STADTWERKE AUE - BAD SCHLEMA
INFORMATIVES · ÜBERRASCHENDES · REGIONALES
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Macher der regION<br />
Text und Foto: Olaf Seifert<br />
Text und Fotos: Helios Klinkum Aue<br />
gesuNdheIt<br />
NOTFALLSEELSORGE.<br />
„WIR KOmmEN, WENN NIEmAND KOmmT.”<br />
GEHT ES UM DEN TOD, SIND TEAMLEITER MICHAEL DÖHLER, MICHAEL EITLER, ANTJE STOCK UND IHRE<br />
MITSTREITER DA. IN MOMENTEN, WO VERWANDTE ODER FREUNDE MIT DEM SCHICKSALSSCHLAG ALLEIN<br />
SIND UND DAS SOZIALE NETZ NOCH NICHT HÄLT. BEIDE GEHÖREN ZUM ZEHNKÖPFIGEN TEAM DER<br />
KRISENINTERVENTION/NOTFALLSEELSORGE <strong>AUE</strong>-SCHWARZENBERG, KURZ KIT/NFS. TRÄGERIN IST DIE<br />
HERRBERGE IN BURKHARDTSGRÜN.<br />
KLEINES ORGAN,<br />
GROSSE WIRKUNG.<br />
DIE SCHILDDRÜSE REGELT MIT IHREN HORMONEN EINEN GROSSEN TEIL DES STOFFWECHSELS DES<br />
MENSCHEN. LAUT STATISTIKEN HAT ALLERDINGS JEDER VIERTE DEUTSCHE EIN PROBLEM MIT IHR.<br />
WARUM DIESE SCHWER ZU ERKENNEN SIND, DAS WEISS DR. ROBERT STUMPF, CHEFARZT DER KLINIK<br />
FÜR HNO-HEILKUNDE, KOPF- UND HALSCHIRURGIE UND PLASTISCHE OPERATIONEN AM HELIOS<br />
KLINIKUM <strong>AUE</strong>.<br />
Alle engagieren sich in ihrer Freizeit und bestreiten<br />
einen beträchtlichen Teil ihrer Aufwendungen<br />
selber. Werden sie durch die Rettungsleitstelle<br />
Chemnitz, durch Polizei oder<br />
Feuerwehr alarmiert, fahren sie mit ihrem<br />
eigenen Auto zum Einsatzort. „Wenn Ärzte,<br />
Rettungskräfte und Polizeibeamte ihre Pfl icht<br />
geleistet haben, lassen wir die Trauernden<br />
nicht in Schmerz und Verzweifl ung allein.<br />
Nach Verkehrsunfällen, Suizid oder tödlichen<br />
Unfällen sind Notfallseelsorger jene, die der<br />
Familie das Unfassbare mitteilen. Wir bleiben,<br />
bis sie selber wieder handeln können”,<br />
berichtet der Auer. Von Beruf seit 30 Jahren<br />
Rettungssanitäter beim DRK Schwarzenberg,<br />
weiß er um die Wichtigkeit, den Angehörigen<br />
der Toten zur Seite zu stehen, wenn ihnen<br />
der Boden unter den Füßen weggleitet. „Wir<br />
kommen, wenn niemand kommt. Wenn Menschen<br />
das Geschehene nicht fassen können,<br />
brauchen sie jemanden, der sie begleitet,<br />
auffängt und hält. Wichtig sind Nähe und<br />
Gespräch, damit keiner in solcher Situation<br />
allein bleibt”, ergänzt Traumatherapeutin Antje<br />
Stock. Die Schwarzenbergerin bringt sich<br />
seit gut drei Jahren ein. Aus dem Beruf weiß<br />
sie, dass Nähe in dem Moment, da der Tod<br />
den Betroffenen bewusst wird, entscheidend<br />
für die Trauerbewältigung sein kann: „Oft werden<br />
Folgeprobleme so verhindert. Für mich<br />
ist dieser Einsatz Ausdruck von Dankbarkeit,<br />
da es mir gut geht und ich im Leben viel Unterstützung<br />
erfahren habe. Darum möchte<br />
ich an dieser Stelle etwas zurückgeben.” Michael<br />
Eitler, seit 2002 im Team, schenke der<br />
christliche Glaube Kraft dafür und seine Frau<br />
stehe absolut hinter ihm, aber jeder beim<br />
KIT/NFS habe seine eigenen Beweggründe.<br />
Todesnachrichten zu überbringen liege nicht<br />
jedem, man müsse selber in Ausnahmesituationen<br />
seelisch stabil sein, brauche Mitgefühl,<br />
Herz, Geduld, gesunden Menschenverstand<br />
und vor allem Zeit. Nicht leicht, weil<br />
jeder der zehn Notfallseelsorger ganz normal<br />
arbeitet, Unglücke aber auch nachts oder am<br />
Wochenende passieren. Umso bewundernswerter<br />
der Einsatz im Ehrenamt, den die Gesellschaft<br />
kaum beachtet, geschweige fair<br />
honoriert. Die zehn Teammitglieder im Raum<br />
Aue-Schwarzenberg haben einen Bereitschaftsplan<br />
für 12-Stunden-Schichten.<br />
Um jeden Tag abzudecken, wären mindestens<br />
20 Helfer nötig. Doch nur 15<br />
Euro bekommt jeder pro Einsatz, egal<br />
