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Christkatholisch_2024-3

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FRAUEN<br />

<strong>Christkatholisch</strong><br />

Manuela Petraglios<br />

Rückblick auf ihr Amt<br />

Offen für Neues<br />

und achtsam im<br />

Miteinander<br />

Rosina Gschwind Hofer<br />

Wie mutig und unkon ventionell<br />

sie lebte, widerspricht<br />

dem Rollenbild,<br />

das sie vertrat.<br />

Gaby Hasler<br />

aus Obermumpf<br />

Über heutige und<br />

zukünftige Chancen<br />

Nr. 3 März <strong>2024</strong><br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 1


Carte Blanche<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

2<br />

An unserer Lampe hängt ein roter Luftballon, einfach<br />

so, ein Schatten seiner selbst seit dem letzten<br />

Kindergeburtstag. Die Luft ist raus.<br />

Liege ich selbst entkräftet auf dem Sofa, nehme ich<br />

diesen traurigen Rest erst wieder wahr. Hmm, das<br />

Ding sollte ich weg machen. Doch dazu reicht meine<br />

Luft nicht mehr.<br />

So ähnlich fühle ich mich auch manchmal. Ein<br />

schlaffes Etwas, das kraftvollere<br />

Tage erlebt hat: im Glanz<br />

der Jugend oder in der erholsamen<br />

Freizeit, locker, leicht,<br />

unbeschwert. Wie ein gefüllter<br />

Luftballon eben.<br />

Ich werde den traurigen Rest<br />

hängen lassen, aller Ästhetik<br />

zum Trotz. Als Mahnmal dafür,<br />

achtsamer zu sein. Mir nicht mehr so viel aufzuladen.<br />

Früher Pause zu machen, bevor die Luft ausgeht.<br />

Oder ich gar nicht mehr wahrnehme, dass ich<br />

atme.<br />

Der Alltag, das Lebenstempo, die Nachrichten,<br />

so Manches verschlägt uns den Atem. Dabei ist der<br />

Atem das, was uns lebendig hält. Geht dem Fahrradschlauch<br />

die Luft aus, kein Problem dank Luftpumpe.<br />

Wir sind jedoch wie der Luftballon – einmal<br />

ausgelaugt, lässt sich der Akku nicht mehr so leicht<br />

aufladen.<br />

So nehme ich mir vor, statt zum Beispiel Schritte zu<br />

zählen, doch öfters bewusste Atemzüge zu tun.<br />

Und ein Faultier zu werden. Das ist nämlich mitnichten<br />

faul. Nur achtsam mit seiner Lebensenergie.<br />

Corina Strenzl<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong><br />

Haftungsausschluss<br />

Wir danken allen Einsenderinnen<br />

und Einsendern von Leserbriefen,<br />

Beiträgen und Artikeln. Bitte<br />

beachten Sie folgende Publikationsrichtlinien:<br />

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Leserbriefe benötigen einen inhaltlichen<br />

Bezug auf einen im «<strong>Christkatholisch</strong>»<br />

erschienenen Artikel<br />

und müssen den vollständigen<br />

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Die Redaktion behält sich vor,<br />

zugesandte Texte bezüglich Inhalt<br />

und Sprache anzupassen sowie<br />

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Eingesandte Inserate müssen den<br />

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Heftes entsprechen. Sie sind als<br />

.pdf-Dateien anzuliefern inklusive<br />

eingebetteter Bilder und Fonts und<br />

optimiert für Recycling-Papier.<br />

Grundsätzlich gilt keine Publikationspflicht<br />

für eingereichte Beiträge;<br />

über nicht veröffentlichte<br />

Beiträge wird keine Korrespondenz<br />

geführt. Im Weiteren wird auf das<br />

Medienstatut der <strong>Christkatholisch</strong>en<br />

Kirche der Schweiz<br />

verwiesen.<br />

Ein <strong>Christkatholisch</strong> nur<br />

über FRAUEN?<br />

Wenn wir diesmal ein Heft dem<br />

Thema «Frauen» widmen, so wollen<br />

wir dabei nicht nur in die Vergangenheit<br />

blicken, um bedeutende<br />

Menschen in unserer Kirchengeschichte<br />

in den Fokus zu rücken.<br />

Wir möchten auch Frauen aus der<br />

Gegenwart porträtieren, denn ohne<br />

das Engagement dieser Mitgliederinnen<br />

wäre unsere Kirche nicht<br />

möglich.<br />

Unsere Auswahl an «bedeutenden»<br />

Frauen ist selbstverständlich nicht<br />

abschliessend – aber wir haben<br />

den Versuch gewagt. Das vorliegende<br />

Heft will zeigen, welche<br />

Bedeutung Christkatholikinnen<br />

zukam und zukommt.<br />

Foto: iStock


Inhalt<br />

Thema<br />

Manuela Petraglio: achtsam, mutig und offen für Neues 4<br />

«Wenn du Menschen fischen willst, musst du dein Herz an die Angel hängen.»<br />

Rosina Gschwind-Hofer: Pfarrfrau und Kochbuchautorin 10<br />

Wie mutig und unkonventionell sie lebte, widerspricht dem Rollenbild, das sie vertrat<br />

Gaby Hasler: Wurstbrötle, Lotto und ganz viel Arbeit 14<br />

Bis heute bringen sich Frauen in ihren Gemeinden vielfältig für andere ein<br />

Bedeutende Christkatholikinnen – Aufruf zur Spurensuche 16<br />

Wenn das «<strong>Christkatholisch</strong>» ein Heft dem Thema «Frauen» widmet<br />

Verband <strong>Christkatholisch</strong>er Frauen der Schweiz VCF 18<br />

Geschichte und Bedeutung unserer bistumsweiten Frauenorganisation<br />

Hintergrund<br />

Mechthild von Magdeburgs mystisch-erotische Bildsprache 21<br />

Die Theologin Elke Pahud de Mortanges über die Faszination für die Mystikerin<br />

Irene Gassmann führt die Frauen, die das Leben lieben 26<br />

Das Kloster im Limmattal ist ein Ort, wo die Liebe zu Gott und zum Leben erfahrbar ist<br />

Panorama<br />

Zum 100. Todestag von Eduard Herzog 42<br />

Katholisch und ökumenisch Kirche sein – Bischof Herzogs Anliegen<br />

Judas – eine etwas andere Erzählung 44<br />

In der Geschichte westlichen Denkens ist Judas der Verräter<br />

Aus den Gemeinden<br />

Bern, Obermumpf, Wallbach, Möhlin, Olten 49–53<br />

Agenda<br />

Basel-Land, Basel-Stadt, Kanton Aargau, Ostschweiz,<br />

Zürich, Kanton Bern, Kanton Solothurn, Luzern, Tessin 54–69<br />

Nomen est omen – Die heilige Ottilia 70<br />

Museumstipp – Espresso, Cappuccino, Latte Macchiato 72/73<br />

Gratulationen und Rätselecke 74/75<br />

Bibelwort<br />

Unterwegs nach Ostern von Sarah Böhm-Aebersold 76<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong><br />

3


Thema<br />

«Wenn du Menschen fischen<br />

willst, musst du dein Herz an<br />

die Angel hängen!»<br />

Manuela Petraglio: achtsam, mutig und offen für Neues<br />

Wenn Manuela Petraglio aus Magden von der christkatholischen Kirche<br />

erzählt, merkt man schnell, mit wieviel Herzblut sie den Menschen mit ihren<br />

Sorgen und Nöten verbunden ist. Die langjährige Synodalratspräsidentin<br />

weiss, dass wir für unser Christsein bei aller Liebe für Traditionen immer<br />

offen sein müssen für Neues, achtsam im Miteinander.<br />

Interview Niklas Raggenbass, Bilder Nik Egger<br />

Niklas Raggenbass: Die christkatholische Kirche<br />

St. Martin in Magden könnte nicht schöner gelegen<br />

sein. Wir sehen das Dorf mit seinen Wegen,<br />

Feldern und Häusern. Sie alle erzählen uns Geschichten<br />

von Menschen in Freud und Leid. Hier<br />

haben sie vieles erlebt und mitgetragen. Wie oft<br />

hören Sie die Glocken der Kirche, die grad zu läuten<br />

beginnen?<br />

Manuela Petraglio: Das kann ich nicht mehr zählen.<br />

Die Kirche und alles, was mit ihr zusammenhängt, hat<br />

mein Leben geprägt. Mein Vater und dessen Eltern<br />

haben diese Glocken noch von Hand zum Schwingen<br />

gebracht.<br />

Sind Sie denn in Magden aufgewachsen?<br />

Geboren bin ich in Basel, doch aufgewachsen in Magden<br />

in einer durch und durch christkatholischen Familie.<br />

Die Familie meines Vaters, Ernst Bürgi, hat das<br />

Sigristenamt geführt, dem neben dem Pfarrer eine<br />

ganz besondere Bedeutung zukam. Mein Grossvater<br />

war auch der «Sigerscht», danach war meine Grossmutter,<br />

die Mutter meines Vaters, über 50 Jahre lang<br />

tätig. Der Vater von Mamis Seite war Schreiner. Er<br />

machte alle Einsargungen und war damit so etwas<br />

wie ein Seelsorger. Oft kamen die Trauernden zuerst<br />

zu ihm und dann erst zum Pfarrer. Mein Vater war neben<br />

seinen Aufgaben in der Familie auch politisch engagiert,<br />

so war er Gemeinderat, lange Zeit Kirchenpflegepräsident<br />

und in der Nationalsynode tätig.<br />

Und Ihre Mutter?<br />

Sie setzte sich für viele Menschen ein, die oft bei uns<br />

zu Hause zu Gast waren, was ich als Einzelkind hautnah<br />

erlebte. Meine Eltern verloren zwei Kinder vorher<br />

und ich bin eigentlich das dritte Kind. Meine Mutter<br />

hat 8 Monate für mich im Bett gelegen – mein Vater,<br />

machte in dieser Zeit alles. Meine Mutter, Elisabeth<br />

Bürgi Stalder, hat sich auch sozial enorm eingebracht.<br />

Unglaublich für wen sie alles sorgte. Sie hat nicht nur<br />

10 Jahre lang den Frauenverein in Magden geleitet,<br />

sondern engagierte sich ihr ganzes Leben lang für<br />

sozial schwächere Menschen. Sie wurde auch angefragt,<br />

alleinstehende Leute zu betreuen, und zwar in<br />

einer Zeit, als es noch keine Spitex oder Sozialhilfe<br />

gab. Meine Mutter legte dann im ehemaligen Restaurant<br />

Hirschen in Magden den Grundstein für Alterswohnungen,<br />

was eine Stiftung wurde.<br />

Wie empfanden Sie Ihre Eltern als Erziehende?<br />

Ich bin streng erzogen worden, doch mit viel Aufmerksamkeit<br />

und Liebe. Es war klar: Man macht das und<br />

das nicht. Da schaute man genau drauf. Die Eltern<br />

liessen mir aber auch die Freiheit, zu entscheiden, wo<br />

ich selbst eine Verantwortung übernehmen wollte. Das<br />

prägte mich. Ich hatte eine schöne Kindheit – aber<br />

nicht nur die Kindheit. In einem Umfeld bin ich gross<br />

geworden, in dem ich miterlebte, was die Eltern machten.<br />

Das gab mir immer einen Halt und sollte mir ein<br />

Vorbild für mein eigenes Leben werden – und war sicher<br />

später auch ein Grund, dass ich mit meinem Mann<br />

und unseren Kindern, Tiziano und Fabrizio, unser Haus<br />

zu einem «Generationenhaus» umgebaut habe.<br />

Wie verlief denn Ihre Ausbildung?<br />

Ich besuchte die Primar- und Bezirksschule. Nach der<br />

Bezirksschule habe ich die Diplommittelschule in<br />

Aarau absolviert, wo ich auch wohnte. Dann besuchte<br />

ich drei Jahre das Lehrerseminar in Brugg. Schon<br />

in der 5. Klasse wusste ich, dass ich Handarbeitslehrerin<br />

werden wollte und davon kam ich nicht mehr ab.<br />

Noch heute finde ich, dass das mein Traumberuf ist.<br />

Wann fing das Schule-Geben denn an?<br />

Das war 1987 und ich begann als Lehrerin für Textiles<br />

Werken – Handarbeitslehrerin war das früher. Schon<br />

vorher mit 18 lernte ich meinen Mann, Marco Petraglio,<br />

im Tessin kennen, wo wir immer in den Ferien waren.<br />

Da wir nur Italienisch sprachen, wurde mir diese<br />

Landessprache fast zur Muttersprache. Marco kam<br />

nach Magden und eröffnete nach einigen Jahren eine<br />

eigene Firma. Als wir eine Familie gründeten, hörte<br />

4<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong>


Thema<br />

«Kommunikation ist<br />

das A und O! Ich finde es<br />

sehr entscheidend und<br />

bin nach wie vor davon<br />

überzeugt, dass wir für<br />

die Zukunft neue Ideen<br />

und Inputs entwickeln<br />

müssen – gemeinsam,<br />

auch wenn es schwerfällt.<br />

Wir lernen es von unseren<br />

Jungen genauso wie von<br />

den Alten: Man darf einfach<br />

nicht stehenbleiben.»<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 5


Thema<br />

«Alles Neue macht uns<br />

Angst, man hat Angst,<br />

etwas zu verlieren und<br />

doch müssen wir uns<br />

darin bestärken, mutig zu<br />

sein, den Dingen in die<br />

Augen zu blicken.»<br />

ich zu arbeiten auf. Ich fing erst wieder mit meinem<br />

Beruf an, als unsere Söhne in die Oberstufe kamen.<br />

Ab und zu machte ich Stellvertretungen, auch um das<br />

Risiko der Selbständigkeit etwas abzufedern. Pfarrer<br />

Peter Amiet (von 1960 bis 1977 in Magden) hat uns<br />

«verheiratet». Ich fand dies schön, denn ich war unter<br />

Peter Amiet auch Ministrantin, und zwar das erste<br />

Mädchen. Doch war das zunächst nicht möglich. Ich<br />

liess nicht locker und sagte Pfarrer Amiet: «Ich will<br />

Ministrantin werden». Er sagte dann einmal, dass er<br />

hierfür zuerst Bischof Léon Gauthier (1912-1986) fragen<br />

müsse. Der antwortete kurz: «Es geht!»<br />

Was arbeitet Marco Petraglio, Ihr Mann?<br />

Er konstruiert Labormaschinen, die weltweit vertrieben<br />

werden. Mein Mann fing in der Garage im Haus<br />

an und wir wussten zunächst nicht, ob es wirklich<br />

funktioniert. Es brauchte Mut. Er übt seinen Beruf auch<br />

aus Leidenschaft aus, daher glaube ich, dass das ein<br />

Grund für seine Zufriedenheit im Beruf ist. Unser Sohn<br />

Fabrizio hat heute Interesse an diesem Betrieb und<br />

arbeitet im Geschäft mit. Bei aller Intensität seiner<br />

Arbeit, hat mich Marco in all meinen Tätigkeiten immer<br />

voll unterstützt. Das gab mir einen enormen Rückhalt.<br />

Neben dem Dienst als Ministrantin hatten Sie noch<br />

andere Aufgaben in der Kirche.<br />

Im Jahr 1985 mit 20 war ich als Delegierte von Magden<br />

zum ersten Mal an der Kantonalsynode. Ich weiss<br />

es noch genau: Es fand in Olsberg statt. Rita Plüss<br />

von Rheinfelden war Präsidentin und hatte beschlossen<br />

abzugeben. Da wählte die Synode grad mich zur<br />

Präsidentin der Kantonalsynode Aargau. So bin ich<br />

ins kalte Wasser geworfen worden. Zum Glück konnte<br />

ich mich oft mit den Eltern austauschen, was mir<br />

sehr geholfen hat. 11 Jahre lang hatte ich dieses Amt<br />

inne und lernte dort schon unseren späteren Bischof<br />

Harald kennen, der damals in Wallbach und Obermumpf<br />

Pfarrer war und bald auch in den Kirchenrat<br />

kam. Wir können also sagen, dass wir uns schon «ä<br />

zytlang» kennen. Von 1996 bis 2011 war ich Delegierte<br />

an der Nationalsynode für unsere Kirchgemeinde<br />

und war auch 2008 und 2009 Synodepräsidentin der<br />

Nationalsynode. Die Durchführung der Bischofswahl<br />

2001 (Fritz-René Müller) und 2009 ( Harald Rein) war<br />

eine Ehre für mich. Im Jahr 2002 bin ich in die Kirchenpflege<br />

von Magden gewählt worden – davon 9<br />

Jahre als Präsidentin, bis 2019.<br />

Wie war denn die Wahl zur Synodalratspräsidentin?<br />

Viele meinten: «Du musst Werbung für Deine Wahl<br />

machen!» Ich sagte, nein, das bin nicht ich. Wenn die<br />

Synode mich will, dann wählt sie mich mit dem, was<br />

ich habe. Manchmal ist es gut, wenn man Distanz hat.<br />

Man sagte auch, dass man zur Synodalratspräsidentin<br />

gefragt wird. Ich war nicht schon im Synodalrat –<br />

das war ein Unterschied. Ich war Delegierte von der<br />

Nationalsynode. 2011 bei der Wahl an der Synode in<br />

Baden, bin ich direkt in den Synodalrat und zur Präsidentin<br />

gewählt worden.<br />

6<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong>


Thema<br />

Was muss man denn für dieses Amt können?<br />

«Lies einfach mal das Protokoll, dann weisst Du Bescheid»,<br />

sagte mir mein Vorgänger. Vieles musste ich<br />

mir selbst erarbeiten. Ich machte manches anders und<br />

wollte es nicht abhängig machen von der Führung von<br />

vorher. Von den 12 Jahren brauchte ich sicher 2 Jahre,<br />

bis ich wusste «wie, wo, was» alles läuft. So bin ich<br />

auch dankbar für die sehr gute Zusammenarbeit mit<br />

den übrigen Synodalräten und mit Bischof Harald. Ich<br />

möchte betonen, dass wir in der ganzen Zeit immer<br />

ein sehr gutes, vertrauenswürdiges Verhältnis hatten.<br />

Natürlich musste ich den Kopf hinhalten – doch ich<br />

fühlte mich immer getragen von allen Mitgliedern:<br />

freundschaftlich, mit loyalem Respekt, den es braucht,<br />

mit sehr viel Herzlichkeit und Wohlwollen. Wenn ich<br />

zurückschaue: Das hat mich die ganze Zeit über gestützt.<br />

Was hatte denn der Synodalrat jetzt als Erstes zu<br />

tun gehabt?<br />

Wir haben sehr viel aufgeräumt, was die finanziellen<br />

Dinge anbelangt. Ich wollte, dass die Kirche nicht mehr<br />

überall so viele Darlehen hat. Dass sie von dem, was<br />

sie erwirtschaftet, leben kann. Nicht verkaufen, sondern<br />

versuchen, ein Objekt zum Ertragswert zu nutzen.<br />

Etwa ein Pfarrhaus dann vermieten, wenn man<br />

es nicht mehr dem Pfarrer vermietet. Wir versuchten,<br />

Erträge zu generieren, auch aus den Mieteinnahmen,<br />

die nicht vom Steuereinkommen abhängig sind. So<br />

war ich immer eine Verfechterin, dass man die Pfarrhäuser<br />

nicht verkaufen soll, sondern dass man probieren<br />

muss, sie zu nutzen, so dass sie einen Ertrag<br />

geben. Nach dem Motto: Wenn man sie dem Pfarrer<br />

vermieten kann, kann man sie auch sonst vermieten.<br />

Man baut sie um, macht Wohnungen. Da war ich immer<br />

sehr offen und habe immer an die Kirchgemeinden<br />

appelliert, dies doch zu versuchen.<br />

Wie konnten Sie sich im Synodalrat in den Fragen<br />

rund um die Finanzen denn absichern?<br />

Peter Hagemann von Steffisburg Thun ist mit mir in<br />

den Synodalrat gewählt worden. Um die Finanzen habe<br />

ich mich in den ersten 2 bis 3 Jahren nicht gekümmert.<br />

Da dachte ich, da ist einer vom Fach, einer der Bescheid<br />

weiss. Er sagt mir, wenn irgend etwas ist. Denn<br />

ich hatte neben meiner Arbeit nicht auch noch Zeit,<br />

die Finanzen anzuschauen. Als dann Anne Loch in den<br />

Synodalrat gewählt wurde, habe ich so recht «dahinter»<br />

sehen gelernt. Sie hat einfach Bescheid gewusst<br />

und wusste schon nach einem Jahr, wie hier der Hase<br />

läuft. Sie hat uns auf Dinge aufmerksam gemacht, die<br />

uns halfen, zu guten Lösungen zu kommen, die wir<br />

dann nach aussen sauber aufgleisen konnten. Es ging<br />

einmal um das bischöfliche Haus in Bern. Es gab Stimmen,<br />

die sagten, man sollte es verkaufen. Wir fanden<br />

einen guten anderen Weg und jetzt ist es vermietet<br />

und wir haben gute Mieteinnahmen. Vielleicht geht ja<br />

der nächste Bischof dorthin wohnen. Der Willadingweg<br />

in Bern ist das Zentrum für unsere Kirche und wir<br />

waren immer der Meinung, man sollte so etwas nicht<br />

verkaufen.<br />

Kam diese Botschaft denn bei den Kirchgemeinden<br />

an?<br />

Steter Tropfen höhlt den Stein: Bei den Neujahrswünschen<br />

im <strong>Christkatholisch</strong> und an den jährlichen Finanz-<br />

und Präsidientagungen habe ich darauf aufmerksam<br />

gemacht, dass man sehen muss, wie man externe<br />

Ressourcen gewinnen kann, damit die Kirchgemeinden<br />

finanziell unabhängiger werden. Im Hinblick auf<br />

die fortschreitende Säkularisierung.<br />

Ist es nicht bei vielen Themen wichtig, dass sie<br />

auch in der Öffentlichkeit diskutiert werden können?<br />

Ja unbedingt. Kommunikation ist das A und O!<br />

In unserer Kirche ist es manchmal schwierig, etwas<br />

zu erneuern, da viele Leute am Alten hängen. Das<br />

heisst nicht, dass ich per se alles erneuern oder abschaffen<br />

will, denn was uns die Traditionen geben, ist<br />

wichtig und darauf können wir aufbauen. Ich finde es<br />

jedoch sehr entscheidend, und bin nach wie vor davon<br />

überzeugt, dass wir für die Zukunft neue Ideen<br />

und Inputs entwickeln müssen – gemeinsam, auch<br />

wenn es schwerfällt. Wir lernen es von unseren Jungen<br />

genauso wie von den Alten: Man darf einfach nicht<br />

stehenbleiben.<br />

Ziehen denn Bistum und Kirchgemeinden den<br />

Strick nicht in dieselbe Richtung?<br />

Leider nicht immer. Manchen ist es nicht mehr klar,<br />

welche Bedeutung das Bistum hat und dass die Kirchgemeinden<br />

nicht alles machen müssen, ja können. Es<br />

ist ein buntes synodales Zusammenspiel. Ich habe<br />

Kirchgemeinden erlebt, die viel zu fest nur für sich<br />

schauten und sich sagten, es gehe ihnen ja gut, sie<br />

bräuchten eigentlich nicht mehr. Da habe ich vermisst,<br />

dass sie «über de Gartehag» hinüberschauen. Das<br />

Weitsichtige, das Ganzheitliche, das, wo wir alle darin<br />

hineingehören, war nicht da und der kleinräumige Entscheidungsort<br />

blieb isoliert stehen.<br />

Was ist der Grund, dass dieser Blick über den eigenen<br />

Tellerrand manchmal fehlt?<br />

Das Bistum ist weit weg und bis ein Thema fertig besprochen<br />

worden ist, dauert es zu lange; sie denken,<br />

dass sie lieber selbst entscheiden. Jetzt durch die an­<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 7


