seeseiten – das Magazin für die Region Tegernsee, Nr. 52, Ausgabe Frühling 2018

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Steckbrief:
Name:
gebaut: 1949
Architekt:
Standort:
Besichtigung: ja
Kapelle Louisenthal
Alois Rummel
Grundstück der
Papierfabrik
Louisenthal, in der
Nähe des Mitarbeiterparkplatzes
…und von innen.
Über das, was damals wirklich passiert ist, gibt es verschiedene
Interpretationen. Der damalige Gmunder Pfarrer beschrieb
bereits 1945, Förderreuther und Haug seien wegen
"schlechter Behandlung von französischen Kriegsgefangenen
im Betrieb" hingerichtet worden.
Andere Quellen behaupten, die ehemaligen Zwangsarbeiter
der Papierfabrik hätten die französischen Soldaten regelrecht
dazu gedrängt, Förderreuther, Haug und den unbekannten
Soldaten zu erschießen. Manche glauben auch, die
Zwangsarbeiter hätten selbst zu den Waffen gegriffen. Einer
der Söhne Hans Förderreuthers, Heiner Förderreuther,
stellt klar: Sein Vater habe Zwangsarbeiter nie schlecht behandelt.
Er hält die Schüsse für Mord. Förderreuther und
Haug werden zunächst zuhause aufgebahrt.
Als nach den Franzosen die Amerikaner kommen, "lärmend
und fröhlich", so beschreibt es ein zeitgenössischer Artikel,
betreten sie auch das Totenzimmer. "Schweigend nahmen
sie die Helme ab und drückten Frau Förderreuther die
Hand". Ihre letzte Ruhestätte fanden die beiden Firmenbesitzer
in der Louisenthaler Kapelle, an deren Außenwand
auch eine Gedenktafel an sie erinnert. Der unbekannte Soldat
aus Koblenz wurde anonym auf dem Friedhof in Gmund
bestattet.
In ihrer Heimat wirft Tatjana Kerschbaumer gerne auch mal Blicke
hinter die Kulissen. Auf Gegenstände, Geschichten,
Bauwerke und Menschen, die man zu kennen glaubt, die viel erlebt
haben – und die dennoch immer eine Geschichte hinter der Geschichte
haben. Was bei diesem Teil unserer Serie gar nicht so einfach
war: Bis Fotograf Andreas Leder die Genehmigung zum Fotografieren
hatte, mussten erst einmal ein paar Mails hin- und hergeschickt
werden. Was allerdings auch daran lag, dass die Redaktion vier der
fünf Mails an den falschen Empfänger geschickt hatte. Als dann der
richtige Ansprechpartner gefunden war, ging alles ganz schnell…
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