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Christkatholisch_2024-3

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Thema<br />

«Alles Neue macht uns<br />

Angst, man hat Angst,<br />

etwas zu verlieren und<br />

doch müssen wir uns<br />

darin bestärken, mutig zu<br />

sein, den Dingen in die<br />

Augen zu blicken.»<br />

ich zu arbeiten auf. Ich fing erst wieder mit meinem<br />

Beruf an, als unsere Söhne in die Oberstufe kamen.<br />

Ab und zu machte ich Stellvertretungen, auch um das<br />

Risiko der Selbständigkeit etwas abzufedern. Pfarrer<br />

Peter Amiet (von 1960 bis 1977 in Magden) hat uns<br />

«verheiratet». Ich fand dies schön, denn ich war unter<br />

Peter Amiet auch Ministrantin, und zwar das erste<br />

Mädchen. Doch war das zunächst nicht möglich. Ich<br />

liess nicht locker und sagte Pfarrer Amiet: «Ich will<br />

Ministrantin werden». Er sagte dann einmal, dass er<br />

hierfür zuerst Bischof Léon Gauthier (1912-1986) fragen<br />

müsse. Der antwortete kurz: «Es geht!»<br />

Was arbeitet Marco Petraglio, Ihr Mann?<br />

Er konstruiert Labormaschinen, die weltweit vertrieben<br />

werden. Mein Mann fing in der Garage im Haus<br />

an und wir wussten zunächst nicht, ob es wirklich<br />

funktioniert. Es brauchte Mut. Er übt seinen Beruf auch<br />

aus Leidenschaft aus, daher glaube ich, dass das ein<br />

Grund für seine Zufriedenheit im Beruf ist. Unser Sohn<br />

Fabrizio hat heute Interesse an diesem Betrieb und<br />

arbeitet im Geschäft mit. Bei aller Intensität seiner<br />

Arbeit, hat mich Marco in all meinen Tätigkeiten immer<br />

voll unterstützt. Das gab mir einen enormen Rückhalt.<br />

Neben dem Dienst als Ministrantin hatten Sie noch<br />

andere Aufgaben in der Kirche.<br />

Im Jahr 1985 mit 20 war ich als Delegierte von Magden<br />

zum ersten Mal an der Kantonalsynode. Ich weiss<br />

es noch genau: Es fand in Olsberg statt. Rita Plüss<br />

von Rheinfelden war Präsidentin und hatte beschlossen<br />

abzugeben. Da wählte die Synode grad mich zur<br />

Präsidentin der Kantonalsynode Aargau. So bin ich<br />

ins kalte Wasser geworfen worden. Zum Glück konnte<br />

ich mich oft mit den Eltern austauschen, was mir<br />

sehr geholfen hat. 11 Jahre lang hatte ich dieses Amt<br />

inne und lernte dort schon unseren späteren Bischof<br />

Harald kennen, der damals in Wallbach und Obermumpf<br />

Pfarrer war und bald auch in den Kirchenrat<br />

kam. Wir können also sagen, dass wir uns schon «ä<br />

zytlang» kennen. Von 1996 bis 2011 war ich Delegierte<br />

an der Nationalsynode für unsere Kirchgemeinde<br />

und war auch 2008 und 2009 Synodepräsidentin der<br />

Nationalsynode. Die Durchführung der Bischofswahl<br />

2001 (Fritz-René Müller) und 2009 ( Harald Rein) war<br />

eine Ehre für mich. Im Jahr 2002 bin ich in die Kirchenpflege<br />

von Magden gewählt worden – davon 9<br />

Jahre als Präsidentin, bis 2019.<br />

Wie war denn die Wahl zur Synodalratspräsidentin?<br />

Viele meinten: «Du musst Werbung für Deine Wahl<br />

machen!» Ich sagte, nein, das bin nicht ich. Wenn die<br />

Synode mich will, dann wählt sie mich mit dem, was<br />

ich habe. Manchmal ist es gut, wenn man Distanz hat.<br />

Man sagte auch, dass man zur Synodalratspräsidentin<br />

gefragt wird. Ich war nicht schon im Synodalrat –<br />

das war ein Unterschied. Ich war Delegierte von der<br />

Nationalsynode. 2011 bei der Wahl an der Synode in<br />

Baden, bin ich direkt in den Synodalrat und zur Präsidentin<br />

gewählt worden.<br />

6<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 3, <strong>2024</strong>

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