typisch Quorn™ Wunderbare Gerichte, die nach Kindheit ... - Orior
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30 INTERVIEW<br />
Fliessend Italienisch zu<br />
sprechen ist mein Ziel.<br />
Andreas Schwab hat es nicht allein wegen der Sonne und der<br />
Unbeschwertheit in den Süden gezogen, sondern weil <strong>die</strong> spannende<br />
Herausforderung als Produktionsleiter Rapelli auf ihn<br />
wartete. Wir stellten ihm einige Fragen.<br />
Produktionsleiter bei Rapelli, das tönt spannend. Wie sieht<br />
denn ein Tagesablauf bei Ihnen aus?<br />
Wichtig ist, dass ich <strong>die</strong> Produktion richtig spüre und meinen Mitarbeitern<br />
zur Verfügung stehe. Dabei muss ich nicht der Erste<br />
am Morgen und der Letzte am Abend sein. Die Arbeit beginnt in<br />
der Regel etwas vor 7 Uhr. Auf einem ausführlichen Rundgang<br />
durch meinen Verantwortungsbereich und bei kurzen Gesprächen<br />
mit dem Kader oder Mitarbeitern kann ich <strong>die</strong> aktuelle Situation<br />
gut erfassen und auch direkt intervenieren. Anschliessend<br />
bleibt Zeit für persönliche Abklärungen und <strong>die</strong> Erledigung anstehender<br />
administrativer Arbeit. Nach verschiedensten Besprechungen,<br />
Degustationen und Lagebeurteilungen wird der<br />
Morgen mit einem vorzüglichen Mittagessen in der Kantine abgeschlossen.<br />
Der Nachmittag <strong>die</strong>nt dem Studium von Akten und<br />
Fachliteratur. Meist stehen aber weitere Besprechungen an.<br />
Sie bekleiden <strong>die</strong>se wichtige Position bei Rapelli seit einigen<br />
Monaten. Was imponiert an <strong>die</strong>sem Unternehmen besonders?<br />
Sehr stolz bin ich auf <strong>die</strong> authentischen Produkte, welche unsere<br />
Mitarbeiter produzieren. Ich spüre in jedem der vielen Artikel eine<br />
Prise Italianità, welche ich als sehr wichtig für den Erfolg im<br />
Schweizer Markt beurteile. Wichtig sind aber vor allem <strong>die</strong> Mitarbeiter,<br />
bei welchen ich jeden Tag fühle, wie stolz sie sind, für<br />
Rapelli hochwertige Produkte herstellen zu dürfen. Sie alle sind<br />
sehr loyal und treu der Firma gegenüber. Die Identifikation mit<br />
dem Unternehmen Rapelli wie auch mit sämtlichen Produkten<br />
ist hier deutlich spürbar.<br />
Wo sehen Sie Verbesserungspotenzial?<br />
Rapelli erfüllt heute fast jeden Kundenwunsch, sei es denjenigen<br />
eines Restaurateurs im Tessin, eines Ladenbesitzers in der<br />
Deutschschweiz oder aber eines Grossverteilers. Dadurch entstehen<br />
zum Teil individuelle Prozesse, welche schwer zu steuern<br />
sind und Ressourcen binden. Eine vernünftige Standardisierung<br />
<strong>die</strong>ser Prozesse muss an <strong>die</strong> Hand genommen werden.<br />
Dabei müssen <strong>die</strong> heute schon zur Verfügung stehenden Informatik-Mittel<br />
konsequenter und Bereichs-übergreifend verwendet<br />
werden. In der Produktion müssen wir <strong>die</strong> Prozesssicherheit<br />
weiter erhöhen und das Know-how von einzelnen Schlüsselpersonen<br />
allgemeiner zugänglich machen. Und nicht zuletzt sollten<br />
wir mit den einzelnen Unternehmen der <strong>Orior</strong> Gruppe zukünftig<br />
noch besser zusammenarbeiten.<br />