wie viele Stunden der dauert und wie<br />
weit man mit dem eigenen Auto unterwegs<br />
ist. „Nicht selten legen wir drauf, das macht<br />
es noch schwerer, Nachwuchs für die Notfallseelsorge<br />
zu begeistern”, beklagen Antje und<br />
Michael.<br />
wer das team kIt/NFs<br />
verstärken oder mit geldspenden<br />
(zum Beispiel für eine tankfüllung)<br />
helfen will, wendet sich per e-Mail an<br />
Michael oder antje:<br />
michael.eitler@t-online.de<br />
info@la-mama.de<br />
Antje Stock und Michael Eitler gehören zum zehnköpfi gen Team der Krisenintervention/Notfallseelsorge Aue-Schwarzenberg.<br />
Mindestens doppelt so viele ehrenamtliche Mitstreiter werden in der Region gebraucht.<br />
Chefarzt Stumpf, die Schilddrüse ist sehr<br />
klein. Warum hat sie dennoch einen solch<br />
großen Einfl uss auf unseren Körper?<br />
Die beiden Schilddrüsenhormone regulieren<br />
zahlreiche Körperfunktionen. Sie sorgen unter<br />
anderem dafür, dass die Zellen ihren Umsatz<br />
steigern, der Energiestoffwechsel des Körpers<br />
angekurbelt wird oder die Wärmeregulierung<br />
funktioniert. Die Hormone wirken vorwiegend<br />
stimulierend auf uns und haben sogar Auswirkungen<br />
auf unsere seelische Verfassung.<br />
Wenn die Schilddrüse so große Auswirkungen<br />
hat, warum wird dann eine Fehlfunktion so<br />
schlecht bemerkt?<br />
Das liegt daran, dass Erkrankungen an der<br />
Schilddrüse eher unspezifi sche Merkmale<br />
aufweisen. Wer vermutet schon, dass die<br />
Ursache für eine Depression oder eine Herzrhythmusstörung<br />
in der Schilddrüse liegen<br />
kann. Wird beispielsweise ein Herzleiden<br />
durch eine Schilddrüsenfehlfunktion ausgelöst<br />
und dann mit Herztabletten behandelt,<br />
bekämpft man lediglich die Symptome, aber<br />
nicht den Auslöser. Das hilft dem Patienten<br />
natürlich wenig.<br />
Woran sind denn Schilddrüsenfehlfunktionen<br />
zu erkennen?<br />
Ist die Konzentration der beiden Hormone<br />
dauerhaft zu hoch, kann es zu Symptomen<br />
wie Nervosität, Schlafl osigkeit, Herzrasen,<br />
Herzrhythmusstörungen oder Bluthochdruck<br />
kommen. Ist sie zu niedrig, kommt es hingegen<br />
zu Müdigkeit und Kraftlosigkeit. Die<br />
Symptome können dabei einer beginnenden<br />
Depression beziehungsweise einem Burnout<br />
ähneln. Auch eine unbegründete Gewichtszunahme<br />
kann ein Anzeichen für eine<br />
Schilddrüsenunterfunktion sein. Ebenfalls<br />
typisch ist eine Vergrößerung der Schilddrüse<br />
(Struma), die meist durch einen Jodmangel<br />
begründet ist.<br />
Wann sollte man zum Arzt gehen?<br />
Die Untersuchung der Schilddrüse ist immer<br />
anzuraten, wenn Beschwerden auftreten. Neben<br />
den oben genannten Symptomen können<br />
das auch Schluckstörungen, ein Druckgefühl<br />
im Hals oder Atemstörungen sein. Das ist<br />
dann oft ein Zeichen dafür, dass die Schilddrüse<br />
vergrößert ist. Hierfür können wiederum<br />
Schilddrüsenknoten verantwortlich sein. Man<br />
unterscheidet zwischen „heißen” und „kalten”<br />
Knoten, also Knoten mit vermehrter oder<br />
fehlender Hormonproduktion. Zur Abklärung<br />
sind Blut- und Ultraschalluntersuchungen<br />
ratsam. Liegen diese Ergebnisse vor, kann<br />
eine Punktion des Knotens ratsam sein, um<br />
auszuschließen, dass es sich um bösartige<br />
Zellen handelt. Manchmal kommt man dann<br />
um eine Operation nicht herum. Diese führen<br />
wir hier im Auer Klinikum inzwischen mit sehr<br />
kleinen Schnitten durch. Ach versuchen wir,<br />
einen Teil der Schilddrüse zu erhalten, wenn<br />
der Befund das zulässt.<br />
Nähere Informationen erhalten Sie unter<br />
www.schilddruesenzentrum-erzgebirge.de<br />
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