Thema<br />

gestrebte gemeinsame Lohnverwaltung, zum Beispiel,<br />

hat das «Miteinander» doch langsam Früchte getragen<br />

und die Leute haben sich Gedanken gemacht. Sie<br />

merken, dass man eine gute Lösung finden möchte:<br />

Die Kirchgemeinden können ihre Autonomie und Selbständigkeit<br />

behalten und die Sachen, die für die Gemeinden<br />

schwierig oder aufwendig sind, die können<br />

zentral gelöst werden. Das hat nichts damit zu tun,<br />

dass man zentralistisch sein will. Und in diese Richtung<br />

haben wir in den letzten Jahren immer etwas<br />

versucht umzusetzen.<br />

Hat man vielleicht auch Angst?<br />

Alles Neue macht uns Angst, man hat Angst, etwas<br />

zu verlieren und doch müssen wir uns darin bestärken,<br />

mutig zu sein, den Dingen in die Augen zu blicken.<br />

Wir müssen uns fragen, was wir gemeinsam wirklich<br />

wollen. Wir wären ja nicht hier, wenn unsere Vorfahren<br />

vor 150 Jahren nicht mutig gewesen wären. Dieser<br />

Mut, aber auch die Weite und Offenheit im freiheitlichen<br />

Denken, gilt auch in der heutigen Zeit, ist noch<br />

immer aktuell.<br />

Braucht es Mut zum Glauben?<br />

Wir müssen uns wieder auf unsere Wurzeln besinnen.<br />

Man muss es zeigen und man muss mit den Menschen<br />

in Kontakt sein - es ist der Mensch, der den Glauben<br />

ausmacht. Darum ist mir auch die Seelsorge immer<br />

sehr wichtig. «Seelsorge machen» und nicht nur Verwaltungsaufgaben<br />

lösen, bedeutet, dass die Seelsorgenden<br />

an die Basis, zu den Leuten gehen und ansprechbar<br />

sein müssen.<br />

Wie liesse sich das auf den Punkt bringen?<br />

Als ich gewählt wurde, ist mir ein Satz von Gottfried<br />

Keller zu meinem Leitspruch geworden: «Wenn Du<br />

Menschen fischen willst, musst Du Dein Herz an die<br />

Angel hängen, dann beissen sie an!» Das ist mir wichtig,<br />

dass bei Allem, was war, ich alles von Herzen gemacht<br />

habe, in aller Ehrlichkeit, mit einer gewissen<br />

Demut – dem Mut zu dienen.<br />

Braucht es denn die Kirche gar nicht mehr?<br />

Da bin ich immer etwas dezidiert gewesen, eindeutig<br />

in meiner Meinung: Ich finde die Kirche leistet viel. Es<br />

braucht die Kirche für die Gesellschaft und für unser<br />

Wertesystem. Werte wie Respekt, Achtsamkeit, der<br />

Umgang miteinander, untereinander, auch der Umgang<br />

mit unserer Schöpfung, das finde ich wichtig.<br />

Und die Haltung oder besser die Bodenhaftung?<br />

Sie funktioniert nur über den Austausch, den Dialog,<br />

die Berührung mit den Menschen, die die Gemeinschaft<br />

ausmachen. Das Leben geschieht im konkreten<br />

Handeln. Es ist mir immer wichtig gewesen, dass<br />

ich mir die Zeit nehme zuzuhören. Mit den Leuten im<br />

Gespräch sein und das Gespräch auch aufnehmen.<br />

Und dass man für alle da ist, das war mir auch wichtig.<br />

Ich kann es nur wiederholen: Die Grundlage muss<br />

immer das Gespräch, der Dialog sein.<br />

Und wenn es Streit, Auseinandersetzung gibt?<br />

Dann erst recht, und dann kommt es zum Tragen, dass<br />

man miteinander geredet hat, sich dazu vielleicht auch<br />

überwinden musste, Kompromisse eingeht und nach<br />

Lösungen sucht.<br />

Wo haben Sie bei all den Schwierigkeiten, die es<br />

auch gab, die Verwurzelung?<br />

Es ist die Familie und der Glaube. Ich habe die Kraft<br />

von den Menschen, mit denen ich etwas erlebt habe<br />

– schon als Kind. Es geht um die Sache und das war<br />

mir immer wichtig. Es geht nicht um meine Person. Es<br />

geht um die Kirche und es geht um die Menschen, die<br />

unserer Kirche treu sind und mitarbeiten. Das hat mich<br />

auch sehr beeindruckt, zu sehen, wie viele Leute ehrenamtlich<br />

für die Kirche arbeiten und sich einsetzen.<br />

Ohne das ginge es gar nicht. Wir brauchen diese Leute.<br />

Kurz: Wir sind auf Menschen angewiesen.<br />

Dass die «Ehe für alle» so breit und vertieft besprochen<br />

wurde, hat ja auch gezeigt, wie die<br />

<strong>Christkatholisch</strong>e Kirche mit brisanten und kontrovers<br />

diskutierten Themen umgehen kann. Woher<br />

ist der Impuls für die «Ehe für alle» gekommen?<br />

Das waren die Jugendlichen. Und wir - Synodalrat, Bischof<br />

– haben den Impuls zu einer ausserordentlichen<br />

Synode und die späteren Schritte sehr gerne aufgenommen.<br />

Es war eine Herausforderung und alle Kirchgemeindemitglieder<br />

und Delegierten konnten sich bis<br />

zur Abstimmung und auch noch danach zu Wort melden.<br />

Wie ordnen Sie die Ökumene und den interreligiösen<br />

Dialog in der Kirche ein?<br />

Die ökumenischen und die internationalen Beziehungen<br />

hatte ich immer sehr unterstützt, nicht nur bei<br />

unseren Kontakten in der Schweiz, sondern auf allen<br />

internationalen Treffen, was zu einer der Aufgaben<br />

von Bischof und Synodalrat gehört. Ich war drei Mal<br />

an Kirchentreffen in den Niederlanden mit der IBK –<br />

die 1889 durch den Zusammenschluss der altkatholischen<br />

Bischöfe gegründete Internationale Altkatholische<br />

Bischofskonferenz –, was das verbindende Organ<br />

der Utrechter Union ist, die auch mit den anderen<br />

8<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong>


Thema<br />

Kirchen zusammenwirken. Dazu gehören Deutschland,<br />

Österreich, Polen, Holland, Tschechien die Schweiz<br />

und Kroatien. Ein gegenseitiger Austausch, erwies sich<br />

nicht nur als sehr fruchtbar, sondern auch als sehr<br />

spannend und herausfordernd. Ich durfte auch an der<br />

Bischofsweihe von Heinz Georg Lederleitner teilnehmen.<br />

Wenn ich mit Mitgliedern anderer Kirchen und<br />

Religionen ins Gespräch kam, stellte ich fest, wie wir<br />

von der christkatholischen Kirche immer willkommen<br />

sind und unsere Stimme sehr wohl gehört wird. Darum<br />

finde ich, dass unsere Kirche auch in Zukunft nach<br />

wie vor eine grosse Chance hat. Es war schon in der<br />

Zeit unseres ersten Bischofs Eduard Herzog klar, dass<br />

wir nur mit den anderen Kirchen unsere christliche<br />

Botschaft weitertragen können. Ich weiss, dass wir<br />

wirklich sehr viel zu geben haben.<br />

Wie würden Sie Ihre Ideen, Ihre Visionen den Jungen<br />

mitteilen und sie mit einbinden?<br />

Ich denke, es ist wichtig, dass wir unsere Jungen von<br />

Anfang an mitnehmen und sie nicht nur irgendwo abliefern.<br />

Wir Erwachsene sind auch mit dabei, so dass<br />

sie uns sehen und erleben können. Wie kann ich von<br />

den Kindern erwarten, dass sie mitmachen, wenn die<br />

Eltern nicht mitmachen? Ich habe die Jugendlichen<br />

immer direkt angefragt, sie motiviert mitzumachen<br />

oder mitzuhelfen.<br />

Aber Kirchenpflege und Synodalrat – wie geht das?<br />

Von 2011 bis 2019 hatte ich das Präsidium Magden-<br />

Olsberg und Synodalratspräsidium zusammen und das<br />

war manchmal sehr viel. Ich konnte das nur machen,<br />

weil ich mich auf eine gut zusammenarbeitende Kirchenpflege<br />

stützen konnte. Da möchte ich unbedingt<br />

Karl Spaar erwähnen, der mir sehr viel abnahm, ohne<br />

ihn wäre das nicht gegangen.<br />

Gibt es ein Patentrezept à la Petraglio?<br />

Nein, ich habe kein Patentrezept, doch vielleicht gab<br />

es etwas: «Der Garten war mein Psychiater». Nach<br />

den Synoden ging ich in mein Gewächshaus oder in<br />

den Garten. Es ging mir gut, wenn ich mit der Erde<br />

etwas machen konnte. Die 12 Jahre waren intensiv.<br />

Und welche Bedeutung hat der Gottesdienst?<br />

Bei allem, was mir an neuen Liedern, Texten und Bildern<br />

gefällt, habe ich auch gerne das Traditionelle in<br />

der Kirche. Ich merke schon den Widerstand bei unseren<br />

Kindern, doch kann ich ihnen beim Synodengottesdienst<br />

«vorführen», was ein Gottesdienst bewirkt<br />

und ist. Es sind natürlich Highlights, denn da sind<br />

so viele Leute dabei. Wir merken schnell, dass die<br />

Traditionen alt und jung, konservativ und progressiv,<br />

französisch, italienisch und deutsch verbinden. Wer<br />

das Kreuz, eine Kerze, den Kelch oder das Evangelienbuch<br />

sieht, versteht, dass dies unsere gemeinsamen<br />

Symbole, unsere «Sprache» ist, vor Gott zu treten.<br />

Das ist Gemeinschaft. Auch wenn wir in einem<br />

kleinen Gottesdienst nur 10 oder weniger sind, ist es<br />

Gemeinschaft. Man kann dieses Gemeinschaftsgefühl<br />

nur besser erleben, wenn mehr Leute in der Kirche<br />

sind. Darin erleben wir Kirche, zeigt sich unser<br />

Menschsein. Es sind alles Facetten unseres Glaubens<br />

mit all den Hoffnungen und der Sehnsucht nach Liebe<br />

und Frieden.<br />

Sie haben von einer grossen Aufgabe Abschied<br />

genommen.<br />

Es war eine sehr intensive und spannende Zeit. Ich<br />

habe insgesamt 38 Jahre «Kirche gemacht» – das<br />

reicht im Moment.<br />

Loslassen ist der Schlüssel zum Glück, sagte Buddha.<br />

Und jedem Ende wohnt ein Anfang inne. Es muss Altes<br />

gehen, damit Neues kommen kann.<br />

Aber Sie hätten doch so viel an Erfahrung, womit<br />

Sie sich einbringen könnten!<br />

Jeder ist ersetzbar! Ich hoffe, ich habe einen kleinen<br />

Baustein gelegt. Franz Murbach ist 2011 mit mir in den<br />

Synodalrat gewählt worden. Es ist gut, dass er dort<br />

weitermachen kann. Ich bin zuversichtlich, dass alles<br />

seinen guten Lauf nimmt. Es war mir auch für die<br />

Welschschweiz wichtig, dass dieser Kontakt stehen<br />

bleibt. Ich bin auch froh, dass wir mit Paolo Rossi jemanden<br />

aus dem Tessin gefunden haben.<br />

Sind wir denn für die Zukunft gerüstet?<br />

Ich bin sicher, dass unsere Kirche für die Zukunft mit<br />

den Veränderungen, die anstehen, viel einzubringen<br />

hat. Ein reiches ökumenisches Netzwerk, langjährige<br />

Erfahrungen mit Kirchengemeinschaften und demokratischen<br />

Prozessen – und die Talente der Frauen<br />

auf allen Ebenen.<br />

Unsere Kirche hat eine Zukunft, denn sie hat diese<br />

Pluspunkte, sie muss sie nur richtig einsetzen und an<br />

den Mann und an die Frau bringen. Und ich denke ausserdem,<br />

die Kirchen, wir Christinnen und Christen, haben<br />

nur dann eine Chance, wenn wir es gemeinsam<br />

anpacken. Wir müssen zusammen mit unseren Glaubensgeschwistern<br />

die Ökumene stärken und auch auf<br />

die anderen Religionen offen zugehen. Kirchenaustritte,<br />

zerbrechende Partnerschaften, Säkularisierung, finanzielle<br />

Schwierigkeiten, die Fragen der Umwelt: Die<br />

Herausforderungen sind für alle gross und es werden<br />

nicht weniger. Miteinander vorwärts gehen und vielleicht<br />

auch einmal stehen bleiben, eine Blume am Wegrand<br />

betrachten und dem Schmetterling zuschauen,<br />

wie er auf ihr landen will. Wir müssen uns nicht verstecken<br />

und uns schämen, dass wir Christinnen und<br />

Christen sind!<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 9


Thema<br />

Wie mutig und unkonventionell<br />

sie lebte, widerspricht dem<br />

Rollenbild, das sie vertrat.<br />

Mehr als Pfarrfrau und Kochbuchautorin: Rosina Gschwind-Hofer<br />

Rosina Gschwind kennen viele als erste christkatholische Pfarrfrau und<br />

Kochbuchautorin. Auch im sozialen und pädagogischen Bereich war sie eine<br />

Pionierin. Die Liebe von Rosina und Paulin Gschwind nahm ihren Anfang im<br />

Interesse an Theologie und im religiös begründeten Mut, eigene Pfade zu<br />

gehen.<br />

Von Erika Moser<br />

Nichts in ihrer Kindheit hatte auf diesen Lebensweg<br />

hingedeutet. Maria Rosina Hofer wurde 1841 in Biglen<br />

geboren. Ihre Eltern führten dort den Gasthof<br />

Bären. Der freisinnige Vater war auch Statthalter.<br />

1850 starb er überraschend. Die Mutter ging 1853<br />

mit einem Wirt aus dem Simmental eine zweite Ehe<br />

ein, die unglücklich verlief. Das bekam auch Rosina<br />

zu spüren. Sobald sie konnte, zog sie wieder nach<br />

Biglen zur älteren Schwester.<br />

Bildungsweg<br />

Ihr Bildungsweg nach der Konfirmation 1855 verlief<br />

nicht gradlinig. Ein Welschlandjahr brach die hochgewachsene<br />

Frau wegen Anämie ab. Die Ausbildung<br />

zur Modistin war wenig erfüllend. Ihr älterer Bruder<br />

Fritz Hofer, Fürsprecher in Thun, unterstützte Rosinas<br />

Wunsch, Lehrerin zu werden. Im Lehrerinnenseminar<br />

in Bern blühte sie auf. Erstmals fand ihr Interesse<br />

an Religion reichhaltige Nahrung. An der Schule<br />

formte sie ihre Vorstellung von umfassender Bildung<br />

für Frauen aus.<br />

Lehrerin, Ehe- und<br />

Geschäftsfrau, Mutter<br />

1862 erhielt sie das Lehrpatent und trat eine Stelle<br />

in Steffisburg an. 1864 wechselte sie nach Thun. Sie<br />

wohnte bei Fritz und seiner Frau Pauline Hofer-Eggimann.<br />

Von ihr lernte sie zu kochen. Mit Freude<br />

nahm sie am gesellschaftlichen Leben teil, so an einem<br />

Lesekreis für Frauen.<br />

1866 heiratete sie den verwitweten Kaufmann Rudolf<br />

Zeller. Er hatte zwei Töchter und führte eine Eisenwarenhandlung<br />

in Thun. 1869 wurde Rudolf jr.<br />

geboren. Rosina hatte seit ihrer Jugend ein Lungenleiden<br />

und erholte sich schlecht von der Geburt. 1871<br />

erkrankte Rudolf Zeller. Rosina führte die Geschäfte,<br />

pflegte ihren Mann und sorgte für die Familie.<br />

Nach dem Tod ihres Mannes 1875 liquidierte sie die<br />

Eisenwarenhandlung.<br />

Erster Kontakt<br />

mit Paulin Gschwind<br />

Das Interesse an Literatur, an Reformtheologie und<br />

an der christkatholischen Bewegung trug sie durch<br />

diese schwierigen Zeiten. Sie las auch Schriften von<br />

Paulin Gschwind. Als sie 1872 von seiner Exkommunikation<br />

erfuhr, schickte sie ihm eine Gratulationskarte.<br />

Paulin Gschwind antwortete ihr in der Meinung,<br />

ein Mann habe ihm geschrieben. Damit begann die<br />

Korrespondenz der beiden. Sie tauschten sich aus<br />

über Kirchenpolitik, Bildung, Frauen eman zipa tion und<br />

Theologie. Über ihre Lebenssituation schrieb Rosina<br />

Zeller nichts. Die Werke Paulin Gschwinds kommentierte<br />

sie kritisch. Über die «theologischen Studien»<br />

schrieb sie:<br />

«Ich bin gesonnen, dem Verfasser ein<br />

Seifenbad zu bereiten und ihn so zu waschen,<br />

dass kein ‚schwarzes‘ Flecklein mehr<br />

an ihm zu finden ist (…). Nicht nur vermisse<br />

ich hier total jene Toleranz, die auch die<br />

Ueberzeugung des Gegners ehrt, selbst<br />

wenn es eine irrige wäre (…); ich finde<br />

überhaupt die ganze Broschüre tendenziös<br />

von A bis Z und der Sockel, auf den sie sich<br />

gestellt, ist ein sehr, sehr alleinseligmachender<br />

und unfehlbarer.»<br />

Daraufhin zog Paulin Gschwind die Schrift aus dem<br />

Buchhandel zurück.<br />

Erste Avance und Korb<br />

Mit Rudolf Zellers Tod im Februar 1875 wurde die<br />

Korrespondenz unterbrochen. Im Sommer besuchte<br />

Paulin Gschwind die Witwe. Den Briefwechsel nahmen<br />

die beiden in verändertem Ton wieder auf.<br />

10<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong>


Thema<br />

Rosina Gschwind-Hofer –<br />

Mitbegründerin und<br />

Präsidentin des Schweizerischen<br />

Gemeinnützigen<br />

Frauenvereins sowie am<br />

Aufbau zweier Schulen<br />

beteiligt.<br />

Illustration: James Curran<br />

Paulin Gschwind wagte eine Avance – und erhielt<br />

einen Korb.<br />

«Es kann nicht sein. Glauben Sie, ich hätte<br />

nicht meinen Stolz! Das ist das einzige Gut,<br />

das ich mir aus freudloser Jugend gerettet.<br />

Ich darf Ihr Lebensglück nicht an das eines<br />

unbekannten Mädchens binden, (dessen)<br />

Herz (...) in dem Begriff der Pflichten ganz<br />

erstorben ist (…). Ich tauge, unglücklich wie<br />

ich bin, nicht dazu, glücklich zu machen, am<br />

wenigsten Sie (…), dem das Geschick ein viel<br />

freundlicheres (…) Los beschieden. (…) Ihre<br />

heitere Natur braucht Heiterkeit und Frische,<br />

und ich komme mir oft vor, wie ein welkes<br />

Blatt. (…)»<br />

Rosina Zeller fühlte sich erschöpft. Sie stand vor einer<br />

ungewissen Zukunft und war abhängig von Unterstützung.<br />

So wollte sie keine entscheidenden<br />

Schritte tun.<br />

Verlobung<br />

Die Korrespondenz wurde etwas spärlicher, aber wärmer.<br />

Rosina Zeller schrieb über ihre Ehevorstellung.<br />

Gott gebe die Ehe. Sich selbst darin aufzugeben, sei<br />

die Quelle von Segen und Glück.<br />

Dass Paulin Gschwind ein wenig eitel war, erkannte<br />

sie. Mit Schalk spielte sie darauf an:<br />

«Ich bin überzeugt, das Leben käme Ihnen<br />

ganz leer und öde vor, wenn ich ihm nicht einen<br />

erhöhten Wert gäbe, indem ich Ihnen<br />

hie und da auf die liebenswürdigste Art die<br />

Wahrheit sage. Sie werden zwar glauben,<br />

das selbst besorgen zu können. Ich weiss<br />

aber doch nicht; die liebe Eitelkeit spielt<br />

selbst auf der Kanzel eine Rolle.»<br />

Paulin Gschwind nahm einen zweiten Anlauf. Diesmal<br />

wurde er nicht abgewiesen.<br />

Die Bundesverfassung von 1874 erlaubte allen mündigen<br />

Bürgern die Zivilehe. Paulin Gschwind hatte<br />

aber Bedenken, dass die Ehe eines Priesters zu Konflikten<br />

in der Kirche führe. Im Altkatholizismus wurde<br />

die Priesterehe kontrovers gesehen. Rosina Zellers<br />

Angehörigen war sie zu gewagt. In Paulin Gschwinds<br />

Kirchgemeinde Starrkirch gab es ablehnende Reaktionen.<br />

Manche fanden, eine Heirat sei des Pfarrers<br />

Sache.<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 11


Thema<br />

Mitgründerin des<br />

Schweizerischen Gemeinnützigen<br />

Frauenvereins<br />

Heirat<br />

Am 29. Mai 1876 segnete Pfarrer Otto Hassler in Olten<br />

die Ehe von Rosina und Paulin Gschwind ein. Dadurch<br />

geriet die Nationalsynode vom Juni unter Zugzwang,<br />

sich zur Priesterehe zu äussern. Es gab Gegner<br />

in den eigenen Reihen und den Geschwisterkirchen.<br />

Die Synode erklärte schliesslich, die Heirat eines<br />

Geistlichen sei kein Hindernis, kirchliche Funktionen<br />

auszuüben.<br />

<strong>Christkatholisch</strong>e Pfarrfrau<br />

und Mutter<br />

Rosina und Paulin Gschwind wurden Eltern von zwei<br />

Buben. Als tägliches Ritual pflegte das Pfarrerpaar<br />

das gemeinsame Gebet. Rosina Gschwind machte<br />

die Krankenbesuche in der Gemeinde. Um die Kirchenrenovation<br />

und ein Harmonium zu finanzieren,<br />

organisierte sie Kulturanlässe. Formell wurde sie<br />

nicht christkatholisch, in ihrem kirchlichen Leben aber<br />

schon. Sie freute sich an Prozessionen und Kirchenschmuck.<br />

1877 empfing sie zu Ostern erstmals die<br />

Kommunion.<br />

Vortragstätigkeit<br />

1885 begann Rosina Gschwind, Vorträge zu halten.<br />

Vor Fabrikarbeiterinnen in Schönenwerd sprach sie<br />

auf Einladung von Carl Franz Bally über Gemüsebau,<br />

Kochen und Ernährung. Die Arbeiterinnen waren<br />

schlecht ernährt und oft krank. Ihnen fehlten nicht<br />

nur Wissen, sondern vor allem Geld und Zeit, um ausgewogen<br />

zu kochen. Rosina Gschwind wollte die Gesundheit<br />

der Arbeiterfamilien durch Ernährung verbessern.<br />

1887 hielt sie Vorträge in Olten und Aarau. Vor einem<br />

bürgerlichen Publikum sprach sie über die Rolle der<br />

Frauen in Familie und Gesellschaft, über Erziehung<br />

und Bildung. Weitere Vortragsreihen in Lenzburg, Zürich,<br />

Bern und Worb waren stets gut besucht. Rosina<br />

Gschwind vertrat ein bürgerliches Welt- und Rollenbild.<br />

Die Emanzipation der Frauen lehnte sie ab. Wie<br />

viele andere bürgerliche Männer und Frauen ging sie<br />

vom Modell der Geschlechtsnaturen aus, die Frauen<br />

zur Aufopferung geeignet machten.<br />

1888 gründete Rosina Gschwind gemeinsam mit<br />

Emma Coradi-Stahl und Gertrud Villiger-Keller den<br />

Schweizerischen Gemeinnützigen Frauenverein SGF.<br />

Sie wurde zur ersten Präsidentin gewählt. Die Rolle<br />

nahm sie widerstrebend an. Nach einem Jahr löste<br />

Gertrud Villiger-Keller sie ab. Die beiden Frauen blieben<br />

einander immer verbunden.<br />

Der SGF wollte Frauen vernetzen, ermutigen und ihren<br />

Anliegen politisches Gewicht verleihen. Politischen<br />

Behörden wollte er zum Ansprechorgan für<br />

Frauenbildung und Fürsorge werden. Rosina<br />

Gschwind war Mitglied des Zentralvorstands, der<br />

Haushaltungs- und der Krankenpflegekommission.<br />

Der SGF organisierte die Finanzierung der Schweizerischen<br />

Pflegerinnenschule in Zürich.<br />

Als redegewandtes Vorbild, als Mentorin und Mediatorin<br />

förderte Rosina Gschwind den Zusammenhalt<br />

im SGF. Bei Meinungsverschiedenheiten suchte sie<br />

wie im synodalen Modell nach dem Konsens.<br />

Haushaltungsschule<br />

im Pfarrhaus<br />

Mit dem Wechsel Paulin Gschwinds nach Kaiser augst<br />

1889, konnte Rosina Gschwind einen langgehegten<br />

Wunsch verwirklichen. Im Pfarrhaus eröffnete sie<br />

1890 eine Haushaltungsschule. Die Schülerinnen lebten<br />

bei der Pfarrfamilie. Rosina Gschwind unterrichtete<br />

alle Fächer selbst, ausser Bügeln. Bis 1902<br />

durchliefen mehr als 240 Frauen die Ausbildung.<br />

Prüfungsexpertin<br />

1897 wurde das Haushaltungslehrerinnenseminar in<br />

Bern eröffnet. Initiiert hatten es Bertha Trüssel, Rosina<br />

Gschwind und Gertrud Villiger-Keller, um Frauen<br />

eine gute hauswirtschaftliche Grundbildung zu ermöglichen.<br />

Bertha Trüssel leitete die Schule, Rosina<br />

Gschwind war Prüfungsexpertin und Mitglied der Prüfungskommission.<br />

Autorin<br />

Rosina Gschwind schrieb auch Zeitungsartikel, etwa<br />

über Charakterbildung in der Schule oder den Dörrofen.<br />

1892 veröffentlichte sie erstmals die «550 Re­<br />

12<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong>


Thema<br />

zepte der Frau Pfarrer Gschwind». Das Buch wurde<br />

immer wieder neu aufgelegt. 1894 publizierte der<br />

SGF eine Zusammenfassung der Vorträge. Viele<br />

Frauen hatten sich das gewünscht.<br />

Theologie in Haus und Garten<br />

Rosina Gschwind half bei der Renovation des Pfarrhauses.<br />

Sie legte einen Gemüsegarten an, propfte<br />

die Obstbäume auf und hielt Hühner.<br />

Mit kirchlichen Fragen setzte sie sich weiterhin auseinander.<br />

Freudig diskutierte sie mit befreundeten<br />

Pfarrern und begleitete Paulins Publikationen kritisch.<br />

So trug sie an ihrem Ort zum Profil christkatholischer<br />

Theologie bei.<br />

Krankheit und Tod<br />

Immer öfter hatte Rosina Gschwind mit gesundheitlichen<br />

Problemen zu kämpfen. 1901 musste sie den<br />

Haushaltungskurs ausfallen lassen. Ende April 1904<br />

kehrte sie erkältet von der Haushaltungslehrerinnenprüfung<br />

zurück. Daraus entwickelte sich eine Lungenentzündung.<br />

Am 9. Mai 1904 starb sie. Pfarrer<br />

Karl Gilg, ein Freund der Familie, gestaltete die Trauerfeier.<br />

Auf ihren Wunsch wurde Rosina Gschwind in<br />

Bern bestattet.<br />

Mehr als das Kochbuch<br />

Rosina Gschwind war beteiligt an der Professionalisierung<br />

von Tätigkeiten, die Frauen offenstanden.<br />

Dass sie Erziehung und Hauswirtschaft als Arbeit<br />

ansah, für die es Wissen und Können braucht, wertete<br />

die Tätigkeit von Frauen auf. Gemeinsam mit<br />

Weggefährtinnen erreichte sie, dass Frauen bessere<br />

Bildung und mehr Kompetenzen erhielten.<br />

Als Pfarrfrau war sie ein Vorbild praktisch gelebten<br />

christkatholischen Glaubens. In theologischen Diskussionen<br />

mit christkatholischen Geistlichen trug sie<br />

zur Entwicklung des kirchlichen Profils bei.<br />

Der Status einer Pfarrfrau verschaffte ihr eine Autorität,<br />

die sie als Witwe nicht unbedingt gehabt hätte.<br />

Das hat ihr öffentliches Wirken sicher unterstützt.<br />

Wie mutig und unkonventionell sie lebte, widerspricht<br />

dem Rollenbild, das sie vertrat. Dadurch konnte sie<br />

den Anliegen von Frauen Gehör verschaffen.<br />

Randbemerkung<br />

Säkularisierung<br />

begegnen<br />

Niemand mag das, wenn<br />

der Sonntagskrimi in den<br />

letzten fünf Minuten<br />

plötzlich eine Lösung<br />

präsentiert, auf die beim<br />

besten Willen keiner<br />

kommen konnte. «Deus<br />

ex Machina» nennt man das, wenn sich<br />

der Drehbuchautor eine Zeugin aus den<br />

Fingern saugt oder ein Beweisstück<br />

auftauchen lässt, das alle offenen<br />

Fragen klärt. Der Ausdruck kommt aus<br />

der antiken Theaterwelt. Dort wurde so<br />

der dramaturgische Kniff bezeichnet,<br />

wenn eine Gottheit plötzlich auf der<br />

Bühne auftauchte und einen Konflikt<br />

auflöste, der den Menschen zuvor<br />

unlösbar schien.<br />

In unserem Alltag hingegen scheinen wir<br />

durchaus Hoffnung zu setzen in «Götter<br />

aus Maschinen» – technologische<br />

Innovationen zum Beispiel, die den<br />

Klimawandel in letzter Minute in geordnete<br />

Bahnen lenken werden. Die<br />

verhindern werden, dass Gletscher komplett<br />

wegschmelzen, immer mehr<br />

Bergdörfer verschüttet werden und<br />

ganze Landstriche abwechselnd unter<br />

Überschwemmungen und Dürren leiden.<br />

Wir hoffen auf neue Energiequellen, die<br />

es uns ermöglichen werden, weiterzuleben<br />

wie gewohnt – wer weiss, vielleicht<br />

sogar noch besser.<br />

Doch zu warten, dass eine erlösende<br />

Technologie oder unerwartete Wendung<br />

unsere Probleme aus der Welt schafft,<br />

reicht nicht. Das gilt mit Blick auf den<br />

Klimawandel, klar. Als Kirche müssen wir<br />

aber auch Strategien finden, wie wir mit<br />

der fortschreitenden Säkularisierung<br />

umgehen – diesem «gesellschaftlichen<br />

Klimawandel» also. Konfessionslose<br />

seien erstmals die grösste Gruppe in<br />

der Schweiz, kommentierten zahlreiche<br />

Medien im Januar neu veröffentlichte<br />

Zahlen des Bundesamtes für Statistik.<br />

Wie im Sonntagskrimi auf einen «Deus<br />

ex Machina» zu setzen, ist keine<br />

sinnvolle Strategie.<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 13


Thema<br />

Ehrenamtliches Engagement<br />

der Frauen in der Kirche heute<br />

Wurstbrötle, Lotto und ganz viel Arbeit<br />

Die bewegte Geschichte der Frauen in der Institution Kirche hat<br />

über Jahrhunderte hinweg viele engagierte Frauenfiguren hervorgebracht.<br />

Bis heute bringen sich Frauen in ihren Gemeinden<br />

vielfältig für andere ein. Warum und wie lange noch?<br />

Von Corina Strenzl<br />

Sie sind Plattformen für Geselligkeit und Vernetzung,<br />

wir kennen sie in der Kirche und darüber hinaus unter<br />

vielen Namen: Frauenverein, Frauengruppe, Landfrauen<br />

und so weiter. Ihre Mitgliederinnen sind füreinander<br />

da, aber mit ihrer tatkräftigen Hilfe auch für<br />

eine grössere Gemeinschaft. Gerade im ländlichen<br />

Raum kann dies sehr kostbar sein – für Ältere aber<br />

auch für junge Familien und Mütter oder für Hinzugezogene.<br />

Gaby Hasler aus Obermumpf erzählt über<br />

heutige und zukünftige Chancen dieser Arbeit.<br />

Corina Strenzl: Frau Hasler, Sie engagieren sich<br />

schon lange für die <strong>Christkatholisch</strong>e Kirche und<br />

haben bereits verschiedene Ämter ausgeführt.<br />

Aktuell bringen Sie sich unter anderem im Frauenverein<br />

Ihrer Gemeinde Obermumpf ein. Welche<br />

Angebote finde ich in Ihrer Frauengruppe?<br />

Gaby Hasler: Gemütliche abendliche Treffen, die einmal<br />

im Monat stattfinden. Meist im christkatholischen<br />

Pfarrhof in Obermumpf. Vor Ostern färben wir zusammen<br />

Eier für die Osternacht. Im Sommer treffen wir<br />

uns zum «Wurstbrötle». In den Herbstmonaten spielen<br />

wir zusammen Lotto, treffen uns zum Raclette Essen<br />

oder gehen an den Weihnachtsmarkt nach Basel.<br />

Um nur ein paar Aktivitäten zu erwähnen. Die Frauenvereinsmitglieder<br />

werden auch immer wieder von<br />

der Kirchgemeinde zur Mithilfe angefragt. Der Frauenverein<br />

ist auch für die Organisation vom Samichlaus-<br />

Besuch und der Weihnachtsfeier zuständig.<br />

Wie viele Frauen machen mit bei den Treffen und<br />

sind Sie zufrieden mit der Resonanz?<br />

Unser Jahresprogramm ist sehr vielseitig. Die Anlässe<br />

werden unterschiedlich besucht. Es gibt Höck da<br />

sind wir zu viert, an einem Raclette-Abend sind wir<br />

schon mal 20 Frauen.<br />

«Mir ist durchaus<br />

bewusst, dass wir<br />

vieles dem Engagement<br />

von starken<br />

Frauen zu verdanken<br />

haben, zum Beispiel<br />

das Frauenwahlrecht.»<br />

Fotos: Kurt Schiebler<br />

Frau Hasler, warum finden Sie es wichtig, speziell<br />

für Frauen Angebote zu machen?<br />

Für mich ist es nicht so wichtig, dass das Angebot<br />

speziell für Frauen ist. Es sollte für unsere Kirchgemeinde<br />

eine gute Ergänzung sein und ein gutes, ansprechendes<br />

Angebot bieten. Ganz früher hiess es<br />

sogar «Frauen- und Töchterverein» – während die<br />

Männer ihrem Beruf nachgingen oder auch in Kriegen<br />

kämpften, kam es den Frauen zu, für das Wohlergehen<br />

der Gemeinschaft zu sorgen. Und die Töchter<br />

übernahmen dies in einem nahtlosen Wechsel.<br />

Der Name veränderte sich über die Zeit zu «Frauenverein»,<br />

da Töchter ja auch Frauen sind. Aber der<br />

Zeitgeist veränderte sich auch. Wir haben heute zwar<br />

keine männlichen Mitglieder, aber die Ehemänner unserer<br />

Mitgliederinnen helfen bei Bedarf immer tatkräftig<br />

mit.<br />

In vielen alt-katholischen Kirchen, so auch in der<br />

<strong>Christkatholisch</strong>en Kirche, geniessen wir heute<br />

demokratische Strukturen und ein gleichberechtigtes<br />

Ansehen von Mann und Frau, ebenfalls<br />

gleichberechtigten Zugang zu allen Ämtern. Dies<br />

war in der Kirchengeschichte nicht immer so. Ha-<br />

14<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong>


Thema<br />

ben wir das Beste erreicht in dieser Hinsicht, oder<br />

sehen Sie noch Potential bezüglich der Stellung<br />

der Frauen in der Kirche?<br />

Es wurde bereits viel erreicht. Dennoch glaube ich,<br />

dass nicht der Frauenanteil an erster Stelle stehen<br />

sollte. Wichtig ist, dass wir Personen für die Freiwilligenarbeit<br />

gewinnen, die gewillt sind ihre Ideen und<br />

viel von ihrer Freizeit der Gemeinschaft der Kirche<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Der Verband <strong>Christkatholisch</strong>er Frauen der<br />

Schweiz (VCF) möchte zum Beispiel zur Vernetzung<br />

von Frauenvereinen und Frauengruppen beitragen,<br />

Frauenanliegen in der Kirche vertreten<br />

oder auch die Spiritualität und die Auseinandersetzung<br />

mit Glaubensfragen fördern. Der Bund<br />

Alt-Katholischer Frauen (baf) in Deutschland verfolgt<br />

ähnliche Ziele. Es gibt also scheinbar noch<br />

das Bedürfnis oder auch den Bedarf, Frauen speziell<br />

in den Fokus zu nehmen?<br />

Ich finde es toll, dass sich Frauen engagieren, dass<br />

es solche Verbände gibt. Für mich steht zwar nicht<br />

im Fokus, dass es eine Frauenquote gibt oder Frauen<br />

besonders hervorgehoben werden. Aber mir ist<br />

durchaus bewusst, dass wir vieles dem Engagement<br />

von starken Frauen zu verdanken haben, zum Beispiel<br />

das Frauenwahlrecht, was es in der Schweiz ja<br />

noch nicht so lange gibt.<br />

Gibt es eine Frau in der Bibel oder in der Kirchengeschichte,<br />

die Sie besonders beeindruckt, Sie<br />

vielleicht sogar in Ihrem Engagement beeinflusst?<br />

Nein, auf jeden Fall nicht bewusst.<br />

Wir feiern jährlich in unseren Gemeinden den<br />

Weltgebetstag. Gab es ein Land, dass Sie hinsichtlich<br />

der dort aufgezeigten Situation der Frauen<br />

besonders beeindruckt hat?<br />

Unsere WGT-Vorbereitungsgruppe aus Obermumpf,<br />

in der alle drei Konfessionen vertreten sind, findet<br />

immer eine gute Umsetzung des Leitfadens. Vom<br />

Team werden immer sehr schöne Feiern vorbereitet<br />

und die einzelnen Länder eindrücklich vorgestellt. An<br />

diesen Feiern wird mir persönlich bewusst, wie privilegiert<br />

wir hier in der Schweiz leben können. Sei es<br />

in medizinischer Hinsicht, oder dass die Bildungsmöglichkeiten<br />

für alle offen stehen, auch für die Mädchen<br />

und Frauen; dass Frauen als gleichwertig erachtet<br />

werden und wir unsere Meinung äussern können,<br />

ohne dass uns nach dem Leben getrachtet wird.<br />

Wäre darüber hinaus eine stärkere internationale<br />

Vernetzung in der Frauenarbeit sinnvoll, z. B. in<br />

der Utrechter Union? Haben Sie Ideen oder Wünsche,<br />

wie die Kirchenleitungen hier unterstützen<br />

können?<br />

Meine Wünsche beschränken sich auf unsere Region.<br />

Wir müssen einen Weg finden, wie wir junge und engagierte<br />

Frauen für ehrenamtliche und gesellschaftliche<br />

Arbeiten begeistern können.<br />

Wie würden Sie Ihre Tochter oder Ihre Enkelin<br />

überzeugen, in der Kirche aktiv mitzumachen?<br />

Was kann Kirche den jungen Frauen heute noch<br />

anbieten?<br />

Ich versuche ihnen meine Begeisterung für die ehrenamtliche<br />

Tätigkeit in unserer Gemeinde weiterzugeben.<br />

Aber das ist generell eine schwierige Frage.<br />

Unser Verein ist im Moment selbst auf der Suche<br />

nach Mitgliederinnen. Wir haben noch nicht herausgefunden,<br />

was die heutigen Frauen anspricht. Jedoch<br />

können es die Frauen selbst auch nicht sagen, was<br />

sie ansprechen würde. Das Argument, ehrenamtlich<br />

für die Gemeinschaft tätig zu sein, ist ihnen zu wenig<br />

attraktiv.<br />

Wie lange kann es also noch solche Angebote geben?<br />

Landauf, landab verändert sich der Zeitgeist in<br />

dieser Hinsicht sehr, auch in den Vereinen ausserhalb<br />

der kirchlichen Landschaft. Junge Menschen<br />

sind eine ganze Zeitspanne lang stark damit beschäftigt,<br />

eine Perspektive für sich zu entwickeln und im<br />

beruflichen Leben Fuss zu fassen. Da bleibt mitunter<br />

wenig Zeit für ehrenamtliches Engagement. Ob die<br />

Bedürfnisse der Seele, spirituelle Anliegen oder das<br />

Bedürfnis nach Gemeinschaft und Gemeinwohl junge<br />

Menschen dazu bringen, sich (wieder) in der Kirche<br />

zu engagieren, hängt auch davon ab, ob und wie<br />

sie schon in ihrer Kindheit Kirche erlebt haben und<br />

wie flexibel oder kreativ Kirche auf junge Menschen<br />

eingeht.<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 15


Thema<br />

Ein Aufruf zur<br />

Spurensuche<br />

Bedeutende Christkatholikinnen<br />

Wenn das «<strong>Christkatholisch</strong>» ein Heft dem Thema «Frauen» widmet, liegt<br />

es nahe, nicht nur den Verband <strong>Christkatholisch</strong>er Frauenvereine, sondern<br />

auch einzelne christkatholische Frauen in den Blick zu nehmen. Doch hier<br />

gibt es ein Problem. Wer gehört zu den bedeutenden Christkatholikinnen?<br />

Von Angela Berlis<br />

Was und wer bestimmt, ob ein Mensch als «bedeutend»<br />

gilt und wir ihn in dieser Weise erinnern? Was<br />

heisst denn «bedeutend» oder «wichtig»? Wichtig<br />

in welcher Beziehung? Ist eine Frau bedeutend, weil<br />

sie eine treue Kirchgängerin war und zu einer lebendigen<br />

Gottesdienstgemeinde beitrug? Oder weil<br />

sie als Sigristin Sonntag für Sonntag bereitstand<br />

und im Hintergrund für den guten Verlauf des Gottesdienstes<br />

sorgte? Oder weil sie im Frauenverein<br />

oder im Kirchenchor über Jahrzehnte eine tragende<br />

Stimme hatte? Oder weil sie – seit Frauen dies durften<br />

– Mitglied in der Kirchenpflege war und so die<br />

Geschicke einer Gemeinde mitlenkte? Oder weil sie<br />

Mitglied im Synodalrat oder gar dessen Präsidentin<br />

war? Oder weil sie sich als Ärztin oder als Rechtskundige<br />

oder einfach so für das kirchliche und das<br />

politische Frauenstimmrecht engagierte?<br />

Die ideale Frau sollte selbstlos<br />

und bescheiden sein<br />

Die Beurteilung von «Bedeutung» ist nicht unabhängig<br />

davon, welche Tätigkeiten durch wen als bedeutsam<br />

eingestuft werden, ob etwas überhaupt in seiner<br />

Bedeutung wahrgenommen wird oder nicht.<br />

Dass uns wahrscheinlich viel mehr Männer einfallen,<br />

gerade wenn es um die Anfänge der christkatholischen<br />

kirchlichen Eigenexistenz geht, hängt damit<br />

zusammen, dass der öffentliche Handlungsraum von<br />

Frauen bis weit ins 20. Jahrhundert hinein viel eingeschränkter<br />

war als derjenige der Männer. Hinzu<br />

kamen Rollenzuschreibungen: Die ideale Frau sollte<br />

selbstlos und bescheiden sein. So wird weniger<br />

sichtbar, wo Frauen aktiv und mutig auftraten oder<br />

wo sie eine bestimmte Entwicklung initiierten oder<br />

mittrugen. Es hat für Frauen lange gedauert, bis sie<br />

ihre vollen Rechte als Bürgerinnen entfalten konnten<br />

– sowohl in den Kirchen als auch in der Gesellschaft.<br />

Auch mit der Erinnerung ist das so eine Sache.<br />

Mündliche Erinnerung reicht auf dem Land zwei bis<br />

drei Generationen zurück, im städtischen Kontext<br />

weniger lang. Wo nichts schriftlich festgehalten wurde,<br />

verblassen irgendwann die Erinnerungen. Anders<br />

als häufig bei Männern wurde das, was Frauen<br />

taten, viel seltener schriftlich festgehalten. Nicht zu<br />

vergessen ist aber: Auch unter Frauen gibt es Unterschiede.<br />

Frauen aus einer höheren Klasse hatten<br />

grössere Chancen, dass ihre Handlungen überliefert<br />

wurden, als Frauen aus der Arbeiterschicht.<br />

Eine Spurensuche im HLS<br />

Machen wir uns also auf die Suche nach bedeutenden<br />

Christkatholikinnen! Im «Historischen Lexikon<br />

der Schweiz» finde ich, je nach eingegebenem Suchbegriff,<br />

entweder sieben oder zehn Einträge zu<br />

christkatholischen Frauen. Hatte ich diese Frauen<br />

erwartet? Nein. Manche (siehe Liste) waren mir völlig<br />

unbekannt. Zu anderen, die ich erwartet oder erhofft<br />

hatte, fand sich hingegen kein Eintrag: So vermisse<br />

ich Aline Ducommun-Merz (1867–1921), die<br />

erste Frauenverbandspräsidentin, oder die Journalistin<br />

und Redaktorin Rosmarie Kull-Schlappner<br />

(1921–1997).<br />

Wer findet Aufnahme in dieses Standardlexikon zur<br />

Schweizer Geschichte und Kultur? Ein Auswahlkriterium<br />

ist die gesellschaftliche und im weiten Sinn<br />

politische Bedeutung von Personen. Frauen, die sich<br />

innerkirchlich engagiert haben, kommen darin also<br />

nicht unbedingt vor, sowenig wie Frauen ohne Berufsbiographie<br />

– ausser sie haben sich für gesellschaftspolitische<br />

Belange eingesetzt. So haben<br />

Christkatholikinnen den Schweizerischen Gemeinnützigen<br />

Frauenverein mitbegründet und/oder hatten<br />

darin eine Führungsrolle, die im HLS vermeldet<br />

wird. Zu ihnen gehörten etwa Gertrud Villiger-Keller<br />

oder Rosina Gschwind-Hofer, die als erste christkatholische<br />

Pfarrfrau gilt, jedoch reformiert war.<br />

16<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong>


Thema<br />

Frauen, die sich innerhalb<br />

der <strong>Christkatholisch</strong>en<br />

Kirche engagiert haben,<br />

kommen im Historischen<br />

Lexikon der Schweiz nicht<br />

unbedingt vor, so wenig wie<br />

in der Regel Frauen ohne<br />

Berufsbiographie – ausser<br />

sie haben sich, von der<br />

Öffentlichkeit wahrgenommen,<br />

für gesellschaftspolitische<br />

Belange eingesetzt.<br />

Fotos: zVg<br />

Die meisten Christkatholikinnen im HLS waren Pionierinnen<br />

auf ihrem Gebiet: So war etwa Maria<br />

Felchlin die erste praktizierende Ärztin des Kantons<br />

Solothurn; 1964 liess sie den noch heute verliehenen<br />

Preis für Frauenförderung für eine andere im<br />

HLS als «christkatholisch» verzeichnete Frau einrichten:<br />

Ida Somazzi, die für Frauenförderung und<br />

Völkerversöhnung gearbeitet hatte. Auch Gertrud<br />

Woker, die schon früh als Chemikerin gegen den<br />

Giftgaskrieg Stellung bezog, doch an der Universität<br />

Bern lange auf angemessene Anerkennung warten<br />

musste, war eine Pionierin. Ihre Bedeutung ist<br />

in den letzten Jahren wieder neu entdeckt worden,<br />

nicht zuletzt durch einen Dokumentarfilm in jüngster<br />

Zeit. Nach ihr und nach der Völkerrechtlerin und<br />

ersten Synodalrätin Denise Bindschedler-Robert<br />

sind Strassen benannt. Auch mehrere christkatholische<br />

Künstlerinnen oder Mäzeninnen sind im HLS<br />

zu finden, etwa Mara Jovanovits oder Hortense Anda-Bührle.<br />

Anregung zu einer<br />

Spurensuche in der <strong>Christkatholisch</strong>en<br />

Kirche<br />

Während Gertrud Villiger-Keller, Anny Peter und Denise<br />

Bindschedler-Robert zu Recht einen Lexikoneintrag<br />

im HLS erhalten haben, dürfen in der Erinnerung<br />

der <strong>Christkatholisch</strong>en Kirche auch etliche<br />

andere Christkatholikinnen nicht fehlen – dies betrifft<br />

nicht zuletzt Frauen der jüngeren Vergangenheit<br />

und der Gegenwart. Und so endet dieser Beitrag<br />

mit einem Aufruf an Sie, werte Lesende: Wer<br />

– auf der Ebene Ihrer Gemeinde oder der gesamten<br />

Kirche – sollte Ihrer Meinung nach erinnert werden?<br />

Bitte senden Sie Namen mit einer kurzen Begründung<br />

und nach Möglichkeit auch ein paar biographischen<br />

Angaben an angela.berlis@unibe.ch.<br />

Im Herbst <strong>2024</strong> wird an der Universität eine Geschichtswerkstatt<br />

zu christkatholischer Erinnerungskultur<br />

stattfinden.<br />

Christkatholikinnen<br />

im Historischen Lexikon<br />

der Schweiz<br />

Hortense Anda-Bührle (1926–2014)<br />

Denise Bindschedler-Robert (1920–2008)<br />

Maria Felchlin (1899–1987)<br />

Hermine Gelpke-Weibel (1881–1955)<br />

Mara Jovanovits (1906–1993)<br />

Isabelle Kaiser (1866–1925)<br />

Nanette Kalenbach-Schröter (1831–1917)<br />

Cécile Lauber (1887–1981)<br />

Margrit Läubli (*1928)<br />

Isabell Mahrer (1917–2013)<br />

Anny Peter (1882–1958)<br />

Ida Somazzi (1882–1963)<br />

Ulrike Sprenger (1921–2008)<br />

Gertrud Woker (1878–1968)<br />

Gertrud Villiger–Keller (1843–1908)<br />

Der <strong>Christkatholisch</strong>en Kirche nahestehende<br />

Frauen mit Eintrag im HLS<br />

Rosina Gschwind-Hofer (1841–1904)<br />

Christine von Hoiningen gen. Huene (1848–1920)<br />

https://hls-dhs-dss.ch/de/<br />

Tipp: Mehr Informationen zu den einzelnen Personen finden Sie,<br />

wenn Sie diese Namen im Internet zusammen mit der Angabe<br />

«HLS» eingeben.<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 17


Thema<br />

Geschichte und Bedeutung<br />

unserer bistumsweiten<br />

Frauenorganisation<br />

Der Verband <strong>Christkatholisch</strong>er Frauen der Schweiz VCF<br />

1916 gegründet, ist der VCF der älteste konfessionelle Frauenverband der<br />

Schweiz neben dem Schweizerischen Katholischen Frauenbund SKF und<br />

dem Evangelischen Frauen verband Schweiz EFS.<br />

Von Beatrice Reusser, Vorstandsmitglied VCF<br />

Die Geschichte des VCF fügt sich ein in die Entwicklung<br />

der Frauenbewegung und in den Kampf der<br />

Frauen um politische und gesellschaftliche Rechte.<br />

Um sich Gehör zu verschaffen und ihre Anliegen besser<br />

durchsetzen zu können, schlossen sich Frauen<br />

in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Vereinen<br />

und Verbänden zusammen. Auch die ersten<br />

christkatholischen Frauenvereine entstanden in dieser<br />

Zeit. 1888 wurde der Schweizerische Gemeinnützige<br />

Frauenverein als Dachverband der gemeinnützigen<br />

Frauenvereine gegründet und setzte sich<br />

fortan für die Ausbildung von Frauen in Hauswirtschaft,<br />

Ernährungskunde, Krankenpflege und Erziehung<br />

ein. Gründungsmitglied und erste Präsidentin<br />

war Rosina Gschwind, auch bekannt als Pfarrfrau<br />

und Herausgeberin eines Kochbuchs. Der 1900 gegründete<br />

Bund schweizerischer Frauenvereine BSF,<br />

die heutige Alliance F, vertrat vor allem die politischen<br />

Anliegen der Frauen, insbesondere im Bereich der<br />

Zivil- und Strafgesetzgebung. Der VCF trat 1923 dem<br />

BSF bei.<br />

Gründung und Entwicklung<br />

des VCF<br />

Die Gründung des VCF fiel in das Kriegsjahr 1916.<br />

Ausgehend von Vorstössen des Frauenvereins St.<br />

Gallen fand die Gründungsversammlung in Olten<br />

statt. Erste Präsidentin wurde Aline Ducommun-Merz<br />

(1867-1921) aus Bern. An der ersten Delegiertenversammlung<br />

wurden 1917 die Statuten verabschiedet,<br />

welche folgenden Verbandszweck nennen:<br />

• Pflege der Bande der Freundschaft und Zusammengehörigkeit<br />

zwischen den einzelnen Vereinen<br />

• Förderung des Verständnisses für die Forderungen<br />

der katholischen Reformbewegung und eine<br />

zielbewusstere Anteilnahme am kirchlichen und<br />

sozialen Leben der christkatholischen Gemeinden<br />

und an den Aufgaben der Kirche<br />

• Sammlung der weiblichen christkatholischen Jugend<br />

und deren Hinführung zu tatkräftigen Förderinnen<br />

der Kirche.<br />

In ihrem Bericht an die Synode 1920 formulierte Anny<br />

Peter (Zentralpräsidentin von 1920-1945): «Wir möchten<br />

zu Stauffacherinnen für unsere Kirche werden,<br />

zum Segen der ganzen christkatholischen Bewegung».<br />

Der VCF setzte sich von Anfang an für das<br />

kirchliche Stimmrecht der Frauen ein. Einzelne Gemeinden<br />

hatten dieses ab 1920 eingeführt, aber erst<br />

1954 erhielten die Frauen das Stimmrecht an der Synode.<br />

1960 delegierte Solothurn die erste Frau und<br />

1966 wurde Denise Bindschedler-Robert die erste<br />

Synodalrätin.<br />

1920 gehörten dem VCF 27 Frauenvereine mit 2800<br />

Mitglieder an. 1934 waren es 36 Vereine mit 3600<br />

Mitgliedern. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten<br />

gingen die Mitgliederzahlen zurück und 2013 waren<br />

es noch 17 Frauenvereine mit 1000 Mitgliedern.<br />

2023 gehörten dem VCF noch 11 Frauenvereine an;<br />

von den anfänglich zahlreichen Vereinen der Westschweiz<br />

ist keiner mehr aktiv.<br />

Aufgaben und Tätigkeiten des<br />

VCF und der Frauenvereine<br />

In den ersten Jahrzehnten stand die Fürsorgetätigkeit<br />

im Vordergrund, dies auch wegen der Kriege und<br />

der Wirtschaftskrise der 30er Jahren. Spenden wurden<br />

gesammelt für Bedürftige, Kleidersammlungen<br />

sowie Obst- und Gemüsesendungen in städtische<br />

Gebiete wurden organisiert. 1940 wurde der Mütterfonds<br />

gegründet zur Unterstützung erholungsbedürftiger<br />

christkatholischer Frauen, die auch finanzielle<br />

Hilfe bei ausserordentlichen Ausgaben wie Zahnarztrechnungen<br />

erhielten. Die Unterstützungsgesuche<br />

nahmen nach den 80er Jahren ab. Der Fonds wurde<br />

1991 umbenannt in «Solidaritätsfonds für Frauen» und<br />

erhielt Statuten. Heute werden nur noch selten Anträge<br />

gestellt.<br />

Das Berghüsli sah Anny Peter 1928 als vorfabriziertes<br />

Ausstellungshaus an der Schweizerischen Ausstellung<br />

für Frauenarbeit SAFFA, sie kaufte es und liess<br />

es 1932 bei Heiligenschwendi aufbauen. Es wurde zu<br />

ihrem Rückzugsort und zu einem Ferien-, Kur- und<br />

Tagungszentrum für ihre vielfältigen gemeinnützigen<br />

Tätigkeiten. 1954 übertrug sie es der christkatholischen<br />

Kirche als Stiftung. Bis heute ist das Berghüs­<br />

18<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong>


Thema<br />

Im Uhrzeigersinn:<br />

(links) Bundesfeierpostkarte<br />

1917; (oben)<br />

Zweckartikel in den<br />

ersten Statuten des<br />

VCF von 1917; (rechts)<br />

Anny Peter und (unten)<br />

Rosina Gschwind.<br />

Fotos: zVg<br />

li ein Ferien- und Begegnungsort; dort finden Lager,<br />

Tagungen und die Berghüsliwochen statt. Bekanntheit<br />

erlangten die 1940 bis 2008 durchgeführten Paramentenkurse.<br />

Blumenschmuck und Paramentenpflege<br />

gehörten immer zu den wichtigen Aufgaben der Frauenvereine<br />

in den Kirchgemeinden.<br />

Seit 1958 ist der VCF Mitglied des Weltgebetstags<br />

Schweiz WGT, zusammen mit dem katholischen Frauenbund<br />

und dem evangelischen Frauenverband. Unser<br />

christkatholisches Hilfswerk Partner sein erhält<br />

aus der WGT-Kollekte jährlich CHF 25 000 für seine<br />

Frauenprojekte. Der WGT ist der letzte ökumenische<br />

Frauenverband der Schweiz.<br />

Rück- und Ausblick<br />

Der VCF und die Frauenvereine haben während<br />

mehr als hundert Jahren viel geleistet und das Gemeindeleben<br />

der Kirchgemeinden mitgeprägt. Vielen<br />

haben sie geholfen, sie motiviert und unterstützt.<br />

Der gemeinnützige Teil der Arbeit ist heute weniger<br />

stark vertreten, denn Sozialwerke decken vieles,<br />

aber nicht alles ab. Auch das politische und gesellschaftliche<br />

Engagement stehen weniger im Vordergrund,<br />

da Anliegen wie das Stimmrecht und gleiche<br />

Rechte für alle heute gesichert sind. Die Frauenvereine<br />

kämpfen heute mit Mitgliederschwund und finden<br />

kaum noch Mitarbeiterinnen für ihre Vorstände.<br />

Trotzdem braucht es unsere Vereine und Verbände<br />

für das kirchliche Leben in den Kirchgemeinden und<br />

für unsere Teilhabe in verschiedensten Gremien auf<br />

kommunaler und nationaler Ebene. Die Auflösung<br />

des VCF konnte verhindert werden, ein neuer Vorstand<br />

ist aktiv. Stauffacherinnen braucht es nicht<br />

mehr, aber aktive Kirchenfrauen, die sich für die Anliegen<br />

der christkatholischen Frauen einsetzen. Deshalb<br />

machen wir weiter und zählen dabei auf unsere<br />

Mitglieder.<br />

https://christkatholisch.ch/vcf<br />

Einladung zur Führung in der Ballyana<br />

in Schönenwerd am 9. März<br />

Der nächste Anlass des VCF führt in die Ausstellung<br />

über die Geschichte des Unternehmens und<br />

der Familie Bally. Wir erhalten eine Führung durch<br />

die Ausstellung der Ballyana und können uns beim<br />

anschliessenden Apéro über unsere Eindrücke<br />

austauschen. Die Platzzahl ist beschränk.<br />

Wann: Samstag 9. März, um 14.00 Uhr<br />

Wo: Stiftung Ballyana<br />

Schachenstrasse 24 (Haus F)<br />

5012 Schönenwerd<br />

Anmeldung bis zum 3. März bei<br />

Miriam Ackermann,<br />

miriam_ackermann@outlook.com<br />

076 302 92 71<br />

Mitgliederversammlung Verband<br />

<strong>Christkatholisch</strong>er Frauen (VCF) am 27. April<br />

Wir freuen uns, Ihnen das definitive Datum<br />

unserer Mitgliederversammlung bekannt geben<br />

zu dürfen. Diese findet am 27. April <strong>2024</strong> in Winterthur<br />

statt.<br />

Wir freuen uns, möglichst viele von Ihnen begrüssen<br />

zu dürfen und bitten Sie, sich das Datum bereits<br />

jetzt zu reservieren.<br />

Der Vorstand des VCF<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 19


Hintergrund<br />

Gott ist nicht zimperlich<br />

in seinem Werben und<br />

Begehren. Er fordert die<br />

menschliche Seele auf:<br />

‹Ihr sollt euch ausziehen!›<br />

20<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong>


Hintergrund<br />

«Er liebt sie mit aller Macht<br />

auf dem Lager der Minne.»<br />

Mechthild von Magdeburgs mystisch-erotische Bildsprache<br />

Vielen Menschen ist die erotisch wirkende Sprache der mittelalterlichen<br />

Mystikerin Mechthild von Magdeburg bekannt. Die Theologin<br />

Elke Pahud de Mortanges kommt zum Schluss: Trotz aller berechtigten<br />

Faszination für die Mystikerin lässt sich so heute nicht (mehr)<br />

über Eros, Sexualität und Gott reden.<br />

Von Elke Pahud de Mortanges<br />

«Schreiben Sie uns doch was über Sexualität, Erotik<br />

und Religion. Und schreiben Sie besonders über die<br />

Mechthild von Magdeburg», wurde ich gebeten. Ich<br />

zögerte. Die grosse Mystikerin hat sich dazu nie geäussert.<br />

Wohl aber hat sie ihre Beziehung zu Gott in<br />

eine Sprache gepackt, die vor sexueller Eindeutigkeit<br />

nur so strotzt. Ob das auch heute noch Bestand hat?<br />

Ich wollte es wissen. Und kam zu dem Schluss: Jein.<br />

Es stimmt schon. Es war kühn und es war ungehört,<br />

was der frommen Begine und grossen Mystikerin<br />

Mechthild von Magdeburg (um 1207–1282) aus der<br />

Feder floss. So intim wie sie hatte bis anhin noch kein<br />

Theologe und keine Theologin über die Beziehung<br />

zu Gott gesprochen. Begehren und Lust, Eros und<br />

sexueller Genuss kamen darin schlicht nicht vor. Bei<br />

Mechthild schon. Wie sie in ihrer Schrift Das fliessende<br />

Licht der Gottheit 1 darüber schreibt, ist mehr<br />

als eindeutig. «Eia Herr!», so sagt da die menschliche<br />

Seele zu ihrem Gott, «minne mich innig. Und minne<br />

mich häufig und lang. Denn je öfter Du mich liebst,<br />

desto reiner werde ich. Je inniger Du mich liebst, desto<br />

schöner werde ich. Je länger Du mich liebst, desto<br />

heiliger werde ich» (I 23) 2 . Und auch Gott ist nicht<br />

zimperlich und nicht weniger direkt in seinem Werben<br />

und Begehren. Er fordert die menschliche Seele<br />

unmissverständlich auf: «Ihr sollt euch ausziehen!»<br />

(I 44).<br />

Ende des 20. Jahrhunderts hat die feministische Mittelalterforschung<br />

und Theologie Mechthilds Versen<br />

grosse Aufmerksamkeit geschenkt. Dies nachdem<br />

bereits Mitte der 1950er Jahre ihre Schriften nicht<br />

nur wiederentdeckt, sondern auch neu übertragen<br />

und ediert worden waren. Mechthild wurde fortan als<br />

«Troubadoura der Gottesminne» 3 gewürdigt. Schien<br />

doch hier fürs erste Mal Erotik eine Sprache zu sein,<br />

die selbst Gott spricht und die deshalb gleichsam<br />

göttlich geadelt war.<br />

So befreiend und wohltuend Mechthilds erotisch<br />

grundierte und sexuell codierte Dichtung für eine<br />

ganze Generation von Theologinnen und Theologen<br />

auch gewesen sein mag – und die Schreibende<br />

schliesst sich bewusst mit ein –, so stellt sich im zeitlichen<br />

Abstand und mit dem theologischen (Gender-)<br />

Wissen von heute doch ein schwer zu benennendes<br />

und zugleich schwerwiegendes Unbehagen ein.<br />

Nachgefragt<br />

Dieses Unbehagen macht, dass wir nicht allein in der<br />

Wegspur Mechthilds gehen können. Es reicht nicht,<br />

zu zeigen, wer sie war und woher sie die Kühnheit<br />

nahm, um in ihrer mittel-niederdeutschen Muttersprache<br />

so ungeniert von den Wonnen des Begehrens<br />

und der sexuellen Hingabe im «Minnebett» mit Gott<br />

zu sprechen. Wir werden auch jene Ambiguitäten und<br />

Ambivalenzen benennen müssen, die der Bedeutung<br />

Mechthilds als grosser Mystikerin nichts, aber auch<br />

gar nichts nehmen. Die aber verständlich werden lassen,<br />

warum ihre Sprache als Vorbild für heutiges<br />

Sprechen über Begehren und erfüllte, gelebte Sexualität<br />

ebenso wie auch für unser Sprechen über Gott<br />

nicht mehr taugen. Das hat auch mit #MeToo und<br />

den zahlreichen Fällen von sexualisierter Gewalt zu<br />

tun, die Gesellschaft und Kirche zutiefst erschüttern.<br />

Kurz: Die Art und Weise, wie Mechthild Gott, Männlichkeit<br />

und Weiblichkeit inszeniert, bedarf heute einer<br />

(selbst-)kritischen Relektüre. 4 Doch der Reihe<br />

nach.<br />

Zunächst und allererst müssen wir in der Zeit zurückgehen<br />

und uns an die Seite jener Frau und Theologin<br />

des 13. Jahrhunderts stellen, deren Schrift als die<br />

«kühnste erotische Dichtung, die wir aus dem Mittelalter<br />

besitzen» 5 , gilt. Wer war sie? Wo kommt sie her?<br />

Wie fand sie zu dem Ton und der Sprache, die wir<br />

eingangs gehört haben?<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 21


Hintergrund<br />

Gott als der männliche Part<br />

ist es, der zuerst aktiv<br />

werden muss bei Mechthild.<br />

Mit gleichgesinnten, frommen und ehelosen Frauen<br />

lebt sie in einer Beginen-Wohngemeinschaft in Magdeburg.<br />

Hier, mitten in der Stadt und gleichzeitig am<br />

äussersten sozialen Rand der Gesellschaft, ist inskünftig<br />

ihr Platz. Sie lebt – wie die von ihr verehrte,<br />

gleichaltrige Elisabeth von Thüringen († 1231) in Eisenach<br />

– als Arme unter den Armen und für die Armen<br />

und Kranken. Sie sind in ihrer Vulnerabilität und<br />

Randständigkeit der Ort, an dem sich für Mechthild<br />

die Frage nach Gott entscheidet. Erst viel später wird<br />

sie dann doch noch zur Klosterfrau. Mit bald sechzig<br />

Jahren tritt sie ins Zisterzienserinnenkloster Helfta<br />

bei Eisleben (heute Sachsen-Anhalt) ein, wo sie die<br />

letzten zwölf Jahre ihres Lebens verbringen wird.<br />

Das freie Zusammenleben der Beginen in den Städten<br />

wird von Anfang an kritisch beäugt. Die ständische<br />

Gesellschaft wie auch die amtskirchliche Hierarchie<br />

sehen es nicht gern, dass sich diese Frauen<br />

(zumindest teilweise) der männlichen Kontrolle über<br />

ihr Leben und ihre Frömmigkeit entziehen. Und es<br />

wagen, das Wort zu ergreifen und sich öffentlich und<br />

ohne Mandat zu theologischen und kirchenpolitischen<br />

Themen zu äussern. Manch eine Begine bezahlt<br />

für ihren Freimut und Freigeist einen hohen<br />

Preis. Eine davon ist die Französin Marguerite Porète<br />

(* um 1250/60), die am 1. Juni 1310 in Paris auf der<br />

Place de Grève wegen Häresie hingerichtet wird.<br />

Allzu viel ist es nicht, was wir über Mechthild von<br />

Magdeburg wissen. Aber bereits das Wenige ist aussagekräftig.<br />

Mechthild lebt nicht so, wie die gesellschaftliche<br />

Konvention es damals für eine Frau vorsah.<br />

Sie heiratet nicht. Sie geht auch nicht ins Kloster.<br />

Stattdessen steigt sie mit 23 Jahren von der Burg<br />

im Umland von Magdeburg herunter und kehrt ihrer<br />

privilegierten adeligen Familie und der durch sie repräsentierten<br />

Lebensform den Rücken. Sie wählt ein<br />

Drittes: Etwas, das immer mehr junge Frauen und<br />

Männer ihrer Zeit anzieht und das zu jenem grossen<br />

Aufbruch gehört, den man die Armutsbewegung des<br />

12./13. Jahrhunderts nennt. Sie wird, wie sie sich selber<br />

auch explizit nennt, zur Begine (III 15).<br />

Jenseits aller Konventionen<br />

Mechthilds Werk Das fliessende Licht der Gottheit<br />

entsteht über einen langen Zeitraum. Sie schreibt<br />

nicht auf Latein, wie das die scholastischen, männlichen<br />

Universitätstheologen ihrer Zeit tun. Sie kann<br />

es auch gar nicht, denn sie hat weder eine Universität<br />

noch eine Klosterschule besucht. Sie schreibt,<br />

wie sie spricht: mittelniederdeutsch. Es ist ihr Beichtvater,<br />

der Dominikanerpater Heinrich von Halle (†<br />

1282), der die bald Vierzigjährige dazu ermutigt, mit<br />

dem Schreiben anzufangen. Er ist es auch, der ihr<br />

zur Hand geht und die einzelnen Textbausteine zusammenstellt.<br />

Das Original ist nicht erhalten, wohl<br />

aber eine lateinische und namentlich eine oberdeutsch-alemannische<br />

Übertragung durch den Weltpriester<br />

Heinrich von Nördlingen. Dieser hat Mitte<br />

des 14. Jahrhunderts zwei Jahre «Fleiss und Mühe»<br />

investiert, um das «sehr fremde Deutsch» Mechthilds<br />

in «unser Deutsch» zu übertragen. 6 Kaum ist die Tinte<br />

getrocknet, gelangt Heinrichs Übertragung ins<br />

Hochtal von Einsiedeln zu den «Waldschwestern»,<br />

die dort in vier Häusern fromm und zurückgezogen<br />

leben. Ihr Exemplar kann heute noch in der Stiftsbibliothek<br />

des Klosters Einsiedeln bestaunt werden.<br />

22<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong>


Hintergrund<br />

Ein liebeskranker Gott…<br />

Schlagen wir die Schrift Mechthilds auf, dann wird<br />

bald klar: Noch näher können Gott und Mensch einander<br />

nicht kommen. In den Metaphern und in der<br />

Dynamik einer erotisch-intimen Begegnung erzählt<br />

die Mystikerin von der Vereinigung zwischen Gott<br />

und menschlicher Seele. Dass ihr Sprechen Vorbilder<br />

hat, deren Ton und Timbre sie seit Kindesbeinen<br />

im Ohr hat, tut der Originalität und Kühnheit ihrer<br />

Dichtung keinen Abbruch. Sowohl der Minnegesang<br />

der Troubadoure, die an den Höfen und auf den Burgen<br />

in feinziselierten Versen von der unerfüllten Minne<br />

(Liebe) singen, klingt durch. Ebenso das alttestamentliche<br />

Hohelied der Liebe König Salomons, das<br />

zu ihrer Zeit en vogue ist und reihum gelesen und<br />

kommentiert wird. Beides hallt bei Mechthild neu und<br />

überaus schöpferisch nach.<br />

Es geht keineswegs leise und sacht zu zwischen Seele<br />

und Gott. Beim ätherisch-zarten Harfenton – «die<br />

Harfe Deiner innigen Zärtlichkeit» (II 25) – bleibt es<br />

nicht. Das zögerlich zarte Geplänkel wird bald konkret<br />

und direkt. Und vor allem begehrlich. Sehr begehrlich<br />

sogar.<br />

Denn Gott ist ein liebeskranker Gott. Er ist «minnesiech<br />

nach ihr» (III, 2). Aus seiner Begierde und seinem<br />

Begehren macht er keinen Hehl. Sein Herz glüht.<br />

Und wonach es ihn drängt, auch daran lässt er nicht<br />

den geringsten Zweifel: «Du bist mein Lagerkissen,<br />

Mein Minnebett, Meine heimlichste Ruhe, Meine tiefste<br />

Sehnsucht, Meine höchste Herrlichkeit. Du bist<br />

eine Lust meiner Gottheit, Ein Trost meiner Menschheit,<br />

Ein Bach meiner Hitze» (F I 19). Und so fordert<br />

er die Seele auf: «Zieht euch aus!» (I 44).<br />

Für das bessere Verständnis dieses auch für uns<br />

Heutige – und nicht nur für den Übersetzer Heinrich<br />

von Nördlingen im 14. Jahrhundert – sehr fremden<br />

Deutschs hilft das Niederländische, wie es heute in<br />

Holland gesprochen wird. Da ist ein Minnaar die Bezeichnung<br />

für den Liebhaber (im Sinne des «Lovers»).<br />

Und genau das ist dieser Gott Mechthilds auch: Er<br />

ist ihr Lover und ihr in Minne ergeben. Er wartet auf<br />

sie «im Baumgarten der Minne» und wird ihr «die Blumen<br />

der süssen Einigung» (II 25) brechen.<br />

Von Gott geht die Initiative aus. «Ich weiss es wohl,<br />

es muss doch, Herr, die erste Lust nach mir in dir<br />

entstehen» (III 23). Theologisch ist das eine zutiefst<br />

wichtige und richtige Aussage, die die menschliche<br />

Seele hier macht. Sie besagt: Es gibt eine Asymmetrie<br />

zwischen Gott und Mensch. Der Mensch kann<br />

Gott nicht einmal suchen, geschweige denn finden,<br />

wenn nicht Gott die Initiative ergreift und dem Menschen<br />

(selbst) das Suchen und die Sehnsucht nach<br />

ihm ins Herz legt. In theologischer Fachterminologie<br />

nennt man das «die zuvorkommende Gnade Gottes».<br />

In der poetischen Sprache Mechthilds ist das die<br />

«Gewalt der nackten Minne» (II 23).<br />

…und eine begehrende Seele<br />

Die menschliche Seele steht ihrem göttlichen Liebhaber<br />

in der Intensität des Begehrens und des Sehnens<br />

in nichts nach. «Und mein Herz zerschmilzt nach<br />

Deiner Minne und meine Seele schreit mit eines<br />

hungrigen Löwen Stimme (…). Wo Du dann bist? Viellieber,<br />

das sage mir!» (II 25). Hier sind sich beide<br />

gleich trotz der bleibenden Asymmetrie zwischen<br />

dem Schöpfer und dem Geschöpf. Nahezu kokett fordert<br />

sie ihren Liebhaber heraus und ermutigt ihn zugleich:<br />

«Eia Herr, minne mich innig. Und minne mich<br />

häufig und lang» (I 23).<br />

Das Werben und Drängen der beiden wird von Mechthild<br />

nicht linear, sondern in verschiedensten Anläufen<br />

und Schlaufen erzählt. Mehrfach mündet es in<br />

die konsensuale Hingabe, die in der euphemistischen<br />

Sprache der Theologen Unio mystica oder «himmlische<br />

Hochzeit» genannt wird. Und die sich in Mechthilds<br />

Dichtung und Sprache so liest: «Da geschieht<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 23


