Christkatholisch 2019-04
Ausgabe 4/2019
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2 Thema<br />
<strong>Christkatholisch</strong> 4/<strong>2019</strong><br />
Ökum. Kampagne <strong>2019</strong>: Gemeinsam für starke Frauen. Gemeinsam für eine gerechte Welt.<br />
Menschenrechte: Frauen engagieren sich!<br />
Seit ihrer Gründung setzen sich die Hilfswerke der drei Landeskirchen Partner sein, Fastenopfer und<br />
Brot für alle für die Rechte und Würde der Menschen ein. Der Schwerpunkt der Ökumenischen Kampagne<br />
in der Fastenzeit <strong>2019</strong> besteht nicht zuletzt auch deshalb darin, Frauen und ihre Rechte im Kontext<br />
des Rohstoffabbaus zu stärken.<br />
Titelbild:<br />
Fastentuch <strong>2019</strong>.<br />
Viele im globalen Süden tätige Hilfswerke<br />
berichten von den katastrophalen<br />
Auswirkungen, die die Gewinnung<br />
von Rohstoffen – seien es<br />
mineralische wie Coltan für Smartphones,<br />
metallische wie etwa Gold,<br />
aber auch agrarische, dazu gehören<br />
Soja, Zuckerrohr oder Palmöl, oder<br />
energetische wie Erdöl, Kohle, Wasserkraft<br />
durch transnationale Unternehmen<br />
– mit sich bringen.<br />
Für Frauen ist die Situation besonders<br />
dramatisch: Sie haben kaum Zugang<br />
zu Informationen und werden weder<br />
von den Unternehmen, dem Staat<br />
noch der eigenen Gemeinschaft in<br />
Entscheidungsprozesse miteinbezogen,<br />
obwohl sie von den Folgen meist<br />
am stärksten betroffen sind. Ohne<br />
sauberes Wasser, faire Arbeitsbedingungen<br />
und Zugang zu Land ist es ihnen<br />
kaum möglich, die Familie zu ernähren.<br />
Doch auch Männer sind betroffen. Sie<br />
verlieren durch den Abbau oder die<br />
Produktion von Rohstoffen oft ihre<br />
Einkommensmöglichkeiten als<br />
Kleinbauern oder/und als Kleinschürfer.<br />
Als Folge der fehlenden Verdienstmöglichkeit<br />
sind sie gezwungen,<br />
in anderen Regionen Arbeit zu<br />
suchen und ihre Familie zu verlassen.<br />
Die zurückbleibenden Frauen tragen<br />
dann die alleinige Verantwortung für<br />
die Familien: Sie erziehen die Kinder,<br />
pflegen die betagten Eltern und sind<br />
dafür verantwortlich, die Ernährung<br />
sicherzustellen. In Gegenden, in denen<br />
im grossen Stil Raubbau an der<br />
Erde betrieben wird, zerreissen oft<br />
soziale Netze, Gemeinschaften zerstreiten<br />
sich, werden gezielt gespalten.<br />
Nachbarschaften werden auseinandergerissen,<br />
weil Menschen umgesiedelt<br />
werden, da das Land für den<br />
Rohstoffabbau wertvoll ist. Das führt<br />
zum Zerfall sozialer Netze und sicherer<br />
Strukturen.