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PRESSE-ERKLÄRUNG<br />
zum „Gesetz über Künstliche Befruchtung“<br />
(Den verschiedenen Medien zur Veröffentlichung zugeschickt)<br />
Am 11.12.2003 hat der italienische Senat endlich das lang erwartete Gesetz über<br />
„Künstliche Befruchtung“ verabschiedet, welches den Umgang mit künstlich geschaffenen<br />
Kleinstkindern (Embryos) regelt. 169 Senatoren stimmten für dieses Gesetz,<br />
92 dagegen, 5 enthielten sich der Stimme. Die Bewegung für das Leben Südtirol<br />
begrüßt dieses Gesetz, da es eine Reihe von Maßnahmen festlegt, welche das<br />
Leben künstlich geschaffener Kleinstkinder ausreichend schützen. Die Bewegung<br />
für das Leben Südtirol hätte allerdings ein Gesetz vorgezogen, welches im Sinne<br />
des katholischen Lehramtes jegliche Art künstlicher Befruchtung untersagt.<br />
Das nun geltende Gesetz sieht aber immerhin vor:<br />
• dass jeder künstlich erzeugte Embryo rechtlich als legitimes Kind des Erzeuger-<br />
Paares anerkannt ist,<br />
• dass alle (maximal drei) künstlich erzeugten Embryonen eines Paares in die Gebärmutter<br />
implantiert werden müssen,<br />
• dass sie weder eingefroren, zu Experimenten verwendet oder genetischen Veränderungen<br />
unterzogen werden dürfen,<br />
• dass Embryo-Selektion (Präimplantationsdiagnostik) untersagt ist,<br />
• dass die gezielte Abtreibung eines ungewollten Zwillings verboten ist,<br />
• dass die Erzeugung von Embryonen mit Samen oder Eizellen dritter Personen,<br />
bzw. nichtmenschlicher Lebewesen verboten ist,<br />
• dass die künstliche Befruchtung verheirateten Paaren vorbehalten und für Homosexuelle<br />
nicht zulässig ist.<br />
In dieser Form dient dieses Gesetz dem Schutz künstlich erzeugter Embryos und sichert<br />
diesen kleinsten Mitmenschen ihre Menschenrechte.<br />
Johannes Paul II. verurteilt<br />
Tötung von Embryonen zur<br />
Stammzellengewinnung<br />
Warnung bei Audienz für Mitglieder der<br />
Päpstlichen Wissenschaftsakademie,<br />
entnommen aus, dem Online-Magazin ZENIT<br />
Papst Johannes Paul II. hat vor dem moralischen<br />
Widerspruch gewarnt, Menschenleben<br />
einerseits vor Krankheiten<br />
retten zu wollen, wofür andererseits<br />
Menschenleben in ihrer ersten Entwicklungsphase<br />
im Bereich der Forschung<br />
zerstört werden.<br />
Der Papst hat erneut die Haltung der Kirche<br />
im Bereich der Stammzellenforschung<br />
bekräftigt, als er die Mitglieder<br />
der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften<br />
– unter ihnen mehrere Nobelpreisträger<br />
- in Audienz empfing, die ihr<br />
400-jähriges Bestehen mit einem Treffen<br />
begingen.<br />
In seiner von einem Mitarbeiter der Kurie<br />
auf Englisch verlesenen Ansprache<br />
erwog Johannes Paul II., dass „die Forschung<br />
in diesem Bereich aufgrund der<br />
sich daraus ergebenden Hoffnung, viele<br />
Menschen betreffende Krankheiten zu<br />
heilen, verständlicherweise wichtiger geworden<br />
ist“.<br />
Die Annahme dieses Gesetzes im Senat mit beachtlicher Mehrheit ehrt die italienische<br />
Regierung, ist es doch seit Jahren das erste Gesetz, das eine Trendwende zum<br />
Lebensschutz erkennen lässt u. damit vielleicht eine Wende der italienischen Politik<br />
im Umgang mit dem Leben vor der Geburt kennzeichnet.<br />
Die Bewegung für das Leben registriert mit Zufriedenheit, dass laut Pressemitteilung<br />
auch die Südtiroler Landesregierung mit dem neuen Staatsgesetz über „Künstliche<br />
Befruchtung“ weitgehend übereinstimmt, nimmt allerdings angemeldete Abstriche<br />
mit Befremden zur Kenntnis: z.B. schließt die Landesregierung Befruchtung<br />
mittels Samen oder Eizellen Dritter anscheinend nicht grundsätzlich aus; das wäre<br />
bedenklich! Die Bewegung für das Leben ersucht die Südtiroler Landesregierung<br />
sich nicht von stark kommerziell orientierten Ärzten oder gehorsamen Nachbeterinnen<br />
feministischer Schlagwörter beeinflussen zu lassen und im Interesse der Embryonen,<br />
der kleinsten und hilflosesten unserer Mitbürger, die genaue Einhaltung<br />
des neuen Embryonengesetzes zu garantieren.<br />
Bewegung für das Leben-Südtirol<br />
26 <strong>LEBE</strong> <strong>67</strong>/2004<br />
„Ich habe bei anderer Gelegenheit betont,<br />
dass Stammzellen zur Erforschung<br />
von Heilmethoden nicht aus embryonalem<br />
Gewebe stammen dürfen“.<br />
„Stattdessen ermutige ich zu Untersuchungen<br />
an adultem Gewebe oder einem<br />
solchen Gewebe, das für die normale<br />
Entwicklung des Fötus nicht nötig<br />
ist“, (gemeint ist Plazenta- und Nabelschnurgewebe),<br />
da in diesem Fall die<br />
wissenschaftliche Forschung nicht die<br />
Zerstörung menschlichen Lebens mit<br />
sich bringt.<br />
„Jede Behandlung, die Menschenleben<br />
retten will, aber auf der Zerstörung<br />
menschlichen Lebens gründet, ist vom<br />
logischen und moralischen Standpunkt<br />
aus widersprüchlich, so wie jede Produktion<br />
menschlicher Embryonen mit<br />
dem direkten oder indirekten Ziel des<br />
Experiments und ihrer eventuellen Zerstörung“,<br />
fügte er abschließend hinzu.<br />
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