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LEBE_67

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DAS KIND IST DA!<br />

Von Nina Schmedding<br />

Die erste Zeit zu dritt ist für junge Eltern oft nicht einfach.<br />

Die Zweierbeziehung muss sich weiten in Familienleben.<br />

Der Weg dahin ist manchmal mit Eifersucht, Missverständnissen<br />

und Überforderung gepflastert.<br />

Begegnung<br />

Ich öffne mich dir<br />

Ich höre dir zu<br />

Ich habe viel Zeit<br />

Ich weiß mich verstanden<br />

Du gehst auf mich ein<br />

Du wendest dich mir zu<br />

Du nimmst mich wahr<br />

Du schenkst mir dein JA<br />

Erreicht die Tiefen der Seele<br />

Beschenkt uns mit Freude und Glück<br />

Beflügelt das Denken und Handeln<br />

Begeistert die Herzen zum Austausch<br />

Geschenkte Erfahrung der menschlichen<br />

Nähe<br />

Erfüllte Zeiten des Gebens und Nehmens<br />

Erlebte Gefühle von Achtung und Wert<br />

Erahnen der letzten Begegnung mit Gott.<br />

Klaus Renggli<br />

Erst war alles wunderschön: Alexandra und Jan freuten<br />

sich auf die gemeinsame Tochter, machten Pläne für ihre<br />

kleine Familie. Sechs Monate nach der Geburt von Katharina<br />

kam dann die Trennung. „Irgendwie waren wir dem<br />

nicht mehr gewachsen“, so die junge Mutter, die nebenbei<br />

auch noch ihr Studium beenden und Geld verdienen muss<br />

te. Immer häufiger gab es Streit – alles drehte sich nur<br />

noch um das Kind. Zeit füreinander, für sich selbst, für<br />

Hobbys und Freunde blieb gar nicht mehr.<br />

„Die einschneidenden Veränderungen, die die Geburt eines<br />

Kindes mit sich bringt, überfordern viele Paare einfach“<br />

stellt Familienexpertin Constanze Weigle fest, die<br />

sich auf Schwangerenberatung spezialisiert hat. „Häufig<br />

enden die Gedanken bei der Geburt. Wie es danach weitergehen<br />

soll – darüber denken viele junge Männer und Frauen<br />

nicht genug nach.“<br />

Dabei wäre genau das dringend nötig, denn die Beziehung<br />

ist gerade in den ersten Lebensmonaten des Kindes besonderem<br />

Stress ausgesetzt. Das Kind fordert seine Eltern<br />

rund um die Uhr, Stunden zu zweit gibt es immer seltener.<br />

Auch in sexueller Hinsicht gibt es nach der Geburt des Kindes<br />

oft Meinungsunterschiede zwischen den Eheleuten.<br />

Für die Frauen sind die Stunden zu zweit zunächst nicht<br />

mehr so wichtig, erst einmal steht das Kind im Mittelpunkt.<br />

Von manchen Männern wird die nachlassende Lust der<br />

Frau als schwindende Liebe fehlgedeutet. Andere haben<br />

Probleme, die körperlichen Veränderungen der Gattin zu<br />

akzeptieren.<br />

Ausweg aus dem Nachwuchs-Dilemma: sich gezielt auf die<br />

Zeit zu dritt vorbereiten, sich mehr Zeit füreinander nehmen<br />

– mal ins Kino gehen, aber auch Dinge allein unternehmen<br />

und Freundschaften pflegen.<br />

Falls keine Oma da ist oder der Babysitter zu teuer, lässt<br />

sich die Kinderbetreuung auch auf andere Art organisieren:<br />

Zum Beispiel, sich beim Babysitten mit anderen Paaren<br />

mit Kleinkindern abwechseln. Das Wichtigste ist in jedem<br />

Fall, miteinander zu reden. Und grundsätzlich gilt:<br />

Wenn die Beziehung eine feste Basis hat, können die anfallenden<br />

Schwierigkeiten durch die Geburt des Kindes sie<br />

auch nicht zerstören.<br />

■<br />

12 <strong>LEBE</strong> <strong>67</strong>/2004

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