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03872_Vogt_Bibel_Leseprobe

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Vorwort<br />

ja in der Weltgeschichte der letzten 2000 Jahre leider allzu oft<br />

passiert ist. Ich meine, was hat man nicht alles an Grausamkeiten<br />

und Irrwegen mit der <strong>Bibel</strong> begründet: Kriege, Rassismus,<br />

Völkerhass, Folter, Frauenfeindlichkeit, Machtmissbrauch<br />

oder Unterdrückung. Eine unfassbare Aufzählung an Leid und<br />

Elend. Immer mit der vollmundigen Erklärung: „Die <strong>Bibel</strong><br />

sagt das so!“ Unfassbar. Tragischerweise wurden dabei irgendwelche<br />

Aussagen wild aus dem Zusammenhang gerissen, um<br />

damit eigene Interessen zu kaschieren. Das heißt aber auch:<br />

Wer mehr über die zentralen Ideen der <strong>Bibel</strong> weiß, der schützt<br />

sich und Gott vor Missbrauch.<br />

In diesem Buch möchte ich Ihnen gerne einige der geistlichen<br />

Leitgedanken der „Heiligen Schrift“, die historischen<br />

Hintergründe und das soziale Umfeld der biblischen Texte so<br />

nahebringen, dass Sie einen grundlegenden Überblick bekommen<br />

und in Zukunft die vielen bewegenden Geschichten und<br />

Texte in ihrem Kontext verstehen und dadurch auch besser in<br />

unsere Lebensverhältnisse übertragen können. Ich behaupte<br />

mutig: Erst wenn man die Worte der <strong>Bibel</strong> als Mosaiksteine in<br />

einem großen Bild wahrnimmt, entfalten sie ihre eigentliche<br />

Kraft. Erst dann wird deutlich, dass das, was da vor Jahrtausenden<br />

geschehen ist, eine zeitlose Relevanz hat. Und erst dann<br />

bekommt man Lust zu fragen: „Was haben diese Geschichten<br />

eigentlich mit mir zu tun?“ Ja, ich wünsche mir, dass Sie am<br />

Ende Ihrer Lektüre sagen können: „Hey, jetzt verstehe ich endlich,<br />

wie das alles zusammenhängt.“<br />

Eines möchte ich dabei vorneweg noch erwähnen: Nach<br />

wie vor gibt es Christinnen und Christen, die der Überzeugung<br />

sind, die Worte der <strong>Bibel</strong> wären so heilig, dass sie überhaupt keiner<br />

Erklärung bedürften. Ja, dass es sogar ein Sakrileg sei, sich<br />

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