Hintergrund<br />

Das ‹Bett der Minne›, das<br />

Mechthild von Magdeburg<br />

besingt, ist kein Gemach des<br />

Leibes, sondern eines der<br />

körperlosen Seele.<br />

eine selige Stille und es wird ihrer beider Wille. Er<br />

gibt sich ihr hin und sie sich ihm» (I 44). Oder an anderer<br />

Stelle: «Er liebt sie mit aller Macht auf dem Lager<br />

der Minne. Und sie kommt in die höchste Wonne.<br />

Und in das innigste Weh» (II 23).<br />

Wenn ich bis hierher vor allem die erotisch grundierten<br />

und sexuell konnotierten Stellen aus Mechthilds<br />

Schrift zitiert habe, dann ist dies dem vorgegebenen<br />

Thema dieses Beitrags geschuldet. Das darf aber<br />

nicht zu der falschen Annahme verleiten, Mechthild<br />

sei vor allem fromm und gefühlig gewesen und habe<br />

– wie Spötter es vielleicht formulieren möchten – lediglich<br />

die weiten Innenräume ihrer erotisch verbrämten<br />

Fantasie bewohnt und durchmessen. Weit gefehlt.<br />

Aus der Hingabe ihrer Seele an Gott im «Minnebett»<br />

schöpfte sie grosse Kraft und namentlich<br />

die innere Freiheit, um ungefragt und prophetisch<br />

ihre Stimme zu erheben. Sie reiht sich damit in die<br />

Ahnengalerie all jener grossen Mystikerinnen und<br />

Mystiker ein, für die Innerlichkeit und Frömmigkeit<br />

nicht Rückzug bedeuteten, sondern den ermächtigenden<br />

Referenzpunkt, um konkrete Missstände in<br />

der Kirche anzuprangern.<br />

Mechthild beobachtet scharf und ruft zur Sache. Ungefragt<br />

kritisiert sie Kirchenmänner aus ihrem Umfeld<br />

und deren Umgang mit Amt und Macht. Sie rügt<br />

ihre Sesselkleberei und ihre Vetternwirtschaft. Auch<br />

ihren unkeuschen Lebenswandel stellt sie an den<br />

Pranger und nennt Domherren «scheinheilige Lügner»<br />

(VII 41) und «stinkende Böcke» (VI, 3). Mechthilds<br />

Chuzpe bleibt nicht ohne Retourkutsche. Sie<br />

muss auch einstecken. Im Gegenzug verspottet<br />

man(n) sie und nennt ihre Niederschriften blosse<br />

«Phantasterei»; was, nebenbei bemerkt, bis herauf<br />

ins 20. Jahrhundert eine gängige diskursive Strategie<br />

zur Abwertung von «weiblicher» Theologie war.<br />

Körper von Gewicht<br />

Kehren wir nun nochmals zur erotischen Dimension<br />

von Mechthilds Dichtung zurück. Warum glaube ich,<br />

dass es heute unmöglich (geworden) ist, so zu sprechen<br />

wie sie?<br />

Mechthilds Fliessendes Licht kommt auf den ersten<br />

Blick anders daher, als es sich beim genaueren Hinsehen<br />

entpuppt. Die erotische Sprache und die eindeutig<br />

sexuellen Bilder verdecken, dass Mechthild<br />

mit dem Leib des Menschen und mit der gelebten<br />

Sexualität eigentlich gar nichts am Hut hat. Leib wie<br />

Geschlechtlichkeit sind bei ihr äusserst negativ besetzt.<br />

Sie wertet sie durchweg sprachlich ab. «Ungeliebt»<br />

(VI 28) ist ihr der Leib und ein «pfuhliger Kerker»<br />

(II 25; VI 35) dazu. Das Liebesspiel der Seele<br />

mit Gott versteht der Leib nicht (I 2). Das «Bett der<br />

Minne», das sie besingt, ist kein Gemach des Leibes,<br />

sondern nur eines der körperlosen Seele. Das Liebeslager<br />

wird nur im Wort der Poesie und in den weiten<br />

Räumen der inneren Erfahrung bewohnt. Die<br />

Theologie hat sich glücklicherweise von der bei<br />

Mechthild anzutreffenden Opposition zwischen Leib<br />

hier und Seele da verabschiedet; ebenso von der Verachtung<br />

der realen Körperlichkeit des Menschen. Wir<br />

heutigen Theologinnen und Theologen wissen mehr<br />

denn je um das Gewicht des Körpers: the body matters.<br />

Ihn und ebenso erfüllte leibliche Sexualität wollen<br />

wir wertgeschätzt wissen.<br />

24<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong>


Hintergrund<br />

Ein Weiteres ist von Gewicht. Wenn gesagt wird,<br />

Mechthild habe ihre konkrete Sexualität geopfert für<br />

etwas, das tiefer gehe und höher reiche, dann ist das<br />

richtig und zutreffend. Und was in dieser und anderen<br />

Formulierungen dann ungesagt ebenfalls mitschwingt,<br />

das ist in Zeiten der öffentlich werdenden<br />

Fälle sexualisierter Gewalt in kirchlichem Kontext zugleich<br />

eine grosse Wohltat. Mechthild hat es nicht<br />

wie die unheiligen Domherren gemacht, die sie mit<br />

der Stimme Gottes als «stinkende Böcke» denunzierte.<br />

Sie war eine durch und durch aufrechte und<br />

integre fromme Frau. Sie lebte, was sie lehrte. Ehelos<br />

und keusch.<br />

Gelebtes Begehren<br />

So gut gemeint aber der Hinweis auf ihre sexuelle<br />

Abstinenz sein kann, so haftet ihm doch zugleich<br />

auch ein Beigeschmack an. Was, so wagen wir frech<br />

zu fragen, wäre eigentlich so schlimm daran, wenn<br />

Mechthild nicht nur mit ihrer körperlosen Seele, sondern<br />

auch an und mit ihrem eigenen menschlichen<br />

Leib jenen sexuellen Genuss erfahren hätte, dessen<br />

Grammatik und Parfüm sie so virtuos als «Troubadoura<br />

der Gottesminne» ins Wort zu bringen vermochte?<br />

Schliessen wir das etwa deshalb etwas (zu)<br />

eilfertig aus, da in uns jene Stereotype und Vorurteile<br />

der alten Erzählungen nachwirken, wonach weibliches<br />

Begehren, gelebte weibliche Sexualität und<br />

wahre Frömmigkeit nicht zusammengehen wollen?<br />

Ist Mechthilds sexuell codierte Gottesminne nur dann<br />

geadelt, wenn sie ein leiblich und lebensmässig letztlich<br />

ungedeckter Scheck war?<br />

Noch etwas macht, dass Mechthilds erotische Dichtung<br />

für uns heutige Theologinnen und Theologen<br />

nur bedingt anschlussfähig ist. Es hat mit der Asymmetrie<br />

in der Beziehung zwischen diesem männlichen<br />

Liebhaber und der weiblichen Seele zu tun. Gleich<br />

sind sie in der Intensität des Begehrens. Ungleich<br />

aber sind sie bezüglich der Initiative. Gott als der<br />

männliche Part ist es, der zuerst aktiv werden muss<br />

bei Mechthild. Er hat auf die sich selbst als ungebildet<br />

und unwürdig bezeichnende Seele zuzugehen.<br />

Die Seele begehrt ihn und macht daraus auch keinen<br />

Hehl. Aber gleichwohl hat sie zu warten, bis die Lust<br />

nach ihr im männlichen Gegenüber entsteht. Theologisch<br />

– und damit bezogen auf das Verhältnis zwischen<br />

Gott und Mensch – mag das alles einleuchten<br />

und auch richtig sein, wie ich oben gezeigt habe. Aber<br />

als Geschlechtermodell für erfüllt gelebte Sexualität<br />

heute taugt es wahrlich nicht mehr. Das Fazit dieser<br />

kritischen Relektüre muss also ein Jein sein: So bedeutend<br />

die grosse Mystikerin Mechthild auch ist,<br />

ihre sexuell codierte Sprache kann nicht mehr als<br />

Vorbild für heutiges Sprechen über Begehren und<br />

über Gott dienen.<br />

Postscriptum. Die wichtigste Frage ist wohl, ob wir<br />

uns Gott* wirklich weiterhin als Mann vorstellen können.<br />

In meinem Buch Bodies of Memory and Grace.<br />

Der Körper in den Erinnerungskulturen des Christentums<br />

gehe ich darauf ein. Ich zeige, dass und wie in<br />

anderen mittelalterlichen Texten und Bildern der Passionsleib<br />

Jesu als einer gezeichnet und verstanden<br />

wird, der alle (!) Gendergrenzen sprengt.<br />

Elke Pahud de Mortanges, *1962, ist apl. Professorin für Dogmatik<br />

in Freiburg i. Br. und Lehrbeauftragte für Gender Aspects in Religious<br />

Studies in Fribourg. Sie lebt mit ihrer Familie am Murtensee<br />

im Kanton Fribourg.<br />

Elke Pahud de Mortanges<br />

Bodies of Memory and Grace –<br />

Der Körper in den Erinnerungskulturen<br />

des Christentums<br />

Verlag: Theologischer Verlag Zürich<br />

ISBN: 978-3-290-22062-4<br />

1<br />

Die Schrift Mechthilds liegt in verschiedensten Übertragungen<br />

vor. Für diesen Beitrag wurden herangezogen: Mechthild von Magdeburg:<br />

Das fliessende Licht der Gottheit. Eingeführt von Margot<br />

Schmidt. Mit einer Studie von Hans Urs von Balthasar. Einsiedeln<br />

1955; Mechthild von Magdeburg: Das fliessende Licht der Gottheit.<br />

Zweisprachige Ausgabe. Aus dem Mittelhochdeutschen übersetzt<br />

und herausgegeben von Gisela Vollmann-Profe. Berlin 2010. Bisweilen<br />

habe ich selber so wörtlich wie möglich übersetzt.<br />

2<br />

Zur Zitationsweise: Mechthilds Schrift besteht aus sieben Büchern;<br />

diese sind wiederum in Kapitel unterteilt. Die Angabe «I 23»<br />

bedeutet also, dass es sich um ein Zitat handelt, das sich in Buch 1<br />

Kapitel 23 findet.<br />

3<br />

Hildegund Keul: Verschwiegene Gottesrede. Die Mystik der<br />

Begine Mechthild von Magdeburg. Innsbrucker Theologische Studien<br />

Bd. 69. Innsbruck 2004, S. 110; Gerhard Wehr: Mechthild von<br />

Magdeburg. «Das fliessende Licht der Gottheit» und Kommentar.<br />

Wiesbaden 2010, S. 16.<br />

4<br />

Erstmals prominent formuliert bei Saskia Wendel: Die sexuelle<br />

Codierung mystischer Einigung bei Mechthild von Magdeburg. In:<br />

Jahrbuch für Biblische Theologie 33 (2018), S. 211–222.<br />

5<br />

Wolfgang Mohr: Darbietung der Mystik bei Mechthild von Magdeburg.<br />

In: Märchen, Mythos, Dichtung. Hg. von Hugo Kuhn und Kurt<br />

Schier. München 1963, S. 393.<br />

6<br />

Mechthild von Magdeburg: Das fliessende Licht der Gottheit.<br />

Eingeführt von Margot Schmidt. Mit einer Studie von Hans Urs von<br />

Balthasar. Einsiedeln 1955, S. 11.<br />

7<br />

Ebd. S. 14.<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 25


Hintergrund<br />

Sie führt die Frauen,<br />

die das Leben lieben.<br />

Seit zwanzig Jahren führt Priorin Irene Gassmann das Kloster Fahr<br />

Die Kraft ihrer Vision hat das Kloster im Limmattal zu einem Ort gemacht,<br />

wo die Liebe zu Gott und zum Leben erfahrbar ist. Ein Gespräch über<br />

göttliche Fügung und über den Mut, Grenzen zu überschreiten.<br />

Von Marie-Christine Andres Schürch<br />

Priorin Irene, als Sie im Jahr 2003 gewählt wurden,<br />

lebte im Fahr noch ein Propst, der das Kloster<br />

gegen aussen repräsentierte. Wo steht das<br />

Kloster heute?<br />

Selbst lebt und handelt man stets im Jetzt und merkt<br />

gar nicht, was sich alles entwickelt. Aber wenn ich<br />

zurückschaue, sehe ich, wie viel sich in diesen zwanzig<br />

Jahren entwickelt hat. Schon rein äusserlich ist<br />

viel sichtbar, und ich spüre, dass auch die Gemeinschaft<br />

gewachsen ist. Es hat ein Prozess stattgefunden,<br />

der eigentlich paradox ist: Alle Schwestern werden<br />

älter, gleichzeitig habe ich das Gefühl, wir werden<br />

immer lebendiger. Diese Lebendigkeit ist wunderschön,<br />

ich spüre, was alles möglich ist.<br />

Im Jahr 2003 hat man uns als Gemeinschaft von<br />

Frauen kaum wahrgenommen. Viele Leute hielten das<br />

Fahr für das Kloster von Pater Hilarius, unserem<br />

Propst. Es war ein anspruchsvoller Prozess, unseren<br />

Platz einzunehmen. Im Jahr 2006 zog sich der Propst<br />

nach Einsiedeln zurück und im Limmattal gab es einen<br />

Aufschrei: «Ein Frauenkloster ohne Mann!». Das<br />

kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Nach<br />

und nach haben wir Schwestern dann das Netz zu<br />

Menschen von aussen geknüpft. Im Jahr 2008 wurde<br />

der Freundeskreis gegründet. Seither haben sich<br />

enorme Welten geöffnet. Heute nimmt man uns wahr<br />

als Schwesterngemeinschaft vom Kloster Fahr.<br />

Im Jahr 2013 haben Sie als Priorin entschieden,<br />

die Bäuerinnenschule zu schliessen, in der Sie selber<br />

lange Schulleiterin waren. Was denken Sie<br />

heute über diesen Schritt?<br />

Ich hätte mir vor zwanzig Jahren nie vorstellen können,<br />

die Bäuerinnenschule zu schliessen. Als mir gegenüber<br />

jemand die Schule als Ballast bezeichnete,<br />

den wir abwerfen müssen, war ich zwei Tage lang<br />

verärgert. Dann merkte ich, dass die Person recht<br />

hatte. Die Schliessung war ein schmerzlicher Prozess,<br />

der jedoch gleichzeitig Luft und Raum für Neues<br />

gab. Für mich ist in all diesen Veränderungsprozessen<br />

wichtig, dass man nicht nur etwas verliert,<br />

sondern eine Vision hat, was in diesem Freiraum entstehen<br />

könnte. Loslassen FÜR etwas.<br />

Im Fall der Schule hat sich das wunderbar gefügt. Im<br />

Jahr 2012 begannen wir die Sanierung der Klosteranlage<br />

und merkten bald, dass es nicht geht, während<br />

der Sanierung im Kloster zu wohnen. Genau da<br />

wurde in der Schule Raum frei. Zuerst zügelten der<br />

Klosterladen und die Paramentenwerkstatt, später<br />

zog dann der ganze Konvent für zwei Jahre in die<br />

leerstehende Schule. Diese Erfahrung zeigt: Wenn<br />

man vertrauensvoll mutige Schritte macht und offen<br />

ist, auch für unkonventionelle Lösungen, dann fügt<br />

es sich. Hätte ich das am Schreibtisch geplant, es<br />

wäre nicht halb so gut aufgegangen.<br />

Die Züglete innerhalb der Klosteranlage hat auch<br />

Bewegung in die Gemeinschaft gebracht….<br />

Mir war wichtig, dass der Umzug nicht nur praktisch<br />

und funktional ist, sondern auch ein spiritueller Prozess.<br />

Deshalb haben wir für unser temporäres Domizil<br />

einen Namen gesucht. Das ging von Bethlehem<br />

über Emmaus, Jerusalem, und so weiter. Schliesslich<br />

haben wir uns für den Namen «Subiaco» entschieden.<br />

Das ist der Ort, wo unser Ordensgründer Benedikt<br />

in einer Höhle gelebt hat. Ich war schon einmal<br />

dort, und dachte, es wäre schön, wenn die Schwestern<br />

auch einmal dorthin könnten. Der Umzug war im<br />

Jahr 2014, 2016 sollten wir zurückzügeln. Im Jahr<br />

2015 hatten wir also Zeit. Papst Franziskus rief zudem<br />

gerade dann das «Jahr des geweihten Lebens»<br />

aus und sagte: «Geht zurück zu den Wurzeln.» Das<br />

passte! Vor Weihnachten habe ich den Schwestern<br />

das Vorhaben vorgestellt. Sie waren platt. Wir hatten<br />

noch nie als Gemeinschaft auswärts übernachtet.<br />

Und dann eine ganze Woche ins Ausland! Nach und<br />

nach kam die Vorfreude, im Herbst 2015 reisten wir<br />

eine Woche nach Italien, auf den Spuren von Benedikt.<br />

Wir waren in Nursia, Subiaco, Monte Cassino,<br />

über Florenz und Assisi. Wir haben viel erlebt. Die<br />

einen Schwestern waren bis dahin noch nie durch<br />

den Gotthard gefahren.<br />

Sind Sie bei ihren Schwestern berüchtigt für Ihre<br />

etwas verrückten Ideen?<br />

Wichtig finde ich, was sich bei solchen Vorhaben für<br />

unser spirituelles Leben ergibt. Ich merke, dass die<br />

26<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong>


Hintergrund<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 27


Hintergrund<br />

Schwestern Vertrauen in mich haben. Ich spüre, was<br />

drin liegt und kann sie manchmal zu etwas verlocken,<br />

von dem sie dann spüren, dass es ihnen guttut. Ich<br />

bin überzeugt, dass wir manchmal über eine Grenze<br />

hinausgehen müssen, damit wir wachsen können. Es<br />

ist mir wichtig, Hilfestellungen zu geben, damit wir<br />

als Gemeinschaft diesen Schritt ins Unbekannte gehen<br />

können. Der Schritt ins Unbekannte macht lebendiger.<br />

Das ist wie beim Schwimmen lernen: Dazu<br />

muss man ins Wasser. Bisher habe ich noch nie erlebt,<br />

dass jemand fand, ich übertreibe.<br />

Sie waren 38 Jahre alt, als Sie als Jüngste der<br />

Schwestern zur Priorin gewählt wurden.<br />

Die Benediktsregel hält fest, dass als Priorin «diejenige<br />

bestellt werden soll, die die ganze Gemeinschaft<br />

einmütig und in Gottesfurcht gewählt hat». Das finde<br />

ich übrigens spannend für den Prozess, in dem die<br />

Kirche momentan steckt: In den Klöstern hat stets<br />

die Gemeinschaft die Priorin oder den Abt gewählt.<br />

Das hat sich über Jahrhunderte bewährt.<br />

Meine Vorgängerin war Schwester Fidelis, sie ist jetzt<br />

90 Jahre alt. Mit 70 wollte sie langsam aufhören. Die<br />

Wahl leitete der Abt von Einsiedeln, damals war das<br />

Martin Werlen. Er kam und sagte zu uns Schwestern:<br />

«Was ist eure Vision in zehn Jahren? Einige werden<br />

dann nicht mehr da sein, aber was wünscht ihr euch<br />

für das Kloster und die Gemeinschaft in zehn Jahren?»<br />

Drei Wochen später kamen wir wieder zusammen<br />

und jede präsentierte ihre Vision. Abt Martin hat alles<br />

protokolliert. Meine Vision war: Im Kloster Fahr<br />

leben Frauen, die das Leben lieben. Meine Vision umfasst<br />

den ganzen Ort. Dass die Frauen das Leben<br />

lieben, zeigt sich im Umgang untereinander, darin,<br />

wie sie Liturgie feiern, Gäste aufnehmen, mit der<br />

Schöpfung umgehen. Die Menschen rundherum spüren:<br />

Gott ist da, er liebt die Welt.<br />

Danach gingen wir ins Gebet. Jede musste sich nach<br />

all dem Gehörten überlegen: Was ist die Vision vom<br />

Fahr und wer von uns kann uns in diese Vision hineinführen?<br />

Das ist spirituell, nicht nur rationell.<br />

28<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong>


Hintergrund<br />

Wie betrachten Sie heute Ihre Vision von damals?<br />

Meine Vision ist heute noch aktuell. Eine Vision überdauert<br />

die Zeit. Die Herausforderungen können ändern,<br />

aber die Vision bleibt und führt uns – zum Beispiel<br />

durch eine Renovation. Die Vision leuchtet immer<br />

wieder auf.<br />

Das zeigt sich zum Beispiel bei der Entwicklung der<br />

ehemaligen Schulgebäude. Mit dem christlichen<br />

Mehrgenerationenwohnen leben hier nun Menschen,<br />

denen das Gottsuchen wichtig ist, die die Struktur<br />

und das Stundengebet schätzen. Wir haben wunderbare<br />

Begegnungen. Auch das hat sich gefügt. Daraus<br />

schöpfe ich Vertrauen für die Zukunft. Meine Erfahrungen<br />

zeigen, dass etwas kommt, was wir uns<br />

heute noch nicht vorstellen können. Wir können den<br />

Weg dahin nicht abkürzen, sondern müssen wach<br />

und bereit sein. Nicht passiv abwarten, aber auch<br />

nicht forcieren: Diese Spannung auszuhalten, ist<br />

Glaube pur.<br />

Gab es in den letzten zwanzig Jahren jemals einen<br />

Moment, in dem Sie nicht weiterwussten?<br />

Natürlich gab es schwierige Zeiten. Der Entscheid<br />

mit der Schule war nicht einfach, oder die Zeit, als<br />

der Propst noch da war, und ich merkte, dass uns<br />

das einengt. Ich habe mir aber immer wieder Hilfe<br />

geholt, bin zum Beispiel in ein Coaching gegangen.<br />

In den ersten zehn Jahren konnte ich vieles mit Abt<br />

Martin Werlen entwickeln, weil ich spürte, dass er<br />

voll hinter mir steht. Er hat mich gestützt und mir<br />

gleichzeitig Freiraum gelassen. Dass ich eine so gute<br />

Beziehung mit meinem Vorgesetzten hatte, war für<br />

mich ein riesiges Geschenk.<br />

Das Amt habe ich nicht gesucht, es ist mir anvertraut.<br />

Es ist eine grosse Verantwortung, in einer Kette, die<br />

schon 900-jährig ist, einen Zeitabschnitt zu gestalten.<br />

Das ist mein Auftrag.<br />

Ein einschneidendes Erlebnis war für mich in diesem<br />

Zusammenhang die «Arte»-Dokumentation «Die missbrauchten<br />

Dienerinnen Gottes». Ein Film, der zeigt,<br />

wie Ordensfrauen von Priestern und Bischöfen sexuell<br />

missbraucht werden. Ich sage bewusst «werden»,<br />

weil das immer noch geschieht. Als Ordensfrau<br />

konnte ich mich mit den Opfern identifizieren. Mir<br />

wurde bewusst, dass die Abhängigkeit von Priestern<br />

dazu führt, dass die Männer immer übergeordnet<br />

sind. Und mir wurde klar: Unsere Kirche ist krank.<br />

Erst wenn Frauen und Männer die gleichen Möglichkeiten<br />

in allen Diensten und Ämtern haben, kann die<br />

Kirche wieder Strahlkraft bekommen. Seit ich diese<br />

Gewissheit habe, bin ich klarer. Ich kann gar nicht<br />

anders, als mich für Gleichberechtigung einzusetzen.<br />

Aus dieser Gewissheit heraus haben Sie im Jahr<br />

2019 das «Gebet am Donnerstag» initiiert, das für<br />

die Erneuerung und Gleichberechtigung in der Kirche<br />

betet.<br />

Ich fragte mich, was ich als Benediktinerin, als kontemplative<br />

Ordensfrau tun kann. Der öffentliche Auftritt<br />

ist nicht meine Bühne, sondern dass Gebet. Ich<br />

hörte von den Montagsgebeten in Leipzig in den<br />

1980er-Jahren, bevor die Mauer fiel. Auch in der Kirche<br />

haben wir Mauern. Ich glaube an die Kraft des<br />

Gebets. Deshalb beten wir seit fast fünf Jahren jeden<br />

Donnerstag das Gebet «Schritt für Schritt». Und<br />

ich sehe tatsächlich kleine Hoffnungszeichen, dass<br />

es Schritt für Schritt vorwärts geht.<br />

Quelle: https://www.horizonte-aargau.ch/<br />

Fotos: Jasmin Frei<br />

Seit fast zehn Jahren setzen Sie sich auch aktiv<br />

für die Gleichberechtigung der Frauen innerhalb<br />

der katholischen Kirche ein.<br />

Der Auslöser dafür war, dass ich im Jahr 2014 angefragt<br />

wurde, im Kernteam von «Kirche mit* den Frauen»<br />

mitzumachen und nach Rom zu pilgern. Ich<br />

brauchte die Erfahrung innerhalb des Klosters, mein<br />

persönliches Wachsen, um diesen Schritt nach aussen<br />

zu machen und zu merken, dass wir Frauen innerhalb<br />

der katholischen Kirche zurückgebunden sind<br />

und nicht die Rechte und Würde haben, die uns durch<br />

die Taufe zukommen.<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 29


Hintergrund<br />

Clara Ragaz-Nadigs Kampf für<br />

Frauenrechte und Frieden<br />

Frieden kann es nur geben, wenn Frauen politisch partizipieren<br />

Die religiös-soziale Clara Ragaz-Nadig (1874–1957) engagierte sich als<br />

Pazifistin ebenso wie für die Einführung des Frauenstimm- und -wahlrechtes.<br />

Ein Porträt der Schweizer Feministin und Kirchenfrau.<br />

Von Léa Burger<br />

Die Welt braucht Friedensmenschen immer wieder<br />

und jetzt erst recht. Eine Frau, die andere inspiriert<br />

und sich engagiert für den Frieden einsetzte, war<br />

Clara Ragaz-Nadig. Clara Ragaz war Mitbegründerin<br />

der Schweizer Sektion der Internationalen Frauenliga<br />

für Frieden und Freiheit; in ihrem Haus liefen die<br />

Fäden für die internationale Friedensbewegung zusammen.<br />

Bis heute ist sie Vorbild für viele.<br />

Eintauchen in das Leben von<br />

Clara Ragaz<br />

Drei Jahreszahlen stelle ich an den Anfang: 1874 wurde<br />

Clara Ragaz in Chur geboren; 1957, also 81 Jahre<br />

später, starb sie in Zürich; 1987 wurde ich geboren,<br />

genau 30 Jahre nach ihrem Tod. Clara Ragaz ist für<br />

mich eine historische Figur, die mit meinem Leben<br />

scheinbar nur wenig zu tun hat. Ich habe mir Bilder<br />

von ihr angeschaut, auf denen sie in langen, eleganten<br />

Kleidern zu sehen ist mit wachen Augen und mit<br />

ihrer Hochsteckfrisur. Ich habe ihre Schriften und<br />

Nachrufe auf sie gelesen. Dennoch blieb sie mir irgendwie<br />

fern, bis ich im Sozialarchiv ihre unzähligen<br />

Briefe las, ihr Papier in Händen hielt, welches sie<br />

selbst einmal beschrieben und gefaltet hatte. Da<br />

konnte ich plötzlich eintauchen ins Leben von Clara<br />

Ragaz, oder sie in meins? Clara Nadig, wie sie mit<br />

Mädchennamen hiess, wurde als dritte Tochter einer<br />

gutbürgerlichen Familie in Chur geboren. Sie erlebte<br />

dort eine unbeschwerte Kindheit und Jugend und<br />

besuchte als junge Frau das Lehrerinnenseminar in<br />

Aarau. In den 1890er Jahren lernte sie den Churer<br />

Stadtpfarrer Leonhard Ragaz kennen. Es dauerte ein<br />

paar Jahre, bis er ihr seine Liebe gestand und vor<br />

allem, bis sie sich auf ihn einlassen wollte. Eine Ehe<br />

mit diesem engagierten Kämpfer würde ihre Kräfte<br />

übersteigen, war Clara Nadig überzeugt. Doch dann,<br />

nach vielen Briefen und Begegnungen, heirateten die<br />

beiden 1901.<br />

Eine neue Lebensphase von Clara Ragaz begann.<br />

Zuerst in Basel, wo ihr Mann Münsterpfarrer wurde<br />

und ihre beiden Kinder zur Welt kamen. Später in Zürich,<br />

wo Leonhard Ragaz an die Universität berufen<br />

wurde und den religiösen Sozialismus sowie die Zeitschrift<br />

«Neue Wege» mitbegründete. Diese Zeitschrift<br />

existiert bis heute; alle folgenden Zitate von Clara<br />

Ragaz fand ich in deren Archiv. Clara Ragaz, die religiöse<br />

Sozialistin: Sie glaubte fest daran, dass christlicher<br />

Glaube und linkspolitisches Engagement zusammengehören,<br />

ja «dass die Gedanken der Sozialdemokratie<br />

den Gedanken des Christentums am<br />

nächsten verwandt, ihnen immer vorgegangen sind.<br />

Und dass wir ebenso sicher auf ihre Verwirklichung<br />

hoffen dürfen als auch auf die Verwirklichung des<br />

christlichen Glaubens.» Clara Ragaz glaubte an die<br />

Macht des Guten und sprach lieber von einer gerechten<br />

Gesellschaft als vom Reich Gottes, das ihr Mann<br />

und seine religiös-sozialen Mitstreiter verwirklichen<br />

wollten. 1913, noch vor ihrem Mann, trat Clara Ragaz<br />

der Sozialdemokratischen Partei, der SP, bei. Dort<br />

setzte sie sich insbesondere für Frauenanliegen ein.<br />

Kein Feminismus<br />

ohne Sozialismus<br />

«Nicht nur muss die Proletarierin mit ihrem männlichen<br />

Genossen zusammen den Kampf um die völlige<br />

Neugestaltung unseres Wirtschaftslebens aufnehmen,<br />

sie muss auch, eben um diese Neugestaltung<br />

zu erreichen, in den Kampf um die völlige politische<br />

Gleichberechtigung mit dem Manne treten.» Für Clara<br />

Ragaz sind Feminismus und Sozialismus untrennbar<br />

verbunden. Umso enttäuschter war sie, als 1920<br />

die beiden Kantone Basel und Zürich das Frauenstimmrecht<br />

ablehnten. «Man muss sich fragen, in was<br />

für einem Jahrhundert wir in der Schweiz eigentlich<br />

leben. Bloss ein Drittel unserer Genossen hat in der<br />

Frau die ebenbürtige Gefährtin und Kampfgenossin<br />

erkannt. Diese Tatsache zeigt uns mit erschreckender<br />

Deutlichkeit, wie wenig Sozialismus in unserer<br />

Sozialdemokratie noch herrscht.»<br />

30<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong>


Hintergrund<br />

Im Garten des Sitzes der<br />

Internationale Frauenliga für<br />

Frieden und Freiheit IFFF/<br />

WILPF in Genf. 2. Reihe 2. v.<br />

l.: Clara Ragaz (mittlere von<br />

drei schwarzgekleideten<br />

Frauen).<br />

Fotos: Jullien, F., Genf<br />

Die Frau und der Friede<br />

Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 erschütterte<br />

Clara Ragaz zutiefst. Es war die Zeit, in der ihr<br />

öffentlicher Kampf für den Frieden begann. 1915 verfasste<br />

sie anlässlich der Jahresversammlung des<br />

Schweizerischen Verbands für das Frauenstimmrecht<br />

den Aufsatz «Die Frau und der Friede». Er wurde zu<br />

ihrem wohl bekanntesten Aufsatz. In dieser Zeit begann<br />

Clara Ragaz auch Kontakte zur Frauenfriedensbewegung<br />

zu knüpfen. Sie wurde Mitglied und bald<br />

Vizepräsidentin der Internationalen Frauenliga für<br />

Frieden und Freiheit IFFF und gründete den Schweizer<br />

Zweig mit, dessen Präsidentin sie 30 Jahre lang<br />

blieb.<br />

Reges Treiben an der<br />

Gartenhofstrasse 7<br />

Während des Zweiten Weltkriegs beherbergen sie<br />

und ihre Familie an der Gartenhofstrasse in Zürich<br />

Geflüchtete aus dem Ausland, die in der Schweiz von<br />

keinen anderen Organisationen, auch nicht von den<br />

Kirchen, aufgenommen wurden. Es muss ein reges<br />

Treiben gewesen sein; immer im Zeichen von Gerechtigkeit<br />

und Frieden. Bis heute spielt das Haus<br />

eine wichtige Rolle, wenn es um linke Anliegen und<br />

um Friedenspolitik geht; der Schweizerische Friedensrat<br />

etwa ist dort einquartiert. Friedensarbeit und<br />

pazifistisches Engagement sind das dritte grosse<br />

Thema von Clara Ragaz; zusammen mit Sozialpolitik<br />

und Feminismus prägt es ihr ganzes Leben. Sie wollte<br />

diese drei Bewegungen immer zusammenbringen<br />

und zusammendenken. «Ein Sozialismus, der nur<br />

nach Herrschaft und Gewalt einer Klasse strebt, eine<br />

Frauenbewegung, die nur Frauenrechte will, eine Friedensbewegung,<br />

die nur auf die Abschaffung des Krieges,<br />

nicht aber seiner tieferen Ursachen hinarbeitet:<br />

Sie alle können noch nicht den Anspruch darauf erheben,<br />

Menschheitsbewegungen im tiefsten Sinne<br />

und damit wirkliche Friedensbringer zu sein.»<br />

Quelle: SRF Perspektiven, 30. April 2022<br />

Nachzuhören in ganzer Länge auf SRF Perspektiven<br />

perspektiven/clara-ragaz-nadigs-kampf-fuer-frauenrechte-undfrieden<br />

Sich in katastrophalen Zeiten nicht entmutigen lassen: Clara Ragaz<br />

(1874–1957) hat’s vorgemacht! Als Feministin und Pazifistin hat<br />

sie Handlungsräume aufgezeigt und sich der Macht der Gewohnheit<br />

entgegengestellt: Eine andere Welt ist möglich. Ihr Hoffen,<br />

Kämpfen und Lieben ermutigt auch heute. <strong>2024</strong> ist das Jahr des<br />

150. Geburtstages von Clara Ragaz-Nadig. Die Zeitschrift Neue<br />

Wege lädt deshalb über das ganze Jahr zu vielfältiger Begegnung<br />

mit Clara Ragaz ein.<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 31


Hintergrund<br />

Priesterin, Diakonin, Bischöfin –<br />

im frühen Christentum üblich<br />

Frauen der frühen Kirche in geweihten Ämtern<br />

Quellen belegen eine rege und wichtige Tätigkeit von Frauen in der frühen<br />

Kirchengeschichte. Sie belegen die Eigenständigkeit und das Ansehen der<br />

Amtsträgerinnen. Eine männliche Perspektive prägte jedoch Geschichtsschreibung<br />

und theologische Forschung und verdrängte Frauen aus geweihten<br />

Ämtern, zum Teil bis heute.<br />

Von Corina Strenzl<br />

Eine Textstelle mit<br />

fataler Wirkung<br />

«Weiber sollen schweigen in den Gemeinden,<br />

denn es ist ihnen nicht erlaubt zu<br />

reden. Sie sollen unterwürfig sein, wie auch<br />

das Gesetz sagt. Wenn sie aber etwas lernen<br />

wollen, so sollen sie daheim ihre Männer<br />

fragen, denn es ist schändlich für ein<br />

Weib in der Versammlung zu reden.»<br />

Diese Passage aus dem Korintherbrief des Apostels<br />

Paulus hatte über Jahrhunderte eine fatale Wirkungsgeschichte<br />

für Frauen. Männliche Entscheidungsträger<br />

einiger Kirchen lehnen aufgrund dieser<br />

Stelle bis heute Frauen den Zugang zu leitenden<br />

Positionen ab.<br />

Dabei war das nicht immer so. In der frühen Kirche<br />

haben Frauen vielfältige Ämter und Funktionen ausgeübt:<br />

Sie waren Priesterinnen, Prophetinnen, Apostelinnen,<br />

Diakoninnen und Bischöfinnen. Wie konnte<br />

es also dazu kommen, dass diese Bedeutung der<br />

Frauen verloren ging und sie zum Teil auch heute, vor<br />

allem von der römisch-katholischen Kirche, weitgehend<br />

ignoriert wird?<br />

Was eine männlich geprägte Forschung und Kirchengeschichtsschreibung<br />

über Jahrtausende bewirkt<br />

hat, versuchen andere zu relativieren, indem sie über<br />

ihre Erkenntnisse und Neubewertung von Quellen<br />

diesen Frauen ein Gesicht geben, ihnen einen festen<br />

Platz in der Kirchengeschichte einräumen.<br />

War Paulus wirklich so frauenfeindlich?<br />

Ute Eisen, Professorin für Evangelische Theologie<br />

an der Universität Giessen, erläutert: «Es spricht einiges<br />

dafür, dass diese Verse tatsächlich erst später<br />

eingefügt wurden in den Paulusbrief, im Geiste der<br />

Pastoralbriefe, denn dort wird eben auch das Schweigen<br />

der Frauen und die Unterordnung der Frauen<br />

gefordert.»<br />

Einige Gründe lassen Prof. Eisen annehmen, dass<br />

diese frauenfeindliche Passage gar nicht von Paulus<br />

stammt : «Einmal, dass die Wortwahl innerhalb dieser<br />

Verse nicht kohärent ist mit der sonstigen Wortwahl<br />

des Paulus. Dann gibt es ein zweites, textkritisches<br />

Argument, denn diese Verse sind in einer<br />

Handschrift dem Kapitel erst später angefügt worden.<br />

Es gibt noch ein drittes Argument, wenige Kapitel<br />

zuvor, im 1. Korinther 11, erwähnt Paulus ganz<br />

selbstverständlich die prophetische Rede im Gottesdienst,<br />

in Korinth, er schränkt sie nur dadurch ein,<br />

dass er sagt, die Frauen die prophetisch reden, sollen<br />

eine Kopfbedeckung tragen.»<br />

Paulus’ Römerbrief endet sogar mit expliziten Grüssen<br />

an mehrere Frauen in frühkirchlichen Leitungspositionen.<br />

An und für sich belegt dieser Brief also<br />

die gottesdienstliche und missionarische Tätigkeit<br />

zahlreicher Frauen in der frühen Kirche.<br />

Diakonin Phoebe und<br />

Apostelin Junia<br />

Phoebe und Junia sind solche uns heute bekannten<br />

Persönlichkeiten. Phoebe lebte und wirkte im 1. Jh.<br />

n. Chr. in Korinth. Paulus kannte sie persönlich und<br />

würdigt sie gegenüber der römischen Gemeinde.<br />

Phoebes Funktion als Diakonin wurde aufgrund einer<br />

abwertenden Übersetzung lange verkannt. Das altgriechische<br />

diakonos, zu Deutsch Diakonin, wurde<br />

lange immer als «Dienerin» übersetzt. Dabei wurde<br />

mit dem griechischen diakonos eine gesamte Person<br />

mit einem bestimmten Auftrag bezeichnet. Paulus<br />

nennt Phoebe auch «Beistand», auf Griechisch prostatis.<br />

Das Konzept dieses Begriffs, das aus dem antiken<br />

Patronatswesen stammt, legt nahe, dass Phoe­<br />

32<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong>


Hintergrund<br />

Heilige Thekla,<br />

Ausstellungsstück im<br />

Princeton University<br />

Art Museum, New<br />

Jersey, USA.<br />

Fotos: zVg<br />

be eine wohlhabende<br />

Frau war, die Paulus mit<br />

Nahrung und Unterkunft<br />

versorgte.<br />

Paulus grüsst in seinem<br />

Römerbrief ebenfalls die<br />

Apostelin Junia. Sie lebte<br />

um 50 n. Chr. in Rom und<br />

war beauftragt, den<br />

christlichen Glauben zu<br />

verkünden. Sie hat wahrscheinlich<br />

gelehrt, gepredigt<br />

und auch getauft. Wir wissen, dass Junia mit Paulus<br />

im Gefängnis sass, dass sie Jüdin war und dass<br />

sie höchstwahrscheinlich versklavt worden war, so<br />

erläutert Prof. Bernadette Brooten. Aus der freigelassenen<br />

Sklavin, die ihr Leben riskierte, wurde im Mittelalter<br />

wie selbstverständlich ein Mann. Zu Beginn<br />

des 14. Jh. erwähnt der Augustiner Eremit Aegidius<br />

von Rom als Erster Junia ausdrücklich als Mann. In<br />

der Reformationszeit folgten Faber Stapulensis und<br />

auch Luther mit dieser Auffassung. In späteren Jahrhunderten<br />

wurde ganz offen behauptet «Eine Frau<br />

kann keine Apostelin gewesen sein». Die römisch-katholische<br />

Theologin Bernadette Brooten belegte jedoch<br />

in den 1970ger Jahren eindeutig, dass Junia eine<br />

Frau war. Erst 2016 wurde sie offiziell in die neue Einheitsübersetzung<br />

der Bibel aufgenommen.<br />

Bedeutende, selbständige<br />

Frauen<br />

Ein Drittel aller Gläubigen, die Paulus in seinem Römerbrief<br />

grüssen lässt, sind bedeutsame Frauen. Sie<br />

sollen «hart gearbeitet», also das Evangelium verkündigt<br />

haben, obwohl viele von ihnen auch berufstätig<br />

waren. Überhaupt schienen sie sehr selbständig<br />

gewesen zu sein, es werden wiederholt ihre Häuser,<br />

ihre Gemeinden, ihre Arbeit genannt – ihre Ehemänner<br />

oder Väter spielen<br />

keine Rolle.<br />

Bis heute presst so manche<br />

Kirche Frauen in die<br />

Rolle der Jungfrau, Sünderin<br />

oder Mutter. Diese<br />

Vorstellungen von Frauen<br />

reduzieren ihre komplexe<br />

Realität auf wenige<br />

Bereiche, zwängen sie in<br />

Schablonen und üben<br />

Herrschaft über sie aus.<br />

Frauen sind in der Antike vielfältigen Berufen nachgegangen.<br />

So zum Beispiel Priska, die von Paulus als<br />

Glaubensgenossin gegrüsst wird. Sie war Missionarin<br />

und Vorsteherin einer Hausgemeinde, übte aber<br />

als Zeltmacherin auch einen handwerklichen Beruf<br />

aus.<br />

Paulus erwähnt zahlreiche Frauen sehr respektvoll<br />

in seinem Römerbrief. Umso wunderlicher ist also<br />

seine Wirkungsgeschichte als patriarchaler Frauengebieter.<br />

Eine Erklärung könnte sein, dass sich viele<br />

Kirchenväter stärker auf die Pastoralbriefe von Paulus<br />

konzentrierten. Allerdings hat die Wissenschaft<br />

schon lange Zweifel an ihrer Authentizität. Sie zeichnen<br />

ein sehr restriktives Frauenbild und werden gerne<br />

vor allem in der römisch-katholischen Kirche herangezogen,<br />

um die Unterordnung von Frauen festzuschreiben.<br />

Die Paulus- und Thekla-Akten<br />

Zu den bekanntesten frühchristlichen apokryphen,<br />

also verborgenen, Apostelakten zählen die Paulusund<br />

Thekla-Akten. Thekla ist hier eine legendenhafte<br />

Gestalt, es ist jedoch denkbar, dass ihre Darstellung<br />

auf eine historische Person zurückgeht. Sie lebte<br />

im 2. Jh. in Kleinasien, war fasziniert von den Paulusbriefen,<br />

löste sogar ihre Verlobung auf, um Paulus<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 33


Hintergrund<br />

Junia als Namenspatronin der<br />

Alt-Katholischen Kirche in<br />

Augsburg. Dass hier eine Frau,<br />

noch dazu eine mit dem Titel<br />

«Apostelin», gewählt wurde,<br />

weist auf das alt-katholische<br />

Anliegen hin, den Katholizismus<br />

mit seinen Traditionen in die<br />

moderne Welt hineinzutragen.<br />

Dass in der Alt-Katholischen<br />

Kirche in Deutschland und<br />

der <strong>Christkatholisch</strong>en Kirche<br />

Frauen in allen Bereichen des<br />

kirchlichen Lebens gleichberechtigt<br />

sind, ist eine Frucht<br />

dieses Bemühens.<br />

Fotos: zVg<br />

zu folgen. Dreimal entging sie daraufhin einem Martyrium.<br />

Was nach Wunder und Legende anmutet zeigt<br />

aber einen entscheidenden Aspekt: Eine Christin, die<br />

sich gegen alle Widerstände durchsetzt, sich selbst<br />

tauft, ihre Mission in Kleinasien fortsetzt, als Apostelin<br />

predigt und Paulus’ Segen erhält.<br />

Prof. Eisen erläutert die Bedeutung dieser Dokumente:<br />

«Die Thekla-Akten sind insofern eine Verdichtung<br />

auch von Lebensmöglichkeiten von Frauen in der Antike<br />

und da ist die Eheverweigerung ein Aspekt, der<br />

keine geringe Rolle spielt. Denn Frauen, die nicht verheiratet<br />

waren, hatten möglicherweise andere Möglichkeiten<br />

der Selbstverwirklichung, insofern ist die<br />

Thekla-Akte ein interessantes Dokument des 2. Jh.,<br />

das in der Forschung sehr viel genauer untersucht<br />

werden müsste und könnte.»<br />

Die Prophetinnen Maximilla,<br />

Priscilla und Quintilla<br />

Zeitgleich zu Thekla wirken in Kleinasien auch die<br />

montanistischen Prophetinnen. Ihr Ausgangszentrum<br />

ist Pepuza im Westen der heutigen Türkei. Diese<br />

christliche prophetische Bewegung wird zum grössten<br />

Teil von Frauen getragen und ist über Jahrhunderte<br />

sehr erfolgreich, wie die evangelische Theologin<br />

Heidrun Mader erklärt: Die Bewegung habe sich<br />

wie ein Lauffeuer im gesamten römischen Reich verbreitet<br />

und es habe zwischenzeitlich auch danach<br />

ausgesehen, als könne sie an bedeutendem Einfluss<br />

für das frühe Christentum gewinnen.<br />

Die Frauen vermittelten ihre Inhalte über ekstatische<br />

Prophezeiungen, eine Form, die in dieser Gegend zu<br />

dieser Zeit nicht unüblich war. «Man muss aber sagen,<br />

dass Ekstase zur Prophetie auch im frühen<br />

Christentum schon durchaus dazu gehörte. Sie werden<br />

dabei in eine Art Trance und in körperlicher Erregung<br />

geraten sein. Das berichten uns die Gegner,<br />

und das finden sie suspekt», so Heidrun Mader.<br />

Heute sind drei dieser Prophetinnen namentlich bekannt.<br />

Maximilla, Mitbegründerin der Bewegung, wurde<br />

von ihren Gegnern als wilde ekstatische Frau defamiert,<br />

die angeblich ausschweifend gelebt und sich<br />

stark geschminkt haben soll, sowie schwer mit<br />

Schmuck behangen war. Gegner der Prophetinnen,<br />

u.a. Eusebius von Cäsarea und Epiphanius von Salamis,<br />

wollten die Wirkmacht dieser Frauen mit ihren<br />

Schriften auslöschen. Doch sie bewirkten das Gegenteil.<br />

Um zu zeigen, wie schlimm ihre Feindinnen<br />

sich aufführten, zitierten sie diese und überlieferten<br />

uns damit wertvolle Dokumente.<br />

Die erhaltenen Verheissungen von Maximilla gehören<br />

zu den frühesten theologischen Äusserungen einer<br />

Frau des Christentums. «Der Herr hat mich gesandt<br />

als Anhänger, Enthüller, Deuter dieses Leidens und<br />

des Bundes und der Verheissung, gezwungen, ob ich<br />

will oder nicht, dass die Erkenntnis Gottes bekannt<br />

gemacht wird.» Sie sah sich als Prophetin in der Tradition<br />

von Paulus. Maximilla benennt sich grammatikalisch<br />

mit männlichen Formen. So schreibt sie sich<br />

offenbar selbst männliche Stärke zu. Auch ihre Feinde<br />

begreifen sie scheinbar als stark und jagen sie unerbittlich.<br />

«Ich werde verfolgt wie ein Wolf von den Schafen.<br />

Ich bin kein Wolf, ich bin Wort und Geist und Kraft.<br />

Hört nicht mich sondern hört Christus. Nach mir wird<br />

kein Prophet mehr sein, sondern die Vollendung.»<br />

Von Priscilla, Mitbegründerin der Bewegung, sind keine<br />

Prophezeiungen erhalten. Ebenso wie Maximilla<br />

galt sie Jahrhunderte lang bei ihren Anhängern als<br />

Heldin. Die Sprüche beider Frauen waren weit über<br />

Pepuza bekannt.<br />

Einige Jahrzehnte später zieht in Pepuza die Prophetin<br />

Quintilla die Aufmerksamkeit auf sich. Sie verkündete:<br />

«In der Gestalt einer Frau, in leuchtenden Gewändern<br />

gekleidet, kam zu mir Christus und warf in<br />

mich hinein die Weisheit und offenbarte mir, dass dieser<br />

Ort heilig sei und dass Jerusalem hier aus dem<br />

Himmel herab komme.»<br />

34<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong>


Hintergrund<br />

Man könnte Quintillas Vision von einem weiblichen<br />

Christus auch als Protest gegen ihre Gegner lesen,<br />

die diese weiblich dominierte neue Prophetie verhindern<br />

wollten. Es mag bedeuten, dass es zu dieser<br />

Zeit schon nicht mehr selbstverständlich war, dass<br />

eine christliche Bewegung weiblich geprägt sein<br />

konnte. Die Gegner der neuen Prophetie wurden immer<br />

stärker, die Bewegung dauerte dennoch fast 400<br />

Jahre an. Sie endete um 550. Bischof Johannes von<br />

Ephesus und die durch die Kaiser institutionell gestärkte<br />

Kirche ging systematisch, auch mit Gewalt,<br />

gegen diese Bewegung vor, erzählt Heidrun Mader.<br />

Die Führungsrollen von Frauen in der jungen Kirche<br />

war damit jedoch noch nicht unterbunden. Die Theologin<br />

Ute Eisen belegt in ihrer Forschungsarbeit<br />

«Amtsträgerinnen im frühen Christentum» viele<br />

weibliche Karrieren durch lateinische und griechische<br />

Inschriften des ersten Jahrtausends der Kirche.<br />

Die These, dass die mit einem Amtstitel überlieferten<br />

Frauen Ehefrauen waren und somit lediglich<br />

dank ihrer Männer einen Ehrentitel trugen, konnte<br />

Ute Eisen in ihrer Beobachtung der Quellen nicht<br />

bestätigen. Im Gegenteil: Viele Frauen seien mit einem<br />

Amtstitel belegt, deren Ehemänner es eindeutig<br />

nicht waren.<br />

Von Beginn an waren Frauen in jeder Hinsicht an der<br />

Verbreitung der frühen Kirche beteiligt, an ihrem Aufbau<br />

und an der Gestaltung frühchristlicher Gemeinden.<br />

Gleich drei Quellen bescheinigen zum Beispiel<br />

der Apostelin Nino eine wichtige Rolle als Amtsträgerin.<br />

Tag und Nacht soll sie unermüdlich den wahren<br />

Weg des Glaubens gelehrt haben. Es gab Apostelinnen,<br />

Prophetinnen, Lehrerinnen, Diakoninnen,<br />

Bischöfinnen und Ökonominnen. Aber genauso gab<br />

es von Anfang der Kirchengeschichte an, Gruppen<br />

von Männern, die Frauen in Führungspositionen<br />

massregelten oder schlicht ignorierten – mit Erfolg.<br />

«Diese Politik der Verdrängung von Frauen prägt bis<br />

zum heutigen Tag den römischen Katholizismus und<br />

die Ostkirchen und zwar zum Schaden dieser. Wie<br />

wichtig Frauen in Führungspositionen für Gesellschaft<br />

und Institutionen sind, zeigen die modernen<br />

freiheitlichen Demokratien und das Gegenteil beweisen<br />

Autokratien und Institutionen, wo sie eben nicht<br />

zugelassen werden», resümiert Ute Eisen.<br />

Die Kirchengeschichte ist von Anfang an von zwei<br />

konträren Sichtweisen durchzogen worden: Es gab<br />

schon in der frühen Kirche Männer, die Frauen auf<br />

Augenhöhe behandelten, und diejenigen, die Frauen<br />

zurückdrängten. Ute Eisen: «Diese beiden Stränge<br />

durchziehen die gesamte Kirchengeschichte und je<br />

nachdem auf welchen Strang man sich konzentriert,<br />

kommt man natürlich zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen.»<br />

