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DAS KIND IST DA!<br />
Von Nina Schmedding<br />
Die erste Zeit zu dritt ist für junge Eltern oft nicht einfach.<br />
Die Zweierbeziehung muss sich weiten in Familienleben.<br />
Der Weg dahin ist manchmal mit Eifersucht, Missverständnissen<br />
und Überforderung gepflastert.<br />
Begegnung<br />
Ich öffne mich dir<br />
Ich höre dir zu<br />
Ich habe viel Zeit<br />
Ich weiß mich verstanden<br />
Du gehst auf mich ein<br />
Du wendest dich mir zu<br />
Du nimmst mich wahr<br />
Du schenkst mir dein JA<br />
Erreicht die Tiefen der Seele<br />
Beschenkt uns mit Freude und Glück<br />
Beflügelt das Denken und Handeln<br />
Begeistert die Herzen zum Austausch<br />
Geschenkte Erfahrung der menschlichen<br />
Nähe<br />
Erfüllte Zeiten des Gebens und Nehmens<br />
Erlebte Gefühle von Achtung und Wert<br />
Erahnen der letzten Begegnung mit Gott.<br />
Klaus Renggli<br />
Erst war alles wunderschön: Alexandra und Jan freuten<br />
sich auf die gemeinsame Tochter, machten Pläne für ihre<br />
kleine Familie. Sechs Monate nach der Geburt von Katharina<br />
kam dann die Trennung. „Irgendwie waren wir dem<br />
nicht mehr gewachsen“, so die junge Mutter, die nebenbei<br />
auch noch ihr Studium beenden und Geld verdienen muss<br />
te. Immer häufiger gab es Streit – alles drehte sich nur<br />
noch um das Kind. Zeit füreinander, für sich selbst, für<br />
Hobbys und Freunde blieb gar nicht mehr.<br />
„Die einschneidenden Veränderungen, die die Geburt eines<br />
Kindes mit sich bringt, überfordern viele Paare einfach“<br />
stellt Familienexpertin Constanze Weigle fest, die<br />
sich auf Schwangerenberatung spezialisiert hat. „Häufig<br />
enden die Gedanken bei der Geburt. Wie es danach weitergehen<br />
soll – darüber denken viele junge Männer und Frauen<br />
nicht genug nach.“<br />
Dabei wäre genau das dringend nötig, denn die Beziehung<br />
ist gerade in den ersten Lebensmonaten des Kindes besonderem<br />
Stress ausgesetzt. Das Kind fordert seine Eltern<br />
rund um die Uhr, Stunden zu zweit gibt es immer seltener.<br />
Auch in sexueller Hinsicht gibt es nach der Geburt des Kindes<br />
oft Meinungsunterschiede zwischen den Eheleuten.<br />
Für die Frauen sind die Stunden zu zweit zunächst nicht<br />
mehr so wichtig, erst einmal steht das Kind im Mittelpunkt.<br />
Von manchen Männern wird die nachlassende Lust der<br />
Frau als schwindende Liebe fehlgedeutet. Andere haben<br />
Probleme, die körperlichen Veränderungen der Gattin zu<br />
akzeptieren.<br />
Ausweg aus dem Nachwuchs-Dilemma: sich gezielt auf die<br />
Zeit zu dritt vorbereiten, sich mehr Zeit füreinander nehmen<br />
– mal ins Kino gehen, aber auch Dinge allein unternehmen<br />
und Freundschaften pflegen.<br />
Falls keine Oma da ist oder der Babysitter zu teuer, lässt<br />
sich die Kinderbetreuung auch auf andere Art organisieren:<br />
Zum Beispiel, sich beim Babysitten mit anderen Paaren<br />
mit Kleinkindern abwechseln. Das Wichtigste ist in jedem<br />
Fall, miteinander zu reden. Und grundsätzlich gilt:<br />
Wenn die Beziehung eine feste Basis hat, können die anfallenden<br />
Schwierigkeiten durch die Geburt des Kindes sie<br />
auch nicht zerstören.<br />
■<br />
12 <strong>LEBE</strong> <strong>67</strong>/2004