Was hat Sie an der Aufgabe gereizt?<br />
Nach einer längeren Zeit als verantwortlicher Koordinator mehrerer<br />
Grossbäckereien habe ich <strong>die</strong> Chance gepackt, wieder selber<br />
eine Produktion führen zu können. Dabei kommt <strong>die</strong> Bearbeitung<br />
von strategischen Aufgabenstellungen als Mitglied der<br />
Andreas Schwab, 46, Dipl.<br />
Lm Ing ETH, bekleidete<br />
wichtige Führungspositionen<br />
im In- und Ausland in<br />
der industriellen Verarbeitung<br />
von Lebensmitteln. Er<br />
ist verheiratet und hat 3<br />
Söhne (12, 13 und 16).<br />
Seine Hobbys: Aktiv-Mitglied<br />
in der Harmoniemusik,<br />
Natur, Geschichte und<br />
Kochen.<br />
Geschäftsleitung nicht zu kurz. Die Veredelung von Fleisch<br />
fehlte bisher in meinem Lebenslauf. Es freut mich ausserordentlich,<br />
dass ich nun auch in <strong>die</strong>sem Bereich Erfahrungen sammeln<br />
darf. Und nicht zuletzt werde ich mein noch etwas holpriges<br />
Italienisch auf Vordermann bringen. Die Kenntnis einer Sprache<br />
ist bekanntlich Türöffner für neue, gewinnbringende Begegnungen.<br />
Als Produktionsleiter in der hochsensiblen Fleischverarbeitung<br />
muss man sehr strikt sein. Wie halten Sie es mit der Teamarbeit?<br />
Innerhalb meines Verantwortungsbereiches sehe ich mich eher<br />
als Team-Coach. Ich arbeite mit ausgezeichneten Fachleuten zusammen,<br />
welche <strong>die</strong> Risiken der Fleischverarbeitung sehr genau<br />
kennen. Mit gezielten Fragestellungen und Inputs versuche ich,<br />
<strong>die</strong> einzelnen Teams in ihrer Arbeit zu bestätigen aber auch zu<br />
stimulieren, um täglich besser und selbstständiger zu werden.<br />
Rapelli setzt neben dem Schweizer Markt bekanntlich auf Export?<br />
Was heisst das für Sie in der Produktion?<br />
Im Veredelungsverkehr können zur Produkte-Herstellung Rohstoffe<br />
aus der EU verwendet werden, wenn <strong>die</strong>se dann in <strong>die</strong> EU<br />
exportiert werden. Export heisst somit ganz konkret zum Teil ein<br />
anderes Rezept mit anderen Rohstoffen. Als Verantwortlicher für<br />
<strong>die</strong> Entwicklung bei Rapelli heisst Export aber auch, <strong>die</strong> Bedürfnisse<br />
der ausländischen Kunden so gut wie möglich zu kennen,<br />
um <strong>die</strong> Rezeptur entsprechend anpassen zu können. Ansonsten<br />
versuchen wir, möglichst identische Produkte sowohl für<br />
<strong>die</strong> Schweiz wie auch für das Ausland herstellen zu können.<br />
Als Solothurner ins Tessin! Ein Kulturschock? Oder ein erfüllter<br />
Wunsch?<br />
Keines von beidem! Unsere Familie hat eine gewisse Affinität zu<br />
Italien und somit auch zum Tessin. Die italienische Küche ist bei<br />
uns in Haus und Garten allgegenwärtig. Die herzliche italienische<br />
Gastfreundschaft insbesondere auch gegenüber Kindern hat dazu<br />
geführt, dass wir fast all unsere längeren Ferien in Italien verbracht<br />
haben. Somit sind wir alle stolz darauf, dass der Vater nun eine<br />
Dependance im Tessin aufbauen kann. Allerdings hat <strong>die</strong> Arbeit<br />
im Tessin den Nachteil des Wochenaufenthaltes. Ich bin jedoch<br />
zuversichtlich, dass <strong>die</strong> Familie dadurch noch stärker wird!