Die Verbotstexte alleine erweckten den<br />

Eindruck, Frauen hätten keinerlei Wirkung in der Kirchengeschichte<br />

gehabt, so Prof. Eisen weiter.<br />

Über zwei Jahrtausende hindurch zeichneten Männer<br />

die Kirchengeschichte auf und prägten die theologische<br />

Forschung. Diese männlichen Perspektive<br />

überschrieb das kirchliche Wirken von Frauen. Ob es<br />

eine Aufarbeitung geben wird, ist eine Frage der<br />

Macht. Ute Eisens Schlussfolgerung: «Diejenigen, die<br />

die Macht haben, eine Gruppe weniger Männer, wollen<br />

diese ganz offensichtlich nicht teilen. Da helfen<br />

auch die allerbesten Argumente nichts, auch keine<br />

wissenschaftlichen Erkenntnisse, die schon lange<br />

vorliegen. Was kann hier noch helfen?! Wenn die<br />

Rückbesinnung auf verdrängte Traditionen, der Protest<br />

der Basis und nicht einmal die dramatischen Kirchenaustrittszahlen<br />

der letzten Jahre zu einem erkennbaren<br />

Umdenken führen. Ich schlage vor, die<br />

kirchlichen sogenannten «Würdenträger» immer und<br />

immer wieder darauf anzusprechen und den Protest<br />

dagegen möglichst noch zu steigern.»<br />

Quelle: Podcast «Frauen in geweihten Ämtern der Frühkirche –<br />

Priesterin, Diakonin, Bischöfin» von Susanne Brandl, radioWissen<br />

Bayern 2, Sendung vom 10. 8. 2022.<br />

Eine Frage der Macht<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 35


Hintergrund<br />

Erklärung des schweizerischen Weltgebetstags-<br />

Komitees zur vorliegenden Liturgie aus Palästina für<br />

den diesjährigen Weltgebetstag am 1. März<br />

Weltgebetstag <strong>2024</strong> Palästina<br />

«… durch das Band des Friedens» –<br />

so ist der diesjährige Gottesdienst<br />

zum Weltgebetstag überschrieben.<br />

Rund um den Globus beten am ersten<br />

Freitag im März Frauen und auch<br />

Männer, Kinder und Jugendliche in<br />

den Weltgebetstags-Feiern hoffnungsvoll<br />

dafür, dass Frieden weltweit<br />

werde.<br />

Die Delegierten der internationalen Weltgebetstags-<br />

Konferenz bestimmen demokratisch weit im Voraus,<br />

aus welchen Ländern die Gottesdienstunterlagen<br />

kommender Weltgebetstagsfeiern kommen sollen.<br />

So wurde schon 2017 das palästinensische Komitee<br />

ausgewählt, für <strong>2024</strong> die Liturgie zu schreiben. Angesichts<br />

der aktuellen Geschehnisse in Palästina gewinnt<br />

die Wahl dieses Landes grösste Brisanz, sie<br />

löst Betroffenheit aus und wird breit diskutiert.<br />

Als christliche Frauen unterschiedlicher Herkunft,<br />

Generationen und Konfessionen wollen wir aufeinander<br />

hören, aber nicht<br />

Urteile fällen oder Partei<br />

ergreifen. Dass eine Liturgie<br />

von christlichen<br />

palästinensischen Frauen<br />

und die damit einhergehende<br />

intensive Beschäftigung<br />

mit ihrer gesamten<br />

Lebenssituation<br />

in diesem Jahr eine besondere<br />

Herausforderung<br />

darstellt, ist uns dabei<br />

bewusst. Wir stellen<br />

uns dieser nicht leichten<br />

Aufgabe mit dem Ziel,<br />

die Stimmen der Frauen aus dem Liturgieland hörbar<br />

zu machen. Dabei sind wir getragen von der Hoffnung,<br />

dass das Band des Friedens durch die Weltgebetstags-Gottesdienste<br />

weltweit, bei uns in Europa<br />

und besonders in der Region des Liturgielandes<br />

enger und zuversichtlicher geknüpft werden kann.<br />

Quelle: Weltgebetstag Schweiz <strong>2024</strong> Palästina<br />

Amal Shanty<br />

Porträt einer starken,<br />

Hoffnung säenden muslimischen<br />

Palästinenserin.<br />

«Amal» bedeutet «Hoffnung».<br />

Amal Shantys<br />

Name ist ihr Lebensmotto<br />

geworden. Hoffnung<br />

schenken und Projekte<br />

ermöglichen, die insbesondere<br />

Frauen, Jugendliche<br />

und Binnenvertriebene<br />

ermächtigen und zum<br />

Frieden im Land beitragen,<br />

ist Amal Shanty ein<br />

Herzensanliegen. Sie hat<br />

es mutig zu ihrem Beruf<br />

gemacht.<br />

Von Béatrice Battaglia<br />

In einem Online-Gespräch erzählt Amal<br />

Shanty, wie sie Projektkoordinatorin<br />

geworden ist. Aufgewachsen in einer<br />

Flüchtlingsfamilie lernt sie gerne und<br />

möchte wie viele andere palästinensische<br />

Mädchen Lehrerin werden. Sie<br />

studiert Englisch, heiratet und wird<br />

Mutter. 2013 muss sie sich neu entscheiden:<br />

Dank ihrer sehr guten Noten<br />

bekommt Amal Shanty ein Stipendium<br />

für ein Master-Studium in Business Administration<br />

im Ausland. Aber was nun?<br />

Drei Jahre allein ins Ausland, und den<br />

kleinen Sohn beim Vater zurücklassen?<br />

Oder soll sie sich für ein anderes Stipendium,<br />

eines in Palästina, bewerben?<br />

Doch eine solche Chance gibt es im<br />

Gazastreifen nur einmal im Leben!<br />

Ausbildung in der Fremde<br />

Die junge Frau bespricht sich mit ihrer<br />

Familie und bricht auf. Zum ersten Mal<br />

verlässt sie Gaza, reist allein und<br />

36<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong>


Hintergrund<br />

Amal Shanty<br />

im HEKS-Büro<br />

in Gaza-Stadt.<br />

Foto: HEKS<br />

schwanger nach Glasgow. Sie besteht alle Prüfungen,<br />

gebiert in der Fremde ihren zweiten Sohn, studiert<br />

weiter und sorgt liebevoll für ihr Kind. Im Studium<br />

an der Universität Glasgow läuft es gut, obwohl<br />

sie 2014 oft Alpträume und schlaflose Nächte plagen,<br />

denn im Gazastreifen herrscht wochenlang Krieg. Sie<br />

hat Angst um ihre Familie und kann ihr nicht helfen.<br />

Amal Shanty hält durch und kehrt mit einem Master<br />

in Business Administration, guten Stellenangeboten,<br />

ihrem kleinen Sohn und dem starken Willen in den<br />

Gazastreifen zurück, dort die Menschen zu unterstützen.<br />

Sie will Hoffnung säen und Hoffnung wachsen<br />

sehen.<br />

Engagement vor Ort<br />

Inzwischen ist Amal Shanty 36-jährig und lebt mit ihrem<br />

Partner und ihren drei Söhnen in Gaza-Stadt.<br />

Jeden Tag schaut sie bei ihren Eltern vorbei, ob sie<br />

Unterstützung brauchen. Ein tragfähiges Beziehungsnetz<br />

ist überlebenswichtig und der soziale Zusammenhalt<br />

innerhalb der Familien traditionell stark, und<br />

das soll so bleiben. Grundlegende menschliche Werte<br />

wie umsichtig für alte Menschen und die Kinder<br />

sorgen und die eigene Arbeit gut machen, sind auch<br />

sehr wichtig für eine gute Entwicklung des Landes<br />

und eine bessere Zukunft für alle. Dafür setzt sich<br />

Amal Shanty mit ganzer Kraft ein und arbeitet dafür<br />

mit lokalen Nichtregierungsorganisationen und internationalen<br />

Hilfswerken zusammen. Gewalt gegen<br />

Frauen ist weit verbreitet und wird vermehrt ernstgenommen.<br />

Inzwischen ist sogar die Hamas dafür,<br />

und es gibt eine spezielle Einheit bei der Polizei, die<br />

von Frauen geführt wird und Frauen beisteht.<br />

Hoffnung gibt Kraft<br />

Weil an den palästinensischen Universitäten nur theoretisches<br />

Wissen ohne Berufspraxis vermittelt wird,<br />

hat Amal Shanty auch mitgeholfen, drei verschiedene<br />

Berufsbildungszentren aufzubauen. Eine praxisbezogene<br />

Ausbildung erleichtert den Zugang zum<br />

Arbeitsmarkt und zu finanzieller Eigenständigkeit; ein<br />

Segen im Gazastreifen, wo 60 Prozent der Bevölkerung<br />

arbeitslos sind. Eine moderne, nachhaltige Landwirtschaft<br />

ist im dicht besiedelten Gazastreifen überlebenswichtig,<br />

um die Ernährung aller zu sichern und<br />

die Armut zu verringern. IT schafft viele ortsunabhängige<br />

Arbeitsplätze und ermöglicht zudem, die hohen<br />

Mauern um den Gazastreifen herum zumindest<br />

virtuell zu überwinden. Auf dem Weg zu einem gerechten<br />

Frieden gilt es, noch viele Hindernisse zu<br />

überwinden und Widersprüche aufzulösen. Jeder gelungene<br />

Schritt darauf zu stärkt die Widerstandskraft<br />

und das Durchhaltevermögen, lässt Hoffnung weiterwachsen<br />

und Früchte reifen. Und Dankbarkeit für das,<br />

was man selbst beitragen kann. Amal Shanty ist überzeugt,<br />

dass es sich überall auf der Welt lohnt, so zu<br />

leben, dass man jeden Abend Grund zum Danken hat<br />

für alles, was einem geschenkt ist und was man zu<br />

leben gewagt hat – zum guten Leben für alle.<br />

Quelle: Weltgebetstag Schweiz <strong>2024</strong> Palästina<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 37


Hintergrund<br />

«Die Frauen riskieren<br />

ihr Leben, aber sie gehen<br />

dieses Risiko ein.»<br />

«Die Frauen im Iran haben keine Angst mehr.»<br />

Im Film «Shayda», der derzeit in den Kinos läuft, flüchtet eine<br />

iranische Mutter mit ihrer Tochter vor dem gewalttätigen Ehemann<br />

in ein Frauenhaus. Ein Gespräch mit der Regisseurin Noora<br />

Niasari und der Hauptdarstellerin Zar Amir Ebrahimi über die Prägung<br />

der Mentalität und die aktuelle Situation der Frauen im Iran.<br />

Von Sarah Stutte<br />

Sarah Stutte: Noora Niasari, Ihr Film basiert auf<br />

Ihren eigenen Kindheitserfahrungen. Erinnern Sie<br />

sich an diese Zeit, als Sie mit Ihrer Mutter im Frauenhaus<br />

lebten?<br />

Noora Niasari*: Nur bruchstückhaft. Ich war erst fünf<br />

Jahre alt. Deshalb habe ich meine Mutter vor fünf<br />

Jahren gebeten, alles von damals aufzuschreiben.<br />

Sie hat sechs Monate daran gearbeitet. Später übersetzte<br />

ich diese gut 150 Seiten ins Englische und<br />

habe daraus den ersten Drehbuch-Entwurf geschrieben.<br />

Wie schwer war es für Sie auf der psychologischen<br />

Ebene, diesen Film zu machen? Ihr persönliches<br />

Kindheitstrauma durchlebten Sie so quasi<br />

nochmals.<br />

Niasari: Das hat mich auf allen erdenklichen Ebenen<br />

bewegt. Ich hatte nicht erwartet, wie schwer es sein<br />

würde. Doch die Geschichte war schon immer in mir<br />

und musste erzählt werden. Ich bin sehr froh, dass<br />

ich sie nun mit dem Publikum teilen und vielleicht<br />

dadurch anderen Frauen in ähnlichen Situationen<br />

helfen kann.<br />

Der Ehemann im Film – Hussein – lässt sich im<br />

Ausland ausbilden und ist westlich geprägt, ist<br />

aber trotzdem noch der strikten islamischen Moral<br />

unterworfen. Warum ist dieser kulturelle Druck<br />

so stark, auch fern der Heimat?<br />

Niasari: Das kann man strenggläubige Katholiken<br />

genauso fragen, solches findet sich in vielen Kulturen<br />

und Religionen wieder. Es gibt extreme Seiten<br />

in jeder Religion. Ich sage nicht, dass Hussein in jedem<br />

Fall extrem ist. Aber er hat seinen moralischen<br />

Kompass, der natürlich ein Produkt seiner Erziehung<br />

im Iran ist und auf den Überzeugungen seiner Familie<br />

fusst.<br />

Ich selbst bin nicht im Iran aufgewachsen, aber meine<br />

Eltern. In einem System, in der die staatlichen<br />

Restriktionen und Beschränkungen die Menschen<br />

irgendwie formen. Selbst wenn Iranerinnen und Iraner<br />

das Land verlassen, bedeutet das nicht, dass<br />

man die Kultur und die Mentalität hinter sich lässt.<br />

Sie folgt einem überall hin.<br />

Im Film schneidet sich die Hauptfigur einmal ihre<br />

Haare. War das ein direkter Verweis auf das Symbol<br />

des iranischen Widerstands der Frauen?<br />

Niasari: Ja, das wollte ich irgendwie aufnehmen. Für<br />

mich ist diese Szene Ausdruck einer Wiedergeburt,<br />

eines Loslassens und neuen Selbstverständnisses<br />

der weiblichen Hauptfigur.<br />

Wie schätzen Sie die momentane Situation der<br />

Frauen im Iran ein?<br />

Niasari: Während wir den Film fertigstellten, fand im<br />

Iran die Frauenrevolution statt. Wir waren alle schockiert<br />

und untröstlich wegen all dem Blutvergiessen<br />

und all der Opfer. Junge Frauen, die noch ihr ganzes<br />

Leben vor sich hatten. Ich weiss nicht, ob ich<br />

hoffnungsvoll oder resigniert sein soll. Ich denke,<br />

dass die Tapferkeit der iranischen Frauen für die<br />

ganze Welt sichtbar wurde.<br />

Mit diesem Gefühl bin ich aufgewachsen in Bezug<br />

auf meine Mutter. Und das ist auch der Grund, warum<br />

ich diesen Film gemacht habe. Ich wollte, dass<br />

die ganze Welt ihren Mut, ihre Tapferkeit und ihren<br />

Stolz sehen kann. Mein Herz ist bei den iranischen<br />

Frauen.<br />

Zar Amir Ebrahimi**: Es gibt keinen Weg mehr zurück.<br />

Vor drei Jahren konnte ich mir so etwas noch<br />

nicht vorstellen. Für mich ist es keine Revolution,<br />

sondern eine «Evolution» – eine Entwicklung. Für<br />

mich ist es sehr wichtig, dass diese Frauen die<br />

Ängste hinter sich gelassen haben, die wir all diese<br />

38<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong>


Hintergrund<br />

Tanzen als Inbegriff<br />

von Freiheit. Im Frauenhaus<br />

darf Shayda<br />

(Mitte) ihrer Leidenschaft<br />

nachgehen.<br />

Foto: FILMCOOPI<br />

Jahre verspürten. Selbst Männer sind unter den Demonstranten<br />

und unterstützen die Frauen.<br />

Es gibt ein Verständnis für den Protest, und selbst,<br />

wenn man nicht alle Menschen auf der Strasse sieht,<br />

wächst dieser Widerstand. Doch ein Wandel braucht<br />

Zeit. Die Frauen riskieren ihr Leben, aber sie gehen<br />

dieses Risiko ein, weil für sie diese Angst vor der<br />

Unterdrückung nicht mehr existiert. Das ist bewundernswert<br />

und ein grosser Fortschritt.<br />

Zar Amir Ebrahimi, im Gegensatz zu Noora Niasari<br />

sind Sie im Iran aufgewachsen. Haben Sie jetzt<br />

einen anderen Blick auf den Iran? Fühlt es sich<br />

immer noch wie eine Heimat an?<br />

Zar Amir Ebrahimi: Selbst als ich noch keine Probleme<br />

mit dem Regime hatte, konnte ich mich in Teheran<br />

nicht wirklich zu Hause fühlen. Das gleiche<br />

Gefühl habe ich aber auch in meiner Wahlheimat<br />

Frankreich. Ich reise deshalb viel. Ich bin nicht wirklich<br />

abhängig von einer Kultur oder einer Sprache.<br />

Meine Heimat ist überall. Doch der Iran ist immer in<br />

mir. Ich liebe das Land und ich würde gerne eines<br />

Tages zurückkehren und herumreisen und meine<br />

Freunde besuchen. Aber ich glaube, ich würde nicht<br />

dort bleiben wollen. Dazu bin ich zu sehr Weltbürgerin.<br />

Noora Niasari: Als ich zum ersten Mal zurück in den<br />

Iran ging, war ich 19 Jahre alt und dachte: Jetzt kehre<br />

ich nach Hause zurück. Aber es war nicht so. Es<br />

gibt Momente, in denen man das Gefühl hat, dass<br />

man zuhause ist, weil die Menschen dieselbe Sprache<br />

sprechen wie du. Aber dann sagen sie dir: «Du<br />

hast einen Akzent. Du bist nicht von hier.»<br />

Und dann wird man sich der eigenen Fremdheit<br />

schmerzlich bewusst. Dann kommst du zurück nach<br />

Australien und die Menschen dort fragen: «Woher<br />

bist du ursprünglich?» Es ist ein ständiger Kreislauf,<br />

weshalb ich gelernt habe, in mir selbst ein Zuhause<br />

zu finden. Das klingt sehr nach Hippie. Aber meine<br />

Heimat sind die Menschen, mit denen ich mich umgebe.<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 39


Hintergrund<br />

Shayda (Zar Amir<br />

Ebrahimi) und Tochter<br />

Mona (Selina Zahednia).<br />

Die Angst vor<br />

dem gewalttätigen<br />

Ehemann und Vater<br />

schweisst sie zusammen.<br />

Foto: FILMCOOPI<br />

Zar Amir Ebrahimi: Ich hatte bisher nie Heimweh<br />

nach dem Iran. Aber wenn ich höre, wie jemand Farsi<br />

spricht oder wenn ich iranisches Essen rieche,<br />

dann erinnere ich mich plötzlich an das Haus meiner<br />

Grossmutter. Solche Momente gibt es, aber die<br />

sind nicht beständig.<br />

Zar Amir Ebrahimi, Sie wurden sehr früh, vor allem<br />

mit Ihren letzten Filmen, zu einer starken<br />

Stimme für den Kampf iranischer Frauen. Sie haben<br />

Ihre Stimme auch der 2013 hingerichteten<br />

Reyhaneh Jabbari in der Dokumentation «Sieben<br />

Winter in Teheran» geliehen. Warum ist es Ihnen<br />

so wichtig, mit Ihrer Arbeit auch ein politisches<br />

Statement abzugeben?<br />

Zar Amir Ebrahimi: Das habe ich mir nicht bewusst<br />

ausgesucht, es war eher so, dass diese Projekte auf<br />

verschiedenen Pfaden zu mir kamen. Sie alle sind<br />

wichtig für mich und ich denke, dass wir diese unerzählten<br />

Geschichten über das Leiden von Frauen,<br />

aber auch über ihre Selbstermächtigung, erzählen<br />

müssen. Die Geschichte von Reyhaneh war dabei<br />

besonders, weil es dort nur um meine Stimme ging.<br />

Als die deutsche Regisseurin Steffi Niederzoll mich<br />

dafür anfragte, war ich anfangs besorgt. Ich wollte<br />

mich erst mit der Mutter von Reyhaneh treffen, um<br />

zu wissen, ob sie mit meiner Stimme für ihre Tochter<br />

einverstanden ist. So wurde ich ein Mitglied ihrer<br />

Familie. Sie hat mich einfach umarmt und das<br />

war ein sehr starkes Gefühl. Es geht mir also nicht<br />

nur um Politik, sondern vor allem um Menschlichkeit.<br />

Es geht um all diese Gefühle, die wir als Menschen<br />

teilen. Um die Reise, die wir gemeinsam machen und<br />

die Entscheidungen, die wir dabei treffen. Mich berührt<br />

die Geschichte von Reyhaneh immer noch. Ich<br />

habe das Gefühl, ich leide dabei, aber ich lerne auch<br />

viel. Es geht nicht nur darum, dass ich etwas gebe.<br />

Es ist ein Austausch. Ich möchte politisch sein, aber<br />

ich habe auch viel aus all diesen Filmen und Begegnungen<br />

gelernt. Ich habe mich dabei selbst entdeckt.<br />

Das Gespräch fand im Rahmen des Filmfestivals Locarno 2023<br />

statt. Dort lief «Shayda» als europäische Premiere zum Abschluss<br />

des Festivals auf der Piazza Grande.<br />

40<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong>


Hintergrund<br />

’s Tüüfeli –<br />

«Ehrlich gsait»<br />

*Noora Niasari ist eine iranische Regisseurin und<br />

Drehbuchautorin. Sie wurde in Teheran geboren,<br />

wuchs aber in Australien auf. Mit ihrer Mutter floh<br />

sie als Fünfjährige in ein Frauenhaus und suchte<br />

dort Schutz vor dem gewalttätigen Vater. «Shayda»<br />

ist ihr Spielfilmdebüt.<br />

**Zar Amir Ebrahimi ist eine iranische Schauspielerin<br />

und Produzentin. Für Ihre Rolle «Holy Spider»<br />

erhielt sie 2022 in Cannes den Preis für die Beste<br />

Darstellerin. 2008 musste sie aus dem Iran fliehen,<br />

da wegen eines publik gemachten privaten Sex-Videos<br />

gegen Ebrahimi ermittelt wurde. In ihrer Abwesenheit<br />

wurde sie zu zehn Jahren Berufsverbot<br />

im Iran verurteilt. Aufgrund des Falles wurde ein Gesetz<br />

erlassen, welches die Produktion sexuell freizügiger<br />

Medien unter Todesstrafe stellte.<br />

Wenn mir nicht die<br />

Wahrheit oder nur die<br />

halbe Wahrheit serviert<br />

wird, mag es Gründe<br />

geben, vielleicht will man<br />

noch warten oder sonst<br />

was. Wird aber hinter<br />

meinem Rücken oder<br />

gar via Dritte gemauschelt,<br />

könnt mir der<br />

Kragen platzen. «Warum<br />

redest Du nicht direkt<br />

und offen mit mir?» frag<br />

ich. «Ehrlich gesagt, ich<br />

weiss, die Sache ist ein<br />

Scheiss für dich und …<br />

Quelle kath.ch<br />

Weiterführende Links: https://www.kath.ch/newsd/zar-amir-ebrahimi-kein-heimweh-nach-dem-iran/<br />

ich wollte dich nicht verletzen.»<br />

«Was stimmt<br />

jetzt? Bist du denn<br />

sonst nicht ehrlich?»<br />

«Ich wollt’s damit nur<br />

betonen und mir fehlte<br />

Mut». «Und heute? Raus<br />

mit der Sprache – ehrlich<br />

gesagt!»<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 41


Panorama<br />

Zum 100. Todestag von<br />

Eduard Herzog (1841–1924)<br />

Katholisch und ökumenisch Kirche sein – Bischof Herzogs Anliegen<br />

Der «Nestor des Alt-Katholizismus» sei gestorben, der mit seiner Fülle an<br />

Erfahrungen und seiner Weisheit Andere «bestärkte, aber auch mahnte».<br />

Dies schrieb Bischof Georg Moog (Bonn) Anfang April 1924. Die Nachricht<br />

vom Tod des 82jährigen Bischofs am 26. März 1924 hatte sich in Windeseile<br />

verbreitet. Nicht nur die <strong>Christkatholisch</strong>e Kirche der Schweiz verlor mit<br />

seinem Tod eine aussergewöhnliche Führungsgestalt. Kein Wunder, dass<br />

die Erinnerung an ihn auch heute einfach zu entfachen ist.<br />

Von Angela Berlis<br />

Eduard Herzog wurde am 1. August 1841 als Sohn<br />

von Elisabeth geb. Leu und Josef Leonz Herzog auf<br />

dem Peierer Hof in Schongau geboren. Seine Gymnasialzeit<br />

verbrachte er von 1855 bis 1863 in Luzern,<br />

wo er bei dem Bruder seiner Mutter,<br />

Stiftspropst Burkard Leu, wohnte. Ab<br />

1863 studierte er Theologie in Luzern,<br />

Tübingen und im badischen Freiburg.<br />

Nach seiner 1867 erfolgten Priesterweihe<br />

verbrachte er zwei Semester<br />

an der Katholisch-Theologischen<br />

Fakultät in Bonn, wo er insbesondere<br />

bei den Professoren Heinrich<br />

Reusch und Joseph Langen studierte<br />

und nach eigener Aussage «in die<br />

Strömung, die man altkatholische Bewegung<br />

nennt», geriet. Nach seiner<br />

Rückkehr wurde Herzog zum Professor<br />

für Exegese an der theologischen Lehranstalt<br />

in Luzern ernannt.<br />

Nach dem Ersten Vatikanischen Konzil (1869/70)<br />

machte Eduard Herzog aus seiner Opposition keinen<br />

Hehl und sprach diese auch u. a. in den Katholischen<br />

Stimmen aus den Waldstätten öffentlich aus. Kurz<br />

nach dem zweiten Altkatholikenkongress 1872 in Köln<br />

stellte Eduard Herzog sich als Seelsorger der altkatholischen<br />

Gemeinde in Krefeld zur Verfügung, folgte<br />

jedoch bereits im Frühjahr 1873 dem Rückruf in<br />

die Schweiz, um erster christkatholischer Pfarrer von<br />

Olten zu werden. 1874 wurde er als Professor für<br />

neutestamentliche Exegese an die neu gegründete<br />

Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität<br />

Bern berufen und lehrte hier fast 99 Semester lang,<br />

später zusätzlich Altes Testament und zeitweilig Katechetik<br />

und Predigtlehre. Am 7. Juni 1876 wählte die<br />

Synode den damals 36-Jährigen zum Bischof, der<br />

einen Tag später die Wahl annahm. Am 18. September<br />

1876 konsekrierte ihn der deutsche Bischof Joseph<br />

Hubert Reinkens in Rheinfelden. Mit Reinkens<br />

verband Herzog eine tiefe Freundschaft; die beiden<br />

Bischöfe spielten eine massgebliche Rolle im Hinblick<br />

auf den Zusammenschluss der altkatholischen<br />

Bischöfe zur Utrechter Union im Jahr<br />

1889. Herzogs Schaffenskraft war enorm:<br />

Zeitweise war er gleichzeitig Pfarrer<br />

von Bern (1876–1884), Professor (bis<br />

1924) und Bischof. 1884/85 war er<br />

zudem Rektor der Universität Bern.<br />

Eine prägende Gestalt<br />

seiner Kirche<br />

In seinem fast 48 Jahre währenden<br />

Pontifikat gelang Bischof Herzog nicht<br />

nur der Aufbau und die Konsolidierung<br />

der <strong>Christkatholisch</strong>en Kirche der Schweiz<br />

zu einer nach Lehre, Verfassung, Liturgie und<br />

Geist altkirchlich verwurzelten katholischen Gemeinschaft.<br />

Dies geschah durch Mitwirkung vieler fähiger<br />

Menschen in seinem Umfeld, doch nicht ohne zum<br />

Teil herbe Gegenschläge. Wissenschaftlich beschlagen,<br />

pastoral ausgerichtet und getragen von einer<br />

biblisch verwurzelten Frömmigkeit, wurde Eduard<br />

Herzog zur prägenden Gestalt seiner Kirche und –<br />

wie auch seine umfangreiche Korrespondenz bezeugt<br />

– zu einem internationalen ökumenischen Netzwerker.<br />

Massgeblich prägte er Gebets- und liturgisches<br />

Leben (Gebetbuch 1879 etc.), Glaubenslehre (Katechismus)<br />

und Ausbildung der Geistlichen. Seine jährlichen<br />

Hirtenbriefe spiegeln seine ökumenischen Bestrebungen<br />

(etwa im Hinblick auf die Anglikanische<br />

Kirchengemeinschaft), zugleich aber auch die Abgrenzung<br />

gegen strengkirchlich römisch-katholische<br />

Kirchlichkeit und Frömmigkeitsformen. Vor allem aber<br />

waren seine Hirtenworte Hinführung zu einer ökumenisch<br />

ausgerichteten christlichen Lebensgestal­<br />

42<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong>


Panorama<br />

Nach der Trauerfeier<br />

am 29. März<br />

1924 wurde der Sarg<br />

von der damaligen<br />

Metzgergasse (heute<br />

Rathausgasse) aus in<br />

einem langen Trauerzug<br />

zum Bremgartenfriedhof<br />

geleitet: Vor<br />

dem Trauerwagen die<br />

Studentenschaft<br />

(Zofinger und Catholica<br />

Bernensis), dahinter<br />

kirchliche und staatliche<br />

Abordnungen,<br />

Geistliche, Angehörige<br />

u. a.<br />

Foto: BABo<br />

tung – und das nicht nur zu Friedenszeiten! Seine in<br />

den Jahren des Ersten Weltkriegs verfassten Hirtenbriefe<br />

etwa stellen sich der «Drangsal» eines «unerhörten<br />

Krieges» und rufen die Gläubigen dazu auf,<br />

«dass wir uns selbst an den Friedensfürsten [Jesus<br />

Christus] halten». Herzog wandte sich gegen jegliche<br />

Form kriegstreiberischen Nationalismus: Das<br />

Christentum mache «die Gläubigen zu einer auf keine<br />

Landesgrenzen beschränkten Gemeinschaft». Viele<br />

von Herzogs Texten sind bei aller Zeitgebundenheit<br />

auch heute in ihrem geistlich-spirituellen Anliegen<br />

nachvollziehbar und anregend.<br />

Hier war tatsächlich ein<br />

Herzog dahingegangen!<br />

Seit Herbst 1923 liessen Bischof Herzogs körperliche<br />

Kräfte merklich nach, sein Geist blieb bis zum<br />

Ende regsam. Noch wenige Tage vor seinem Tod hatte<br />

er einen Brief an den serbischen Patriarchen in<br />

Belgrad geschrieben.<br />

Am 29. März 1924 fanden sich viele Menschen aus<br />

christkatholischen Gemeinden und altkatholischen<br />

Kirchen, aus Politik, Gesellschaft und Ökumene zur<br />

zweieinhalbstündigen Trauerfeier in der Kirche St.<br />

Peter und Paul in Bern ein. Jugendliche hatten zuvor<br />

die Totenwache gehalten. Nach dem Gottesdienst<br />

wurde der Sarg unter grosser Anteilnahme der Bevölkerung<br />

in einem langen Trauerzug durch die Stadt<br />

zum Bremgartenfriedhof geleitet und der Leichnam<br />

zur letzten Ruhe gebettet.<br />

Auch an anderen Orten im In- und Ausland fanden<br />

Gedenkfeiern für Bischof Herzog statt. Viele Menschen<br />

in der Schweiz, im internationalen Altkatholizismus,<br />

in Politik und Ökumene erfuhren den Tod des<br />

hoch angesehenen greisen Bischofs als Verlust einer<br />

Leitfigur: Hier war tatsächlich ein Herzog dahingegangen!<br />

– sprich: ein vorbildlich lebender Christ, eine<br />

überzeugende Bischofsgestalt, gewissensstark und<br />

glaubenstreu, wachsam gegenüber kirchlichen (Fehl-)<br />

Entwicklungen und offen fromm. Er wusste: Ein<br />

Mensch, der sich in allem Gottes Geistkraft anvertraut,<br />

findet wahre Freiheit (frei nach Bischof Herzogs<br />

Siegelspruch aus 2 Kor 3,17).<br />

In den 100 Jahren seit Eduard Herzogs Tod gaben<br />

Jahrestage seiner Wahl und Weihe oder seines Geburts-<br />

oder Todestags immer wieder neu Anlass zu<br />

Rückschau und Reflexion von Herzogs Bedeutung<br />

für heutiges christkatholisches Selbstverständnis.<br />

Keiner anderen altkatholischen Persönlichkeit sind<br />

derart viele Objekte und Stätten gewidmet wie Eduard<br />

Herzog: Büsten, Säle oder sogar Häuser mit seinem<br />

Namen finden sich in der Schweiz, in Deutschland<br />

und in Polen. Jede Zeit hat in ihrem Gedenken<br />

Aspekte seines Werks und Wirkens hervorgehoben,<br />

die ihr angemessen erschienen. Was greifen wir heute<br />

auf, wenn wir in dieser Zeit seines 100. Todestags<br />

gedenken? Seine liturgische Frömmigkeit? Sein eucharistisches<br />

Kirchenverständnis? Seine Weitsicht<br />

und Weltoffenheit? Seine seelsorgerliche Zugewandtheit?<br />

…<br />

Zur Vertiefung<br />

Regelmässig finden sich Beiträge zu Eduard Herzog in der<br />

Internationalen Kirchlichen Zeitschrift, so etwa das Themenheft:<br />

Eduard Herzog (1841–1924). <strong>Christkatholisch</strong>er Bischof, Rektor der<br />

Universität, Wegbereiter der Ökumene. Neue Forschungsperspektiven<br />

zur Geschichte der <strong>Christkatholisch</strong>en Kirche der Schweiz,<br />

Internationale Kirchliche Zeitschrift 101 (2011) Hefte 3–4.<br />

https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=ikz-<br />

002%3A2011%3A101%3A%3A181#181<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 43


Panorama<br />

Aus dem<br />

Synodalrat<br />

Tagung für Präsidien und Finanzverantwortliche<br />

Die informative Tagung fand am 3. Februar <strong>2024</strong> in Olten statt. Synodalratspräsident<br />

Franz Peter Murbach konnte eine stattliche Anzahl Teilnehmende<br />

begrüssen. Die Tagung dient dem Austausch über aktuelle und künftige<br />

Themen, der Stärkung des Zusammenhalts und dem gegenseitigen Kennenlernen.<br />

Dieses Gremium fasst keine Beschlüsse, im Fokus stehen Austausch,<br />

aktives Zuhören und konstruktives Debattieren.<br />

Von Erika Schranz<br />

Hannes Felchlin, Projektleiter der Verfassungsrevision,<br />

informierte über den Stand des Projekts. Zielsetzung<br />

ist die Schaffung von verfassungsmässigen<br />

Rahmenbedingungen für das Bistum der nächsten<br />

Generation. Die neue Verfassung soll zweckmässig,<br />

zeitgemäss, möglichst schlank, klar und so wenig einschränkend<br />

wie möglich sein. Die Themenbereiche<br />

Selbstverständnis unserer Kirche (Präambel), Rechtsform<br />

des Bistums, Rolle und Aufgabe des Bischofs<br />

und des Synodalrates, Aufgaben und Umfang der Nationalsynode,<br />

Stellung der Mitglieder, Landeskirchen,<br />

Gemeinden und Diaspora, Geistliche Ämter, kirchliche<br />

Institutionen erfahren eine Neuregelung. Die zeitlichen<br />

Meilensteine sehen Mitte Juni dieses Jahres<br />

einen Entwurf für Beirat und Synodalrat vor, Ende<br />

März 2025 den Start der Vernehmlassung, eine erste<br />

Lesung anlässlich der Nationalsynode 2026 und<br />

ein Jahr später die zweite Lesung.<br />

Ablauf der Bischofswahl<br />

Synodepräsident Pfarrer Nassouh Toutoungi führte<br />

kurz zum Ablauf der Bischofswahl aus. Das Bischofswahlverfahren<br />

begann nach dem Rücktritt von Bischof<br />

Harald per Ende November <strong>2024</strong> mit der Sedisvakanz.<br />

Während dieser Zeit ist Pfarrer Daniel<br />

Konrad als Bistumsverweser eingesetzt. Auf Aufforderung<br />

des Synodepräsidenten sind Kandidaturen<br />

fristgerecht eingereicht und mittlerweile auch publiziert<br />

worden. Der nächste Schritt wird die Wählerversammlung<br />

vom 13. April <strong>2024</strong> in Olten sein (Einladung<br />

im <strong>Christkatholisch</strong> Nr. 2). An diesem öffentlichen<br />

Anlass stellen sich die Kandidierenden vor und<br />

es besteht die Möglichkeit, ihnen Fragen zu stellen.<br />

Für die Moderation der Podiumsdiskussion konnte<br />

SRF-Journalistin Nicole Freudiger gewonnen werden.<br />

Die Bischofswahl ist anlässlich der Nationalsynode<br />

vom 24. Mai <strong>2024</strong> in Aarau traktandiert. Als Weihedatum<br />

ist Samstag, 14. September <strong>2024</strong> vorgesehen.<br />

In einer kurzen Auswertung ging Synodalratspräsident<br />

Franz Peter Murbach auf die Gruppendiskussion<br />

zum Hirtenbrief an der letzten Session der Nationalsynode<br />

ein. Ein ausführlicherer Bericht des Synodalrats<br />

mit Anregungen und Massnahmen ist bis<br />

zur Synodesession geplant.<br />

Schulung für die<br />

neue Website<br />

Ruedi Rey, Projektleiter Reorganisation Medien, führte<br />

die neu strukturierte Website mit den neuen Möglichkeiten<br />

vor. Die Website basiert weiterhin auf<br />

WordPress, dem am meisten verbreiteten CMS. Die<br />

Webverantwortlichen der Gemeinden sind zu Schulungen<br />

eingeladen. Wer sich noch nicht angemeldet<br />

hat, ist gebeten mit dem Projektleiter Kontakt aufzunehmen:<br />

ruedi.rey@christkatholisch.ch. Die bisher<br />

vorhandenen Inhalte der Kirchgemeinden werden auf<br />

die neue Website überführt, die Aufschaltung der<br />

neuen Website ist für die Zeit zwischen Ostern und<br />

Pfingsten geplant.<br />

Die verschiedenen statistischen Erhebungen sind immer<br />

mit viel Arbeit verbunden. Synodalratspräsident<br />

Franz Peter Murbach erklärte die Erhebungen: Für<br />

das Bistum sind die Angaben von Anzahl Mitgliedern<br />

und Haushalten mit Stichtag 31. Dezember jeweils<br />

per 31. Januar zu melden, sowie den statistischen<br />

Jahresbericht per 30. Juni einzureichen. Das Bundesamt<br />

für Statistik erhebt die Mitgliederstruktur (bis<br />

jeweils 31. Januar zu übermitteln) und die Betriebsstruktur<br />

(bis Mitte Dezember auszufüllen).<br />

Weiter konnte der Synodalratspräsident zu den Neuerungen<br />

bei der Advents- und der Bistumsopfersammlung<br />

orientieren: Auf der Website wird ein Antragsformular<br />

für Unterstützung von spezifischen<br />

Projekten aufgeschaltet. Zukünftig sind Spenden-<br />

44<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong>


Panorama<br />

Printscreen der Online-Sitzung<br />

vom 9. Februar. (Bistumsverweser<br />

Daniel Konrad und<br />

Synodalrat Pfarrer Christian<br />

Edringer sind nicht sichtbar, sie<br />

mussten am Schluss bereits zu<br />

einem weiteren Termin).<br />

Quelle: Franz Peter Murbach<br />

Einzahlungen direkt an das Hilfswerk möglich. Bei<br />

Direkt-Einzahlungen ist unbedingt der Verwendungszweck<br />

anzugeben, damit die Spenden dem richtigen<br />

Projekt zugewiesen werden können.<br />

Bei uns sollen alle<br />

Menschen sicher sein<br />

Der Synodalratspräsident rief den Leitfaden «Bei uns<br />

sollen alle Menschen sicher sein» in Erinnerung. Alle<br />

in der Kirche tätigen Personen, ungeachtet ob bezahlt<br />

oder ehrenamtlich, haben die im Leitfaden enthaltene<br />

Selbstverpflichtungserklärung auszufüllen.<br />

Die lebhafte Diskussion im Plenum zeigte auf, dass<br />

es nicht nur wichtig ist, den Leitfaden zu berücksichtigen,<br />

sondern auch die regelmässige Weiterbildung<br />

zu diesem Thema nicht zu vernachlässigen.<br />

Abschliessend dankte der Vorsitzende der Gastgebergemeinde<br />

mit ihrem engagierten Küchenteam für<br />

die herzliche Gastfreundschaft und feine Verpflegung<br />

und die Teilnehmenden unterstützten den Dank mit<br />

grossem Applaus.<br />

Der Synodalrat tagte<br />

am 9. Februar zum ersten<br />

Mal im neuen Sitzungsmodus.<br />

Nebst den rund einmal<br />

monatlich stattfindenden<br />

physischen Sitzungen<br />

wird zu diesen kürzeren<br />

Sitzungen einberufen, um<br />

die zahlreichen Geschäfte<br />

adäquat erledigen zu können.<br />

Hauptthema waren<br />

Rückblick und Auswertung<br />

der Konferenz für Präsidien<br />

und Finanzverantwortliche<br />

vom 3. Februar.<br />

Erika Schranz / 9. Februar <strong>2024</strong><br />

Suche nach organisierende<br />

Kirchengemeinde<br />

Für die nächste Tagung für Präsidien und Finanzverantwortliche<br />

suchen wir eine organisierende Kirchgemeinde.<br />

Anmeldungen sind erbeten an das Synodalratssekretariat<br />

unter: sekretariat.synodalrat@<br />

christkatholisch.ch<br />

Save the dates:<br />

13. April <strong>2024</strong> Wählerversammlung in Olten<br />

24./25. Mai <strong>2024</strong> Nationalsynode mit Bischofswahl<br />

in Aarau<br />

14. September <strong>2024</strong> Bischofsweihe, Ort noch offen<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 45


Panorama<br />

Nationalsynode, 157. Session,<br />

24./25. Mai <strong>2024</strong>, Aarau<br />

Ankündigung der Nationalsynode (Provisorisch)<br />

Die diesjährige 157. ordentliche Session der Nationalsynode der<br />

<strong>Christkatholisch</strong>en Kirche der Schweiz findet am 24. und 25. Mai <strong>2024</strong><br />

in Aarau statt.<br />

Traktandenliste<br />

1. Eröffnung der Session<br />

2. Bischofswahl<br />

3. Genehmigung der Traktandenliste<br />

4. Protokoll der ordentlichen 156. Session in Liestal<br />

5. Bericht des Bischofs emeritus Harald und des Bistumsverwesers Daniel Konrad<br />

6. Jahresbericht des Synodalrats 2023/24<br />

7. Bistum 2030, Bericht<br />

8. Berichte von Kommissionen und Institutionen<br />

8.1. Institut für <strong>Christkatholisch</strong>e Theologie an der Universität Bern<br />

8.2. Fachstelle Bildung<br />

8.3. Medienkomitee<br />

8.4. Bistumsopfer<br />

8.5. Advent-Sammlung<br />

8.6. Partner sein<br />

8.7. Kinder- und Jugendhilfswerk<br />

8.8. Plattform Jugend / Jugendkoordination<br />

8.9. Betriebskommission Studentenheim<br />

8.10. Palliative Care<br />

8.11. Nachhaltiges Bistum<br />

8.12. Gesprächskommission <strong>Christkatholisch</strong>e Kirche der Schweiz – BELK<br />

9. Berichte über Jubiläumsaktivitäten der <strong>Christkatholisch</strong>en Kirche / Kirchgemeinden<br />

10. Finanzen<br />

10.1. Rechnung 2023 (Andreas Faessli, Synodalrat)<br />

10.2. Bericht der Rechnungsprüfungskommission und Genehmigung der Rechnung<br />

10.3. Budget 2025 (Andreas Faessli, Synodalrat)<br />

10.4. Finanzplan 2026 – 2030, Kenntnisnahme (Andreas Faessli, Synodalrat)<br />

11. Verfassungsrevision, Information (N.N.)<br />

12. Gemeinsame Lohnverwaltung der Geistlichen auf Bistumsebene, Abschlussbericht (N.N.)<br />

13. Groupe de réflexion, Zwischenbericht (N.N.)<br />

14. <strong>Christkatholisch</strong>e Jugend der Schweiz<br />

15. Verschiedenes<br />

16. Mitteilungen und Segen<br />

La Chaux-de-Fonds und Däniken, 1.12.2023<br />

Der Präsident der Nationalsynode: Pfr. Nassouh Toutoungi<br />

Die Sekretärin des Synodalrats: Erika Schranz<br />

46<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong>


Panorama<br />

Stadtkirche /<br />

Reformiertes Kirchgemeindehaus<br />

«Haus zur Zinne»,<br />

Kirchgasse 19,<br />

Aarau.<br />

Foto: zVg<br />

Grossratsgebäude,<br />

Obere Vorstadt 10,<br />

Aarau.<br />

Foto: zVg<br />

Zeitlicher Ablauf (Provisorisch)<br />

Freitag, 24. Mai <strong>2024</strong><br />

ab 9 Uhr<br />

Ankunft der Delegierten und Gäste – Begrüssungskaffee<br />

(Stadtkirche / Reformiertes Kirchgemeindehaus «Haus zur Zinne» »», Kirchgasse<br />

19, Aarau).<br />

10.00 Uhr Festgottesdienst (Stadtkirche, Kirchgasse, Aarau)<br />

11.20 Uhr Eröffnung der Session (Stadtkirche, Kirchgasse, Aarau)<br />

11.30 Uhr Bischofswahl (Stadtkirche, Kirchgasse, Aarau) *<br />

13.00 Uhr Mittagessen (Reformiertes Kirchgemeindehaus «Haus zur Zinne», Kirchgasse 19, Aarau)<br />

14.45 Uhr Registrierung der Stimmberechtigten (Grossratsgebäude, Obere Vorstadt 10, Aarau)<br />

15.00 Uhr Verhandlungen (Grossratsgebäude, Obere Vorstadt 10, Aarau)<br />

17.00 Uhr Schluss der Sitzung, Bezug der Hotel-Zimmer<br />

19.00 Uhr Apéro (Gasthof zum Schützen, Schachenallee 39, Aarau)<br />

20.00 Uhr Abendessen (Gasthof zum Schützen, Schachenallee 39, Aarau)<br />

Samstag, 25. Mai <strong>2024</strong><br />

Ort: Grossratsgebäude, Obere Vorstadt 10, Aarau<br />

8.30 Uhr Morgengebet/Meditation<br />

9.00 Uhr Registrierung der Stimmberechtigten<br />

10.15 Uhr Pause<br />

10.45 Uhr Verhandlungen<br />

12.15 Uhr Mittagessen<br />

13.15 Uhr Registrierung der Stimmberechtigten, Verhandlungen<br />

16.00 Uhr Schluss der Session<br />

* Die der Bischofswahl nachfolgenden Zeiten können vom Zeitplan abweichen, bitte beachten Sie vor Ort die Mitteilungen des<br />

Synodebüros und des Organisationskomitees.<br />

1. 12. 2023 Erika Schranz<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 47


