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EDUCATION 2.19

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Mittelschule/Berufsbildung | Ecoles moyennes/Formation professionnelle<br />

Bring your own device (BYOD)<br />

Fit für die Zukunft –<br />

BYOD am Gymnasium<br />

Interlaken<br />

Mathias Marti<br />

Fotos: Sam Bosshard<br />

Das Konzept, wonach Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Geräte in den Unterricht<br />

mitbringen, erfreut sich im Schulumfeld zunehmender Beliebtheit. Nicht zuletzt aus Kostengründen.<br />

Am Gymnasium Interlaken ist «BYOD – Bring your own device» seit ein paar Jahren Tatsache.<br />

Die Erfahrungen sind durchwegs positiv – allerdings nicht primär aus finanzieller Sicht.<br />

Die Klasse 20b des Gymnasiums Interlaken sitzt an diesem<br />

sonnigen Donnerstagvormittag im Physikunterricht.<br />

Thema ist die Elektrizität. Lehrer Lukas Mosimann erklärt<br />

in einer kurzen Theoriesequenz die Funktionsweise von<br />

Phase, Nullleiter und Schutzleiter. Im Besonderen hat er<br />

diverse Sicherungskonzepte mitgebracht. Eine klassische<br />

Schmelzsicherung, aber auch sogenannte Schutzschalter.<br />

Die Schülerinnen und Schüler hören mehr oder weniger<br />

aufmerksam zu. Daneben stechen die vielen persönlichen<br />

Laptops und Tablets auf ihren Pulten sofort ins Auge.<br />

BYOD: Das Konzept am Gymnasium<br />

Interlaken<br />

Das Gymnasium in Interlaken arbeitet seit fünf Jahren<br />

nach dem BYOD-Prinzip und hat auch die Räumlichkeiten<br />

entsprechend eingerichtet. Dazu gehört unter<br />

anderem, dass in jedem Schulzimmer genügend WLAN-<br />

Kapazitäten verfügbar gemacht wurden, um die persönlichen<br />

Geräte der Jugendlichen im Unterricht flexibel<br />

einsetzen zu können. Für den Unterricht hat das<br />

Rektorat Mindeststandards für die Geräte definiert, die<br />

alle Eltern beim Schuleintritt erhalten, damit kompatible<br />

Geräte angeschafft werden können. BYOD soll<br />

gemäss Konzept nicht «bestehende Kompetenzen und<br />

Unterrichtsmethoden verdrängen, sondern diese ergänzen<br />

und ausbauen». Um den BYOD-Unterricht zu fördern<br />

und qualitativ zu verbessern, investiert das Gymnasium<br />

nicht nur in die Infrastruktur, sondern auch in<br />

die Weiterbildung der Lehrpersonen. Gemäss Rektorin<br />

Andrea Iseli plant man in diesem Bereich gemeinsam<br />

mit dem Lehrkörper noch mehr Angebote.<br />

Lukas Mosimann erteilt nach seiner Einführung den Auftrag,<br />

mittels eigener Internetrecherche die Beschreibung<br />

eines Fehlerstrom-Schutzschalters und seine Funktionsweise<br />

zu eruieren. Durch das BYOD-Konzept am Gymnasium<br />

Interlaken ist das alles mit wenig Aufwand verbunden.<br />

Routiniert loggen sich die Jugendlichen auf dem<br />

WLAN ein und starten sogleich mit der Recherche.<br />

«Unser Konzept ermöglicht mir als Lehrer, flexibel<br />

und in jeder sich anbietenden Situation ICT-Geräte im Unterricht<br />

einzusetzen. Weil die Schülerinnen und Schüler<br />

ihre eigenen Geräte dabeihaben, muss ich nicht extra in<br />

einen vorbereiteten IT-Raum wechseln», erklärt Lukas<br />

Mosimann den Vorteil von BYOD. Aus seiner Sicht sind<br />

mobile Computer und Devices in der Arbeitswelt unverzichtbare<br />

Arbeitsinstrumente. Deshalb ist es sinnvoll, die<br />

Geräte auch in Schule und Studium so oft wie möglich<br />

einzusetzen. «Das BYOD-Konzept hilft, die Studierfähigkeit<br />

und die Lerneffizienz zu steigern. Mit kleinen Forschungsaufträgen<br />

können die Jugendlichen selbstständig arbeiten<br />

und relativ rasch brauchbare Resultate abliefern», führt<br />

Mosimann weiter aus.<br />

Überzeugt vom papierlosen Unterricht<br />

Und die Schülerinnen und Schüler selbst? Wie gehen sie<br />

mit dem neuen Konzept um? Was finden sie cool daran?<br />

Frédéric Kämpfer und Melanie Schiefermüller aus der<br />

Sekunda 20b haben dazu eine klare Meinung: «Ich bin<br />

einer, der viel zu oft Blätter ‹vernuschet›. Und das Gewicht<br />

im Rucksack lässt sich mit dem Touch-Tablet erst noch<br />

reduzieren», ist Frédéric überzeugt vom papierlosen Unterricht,<br />

den BYOD erst ermöglicht.<br />

Daten und Informationen werden in einer Cloud<br />

abgelegt. Die Cloud des Gymnasiums Interlaken stammt<br />

von Microsoft und ist Endgeräte-unabhängig konzipiert.<br />

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<strong>EDUCATION</strong> <strong>2.19</strong> 39

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