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Thermenland_03-2019

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EDITORIAL<br />

Martin Semmler M.A. | Chefredakteur<br />

Rettet<br />

die Bienen! war das erfolgreichste<br />

Volksbegehren, das in der Geschichte<br />

Bayerns je durchgeführt wurde.<br />

1.745.383 Bürger haben sich für mehr<br />

Schutz für die Artenvielfalt ausgesprochen,<br />

das sind 18,4 % der Wahlberechtigten.<br />

In manchen Gemeinden sind<br />

zwischen 30 und 40 % während der<br />

Dienstzeiten aufs Amt gelaufen, um<br />

mit ihrer Unterschrift kundzutun, dass<br />

es so nicht mehr weitergehen kann.<br />

Dabei war im Vorfeld vor allem von Vertretern<br />

der Landwirtschaft vielfach und<br />

vehement erklärt worden, dass es so<br />

schlimm ja gar nicht sei. Zahlen aber<br />

hatten belegt, dass sich etwa die Zahl<br />

der Feldvögel in den letzten 30 Jahren<br />

halbiert hat und rund 75 % aller Fluginsekten<br />

verschwunden sind.<br />

Das erinnert an die Reflexe, die man<br />

auslöst, wenn man Vertreter der Thermen<br />

nach dem Verschwinden ihrer<br />

Badegäste fragt. Da wird dann nicht<br />

nur abgewiegelt, sondern vereinzelt<br />

sogar damit geworben, dass man in<br />

ihren Becken im Luxusgefühl eines Privatbades<br />

schwelgen kann. Ohne die<br />

Thermen aber und ihr heilkräftiges<br />

Wasser wäre das <strong>Thermenland</strong> nicht zu<br />

einer der erfolgreichsten Tourismusregionen<br />

Europas aufgestiegen. Allein der<br />

beschauliche Urlaub auf dem Bauernhof<br />

hätte das nicht vermocht. Zwar<br />

haben wir im Februar noch gemeldet,<br />

dass Bad Griesbach im letzten Jahr wieder<br />

über 1 Million Übernachtungen<br />

hatte und Bad Füssing wie jedes Jahr<br />

einen neuen Gästerekord feiern konnte,<br />

doch das, was das <strong>Thermenland</strong> so<br />

erfolgreich gemacht hat, interessiert<br />

immer weniger Gäste.<br />

Aber wie schlimm ist es wirklich? 1996<br />

besiegelt die unselige Gesundheitsreform<br />

Horst Seehofers das Ende der kassenfinanzierten<br />

Badekuren. Dennoch<br />

gelingt es allen Kurorten im Bäderdreieck<br />

mithilfe ihrer Heilquellen noch<br />

mehr Gesundheitsurlauber für ihre<br />

Therme zu begeistern. Den Zenit<br />

erreichten die Zahlen kurz nach der<br />

Jahrtausendwende. Bei den öffentlich<br />

verwalteten Thermen war die Europa<br />

Therme 2001 mit 1.163.324 Eintritten<br />

zum Bewegungsbad der Spitzenreiter,<br />

gefolgt von der Therme 1 mit 720.599,<br />

der Wohlfühl-Therme mit 573.785 und<br />

der Rottal Terme mit 412.119 (1996:<br />

450.010) Bewegungsbädern.<br />

In den folgenden 15 Jahren brachen die<br />

Eintrittszahlen jedoch in den Bad Füssinger<br />

Thermen um gut 40 % ein, in Bad<br />

Birnbach um die Hälfte und in Bad<br />

Griesbach bis 2017 sogar um ganze<br />

zwei Drittel (66%). Im Gegensatz dazu<br />

konnten die Kurorte jedoch erfolgreich<br />

für sich als Urlaubsziele werben: von<br />

2001 bis 2017 stieg die Zahl der Gästeankünfte<br />

in Bad Griesbach um über 20<br />

%, in Bad Birnbach um fast 22 % und in<br />

Bad Füssing um über 25 %. Das mag<br />

sich zwar gut lesen, aber warum die<br />

Gäste ins Bäderdreieck reisen, wenn sie<br />

nicht wegen des Wassers kommen, das<br />

will keiner so richtig wissen. Denn eins<br />

ist klar: Radlfahren kann man wo<br />

anders auch gut und die Landschaft ist<br />

dann da vielleicht noch ein Stück interessanter<br />

und der dortige „Haslinger“<br />

noch fetziger. Bleibt die Frage: Mit was<br />

sollen wir noch punkten, wenn wir die<br />

Menschen nicht mehr von dem Wert<br />

unseres flüssigen Goldes überzeugen<br />

können? Es ist höchste Zeit, wieder verstärkt<br />

für das zu werben, was unser<br />

wertvollster Schatz ist: unser heilkräftiges<br />

Wasser und<br />

die Thermen.<br />

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