Panorama<br />

Judas – eine etwas<br />

andere Erzählung<br />

In der Geschichte westlichen Denkens ist Judas der Verräter<br />

Der israelische Schriftsteller Amos Oz (1939–2018), Träger des Friedenspreises<br />

des Deutschen Buchhandels, war fasziniert von Jesus – vom Juden<br />

Jesus wohlgemerkt. Nicht einverstanden war er allerdings mit der Deutung,<br />

Judas sei ein Verräter. Deswegen legte er eine Alternativgeschichte vor, die<br />

beantworten soll, was wirklich zwischen Jesus und Judas vorging.<br />

Von Raymond Dumont<br />

Als 16-Jähriger hat Amos Oz zum ersten Mal das<br />

Neue Testament gelesen. Jesus war ihm sofort sympathisch;<br />

aber die Geschichte mit Judas ergab für<br />

ihn aus rein kriminalistischer Sicht einfach keinen<br />

Sinn.<br />

Was wollte der reiche Judas mit 30 Silberlingen, was<br />

nach heutiger Kaufkraft ungefähr 600 Euro entspricht?<br />

Und warum sollte er dafür seinen Gott verkaufen?<br />

Aber vor allem: Warum sollte jemand diesem<br />

Judas 30 Silberlinge dafür bezahlen, Jesus zu verraten,<br />

wo doch ganz Jerusalem ihn sehr genau kannte?<br />

Und sich danach am gleichen Tag aufhängen?<br />

Für Amos Oz ergab das keinen Sinn.<br />

Es war einfach eine schlecht geschriebene Story à<br />

la Hollywood mit einem typischen Schurken: hässlich,<br />

unsympathisch, gierig, verräterisch, betrügerisch<br />

– alle diese negativen Attribute wurden dem<br />

armen Judas angehängt. Die Geschichte um Jesus<br />

wäre doch auch ohne Judas überzeugend!<br />

Judas – der Verräter<br />

schlechthin<br />

Der Vorname von Amos Oz’ Vater war Jehuda, Judas,<br />

und der mittlere Name seines Sohnes – nach seinem<br />

Vater – Judas. Er war also der Sohn von Judas und<br />

der Vater von Judas. Diese Judas-Geschichte im<br />

Neuen Testament war für Amos Oz eine hässliche<br />

Geschichte, alles andere als harmlos. Keine andere<br />

jemals von Menschen erzählte Geschichte verursachte<br />

ein solches Ausmass an Hass, Verfolgung und<br />

Mord. In der Geschichte westlichen Denkens wurde<br />

Judas zum Verräter schlechthin.<br />

In Amos Oz’ Augen ist die Geschichte von Judas in<br />

den Evangelien gleichsam das Tschernobyl des<br />

christlichen Antisemitismus der vergangenen zweitausend<br />

Jahre. Diese Geschichte verseucht das Verhältnis<br />

zwischen Juden und Christen seit Jahrtausenden,<br />

indem sie die Juden zu Opfern und die Christen<br />

zu Tätern macht. In neuerer Zeit führte sogar der<br />

islamische Antisemitismus die Judas-Geschichte als<br />

Argument gegen die Juden ins Feld. Alle Juden sind<br />

Judas: Verräter, Gottesmörder und habgierige Betrüger.<br />

Judas – eine stimmigere<br />

Version in der Geschichte<br />

Und deshalb brauchte es, so Amos Oz, eine «andere<br />

Erzählung». In seinem Roman «Judas» schlägt der<br />

Protagonist Schmuel Asch eine stimmigere Version<br />

der Judas-Geschichte vor. Er behauptet, dass Judas<br />

mehr an Jesus geglaubt hat, als Jesus an sich selbst.<br />

Judas wollte, dass Jesus lebendig vom Kreuz herabsteigt,<br />

und zwar zur besten Sendezeit des Fernsehens<br />

in Jerusalem, wenn die ganze Welt dabei zusehen<br />

kann. Das sollte der Beginn des himmlischen<br />

Königreichs auf Erden sein, die Erlösung der Welt.<br />

Aber das hat nicht funktioniert. Judas wird zu spät<br />

klar, dass Jesus ein wunderbarer Mensch war, aber<br />

eben nur ein Mensch, kein Gott.<br />

Judas hat sich aufgehängt, weil ihm sein Glaube abhandengekommen<br />

ist.<br />

Amos Oz<br />

Jesus und Judas –<br />

ein Zwischenruf<br />

Übersetzt aus dem Englischen<br />

von Susanne Naumann. Mit<br />

einem Nachwort von Walter<br />

Homolka.<br />

Verlag: Patmos<br />

ISBN: 978-3-8436-1051-3<br />

Amos Oz<br />

Judas<br />

Roman aus dem Hebräischen<br />

übersetzt von Mirjam Pressler.<br />

Verlag: Suhrkamp, Berlin<br />

ISBN: 978-3-518-42479-7<br />

48<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong>


Aus den Gemeinden<br />

2<br />

1<br />

Einladung zur Segnung<br />

der Heiligen Öle in Bern<br />

Am Hohen Donnerstag,<br />

28. März <strong>2024</strong>, um<br />

10 Uhr in der Kirche zu<br />

St. Peter und Paul in Bern<br />

werden die Öle für Taufe,<br />

Firmung, Weihen und<br />

Krankendienst geweiht.<br />

Foto: zVg<br />

Generalversammlung<br />

Christkatho lischer<br />

Frauenverein<br />

Obermumpf<br />

Aktiver Verein und denn<br />

noch auf der Suche.<br />

Am 19. Januar folgten<br />

der GV-Einladung über<br />

20 Frauen ins Restaurant<br />

Rössli.<br />

Foto: zVg<br />

3<br />

4<br />

Patrozinium der christkatholischen Kirche in Wallbach<br />

Am Sonntag, 21. Januar, feiert die christkatholische<br />

Gemeinde zusammen mit Diakon Stephan Feldhaus das<br />

Patro zinium Sebastian in Wallbach.<br />

Foto: zVg<br />

Seniorenfeier in Obermumpf<br />

Zahlreiche Ü65-Senioren<br />

folgten am 15. Januar der<br />

Einladung zur Seniorenfeier in<br />

die Unterkirche. Sieben Frauen<br />

aus dem römisch-katholischen<br />

Frauenbund und dem<br />

christkatholischen Frauenverein<br />

begrüssten die Gäste.<br />

Foto: zVg<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 49


Aus den Gemeinden<br />

5<br />

Rückblick auf ein intensives<br />

Chorjahr in Möhlin<br />

Am 17.Januar <strong>2024</strong> lud der<br />

Gemischte Chor Möhlin zur<br />

alljährlichen Generalversammlung<br />

ins <strong>Christkatholisch</strong>e<br />

Kirchgemeindehaus ein.<br />

Foto: zVg<br />

Groupe de réflexion<br />

in Olten<br />

Ein produktiver Klausurtag<br />

in Olten am 6. Februar<br />

<strong>2024</strong>: Die «Groupe de<br />

réflexion» mit Lorenz<br />

Jaggi (Moderation),<br />

Pfr. Frank Bangerter,<br />

Barbara Blättler und Pfr.<br />

Theo Pindl.<br />

Foto: Jacqueline Hodel<br />

6<br />

Fasnachtsgottesdienst in der<br />

<strong>Christkatholisch</strong>en Kirche in Möhlin<br />

«Narri-Narro!» – Glückselig sind, die Frieden<br />

stiften! Was sich die beiden Hausherren, Pfarrer<br />

Christian Edringer alias Don Cristiano und Diakon<br />

Stephan Feldhaus alias Don Stefano, einfallen<br />

liessen, war ein buntes Programm mit Witz und<br />

Charme, gespickt mit besinnlichen und liturgischen<br />

Momenten.<br />

Foto: zVg<br />

50<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong>


Aus den Gemeinden<br />

1 Bern<br />

Einladung zur Segnung<br />

der Heiligen Öle<br />

Ich lade alle Geistlichen und Gemeindeglieder<br />

ein zur feierlichen Ölweihe<br />

am Hohen Donnerstag, 28. März,<br />

10 Uhr, in die Kirche zu St. Peter und<br />

Paul in Bern.<br />

In der Eucharistiefeier werden die Öle für Taufe, Firmung,<br />

Weihen und Krankendienst geweiht. Die heiligen<br />

Öle werden dann von den Geistlichen oder einer<br />

Vertretung in jede Gemeinde gebracht, wo sie in der<br />

Osternacht für die Taufwassersegnung und die Taufe<br />

erstmals gebraucht werden. Es handelt sich um<br />

einen Bistumsgottesdienst, bei dem alle geistlichen<br />

Personen erwartet werden.<br />

Olten, Fastenzeit <strong>2024</strong><br />

Bistumsverweser Pfr. Daniel Konrad<br />

Im Anschluss an den Gottesdienst findet ein einfaches Mittagessen<br />

statt, zu dem alle eingeladen sind. Anmeldung bitte bis<br />

18. März an Prn. Sarah Böhm-Aebersold: mitarbeiterin.bischof@<br />

christkatholisch.ch<br />

Partner sein<br />

Etre Partenaires<br />

Essere Solidali<br />

2 Obermumpf<br />

Generalversammlung <strong>Christkatholisch</strong>er<br />

Frauenverein Obermumpf<br />

Aktiver Verein und dennoch auf der<br />

Suche<br />

Am 19. Januar folgten der GV-Einladung über 20<br />

Frauen ins Restaurant Rössli. So startete der Abend<br />

erst mit einem Fitnessteller und den offiziellen Teil<br />

der 118. Generalversammlung eröffnete Nicole<br />

Schmid um 20.15 Uhr. Als erstes sprach Gemeinderat<br />

Stefan Soder einen grossen Dank allen aus, die<br />

sich in einem Verein engagieren. Er ist überzeugt,<br />

dass ein lebendiges Vereinsleben auch die Attraktivität<br />

des Dorfes steigert. Nach der Grussbotschaft<br />

arbeitete die GV die üblichen Traktanden ab.<br />

Eine grosse Veränderung gab es bei dem Traktandum<br />

Ein- und Austritte. Der Verein musste zwei Austritte<br />

entgegennehmen. Irma Stocker gab nach 36<br />

Jahren ihr Amt als Rechnungsrevisorin ab. Mit einem<br />

grossen Applaus und einem Gutschein für den Garten<br />

wurde ihr für die langjährige Arbeit gedankt. Alle<br />

freuten sich, dass sie und Nicole Schmid weiterhin<br />

dem Verein als Mitgliederinnen die Treue halten. Nicole<br />

Schmid legt die Vorstandstätigkeit nach drei<br />

Jahren wieder ab. Chrigi Schlögl wurde zur neuen<br />

Revisorin gewählt, ein neues Vorstandsmitglied konnte<br />

aber leider nicht gefunden werden.<br />

Das Jahresprogramm <strong>2024</strong> wird dank den Unter-OKs<br />

mit einigen Aktivitäten gestaltet. Mit der Planung der<br />

Weihnachtsfeier und dem Gastroteil wurde die Diskussion<br />

eröffnet. Den verschiedenen Anregungen<br />

wird der verbleibende Vorstand nachgehen. Kurz vor<br />

22 Uhr schloss der offizielle Teil, danach genossen<br />

alle noch eine gesellige Zeit.<br />

Partner sein – Das Hilfswerk<br />

der <strong>Christkatholisch</strong>en<br />

Kirche der Schweiz<br />

Unterstützen Sie unser Hilfswerk<br />

IBAN CH32 0900 0000 2501 0000 5<br />

Sie können auch bequem mit<br />

TWINT spenden.<br />

ZOOM-Gebet <strong>2024</strong><br />

Donnerstag, 7. März, 20 Uhr<br />

ZOOM-Abendgebet, Meeting-ID: 817 0361 9366<br />

(der Zugang erfolgt kostenlos über www.zoom.us<br />

oder die Zoom-App), mit Pfr. Lenz Kirchhofer.<br />

Weitere Daten sind:<br />

4. April: Pfr. Theo Pindl<br />

2. Mai: Pfr. Lenz Kirchhofer<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 51


Aus den Gemeinden<br />

3 Obermumpf<br />

Seniorenfeier in Obermumpf<br />

Zahlreiche Gäste, darunter eine<br />

Jubilarin<br />

4 Wallbach<br />

Patrozinium der christkatholischen<br />

Kirche in Wallbach<br />

Selig sind die Friedensstifter<br />

Zahlreiche Ü65-Senioren folgten am 15. Januar der<br />

Einladung zur Seniorenfeier in die Unterkirche. Sieben<br />

Frauen aus dem römisch-katholischen Frauenbund<br />

und dem christkatholischen Frauenverein<br />

begrüssten die Gäste. Mit einem Geburtstagsständchen<br />

gratulierten alle der anwesenden Jubilarin und<br />

genossen das Mittagessen, das die Gebrüder Müller<br />

aus der Metzgerei in Stein gekocht hatten. Michael<br />

Siegrist, der Präsident des Naturschutzvereins Obermumpf,<br />

hielt einen interessanten Vortrag über die<br />

Arbeit des Vereins und untermalte ihn mit zahlreichen<br />

Fotos. Er erzählte von den vielen sehenswerten wie<br />

auch schützenswerten Pflanzen an den unterschiedlichen<br />

Standorten wie Bermfelsen, Malzrüti oder Jättetal,<br />

um nur einige zu nennen. Bei intensiven Gesprächen<br />

und tollen Begegnungen konnten die Gäste<br />

das vielseitige Dessertbüffet mit Kaffee und das<br />

Zusammensein geniessen, bevor sie sich nach und<br />

nach verabschiedeten.<br />

Gaby Hasler<br />

Am Sonntag, 21. Januar, feierte die christkatholische<br />

Gemeinde zusammen mit Diakon Stephan Feldhaus<br />

das Patrozinium Sebastian in Wallbach.<br />

Anlass zur doppelten Freude gab die Teilnahme des<br />

Kirchenchors und des Organisten, der Namenstag<br />

feiern konnte. Der Friede auf der Welt geht von jedem<br />

einzelnen aus - dies war die Aussage der Lesung<br />

aus dem Alten Testament, die vom Siegerist<br />

Georg Wunderlin vorgetragen wurde.<br />

Im Gebet und der Predigt standen die Freude, Gerechtigkeit,<br />

Wahrheit und Barmherzigkeit im Mittelpunkt.<br />

Diese Eigenschaften helfen den Menschen,<br />

den Frieden in sich und in der Umgebung weiterzutragen.<br />

Denn jede und jeder Einzelne kann zum Frieden<br />

auf der Welt beitragen, sei es nur mit kleinen<br />

Schritten. Die Orgelklänge und Lieder erfreuten die<br />

Anwesenden sehr. Nach dem Gottesdienst offerierte<br />

die Gemeinde ein Apero.<br />

Gaby Hasler<br />

5 Möhlin<br />

52<br />

Rückblick auf ein intensives Chorjahr<br />

Am 17.Januar <strong>2024</strong> lud der Gemischte<br />

Chor Möhlin zur alljährlichen Generalversammlung<br />

ins <strong>Christkatholisch</strong>e<br />

Kirchgemeindehaus ein.<br />

Nach einem schmackhaften Essen (Lasagne und gemischter<br />

Salat) eröffnete die Präsidentin, Beatrice<br />

Waldmeier, die GV offiziell mit der Begrüssung aller<br />

anwesenden Chormitglieder, des Pfarrers Christian<br />

Edringer, so wie der Delegationen der Kirchenpflege<br />

und des Frauen- und Männervereins. Sie führte routiniert<br />

durch die Traktanden. Ihrem Jahresbericht war<br />

zu entnehmen, wie intensiv das vergangene Chorjahr<br />

war, dies, sowohl musikalisch als auch administrativ.<br />

Die Christkath. Chortage in Basel, die Mitwirkung<br />

beim Festgottesdienst des 150 Jahr–Jubiläums der<br />

<strong>Christkatholisch</strong>en Kirchgemeinde Möhlin und besonders<br />

das zeitaufwändige Üben für das grandiose<br />

Adventskonzert „Missa Kwela“, zusammen mit dem<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong><br />

ref. und dem röm.-kath. Kirchenchor, forderten die<br />

Sängerinnen und Sänger zeitlich und musikalisch heraus.<br />

Der Präsidentin Beatrice Waldmeier gebührt<br />

ein grosses Dankeschön für ihren organisatorischen<br />

Aufwand. Durch die versierte und kompetente Chorleiterin<br />

Hanna Järveläinen meisterten die Sängerinnen<br />

und Sänger diese Herausforderung bestens.<br />

Auch ihr wurde mit einem herzlichen Applaus gedankt.<br />

Antonia Heinz, schon 20 Jahre als Aktiv- und<br />

seit einigen Jahren als Vorstandsmitglied tätig, wurde<br />

für ihre Arbeit mit einem Blumenstrauss geehrt.<br />

Eine besondere Ehrung ging an die krankheitsbedingt<br />

abwesende Monika Müller für 70 Jahre aktive Mitgliedschaft<br />

im Chor. Beim Traktandum «Wahlen» stellte<br />

sich Jakob Jenny, der bis anhin einzige Tenorsänger<br />

im Chor, zur grossen Freude aller Chormitglieder<br />

als künftiges Vorstandsmitglied zur Verfügung. Nach<br />

einem feinen Dessert freuten sich alle auf den obligaten<br />

Lottomatch. Gegen 23 Uhr verabschiedeten<br />

sich die Anwesenden zufrieden und fröhlich gelaunt.


Aus den Gemeinden<br />

6 Möhlin<br />

Fasnachtsgottesdienst in der <strong>Christkatholisch</strong>en<br />

Kirche in Möhlin<br />

«Narri-Narro!» – Glückselig sind, die<br />

Frieden stiften!<br />

Die in Möhlin so beliebte und gefeierte Fünfte Jahreszeit<br />

wurde traditionsgemäss nach dem 1. Faissen<br />

am 27. Januar mit dem Meler Fasnachtsgottesdienst<br />

eingeläutet. Was sich die beiden Hausherren, Pfarrer<br />

Christian Edringer alias Don Cristiano und Diakon<br />

Stephan Feldhaus alias Don Stefano, einfallen liessen,<br />

war ein buntes Programm mit Witz und Charme,<br />

gespickt mit besinnlichen und liturgischen Momenten.<br />

Verkleidete und unverkleidete Närrinnen und Narren<br />

zog es an diesem Samstagabend in Scharen auf<br />

dem Möhliner Hügel, und so füllte sich die Kirche bis<br />

auf den letzten Platz. Bunt, laut und gut gelaunt freute<br />

man sich auf das, was da kommen möge.<br />

Die Ryburger Guggenmusik eröffnete die Feier mit<br />

fetzigen Klängen. Kaum beendet, hörte man draussen<br />

einen Trommelwirbel, das Zeichen für die Ryburger<br />

Tambouren für den Einzug. Imposant zogen sie<br />

das lange Kirchenschiff entlang, gefolgt vom «Bürkligeischt»<br />

und den «Amnesischen Brüdern». Don Cristiano,<br />

Don Stefano und eine Schar bunter Ministranten<br />

folgten den «Ordensbrüdern»; sie alle genossen<br />

das Bad in der Menge. Don Cristiano eröffnete den<br />

Gottesdienst mit einem dreifachen «Narri-Narro!»,<br />

und natürlich liessen es sich die Besucher nicht nehmen,<br />

den Gruss laut zu erwidern. Kaum begonnen,<br />

platzte bereits die erste Bombe, indem er auf die vielen<br />

«Plauderbänkli» in der Kirche verwies, und<br />

schwupp! sein Mobiltelefon zückte, um die vollbesetzten<br />

«Bänkli» mit einem «Massenselfie» festzuhalten.<br />

Das alles erzeugte viel Gelächter, und die gute<br />

Stimmung nahm ihren Lauf.<br />

Neben Don Cristiano hatte auch der mittlerweile etablierte<br />

Don Stefano seinen grossen Auftritt mit einer<br />

gereimten Büttenrede der besonderen Art: Grossartig<br />

vorgetragen, versetzten die witzigen Pointen die<br />

Gottesdienstbesucher in schallendes Gelächter. Stiller<br />

wurde es, als er mit Tiefgang die aktuelle globale<br />

Lage hinterfragte und von seiner persönliche Formel<br />

für Frieden berichtete: Dieser solle bei jedem einzelnen<br />

beginnen durch Achtung und Wertschätzung den<br />

Mitmenschen gegenüber. Als Dank empfing auch Don<br />

Stefano einen langen und lauten Applaus, der mit einer<br />

La-Ola-Welle abschloss.<br />

Vor dem grossen Auszug aus der Kirche erwartete<br />

uns ein weiterer Höhepunkt: Ganz unverhofft kam ein<br />

Überraschungsgast vorbei. «Dr Jacqui» mit seiner<br />

Tildi aus Mulhouse stand plötzlich inmitten der Kirche<br />

und versetzte die Besucher in die richtige Stimmung.<br />

Was dann kam, war Programm: tosender, langanhaltender<br />

Applaus und viel Gelächter.<br />

Man lauschte den liturgischen Teilen, wippte zum perfekten<br />

Trommelspiel der Ryburger Tambouren, schaukelte<br />

und klatschte zu den lauten Klängen der Ryburger<br />

Guggenmusik und lachte beim witzigen Zusammenspiel<br />

der beiden Geistlichen. Beim anschliessenden<br />

Apéro war man sich einig, dass mit einem<br />

solchen Einstieg die kommenden Wochen nur gut,<br />

positiv und schön werden können. Wir freuen uns auf<br />

eine fröhliche und bunte Fasnacht <strong>2024</strong>!<br />

Corina Gremper<br />

Stellenausschreibung<br />

Die <strong>Christkatholisch</strong>e Kirchgemeinde Magden-Olsberg sucht<br />

eine Sigristin, einen Sigristen für unsere Kirche in Magden<br />

Jährlich finden 30 Gottesdienste statt, hinzu kommt<br />

der Dienst bei Konzerten, Hochzeiten und Bestattungen.<br />

Ausserdem kümmert sich der/die Sigristin um<br />

die Organisation, Überwachung und Reinigung der<br />

Kirchenräume, Paramenten, liturgischen Geräte und<br />

der Kirchenwäsche.<br />

– Der Zeitaufwand beträgt 8–12 Stunden/Monat<br />

Zeitgemässe Entlöhnung, nach Aufwand<br />

– Wohnort Magden oder im Umkreis bis<br />

15 Minuten Fahrzeit<br />

Unser langjähriges Sigristen-Ehepaar möchte ihr Amt<br />

in neue Hände übergeben. Den oder die Nachfolgerin<br />

würden sie gerne ausführlich einarbeiten. Stellenantritt<br />

ist somit im Laufe dieses Jahres nach Vereinbarung.<br />

Bewerben Sie sich<br />

Interessentinnen und Interessenten melden sich<br />

bitte beim Kirchen pflegepräsidenten Jürg<br />

Waldmeier (juerg.waldmeier@hotmail.com)<br />

oder beim Pfarrer Peter Feenstra<br />

(peter.feenstra@christkatholisch.ch).<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 53


Agenda<br />

54<br />

Basel-Land<br />

Basel-Stadt<br />

Allschwil-Schönenbuch<br />

und Birsigtal<br />

Gottesdienste<br />

Sonntag, 3. März, 10 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

3. Fastensonntag, Alte<br />

Dorfkirche, Allschwil.<br />

Sonntag, 10. März, 10 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

4. Fastensonntag, Alte<br />

Dorfkirche, Allschwil.<br />

Sonntag, 17. März, 10 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

Passionssonntag, Alte<br />

Dorfkirche, Allschwil.<br />

Palmsonntag, 24. März, 10 Uhr,<br />

Gottesdienst mit Segnung der<br />

Palmzweige und Kirchenchor, Alte<br />

Dorfkirche, Allschwil.<br />

Hoher Donnerstag, 28. März, 19 Uhr,<br />

Eucharistiefeier mit einfachem<br />

Nachtessen im Chor, Alte Dorfkirche,<br />

Allschwil.<br />

Karfreitag, 29. März, 10 Uhr, Karfreitagsliturgie,<br />

Alte Dorfkirche, Allschwil.<br />

Samstag, 30. März, 10.15 Uhr,<br />

Gottesdienst, Alterszentrum Bachgraben,<br />

Allschwil.<br />

Samstag, 30. März, 20 Uhr, Auferstehungsfeier<br />

mit Beginn am Osterfeuer<br />

im Kirchgarten anschliessend<br />

Apéro mit Eiertütsche, Alte Dorfkirche,<br />

Allschwil.<br />

Ostersonntag, 31. März, 17 Uhr,<br />

Ostergottesdienst anschliessend<br />

Apéro mit Eiertütsche, St. Anna­<br />

Kapelle, Therwil.<br />

Religionsunterricht<br />

Samstag, 2. März, 9 bis 11.45 Uhr. Der<br />

Religionsunterricht der Unter- und<br />

Mittelstufe findet im Kirchgemeindehaus<br />

in Allschwil statt.<br />

Heimosterkerzen gestalten<br />

Mittwoch, 6. März, 14 bis 17 Uhr.<br />

Das Motiv der Osterkerze übertragen<br />

wir mit Wachsfolien auf kleinere<br />

Kerzen. Pfv. Patrick Blickenstorfer ist<br />

da, hilft mit und erklärt die Arbeitsweise.<br />

Der Erlös durch den Verkauf<br />

der Heimosterkerzen geht an unser<br />

Hilfswerk Partner sein. Wir freuen uns<br />

auf ihre Mithilfe. Dazwischen gibt es<br />

Kaffee und Kuchen. Der Anlass findet<br />

im kleinen Saal statt.<br />

Palmbinden<br />

Mittwoch, 20. März, 14 bis 17 Uhr.<br />

Für den Palmsonntag binden wir im<br />

kleinen Saal Sträusschen und<br />

gestalten einen Palmbaum. Dazwischen<br />

gibt es Kaffee und Kuchen.<br />

Wer gerne mithelfen möchte ist<br />

herzlich eingeladen! Wer hat, bringt<br />

ein paar Gartenhandschuhe und<br />

vielleicht eine Rebschere mit.<br />

Chrisammesse<br />

Donnerstag, 28. März, 10 Uhr, in St.<br />

Peter und Paul in Bern. Pfv. Patrick<br />

Blickenstorfer wird an der Chrisammesse<br />

teilnehmen. In diesem<br />

Gottesdienst werden das Katechumenen-,<br />

das Kranken- und das<br />

Chrisamöl geweiht. Wer ihn gerne<br />

begleiten möchte, meldet sich bitte<br />

unter patrick.blickentsorfer@<br />

christkatholisch.ch.<br />

Hoher Donnerstag<br />

Donnerstag, 28. März, 19 Uhr, in der<br />

Alten Dorfkirche. In diesem Gottesdienst<br />

gedenken wir dem letzten<br />

Abendmahl, das Jesus in seinem<br />

Freundeskreis beging. Der Gottesdienst<br />

wird eingebettet sein mit<br />

einem einfachen Nachtessen im Chor<br />

der Kirche.<br />

Chor<br />

Der Chor probt jeweils am Dienstag<br />

von 17.30 bis 19 Uhr, ausser in den<br />

Schulferien.<br />

Pfarrinstallation<br />

Am Sonntag, 9. Juni, 10 Uhr, findet die<br />

Pfarrinstallation von Pfv. Patrick<br />

Blickenstorfer statt. Bistumsverweser<br />

Pfr. Daniel Konrad wird die Installation<br />

vornehmen. Weitere Informationen<br />

folgen.<br />

Website<br />

Alle Anlässe und aktuelle Informationen<br />

unserer Kirchgemeinden finden<br />

Sie unter www.christkatholisch.ch/<br />

allschwil<br />

Pfr. Patrick Blickenstorfer<br />

Basel-Land<br />

Gottesdienste<br />

Fr. 1. März, 19 Uhr, ref. Kirche Arlesheim,<br />

Feier zum Weltgebetstag.<br />

So. 17. März, 10 Uhr, ref. Kirche<br />

Arlesheim, ökumenischer Gottesdienst<br />

zur Fastenzeit, Suppenzmittag.<br />

So. 24. März, 15 Uhr, St. Josef<br />

Sissach, Eucharistiefeier zum<br />

Palmsonntag, anschliessend Kaffee<br />

im Centro Italiano.<br />

Fr. 29. März, 10 Uhr, St. Katharinenkirche<br />

Laufen, Karfreitagsliturgie.<br />

Sa. 30. März, 21 Uhr, St. Katharinenkirche<br />

Laufen, Liturgie zur Osternacht.<br />

So. 31. März, 11.15 Uhr, Klosterkirche<br />

Dornach, Eucharistiefeier zu Ostern.<br />

Weltgebetstag<br />

«… durch das Band des Friedens» –<br />

so ist der Gottesdienst zum Weltgebetstag<br />

<strong>2024</strong> aus Palästina über­<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong><br />

schrieben. Rund um den Globus<br />

beten am ersten Freitag im März<br />

Frauen und auch Männer, Kinder und<br />

Jugendliche in den Weltgebetstags-<br />

Feiern hoffnungsvoll dafür, dass<br />

Frieden weltweit werde. Die Delegierten<br />

der internationalen Weltgebetstags-Konferenz<br />

bestimmen demokratisch<br />

weit im Voraus, aus welchen<br />

Ländern die Gottesdienstunterlagen<br />

kommender Weltgebetstagsfeiern<br />

kommen sollen. So wurde 2017 in<br />

Brasilien das palästinensische<br />

Komitee ausgewählt, für <strong>2024</strong> die<br />

Liturgie zu schreiben. Die Weltgebetstagsbewegung<br />

will auf die jeweiligen<br />

Stimmen der Frauen aus dem<br />

Vorbereitungsland hören. Ihre<br />

Berichte, Erfahrungen und Glaubenszeugnisse<br />

stehen im Mittelpunkt der<br />

Gottesdienste. Diese widerspiegeln<br />

länderspezifische Wirklichkeiten,<br />

welche geprägt sind von politischer<br />

und kultureller, aber auch religiöser<br />

und oft kolonialer Geschichte. Als<br />

christliche Frauen unterschiedlicher<br />

Herkunft, Generationen und Konfessionen<br />

wollen wir aufeinander hören,<br />

aber nicht Urteile fällen oder Partei<br />

ergreifen. Seien Sie herzlich eingeladen.<br />

Ökumenischer Fastensonntag,<br />

Suppenzmittag<br />

Die ökumenische Kampagne vom<br />

14. Februar bis 31. März, schliesst<br />

den Vierjahreszyklus zum Thema<br />

Klimagerechtigkeit ab. Nach den<br />

Themen Fleischkonsum, Energie und<br />

Agrarökologie fokussiert sich diese<br />

Klimakampagne auf unseren Überkonsum,<br />

unsere Möglichkeiten sowie<br />

die Dringlichkeit, zu handeln. Die<br />

Botschaft ist simpel: Weniger ist<br />

mehr. Weniger Überkonsum, weniger<br />

Energieverbrauch, weniger Food<br />

Waste – weniger CO 2<br />

-Ausstoss. Dies<br />

bedeutet mehr Klimagerechtigkeit,<br />

sprich mehr Möglichkeiten für die<br />

Menschen im globalen Süden, sich<br />

der Situation anzupassen, genügend<br />

und gesunde Nahrung zu produzieren<br />

und somit ein Leben in Würde zu<br />

führen. Der ökumenische Gottesdienst<br />

am Sonntag, 17. März, mit Pfr.<br />

Thomas Mory (ref.), Pfr. Alexander<br />

Pasalidi (röm.-kath.) und Pfr. Simon<br />

Huber (christkath.) thematisiert die<br />

genannten Entwicklungen. Anschliessend<br />

Suppenzmittag im ref. Zentrum.<br />

Seien Sie herzlich eingeladen.<br />

Religionsunterricht<br />

Am Mittwoch, 13. März, für die<br />

Unterstufe von 14 bis 15.15 Uhr im<br />

Schulhaus Frenke bei Katechetin<br />

Elisabeth Schwegler (079 861 03 88)<br />

und am Freitag, 15. März, für die<br />

Mittelstufe von 15.45-16.45 Uhr bei<br />

Pfr. Simon Huber (076 411 51 86).<br />

Falls jemand verhindert ist, bitte im<br />

Chat bekannt geben.


Agenda<br />

Kaffee im Kloster<br />

Am Dienstag, 19. März, 14 Uhr, treffen<br />

wir uns einmal mehr zu unserer<br />

Kaffeerunde im Restaurant des<br />

Klosters Dornach. Wir widmen uns im<br />

ersten Teil der Frage, was es bedeuten<br />

könnte, wenn Jesus bei Matthäus<br />

sagt, er sei nicht gekommen, Frieden<br />

zu bringen, sondern das Schwert.<br />

Während der griechische Text Rätsel<br />

aufgibt, zeigt der Ausflug in die<br />

aramäische Sprache, was die<br />

wirkliche Bedeutung dieses Ausspruchs<br />

Jesu gewesen sein könnte.<br />

Im zweiten Teil gehen wir noch einmal<br />

auf die Frage ein, auf welche Weise<br />

das Evangelium verkündigt werden<br />

sollte, damit es eher auf fruchtbaren<br />

Boden stösst.<br />

Ferien Pfarramt<br />

Vom Montag, 4. März, bis Samstag, 9.<br />

März, weil ich in den Ferien. Stellvertretung<br />

für Notfälle hat Pfr. Patrick<br />

Blickenstorfer: 079 432 64 54.<br />

Pfr. Simon Huber<br />

Basel-Stadt<br />

Gottesdienste<br />

So. 3. März, 10 Uhr, Musik und Wort<br />

mit Jörg-Andreas Bötticher.<br />

So. 10. März, 10 Uhr, Eucharistiefeier<br />

zum Rosensonntag, Pfr. M. Bangert,<br />

Dkn. K. Schaub.<br />

So. 17. März, 10 Uhr, Eucharistiefeier<br />

zum Passionssonntag, Pfr. M. Bangert,<br />

Dkn. K. Schaub.<br />

Do. 21. März, 15 Uhr, Eucharistiefeier<br />

im APH Johanniter, Pfr. M. Bangert.<br />

So. 24. März, 10 Uhr, Eucharistiefeier<br />

zum Palmsonntag, Pfr. M. Bangert,<br />

Dkn. K. Schaub.<br />

Do. 28. März, 17.30 Uhr, Hoher<br />

Donnerstag, Dkn. K. Schaub, Dkn. S.<br />

Cappus, Pfr. M. Bangert.<br />

Fr. 29. März, 15 Uhr, Karfreitagsliturgie,<br />

Pfr. M. Bangert, Dkn. Karin<br />

Schaub.<br />

Sa. 30. März, ab 19.45 Uhr, Osterfeuer.<br />

Sa. 30. März, 20 Uhr Osternachtsfeier<br />

(Lucernarium), Pfr. M. Bangert,<br />

Dkn. Karin Schaub.<br />

So. 31. März, 10 Uhr, Eucharistiefeier<br />

zu Ostern, Pfr. M. Bangert, Dkn. Karin<br />

Schaub.<br />

Musik und Wort<br />

Am 3. März beginnt die Kirchgemeinde<br />

mit einer neuen Form der sonntäglichen<br />

Gottesdienste. In den letzten<br />

Jahren und Jahrzehnten hat sich<br />

gezeigt, dass die Musik in der Lage ist,<br />

Menschen geistlich zu berühren, die<br />

sich mit den theologischen Inhalten<br />

des Christentums in seiner traditionellen<br />

Sprachform schwertun. Gerade<br />

die Welt des Klangs und der Musik<br />

könnte jedoch einen Zugang zu dem<br />

Geheimnis Gottes bieten. So wurden<br />

in der frühen Kirche Motive solcher<br />

Art aus dem antiken Kulturkreis ohne<br />

Berührungsängste übernommen: Der<br />

Kirchenvater Athanasius spricht<br />

beispielsweise davon, dass «der<br />

göttliche Logos seine Leier stimmt<br />

und die tiefen Töne mit den hohen und<br />

die mittleren mit den anderen virtuos<br />

verbindet». Hier zeigt sich: Es ist<br />

möglich, sich dem Unsagbaren und<br />

Verborgenen mit Hilfe der Klangsymbolik<br />

ohne Peinlichkeit anzunähern. So<br />

sehr hat sich die frühe Kirche der<br />

Musik zugewandt, dass man davon<br />

sprechen konnte, dass «die Christen<br />

sich den Sieg ersungen haben». In der<br />

Tradition der geistlichen Offenheit und<br />

des Betens durch das Eintreten in den<br />

Klang des Heils steht auch die neue<br />

Gottesdienstform «Musik und Wort»:<br />

Die Musik kann und will die Seele, den<br />

ganzen Menschen zum Geheimnis<br />

Gottes erheben. Unsere Kirchgemeinde<br />

hat sich auf den Weg gemacht, die<br />

Begabungen und geistlichen Schätze,<br />

die sich in unseren Reihen finden, neu<br />

zu entdecken. Jörg-Andreas Bötticher,<br />

Professor an der Schola Cantorum<br />

Basiliensis und seit mehr als 30<br />

Jahren Organist an unserer Predigerkirche,<br />

kann mit dem Klang seines<br />

Orgelspiels neue Horizonte des<br />

Verstehens für die biblische Botschaft<br />

eröffnen. Kirchenrat und Seelsorgeteam<br />

sind Jörg-Andreas Bötticher<br />

sehr dankbar, dass er sich dieser<br />

Herausforderung stellt und in diesem<br />

Jahr zwei Feiern «Musik und Wort»<br />

gestaltet. Eine sehr herzliche Einladung.<br />

A Musical Retreat – Musikalische<br />

Einkehr<br />

3. März, 16 Uhr, in der Predigerkirche,<br />

Thema: «Out of the Deep». Es singt<br />

der Projektchor «Rheinstimmen»,<br />

dazwischen ausgewählte meditative<br />

Texte und Zeiten der Stille.<br />

Stille und Kontemplation<br />

Am Montag, den 11. und 25. März,<br />

sind Sie in der Predigerkirche um<br />

18.15 Uhr zu Stille und Kontemplation<br />

eingeladen. Mit Pfr. M. Bangert und<br />

Kirchenrätin Angela Weber.<br />

Harfenmusik am Passionssonntag<br />

Am 17. März wird die junge Harfinistin<br />

Noemi Mettler den Gottesdienst um<br />

10 Uhr musikalisch begleiten. Seit<br />

einigen Jahren spielt N. Mettler<br />

immer wieder in unseren Gottesdiensten.<br />

Nachdem sie zahlreiche<br />

Preise gewonnen hat, studiert sie<br />

mittlerweile ihr Lieblingsinstrument in<br />

Mannheim. Herzlich willkommen.<br />

Ostern – Fest des Neuen Lebens –<br />

und Karwoche<br />

Auch in diesem Jahr laden wir<br />

wiederum sehr herzlich zur Mitfeier<br />

der besonderen Gottesdienste<br />

während der Karwoche und zu<br />

Ostern ein. Wir weisen gern darauf<br />

hin, dass wir die Feier der Osternacht<br />

als Lichtfeier gestalten. Die österliche<br />

Eucharistie folgt wie in der ursprünglichen<br />

Tradition am Ostermorgen.<br />

Diese beiden Feiern sind auf eine<br />

tiefe, geistliche Weise verbunden:<br />

Beide Feiern eröffnen den Blick auf<br />

das neue Leben in Gott! Das Osterfeuer<br />

wird um 19.45 Uhr entzündet.<br />

Die Feier der Osternacht beginnt um<br />

20 Uhr.<br />

Hoher Donnerstag<br />

Die Botschaft des Johannes-Evangeliums<br />

stellt vor dem Leiden Jesu<br />

seine Bereitschaft zum Dienst und<br />

zur Hingabe in den Mittelpunkt. Er<br />

wäscht den Menschen, die ihm<br />

folgen, die Füsse. In der Predigerkirche<br />

hat sich nun schon seit vielen<br />

Jahren ein Ritus herausgebildet, der<br />

diesen Dienst konkretisiert. Die<br />

Diakoninnen laden die Mitfeiernden<br />

ein, an der Handwaschung als einem<br />

Ausdruck der heilenden und stärkenden<br />

Hingabe Gottes an seiner Welt,<br />

teilzunehmen. In diesem Dienst<br />

vollzieht sich der Kern des Diakonates,<br />

das Christus als den vergegenwärtigt,<br />

der liebevoll den Menschen<br />

dient. Hier hat die Liturgie des Hohen<br />

Donnerstages fraglos einen Höhepunkt.<br />

Handwaschung lässt die<br />

Menschfreundlichkeit Gottes, seine<br />

Zuvorkommenheit und seine Zuwendung<br />

sichtbar und spürbar werden.<br />

Mitglieder des Kirchenrates trocknen<br />

die Hände anschliessend mit einem<br />

Leinentuch. Anschließend zeichnet<br />

ein Priester mit einem besonderen<br />

Olivenöl jeder und jedem ein Kreuzeszeichen<br />

auf die Handinnenflächen.<br />

Dieses Ritual erfüllt Herz und Sinne<br />

der Beteiligten. Hier wird durch die<br />

Berührung die Liebe Gottes, die<br />

brüderliche und schwesterliche<br />

Verbundenheit untereinander auf<br />

andere, auf eine alte und doch neue<br />

Weise besonders stark erfahrbar.<br />

Feier des Karfreitags<br />

Am Karfreitag feiern wir den Gottesdienst<br />

wie gewohnt um 15 Uhr! Wir<br />

singen die vertrauten Gesänge, die<br />

uns wie die biblischen Lesungen in<br />

die Dimension der Hingabe und des<br />

Vertrauens einführen. Beim Fernseh-<br />

Gottesdienst am Karfreitag 2023<br />

haben uns einige Sängerinnen und<br />

Sänger unterstützt. Das wird in<br />

diesem Jahr mit Annemarie Fränkl-<br />

Knab ebenso sein! Die ergreifend<br />

schlichte Feier zur Erinnerung an die<br />

Leidenschaft Jesu Christi ist ein<br />

tragender Bestandteil des österlichen<br />

Weges!<br />

Kollekte<br />

Die Kollekte im Monat März ist<br />

bestimmt fürs Hilfswerk Partner sein.<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 55


Agenda<br />

56<br />

OffenBar<br />

An den Donnerstagen vom 7., 14., 21.<br />

und 28. März hat die OffenBar ab 17.30<br />

Uhr geöffnet. Anmeldung bei Dkn.<br />

Karin Schaub unter 079 445 26 86.<br />

Abendmusiken<br />

Am Sonntag, den 10. März, findet um<br />

17 Uhr in der Predigerkirche ein<br />

weiteres Konzert in der Reihe der<br />

«Abendmusiken» statt.<br />

Mitenand aktiv<br />

Am Freitag, den 8. März, lädt<br />

«mitenand aktiv» in den Formonterhof<br />

ein zu einem Impulsgespräch mit Dkn.<br />

Karin Schaub zu einem Frauenthema<br />

(Anlass: Int. Frauentag).<br />

Beginn: 14.30 Uhr. Am Mittwoch, den<br />

27. März, findet ab 14 Uhr das<br />

traditionelle Eierfärben mit Dkn. Karin<br />

Schaub im Formonterhof statt.<br />

Dazu erzählt Trudy Lustenberger<br />

Geschichten.<br />

Fastenkurs: Vom Glück<br />

des Wenigen<br />

Einführung in das christliche Fasten<br />

vom 16. bis 22. März. Fasten ist eine<br />

bewährte Möglichkeit, die geistliche<br />

Wahrnehmung zu stärken und die<br />

Achtsamkeit für das Wesentliche zu<br />

erhöhen. Wichtig ist es, den eigenen<br />

Körper vorzubereiten.<br />

Zur Vorbereitung dient eine Besprechung<br />

am Donnerstag, 14. März, 18<br />

Uhr, in der Predigerkirche. Die beiden<br />

Tage, Samstag, 16. März, und Sonntag,<br />

17. März, dienen der Entlastung. Die<br />

Gruppe trifft sich vom 18. 3. bis 22. 3.<br />

täglich zum Austausch und zur<br />

gemeinsamen Besinnung von 17 Uhr<br />

bis ca. 17.45 Uhr in der Predigerkirche.<br />

Die Fastenwoche steht unter der<br />

Leitung von Michael Bangert. Besinnung<br />

und Austausch prägen die<br />

täglichen Treffen in der Predigerkirche<br />

(Tram 11, Bus 33, 34 und 36, 38,<br />

jeweils Haltestelle Universitätsspital).<br />

Für die Vorbereitung auf das Fasten<br />

erhalten die Interessierten eine kleine<br />

Gebrauchsanweisung im Voraus.<br />

Vorkenntnisse sind keine nötig.<br />

Personen mit schweren Kreislaufoder<br />

Nierenproblemen, sowie anderen<br />

chronischen Erkrankungen, konsultieren<br />

bitte ihren Hausarzt. Es besteht<br />

auch die Möglichkeit, ohne Vollfasten<br />

an den Treffen teilzunehmen. Auch<br />

hierzu ist eine Anmeldung erwünscht.<br />

Anmeldung und weitere Auskünfte:<br />

Pfr. Michael Bangert, Totentanz 19,<br />

4051 Basel. Tel. 061 322 49 78; Mail:<br />

michael.bangert@ckk-bs.ch.<br />

Vorschau: Leben mit den Psalmen<br />

Unter dem Leitwort «Was ist der<br />

Mensch?» bieten Kirchenrätin Isabelle<br />

Voirol und Pfarrer Michael Bangert ab<br />

April diesen Jahres einen spirituellen<br />

Kurs zu den Psalmen an. Das Ziel ist<br />

es, das grossartige Buch der Psalmen<br />

mit dem eigenen Leben in Kontakt zu<br />

bringen. Der Kurs wird in der besonderen<br />

Atmosphäre der Predigerkirche<br />

stattfinden. Die Treffen sind immer an<br />

einem Dienstag. Sie beginnen um 18.15<br />

Uhr und dauern ca. eine Stunde.<br />

Beginn ist am 9. April! Pro Abend steht<br />

ein Psalm im Mittelpunkt. Nach einer<br />

Einleitung zu dem jeweiligen Psalm<br />

geht es darum, die Bedeutung für den<br />

eigenen Weg zu ermessen. Es ist<br />

keine Voraussetzung nötig, ausser<br />

vielleicht eine kleine Neugier! Eine<br />

sehr herzliche Einladung.<br />

Laufen<br />

Gottesdienste<br />

Fr. 1. März, 19.30 Uhr, ref. Kirche<br />

Laufen, Feier zum Weltgebetstag.<br />

So. 10. März, 10.30 Uhr, röm.-kath.<br />

Kirche Laufen, ökumenischer<br />

Gottesdienst zur Fastenzeit,<br />

anschliessend Suppenzmittag.<br />

So. 24. März, 10 Uhr, St. Katharinenkirche<br />

Laufen, Eucharistiefeier zum<br />

Palmsonntag.<br />

Fr. 29. März, 10 Uhr, St. Katharinenkirche<br />

Laufen, Karfreitagsliturgie.<br />

Sa. 30. März, 21 Uhr, St. Katharinenkirche<br />

Laufen, Liturgie zur Osternacht.<br />

So. 31. März, 11.15 Uhr, Klosterkirche<br />

Dornach, Eucharistiefeier zu Ostern.<br />

Weltgebetstag<br />

«Durch das Band des Friedens …» – Die<br />

Liturgie zur Weltgebetstagsfeier wurde<br />

dieses Jahr von christlichen Frauen aus<br />

Palästina entworfen. Sie sehnen sich<br />

nach Frieden und haben daher diesen<br />

Wunsch in den Mittelpunkt gesetzt. Wie<br />

wichtig Frieden in unserer Welt ist,<br />

sehen wir jeden Tag und der erneute<br />

Ausbruch einer kriegerischen Auseinandersetzung<br />

in der Region Palästina und<br />

Israel zeigt uns umso mehr, dass wir für<br />

diesen Frieden beten und uns für die<br />

notleidenden Menschen in dieser<br />

Region einsetzen müssen. Die Weltgebetstagsbewegung<br />

will auf die jeweiligen<br />

Stimmen der Frauen aus dem<br />

Vorbereitungsland hören. Ihre Berichte,<br />

Erfahrungen und Glaubenszeugnisse<br />

stehen im Mittelpunkt der Gottesdienste.<br />

Wir werden darum nach den Texten<br />

dieser palästinensischen Frauen beten<br />

und uns mit den Menschen dieses<br />

Landes solidarisch fühlen, wir wollen<br />

aber nicht urteilen oder Partei ergreifen.<br />

Die ökumenische Vorbereitungsgruppe<br />

Laufen lädt am Freitag, 1. März,<br />

um 19.30 Uhr zum gemeinsamen<br />

Gebet in die reformierte Kirche,<br />

Laufen ein. Wie immer, gibt es nach<br />

der Feier feine Probiererli nach<br />

palästinensischen Rezepten.<br />

Märtseelsorg<br />

Monatsmärt am Dienstag, 5. März, in<br />

Laufen. Das ökumenische Pfarrteam<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong><br />

ist mit einem eigenen Stand präsent<br />

(Nähe Katharinenkirche). Kommen<br />

Sie auf einen Schwatz vorbei!<br />

Religionsunterricht<br />

Mittwoch, 6. März, Religionsunterricht<br />

mit unserer Katechetin Patrizia<br />

Malerba (Tel. 079 798 12 42) im<br />

Kirchgemeindehaus Laufen, 14 bis<br />

16 Uhr. Wenn jemand verhindert ist,<br />

bitte im Chat bekannt geben.<br />

Mittagstisch<br />

Am Dienstag, 26. März, findet ab<br />

11.30 Uhr in unserem Kirchgemeindehaus<br />

der ökumenische Seniorenmittagstisch<br />

statt, zu dem wir herzlich<br />

einladen. Anmeldungen sind bis<br />

Montag, 25. Februar, 12 Uhr, erbeten<br />

an Frau Sabine Freund vom reformierten<br />

Sekretariat, unter der<br />

Telefonnummer 061 761 40 43.<br />

Ferien Pfarramt<br />

Vom Montag, 4. März, bis Samstag, 9.<br />

März, weil ich in den Ferien. Stellvertretung<br />

für Notfälle hat Pfr. Patrick<br />

Blickenstorfer: 079 432 64 54.<br />

Pfr. Simon Huber<br />

Kanton Aargau<br />

Aarau<br />

ZOOM-Gebet <strong>2024</strong><br />

Do., 7. März, 20 Uhr, ZOOM-Abendgebet,<br />

Meeting-ID: 817 0361 9366<br />

(der Zugang erfolgt kostenlos über<br />

www.zoom.us oder die Zoom-App),<br />

mit Pfr. Lenz Kirchhofer.<br />

Gottesdienste<br />

So. 3. März, 8.40 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

Stadtkirche Aarau.<br />

So. 17. März, 10 Uhr, Tischmesse im<br />

Adelbändli, Pfarrhaus Aarau.<br />

So. 24. März, 9.30 Uhr, Palmsonntag,<br />

Familiengottesdienst, Kirche St.<br />

Anton, Niedergösgen.<br />

Fr. 29. März, 15 Uhr, Karfreitag: Die<br />

Feier des Leidens und des Todes<br />

Jesu Christi, Stadtkirche Aarau.<br />

Sa. 30. März, 20.30 Uhr, Karsamstag:<br />

Die Feier der Auferstehung Jesu.<br />

Christi, Stadtkirche Aarau, mit<br />

Eiertütschen nach dem Osternachtsgottesdienst<br />

Theobrunch<br />

Sonntag, 17. März, 10.45 Uhr, Pfarrhaus<br />

Aarau. Thema: «Fasten, Beten<br />

und Almosen. Aspekte christlicher<br />

Spiritualität. Almosen» mit Pfarrer<br />

Lenz Kirchhofer. Eine Anmeldung bis<br />

am 14. März ist erwünscht über lenz.<br />

kirchhofer@christkatholisch.ch oder<br />

062 822 22 74.


