TOURENPLANUNG - RC Perg

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Wir wollten ganz schlau sein und haben uns einen kleinen Anhänger konstruiert. Dieser hat sich nicht besonders bewehrt, denn die kleinen Räder machten sich auf Abfahrten oftmals selbständig und rollten davon. Der Anfänger leistete uns aber dann wenigstens beim Anstieg zu Fuß zum Lagerplatz unter den Wänden der Dolomiten einen guten Dienst, indem wir damit unsere schweren Rucksäcke transportierten. Allerdings mussten wir den Anhänger zuletzt auch noch auf die Schultern nehmen. Von Bozen aus bewältigten wir erst einmal, das Fahrrad schiebend, den Karerepass und erreichten auf der damals noch steilen Abfahrt des Fassatal. Damit aber nicht genug, es reihte sich gleich der nächste Pass an, das Pordoijoch. Auch dort hinauf schoben wir schwitzend das Rad samt Anhänger und Gepäck, um anschließend hinunter nach Alleghe zu sausen. Unsere Räder hatten Torpedo – Rücktrittbremsen und zusätzlich vorne Felgenbremsen. Dies reichte jedoch für die steilen Schotterstraßen nicht aus und so banden wir häufig große Stauden, oft auch kleinere Bäume hinten ans Rad. Sie wirbelten zwar gewaltigen Staub auf, unterstützen aber auch die Bremskraft sehr. An einem Alpenpass versagte meine Bremse, als ich hinten keine zusätzliche Baumbremse hatte. Ein fürchterlicher Sturz war die Folge. Daraufhin reparierte ich die Felgenbremse, indem ich sie mit Draht festzurrte, sodaß ich dauernd bremste. Es ging in gemütlicher Fahrt weiter bergab zu einem Dorf, wo mir ein Huhn in das Rad flatterte. Ich wollte das verletzte Tier nicht liegen lassen und nahm es mit. Das haben Bauern, die auf dem Feld arbeiteten, beobachtet und rannten mir mit Sensen und Heugabeln nach. Ich strampelte – immer noch mit festgebundener Bremse – um mein Leben, doch ging meinen Verfolgern die Lust schneller aus als mir. Ich schob etwas beruhigt, aber noch mit schlechtem Gewissen, das Rad den nächsten Pass hinauf. Oben am Freilager begann ich das Huhn zu rupfen und zu braten.“ Das MTB/Straßenrad, Gefahr für Natur und Umwelt, Wanderer und Wirtschaft? Das Mountainbiken zählt zu den umstritten Sportarten. Immer wieder wird über die Tagespresse und diverse Fachmedien der Waldwirtschaft und Jägerschaft Kritik am Mountainbiken geübt. Dabei ist konkrete Kritik an bestimmten Verhaltensweisen durchaus ernst zu nehmen. Die pauschale Ablehnung des Bikens ist aber sicher nicht gerechtfertigt. Warum wird in einem Skriptum über Tourenplanung aber überhaupt dieses Thema aufgegriffen? 1) Es soll eine Begründung gegeben werden, warum man eine so umstrittene 1 Freizeitbeschäftigung wie das Biken fördern kann, ohne mit seinem Gewissen in
2 Konflikt zu geraten. Vor allem als Lehrwart kann man auf Touren immer wieder in die Situation kommen gewisse Verhaltensweisen vor seiner Gruppe begründen und rechtfertigen zu müssen. 2) Eine Störung von Natur und Mitmenschen soll durch das Verhalten des fachkundigen Leiters vermieden werden. Durch die positive Vorbildwirkung sollen die einzelnen Gruppenmitglieder diese Verhaltensweise übernehmen. 3) Die Gruppenleiter sollen eine Argumentationshilfe gegen ungerechtfertigte Angriffe in die Hand bekommen. Mountainbikern wird oft global vorgeworfen, die würden Natur und Umwelt zerstören, Land- und Forstwirtschaft beeinträchtigen, Wanderer stören und gefährden. sowie Wildtiere aufschrecken. Alle diese Punkte könnten bei besonders rücksichtsloser Fahrweise zutreffen. Wir sind dazu aufgerufen, die wenigen schwarzen Schafe, die es leider auch unter den Bikern gibt, aufzuklären, denn das Fehlverhalten einiger weniger kann zu Verboten führen, die die große Mehrheit der naturverbundenen Biker unnötig trifft. Natur und Umwelt Viele Mountainbiker sind von vornherein Bergfreunde und Naturliebhaber, die in überdurchschnittlichen Maß mit der Natur verbinden sind und somit von sich aus an intakten natürlichen Verhältnissen interessiert sind. Viele Biker, die ursprünglich wegen der „Action“ oder dem Image zum Biken gefunden haben, haben sich durch diese Sportart zu Naturliebhabern und Naturschützer entwickelt. Das Fahrrad im Allgemeinen und somit auch das MTB kann aus verschiedenen Gründen als umweltfreundlichstes technisches Verkehrsmittel bezeichnet werden: � Es verbraucht keinen Kraftstoff � Es werden keine Abgase freigesetzt � Es wird kein Lärm verursacht � Der Platzverbrauch pro Person ist im Vergleich zum Auto, auch wenn es durch mehrere Personen benutzt wird, gering. � In der Stadt entfallen die Parkplatzsuchrunden, die nicht nur lästig sind und Zeit kosten, sondern auch Abgase freisetzen. � Der Bewegungsradius ist groß und vielfach wird der Wochenendausflug mit dem Rad und nicht mit dem Auto gemacht
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