ME2BE HANDS UP Nordfriesland 2018
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BAU THEMA // INNUNG // KUNDE<br />
THEMA INNUNG // KUNDE // BAU<br />
„MAURER MÜSSEN<br />
HEUTZUTAGE<br />
MODERNE MASCHINEN<br />
UND WERKZEUGE<br />
BEHERRSCHEN!“<br />
gen. Bei viel Regen können diese allerdings wieder<br />
mit Nässe zulaufen. Bauen auf Sylt ist eine große<br />
Herausforderung! Aber genau das ist auch das Spannende.<br />
Wir finden immer eine Lösung!<br />
Auf Sylt gibt es viel zu tun. Täglich pendeln tausende<br />
Menschen mit dem Zug zwischen Niebüll und<br />
Westerland. Wie zuverlässig ist die Verbindung?<br />
Die Zugverbindung ist immer wieder ein Thema,<br />
aber im Großen und Ganzen klappt es ganz gut. Es<br />
gibt ja auch keine Alternative. Morgens zur Stoßzeit<br />
sind die Züge voll, abends entspannt sich die Lage.<br />
Meine Gesellen fahren je nach Objekt nach Morsum,<br />
Keitum oder Westerland, steigen dort in unsere Busse<br />
und fahren gemeinsam zur Baustelle. Alle Mitarbeiter<br />
verfügen über eine Jahreskarte, sodass sie für die<br />
Fahrt nichts bezahlen müssen.<br />
Lieber Herr Ingwersen, eine Frage können wir<br />
Ihnen nicht ersparen. Wieso haben Sie zurzeit keine<br />
Auszubildenden?<br />
Das liegt allein an der Tatsache, dass ich momentan<br />
mit der Übergabe meiner Firma beschäftigt bin. Mit<br />
65 Jahren werde ich jetzt kürzer treten. Mein langjähriger<br />
Geselle Dominick Stöver, der vergangenes Jahr<br />
seinen Meistertitel erworben hat, wird den Betrieb<br />
übernehmen. Wenn das alles geregelt ist, werden wir<br />
auch wieder ausbilden. Zum September 2019 stehen<br />
voraussichtlich wieder Ausbildungsplätze zur Verfügung.<br />
Viele Schülerinnen und Schüler glauben, dass Maurer<br />
nur im Dreck stehen und im Alter von 30 Jahren<br />
chronische Rückenschmerzen bekommen. Haben<br />
sie recht?<br />
Nein, das war früher eventuell so. Nächstes Jahr<br />
feiere ich mein 50-jähriges Jubiläum im Bauhandwerk<br />
und ich fühle mich immer noch topfit! Vieles<br />
hat sich positiv verändert. Zu meiner Lehrzeit gab es<br />
noch 50-Kilosäcke Mörtel. Davon habe ich manchmal<br />
zwei getragen, was sicherlich nicht besonders<br />
schlau war. Solche Gewichte sind nicht mehr üblich.<br />
Damals haben wir Maurer auch alles mit der Hand<br />
ausgeschachtet. Heutzutage übernehmen das größtenteils<br />
Tiefbaufirmen. Schalungen bauen wir nicht<br />
mehr selbst, sondern setzen angelieferte Systemschalungen<br />
ein. Beton wird angeliefert und fließt<br />
über Pumpen in die Schalungen, Baukräne liefern<br />
das Material an, und Steine setzen wir kaum noch per<br />
Hand, sondern setzen fertige Quadratmeterblöcke<br />
mit dem Minikran. Mithilfe dieser Technik werden<br />
Erdgeschosse heute innerhalb von ein bis zwei Tagen<br />
gebaut. Entsprechend haben sich die technischen<br />
Ansprüche verändert. Maurer müssen heutzutage<br />
moderne Maschinen und Werkzeuge beherrschen!<br />
Würden Sie heute etwas anders machen, wenn Sie<br />
noch mal 18 Jahre alt wären?<br />
Das glaube ich nicht, obwohl mich das Thema IT<br />
schon gereizt hätte. Als ich damals zur Bundeswehr<br />
einberufen wurde, bot man mir eine Ausbildung<br />
zum Elektroniker an. Ich sollte deshalb auf eine<br />
Sprachenschule, damit ich anschließend eine Teilausbildung<br />
in den USA absolvieren könne. Da hatte<br />
ich aber gerade meine Frau kennengelernt und war<br />
frisch verliebt. Also hab ich gesagt: Quatsch, ich bin<br />
Maurer und bleibe hier. Wer weiß, vielleicht hätte ich<br />
sonst Bill Gates in der Garage kennengelernt, als er<br />
Microsoft gegründet hat. Aber ganz ehrlich: Warum<br />
sollte ich etwas bereuen? Mehr als Glücklichsein geht<br />
nicht!<br />
Zum Schluss ein Blick in die Zukunft: Bleiben Maurer<br />
auf der Baustelle unentbehrlich?<br />
Ja, selbstverständlich! Unsere Arbeit kann niemand<br />
übernehmen, auch keine Maschinen. Außerdem<br />
sind wir Handwerker extrem anpassungsfähig. Wenn<br />
sich Bedingungen verändern, beschäftigen wir uns<br />
damit, stellen uns darauf ein und finden neue Lösungen.<br />
Inspektion auf Sylt: Broder Ingwersen pendelt<br />
ständig zwischen Neukirchen und seinen Sylter<br />
Baustellen.<br />
MOMME HANSEN, 27<br />
AUS RISUM, MAURERGESELLE BEI INGWERSEN-BAU.<br />
„Moin, ich heiße Momme, wohne in Risum und fahre<br />
jeden Morgen mit dem Zug nach Sylt auf meine<br />
Baustellen. Momentan bin ich damit beschäftigt, das<br />
Mauerwerk in einem Apartment der Nordseeakademie<br />
zu erneuern. Ich schale zunächst die Sohle ein<br />
und bewehre sie anschließend<br />
mit Eisen.<br />
Darauf kommt<br />
später der Beton und<br />
zum Schluss wird alles<br />
verblendet. Ich arbeite<br />
jetzt viereinhalb<br />
Jahre als Maurergeselle<br />
und lerne immer<br />
„Kommt nicht nur wegen<br />
der hohen Ausbildungsvergütung<br />
ins Bauhandwerk,<br />
sondern denkt daran,<br />
dass Maurer auch mal<br />
bei Schietwetter draußen<br />
arbeiten!“<br />
noch dazu. Nach der dreijährigen Ausbildung beherrscht<br />
man zwar die Grundfähigkeiten, aber dann<br />
geht’s erst richtig los. Eigentlich wird‘s immer spannender.<br />
Das Schöne an der Arbeit bei Ingwersen-Bau<br />
ist, dass unsere Baustellen Abwechslung bieten und<br />
wir mit Broder einen Chef haben, mit dem man über<br />
alles reden kann. Wenn ich Schülern einen Tipp geben<br />
sollte, dann wäre es dieser: Kommt nicht nur wegen<br />
der hohen Ausbildungsvergütung ins Bauhandwerk,<br />
sondern denkt daran, dass Maurer auch mal bei<br />
Schietwetter draußen arbeiten!“<br />
Text Christian Dorbandt<br />
Fotos Michael Ruff<br />
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INGWERSEN-BAU<br />
Broder Ingwersen<br />
Andreas-Hansen Siedlung 20<br />
25927 Neukirchen<br />
T. 04664 - 6 23 + 10 51<br />
ingwersen-bau@t-online.de<br />
www.ingwersen-bau.de<br />
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