Agenda<br />

Religionsunterricht<br />

Sa., 2. März, 9 Uhr, Pfarrhaus Aarau.<br />

Sa., 23. März, 13.30 Uhr, Palmenbinden<br />

in Niedergösgen.<br />

Suppenzmittag in der Fastenzeit<br />

Am Freitag, 1. / 8. / 15. / 22. März um<br />

12.30 Uhr im Pfarrhaus Aarau.<br />

Website<br />

Alle Veranstaltungen der christkatholischen<br />

Kirchgemeinde Aarau und<br />

aktuelle Informationen, finden Sie im<br />

Internet unter www.christkatholisch.<br />

ch/aarau.<br />

Pfr. Lenz Kirchhofer<br />

Baden-Brugg-<br />

Wettingen<br />

ZOOM-Gebet <strong>2024</strong><br />

Do., 7. März, 20 Uhr, ZOOM-Abendgebet,<br />

Meeting-ID: 817 0361 9366<br />

(der Zugang erfolgt kostenlos über<br />

www.zoom.us oder die Zoom-App),<br />

mit Pfr. Lenz Kirchhofer.<br />

Gottesdienste<br />

Sonntag, 3. März, 10.15 Uhr, Eucharistiefeier<br />

(3. Fastensonntag), Kapuzinerkirche<br />

Bremgarten, mit Pfr. Theo<br />

Pindl.<br />

Sonntag, 10. März, 10.15 Uhr, Ökumenischer<br />

Fastengottesdienst, reformierte<br />

Kirche Baden.<br />

Sonntag, 17. März, 11 Uhr,<br />

Brunch&Pray-Gottesdienst mit<br />

Fastensuppe, Eduard-Herzog-Haus<br />

Würenlingen (Rennweg 7), mit Pfr.<br />

Theo Pindl.<br />

Palmsonntag, 24. März, 9.30 Uhr,<br />

Eucharistiefeier (mit Palmsegnung),<br />

Klosterkirche Wettingen, mit Pfr.<br />

Theo Pindl.<br />

Karfreitag, 29. März, 10.30 Uhr,<br />

Karfreitagsliturgie (mit gesungener<br />

Passion), Klosterkirche Wettingen,<br />

mit Pfr. Theo Pindl.<br />

Samstag, 30. März, 20.30 Uhr,<br />

Osternachtliturgie, Eucharistiefeier<br />

und Speisensegnung, Klosterkirche<br />

Wettingen, mit Pfr. Theo Pindl.<br />

Einladung zum Gesprächs-Apéro<br />

am Freitag, 1. März, 18 Uhr im<br />

Eduard-Herzog-Haus.<br />

Der Gesprächs-Apéro soll Gelegenheit<br />

zum Austausch über Fragen in<br />

unserer Kirchgemeinde geben. Es<br />

soll Raum sein für Ihre Anliegen,<br />

Fragen, Wünsche und Vorschläge,<br />

z. B. Fragen des Gottesdienst, des<br />

Religionsunterrichtes, grundsätzliche<br />

Fragen u.v.a.m. Dazu treffen wir uns<br />

zweimal im Jahr, im Frühjahr und im<br />

Herbst. Eine Anmeldung ist nicht<br />

erforderlich.<br />

Pfarramt: Das Pfarramt im Eduard-<br />

Herzog-Haus ist erreichbar unter Tel.<br />

062 893 08 46, Mail: theo.pindl@<br />

christkatholisch.ch, Adresse: Rennweg<br />

7, 5303 Würenlingen.<br />

Haben Sie ein Anliegen, eine Frage<br />

oder einfach Lust auf ein Gespräch?<br />

Kommen Sie gerne für einen Kaffee<br />

vorbei, ich freue mich!<br />

Social Media:<br />

https://www.instagram.com/christkatholisch.bbw/<br />

Homepage:<br />

https://christkatholisch.ch/bbw/<br />

Pfarrer Theo Pindl<br />

Fricktal<br />

Gottesdienste im Fricktal vom<br />

1. – 31. März<br />

Freitag, 1. März,<br />

ökum. Weltgebetstag der Frauen<br />

17.30 Uhr, Ökum. Gottesdienst,<br />

Magden.<br />

19 Uhr, Ökum. Gottesdienst,<br />

Obermumpf.<br />

Samstag, 2. März,<br />

ökum. Weltgebetstag der Frauen.<br />

19 Uhr, Ökum. Gottesdienst, Möhlin,<br />

röm.-kath., Pfarreizentrum Schallen.<br />

Sonntag, 3. März<br />

10 Uhr, Patrozinium, Apéro, Möhlin,<br />

Chäppeli.<br />

10 Uhr, Eucharistiefeier, Hellikon.<br />

11 Uhr, Ökumenischer Fastengottesdienst,<br />

Magden, Gässli.<br />

Freitag, 8. März<br />

19 Uhr, Ökumenischer Gottesdienst<br />

Weltgebetstag, Hellikon, röm-kath.,<br />

Sebastiankapelle.<br />

Sonntag, 10. März<br />

10 Uhr, Diakonaler Gottesdienst,<br />

Möhlin.<br />

10 Uhr, Eucharistiefeier, Obermumpf.<br />

10 Uhr, Eucharistiefeier, Rheinfelden.<br />

10 Uhr, Eucharistiefeier, Hellikon.<br />

Mittwoch, 13. März<br />

10 Uhr, Gottesdienst Stadelbach,<br />

Möhlin, Stadelbach.<br />

17 Uhr, Fiire mit de Chliine, Obermumpf.<br />

Sonntag, 17. März<br />

10 Uhr, Eucharistiefeier, Magden.<br />

10 Uhr, Eucharistiefeier, Möhlin.<br />

10.30 Uhr, Ökumenischer Gottesdienst,<br />

«Suppensonntag», Zuzgen,<br />

röm.-kath. Kirche.<br />

Mittwoch, 20. März<br />

19.30 Uhr, Abendgottesdienst,<br />

Möhlin, Chäppeli.<br />

Sonntag, 24. März<br />

10 Uhr, Eucharistiefeier mit Palmsegnung,<br />

Magden.<br />

10 Uhr, Eucharistiefeier mit Palmprozession,<br />

ab 9.45 Uhr KGH, mit<br />

Bläserensemble, Möhlin.<br />

10 Uhr, Familiengottesdienst, Obermumpf.<br />

10 Uhr, Eucharistiefeier, Rheinfelden.<br />

10 Uhr, Eucharistiefeier, Hellikon.<br />

Mittwoch, 27. März<br />

10 Uhr, Gottesdienst Stadelbach,<br />

Möhlin, Stadelbach.<br />

Donnerstag, 28. März<br />

19 Uhr, Fricktaler Gottesdienst, Feier<br />

des letzten Abendmahls, Obermumpf.<br />

Freitag, 29. März<br />

15 Uhr, Fricktaler Gottesdienst,<br />

Passionsfeier, Magden.<br />

Samstag, 30. März<br />

20.30 Uhr, Osternachtsfeier, Magden.<br />

20.30 Uhr, Osternachtsfeier, Möhlin.<br />

20 Uhr, Osternachtsfeier, Rheinfelden.<br />

20.30 Uhr, Osternachtsfeier, Hellikon.<br />

21 Uhr, Osternachtsfeier, Obermumpf.<br />

Sonntag, 31. März<br />

7 Uhr, Ökum. Offenheit mit Feuer und<br />

Eucharistie, Zuzgen, röm.-kath. Kirche.<br />

10 Uhr, Eucharistiefeier, Magden.<br />

10 Uhr, Ostergottesdienst, mit Chor,<br />

Möhlin.<br />

10 Uhr, Festgottesdienst, Wallbach.<br />

10 Uhr, Ostergottesdienst, Zuzgen.<br />

Ü-65-Träff<br />

Am Dienstag, 19. März, um 14 Uhr, im<br />

Kirchgemeindehaus, mit Vortrag von<br />

Georg Burkhardt über das Bergwerk<br />

Herznach «Reise in die Vergangenheit».<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 57


Agenda<br />

58<br />

Website<br />

Alle Veranstaltungen des Gemeindeverbands<br />

Fricktal und aktuelle<br />

Informationen, finden Sie im Internet<br />

unter christkatholisch.ch/fricktal.<br />

Magden-Olsberg<br />

Darstellung Gottesdienste<br />

Die Gottesdienste werden unter der<br />

Rubrik «Gottesdienste im Fricktal»<br />

aufgeführt.<br />

Ökumenischer Gottesdienst<br />

Weltgebetstag der Frauen<br />

Am 1. März um 18 Uhr feiern wir in der<br />

Römisch-Katholischen Marienkirche<br />

in Magden einen ök. Gottesdienst<br />

zum Weltgebetstag der Frauen,<br />

welcher sich mit folgendem Thema<br />

befasst:<br />

Wie schon für 1994 haben christliche<br />

Palästinenserinnen die Weltgebetstagsliturgie<br />

für das Jahr <strong>2024</strong><br />

verfasst. Sie beschreiben ihr Land als<br />

winzigen Fleck im Nahen Osten, der<br />

für die drei abrahamitischen Religionen<br />

von Bedeutung ist: Judentum,<br />

Christentum und Islam.<br />

Bis heute ist unsere Wahrnehmung<br />

von Palästina geprägt durch Nachrichten<br />

von gewaltsamen Konflikten,<br />

Terroranschlägen und Krieg. Weniger<br />

Aufmerksamkeit erhalten dabei<br />

Berichte über verschiedene Organisationen<br />

und Projekte, die sich aktiv<br />

für Versöhnung und Frieden einsetzten.<br />

Gemütliches Treffen mit dem<br />

Frauenverein<br />

Unser nächster Treff ist am Dienstag,<br />

5. März, um 14 Uhr in der Pfarrschüre.<br />

Wir freuen uns auch auf neue<br />

Gesichter. Natürlich fehlt auch der<br />

Kaffee/Tee und Kuchen nicht.<br />

Der Vorstand<br />

Palmstraussbinden und<br />

Palmbäume am Samstag, 23. März,<br />

um 10 Uhr<br />

Mit der Unterstützung des Religionsunterrichtes<br />

Unterstufe freuen wir<br />

uns, alle Kinder mit ihren Eltern zu<br />

diesem Anlass vor der Dorfkirche in<br />

Magden einzuladen.<br />

Fricktaler Passionsfeier am<br />

29. März um 15 Uhr in der Dorfkirche<br />

Zum ersten Mal feiern wir im Fricktal<br />

den Karfreitagsgottesdienst gemeinsam.<br />

Es wird bestimmt eindrücklich<br />

sein, diese Feier mit Passionslesung<br />

und Kreuzverehrung gemeinsam zu<br />

erleben. Das Pastoralteam wird die<br />

Passionsfeier gemeinsam vorbereiten<br />

und durchführen. Der vielseitige<br />

Sänger Simon McHale wird diese<br />

Feier mit seiner schönen Stimme<br />

mitgestalten. Wir hoffen, viele von<br />

Ihnen werden dabei sein.<br />

Karsamstag Osternachtfeier<br />

am 30. März, um 20.30 Uhr in der<br />

Dorfkirche<br />

Dieser sehr spezielle Gottesdienst<br />

beginnt mit dem Osterfeuer vor der<br />

Kirche, in welchem die gesegneten<br />

Palmzweige vom vergangenen Jahr<br />

verbrannt werden. Die Zweige stehen<br />

für die Palmzweige, mit denen Jesus<br />

in Jerusalem begrüsst wurde. In der<br />

Osternacht sind die vertrockneten<br />

Palmzweige Zeichen für das menschliche<br />

Versagen: Die Menge die Jesus<br />

bejubelte, schrie noch in der gleichen<br />

Woche «Kreuziget ihn». In der<br />

Osternacht ist das Osterfeuer ein<br />

Symbol für einen Neuanfang, den wir<br />

nicht selbst setzen, sondern den Gott<br />

uns schenkt: der Sieg über den Tod<br />

durch die Auferweckung Jesu. Nach<br />

der Entzündung der Osterkerze am<br />

Osterfeuer ziehen wir ein in die<br />

Kirche. Es begleiten Sie Pfr. Peter<br />

Feenstra, der Kirchen- und Gemischte<br />

Chor und Jörg Lippuner (Orgel),<br />

sowie unsere Lektoren und Ministranten.<br />

Anschliessend an den Gottesdienst<br />

sind Sie alle herzlich zur Eiertütschete<br />

in der Pfarrschüre eingeladen.<br />

Seelsorge<br />

Wünschen Sie ein persönliches<br />

Gespräch? Pfarrer Peter Feenstra hat<br />

ein offenes Ohr. Sie erreichen ihn<br />

unter Tel. 061 841 11 12.<br />

Möhlin<br />

Darstellung Gottesdienste<br />

Die Gottesdienste werden unter der<br />

Rubrik «Gottesdienste im Fricktal»<br />

aufgeführt.<br />

Weltgebetstagsfeier<br />

Herzliche Einladung zur Weltgebetstagsfeier<br />

am Samstag, 2. März,<br />

19 Uhr, im röm.-kath. Pfarreizentrum<br />

Schallen, mit anschliessendem<br />

Chille-Kaffee. Thema: «Palästina<br />

<strong>2024</strong> … durch das Band des Friedens.»<br />

Wir wollen gemeinsam beten<br />

für den Frieden in Palästina und in<br />

der ganzen Welt. Als Christen<br />

unterschiedlicher Herkunft, Generationen<br />

und Konfessionen wollen wir<br />

aufeinander hören, aber keine Urteile<br />

fällen oder Partei ergreifen. Während<br />

unseres Gottesdienstes werden wir<br />

begleitet vom «Schmid-Familienchörli».<br />

Das WGT-Team freut sich auf euer<br />

Kommen.<br />

Palmsonntag<br />

An Palmsonntag ist die ganze<br />

Gemeinde zu einer Prozession ab<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong><br />

Kirchgemeindehaus zur Kirche<br />

eingeladen. Der Gottesdienst beginnt<br />

also um 9.45 Uhr beim Kirchgemeindehaus.<br />

Wir freuen uns, dass uns eine<br />

Bläsergruppe begleitet.<br />

Palmbäume binden<br />

Wir wollen am Palmsonntag 24. März,<br />

Palmen segnen und unsere Wohnungen<br />

und Gärten damit schmücken.<br />

Am Samstag, 23. März, werden<br />

Palmbäume und Kränzchen im<br />

Kirchgemeindehaus gebunden,<br />

Leitung Nadja Ryser mit Beatrice<br />

Waldmeier. Wir erwarten insbesondere<br />

die Schüler der 1. bis 5. Klasse.<br />

Auch ältere Schüler oder noch-nicht-<br />

Schulkinder in Begleitung eines<br />

Erwachsenen sind herzlich willkommen.<br />

Das Material steht zur Verfügung.<br />

Palmzweige gesucht<br />

Schneiden Sie Stechpalmen, Lorbeer<br />

oder Buchssträucher im Garten?<br />

Gerne würden wir sie für das<br />

Palmenbinden vom 23. März nutzen.<br />

Melden Sie sich doch bitte beim<br />

Sekretariat. Tel. 061 851 10 60.<br />

Karwoche<br />

Für die Fricktaler Gottesdienste,<br />

Feier des letzten Abendmahls am<br />

Hohen Donnerstag um 19 Uhr in<br />

Obermumpf und Passionsfeier am<br />

Karfreitag um 15 Uhr, in Magden, wird<br />

ein Fahrdienst auf Anmeldung<br />

angeboten. Wenn Sie gerne den<br />

Fahrdienst nach Obermumpf oder<br />

nach Magden nutzen möchten,<br />

melden Sie sich bitte bei Christine<br />

Gremper, Tel. 061 851 39 14.<br />

Osternachtfeier, 20.30 Uhr<br />

Vor der Kirche lodert ein kräftiges<br />

Feuer. Wer ein Osterscheit mitbringt,<br />

soll es bitte kennzeichnen. Nach dem<br />

Gottesdienst sind alle zum Eiertütschen<br />

und gemütlichem Imbiss ins<br />

Kirchgemeindehaus eingeladen.<br />

Ostertag, 10 Uhr<br />

Anschliessend an den Gottesdienst<br />

tütschen wir miteinander Ostereier<br />

vor der Kirche.<br />

Männerverein<br />

Am Samstag, 2. März, 18.30 Uhr,<br />

Generalversammlung im Kirchgemeindehaus.<br />

Frauenverein<br />

Am Donnerstag, 7. März, 15 Uhr, lädt<br />

der Frauenverein zur Generalversammlung<br />

ins Restaurant Schiff.<br />

Am Donnerstag, 28. März, 14 Uhr,<br />

Zusammenkunft im Kirchgemeindehaus.<br />

Abholdienst Heidi Fritzenwallner,<br />

Tel. 061 851 48 19.


Ü-65-Träff<br />

Am Dienstag, 19. März, um 14 Uhr,<br />

Vortrag von Georg Burkhardt über<br />

das Bergewerk Herznach «Reise in<br />

die Vergangenheit».<br />

Kirchgemeindeversammlung<br />

Donnerstag, 21. März, 19 Uhr, im<br />

Kirchgemeindehaus. Die Einladung<br />

mit dem Stimmrechtsausweis werden<br />

den Stimmberechtigten zugestellt.<br />

Der Gemischte Chor wird den Abend<br />

mit einem «Ständli» eröffnen, dann<br />

wartet ein Imbiss.<br />

Traktanden<br />

1. Protokoll der ordentlichen Kirchgemeindeversammlung<br />

vom 23.<br />

März 2023<br />

2. Jahresbericht unseres Pfarramtes<br />

3. Jahresrechnung 2023<br />

4. Verpflichtungskredit: Neuer<br />

Grenzzaun in der Industriestrasse<br />

22<br />

5. Voranschlag <strong>2024</strong><br />

6. Genehmigung des Kirchensteuerfusses<br />

für das Jahr 2025 von<br />

22 % der 100 %-igen Staatssteuer<br />

7. Information: Renovation der<br />

Dorfkirche St. Leodegar<br />

8. Information: <strong>Christkatholisch</strong>e<br />

Kirchgemeinde Fricktal<br />

9. Diverses<br />

Anschliessend Dessert und gemütliches<br />

Beisammensein. Auf zahlreiches<br />

Erscheinen freut sich die Kirchenpflege.<br />

Die Jahresrechnung, der Voranschlag,<br />

das Protokoll und der<br />

Pfarramtsbericht können vom 11. bis<br />

20. März, Mo, Mi, Fr, morgens<br />

zwischen 9 und 11 Uhr, oder nach<br />

Terminvereinbarung im Sekretariat,<br />

Kanzleistrasse 4, 4313 Möhlin<br />

eingesehen werden. Das Protokoll<br />

wird auch im Internet publiziert.<br />

Verstorben<br />

Margrith Meier ist im 93. Lebensjahr<br />

verstorben. Wir entbieten den<br />

Angehörigen unser herzliches Beileid.<br />

Seelsorgepikett<br />

Einen diensthabenden Seelsorger<br />

erreichen Sie unter 061 853 16 91.<br />

Homepage<br />

www.christkatholisch.ch/moehlin<br />

Obermumpf-Wallbach<br />

Darstellung Gottesdienste<br />

Die Gottesdienste werden unter der<br />

Rubrik «Gottesdienste im Fricktal»<br />

aufgeführt.<br />

Gottesdienste<br />

Fr. 1. März, 19 Uhr, röm. kath. Unterkirche<br />

Obermumpf, ökumenischer<br />

Gottesdienst zum Weltgebetstag.<br />

So. 10. März, 10 Uhr, Kirche Obermumpf,<br />

Gottesdienst, Pfarrer<br />

Christian Edringer.<br />

Mi. 13. März, 17 Uhr, Kirche Obermumpf,<br />

Fiire mit de Chliine.<br />

So. 24. März, 10 Uhr, Kirche Obermumpf,<br />

Palmsonntag, Familiengottesdienst<br />

und Segnung der Palmen,<br />

Diakon Stephan Feldhaus.<br />

Do. 28. März, 19 Uhr, Kirche Obermumpf,<br />

Fricktaler Gottesdienst, Feier<br />

des letzten Abendmahls, es singt der<br />

Kirchenchor, Diakon Stephan<br />

Feldhaus und das Pfarrteam.<br />

Sa. 30. März, 21 Uhr, Kirche Obermumpf,<br />

Osternachtfeier, Diakon<br />

Stephan Feldhaus.<br />

So. 31. März, 10 Uhr, Kapelle Wallbach,<br />

Festgottesdienst zu Ostern mit<br />

Bläserensemble, Diakon Stephan<br />

Feldhaus.<br />

«…. durch das Band des Friedens»<br />

(Eph 4,3)<br />

Ökumenischer Weltgebetstags-<br />

Gottesdienst aus Palästina am<br />

1. März<br />

Palästinensische Frauen verschiedener<br />

christlicher Konfessionen, die für<br />

uns den Weltgebetstagsgottesdienst<br />

in der Zeit von 2020 bis 2022<br />

vorbereitet haben, denken über die<br />

Verse 1 bis 7 im 4. Kapitel des Briefes<br />

an die Gemeinde in Ephesus nach,<br />

wo es unter anderem heisst: «Ertragt<br />

einander in Liebe!» – eine grosse<br />

Herausforderung in einer konfliktträchtigen<br />

Region, aber auch für uns.<br />

Seit dem Überfall der palästinensischen<br />

Hamas auf die israelische<br />

Bevölkerung wird jedes Wort über<br />

Palästina kritisch beurteilt. Die<br />

Verfasserinnen der Liturgie haben mit<br />

diesem schrecklichen Ereignis nichts<br />

zu tun; ihr Leben ist dadurch jedoch<br />

schwieriger geworden. Umso<br />

wichtiger ist es, ihren Stimmen Gehör<br />

zu schenken und ihre Vision zu teilen:<br />

«Güte und Treue finden zueinander,<br />

Gerechtigkeit und Frieden küssen<br />

sich.» (Psalm 85,11).<br />

Fiire mit de Chliine<br />

Wir laden Sie und Ihre Kinder herzlich<br />

zu unserem «Fiire mit de Chliine» ein.<br />

Wir freuen uns sehr, mit allen Kindern<br />

von 3 bis 7 Jahren einen altersgemässen<br />

Gottesdienst zu feiern.<br />

Vielleicht beten Sie auch ab und zu<br />

mit Ihrem Kind. Oder möchten Sie es<br />

gerne lernen? Im Kreise von anderen<br />

Kleinkindern und Eltern ist Singen<br />

und Beten für die Kleinen ein<br />

besonderes Erlebnis. Die Kirche<br />

Obermumpf eignet sich sehr gut für<br />

diese Feier, denn dort können die<br />

Kinder im Chorraum auf Decken auf<br />

dem Boden sitzen. Wir singen Lieder,<br />

Beten, hören eine Geschichte und<br />

machen eine kleine Bastelarbeit.<br />

Übrigens: Auch Grosis, Grosspapis<br />

und Geschwister sind herzlich<br />

eingeladen. Anmeldung bitte bis<br />

Montag, 11. März, an Eva Frei:<br />

sekretariat.obermumpf@christkatholisch.ch<br />

oder 079 670 40 70.<br />

Palmen binden<br />

Wir treffen uns am Mittwoch,<br />

20. März, um 13.30 Uhr, zum Palmenoder<br />

Türkranzbinden beim Pfarrhof in<br />

Obermumpf. Die Religionskinder<br />

nehmen daran teil. Alle anderen<br />

Mitglieder unserer Kirchgemeinde<br />

sind ebenfalls herzlich dazu eingeladen.<br />

Anmelden für das Palmenstecken<br />

bitte bis Montag, 18. März, bei<br />

Gaby Hasler 062/ 873 26 31 oder<br />

gaby.hasler@bluewin.ch.<br />

Palmsonntag<br />

Wir laden herzlich ein zum Familiengottesdienst<br />

am Palmsonntag.<br />

Anschliessend ist die ganze Gemeinde<br />

wieder herzlich zum Mittagessen<br />

mit Suppe mit Spatz im Pfarrhofsaal<br />

eingeladen. Der Erlös aus dem<br />

Kässeli geht an das christkatholische<br />

Hilfswerk Partner sein.<br />

Osternachtfeier<br />

Wir beginnen mit dem Osterfeuer vor<br />

der Kirche und ziehen mit der<br />

Osterkerze in die Kirche ein, um die<br />

traditionellen Lesungen zu hören. Das<br />

Taufwasser wird gesegnet. Im<br />

Anschluss an die Osternachtfeier<br />

sind alle herzlich zum «Eiertütschen»<br />

in den Pfarrhofsaal eingeladen.<br />

Ostersonntag<br />

Herzliche Einladung zum Festgottesdienst<br />

in der Kapelle in Wallbach. Der<br />

Gottesdienst wird musikalisch<br />

begleitet durch das ausgezeichnete<br />

Bläserensemble «Brass Bridges»<br />

unter der Leitung von Markus<br />

Tannenholz. Wir freuen uns sehr<br />

darauf.<br />

Frauenverein Hock<br />

Wir treffen uns am Dienstag, 5. März,<br />

um 20.15 Uhr, zum gemütlichen Hock<br />

im Pfarrhof.<br />

Frauenverein Eierfärben<br />

Wir treffen uns am Dienstag, 26.<br />

März, um 20.15 Uhr zum Eierfärben im<br />

unteren Saal vom Pfarrhof. Der<br />

Vorstand freut sich auf zahlreiche<br />

Agenda<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 59


Agenda<br />

60<br />

Helferinnen. Bitte bringt «Chrütli»,<br />

Scheren und Strümpfe mit.<br />

Rheinfelden-<br />

Kaiseraugst<br />

Darstellung Gottesdienste<br />

Die Gottesdienste werden unter der<br />

Rubrik «Gottesdienste im Fricktal»<br />

aufgeführt.<br />

Jass-Spass am 6. März<br />

Wer gerne jasst oder wer es lernen<br />

möchte, ist eingeladen zum Jass-<br />

Spass am Mittwoch, 6. März, um<br />

14 Uhr im Martinum in Rheinfelden.<br />

Ökumenische Suppentage<br />

am 2., 9. und 16. März<br />

Seit Jahrhunderten leben die<br />

Gemeinschaften der Adivasi auf dem<br />

indischen Subkontinent im und vom<br />

Wald, sie betreiben traditionell<br />

Wanderfeldbau, jagen und sammeln<br />

Waldprodukte.<br />

In der Diözese Jashpur im Bundesstaat<br />

Chhattisgarh machen die<br />

Adivasi rund 80 % der Bevölkerung<br />

aus. Das Gebiet ist hügelig, dicht<br />

bewaldet und reich an Wasserläufen,<br />

doch schwer zugänglich. Hier<br />

besitzen die Adivasi eigenes Land<br />

und leben vom Anbau von Getreide<br />

und Hülsenfrüchten, sowie vom<br />

Sammeln von Waldprodukten. Meist<br />

reichen ihre Nahrungsmittel nicht für<br />

das ganze Jahr. Deshalb müssen sich<br />

viele Familien als billige Arbeitskräfte<br />

verdingen oder Kredite zu hohen<br />

Zinsen aufnehmen.<br />

Die Diözese Jashpur unterstützt die<br />

Adivasi in 200 Dörfern dabei, sich<br />

gemeinschaftlich zu organisieren und<br />

mittels Getreidesparkassen Vorräte<br />

anzulegen. Dadurch können sie sich<br />

in Zeiten des Mangels und bei<br />

Notfällen mit Krediten gegenseitig<br />

helfen, ohne in die Fänge der<br />

Geldverleiher zu geraten. Ein<br />

weiteres wichtiges Ziel ist die<br />

Stärkung des Selbstbewusstseins<br />

der Bevölkerung und gemeinsame<br />

Aktivitäten, unter anderem, damit sie<br />

ihr traditionelles Land auf dem<br />

Rechtsweg selbst verteidigen<br />

können.<br />

Für dieses Projekt sammeln wir<br />

dieses Jahr im Rahmen der ökumenischen<br />

Kampagne.<br />

Wenn Sie eine feine Suppe geniessen<br />

möchten und Hilfsprojekte unterstützen<br />

wollen, haben Sie wie folgt die<br />

Möglichkeit dazu:<br />

Samstag, 2. März, im Reformierten<br />

Kirchgemeindehaus, Roberstenstrasse<br />

22, Rheinfelden.<br />

Samstag, 9. März, im <strong>Christkatholisch</strong>en<br />

Kirchgemeindehaus Martinum,<br />

Propsteigasse 1, Rheinfelden.<br />

Samstag, 16. März, im Treffpunkt der<br />

römisch-katholischen Kirchgemeinde,<br />

Rheinfelden, jeweils von 11.30 bis 15<br />

Uhr.<br />

Cantus Rheinfelden Motetten-<br />

Konzert vom 9. März<br />

Wiederum freuen wir uns auf ein<br />

grossartiges Konzert in der Stadtkirche<br />

St. Martin um 20 Uhr. Weitere<br />

Informationen unter www.cantusrheinfelden.ch.<br />

Filmvorführung und Mittagessen<br />

am 10. März, nach dem Gottesdienst<br />

Nach dem Gottesdienst präsentiert<br />

Ruedi Wullschleger, der vielseitige<br />

Filmesammler historischer Aufnahmen,<br />

den Film «Der Rhein: Ein Fluss<br />

nimmt Einfluss (ca. 30 Minuten).<br />

Anschliessend wird das Mittagessen<br />

durch Hanspeter Jäger und seinem<br />

Team serviert.<br />

Um das Essen planen zu können,<br />

bitten wir um Anmeldung bis spätestens<br />

zum 6. März, 16.30 Uhr an unser<br />

Sekretariat Esther Dubs, (E-Mail:<br />

sekretariat.rheinfelden-kaiseraugst@<br />

christkatholisch.ch oder Tel. 061 831<br />

50 13). Wir freuen uns auf Ihren<br />

Besuch.<br />

Jass-Spass am 15. März<br />

Wer gerne jasst oder wer es lernen<br />

möchte, ist eingeladen zum Jass-<br />

Spass am Freitag, 15. März, um<br />

14 Uhr im Pfarrstübli in Kaiseraugst.<br />

Palmstraussbinden und Palmbäume<br />

am Mittwoch, 20. März, um<br />

14 Uhr<br />

Mit der Unterstützung der Religionskinder<br />

Unterstufe freuen wir uns, Sie<br />

zu diesem Anlass im Kirchgemeindehaus<br />

Martinum in Rheinfelden<br />

einzuladen. Um das Z’Vieri planen zu<br />

können, bitten wir Sie, sich auf dem<br />

Sekretariat der Kirchgemeinde bis<br />

spätestens Montag, 18. März,<br />

anzumelden.<br />

Tel.: 061 831 50 13 (jeweils Mo. und<br />

Mi. von 14 bis 16.30 Uhr) oder per<br />

E-Mail unter: sekretariat.rheinfeldenkaiseraugst@christkatholisch.ch.<br />

Der Frauenverein<br />

Chilekaffi am 24. März<br />

Die Gottesdienstbesucher treffen<br />

sich jeweils nach dem Gottesdienst<br />

zum gemütlichen Chilekaffi – am<br />

Sonntag, 24. März, im Martinum in<br />

Rheinfelden.<br />

Eier färben zu Ostern am Mittwoch,<br />

27. März, um 14 Uhr<br />

Jung und Alt sind im Kirchgemeindehaus<br />

Martinum in Rheinfelden<br />

herzlich willkommen und wir hoffen<br />

auf eine rege Teilnahme. Um das<br />

Z’Vieri planen zu können, bitten wir<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong><br />

Sie, sich auf dem Sekretariat der<br />

Kirchgemeinde bis spätestens<br />

Montag, 25. März, anzumelden.<br />

Tel.: 061 831 50 13 (jeweils MO und<br />

MI von 14 bis 16.30 Uhr) oder per<br />

E-Mail unter: sekretariat.rheinfeldenkaiseraugst@christkatholisch.ch.<br />

Der Frauenverein<br />

Karsamstag Osternachtfeier am<br />

30. März, um 20 Uhr in der Stadtkirche<br />

St. Martin Rheinfelden<br />

Dieser sehr spezielle Gottesdienst<br />

beginnt mit dem Osterfeuer vor der<br />

Kirche, in welchem die gesegneten<br />

Palmzweige vom vergangenen Jahr<br />

verbrannt werden. Die Zweige stehen<br />

für die Palmzweige, mit denen Jesus<br />

in Jerusalem begrüsst wurde. In der<br />

Osternacht sind die vertrockneten<br />

Palmzweige Zeichen für das menschliche<br />

Versagen: Die Menge die Jesus<br />

bejubelte, schrie noch in der gleichen<br />

Woche «Kreuziget ihn». In der<br />

Osternacht ist das Osterfeuer ein<br />

Symbol für einen Neuanfang, den wir<br />

nicht selbst setzen, sondern den Gott<br />

uns schenkt: der Sieg über den Tod<br />

durch die Auferweckung Jesu. Nach<br />

der Entzündung der Osterkerze am<br />

Osterfeuer ziehen wir ein in die<br />

Kirche. Es begleiten Sie Pfarrerin<br />

Sarah Böhm, Cécile Mansuy (Orgel)<br />

und Simon Mac Hale (Gesang) durch<br />

den Gottesdienst.<br />

Mit Simon Mac Hale konnten wir<br />

einen ausserordentlichen Musiker<br />

gewinnen, welcher in ganz unterschiedlichen<br />

musikalischen Stilrichtungen<br />

daheim ist. https://simonmachalemusic.wixsite.com/<br />

simonmachale.<br />

Anschliessend an den Gottesdienst<br />

sind Sie alle herzlich zur Eiertütschete<br />

ins Martinum eingeladen.<br />

Website<br />

Aktualisierte Angaben zu unseren<br />

Anlässen erfahren Sie stets auf<br />

unserer Website christkatholisch.ch/<br />

rheinfelden-kaiseraugst.<br />

Seelsorge<br />

Wünschen Sie ein persönliches<br />

Gespräch? Gerne haben wir ein<br />

offenes Ohr. Sie erreichen Ihren<br />

Seelsorger unter Tel. 061 841 11 12.<br />

Wegenstetten-<br />

Hellikon-Zuzgen-<br />

Zeiningen<br />

Darstellung Gottesdienste<br />

Die Gottesdienste werden unter der<br />

Rubrik «Gottesdienste im Fricktal»<br />

aufgeführt.


Agenda<br />

Nächste Gottesdienste<br />

So. 3. März, 10 Uhr, Dritter Fastensonntag<br />

– Oculi – Christuskirche<br />

Hellikon, Gottesdienst mit Eucharistie,<br />

geleitet von Pfr. Niklas Raggenbass<br />

und Elfi Schweizer an der Orgel.<br />

Anschliessend laden wir Sie herzlich<br />

zum Kirchenkaffee und zum Gespräch<br />

über die Zukunft der Kirche im<br />

Fricktal in den Pfarrsaal ein.<br />

Fr. 8. März, 19 Uhr, (ausnahmsweise<br />

eine Woche später als meist üblich),<br />

ökumenische Feier zum Weltgebetstag<br />

in der römisch-katholischen<br />

Sebastianskapelle Hellikon zum<br />

Thema Frieden: «Macht uns nicht zu<br />

Euren Feinden»! Palästinensische<br />

Christinnen haben den Gottesdienst<br />

vorbereitet. Jedes Jahr findet die<br />

Feier an einem anderen Ort im<br />

Wegenstettertal statt.<br />

So. 10. März, 10 Uhr, Vierter Fastensonntag<br />

– Laetare – Christuskirche<br />

Hellikon, Gottesdienst mit Eucharistie,<br />

geleitet von Pfr. Niklas Raggenbass<br />

und Vreni Bürgi an der Orgel.<br />

Anschliessend laden wir Sie zum<br />

Kirchenkaffee und gemütlichen<br />

Gespräch über Gott und die Welt in<br />

den Pfarrsaal ein.<br />

So. 17. März, 10.30 Uhr, Fünfter<br />

Fastensonntag – Judica – römischkatholische<br />

St. Georgskirche Zuzgen,<br />

ökumenischer Fastengottesdienst mit<br />

Pfr. Irina van Bürck, Pfr. Godwin<br />

Ukatu und Pfr. Niklas Raggenbass.<br />

Anschliessend wird traditionell die<br />

Fastensuppe im reformierten<br />

Kirchgemeindezentrum in Zuzgen<br />

serviert – zubereitet von den Flüchtlingen<br />

aus der Ukraine.<br />

So. 24. März, 10 Uhr, Palmsonntag,<br />

Christuskirche Hellikon, Gottesdienst<br />

mit Eucharistie und Palmensegnung,<br />

geleitet von Pfr. Niklas Raggenbass<br />

und Elfi Schweizer an der Orgel.<br />

Anschliessend laden wir Sie zum<br />

Kirchenkaffee in den Pfarrsaal und<br />

zum Gespräch über das neue<br />

«<strong>Christkatholisch</strong>» ein.<br />

Do. 28. März, 19 Uhr, Gründonnerstag,<br />

Obermumpf, Kirche St. Peter und<br />

Paul, Fricktaler Gottesdienst mit Feier<br />

des letzten Abendmahls mit dem<br />

fricktaler Pastoralteam.<br />

Fr. 29. März, 10 Uhr, Karfreitag, Blockhaus<br />

Zeiningen (Etzmatt), die<br />

reformierte Kirchgemeinde Wegenstettertal<br />

lädt unter dem Motto «Wir<br />

laden zu Tisch» zur Karfreitagsfeier<br />

mit Abendmahl in ökumenischer<br />

Gastfreundschaft ein. Das Blockhaus<br />

wurde 2009 von den Ortsbürgerschaft<br />

Zeiningen gebaut und ist auch<br />

offen für Gottesdienstfeiern. Alle sind<br />

herzlich eingeladen.<br />

Fr. 29. März, 15 Uhr, Karfreitag,<br />

Magden, Kirche St. Martin, Fricktaler<br />

Gottesdienst, Passionsfeier und<br />

Karfreitagsliturgie mit dem fricktaler<br />

Pastoralteam.<br />

Fr. 30. März, 20.30 Uhr, Karsamstag,<br />

Christuskirche Hellikon, Osternachts­<br />

feier, geleitet von Pfr. Niklas Raggenbass<br />

mit Elfi Schweizer an der Orgel<br />

und Willy Kenz mit dem Saxophon.<br />

Anschliessend Eiertütsch in österlicher<br />

Freude im Pfarrsaal.<br />

So. 31. März, 7 Uhr, Ostermorgen,<br />

Eucharistiefeier in ökumenischer<br />

Gastfreundschaft in der römischkatholischen<br />

St. Georgskirche in<br />

Zuzgen, gemeinsames Entfachen des<br />

Osterfeuers und Kerzentausch mit<br />

Irina van Bürck (reformiert), Godwin<br />

Ukatu (römisch-katholisch) und Pfr.<br />

Niklas Raggenbass. Alle erhalten ein<br />

Stück Holz vom Osterfeuer, das zu<br />

Hause aufgehängt werden kann, und<br />

an Ostern erinnern mag.<br />

So. 31. März, 10 Uhr, Ostersonntag,<br />

St. Georgskirche Zuzgen, Ostergottesdienst<br />

mit Eucharistie, geleitet von<br />

Pfr. Niklas Raggenbass und Vreni<br />

Bürgi an der Orgel.<br />

Fiire mit de Chliine<br />

Fr. 1. 3., 17.30 Uhr, Reformiertes<br />

Kirchgemeindezentrum Zuzgen,<br />

Aktion des kleinen Hasen Frederik,<br />

der seine lila Wollmütze über alles<br />

liebt. Die Feier dauert etwa 30<br />

Minuten. Die Maus Pfiff und das Team<br />

freuen sich auf Euch und Eure<br />

Begleitung. Das Fiire-Team: Nicole<br />

Meyer, Yvonne Blattner, Dorothea<br />

Schlienger. Fiire mit de Chliine ist ein<br />

Gottesdienst für Kinder von 2–6<br />

Jahren mit Begleitung. Wir treffen uns<br />

pro Jahr 4 mal. Übernächstes Fiire<br />

mit de Chliine ist am 24. Mai:<br />

Herzliche Einladung!<br />

Feierabend-Konzert<br />

Fr. 15. März, 19.30 Uhr, christkatholische<br />

St. Georgskirche in Zuzgen.<br />

Sandra Rohrer-Sacher, Sopran;<br />

Christina Raurich, Orgel und Renald<br />

Müller, Trompete, laden zu einem<br />

Konzert zur Fastenzeit ein. Das<br />

Programm beinhaltet Gesang und<br />

Musik, passend zur Passionszeit.<br />

Religionsunterricht Unterstufe<br />

Der Religionsunterricht der Unterstufe,<br />

den Elfi Schweizer leitet, findet an<br />

folgenden Daten von 13.30 Uhr bis 16<br />

Uhr im Pfarrsaal in Hellikon statt:<br />

1. März; 22. März; 26. April; 31. Mai<br />

und 28. Juni statt. Am 28. Juni<br />

werden wir wieder einen Kunst-Ausflug<br />

mit Bezug zum Religionsunterricht<br />

planen und durchführen. Für<br />

allfällige Fragen zum Religionsunterricht<br />

stehen Ihnen die Organistin,<br />

Religions- und Musiklehrerin Elfi<br />

Schweizer (079 371 37 94) und Pfr.<br />

Niklas Raggenbass (076 276 12 12)<br />

gerne zur Auskunft bereit.<br />

Wegenstettertal-Fahrdienst<br />

Die Kirchenpflege hat angeregt, für<br />

die Fricktaler Gottesdienste einen<br />

Fahrdienst zu organisieren, dann<br />

wenn ein Gottesdienst ausserhalb<br />

des Wegenstettertales stattfindet. Es<br />

besteht auch die Möglichkeit, einen<br />

Fahrdienst für die Gottesdienste im<br />

Wegenstettertal zu organisieren. Wer<br />

jeweils für diese Gottesdienste eine<br />

Fahrgelegenheit wünscht, kann sich<br />

bei Yvonne Hasler jeweils bis<br />

spätestens 13 Uhr am Vortag des<br />

Gottesdienstes anmelden unter der<br />

Telephonnummer 061 851 20 45.<br />

«Coffee und Talk im Wegenstettertal»<br />

Ein offenes Kaffee fürs ganze<br />

Wegenstettertal – unabhängig von<br />

Konfession und Kultur. Wir schliessen<br />

uns der reformierten und römischkatholischen<br />

Kirche an und laden<br />

zum unverbindlichen Treffen ein –<br />

eine gelebte und lernbereite Ökumene<br />

der Gastfreundschaft: Jeden<br />

Freitag von 9 bis 11 Uhr im reformierten<br />

Kirchgemeindezentrum an der<br />

Hauptstrasse 14 in Zuzgen. Alle sind<br />

uns herzlich willkommen!<br />

Hausgottesdienste und Seelsorgegespräche<br />

Nach allen Gottesdiensten oder nach<br />

persönlicher Absprache steht PrV.<br />

Niklas Raggenbass zu Seelsorgegesprächen<br />

oder zu Fragen rund um<br />

unser Glaubensleben gerne zur<br />

Verfügung (telefonisch erreichbar<br />

unter 076 276 12 12). Für alle Anliegen<br />

am Tag oder in der Nacht steht<br />

ihnen auch der Seelsorge Pikett-<br />

Dienst unseres Pastoralteams<br />

Fricktal für Sie bereit: +41 61 853 16<br />

91. Die Seelsorgenden des Fricktals<br />

sind für Sie da.<br />

Gottes Segen auf Ihrem Weg:<br />

Vom Herzen!<br />

PrV. Dr. Niklas Raggenbass<br />

Martin Schlienger, Kirchengutsverwalter<br />

Ostschweiz –<br />

Zürich<br />

St. Gallen<br />

Gottesdienste<br />

So. 10. März, 9.30 Uhr, Eucharistiefeier<br />

mit gemeinsamer Bussfeier.<br />

So. 24. März, 9,30 Uhr, Eucharistiefeier<br />

mit Segnung der Palmen.<br />

Do. 28. März, 18 Uhr, Eucharistiefeier<br />

zum Hohen Donnerstag.<br />

Fr. 29. März, 16.30 Uhr, Karfreitagsliturgie,<br />

Mitwirkung des Chors.<br />

So. 31. März, 9.30 Uhr, Eucharistiefeier<br />

zu Ostern mit Wassersegnung,<br />

Mitwirkung des Chors.<br />

Besondere Gottesdienste<br />

Die besonderen Gottesdienste der<br />

Karwoche und von Ostern reflektieren<br />

und feiern den Leidensweg und<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 61


Agenda<br />

62<br />

die Auferweckung von Jesus Christus.<br />

Sie sind herzlich zu diesen Feiern<br />

eingeladen.<br />

Fahrdienst «Blitz»<br />

Möchten Sie unseren Fahrdienst zur<br />

St. Galler Christuskirche in Anspruch<br />

nehmen? – Bitte wenden Sie sich bis<br />

8 Uhr morgens an folgende Fahrer:<br />

für den Gottesdienst am 10. März:<br />

Richard Steiner, 076 365 31 72<br />

für den Gottesdienst am 24. März:<br />

Kasimir Bieli, 079 624 45 61<br />

für den Gottesdienst am 31. März:<br />

Heinz Metzger, 079 942 95 92.<br />

Kirchgemeindeversammlung und<br />

Suppenzmittag<br />

Nach dem Gottesdienst an Palmsonntag,<br />

24. März, sind die Mitglieder<br />

der Kirchgemeinde freundlich<br />

eingeladen zur Kirchgemeindeversammlung<br />

um 10.45 Uhr. Anschliessend<br />

geniessen wir ein feines<br />

Suppenzmittag zugunsten des<br />

Hilfswerks Partner sein. Sie sind auch<br />

hierzu freundlich eingeladen.<br />

Kirchenchor<br />

Unser kleiner Chor trifft sich jeweils<br />

donnerstags um 19.30 Uhr zum<br />

gemeinsamen Singen im Kirchgemeindesaal<br />

mit Blick auf unser<br />

Mitwirken bei den Gottesdiensten.<br />

Wir würden uns über Verstärkung<br />

freuen. Wenn Sie gerne singen und<br />

interessiert sind, wenden Sie sich an<br />

Tel. 071 222 85 65, oder kommen Sie<br />

doch zum Schnuppern vorbei!<br />

Unsere Website<br />

Aktualisierte Angaben zu unseren<br />

Anlässen erfahren Sie stets auf<br />

unserer Website christkatholisch.ch/<br />

stgallen.<br />

Seelsorge<br />

Wünschen Sie ein persönliches<br />

Gespräch? Gerne haben wir ein<br />

offenes Ohr. Sie erreichen Ihren<br />

Seelsorger unter Tel. 071 222 85 65.<br />

Schaffhausen/<br />

Thurgau West<br />

Gottesdienste /<br />

Veranstaltungen<br />

Fr. 1. bis So. 3. März, Kommunionlager<br />

zusammen mit den Kindern aus<br />

Zürich in Richterswil.<br />

So. 10. März, 10.15 Uhr, Eucharistiefeier<br />

mit Prof. em Christoph Führer,<br />

Organist Markus Lussi in der St.<br />

Anna-Kapelle, anschliessend<br />

Kirchenkaffee im Restaurant Thiergarten.<br />

Sa. 23. März, 11 Uhr, Probe Erstkommunion<br />

in der St. Anna Kapelle.<br />

So. 24. März, 10.15 Uhr, Erstkommunion<br />

– Palmsonntag Eucharistiefeier<br />

mit Pfarrer Klaus Gross, Organist<br />

Markus Lussi in der St. Anna-Kapelle,<br />

anschliessend Apéro.<br />

Fr. 29. März, 14 Uhr, Johannes passion<br />

vertont und gesprochen vom Duo<br />

Klangspuren in der St. Anna­ Kapelle.<br />

Ergreifend und eigenwillig gestaltet<br />

das Duo Klangspuren die Johannes-<br />

Passion als ein modernes Mysterienspiel.<br />

Bibeltext und Musik verweben<br />

sich ineinander und lassen Zeit und<br />

Raum, die bekannten Worte neu zu<br />

erleben.<br />

Duo Klangspuren: Esther Morgenthaler<br />

(Akkordeon, Psalter, Polychord,<br />

Klanginstrumente, Stimme); Veronika<br />

Ehrensperger (Harfen, Gong,<br />

Klanginstrumente, Stimme).<br />

Sa. 30. März, 20.30 Uhr, Osternachtfeier<br />

vor und in der St. Anna-Kapelle<br />

mit Pfarrer Klaus Gross, Organist<br />

Peter Leu und Gesang Alois Carnier.<br />

Alois Carnier<br />

Zürich<br />

Gottesdienste<br />

Fr. 1. März, 18.30 Uhr, Augustinerkirche,<br />

ökum. Feier zum Weltgebetstag.<br />

So. 3. März, 10 Uhr, Augustinerkirche,<br />

Eucharistiefeier, Pfr. em. Christoph<br />

Führer.<br />

So. 3. März, 10 Uhr, Christuskirche,<br />

Eucharistiefeier, Pfrn. Melanie<br />

Handschuh.<br />

Mi. 6. März, 18.30 Uhr, Christuskirche,<br />

Eucharistiefeier, Pfr. Frank Bangerter.<br />

So. 10. März, 10 Uhr, Augustinerkirche,<br />

Kommunionfest, Unterrichtsteam.<br />

So. 10. März, 10 Uhr, Christuskirche,<br />

Eucharistiefeier, Pfr. Frank Bangerter.<br />

Mi. 13. März, 18.30 Uhr, Christuskirche,<br />

Eucharistiefeier, Pfr. em.<br />

Christoph Führer.<br />

So. 17. März, 10 Uhr, Augustinerkirche,<br />

KunstGottesdienst, Pfr. Lars Simpson.<br />

So. 17. März, 10 Uhr, Christuskirche,<br />

Eucharistiefeier, Pfr. Frank Bangerter.<br />

Mi. 20. März, 18.30 Uhr, Christuskirche,<br />

Eucharistiefeier, Pfr. Frank<br />

Bangerter.<br />

Sa. 23. März, 10.30 Uhr, Kirchgemeindehaus<br />

zur Münz, Fiire mit de Chliine,<br />

Angelika Hiller, Pfr. Klaus Gross.<br />

So. 24. März, 10 Uhr, Palmsonntag,<br />

Augustinerkirche, Eucharistiefeier mit<br />

Segnung der Palmzweige, Pfr. Lars<br />

Simpson.<br />

So. 24. März, 10 Uhr, Palmsonntag,<br />

Christuskirche, Eucharistiefeier mit<br />

Segnung der Palmzweige, Pfr. Frank<br />

Bangerter.<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong><br />

Mi. 27. März, kein Gottesdienst in der<br />

Christuskirche!<br />

Do. 28. März, 19 Uhr, Hoher Donnerstag,<br />

Christuskirche, Abendmahlsmesse,<br />

Pfarrteam.<br />

Fr. 29. März, 10 Uhr, Karfreitag,<br />

Christuskirche, Karfreitagsliturgie,<br />

Pfr. Frank Bangerter, Pfr. em.<br />

Christoph Führer.<br />

Fr. 29. März, 12 Uhr, Karfreitag,<br />

röm.-kath. Kirche St.Peter und Paul,<br />

Beginn des ökumenischen Kreuzwegs.<br />

Fr. 29. März, 15 Uhr, Karfreitag,<br />

Augustinerkirche, Karfreitagsliturgie,<br />

Pfr. Lars Simpson, Pfr. em. Christoph<br />

Führer.<br />

Fr. 29. März, 17 Uhr, Karfreitag,<br />

Augustinerkirche, Trauermette,<br />

Pfarrteam, Pfr. em. Christoph Führer.<br />

Sa. 30. März, 20.30 Uhr, Karsamstag,<br />

Augustinerkirche, Auferstehungsfeier,<br />

Pfarrteam.<br />

So. 31. März, 10 Uhr, Ostersonntag,<br />

Augustinerkirche, Eucharistiefeier,<br />

Pfr. Lars Simpson, mit dem Kirchenchor.<br />

So. 31. März, 10 Uhr, Ostersonntag,<br />

Christuskirche, Eucharistiefeier, Pfr.<br />

Frank Bangerter, Pfr. em. Christoph<br />

Führer mit Regula Schwarzenbach<br />

(Querflöte) und Urs Schmitt (Orgel).<br />

Ökumenische Wanderwoche<br />

Dieses Jahr führt die ökumenische<br />

Wanderwoche, unter der Leitung von<br />

Franz-Othmar Schaad, vom 22. – 29.<br />

Juni nach La Grande Béroche (Jura).<br />

Sie möchten mehr darüber erfahren?<br />

Herzliche Einladung an den Informationsnachmittag<br />

am Freitag, 1. März,<br />

um 14.30 Uhr in der Cafeteria,<br />

Pfarreizentrum Bruder Klaus,<br />

Milchbuckstrasse 73, 8057 Zürich.<br />

Weltgebetstagsfeier<br />

aus Palästina: «.... durch das Band<br />

des Friedens» (Epheser 4,3).<br />

Palästinensische Frauen verschiedener<br />

christlicher Konfessionen, die für<br />

uns den Weltgebetstagsgottesdienst<br />

in der Zeit von 2020 bis 2022<br />

vorbereitet haben, denken über die<br />

Zeilen im 4. Kapitel des Briefes an die<br />

Gemeinde in Ephesus nach, wo es<br />

unter anderem heisst: «Ertragt<br />

einander in Liebe!» – eine grosse<br />

Herausforderung in einer konfliktträchtigen<br />

Region, aber auch für uns.<br />

Seit dem Überfall der palästinensischen<br />

Hamas auf die israelische<br />

Bevölkerung wird jedes Wort über<br />

Palästina kritisch beurteilt. Die<br />

Verfasserinnen der Liturgie haben mit<br />

diesem schrecklichen Ereignis nichts<br />

zu tun; ihr Leben ist dadurch jedoch<br />

schwieriger geworden. Umso<br />

wichtiger ist es, ihren Stimmen Gehör<br />

zu schenken und ihre Vision zu teilen:<br />

«Güte und Treue finden zueinander,<br />

Gerechtigkeit und Frieden küssen<br />

sich.» (Psalm 85,11). Die Altstadtkir­


Agenda<br />

chen feiern die ökumenische Feier<br />

des Weltgebetstags am Freitag, 1.<br />

März, um 18.30 Uhr in der Augustinerkirche.<br />

Danach gibt es ein<br />

gemütliches Beisammensein im<br />

Kirchgemeindehaus «zur Münz» mit<br />

typischen Häppchen aus dem Nahen<br />

Osten. Herzliche Einladung zum<br />

Mitbeten und Mitfeiern!<br />

Gesprächs- und Bibelgruppe<br />

Die Gruppe, zusammen mit Pfr. Lars<br />

Simpson, freut sich, wenn Sie am<br />

Montag, 4. März, mit dabei sind. Das<br />

Treffen findet von 10 bis 11.30 Uhr im<br />

Raum im Parterre an der Elisabethenstrasse<br />

20, 8004 Zürich (Haltestelle:<br />

Kalkbreite/ Bhf. Wiedikon) statt. Es<br />

sind keine Vorkenntnisse nötig. Bibeln<br />

und Unterlagen werden zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Sternschnuppen über Mittag<br />

Sie leuchten wieder in der Fastenzeit:<br />

Am Donnerstag, 7. März, spricht<br />

Raphael Golta, Stadtrat und Vorsteher<br />

Sozialdepartement; die Musik<br />

steuern Silviya Savova-Hartkamp<br />

(Violine) und Albert Hartkamp (Cello)<br />

bei. Am 14. März, hören Sie Dr.<br />

Christian Jungen, den Künstlerischen<br />

Direktor des Zürich Film Festival, es<br />

spielen Nina Ulli (Violine) und Joseph<br />

‹Counousse› Mühlhauser (Schwyzerörgeli).<br />

Am 21. März, Donnerstag,<br />

spricht der Geschäftsleiter der<br />

«Fastenaktion» (früher «Fastenopfer»)<br />

Bernd Nilles, es spielt CheDuo:<br />

Marilina Mora (Flöte) und Andrea<br />

Recinelli (Gitarre). Am Hohen<br />

Donnerstag, 28. März, wartet die<br />

Musiksternschnuppe auf Sie: Ein<br />

«Frühlingserwachen» mit Olga<br />

Mishula (Cymbal) und Merit Eichhorn<br />

(Truhenorgel).<br />

Krea-Nachmittag<br />

Zusammen Neues und Nützliches<br />

kreieren: Manu Lentini zeigt, wie<br />

Recycling mit Alltagsdingen Spass<br />

und Freude bereitet. Vorkenntnisse<br />

sind keine notwendig. Inklusive<br />

Zvierikaffee und Kuchen von Daniela<br />

Moser, Julia Pachoud & Monique<br />

Henrich. Wir treffen uns um 14 Uhr<br />

am Donnerstag, 7. März, in der<br />

Herzogstube im Kirchgemeindehaus<br />

«zur Münz». Wir freuen uns auf Euch.<br />

Erstkommunionfest<br />

Herzliche Einladung zum Erstkommunionsgottesdienst<br />

«Kostet und sehet<br />

wie gütig der Herr ist». Ein grosses<br />

Fest möchte gebührend gefeiert<br />

werden. Rund zwanzig Kinder dürfen<br />

am Sonntag, 10. März, um 10 Uhr in<br />

der Augustinerkirche das erste Mal<br />

die Kommunion empfangen. Im<br />

Anschluss an den Festgottesdienst<br />

findet im Kirchgemeindehaus ein<br />

Apéro statt. Wir freuen uns über alle<br />

Gemeindemitglieder, Gotte & Göttis<br />

und Verwandte, welche an diesem<br />

speziellen Moment der Kinder<br />

teilhaben möchten.<br />

Konzert «Abendklänge»<br />

Unter dem Titel «Laetare: Freue<br />

dich!» erklingen am Freitag, 15. März,<br />

um 19 Uhr in der Christuskirche<br />

Tänze und Melodien aus vier Jahrhunderten<br />

für vier verschiedene<br />

Flöten und Orgel. Es spielen Mutsumi<br />

Ueno (Orgel) und Sibylle Kunz (Blockflöten<br />

und Krummhorn). Eintritt frei,<br />

Kollekte. Alle sind anschliessend<br />

herzlich zu einem Apéro eingeladen.<br />

KunstGottesdienst<br />

Zum und am St. Patrick’s Day, am<br />

Sonntag, 17. März, feiern wir um 10<br />

Uhr einen KunstGottesdienst in der<br />

Augustinerkirche. Musikalisch<br />

passend spielen Karen van Rekum<br />

(Celtic Harp), Roman Bausch (Irish<br />

Accordion) sowie Merit Eichhorn<br />

(Orgel), Pfarrer Lars Simpson<br />

übernimmt Wort und Liturgie.<br />

Monatsausflug<br />

Am Donnerstag, 21. März, reisen wir<br />

nach Montreux zum Schloss Chillon.<br />

Wir treffen uns im vordersten 2.<br />

Klasswagen in Fahrtrichtung, der<br />

wahrscheinlich auf Gleis 31, um 9.02<br />

Uhr in Zürich wegfährt.<br />

Klangprojekt Con sordino<br />

Über zwei Wochen lang erklingen die<br />

Glocken der Altstadt Zürichs anders.<br />

Vom 16. März bis zum Karfreitag werden<br />

die Glocken ummantelt sein: der<br />

Künstler Peter Conradin Zumthor<br />

bringt die Glocken während der<br />

Passionszeit anders zum Klingen.<br />

Sein Projekt Zürcher Glocken – «con<br />

sordino» ist Teil des Festivals<br />

«taktlos»: Am 16. März sind alle zu<br />

einem Glockenspaziergang eingeladen.<br />

Beginn um 19.15 Uhr in der<br />

Predigerkirche mit einem Orgelkonzert<br />

von Dominik Blum. Anschliessend<br />

gehen wir zu Fuss durch die<br />

Altstadt. Das Schlusskonzert mit<br />

Schlagzeug und Harmonium, von<br />

Peter C. Zumthor und Felix Profos in<br />

der Kirche St. Peter (Schluss ca. 23<br />

Uhr). Am Karsamstag wird die<br />

Osternacht angedeutet mit einer<br />

speziellen Glockenkomposition von<br />

Rudolf H. Röttinger «Elijahu – Jesus»<br />

um 20 Uhr. (Um 19 Uhr wird es ein<br />

Glockenspiel der St. Anna-Kapelle<br />

geben für 15 Minuten). Das Projekt<br />

wird mit einem Ökumenischen<br />

Gottesdienst am Ostermontag, 1.<br />

April, um 10 Uhr in der Kirche St.<br />

Peter mit Pfrn. Cornelia Camichel<br />

Bromeis und Pfr. Lars Simpson<br />

abgeschlossen.<br />

Wandergruppe<br />

Am Freitag, 1. März, laufen wir «Vom<br />

Land in die Stadt», von Urdorf nach<br />

Albisrieden. Am 15. März zieht es uns<br />

nach Bubikon in Züricher Oberland,<br />

uns stehen «Torfmoore und Seeblicke»<br />

bevor, bis wir in Rapperswil<br />

einkehren und mit Zug oder Schiff<br />

zurück nach Zürich fahren. Die<br />

Details zu den Wanderungen finden<br />

Sie auf unserer Homepage www.<br />

christkath-zuerich.ch.<br />

Aus unserer Mitte<br />

Verstorben sind Pietro Valsangiacomo,<br />

aus Langnau am Albis, im Alter<br />

von 91 Jahren; Gertrud Smolensky,<br />

aus Zürich, im Alter von 97 Jahren;<br />

Rolf Baier, aus Glattbrugg, im Alter<br />

von 86 Jahren, und Friederike<br />

Burkhardt, aus Dübendorf, im Alter<br />

von 88 Jahren. Wir entbieten allen<br />

Angehörigen unser herzliches Beileid.<br />

Offene Christuskirche<br />

Jeden Samstag von 12 bis 14 Uhr.<br />

Winterthur<br />

Gottesdienste<br />

So. 3. März, 10 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

Pfr. Frank Bangerter.<br />

So. 17. März, 10 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

Pfr. Klaus Gross.<br />

So. 24. März, 10 Uhr, Palmsonntag,<br />

Eucharistiefeier mit Segnung der<br />

Palmzweige, Pfr. em. Martin Bühler.<br />

Fr. 29. März, 10 Uhr, Karfreitag,<br />

Karfreitagsliturgie, Pfr. Klaus Gross,<br />

Dkn.em. Doris Zimmermann.<br />

So. 31. März, 10 Uhr, Ostersonntag,<br />

Eucharistiefeier, Pfr. Klaus Gross,<br />

Dkn.em. Doris Zimmermann, mit dem<br />

Musikensemble Ratatouille. Bei<br />

schönem Wetter anschliessend<br />

Apéro vor der Kirche.<br />

Frauenverein<br />

Am Montag, 4. März, um 14.15 Uhr<br />

Jahresversammlung <strong>2024</strong> im<br />

Kafi-Stübli der Kapelle St. Michael.<br />

Herzliche Einladung!<br />

Pfrn. Melanie Handschuh<br />

Kanton Bern<br />

Bern<br />

Gottesdienste<br />

So. 3. März, 10 Uhr, 3. Fastensonntag,<br />

Eucharistiefeier, Pfr. Thomas Zellmeyer.<br />

So. 3. März, 18.30 Uhr, 3. Fastensonntag,<br />

Vesper, Pfr. Thomas Zellmeyer,<br />

Pfrn. Renate Dienst.<br />

Mi. 6. März, 18.30 Uhr, Abendmesse<br />

mit Musik, Pfr. Thomas Zellmeyer.<br />

So. 10. März, 10 Uhr, 4. Fastensonntag,<br />

Eucharistiefeier, Pfr. Christoph<br />

Schuler, Diakon Patrick Zillig.<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 63


Agenda<br />

64<br />

So. 10. März, 18.30 Uhr, 4. Fastensonntag,<br />

Vesper nach evangelischlutherischem<br />

Ritus, Pfrn. Renate<br />

Dienst, Pfr. Christoph Schuler.<br />

Mi. 13. März, 18.30 Uhr, Abendmesse,<br />

Pfarrer em. Peter Hagmann.<br />

So. 17. März, 10 Uhr, Passionssonntag,<br />

Eucharistiefeier, Pfr. Thomas<br />

Zellmeyer, Diakon Patrick Zillig.<br />

So. 17. März, 18.30 Uhr, Passionssonntag,<br />

Vesper, Pfr. Thomas<br />

Zellmeyer.<br />

Mi. 20. März, 18.30 Uhr, Abendmesse,<br />

Pfr. Christoph Schuler.<br />

So. 24. März, 10 Uhr, Palmsonntag,<br />

Eucharistiefeier, Pfr. em. Peter<br />

Hagmann.<br />

So. 24. März, 18.30 Uhr, Palmsonntag,<br />

Vesper, Pfr. Christoph Schuler.<br />

Mi. 27. März, 18.30 Uhr, KEINE<br />

Abendmesse in der Heiligen Woche.<br />

Do. 28. März, 10 Uhr, Hoher Donnerstag,<br />

Ölweihe, Eucharistiefeier,<br />

Bistumsverweser Pfr. Daniel Konrad.<br />

Do. 28. März, 18.30 Uhr, Hoher<br />

Donnerstag, Abendmahlsmesse,<br />

Trauermette zum Karfreitag, Pfr.<br />

Thomas Zellmeyer.<br />

Fr. 29. März, 10 Uhr, Karfreitag,<br />

Passionsliturgie, Pfr. em. Peter<br />

Hagmann.<br />

Fr. 29. März, 15 Uhr, Karfreitag, Kreuzwegandacht<br />

anhand der Bilder von<br />

Marion Ehrsam, Pfr. Christoph<br />

Schuler, Pfr. Thomas Zellmeyer.<br />

Fr. 29. März, 18.30 Uhr, Karfreitag,<br />

Trauermette zum Karsamstag, Pfr.<br />

Thomas Zellmeyer, Pfr. Christoph<br />

Schuler.<br />

Sa., 30. März, 20 Uhr, Osternacht,<br />

Osterfeuer, Eucharistiefeier, Pfr.<br />

Christoph Schuler, Pfr. em. Peter<br />

Hagmann.<br />

So. 31. März, 10 Uhr, Ostersonntag,<br />

Eucharistiefeier, Pfr. Thomas Zellmeyer.<br />

So. 31. März, 17 Uhr, Ostersonntag,<br />

Vesper, Pfr. Christoph Schuler, Pfr.<br />

Thomas Zellmeyer.<br />

Ökumenisches Gebet<br />

zum Weltgebetstag<br />

Die von christlichen Frauen aus<br />

Palästina verfasste Liturgie trägt den<br />

Titel «... durch das Band des Friedens.»<br />

Besonders in schwierigen<br />

Zeiten bleibt manchmal nur das<br />

Gebet. Beten Sie an diesem Abend<br />

mit und setzen Sie so ein Zeichen für<br />

den Frieden. Der Anlass findet am<br />

Freitag, 1. März, um 18 Uhr in der<br />

Nydeggkirche statt. Anschliessend<br />

sind alle zu einem Imbiss eingeladen.<br />

Ordentliche Versammlung des<br />

Landeskirchenrates des Kantons<br />

Bern<br />

Am Samstag, 2. März, findet die<br />

ordentliche Versammlung des<br />

Landeskirchenrates des Kantons<br />

Bern in Thun statt. Die Versammlung<br />

beginnt mit der Eucharistiefeier in der<br />

Kirche St. Beatus im Göttibach mit<br />

Pfr. Thomas Zellmeyer. Die Kirchgemeinde<br />

Bern ist durch zwei Delegierte<br />

mit Stimmrecht, einem Delegierten<br />

ohne Stimmrecht, zwei Pfarrpersonen<br />

und einem Diakon im Ehrenamt<br />

vertreten.<br />

Jass- uns Spielnachmittag<br />

Montag, 4. März, um 14 Uhr sind alle,<br />

die gerne jassen oder auch andere<br />

Spiele bevorzugen, in den Kirchgemeindesaal<br />

eingeladen. Ein Zvieri<br />

rundet den Nachmittag ab.<br />

Buchvernissage – Drei Bücher<br />

über christkatholische Theologie<br />

An der Buchvernissage vom Mittwoch,<br />

6. März, um 19.30 Uhr, werden<br />

drei neue Bücher vorgestellt, die in<br />

der neuen Reihe «katholon» erscheinen.<br />

Bd. 1: A. Suter/A. Berlis/Th.<br />

Zellmeyer, Die <strong>Christkatholisch</strong>e<br />

Kirche der Schweiz. Geschichte und<br />

Gegenwart; Bd. 2: A. Berger, Anny<br />

Peter (1882–1958). <strong>Christkatholisch</strong>e<br />

Frauenrechtlerin, Pazifistin und<br />

Pädagogin; Bd. 3: E. Moser, Allverehrt<br />

und tiefbetrauert. Gender und<br />

Erinnerung in christkatholischen<br />

Nekrografien (1870–1924). Mit dem<br />

kürzlich erschienenen Buch «Die<br />

<strong>Christkatholisch</strong>e Kirche der<br />

Schweiz» wurde im Theologischen<br />

Verlag Zürich eine neue Reihe<br />

eröffnet. Es handelt sich bei Band 1<br />

um eine umfassende Darstellung des<br />

Altkatholizismus, betrachtet durch die<br />

Linse der Entwicklungen und<br />

Diskurse der Schweizer Kirche bis in<br />

die allerjüngste Gegenwart. Das Buch<br />

enthält zudem Abbildungen und einen<br />

Anhang mit Quellentexten. Ausser<br />

dem genannten Buch sind bereits<br />

zwei weitere Bände in der Reihe<br />

erschienen: Band 2 beschäftigt sich<br />

mit der Lehrerin und langjährigen<br />

Präsidentin des Frauenverbandes,<br />

Anny Peter. Band 3 befasst sich mit<br />

christkatholischer Erinnerungskultur<br />

zwischen 1870 und 1924. Die Autorin,<br />

Erika Moser, hat dazu Nachrufe,<br />

Leichenpredigten, Totenzettel und<br />

Grabgedichte auf bekannte und<br />

weniger bekannte Christkatholikinnen<br />

und Christkatholiken analysiert, um<br />

auf die Spur zu kommen, wie der<br />

ideale Christkatholik bzw. die ideale<br />

Christkatholikin gesehen und so eine<br />

kollektive Identität konstruiert wurde.<br />

Die drei Bücher sind alle am Institut<br />

für <strong>Christkatholisch</strong>e Theologie der<br />

Universität Bern entstanden. Der<br />

Eintritt ist frei.<br />

Orgelschmaus zur Märitzeit<br />

Unter dem Motto «Orgelschmaus»<br />

wird am Samstag, 9. März, um<br />

11.30 Uhr Orgelmusik zur Märit-Zeit<br />

erklingen. In diesen ca. 30-minütigen<br />

Konzerten wird Organist Walter Dolak<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong><br />

u. a. auch an der Goll-Orgel nach<br />

Publikumswünschen improvisieren.<br />

Der Eintritt ist frei, Kollekte.<br />

Religionsunterricht<br />

Am Samstag, 9. März, von 9.45 bis<br />

12 Uhr treffen sich alle Unterrichtskinder<br />

zum gemeinsamen Religionsunterricht<br />

mit den Pfarrpersonen<br />

Thomas Zellmeyer, Christoph Schuler<br />

und Liza Zellmeyer. Im Rahmen des<br />

Jahresthemas «Hoffnung» setzen<br />

sich die Kinder in einer Gottesdienstwerkstatt<br />

mit den Gottesdiensten der<br />

Fastenzeit auseinander. Im Zentrum<br />

steht die ökumenische Kampagne zur<br />

Fastenzeit, welche die Kinder<br />

kennenlernen werden. Im Sonntagsgottesdienst<br />

werden sie Elemente<br />

daraus vorstellen. Wir freuen uns<br />

über die Mitwirkung der Kinder- und<br />

Jugendlichen in diesem Gottesdienst!<br />

Suppen-Zmittag<br />

Sonntag, 10. März, ist anschliessend<br />

an den Gottesdienst zum 4. Fastensonntag<br />

das Suppen-Zmittag,<br />

zubereitet durch den Gemeindeverein.<br />

Der Erlös kommt dem Projekt des<br />

Hilfswerks Partner sein zugute, das<br />

unsere Kirchgemeinde in diesem Jahr<br />

unterstützt: Innenausstattung des<br />

Montessori-Kindergartens in Masasi,<br />

Tansania, vorgestellt im Gemeindebrief<br />

Frühling <strong>2024</strong>. Besten Dank für<br />

grosszügige Spenden.<br />

Singwochenende des<br />

Chor verbandes<br />

Alle interessierten Sängerinnen und<br />

Sänger der christkatholischen<br />

Kirchenchöre Schweiz treffen sich zu<br />

einem Singwochenende für gemeinsamen<br />

Gesang und gemütliches<br />

Beisammensein. Es steht unter dem<br />

Motto «Psalmvertonungen» und<br />

findet in diesem Jahr am 15. und 16.<br />

März in Herzberg statt.<br />

Gemeindeverein – Generalversammlung<br />

Montag, 18. März, treffen sich um<br />

18.30 Uhr die Mitglieder des Gemeindevereins<br />

zur Generalversammlung.<br />

Anschliessend an die Verhandlungen<br />

der Traktanden gibt es ein Nachtessen.<br />

Anmeldungen sind bitte bis<br />

14. März an Beatrice Reusser,<br />

031 351 26 12, beatrice.reusser@<br />

bluewin.ch zu richten. Mitglieder und<br />

Gäste sind herzlich willkommen.<br />

Mittagstisch<br />

Freitag, 22. März, ab 12 Uhr findet<br />

der letzte Mittagstisch dieses<br />

Winters statt. Wer daran teilnehmen<br />

möchte, melde sich bitte bis Mittwoch,<br />

20. März, bei Helene Ringgenberg,<br />

079 543 68 86 an. Kosten:<br />

Fr. 20.— (inklusive Getränke). Der<br />

Gemeindeverein lädt zu diesen<br />

beliebten Mit tagessen im Kirchgemeindesaal<br />

ein.


«mitenang – fürenang» –<br />

Filmabend<br />

Zusammen einen Film anschauen,<br />

diskutieren, etwas essen – eine<br />

Plattform, die den Austausch unter<br />

verschiedenen Kulturen fördert. Für<br />

Mitglieder unserer Kirchgemeinde<br />

und Gäste. Der nächste Filmabend,<br />

mit dem Film «Ich bin dann mal weg»,<br />

findet am Freitag, 22. März, um<br />

18 Uhr statt. Anmeldung bis am<br />

Vortag im Sekretariat: 031.318.06.55,<br />

sekreta riat@ckkgbern.ch.<br />

Palmenbinden<br />

Die Kinder und Jugendlichen des<br />

Religionsunterrichts binden am<br />

Samstag, 23. März, von 9.45 bis<br />

12 Uhr, zusammen mit Eltern und<br />

Grosseltern, die Palmbäume für<br />

Palmsonntag.<br />

Vernissage – Ausstellung «Kreuzweg»<br />

von Marion Ehrsam<br />

Am Sonntag, 24. März, begrüsst Sie<br />

die Künstlerin Marion Ehrsam um<br />

19.30 Uhr, nach der Palmsonntagsvesper<br />

von 18.30 Uhr, zur Vernissage<br />

ihrer Ausstellung «Kreuzweg» mit<br />

Wort, Musik und Apéro. Zu Gottesdienst<br />

und Vernissage, bei denen<br />

Helene Ringgenberg musikalisch<br />

mitwirken wird, sind alle herzlich<br />

eingeladen.<br />

Eierfärben für das Osterbuffet<br />

Montag, 25. März färben wir ab 14 Uhr<br />

im Kirchgemeindehaus die Eier für das<br />

Osternachtbuffet. Helferinnen und<br />

Helfer sind willkommen. Betreffend<br />

Material gibt Beatrice Reusser (Tel.<br />

031 351 26 12) gerne Auskunft. Nach<br />

erfolgreicher Arbeit gibt es ein wohl<br />

verdientes Zvieri.<br />

Konzert – «Vom Tod zur Auferstehung»<br />

Männerquartett ANIMA<br />

Die vier Männer des Quartetts<br />

ANIMA sind zurück in Bern. Sie<br />

singen am Freitag, 29. März, um<br />

16.30 Uhr geistliche Lieder aus orthodoxer<br />

und slawischer Tradition. Dabei<br />

steht der Übergang vom Tod (Karfreitag)<br />

zur Auferstehung (Ostern) im<br />

Zentrum. Wir bleiben nicht in der Zeit<br />

der Trauer und der Grabesruhe<br />

verhaftet, sondern dürfen auf das<br />

neue Leben hoffen, das uns durch die<br />

Auferstehung Jesu von den Toten<br />

geschenkt werden wird. Alle musikalisch<br />

und geistlich Interessierten sind<br />

herzlich willkommen.<br />

Abschied<br />

Am 14. Januar ist Vera Stutz-Schobinger,<br />

Bern, im 92. Lebensjahre<br />

verstorben. Wir haben von ihr am<br />

25. Januar mit einem Requiem<br />

Abschied genommen. Den Angehörigen<br />

entbieten wir unser herzliches<br />

Beileid. Unsere Kirchgemeinde wird<br />

ihr als treues Mitglied, als langjährige<br />

Sekretärin und engagiertes Mitglied<br />

des Frauenvereins ein ehrendes<br />

Gedächtnis bewahren. Ruhe sie im<br />

Frieden und Licht Gottes.<br />

Burgdorf<br />

Gottesdienste<br />

Sonntag, 3. März, 11 Uhr, in der<br />

röm.-kath. Kirche Burgdorf: ökumenischer<br />

Fastensuppen-Gottesdienst<br />

mit Pfr. Klaus Wloemer, Pfr. Manuel<br />

Dubach und Gemeindeleiter Manuel<br />

Simon. Anschliessend Fastensuppe<br />

im Gemeindesaal.<br />

Donnerstage 7., 14. und 21. März,<br />

jeweils 9.30 Uhr: Fortsetzung der<br />

ökumenischen Passionsandachten in<br />

der ref. Kirche Grosshöchstetten (die<br />

erste Passionsandacht ist am 29.<br />

Februar daselbst).<br />

Palmsonntag, 24. März, 10 Uhr feiern<br />

wir christkatholischen Gottesdienst<br />

mit Palmensegnung in der Bartholomäuskapelle<br />

Burgdorf, Kapellenweg,<br />

3400 Burgdorf. Musik: Christine<br />

Brechbühl, Orgel, und Annette<br />

Neuhaus, Violine. Da die Kapelle mit<br />

dem öffentlichen Verkehr nicht<br />

einfach zu erreichen ist, richten wir<br />

einen Abholdienst mit einem Kleinbus<br />

(15-Plätzer) ein, um 9.30 Uhr ab dem<br />

Bahnhof Burgdorf. Wer daheim<br />

abgeholt werden sollte: Das lässt sich<br />

organisieren. Wenn es mehr als 15<br />

Plätze braucht, gibt es auch noch<br />

Privatautos. Bitte geben Sie per Mail,<br />

SMS oder Telefon bis zum Samstag,<br />

23. März, mittags an, wenn Sie<br />

abgeholt werden möchten: kwloemer@web.de,<br />

079 722 95 54.<br />

Gemeindeausflug<br />

der Christkatholikinnen und Christkatholiken<br />

im Gebiet Emmental-Oberaargau<br />

und ihrer Freunde und<br />

Verwandten. Wie schon im Dezember-Brief<br />

angekündigt, fahren wir im<br />

Anschluss an den Gottesdienst vom<br />

24. März nach Oberhünigen zu<br />

Regula und Klaus Wloemer zum<br />

Mittagessen und anschliessenden<br />

Kaffeetrinken. Damit wir das Essen<br />

vorbereiten können und auch<br />

genügend Plätze in Bus und Privatautos<br />

zur Verfügung haben, bitte ich um<br />

Anmeldung zum Gemeindeausflug bis<br />

zum 17. März <strong>2024</strong> über einen der<br />

oben genannten Wege. Meine Frau<br />

und ich freuen uns auf eine fröhliche<br />

Ausflugsschar!<br />

Unsere Website<br />

Aktualisierte Angaben zu unseren<br />

Anlässen erfahren Sie stets auf<br />

unserer Website christkath-bern.ch/<br />

aktuelles<br />

Anja Staub, Sekretariat<br />

Biel/Bienne<br />

Gottesdienste<br />

So. 10. März, 10 Uhr, Eucharistiefeier.<br />

So. 24. März, 10 Uhr, Eucharistiefeier<br />

zum Palmsonntag.<br />

Fr. 29. März, 15 Uhr, Karfreitagsliturgie.<br />

Sa. 30. März, 20 Uhr, Osternachtsgottesdienst.<br />

Heilige Woche<br />

Palmsonntag<br />

Am 24. März feiern wir den Gottesdienst<br />

mit Segnung der Palmzweige.<br />

Gerne können Sie für sich und<br />

Angehörige nach dem Gottesdienst<br />

gesegnete Palmzweige mitnehmen.<br />

Ihre alten Palmzweige können Sie in<br />

der Osternacht ins Osterfeuer legen.<br />

Sollten Sie dann nicht hier sein,<br />

bringen Sie sie uns einfach am<br />

Palmsonntag mit.<br />

Karfreitag<br />

Am Freitagnachmittag, 29. März,<br />

gedenken wir in der Karfreitagsliturgie<br />

dem Leiden und Sterben Jesu.<br />

Die Orgel schweigt. Gregorianische<br />

Gesänge und die Lesung der<br />

Passionsgeschichte führen durch<br />

diesen besinnlichen, ruhigen Gottesdienst.<br />

Osternacht<br />

Am Samstag, 30. März, feiern wir um<br />

20 Uhr die Auferstehung Christi von<br />

den Toten. Vom Osterfeuer her<br />

tragen wir das Licht in die dunkle<br />

Kirche. Damit symbolisieren wir das<br />

Licht Christi, das sich im Laufe des<br />

Gottesdienstes aber nicht nur<br />

symbolisch in der Kirche immer<br />

weiter ausbreiten, sondern in uns<br />

allen von innen leuchten soll. Wir<br />

feiern damit das grosse Geheimnis<br />

des Durchgangs vom Tod ins Leben.<br />

Im Anschluss an den Gottesdienst<br />

sind alle Teilnehmenden herzlich zum<br />

Apéro hinten in der Kirche eingeladen.<br />

Verbunden im Leben – ökumenische<br />

Exerzitien im Alltag<br />

Ein Übungsweg im Alltag zur Vorbereitung<br />

auf Ostern: Während 4 Wochen<br />

täglich eine Auszeit nehmen.<br />

Dabei bewusst einen vertieften Blick<br />

auf den Alltag gewinnen, das ist das<br />

Ansinnen des ökumeniscehn Angebotes.<br />

Hilfreich für diese Zeit ist es, wenn<br />

Sie sich entscheiden, zwischen<br />

Aschermittwoch und Sonntag nach<br />

Ostern – nach Möglichkeit – jeden<br />

Tag etwa 15–30 Minuten eine Auszeit<br />

für die Impulse zu reservieren;<br />

abends etwa 15 Minuten Zeit für<br />

einen bewussten Abschluss des<br />

Tages; sich 1 mal pro Woche mit<br />

anderen zum Austausch treffen. Die<br />

Teilnehmenden erhalten ein Begleitheft<br />

mit den Impulsen. Es besteht<br />

Agenda<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 65


Agenda<br />

66<br />

auch das Angebot eines persönlichen<br />

Gesprächs mit einer der Begleitpersonen<br />

nach Wahl.<br />

Austauschtreffen: jeweils Mittwoch,<br />

19 bis 20.15 Uhr, am 6., 13., 20.,<br />

27. März und 3. April, Ort: Kirche<br />

Bruder Klaus, Alfred-Aebi-Strasse 86,<br />

2503 Biel.<br />

Thematischer Impuls mit Peter Bernd<br />

und anderen, Mittwoch, 20. März,<br />

20.15 Uhr. Ort: Pfarreizentrum Bruder<br />

Klaus, Alfred-Aebi-Strasse 86, 2503<br />

Biel.<br />

Spezieller Impulstag in Form von<br />

Strassenexerzitien: Samstag, 23.<br />

März, 9.30 bis 16.30 Uhr. Start und<br />

Abschluss des Tages: Epiphanie­<br />

Kirche, Quellgasse 27, 2502 Biel.<br />

Kosten: Fr. 30.– bis 50.– (Selbsteinschätzung).<br />

Anmeldung: Bruder Klaus, Alfred­<br />

Aebi-Strasse 86, 2503 Biel, 032 366<br />

65 99, pfarrei.bruderklaus@kathbielbienne.ch.<br />

Für genauere Informationnen<br />

bestellen Sie in unserem<br />

Sekretariat bei Lis Keller den Flyer<br />

dazu: 032 341 21 16, biel@christkatholisch.ch.<br />

Meditatives Morgengebet<br />

am Mittwoch<br />

Jeweils am Mittwochmorgen in der<br />

Stadtkirche von 7 bis 7.30 Uhr (ohne<br />

Anmeldung). Ein Stück Lebensliturgie<br />

mit Wort, Klang und Stille.<br />

Suppe zum teilen – Ökumenische<br />

Fastensuppe<br />

Suppe essen hat in der Ökumenischen<br />

Kampagne Tradition: Viele<br />

Personen kommen am Tisch zusammen<br />

und zeigen sich mit dem Projekt<br />

der Fastenkampagne solidarisch:<br />

«Mit Ziegen siegen»: neue Perspektiven<br />

in Uganda.<br />

Daten der diesjährigen Fastensuppen<br />

Biel und Umgebung:<br />

Samstag, 1. März, ab 18 Uhr, im<br />

Rahmen des First Friday, Ring.<br />

Samstag, 9. März, 12 Uhr, Kath.<br />

Pfarrei Christ-Känig, Geyisriedweg 31.<br />

Samstag, 16. März, 12 Uhr, Risottoessen,<br />

Kath. Kirche Lengnau.<br />

Montag, 18. März, 12 Uhr, Calvinhaus,<br />

mettstrasse 154.<br />

Thun<br />

Gottesdienst<br />

So. 2. März, 9.30 Uhr, Gottesdienst<br />

zur Eröffnung der Sitzung der<br />

Landeskirche, Pfarrer Thomas<br />

Zellmeyer u. a.<br />

So. 10. März, 9.30 Uhr, 4. Sonntag der<br />

Fastenzeit, Rosensonntag, Eucharistiefeier,<br />

Pfarrer Thomas Zellmeyer.<br />

So. 24 März, 9.30 Uhr, Palmsonntag<br />

mit Segnung und Austeilung der<br />

Palmzweige, Eucharistiefeier, Pfarrer<br />

Thomas Zellmeyer, Kirchenkaffee.<br />

Fr. 29. März, 9.30 Uhr, Karfreitag,<br />

Liturgie, Pfarrer Thomas Zellmeyer.<br />

Sa. 30. März, 20 Uhr, Osternacht,<br />

Feier der Auferstehung Christi,<br />

Osterfeuer, Eucharistiefeier, Pfarrer<br />

Thomas Zellmeyer, Osterbuffet mit<br />

Eiertütschen.<br />

Kollekten<br />

Alle Kollekten im März gehen an<br />

Partner Sein.<br />

Frauentreff<br />

Am Dienstag, 5. März, um 14.30 Uhr,<br />

treffen sich unsere Frauen im<br />

Tertianum Bellevuepark zum gemütlichen<br />

Beisammensein bei Kaffee und<br />

Kuchen. Weitere Auskünfte erteilt<br />

Ihnen Lore Soder.<br />

Ostern<br />

Wir wünschen allen ein gesegnetes<br />

Osterfest und freuen uns auf die<br />

gemeinsamen Feiern. Möchten Sie in<br />

der Osternacht im Gottesdienst aktiv<br />

mitwirken? Melden Sie sich bei<br />

Andrea Cantaluppi Tel. 079 410 00<br />

39. Wir sind für alle Helfer sehr<br />

dankbar.<br />

Andrea Cantaluppi<br />

Kanton<br />

Solothurn<br />

Gemeinde<br />

Region Olten<br />

Gottesdienste<br />

So. 3. März, 10 Uhr, Pfr. Daniel<br />

Konrad.<br />

So. 10. März, 10 Uhr, Pfr. Daniel<br />

Konrad.<br />

So. 17. März, 10 Uhr, Pfr. em. Peter<br />

Hagmann.<br />

So. 24. März, 10 Uhr, Palmsonntag,<br />

Pfr. Daniel Konrad.<br />

Do. 28. März, 19 Uhr, Hoher Donnerstag,<br />

Pfr. Daniel Konrad.<br />

Fr. 29. März, 15 Uhr, Karfreitag, Pfr.<br />

Daniel Konrad.<br />

Sa. 30. März, 20.30 Uhr, Osternacht<br />

in Schönenwerd.<br />

So. 31. März, 10 Uhr, Ostern,<br />

Pfr. Daniel Konrad .<br />

Osternacht<br />

Der diesjährige Osternachtsgottesdienst<br />

von Samstag, 30. März, findet<br />

in Schönenwerd statt. Wer eine<br />

Transportmöglichkeit braucht, kann<br />

sich dafür bis Sonntag, 24. März, auf<br />

dem Sekretariat / 062 212 23 49<br />

oder bei der Präsidentin 079 257 18<br />

59 melden.<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong><br />

Taizé feiern<br />

Samstag, 2. März, 18 Uhr, Taizéfeier in<br />

der Kirche St. Martin Olten.<br />

Suppentag des Gemeindevereins<br />

Am Sonntag, 3. März, findet um zirka<br />

11 Uhr (nach dem Gottesdienst) der<br />

Suppentag des Gemeindevereins im<br />

Kirchgemeindehaus statt. Anmeldungen<br />

nimmt gerne Sibylle von Arx bis<br />

Mittwoch, 28. Februar, 12 Uhr, unter<br />

Natel 079 370 66 90 oder unter<br />

E-Mail sibylle.vonarx@bluewin.ch<br />

entgegen, ebenso Anmeldungen<br />

möglicher Helferinnen und Helfer.<br />

Der Verein hofft auf zahlreiches<br />

Erscheinen.<br />

Palmbinden und Ostereierfärben<br />

und Eiertütschen<br />

Am Samstag, 23. März, findet das<br />

traditionelle Palmbinden für Kinder<br />

und Jugendliche ab 9 Uhr im Kirchgemeindehaus<br />

statt. Zeitgleich ist das<br />

Färben von Ostereiern angesagt. Die<br />

Veranstaltungen finden im Kirchgemeindesaal<br />

sowie im Mehrzweckraum<br />

statt. Anmeldungen für beide<br />

Anlässe nimmt gerne Sibylle von Arx<br />

entgegen (Natel 079 370 66 90 oder<br />

E-Mail sibylle.vonarx@bluewin.ch).<br />

Die gefärbten Eier werden dann am<br />

Sonntag, 31. März, nach dem traditionellen<br />

Oster-Gottesdienst für das<br />

«Eiertütschen» im Kirchgemeindehaus<br />

verwendet. Auch zu diesem<br />

Anlass lädt der Gemeindeverein<br />

freundlich ein. Für alle drei Anlässe<br />

werden noch Helferinnen und Helfer<br />

gesucht, die gebeten sind, sich<br />

ebenfalls bei Sibylle von Arx zu<br />

melden.<br />

Runder Tisch<br />

Dienstag, 19. März, 16 bis 17.30 Uhr,<br />

im Mehrzweckraum des Kirchgemeinde­<br />

Hauses. Wir befassen uns mit<br />

Texten aus dem Alten Testament und<br />

beginnen mit Jesaja. Vorkenntnisse<br />

sind keine nötig. Neue Teilnehmende<br />

und Mitdiskutierende sind herzlich<br />

willkommen. Weitere Auskünfte bei<br />

Ursula Ulrich-Vögtlin (ursula.ulrich@<br />

bluewin.ch oder 079 616 09 03).<br />

Donnschtigskaffee<br />

7. März, ab 9.30 Uhr in der Stadtkirche<br />

mit Pfarrer Daniel Konrad.<br />

Musik in der Stadtkirche<br />

Donnerstag, 14. März, 19 Uhr,<br />

Bric-à-Brac. Ernst Vogt, Peter<br />

Orlando, Kurt Studer und Ueli Steiner<br />

spielen Traditional Irish Folk Musik.<br />

Mensch Olten<br />

Samstag, 9. März, ab 11.30 Uhr,<br />

Josefssaal St. Martin: Suppenzmittag.<br />

Donnerstag, 14. März, 17.30 Uhr, Wort<br />

und Musik zur Fastenzeit Klosterkirche<br />

Olten.


Agenda<br />

Donnerstagmorgen<br />

Pfarrer Konrad ist jeweils am Donnerstagmorgen<br />

von ca. 9 bis 11.30<br />

Uhr in der Stadtkirche präsent und<br />

steht für ein direktes Gespräch zur<br />

Verfügung. Es gibt auch Ausnahmen<br />

aufgrund anderweitiger Termine;<br />

seine Anwesenheit wird durch ein<br />

Schild an der Kirchentüre angezeigt.<br />

Seine Nummer für allfällige Kontaktanfragen<br />

lautet: 079 325 64 17.<br />

Unsere Website<br />

Aktualisierte Angaben zu den Anlässen<br />

erfahren Sie auf unserer Website<br />

christkatholisch.ch/regionolten<br />

Grenchen-Bettlach-<br />

Selzach<br />

Gottesdienste<br />

So. 3. März, 9.30 Uhr, Wortgottesdienst,<br />

mit Renata Schreiber, Nadine<br />

Berthoud und René Meier, Organistin<br />

Evelyn Gasser, anschliessend<br />

Kirchenkaffee.<br />

So. 10. März, kein Gottesdienst in<br />

Grenchen.<br />

Mo. 17. März, 9.30 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

Pfr. Christoph Schuler, Organist<br />

Mikael Pettersson, anschliessend<br />

Fondueplausch, Anmeldung über die<br />

Telefonnummern 032 653 00 13 und<br />

078 756 08 41, die E-Mail Adresse<br />

beatricehammer@hotmail.ch bis<br />

Mittwoch, 13. Februar, danke.<br />

So. 24. März, 9.30 Uhr, Palmsonntag,<br />

Pfr. Christoph Schuler, Organistin<br />

Evelyn Gasser, anschliessend<br />

Kirchenkaffee.<br />

Do. 28. März, 19 Uhr, Hoher Donnerstag,<br />

Pfr. Christoph Schuler, Organistin<br />

Evelyn Gasser.<br />

Fr. 29. März, 9.30 Uhr, Karfreitag, Pfr.<br />

Christoph Schuler, anschliessend<br />

Kirchenkaffee.<br />

Sa. 30. März, kein Gottesdienst in<br />

Grenchen.<br />

So. 31. März, 10 Uhr, Ostern, Pfr.<br />

Christoph Schuler, Organistin Evelyn<br />

Gasser, anschliessend Eiertütschen<br />

und Apéro.<br />

Religionsunterricht<br />

Für die 2. bis 7. Klasse, Mi. 20. März,<br />

14 Uhr, Palmenbäume binden (ab 6<br />

Jahre).<br />

Für die 2. bis 7. Klasse, So. 24. März,<br />

Familiengottesdienst am Palmsonntag<br />

um 10 Uhr, zu Franziskanern in Solothurn,<br />

mit Teilete (alle bringen etwas<br />

mit) Essen wie zur Zeit von Jesus.<br />

«<strong>Christkatholisch</strong>e Mitfahrzentrale»<br />

Bitte rufen Sie am Vorabend bis<br />

19 Uhr bei René Meier, Tel. 079 333<br />

63 93, an, wenn Sie zum Gottesdienst<br />

oder einem unserer Anlässe<br />

abgeholt werden möchten.<br />

Öffnungszeiten Pfarrbüro<br />

Das Pfarrbüro im Pavillon an der<br />

Lindenstrasse 33 ist montags in der<br />

Regel von 14 bis 15.30 Uhr geöffnet.<br />

Selbstverständlich sind auf telefonische<br />

Voranmeldung hin auch zu<br />

anderen Zeiten Besuche möglich. Für<br />

seelsorgerische Dienste, für Informationen<br />

und bei Bedarf an Unterstützung<br />

wenden Sie sich bitte an das<br />

Pfarramt, Tel. 032 652 63 33.<br />

Koordinator Pfarramt: Dieter Berthoud<br />

Schönenwerd-<br />

Niedergösgen<br />

Gottesdienste<br />

Fr. 1. März, 10 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

Haus im Park, Schönenwerd.<br />

So. 3. März, 8.40 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

Stadtkirche, Aarau.<br />

Do. 7. März, 19 Uhr, Vesper in der<br />

Fastenzeit, St. Anton, Niedergösgen.<br />

So. 10. März, 11 Uhr, ökumenischer<br />

Gottesdienst mit Suppenessen,<br />

reformiertes Kirchgemeindehaus,<br />

Schönenwerd.<br />

Do. 14. März, 19 Uhr, Vesper in der<br />

Fastenzeit, St. Anton, Niedergösgen.<br />

So. 17. März, 10 Uhr, Tischmesse,<br />

Adelbändlisaal, Aarau.<br />

Do. 21. März, 19 Uhr, Vesper in der<br />

Fastenzeit, St. Anton, Niedergösgen.<br />

So. 24. März, 9.30 Uhr, Familiengottesdienst<br />

am Palmsonntag, St. Anton,<br />

Niedergösgen.<br />

Mi. 27. März, 10 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

BPZ Schlossgarten, Niedergösgen.<br />

Do. 28. März, 19.30 Uhr, Abendmahlsmesse<br />

und Trauermette zum Karfreitag,<br />

Stiftskirche, Schönenwerd.<br />

Fr. 29. März, 9.30 Uhr, Die Feier des<br />

Leidens und des Todes Jesu Christi,<br />

St. Anton, Niedergösgen.<br />

Fr. 29. März, 19 Uhr, Trauermette zum<br />

Karsamstag, St. Anton, Niedergösgen<br />

Sa. 30. März, 20.30 Uhr, Die Feier der<br />

Auferstehung Jesu Christi, Stiftskirche,<br />

Schönenwerd.<br />

So. 31. März, 19 Uhr, Ostervesper,<br />

Stiftskirche, Schönenwerd.<br />

Religionsunterricht am 2. März<br />

Am Samstag, 2. März, treffen sich von<br />

9 bis 11.30 Uhr alle drei Gruppen zum<br />

Religionsunterricht im Pfarrhaus,<br />

Adelbändli 2, in Aarau.<br />

Öffentliche Kirchenführung in der<br />

Stiftskirche am 8. März<br />

Die Stiftskirche St. Leodegar ist der<br />

älteste Sakralbau im Kanton Solothurn.<br />

Bei dieser öffentlichen Führung<br />

erhalten Sie Einblicke in eine bewegte<br />

Geschichte. Dauer ca. 1 Stunde,<br />

anschliessend Apéro. Preis pro<br />

Person 25 CHF. Anmeldung an Silvia<br />

Meier 079 617 11 32.<br />

Palmenbinden am Samstag,<br />

23. März, 13.30 Uhr<br />

Am 23. März sind alle Familien zum<br />

traditionellen Palmenbinden eingeladen.<br />

Die Palmbäume schmücken<br />

dann die Kirche beim Familiengottesdienst<br />

am Palmsonntag, 24. März.<br />

Das Palmenbinden beginnt um 13.30<br />

Uhr in der Kirche St. Anton, Niedergösgen.<br />

Es gibt ein z’Vieri.<br />

Eine Anmeldung beim Pfarramt (s.u.)<br />

bis 15.3. ist unbedingt erforderlich,<br />

damit genügend Bäume bereit<br />

stehen.<br />

Osternacht am 30. März<br />

Im Anschluss an die Feier der<br />

Auferstehung Jesu Christi findet ein<br />

Eiertütschen im Pfarrsaal statt.<br />

Herzliche Einladung dazu!<br />

Meditation – Sitzen in der Stille<br />

Immer am Donnerstagmorgen von<br />

9 bis 10.30 Uhr sind alle Interessierten<br />

zum Sitzen in der Stille im<br />

Pfarrsaal eingeladen. Infos beim<br />

Pfarramt, siehe unten.<br />

Kontakt zum Pfarramt<br />

Bitte melden Sie sich mit Fragen und<br />

Anliegen bei Pfarrerin Antje Kirchhofer:<br />

Telefon 062 849 11 55 oder Mail<br />

antje.kirchhofer@christkatholisch.ch<br />

Antje Kirchhofer, Pfarrerin<br />

Solothurn<br />

Gottesdienste<br />

Fr, 1. März, 19 Uhr, Gottesdienst zum<br />

Weltgebetstag, ref. Stadtkirche<br />

Solothurn.<br />

So, 3. Februar, 10 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

Pfrn. Denise Wyss.<br />

So, 10. März, 10 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

Pfr, Rolf Reimann.<br />

So, 17. März, 10 Uhr, Eucharistiefeier<br />

mit Pfrn. Denise Wyss und Pfr. Carlos<br />

Ferrer (ref.).<br />

So, 24. März, 10 Uhr, Eucharistiefeier<br />

zum Palmsonntag, Pfrn. Denise Wyss.<br />

Fr, 29. März, 10 Uhr, Karfreitagsliturgie.<br />

Sa, 30. März, 20.30 Uhr, Auferstehungsfeier.<br />

So, 31. März, 10 Uhr, Eucharistiefeier<br />

zum Osterfest.<br />

Weltgebetstag<br />

Am Freitag, 1. März, um 19 Uhr findet<br />

der Gottesdienst zum Weltgebetstag<br />

in der reformierten Stadtkirche<br />

Solothurn statt. Die Liturgie für das<br />

Jahr <strong>2024</strong> wurde in einem längeren<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 67


Agenda<br />

68<br />

Prozess von christlichen Frauen aus<br />

Palästina erarbeitet. Sie steht unter<br />

dem Motto «...durch das Band des<br />

Friedens ertragt einander in Liebe».<br />

Bei der Vorbereitung des Gottesdienstes<br />

in Solothurn beteiligen sich<br />

fünf Frauen aus den evangelischmethodistischen,<br />

christkatholischen,<br />

reformierten und katholischen<br />

Kirchen.<br />

Nach der Liturgie sind alle zu einem<br />

kleinem Apero mit den Spezialitäten<br />

des Landes eingeladen.<br />

Suppentag<br />

Am Sonntag, 3. März, laden wir<br />

herzlich zum Suppentag ein. Nach<br />

dem Gottesdienst gibt es ein<br />

Suppenzmittag. Der Erlös ist für die<br />

Fastensammlung von Partner sein.<br />

Gastpredigt am Passionssonntag<br />

Am Passionssonntag, 17. März,<br />

begrüssen wir die ev.-ref. Kirchgemeinde<br />

Zuchwil in unserer Eucharistiefeier.<br />

Die Gastpredigt hält Pfr.<br />

Carlos Ferrer. Im Gegenzug besuchen<br />

wir nächstes Jahr einen<br />

Gottesdienst in der reformierten<br />

Kirche Zuchwil, wo ich dann die<br />

Gastpredigt halten werde.<br />

Jahrzeitmesse<br />

Dienstag, 19. März, feiern wir um 19<br />

Uhr das Gedenken für die Verstorbenen<br />

des der ersten Jahreshälfte:<br />

Paul Roos, Hugo Jaggi, Willi Oppliger-<br />

Matter, Alice Flückiger-Moroge, Heidi<br />

Fürholz-Marti, Romi von Arx-Kocher,<br />

Lily De Filippi-Schwaller, Ernst und<br />

Elisabeth Felchlin-Kamber, Sigrid<br />

Hagmann, Hansruedi und Heidi<br />

Pfister, Hedwig und Karl Stampfli-Felber,<br />

Elsbeth Studer-Witta, Edith<br />

Heiniger, Bruno und Elisabeth von<br />

Arx, Eduard Pfister, Urs Ziegler,<br />

Susanne Huber-Bürki, Albrecht<br />

Stalder, Werner Otto Heri, Margaretha<br />

Schäfer-Schneider, Karl Studer,<br />

Marieluise Schild-von Platen. Es singt<br />

die Schola der Franziskanerkirche<br />

unter der Leitung von Shona Vischer.<br />

Palmbaum-Binden<br />

Am Mittwoch, 20. März, von 14 bis<br />

16 Uhr sind alle Unterrichtskinder<br />

zum Palmbaumbinden ins Kirchgemeindehaus<br />

eingeladen. Es gibt auch<br />

ein Zvieri.<br />

Palmsonntag – sind wir<br />

Christen Esel?<br />

Am Palmsonntag, 24. März, feiern wir<br />

mit den Unterrichtskindern einen<br />

Familiengottesdienst. Die Kinder<br />

binden am Mittwoch zuvor schöne<br />

Palmbäumchen, welche unseren<br />

Kirchengang schmücken werden.<br />

In der Zeit der ersten Christen wurde<br />

auf einem Schulhaus auf dem Palatin<br />

ein Spottkruzifix in eine Wand<br />

eingeritzt. Am Kreuz hängt ein Esel,<br />

der von Axemanos angebetet wird.<br />

Axemanos war wohl ein jugendlicher<br />

Christ. Dafür wurde er verspottet mit<br />

dem griechischen Satz: Alexámenos<br />

sébete theón, dt.: Alexamenos betet<br />

seinen Gott an.<br />

Auch heutzutage werden Christen<br />

verspottet und belächelt. Doch wie<br />

gehen wir damit um? Was bedeutet<br />

es, zu unserem Glauben zu stehen?<br />

Das Thema des Gottesdienstes<br />

bietet Anregungen für Gross und<br />

Klein.<br />

Nach dem Gottesdienst findet eine<br />

Teilete statt: Alle bringen etwas zu<br />

essen wie zu Jesus Zeiten mit für<br />

unsere Tafel: Fladenbrot, Oliven, Feta,<br />

Gurken-Tomaten-Salate, Falafel,<br />

Hummus, Joghurt/ Zaziki, Orangenkuchen,<br />

Zitronenkuchen etc.<br />

Wir teilen das Essen und das<br />

Aufräumen. Anmeldungen sind nicht<br />

nötig.<br />

Ostergottesdienste /<br />

Zeitumstellung<br />

Bitte beachten Sie die neue Zeitregelung:<br />

Fällt die Osternacht in die<br />

Winterzeit, beginnt der Gottesdienst<br />

bereits um 20.30 Uhr (wie in diesem<br />

Jahr); fällt die Osternacht bereits in<br />

die Sommerzeit, beginnt der Gottesdienst<br />

um 21 Uhr.<br />

Bitte beachten Sie auch, dass am<br />

Osterwochenende die Uhren von<br />

Winter- auf Sommerzeit umgestellt<br />

werden!<br />

Das Eiertütschen findet am Ostersonntag<br />

nach dem Gottesdienst statt.<br />

Denise Wyss, Pfarrerin<br />

Luzern<br />

Luzern<br />

Gottesdienste<br />

Sa. 2. März, 17.30 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

Prn. Ulrike Henkenmeier.<br />

So. 10. März, 9.30 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

Pfr. Adrian Suter.<br />

So. 17. März, 9.30 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

Pfr. Adrian Suter.<br />

So. 24. März, 9.30 Uhr, Eucharistiefeier<br />

zum Palmsonntag, Pfr. Adrian<br />

Suter.<br />

Do. 28. März, 18.30 Uhr, Eucharistiefeier<br />

zum Gründonnerstag, Pfr.<br />

Adrian Suter.<br />

Fr. 29. März, 9.30 Uhr, Karfreitagsliturgie,<br />

Pfr. Adrian Suter.<br />

Sa. 30. März, 20.30 Uhr, Auferstehungsfeier<br />

zur Osternacht, Pfr.<br />

Adrian Suter.<br />

So. 31. März, 9.30 Uhr, Festgottesdienst<br />

zu Ostern, Pfr. Adrian Suter.<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong><br />

Religionsunterricht<br />

Am Samstag, 9. März, besuchen die<br />

Unterrichtskinder das Projekt «Essen<br />

für alle» in Zürich. Es wurde von<br />

Amine Diare Conde, einem Flüchtling<br />

aus Guinea, ins Leben gerufen, der<br />

aufgrund seiner hervorragenden<br />

Integration 2022 nach mehreren<br />

Anläufen die Aufenthaltsgenehmigung<br />

bekommen hat. Für sein<br />

Engagement war er 2020 für den<br />

«Prix Courage» nominiert worden.<br />

Meditieren und Singen zu den vier<br />

Jahreszeiten<br />

Am Samstag, 9. März, meditieren wir<br />

um 17.30 Uhr mit thematischen<br />

Impulsen zum Frühling. Begleitet von<br />

Klavierklängen, singen wir schöne,<br />

eingängige Melodien (Mantras), die<br />

für uns und die Erde heilvolle Energie<br />

erzeugen. Die Meditation und das<br />

Singen finden sitzend, auf Stühlen<br />

oder Bodenkissen, statt (Kissen sind<br />

vorhanden). Unser Gemeindeglied<br />

Sibylle Huber hat bereits im Advent<br />

2023 zu einer solchen Meditation<br />

eingeladen; wir freuen uns, dass sie<br />

dies <strong>2024</strong> viermal zu den vier<br />

Jahreszeiten wiederholt. Es sind<br />

keine Vorkenntnisse notwendig, alle<br />

sind herzlich willkommen!<br />

Generalversammlung des<br />

Frauenvereins<br />

Der Frauenverein lädt am Mittwoch,<br />

13. März, um 14 Uhr im Kirchgemeindesaal<br />

zu seiner Generalversammlung<br />

ein. Im Anschluss wird ein Zvieri<br />

serviert. Es sind persönliche Einladungen<br />

verschickt worden. Bei<br />

Fragen gibt Myrtha Tschupp, 041 743<br />

22 45, m.f.tschupp@gmail.com, sehr<br />

gerne Auskunft. Wir freuen uns auf<br />

viele Mitglieder. Auch weitere<br />

Interessierte sind herzlich willkommen.<br />

Ökumenische Plakataktion «ganz<br />

schön zerbrechlich»<br />

Zum ersten Mal macht die christkatholische<br />

Kirchgemeinde bei der<br />

Plakataktion zur Karwoche und<br />

Ostern des ökumenischen Stadtkonventes<br />

mit. Unter dem Motto «ganz<br />

schön zerbrechlich» finden in den<br />

Kirchen der Stadt Luzern verschiedene<br />

Veranstaltungen statt. Zentral ist<br />

die Ausstellung «ganz zerbrochen –<br />

zerbrochen ganz» vom 16. Februar<br />

bis 30. März, in der Peterskapelle und<br />

der Matthäuskirche. Die christkatholische<br />

Kirche bietet ihren Gottesdienst<br />

vom Hohen Donnerstag zum Thema<br />

der Plakataktion an (siehe unten).<br />

Gottesdienste der Heiligen Woche<br />

Die Heilige Woche beginnt mit Jesu<br />

Einzug in Jerusalem, wo die Menschen<br />

grüne Zweige von den Bäumen<br />

schnitten und unter Jubelgesang auf<br />

den Weg streuten. Im Palmsonntagsgottesdienst<br />

segnen wir deshalb


Zweige und nehmen sie nach Hause<br />

mit. Der Gottesdienst findet in Luzern<br />

am Sonntag, 24. März, um 9.30 Uhr<br />

statt.<br />

Am Hohen Donnerstag, 28. März,<br />

feiern wir um 18.30 Uhr die Einsetzung<br />

des letzten Abendmahls durch<br />

Jesus Christus am Vorabend seines<br />

Todes am Kreuz. Dieses Jahr ist er<br />

unter dem Motto der ökumenischen<br />

Plakataktion «ganz schön zerbrechlich»<br />

gestaltet: Jesus feiert mit seinen<br />

Jüngern das Mahl, und wird doch<br />

wenige Stunden später aus dem<br />

Leben herausgerissen. Das Brechen<br />

des Brotes sowie der Kelch als<br />

Zeichen des vergossenen Blutes<br />

erinnern daran.<br />

Die Karfreitagsliturgie feiern wir am<br />

29. März, um 9.30 Uhr. Das zentrale<br />

Element des Gottesdienstes ist die<br />

Lesung der Passionsgeschichte mit<br />

verteilten Rollen. Dieses Jahr wird die<br />

Passion aus dem Evangelium nach<br />

Markus gelesen. Prägend für den<br />

Karfreitag sind weiter die «Grossen<br />

Fürbitten» und die Verehrung des<br />

Kreuzes.<br />

Höhepunkt des liturgischen Jahres ist<br />

die Auferstehungsfeier zur Osternacht<br />

– dieses Jahr am 30. März, um<br />

20.30 Uhr. Wir beginnen vor der<br />

Kirche am Osterfeuer und ziehen<br />

dann mit der neuen Osterkerze in die<br />

Kirche ein. Auch am Ostermorgen,<br />

31. März, feiern wir um 9.30 Uhr<br />

einen festlichen Gottesdienst. Unsere<br />

Organistin Nataliia Semenova wird<br />

dazu eine Solistin oder einen Solisten<br />

aus dem Kreis ihrer Musikerkolleginnen<br />

und -kollegen mitbringen.<br />

Eierfärben am Karfreitag<br />

Am Karfreitag, 29. März, nachmittags<br />

ab 14 Uhr färben wir im Gemeindesaal<br />

Ostereier für das Eiertütschen in<br />

der Osternacht. Die Organisation des<br />

Eierfärbens liegt erneut in der Hand<br />

unseres jugendlichen Gemeindegliedes<br />

Jaël Suter. Zum Färben sind<br />

besonders Kinder mit ihren Eltern,<br />

Jugendliche und Junggebliebene<br />

eingeladen.<br />

Aus dem Kirchenrat<br />

An seiner Sitzung vom Freitag,<br />

26. Januar, hat der Kirchenrat die<br />

Anschaffung neuer Mikrophone für<br />

die Akustikanlage in der Kirche<br />

beschlossen. Störendes Knacken und<br />

Rauschen sollte damit der Vergangenheit<br />

angehören. Weiter hat der<br />

Kirchenrat den aktualisierten<br />

Statutenentwurf des Luzerner<br />

Forums der Religionsgemeinschaften<br />

mit grossem Wohlwollen zur Kenntnis<br />

genommen. Er freut sich, wenn die<br />

Vereinsgründung wie geplant im Juni<br />

<strong>2024</strong> erfolgen kann.<br />

Vom 26. April bis am 5. Mai werden<br />

wir zusammen mit der römisch­<br />

katholischen Schwesterkirche mit<br />

einem neu erarbeiteten Konzept an<br />

der LUGA vertreten sein. Hierfür<br />

werden noch Helfende für die<br />

Standbetreuung gesucht. Interessierte<br />

melden sich bitte per Mail bei der<br />

Kirchgemeindepräsidentin Esther<br />

Albert (esther@wettstein.info).<br />

Orthodoxe Gottesdienste<br />

Unsere orthodoxen Glaubensgeschwister<br />

feiern ihre nächsten<br />

Gottesdienste am Samstag, 9. und<br />

23. März, jeweils um 9 Uhr in der<br />

Christuskirche. Gläubige aus der<br />

Ukraine, Russland und anderen<br />

Ländern beten friedlich miteinander.<br />

Aktuelle Informationen<br />

Erhalten Sie jederzeit auf unserer<br />

Webseite christkatholisch.ch/luzern.<br />

Tessin<br />

Lugano<br />

Servizi della chiesa<br />

Sabato 2 marzo, ore 15 catechismo.<br />

Alle ore 17 celebrazione eucaristica,<br />

Quaresima.<br />

Giovedì 7 marzo, ore 16 gruppo<br />

biblico, chies anglicana.<br />

Domenica 10 marzo, ore 10,30 Chiesa<br />

evangelica riformata di Lugano,<br />

celebrazione insieme. Predicazione:<br />

parroca Elisabetta Tisi.<br />

Giovedì 14 marzo ore 16 celebrazione<br />

con meditazione guidata, chiesa<br />

anglicana.<br />

Domenica 31 marzo ore 6,45 presso il<br />

parco Tassino, preghiera comune e<br />

benedizione pasquale. Segue la<br />

caccia alle uova al parco e la colazione<br />

comune in centro.<br />

Ogni giovedì di marzo, 7, 14, 21, 28<br />

marzo, ore 12,15, Parola musica<br />

Silenzio, un’oasi spirituale ecumenica<br />

di 20 minuti in pausa pranzo nel<br />

cuore di Lugano, presso la Chiesa<br />

dell’Immacolata.<br />

Aus unserer Mitte verstorben<br />

Aus der Diaspora Ticino ist am<br />

29. 12. 2023 Kurt Soland im 94.<br />

Lebensjahr verstorben. Die Beerdigung<br />

fand am 4. 1. <strong>2024</strong> in Carabbia statt.<br />

Région<br />

Suisse Romande<br />

Pour savoir plus: voir<br />

www.catholique-chretien.ch<br />

Wichtige Termine<br />

Freitag, 1. März<br />

Weltgebetstag <strong>2024</strong>. Jedes Jahr,<br />

immer am ersten Freitag im März,<br />

sind Frauen, Männer, Kinder und<br />

Jugendliche eingeladen, um gemeinsam<br />

für Frieden und Gerechtigkeit zu<br />

beten und zu handeln.<br />

Samstag, 2. März<br />

Jahresversammlung des Landeskirchenrats<br />

des Kt. Bern in Thun<br />

Donnerstag, 7. März, 20 Uhr<br />

ZOOM-Abendgebet, Meeting-ID: 817<br />

0361 9366 (der Zugang erfolgt<br />

kostenlos über www.zoom.us oder die<br />

Zoom-App), mit Pfr. Lenz Kirchhofer.<br />

Sa., 9. und So., 10. März<br />

Retraite der Gemeinschaft des<br />

Hl. Johannes des Täufers in Baldegg<br />

Mo., 11. bis Mi., 13. März<br />

Pastoralkonferenz in Wislikofen/<br />

Conférence pastorale à Wislikofen/<br />

Conferenza pastorale a Wislikofen<br />

Samstag, 23. März<br />

Wort zum Sonntag, SRF1, Lenz<br />

Kirchhofer<br />

Sonntag, 31. März<br />

10 Uhr, Radiopredigt, Susanne<br />

Cappus<br />

Vorschau: Samstag, 27. April<br />

Mitgliederversammlung Verband<br />

<strong>Christkatholisch</strong>er Frauen (VCF) in<br />

Winterthur.<br />

Agenda<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 69


Nomen est omen<br />

Schutzpatronin der<br />

Seh behinderten und Blinden<br />

Die heilige Ottilia<br />

Heiligenlegenden erzählen uns Geschichten über Menschen mit Sorgen,<br />

Ängsten und Hoffnungen. Die heilige Ottilia war blind; ihr Vater wollte sie deshalb<br />

ermorden. Ottilia wurde jedoch geheilt. Später gewährte sie als Äbtissin<br />

Notleidenden Schutz und liess sie zuversichtlich in die Zukunft blicken.<br />

Von Niklas Raggenbass<br />

Mein Studienfreund Hanspeter kam blind zur Welt.<br />

Immer wieder staunte ich, wie er sich an der Universität,<br />

mit all ihren Treppen und Innenhöfen, zurechtfand.<br />

Als ich ihn einmal fragte, wie er sich denn Farben<br />

vorstelle, antwortete er: «Farben sind für mich<br />

Töne.» Daraufhin meinte er, er müsse dringend weiter,<br />

denn gerade sei es 11.10 Uhr geworden. – Warum<br />

er das denn wisse? – «Ich höre das 5er-Tram.» So<br />

ähnlich muss es der blindgeborenen Ottilia ergangen<br />

sein: «Sehen» mit anderen Sinnesorganen, Dinge spüren,<br />

die andere nicht «sehen». Ottilia – auch Odilia,<br />

Odilie, Odile oder Ottilie – war Tochter des herzoglichen<br />

Elternpaares Adalrich und Bereswinda. Sie ist<br />

im Jahr 657 n. Chr. auf Schloss Hohenburg, südwestlich<br />

von Strassburg, blind geboren.<br />

Unbarmherzig, wenn’s nicht passt<br />

Ottilias Vater war ein Mann voller Ideen und Tatkraft,<br />

unbarmherzig jedoch, wenn etwas nicht in sein Konzept<br />

passte. Ihre Mutter musste lernen, sich neben<br />

ihm zu behaupten. Reichtum, Macht und Ansehen<br />

waren in reicher Fülle vorhanden. Doch wie war mit<br />

einer Behinderung umzugehen? Der Vater sah sich<br />

durch die Blindgeburt der Tochter in seinem Stolz<br />

verletzt und wollte sie töten. Der Mutter gelang es<br />

aber, ihr Kind aus dem Schloss zu schmuggeln. Ottilia<br />

kam zu einer Amme und später in das Kloster<br />

Palma, dem heutige Baume-les-Dames am Doubs.<br />

Klöster boten Schutz; kein Fremder durfte in die<br />

«Klausur», woran sich auch der Herzog zu halten hatte,<br />

sonst wäre es um sein Seelenheil geschehen gewesen.<br />

Klöster bieten bis in unsere Tage Zuflucht für<br />

missliebige, verfolgte, behinderte und überzählige<br />

Menschen.<br />

Der Heilige Berg des Elsasses<br />

Ottilia, die meist<br />

mit Kelch oder<br />

Buch und zwei<br />

Augen darauf<br />

dargestellt wird,<br />

ist Schutzheilige<br />

gegen Augenleiden<br />

und Landespatronin<br />

des<br />

Elsasses.<br />

Foto: Alamy<br />

auf wundersame Weise sehend. Alles, was wir aus<br />

Ottilias Leben wissen, wie auch die Wirkung ihrer<br />

Taufe, stammt aus einer Legende des 10. Jahrhunderts.<br />

«Sehend werden» kann darin als Symbol gedeutet<br />

werden: Die Taufe schützt vor den Gestalten<br />

des Dunkels, vor dem, was Leben zerstört und bedroht.<br />

Durch Vermittlung ihrer Geschwister kehrte Ottilia<br />

wieder ins elterliche Schloss zurück; es kam zur<br />

Versöhnung mit dem Vater. Dieser schenkte seiner<br />

Tochter einen Platz auf der Hohenburg, dem heute<br />

nach ihr benannten Odilienberg, «Mont Sainte-Odile»,<br />

wo sie 690 ein Frauenkloster gründete und dessen<br />

erste Äbtissin wurde. Später gründete sie das<br />

Kloster Niedermünster, in dem sie 720 starb. Ottilia,<br />

die meist mit Kelch oder Buch und zwei Augen darauf<br />

dargestellt wird, ist Schutzheilige gegen Augenleiden<br />

sowie Landespatronin des Elsasses, wo<br />

ihr Grab als einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte<br />

in Frankreich gilt.<br />

Als der Wanderbischof Erhard von Regensburg dieses<br />

Kloster besuchte, taufte er die Blindgeborene<br />

auf den Namen Ottilia; und mit der Taufe wurde sie<br />

70<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong>


Bücherwurm<br />

Buchempfehlungen Ihrer Redaktion<br />

für die Zugfahrt, die Ferien,<br />

die Ruhepausen, um Neues zu erfahren<br />

oder fürs Nachttischli.<br />

Steve McCurry: Portraits,<br />

Ursprünglich 1999 veröffentlicht,<br />

enthält diese Ausgabe beinahe<br />

alle Porträts von McCurry,<br />

inklusive 70 neuer Fotografien,<br />

die die Sammlung auf den<br />

letzten Stand bringen. Atemberaubend<br />

in ihrer Bandbreite und<br />

bewegend zeigen McCurrys<br />

Bilder Menschen aus aller Welt.<br />

Verlag Phaidon<br />

ISBN 978-0-7148-6537-9<br />

Michael Neugebauer: Freckles<br />

Die Fotos wecken die visuelle<br />

Faszination von Sommersprossen<br />

und zeugen von einem<br />

scharfen Blick für die Ästhetik<br />

der Sinnlichkeit. Wenn Neugebauer<br />

sich auf Gesichter und<br />

physische Details konzentriert,<br />

wird seine Arbeit zu einem<br />

feinfühligen Scanprozess.<br />

Verlag Edition Stemmle<br />

ISBN 978-3-908163-57-2<br />

Dizz Tate: Wir, wir, wir<br />

Falls Landing, Florida: ein kleiner<br />

Ort umgeben von Freizeitparks,<br />

sumpfigen Seen und von der<br />

brennenden Sommersonne<br />

ausgetrockneten Pflanzen. Eine<br />

Clique 13jähriger Mädchen kreist<br />

obsessiv um Sammy, die Tochter<br />

des ansässigen Priesters.<br />

Verlag Harper Collins Ecco<br />

ISBN 978-3-7530-0091-6<br />

Mina Hava: Für Seka<br />

Mina Hava verknüpft in ihrem<br />

Debütroman historisches<br />

Material, Recherche- und Rekonstruktionsarbeit<br />

mit persönlichen<br />

Erfahrungen, Verlusten und<br />

Ängsten und beleuchtet, was<br />

Geschichte bedeutet für Landschaften<br />

und Körper. Sensibel<br />

erzählt Hava über ein junges<br />

Leben, in dem das Politische und<br />

das Persönliche untrennbar<br />

verbunden sind.<br />

Verlag Suhrkamp<br />

ISBN 978-3-518-43111-5<br />

Maria Lazar: Zwei Soldaten<br />

Ein britischer Kampfpilot und ein<br />

deutscher SS-Sturmmann liegen<br />

sich als Feinde schwerstverwundet<br />

auf dem Schlachtfeld gegenüber.<br />

In ihrer letzten Stunde<br />

beginnen sich die beiden jungen<br />

Männer gedanklich zu umkreisen.<br />

Doch die Unmenschlichkeit<br />

des Krieges lässt keine Versöhnung<br />

zu. Ein Dialog bleibt bis<br />

zuletzt unmöglich.<br />

Verlag DVB Verlag<br />

ISBN 978-3-903244-28-3<br />

Louise Brown: Was bleibt,<br />

wenn wir schreiben<br />

Die Journalistin Louise Brown<br />

will nach dem Tod der Eltern der<br />

unerbittlichen Endlichkeit des<br />

Lebens etwas Sinnstiftendes<br />

abgewinnen. Es verändert sich<br />

ihre Einstellung zum Tod und<br />

auch ihre Haltung zum Leben.<br />

Als Trauerrednerin wird sie<br />

Zeugin dessen, was von uns<br />

bleibt.<br />

Verlag Diogenes<br />

ISBN 978-3-257-07244-0<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 71


Museumstipp<br />

«Wenn irgend ein entsetzliches<br />

Übel auf die Menschheit drückt,<br />

so ist es der Kaffee.»<br />

Espresso, Cappuccino, Latte Macchiato – Genuss und Geschäft<br />

Wer die Welt des Kaffees kennenlernen will, muss eine Weltreise machen.<br />

Im Kaffeemuseum in Zürich ist eine faszinierende Sammlung aus Porzellan,<br />

Silber, Grafiken und Gemälden zu sehen und in den Ausstellungen lässt sich<br />

die 400-jährige Geschichte des Kaffees erleben.<br />

Von Niklas Raggenbass<br />

Das Kaffeemuseum am<br />

Seefeldquai in Zürich<br />

beherbergt heute die<br />

weltweit bedeutendste<br />

Bibliothek der Kulturgeschichte<br />

des Kaffees mit<br />

über 5000 Titeln.<br />

Foto: zVg<br />

An einem freien Tag fuhr ich nach Zürich zum Johann<br />

Jacobs Museum. Als Kaffeetrinker wollte ich dieses<br />

Kleinod am Zürichsee immer schon einmal besuchen.<br />

Kommt man die Stufen hinauf in die grossen Räume<br />

der schönen Villa, lassen sich vierhundert Jahre Kaffeegeschichte<br />

erleben. Sie ist aufs engste mit der<br />

Schweiz verflochten. Das Jacobs Museum wurde als<br />

Wohnhaus gebaut und dieses Flair ist noch immer<br />

spürbar, wenn man sich gemütlich zum Kaffeetrinken<br />

hinsetzt oder in der Cafeteria einen unterhaltsamen<br />

Film zum Thema Kaffee anschaut. Dabei erfährt, welche<br />

Bedeutung auch Frauen hatten, den Kaffee bei<br />

uns bekannt zu machen. Mit der Architektin und Designerin<br />

Lina Bo Bardi (1914-1992) sowie der Tänzerin,<br />

Filmemacherin und Anthropologin Maya Deren<br />

(1917-1961) stehen zwei Schlüsselfiguren der westlichen<br />

Moderne im Vordergrund der ersten Aktivitäten<br />

des Museums. Mit etwa Tausend Aromen, so lese ich<br />

im Faltprospekt, gehört Kaffee zu den aromareichsten<br />

Genussmitteln. Kaffee wächst in über 70 Ländern<br />

und der Geschmack des Kaffees ist dabei wie die<br />

Welt im Kleinformat, denn er ist so unterschiedlich<br />

wie die Länder und Kulturen, in denen man ihn anbaut.<br />

Weltweit bedeutendste<br />

Kaffeebibliothek<br />

Das Museum ist vom verstorbenen Klaus Jacobs gegründet<br />

worden. Er war der Grossneffe vom Firmengründer<br />

und Namengeber Johann Jacobs, der in Bremen<br />

mit einem Kolonialwarengeschäft den Grundstein<br />

zu einem weltweit tätigen Kaffeeimperium gelegt<br />

hatte. Klaus Jacobs ist ein Sammler gewesen<br />

und wollte neben den Gegenständen, die mit dem<br />

Kaffee zu tun haben, mit einer Bibliothek die Möglichkeit<br />

bieten, über Kaffee zu forschen. Das Kaffeemuseum<br />

beherbergt heute die weltweit bedeutendste<br />

Bibliothek der Kulturgeschichte des Kaffees mit<br />

über 5000 Titeln. Das Museum macht deutlich, dass<br />

Kaffee bei weitem nicht allein eine Handelsware ist.<br />

Es werden gesellschaftliche Zusammenhänge und<br />

Hintergründe zur Geschichte des Kaffees verständlich<br />

gemacht. Wenn wir uns die vierhundert Jahre<br />

europäischer Kaffeegeschichte vor Augen halten, fällt<br />

72<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong>


Museumstipp<br />

auf, dass diese Geschichte als Kulturbegegnung zwischen<br />

Abendland und Morgenland verstanden werden<br />

kann.<br />

Schwarz wie Russ<br />

Der Kaffee hat die Welt erobert, denn jeden Tag werden<br />

Millionen von Tassen Kaffee getrunken. Dabei<br />

fing alles ganz klein an und lange Zeit gab es den<br />

Kaffee nur in Jemen, das ein Handelsmonopol für<br />

sich beanspruchte, und er wurde nur über die Hafenstadt<br />

Mokka exportiert. Heute sind es siebzig Länder,<br />

in denen Kaffee produziert wird. Europäische<br />

Reisende waren es, die im 16. und 17. Jahrhundert<br />

auf ihren Orientfahrten den «Türkentrank» entdeckten.<br />

«Schwarz wie Tinte» sei dieses von den Arabern<br />

«Chaube» genannte Getränk. So schreibt erstmals<br />

im Jahre 1582 der Augsburger Arzt Leonhart Rauwolf<br />

von seiner Reise nach Aleppo in Syrien. Ein Engländer<br />

berichtet wenig später von einem «Coffa» genannten<br />

Trank, der schwarz wie Russ sei und auch<br />

danach schmecke. Der Züricher Johann Jacob Ammann<br />

schliesslich bringt mit seinem 1618 erschienenen<br />

Bericht die erste Kunde über das «heisse<br />

schwarze Wasser» in die Schweiz. In einer anonymen<br />

Schrift liest man, dass der Kaffee auch Gegner hatte:<br />

«Wenn irgend ein entsetzliches Übel auf die<br />

Menschheit drückt, so ist es der Kaffee».<br />

Bündner Zuckerbäcker:<br />

Ein Exportschlager<br />

Es ist sehr spannend, wie sich im Museum die Geschichte<br />

der Schweizer Zuckerbäcker und Cafetiers<br />

in Europa nachverfolgen lässt. Das war ein richtiger<br />

«Exportschlager». Hinter den Schweizer Zuckerbäckern<br />

verbergen sich Zuckerbäcker aus Graubünden,<br />

erfahren wir im Museum. Bisher sind 9917 Bündner<br />

bekannt, die in 1057 Städten tätig waren. Diese prägten<br />

mit ihren Konditoreien und Kaffeehäusern den<br />

Begriff des «Schweizer Zuckerbäckers» als Garant<br />

für Qualität. Zuerst waren die Bündner in Venedig<br />

und zogen die Familienangehörigen nach, die dann<br />

in der Fremde ein Handwerk erlernten. Sie boten Süssigkeiten<br />

und Kaffee auf den Strassen an und immer<br />

mehr wurden sie zu den gefragtesten Zuckerbäckern.<br />

Die Zuckerbäcker musste alles können, was heute<br />

auf viele Berufe verteilt ist. Er war «Cafetier» (Kaffeesieder)<br />

«Schocolatier» (Schokoladenhersteller),<br />

«Limonadier» oder «Destillateur» (Schnaps- und Likörhersteller),<br />

«Pâtissier» (Pastetenbäcker), «Confiseur»<br />

(Süsswarenhändler), und es brauchte grosse<br />

Fertigkeiten und Geschick, die hohen und reich verzierten<br />

Torten herzustellen. Eine Ausbildung zum Zuckerbäcker<br />

dauerte zwischen drei und fünf Jahren.<br />

Es war eine sehr harte Ausbildung, was aus den Biographien<br />

der einzelnen Zuckerbäcker zu erfahren ist.<br />

Sie sind ausgewandert und lernten in der Fremde.<br />

Glück und Unglück lagen dabei nahe beieinander. Die<br />

Zuckerbäcker, die in Venedig waren, mussten die Republik<br />

1766 verlassen. Sie suchten von Spanien bis<br />

nach Russland neue Wirkungsstätten in Europa. Den<br />

Höhepunkt erreichte ihre Auswanderung zwischen<br />

1800 und 1850. Heute lassen sich – vor allem in Italien<br />

– noch vereinzelte Konditoreien finden, die über<br />

Generationen hinweg in Bündner Hand blieben.<br />

Rohstoff Kaffee: ein Machtfaktor<br />

Bis unser Kaffee eine solch hochwertige Qualität aufwies<br />

wie heute, war ein langer Weg zurückzulegen.<br />

Zunächst war der Kaffee nur für den Adel oder vermögende<br />

Bürger reserviert und noch lange blieb er<br />

ein Luxusgetränk. Das Johann Jacobs Museum<br />

macht dafür sensibel, dass hinter unserem Kaffeegenuss<br />

der Kaffeehandel steht, der zu einem Machtfaktor<br />

der Weltwirtschaft gehört. So haben etwa die<br />

grossflächigen Monokulturen schwere Krisen in den<br />

Anbauländern ausgelöst. Es sind die Schattenseiten<br />

gewesen, die die heutigen Probleme mitverursacht<br />

haben. Der Kaffeehandel und die kaffeegeniessenden<br />

Konsumentinnen und Konsumenten tragen eine<br />

hohe Verantwortung für die zukünftige Entwicklung<br />

der Kaffee produzierenden Länder.<br />

Johann Jacobs Museum<br />

Sammlung zur Kulturgeschichte des Kaffees<br />

Lage/Anreise<br />

Seefeldquai 17<br />

8034 Zürich<br />

Tel. 044 388 61 51<br />

Geöffnet<br />

Di. 18–23 Uhr, Sa. und So. 11–17 Uhr<br />

Eintritt CHF 7.– (bis 26 Jahre Eintritt frei)<br />

Im Eintrittspreis ist die Konsumation vom Kaffee<br />

der berühmten Hausmischung enthalten.<br />

Informationen und Kontakt<br />

www.johann-jacobs-museum.ch<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 73


Gratulationen<br />

Zum 75. Geburtstag<br />

Verena Soldate, Basel, am 1. März<br />

Monique Schild, Basel, am 12. März<br />

Marianne Moos-Hasler, Zug, am 15. März<br />

Heinz Mahrer, Möhlin, am 22. März<br />

Zum 80. Geburtstag<br />

Hubert Jenni, Olten, am 2. März<br />

Gabrielle Morell-Christen, Bolligen, am 5. März<br />

Werner Stocker-Ackermann, Wegenstetten,<br />

am 5. März<br />

Verena Waldmeier-Schaub, Wallbach, am 11. März<br />

Ursula Kunz-Stolz, Schmerikon, am 18. März<br />

Robert Wirz-Bruckhage, Weggis, am 20. März<br />

Marco Bonetti, Burgdorf, am 25. März<br />

Verena Müller-Grünig, Olten, am 26. März<br />

Hans Mayer, Magden, am 28. März<br />

Zum 92. Geburtstag<br />

Wolfgang Grob, Bern, am 2. März<br />

Aloise Schnyder, Grenchen, am 7. März<br />

Meieli Spühler, Zofingen, am 7. März<br />

Helen Keiser, Derendingen, am 12. März<br />

Nelly Baumann, Muttenz, am 25. März<br />

Elsbeth Vogt, Allschwil, am 26. März<br />

Peter von Arx, Dulliken, am 26. März<br />

Zum 94. Geburtstag<br />

Elsa Hasler-Waldmeier, Möhlin, 29. März<br />

Zum 95. Geburtstag<br />

Josef Birrer, Schönenwerd, am 20. März<br />

Elisabeth Cueni, Zwingen, am 21. März<br />

Rita Wyser-Segessenmann, Dulliken, am 26. März<br />

Zum 85. Geburtstag<br />

Heinz Adler, Möhlin, am 10. März<br />

Doria Baumann-Mosmann, Mörschwil, am 17. März<br />

Peter Haas, Arlesheim, am 22. März<br />

Peter Soland, Olten, am 23. März<br />

Peter Schibli-Weber, Olten, am 28. März<br />

Zum 90. Geburtstag<br />

Erna Nolze-Lützelschwab, Magden, am 2. März<br />

Eugène Goepfert, Allschwil, am 5. März<br />

Hans Müller-Bürkli, Uznach, am 6. März<br />

Zum 91. Geburtstag<br />

Bernhard Wiesli, Burgdorf, am 2. März<br />

Kurt Urben-Winkler, Wallbach, am 16. März<br />

Hermine Wunderlin-Teubl, Wallbach, 21. März<br />

Ruth Gold, Gelterkinden, am 28. März<br />

Norina Hüscher-Herzog, Luzern, am 30. März<br />

Zum 96. Geburtstag<br />

Mirtha Lauper-Moosmann, Ormalingen, 8. März<br />

Juliana Stalder-Zürcher, Magden, 31. März<br />

Zum 97. Geburtstag<br />

Berta Hagmann, Solothurn, am 17. März<br />

Jeanne Böni, Bern, am 25. März<br />

Zum 98. Geburtstag<br />

Lilli Brönnimann, Aarau, am 11. März<br />

Alice Frey, Fislisbach, am 23. März<br />

Zur Goldenen Hochzeit<br />

Isabella und Kurt Gasser-Metzger,<br />

Möhlin, am 8. März<br />

Zur Eisernen Hochzeit<br />

Ruth und Robert Mahrer-Schwab,<br />

Möhlin, am 30. März<br />

74<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong>


Rätselecke<br />

Sudoku<br />

Redaktionsschluss<br />

der nächsten Ausgaben<br />

Die Aufgabe besteht darin,<br />

die Felder mit Zahlen von<br />

1 bis 9 zu füllen. Dabei darf<br />

jede Zahl in jeder Zeile,<br />

jeder Spalte und jedem der<br />

neun kleineren Quadrate<br />

genau einmal vorkommen.<br />

Die Auflösung dieses Sudoku-Rästels finden Sie in<br />

der nächsten Ausgabe des <strong>Christkatholisch</strong> auf<br />

dieser Seite.<br />

Nr. 4, April <strong>2024</strong><br />

Agenda: Dienstag, 12. März, 12 Uhr<br />

Nr. 5, Mai <strong>2024</strong><br />

Agenda: Donnerstag, 11. April, 12 Uhr<br />

Nr. 6, Juni <strong>2024</strong><br />

Agenda: Montag, 13. Mai, 12 Uhr<br />

Nr. 7, Juli <strong>2024</strong><br />

Agenda: Dienstag, 11. Juni, 12 Uhr<br />

Nr. 8, August <strong>2024</strong><br />

Agenda: Freitag, 12. Juli, 12 Uhr<br />

Nr. 9, September <strong>2024</strong><br />

Agenda: Dienstag, 13. August, 12 Uhr<br />

(mit Beilage zVisite)<br />

Nr. 10, Oktober <strong>2024</strong><br />

Agenda: Mittwoch, 11. Sept., 12 Uhr<br />

Nr. 11, November <strong>2024</strong><br />

Agenda: Montag, 14. Okt., 12 Uhr<br />

(mit Liturgie-Kalender)<br />

Nr. 12, Dezember <strong>2024</strong><br />

Agenda: Dienstag, 12. Nov., 12 Uhr<br />

Finde die 10 Unterschiede<br />

Nr. 1, Januar 2025<br />

Agenda: Freitag, 6. Dez. <strong>2024</strong>, 12 Uhr<br />

(mit Adressverzeichnis)<br />

Illustration: James Curran. Die Auflösung finden Sie in der<br />

nächsten Ausgabe des <strong>Christkatholisch</strong> auf dieser Seite.<br />

Worttrennungen<br />

In dieser Sprachknobelei geht es<br />

darum, aus verschiedenen Silben und<br />

Wörtern fünf ganz andere Wörter<br />

zusammenzustellen. Erkennen Sie<br />

diese?<br />

aal / eiter / ente / gaul / kurs<br />

liebling / nager / stier / tang / tee<br />

Die Auflösung finden Sie in der nächsten Ausgabe<br />

des <strong>Christkatholisch</strong> auf dieser Seite.<br />

Zitatzauber<br />

Diesem Zitat sind sämt liche Vokale<br />

und Umlaute verloren gegangen.<br />

Können Sie diese komplementieren?<br />

JGLCHR ZBR GHT VRLRN,<br />

WNN D VRSCHST, HN NZFNGN.<br />

Helga Schäferling, deutsche Sozialpädagogin<br />

Lösungen zu den Rätseln<br />

aus der Nummer 2<br />

Auflösung der Worttrennungen:<br />

Autotransport, Businesskategorien,<br />

Argumente, Bärtiger, Mustang<br />

Auflösung Zitatzauber:<br />

«Wo kein Geld, da kein Schweizer.»<br />

Jean Racine<br />

Vielen Dank, dass Sie mithelfen, unsere<br />

Zeitschrift stets mit interessanten<br />

Beiträgen zu gestalten, diese in hoher<br />

Qualität zu produzieren und sie termingerecht<br />

per Post zustellen zu können.<br />

Reservieren Sie Ihren Platz für die<br />

Gemeindenachrichten. Sie möchten<br />

eine Mitteilung aus Ihrer Kirchgemeinde<br />

in einer bestimmten Ausgabe abgedruckt<br />

wissen? Dann informieren Sie<br />

uns frühzeitig darüber (Textlänge und<br />

gewünschte Publika tionsnummer).<br />

Wir reservieren, wann immer möglich,<br />

für Sie den nötigen Platz:<br />

redaktion@christkatholisch.ch<br />

Impressum<br />

<strong>Christkatholisch</strong><br />

147. Jahrgang; erscheint monatlich,<br />

ISSN 1664-1027 (Print),<br />

ISSN 1664-1035 (Internet).<br />

Herausgeberin: <strong>Christkatholisch</strong>e<br />

Kirche der Schweiz –<br />

www.christkatholisch.ch.<br />

Redaktion: redaktion@christkatholisch.ch;<br />

Peter Grüter, Niklas Raggenbass,<br />

Ruedi Rey.<br />

Lektorat: Corina Strenzl<br />

Redesign: Hugo Total, Emmen<br />

Druck und Spedition: Courvoisier-<br />

Gassmann AG. Adressänderung und<br />

Abonnements verwaltung: Gassmann<br />

Media, Robert-Walser-Platz 7, Postfach,<br />

2501 Biel, Telefon: 032 344 82 15,<br />

ursula.waelti@gassmann.ch.<br />

Abonnementspreis: In- und Ausland<br />

44 Fr., Geschenk- und Einzelabonnemente:<br />

Michael Böhm, Wildbachweg<br />

1, 4515 Oberdorf SO. Verwaltung:<br />

kirchenblatt@christkatholisch.ch<br />

Drucksache<br />

myclimate.org/01-24-280358<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 75


Bibelwort<br />

Unterwegs nach Ostern<br />

«Das ist ein Fasten, wie ich es liebe: die Fesseln des Unrechts zu lösen,<br />

die Stricke des Joches zu entfernen, an die Hungrigen Brot auszuteilen,<br />

die obdachlosen Armen ins Haus aufzunehmen und wenn du einen<br />

Nackten siehst, ihn zu bekleiden.» (Auszug aus Jesaja 58, 6 und 7)<br />

Der Prophet Jesaja kritisiert seine Volksgenossen. Diese fasten zwar<br />

äusserlich, d. h. sie verzichten auf Nahrung und legen sich in Sack und<br />

Asche. Aber daneben gehen sie ihren gewohnten Geschäften nach,<br />

die es mit der Wahrheit und Gerechtigkeit nicht allzu genau nehmen.<br />

Und damit führen sie ihr Fasten gleichsam ins Absurde. Oder wie es<br />

der Kirchen vater Basilius der Grosse einst schrieb: «Du isst zwar kein<br />

Fleisch, aber Du verzehrst Deinen Bruder.»<br />

Beim Fasten als religiöse Praxis geht es nicht in erster Linie um den<br />

äusseren Verzicht, sondern wozu dieser dient. Ob ich z. B. das so<br />

gesparte Geld in ein Projekt zum Wohle anderer Menschen einsetze<br />

oder ob ich die gewonnene Zeit in meine Beziehung zu Gott und<br />

meinen Mitmenschen investiere. So besteht ein Fasten, das dem Herrn<br />

gefällt, in Taten der Liebe und der Barmherzigkeit, der Bereitschaft<br />

meinen Wohlstand mit denen zu teilen, die es nicht so gut haben und<br />

dem Willen für Gerechtigkeit zu kämpfen für die Unterdrückten und<br />

Leidenden. Und dies auch dann, wenn mir dies Nachteile einträgt oder<br />

auf keine Gegenliebe stösst.<br />

Wenn dies das Ziel meines Fastens ist, wie immer dieses auch<br />

aussehen mag, dann bin ich unterwegs nach Ostern. Dann wird etwas<br />

vom Licht und von der Kraft der Auferstehung, die den Tod überwand<br />

und die Ungerechtigkeit besiegte, schon jetzt in meinem Leben sichtbar.<br />

Und dies mitten in der Fastenzeit.<br />

Sarah Böhm-Aebersold<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong> 76

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